rvK YKP a-ü,- l I brlrV)J r vvv p 4 A VSvi l K J yfll yflJ 13 Vi fl qU WAW 'VVVVVVfV Lf iwr MZSgSV. Zayrgang 19. Lincoln. Meb., Donnerstag, l! September 1898 Jlrt. 17- MittH-Drprschcn. r" iluf 35cscöf (V 4Icn. JHifc loirD Camzi UMefT (jcräuint. Aüzllüzd-zlcpcschctt. Die icfjtcn slii'jcnsiltcsie Der crnsor Urteil Jiatsfriw. Xtt ttvitUUttät niut Hotte t , W'thald tpUrnartf das allgemcine anders angeoronct. ü'i Tie UulcrluSiuiigi Soinislion. I f 5anip ÖtUioff wird träumt. 51 1 ro 5) o 1 1 . 13. Sffctbr. Auf entftjjieber.en Befehl des totn MileS werden Voibiuituncien getrof fei:, da Laaer von Manlauk Point, L. I.. das viklb.'fxrcÄkne Camp Wi Iof, aufzubrechen und die Trupper heimzuftiiden.. Ties steht in vollem Gegensatz zu dem, ras bislang vertäu--tete. med) letzte Woche sagte Gen, Shafter. daß 67000 Mann wenig stens bis Octobcr im Lager bleiben würden und, wu man annimmt, rcat dies auch der Wille des Sekretärs AI gcr. Ein Offizier theilte mit, daß nach einlaufen des Mll'schen Befehls ihn gemeldet wurde, daß ,'eine Berfügunger im Geaensatz zu denen des Secretärs Alger "ständen. MilcZ antwortet: Gleichgültig, was Alger sagt. Ich dir jetzt im öommando. Jas endete alle Zweifel. Wenn n''ch Miles' Befebl widerrufen wird, wirc das Lager sofort von den Truppen ent leert werden. Gcn. Bates sagte: Ich habe Befclil, die Truppen heimzuschicken, sobald si, transportirt werden können." Gefragt ob dieser Befehl nicht mit dem von AI ger ertheilten in Widerspruch stände, erkläre er: Dies ist ein neuer Befehl.' Demgemäss werden zur Zeit die Pa tienten'aus dem Jsolir-Hospital nacl, NewJork gebracht; auch das allgemein! Hospital wird geräumt. Etwa 2 30C Kranke aber rönnen ohne Gefahr für sie nicht transportirt werden. Für sie werden starke Holzgebäude errichtet, dii in einigen Tagen fertig sein werden. ZU leim ab. Wa shingt on . D. C.. 13. Septöc, Tier der rom Präsidenten in Aus ficht genzmmenen Mitglieder der Ur. tersuchungs Commission für das Kricgsamt haben abgelehnt, nämlich Gen. Scosicld. Robert T. Lincoln, Dan. S. Lamont und Gen. Gordon, Wie es heißt, werden C. D. Gilman, Präsident der John Hopkins Universi tät, und Cx-Secretair Manderson von Ncoraska annehmen. An? der Bunvkzhauptstaöt. W a s b i n g t on . D. C.. 13. Septbr. Tem Mottcnamtc ist von den Flot-ten-Attaches der Akgicruna im Aus- lande mitgetheilt worden, daß Spanien der Krieg außer dem Verluste seiner Colon-.en und jtrieqsschiffe ungefähr $374,800,000 gekostet hat. nanj'.vcik'ältiiisse und der weiterenThat Verhältnisse und der weiteren That- sache, das; die span. Flotte nur noch von ui.tcracordncter !dedeutuna in, hat un sere vieaierung keinen Grund zu oer Annabme, das? die Friedensverhand- lungcn nicht glatt von statten gehen werden, und obgleich sie erwartet, das? Spanien Alles thun wird, um den Ab- scklusj de? Vertrages möglichst zu ver zögern, weil es dadurch Vortheile zu erlangen hofft, werden die amerikani schcn Vertreter obne Zweifel im Stan de sein, die spanischenCommissäre durch die einfache Drohung, sich zurüzuzic- hen. sick aefrqig zu machen. Die hiesige peruanische Gesandtschaf! hat auc Lima ein Kabelaramm erhal ten. da? die MUtbetluna enthält, daf in Peru kein.: Revolution ausgebrochen ist. In einzelnen Geacnden erschienen wohl Banden von Marodeuren, die sich jedoch bei der Annäherung von Regie- runastruppcn sofort zerstreuten. Tei Contrakt für die Lieferung von raucbfreiem Pulver ist an die Ca lifornia Powder Cornvann und an die Dupont Powder Company zu dem in drn Anacboten genannten Preise berge ben worden. Jede Gesellschaft liefert 500.CC0 Pfund zr 50 Cents per Pfund. Die Regierung maß jedoch den nöthigen Wirbel liefern. Der Comptroller of the Currencr, hat zu Gunsten der Gläubiger folgend:, bankerotter National - Banken Divi denden erklärt: Merchants National - Bank von He Teni, Montana, 5 Prozent; National Granite State Bank von Czeter. N. H.. 11 und sechs Zehntel Prozent. 'Nlgtr'S Anficht. Detroit. 13. Septbr. Bezüglich der Nachricht, daß das Camp Wikokf auf Befehl des Gek eral MileC sofort aeräumt werden soll, meinte der Sekretär Alaer in einer Un tccredung: Daö ist nichts Neues; Camp Wikoff sollte nur als zeitweili ges Laaer dunen. i',nd es war die Ab siebt, die Trup'.: so schnell wie mög lich von dort weazuschaffen; ich habt euer, ehe ich von Washington abreiste, selbst den Befehl dazu gegeben." Nett Batcrlaudsverthkidigcr. Calvestcn. Tex.. 13. Septbr. Der Gemeine Edward Alexander Callaghan vom 1. Bundes Freiwilligen Fikberfcs!e)-Nkaiment wurde vergän genc Nacht erschossen, und sein Freund Jack Clliott. ein Civilist, in den Unier leib geschossen. Harry Evans, ein zeit' weise angestellter Polizist, der die Schüsse abfeuerte, lieferte sich freiwillig aus. Er tbeilte mit. dafz. als er veuchl hatte, die Männer, die einen kleinen Knaben betrog, n. zu verhaften, sie ihn (Evans) zu Boden warfen, ihn mit Fü ßen thaten und zu verinessern suchte,;. LUadtreait ciusudrle. Schkujl'.ichkr Luilmd bei On,o!ik. Ttutsitilanv. B e r l i n . 13. Septbr. Da die Porta Westfalico," Rede das ,Jriedensmanifest Kaiser Wil Helms", in der Presse noch immer viel, fach als im Gcqensag zum .Friedens: manifest des Zaren" und dessen user losen Irikdensschwärinereien" bestehen! hingestellt wird, hat das hiesige Aus wärtigc Amt sich jetzt offiziell zu de, Erklärung veranlaßt gesehen, daß di. Red, in keiner Weise im Gegensatz zt; dem Abrüstungsprojekte des Zare, stehe .da letzterer nur eine weitere Aus dehnung der Rüstungen zu verhindcrr beabsichtige. Die Beamten des Auswärtigen Am tes erklären ferner, die deutsche Regier rung hoffe, daß die Wer. Staaten fii an dem Friedenskongreß betheiliger werden .wenn auch nur durch Delcgz ten ad refercndum". Uebrigens erzählte man sich beiir Glase Bier. Kaiser Wilhelm habe wäh rend der Manöver einigen Generäler gegenüber scherzend geäußert, der ewigl Friede sei jetzt definitiv gesichert, da de, Zar seinem Leibregimcnt bereits Civil anzüge verliehen habe. Die Kölnische Zeitung" sagt, bei jetzige unerklärliche Seelenzustand ei nes großen Theiles der Franzosen sei mit jenem nationalen Tumult ver wandt, der schon einmal zum Kriege ge führt habe u.id leicht zum zweiten Ma le Krieg bringen könne. Hierin unt nickt in den geheimen Dokumenten uni Akten des Dreyfus-Prozesses liege di, wirkliche Kriegsgefahr. Der Zar t redlick bemüht, seine Freunde von die sem Taumel zu heilen, bis er damit aber bessere Erfolge erzielt babe, werd, es bei dem an der Porta Westfalica ge sprochencn Kaiserworte, daß der Frie de nie besser als durch ein schlagferti ges, kampfbereites Heer gewährleiste! sei, sein Bewenden haben. ' Der frühere Rcichstagsabgeordnete Graf von Mirbach, einer der 5zaupt gegner des allgemeinen Reichswahl rechts, theilt in der Kreuz-Zeitung" mit, Bisrnarck habe ihm nach seiner Entlassung wiederholt gesagt, es fei ihm nothwendig erschienen, mit der Einführung des allgemeinen Wahl rechts ein starkes demokratisches Band um das neue deutsche Reich zu legen wegen der Gefahr partikularistischcr Neigungen bei den deutschen Fürsten. Jetzt gebe er. Bismarck, zu, daß seine Befürchtung eine irrige gewesen sei. Wenn das Reichswahlrecht wirklich eine Gefahr für das deutiche Boik t et. so müsse letzteres die Kraft haben, das Band zu zersprengen. (Graf Mirbach wurde bei den letzten Reichstagöwahlen wegen seiner extremen Stellung in den wichtigsten Tagesfragen von seinem Parteigenossen Oberstlieutenant a. Ä. von Queis geschlagen.) Bei der Besprechung der in Oeyn- yaujcn geyancnen coe oes aiier-z zum Schutz der Arbeitswilligkeit sagt der Vorwärts", die Arbeiterklassen wüßten jetzt, woran sie waren; durch die Kaiserredc wären die Absichten der Regierung zeitig genug enthubt wor ,:n. Der Kaiser erwartete die Zustim mung des Reichstages zu dem von ihm angekündigten Gesetzentwurf und sei andernfalls offenbar entschlossen, den Reichstag aufzulösen. Hierzu bemerkt Eugen Richter's Freisinnige Zeitung", die Auflösung des Reichstages würde das zrößteGlück für die Sozialisten sein, da sie bei den Neuwahlen aus der Politik der Regie rung mit Erfolg Kapital schlagen wür den. Die Germania" und die Kölnische Volkszeitung" erklären, daß das Ccn trum mit den Ansichten des ZZ.aiser? nicht übereinstimme. Die Staatsbürgerzeitung" befürch tct. daß die Kaiserrede die Sozialde mokraten zur Betheiligung an den Landtagswahlen mobilisiren werde und zwar zum Nachtheil der Kcnserva tiven und Nationalliberalen. Die konservative Post" begrüßt das neue Gesetz als eine Befreiung des Arbeiters vom Joche der Agitatoren. Prinzessin Heinrich von Preußen be absichtigt ihrem Gemahl, dem Prinzen Heinrich, Kommandant der 2. Divi sion des Kreuzergeschwaders, zu Weih nachten in Kiautschau einen Besuch ab. zustatten. Der Franzose Huret, der bei d:rn kürzlich hier stattgehabten internatio, nalcn Bkycle-Rennen den Sieg davon trug, ist gestorben, wie man glaubt, in Folge von Ueberanstrmgung bei dem Wettrennen. In dem kleinen Dorfe Lechtingen, nicht weit von Osnabrück, wurden du Schülerinnen Heidemann und Langen mcyer in brutaler Weise geschändet un: dann ermordet. In letzter Zeit sind auf dem Bahn dämm der die Berliner Bororte mit einander verbindenden und rings um die Stadt führenden Ringbahn' mehr fach Trinamitbomben gefunden worden. Ob sie in verbrecherischer Absicht dahin gelegt worden und wer die Thäter sin sucht die Kriminalpolizei jetzt zu ermit teln. Das durch seine Sul besuchten Bade i'n'j Molkenkiiranstalten weitbekannt Dorf Salzschlirf im Kreis Fulda, Reg Bezirk Cassel, ist durch eine gewaltige Fiuersbrunst zur Hälfte in Asch: gelegt worden. Salzlchurs zayit enoas l'j . ICXHj Einwchner. Der Kaiser hat sich in Folae der (? krankung deS Prinzen Auzuft Äilh.l7 an einem 5alsle.dcn entschlossen, vci: Neuen Paluis in Poicdam nach den' Marmorpalis überzusiedeln, woh',1 bereits Prinz Joaa,im und die kleini PrinzessinPütoria Luise gebracht wur den. Die Jsclirung des erkrankte Prinzen ist übrig,ns, wie man erfahrt nur eine Bvrsei:sma''r'gel. Aus Lüb.ck ist der Kassirer des So zialisiischen Turnv'reiis", Suirp. wc gen Unterschlagung ibm anvertraute, Gelder verhaftet worden. In Biberach in Württemberg ist der Komponist Chr. Braun a?storben. Dr. v. Mizuel. der 'lce-Präsidertt des Staats-Minislcriums. äiißerte -A einen, Berichterstatter der ,Asso-.iirfc! Presse" gegeiiuoer wie folgt: Dac deulfa allgemeine Wahlrecht für di', Rci,ctags-Wahlcn iit durch die Per fassung festgelegt und wird trog allr ßegcnthcillgen Agitationen nicht vcrän dcrt werden," Die deutschen Torpedy-Divisionen, welche ,in den Flotten -Manövern in der Nord- und Ostsee teilnahmen, ba den, wie bereits aemeldct. schwer unter kefügen Stürmen zu leiden gehabt, Außci einem Torredeboot, welches an der dänischen Küste sank, sind zwe mm Boote von über löG Tonnen Ge halt so schwer bcsäöigt. daß sie aus rangirt werden mußten. Zwölf ander: Trpcdoboote wurden ernstlich beschä digt. Im Laufe der 7slotten-Manvve: gingen sieben Merschenleben verloren, Prinz Marimili,in von Baden f:'ß sich mit de: Großfürst in Helena Wla dimirowna verlobt haben. (TieGroß fürstin ist 1882 geboren und die jüngste Tochter des Großfürsten Wladimir, Vatcrsbruders des reaierenden jta! sers, und von dessen Gemahlin, gcbo rene Herzogin Marie Paulowna vor MceNenbura. Prinz Marimilian is ein Scbn des im vorigen Jahre verstcr, denen Prinzen Wilhelm von Baden, Derselbe war vcrmälilt mit Maria Moxin.ilianowna. Prinzessin Roma nowska, Herzogin von Leuchtenbcrg, Der Bräutigam, der 1S67 geboren ist ist zur Zeit Rittmeister und Eskadron Cbef im Garde 5iür?.ssier-Rcqiment r Berlin.) Ccfterrfct l! :,!"".,. ic;i. 13. SeptEr. D:r Kaiser Fran,: Jcfeich und sei,?. Tocbter wobnten t::Ae Morgen einer Messe bei, die in der Privatkavelle im Palaste in Schvnbrrinn gelesen wurde Der Kaiser sprach den Wunsch aus, zu beichten und daö Abendmahl ?,u neh men. Während des Taccö erfüllte der Kaiser wie ciew'bn'ich die Staats pflichten: er bestand euch Daraus, die vielen Bcilüidö-Tepcschcn sclost zu be antworten. Z';. ivcij. Glcnf.13. Ce-ior. Die Hofdame, welche die Kaiserin auf ihrem Wege zum Dampfbooteve gleitete, auf dem sie der Mvrdgesellc erstach, sag!e: Als sich die Kaiserin c: hob, fragte ich sie, ob sie Schmerzn fühle. Sie antwortete: Ich weiß nicht. Ich glaube, ich füyle einen Schmerz in ttx Brast." Ich sagte: .Da kommt gewiß von dem Schreck. Nehmen Sie meinen Ar:::!" Die Kaiserin lehnte es aber ab. rich tete sich auf und ging festen Schrittes auf den Dampfer. Sogar als Die Kai serin das Tewm,tje'in verlor, glaubte ich, es sei wegen des Schreckens und ein nervöser Anfall. Ich bin iest davon überzeugt, daß ihr nie klar geworden ist. daß sie der Dolchstoß eines ' Mir ders getroffen hatte. Die Untcrsuck)ung der Leiche derKai serin hat ergeben, daß di: Waffe des Mörders das Herz durchbohrte und in demselben eine 3,', Zoll lange und Isn Zoll weite Wunde hervorbrachte. Die Thatsache, daß die Kaiserin nach dem Stoße noch 50 Jards weit auf den Dampfer ging, schreibt man ibrer er staunlichen Willenskraft und Energie zu. Di: cinbalfamirte Leiche der Kais; rin liegt in einem dreifachen Sarge in dem' Stcrbezimmer. dessen Wände schwarzes Tuch mit Silberstcrnen be deckt. Mehrere barmherzige Schwestern liegen fortwährend betend vor de: Bahre auf den Knieen. Neben der Bahre befindet sich der Hausaltar der Verstorbenen nid darauf deren Rosen kranz und Kruzisir. Genf. 13. Sevtbr. Heute Mittag fand die Volkskund gcbung statt, welche derBundesrath an läßlich der Ermordung der Kaiserin Elisabeth angesagt hatte. Die Zugän ge zu dem 5zotel Beau Rivage waren durch Polizisten bewacht. Die Prcz.s sion wurde von einer Anzahl Polizisten eröffnet,' welche die Waffen umgekehrt trugen. Tann kamen vier Waibel mit Stulphllten und langen Mänteln an gethan, die eine Hälfte roth, die andere gelb. Ihr Anführer trug einen rni! Flor umwundenen Stab. Diesen Bir ren folgten die Negicrungsmitglieder die Mitglieder der Gesetzgebung, ai diplomatische Corps und die Civilwür denträger. Dann folgte das Volk in großer Zahl. Langsam zog der Zug an dem Hctcl vorbei, alle Thcilnehme'r mit entblösten Häupter trotz der bren nenden Sonne. In der Zwischenzeit ertönte die große Glocke der Kathedrale St. Clemens. Es dauerte länger ali eine Stundt. bis die Prozession da: Hotel passirt hatte. Alle Augm waren au? den Balkon des .Hotels gerichtet auf dem der General Berciviczy, der Marschall der Kaiserin, sowie ander; höh? österreichisch: Würdenträger stan den. Die meisten Läden waren geschlof, scn. Inlllni-zlczzcschtn. lkine slnli Civildikiist Verfügung soll gcplalll sein. Hobt Prisen, elökr, aber wann werden sie dezadtt 1 k u Antiikr cliinit. - tXf itit neue Wavlsraae. W a s h i n q t o n . D. C.. 14. Septbr. Durch die demokratischen Gewinne in Vermont und Maine höchlichst de unruhigt, geht die republikanische Par tei mit dem Plane um. eine neueWahl frage vor das Volk zu bringen, räm lich die Civildienst-Rcsorm. Der Prä. sident soll entschlossen sein, eine Lersü gung zu erlassen, durch welche Tau. sende von Aemtern von den Civil-dienst-Bestimmungen befreit werden, sodaß die Beute-Politiker ein weiteres Feld erlangen. Es sollen, wie es heißt, alle Angestellte unter $900 Gehalt au. ßerhalb der Civildicnßregeln gestellt werden, sowie alle Angestellten üöer $2000; ferner alle Departcment-Chefs. Sachverständige. Landagenten, Jndia-ner-Agenten. Zoll- und Stcuer-Tepu-ties u.s.w. Der Congreßabgeordnete Grosvenor von Ohio ist der Führer der Anti-Civildicnst Bewegung. Priscngclder. W a s h i n a t o n . D. C.. 14. Septbr. Nach der letzten Schätzung werden an Prisengeldern erhalten: Admiral Sampfon Z!100.Y00: Dewel, 5S.0U0; Schliy $7.U00; die Capitäne in Samp son'e Geschwader je $4.000. inDewers Geschwader je $3.000; die Mannschaf ten im Durchschnitt je $165. Im Ganzen werden mehr als $3, 000.000 unter der Marine als Beloh nunaen vertheilt werven. aber da die Arbeiten der Prisen-Gerichte sehr langwierige sind, wird die Auszahlung vielleicht erst nach Jahren erfolgen. Die Belohnungen für Admiral Farragut's Sieg in New Orleans wurden erst nach 22 Jahren vertheilt! Das Marimamt hat in Erfahrung gebracht, daß hiesige, und New Yorker Advokaten versuchen, die Matrosen zu bewegen, sie als ihre Vertreter bei dem Eintreiben ihrer Ansprüche zu engagi ren. Das Departement wünscht be kannt zu machen, daß Advokaten kür den Zweck unnöthig sind, und daß Kei ner das Marineamt zwingen oder ver anlassen kann. Ansprüche zu befried! gen. solange nicht alle Berechnungen und Untersuchungen zu Ende geführt sind. Vi Richter gelyncht. Tec um sck.Okla.. 14. Sepr. Der Richter Proutr, wurde von einer Schaar Neger auf dem Heimwege nach seiner Wohnung überfallen und ge hänat. Er hatte sich geweigert. Anlla gengeaen einige Cowbons zu erheben, welche "' am letzten Sonnta in ihrer Trunkenheit einen Neaer aetöbtet hat ten. An der Leiche des Richters fanc sich ein Placat mit der Inschrift Ge recbügleit für die Neaer ohne Rücksicht auf die Kosten!" Die Weißen und die Schwarzen stehen sich nun bewaffnet ge genüber und jeden Auaenblick mag es zu einem Kampfe kommen. Nren a'x CampWickoff. Montauk P o i n t . 14. Septbr. Mit dem Wcgsenden der Truppen wird fleißig fortgefahren. Das 20. Infanterie - Regiment ver ließ das Lager heute früh, um sich nach Fort Leavenworth zu begeben. Speiser folgte das 3. Infanterie - Regiment, das sich nach Fort Sn,lling, Minn., be giebt. Als das 3. das Lager verließ, waren nickt Mannschaften genug Vorhände,'., um zwei volle Compagnicen zu bildn. Die übrigen waren theils todt, theile lagen sie als Verwundete und Krank: in Hospitälern, theils waren sie beur laubt. Das Detcntions - Lager (fiic seuchenverdächtige Erkrankungssälle) ist bereits heute geschlossen worden. 2? von den 63 Kranken, welche sich noch dort befanden, wurden auf dem Boot Relief" nach Boston befördert, und de übrigen einstweilen nach dem General Hospital verbracht. Die Patienten des letzteren, im Ganzen noch etwa 250, wurden alle in das Hauptgebäude ge schafft, da man es für gerathen fand, den Anbau zu schließen. , Die rie. e.ls o onserrnz. W a s h i n a t o n . D. C.. 14. Septbr. Der Präsident McKinleu hat bis jetzt noch Niemand ernannt, der dieVer eir.icten Staater in der vom Zar von Rußland anaercgten Friedensconferenz vertreten soll, in der Antwort auf die vom russischen Minister des Auswärti gen ergangene Einladung, welche ihm durch den Botschafter Hitchcock zuge stellt wurde, erklärt er aber, daß er mit der erhabenen Idee, wie sie in dem viel besprochenen Erlaß dargelegt wurde, vollständig einverstanden ist. und ver spricht, daß die Ver. Staaten sicherlich auf der Confcrenz vertreten sein wer den. W a s h i n g t c n . D. C.. 14. Septbr. Die Schwierigkeiten, auf welche man bei dir Zusammensetzung der Commis sion gestoßen ist, welche die Hcereslci tung während des Krieges mit Spanien untersuchen soll, werden hier in militä rifchm 5lreisen auf das Lebhafteste er öriert, und viele Offiziere sprechen sich dahin aus, daß eine büracrliche Cvm milsion. welche nicht mit richterlicher Gewalt ausgestaltet sei. absolut nichts werde ausrichten können. Es heißt s,' gar. daß die meisten Offiziere entschie den jede Aus'unlt verweigern würden. Megr V:t: nöthig. 'ashington.D. C.. 14. Seplbr Die Spanier haben offenbar iei;:e große Eile damit.Cuba, zu räumen, wie behauptet wird, um solange ivie mög lich die Zollcinnahmen zieoen zu kcn nen. Tie Regierung hält diese Ansicht indessen nicht für richtig, sondern nimmt Rücksicht aus die vielerlei Schwierigkeiten, welche sich der Räu. mungsardeit entgegenstellen. Indessen wird die Commission nun darauf dnn gen, daß dieselbe möglichst beschleunigt wird gemäß den Bedingungen OcsFrie densprotokolls. Tie den amerikanischen Commissa ren gegebenen Verhaltungsmaßregeln sind derart, baß sie sich auf keine Be dingungen einzulassen und nu.r die Übertragung der Verwaltungsbehör den, und die Räumung der Insel von den spanischen Truppen im Auge zu be halten haben. Es scheint jedoch,' da ßo?e spanischen Commissäre angewiesen lind, Unterhandlungen über dieUeberlassung von Grundeigenthum und militärischen Vorräthen und Ausrüstungen onzu knüpfen. Es unterliegt jedoch keinem Zweifel, daß. wenn es die amerikani scheu Commissäre ablehren, sich auf diese Fragen einzulassen, die spanischen Commissäre verlangen werden, daß die Angelegenheit unserer Regierung zur Entscheidung überlassen wird und allerhand Winkelzügc machen werden, um die Angelegenheit möglichst in die Länge zu ziehen. Es wird befürchtet, daß es November, wenn nicht noch spä ter, werden wird, ehe die Räumung vollzogen sein wird und die amerikani schen Truppen im vollen Besitz der In sei sein werden. 5avinetk'Sihunq. W a s h i n g t o n . D. C.. 14. Septör Das Cabineti setzte heute seine Be rathungen über di: den amerikanischen Mitgliedern der Friedens - Commis sion zu ertheilenden Instruktionen fors. Auf Züunsch des Präsidenten werden dieselben sorgfältig geheim gehalten werden. eneral Tkafters Bericht. M a s h i n g t o n . D. T.. 14. Septbr, Der General Shafter legte dem Kriegs - Departement heute seinen Be richt über die Invasion in Cuba und speziell über die Schlacht bei Santiago vor. In Begleitung seines Adjutanten, des Capt. Miley, sprach er in dem De partement vor und übergab dasSchrift stück, das etwa 200 mit der Schreib Maschine beschriebene Seiten umfaßt, dem General - Adjutanten Corbin. Auch händigte er ihm zwei kubanische Mancheten ein. die für Frau Alger. als Erinnerung an den Feldzug. bestimmt sind. Bis auf Weiteres wird der Bencht noch nicht veröffentlicht werden. Biete Kranke. W a s h i n g t o n . D. C.. 14. Septbr, Laut Bericht des Gen. Brooke von Ponce. Portorico. sind 1866 Solda ten, cder 18 Prozent der Truppenzahl, krank; 177 am Thphus. 447 an Ma laria, 3262 an anderen Krankheiten. Zwei Soldaten starben am gelben Fic 6er. ,,Bear" angelangt. W a s h i n g t o n . D. C.. 14. Septbr. Der Schatzamtssckretär erhielt fol gende Depesche von Capt. Tuttle vom Zollkutter Bear" in Neah Ban. Wash.: Bear" wird Seattle am 13. erreichen. Hülfsexpedition und 91 Schiffbrüchige an Bord. Rosario wurde am 2. Juli von Eis zerdrückt. Leute gerettet. Jeannie. Fearleß, New xort, Belvidere woeilauf. Say'S NaZifo'.ger. W a s h i n a t o n . D. C.. 14. Septbr. ES beißt, daß der Präsident den Po ften des Botschafters in London dem Senator Hoar angeboten habe. Ob derselbe annehmen wird, ist noch unge wiß in Rücksicht auf seine schwankende Gesundheit. Sollte Hoar annehmen, ist dir Marine-Secretär Lonq als sein Nachfolger im Senat in Aussicht ce r.ommen. Tat, ist zuversichtlich. W a s h i n g t o n . D. C.. 14. Septbr. In einem Interview sagte der Se rrceär Dar): Es ist nichts geschehen, wa die Arbeit der Friedens-Commis-sion erschweren könnte. Ich glaube richt, daß die Verhandlungen länger als 6 Wochen oder höchstens 2 Monate dauern werden. Dann wird der end gültige Friedensabsckluß erfolgen. Tie Golörcscrvc. W a s b i n p t o n . D. C.. 14. Septbr. Der verfügbare Baarbestand des Bundesschatzamtes beträgt dem beute veröffentlichen Ausweis zufolge $316, 316.982. wovon 239.379.230 auf di; Goldreserve entfallen. Streik viiielegt. O shk osh. Wis.. 14. Septbr. Achtzig bis neunzig im Packraum beschäftigte Mädchen der Diamond Match Company", die seit etlichen Wo chcn am Streike waren, sind wieder zur Zlroeit zurückgekehrt. In dem Bureau der Fabrik hieß es, daß die Mehrzahl der Streikerinnen wieder an die Arbeit gegangen fei. Nach Angabe des Ge fchäfiSfübrers wurden weder Zuge ständnisse gemacht, ncch Fragen g st llt. Die Mäochen waren es einfach über drllssig geworden, ncch länger beschäf tigungslos zu sein. Nnier Mordaullai'. C h c l b i v i l l e . Ind.. 14. Sept. William, Neid, ein angesehener jun ger Lehrer dieses Countys, ist unter der Anktage verhaftet worden, bei einem Streit zwischen mehreren Far mern und Baue, ifanacrn in der Nahe des Ausstellungsplatzes einen gewissen Samuel tarier ermordet zu laecn. r.ttir 'Xeatr. Vano. Jll.. 14. Ceptkr. Die J3;noiä Central Bann brachte mehr R'gcr. Es herrscht große Aufre eiung. Die hier anwesenden Neaer werder jken Tag frecher gegen die Bürger. Gewaltthaten werden unser vieirlich bleiben. Der Stadtralh bat sich qeweiaert. die Gehälter der Speziell . Polizisten nd Feuerleutk. die vom Mapor Pen well angestellt wurden. z:i bezahlen. Von den 15 in der Stadt befindli eben Wirthschaften haben die Besiber von 14 beschlossen, dn Negern das Betretcrn ihrer Lokale nicht ; gestat ten. (kerveras Tank. NewNork. 14. Septbr. Bon Portsmoutb. N. H.. erhielt der Präsident der Associirtcn Presse" fol oenden Brief: Werther Herr! Mor. gen segle ich ab nach Spanien. Ick möchte Ihnen als dem Vertreter der größten Neuiakcits-Gesellschaft der Ver. Staaten saaen. dost ick abreise mit einem Herzen voll Dankbarkeit für die mi- von dem Volke dieses Landes er wiefcne Cvnipathie. Ich werde deren gedenken, so lange ich lebe. Cervera. Selbstmord. B u s f a l c . N. ?)., 14. Septbr. Der Brauer Peter Schaum von Pbi ladclphia sprang von der Goat Island Brücke in den Niaoara-Fall und ver schwand in den Fluthen. TaS ager wird leer. Chattanooga. Tenn.. 14. Sept. Das 9. New ?)ort Reg. rückte ab, und es befinden sich nur noch die 6. Freiwilligen im Lager. Gen. Breckiu ridge und sein Stab werden morgen nach Lexington, Ky., aufbrechen. Die Kranken in den Hospitälern erholen sich rasch. Sobald sie transportfähig sind, werden sie in die Heimath gesandt, und dann wird auch das 6. Reg. das La ger verlassen. Tie Noilimänner. ' Indianapolis. Ind.. 14. Sept. In der heutigen Sitzung des Ratio-, nalraths des Ordens der Rothmänne: legte das Finanzcomite seinen Bericht vor. Demselben zufolge beliefen sich oi: Einnahmen während' des verflossenen Jahres auf $41,459, die Ausgaben auf $24.546. so daß ein Kassenbestand von $16.913 verbleibt. Der Orden befindet sich in blühendem Zustande. ffreches RZurerstückchen. Philadelphia. 14. Septör. Heute friit, betraten zwei Männer das Geschäftslokal des Grundeigen thumZhändlers Roeder. knebelt den Clerk und nahmen dann $450 auL dem Geldschranke heraus. Die Räuber sind bis jetzt nicht ermittelt worden. Kcin olo. Port Townsknd. Wash.. 14. , , w Sept. W. C. Strong. der mit dem Dcn pf:r Garonnc" von St. Michaels an gekommen ist, sagt, daß sich am 5(otze-bue-Sund eine große Anzahl von ent täuschten Goldsuchern befinden, die sich durch die Nachrichten von dem großen Gcldreichthum dorthin locken ließen. Es ist dort kein Körnchen Gold gefun den worden, und tausend Personen sino jetzt am Strand gelagert, und warten auf eine Gelegenheit, um forlzukom men. Fast ebcnsz viele befinden sich auf dem Wege von den Bergen nach dem Strand, um Beförderungsmittel zu erlangen. .,.. VoiitiMÜt verebe. S a i: F r a n c i s c o . Cal.. 14. Sept, Der Contrakt zur Ece'chtung der Kohlenstation im Hafen von PagoPago ist der hiesigen, Firma Heali. TtbrtS and Co. zugeschlagen worden. Da An gebot war zwar nicht das niedrige, wurde aber für das zufriev?i'.stellen5ste gehalten. Die Arbeiten werden unge fähr ein Jahr in Anspruch nehmen. ' Treimal verlieiratliet. Springfield. Jll.. 14. Septbr. ..Hochwürden" John F. Reynolds, der einem Jllinoiscr Freiwilligen-Regi-ment angehört, und der kürzlich n Chickamauga eine Krankenpflegerin heirathete, während er sich noch im Be sitz von zwei lebenden Frauen befindet, wurde verhaftet, u. inErmangelung von Bürgschaft dem Gefängniß überwiesen. Eine Frau heirathete Reynolds in Co lorado, und die zweite in Riverton in diesem County. Die Letztere war als Klägerin aufgetreten. Philippinen. H o n g k o n g . 14. Septbr. Eine aus span. Quelle in Manila kommende Depesche meldet, deiß die In surgenten clle spon. Gefangenen be freit haben. Die Amerikaner sollen, entgegen die Bestimmungen der Kapi tulation, Besitz von d:n öffentlichen Aemtern ergriffen, die Archive zerstört haben , und die überfälligen Steuern einziehen. Manila. 14. Septbr. Die amerikanische Bark Abbey. welche vor etwa zehn Tagen mit einer Ladung amerikanischer Waffen und Munition von Canton abfuhr, um wie es heißt, nach Singapore zu segeln, soll in der Provinz Batangas 5000 Krag-Jorgenson Gewehre nebst Pa troncn für die Insurgenten gelanaet haben. Es scheint das geradezu unmög lich zu sein, der Bericht tommt aber aus guter Quelle. Es scheint jetzt als ob die Jnsurgen ten dem ihnen von den Amerikanern er theilten Befehl, die Vorstädte Manila am 15. September zu räumen, Folge leisten werden. Auölllnd-Dcpcschcu. tfiirrtjlöure (frfiiUeruiisl in örflcr reich grgcn ftic Italiener. Deiche 2fo den Mörder .r Ki serin erwartet türme im ipanitrtifn Senate. i? lfc. Tentschland. Berlin. 14. Septbr. Die Anarchistenthat in der Nähe deZ Dampfer . Landungsplatzes tn Genf absorbirt alle andere Interesse in der Reichshauptstadt. Vielfach bricht sich die Ansicht Bahn, daß, der Mordbubc nur Schrecken verbreiten wollte, einer lei wer daö Opfer war und es wird nur allgemein bedauert, daß das Gen fer Strafrecht die Todesstrafe nicht kennt und daß dieser gemeine Schurke sein elendes Leben behalten darf. Ein zelne Zeitungen erscheinen mit Trauer rand. Betäubt und gelähmt vor Ent setzen steht man vor einem Räthsel, man kann es kaum fassen, daß ein Mörder die Hand gegen die allgemein geliebte und geachtete Kaiserin zu erbe ben wagte, die That wird als feigst: Greuelthat, als teuflische Unthat, die in der Cchandchrcnit der Welt ohne Verbild steht, bezeichnet. Die Sprache ist kaum reich genug, dem Abscheu, der einen Jeden erfaßt hat. Ausdruck zu geben. Zwischen durch klingen dann die herzlichsten Sympathien für den Kaiser und aus dem Herzen kommende Worte des Bedauerns für die durch Mörderhand gefallene 5taiscrin. von der als Mater dolorosa". als der un glücklichsten Fürstin auf einem Kaiser tbrone gesprochen wird. Tief hat der Schlag den Kaiser getroffen. Der Kronprinz todt, die Gattin dur5, Mördcrhand dahinge streckt, unter den Böllern ist der Bru derzwist entflammt mir bleibt doch nichts erspart in dieser Welt", rief er aus. Mehrere Zeitungen erinnern daran, daß der Kaiser früher einmal geäußert hat, wenn doch erst das Jubiläums jähr vorüber wäre." Die Norddeutsche Allgemeine Zei tung" bezeichnet den Mörder als einen erbärmlichen Sendling" und den Mord als eine That der Propc:-. c,anda." Die ..Volkszeitung" schreibt jedoch, eö sei noch nicht erwiesen, daß derTha ter ein Anarchist war und eine etwaige Ausbeutung des Vorkommnisses zu politischen Zwecken sei verwerflich. Auch der Vorwärts" erwartet, daß die Regierung den Versuch machen wird, die Blutthat in ihrem Kampfe gegen den Socialismus auszunutzen. Das Blatt sei, wird ausgeführt, ein Gegner jeder Mordthat, politische Attentate eingeschlossen und nur ein krankes Hirn könne den Gedanken aus brüten eine harmlose alte Frau hin zumorden. Die Berliner Neuesten Nachrichten" halten ein scharfes Socialistengesetz für nothwendig, denn der Socialismus sei mit dem Anarchismus geistesverwandt und die Socialdemokratie wäre die Quelle aller Umsturzieeen. In ähn kichern Sinne drückt sich die Staats bürgerzeitung" aus. Bei der Ersatzwahl im 5. Stettin Wahlkreis: ist für den verstorbenen Rcichstagsabgeoidneten v. Plötz Frei Herr von Wangenheim erwählt worden. Freiherr von Waiigenheim ist ebenfalls ein extremer Agrarier. Der Landtagsabgeordnet: Ring bat den zur Antisemitcn-Partci gehörigen Hauptmann Herier zum Duell gefor dert. weil derselbe behauptet hat. Ring babe durch Täuschung des Bundes der Landwirthe die Nomination Vorberg's für den Reichstag zu Wege gebracht. Hauptmann Hertel hat die Annahm: der Forderung abgelehnt und sich be reit erklärt, den Beweis der Wahrheit ai zutreten. TZrankrcich. Paris. 14. Septbr. Rappel" und Matin" melden, daß in der gestrigen Cabinetssitzung der Kriegsminister seine Gründe angab, weshalb er sich einer Revision desDrey fusfalles widersetzt. Der Premier und der Unterrichtsminister versuchten den General Zurlinden zur Aenderung sei nes Entschlusses zu bewegen, aber der Präsident Faure stellte sich auf Seite desKriegsministers, worauf eine hitzige Tcbatte'folgte, und dicSitzung bis zum Nachmittag vertagt wurde. Eine wei ter: Berathung über die Angelegenheit wurde schließlich bis zum nächste, Samstag verschoben. Die hiesigen Zeitungen sagen, daß durch das Hinziehen der Sache die Ent scheidung nur verzögert wird, welch: Wenn gunstig für eine Revision dcsPro, zesses' die Resignation des Generals Zurlinden zur Folge haben wird, und wenn ungünstig, zu des Premiers Re- signation'und zu einer allgemeineren sis führen muß. tnalans. London. 14. Septbr Eine Depesche aus Paris meldet, da' ein hervorragender Tiploma: enit theilte, daß sich der Präsident Faure in der gestrigen Kabincttssitzung enUVhic den gegen Neuaufnahme des Dreitfus Prozesses ausgesprochen habe, und daß dies vielleicht "zur Abdankn!:.: des ge sammten Kabinetts führen werde. Liverpool. 14. Septbr. Der Oberst John Hai), der bisherig: amerikanische Boischaste? in Großbri tannien, wird mit seiner Frau auf deoi morgen von hier nach New ?)ork absah-renee,- Dampfer Teutoiue" die .fiuck reife antreten.