Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, September 01, 1898, Image 1

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Lincoln, neb., Donnerstag, 1. September 18W
'.'Zn. 15.
Auslttttö - lltpclchcn.
ljungersnolg in uieseii rus(isrf;cn
; oun?nirnifiiti.
edlich ,oN auch in Cslprrufjtn
' in neu: iJruitfsorp gedilket
I werde.
fli.r Wildkliu SiertzkuljchuiigZ.
'kflrcbuiigril.
Tf utsJilinid.
! B 1 1 1 i n . 30. August.
Gegenüber kinkr Erklärung bei
Ck.itrumsabgkordnctei. Porch auf dem
Katholikentage zu Zlrkfcld. daß es un
richtig sei, daß Windllzorsl für jene be
rühmte Unterredung mit Bismarck, die
angeblich die unmittelbare Ursache zu
des Letzteren Sturz gewesen sei. die
Vermittelung Blcichroder's nachge
sucht, und das; er dem Fürsten BiZ
marck eine Falle gestellt habe, erklären
die Berliner Neuesten Nachrichten"
(das hiesige Biömarck Blatt) sehr nach
drüälich, sie wüßten cs aus Bismarck's
eigenem Munde, das; Blcichröder und
kein Anderer jene Unterredung vermit
tclt habe. Auch bei der Sitzung des
Kreistages in Ratzeburg, welker' Bis
marck Ende Dezember 1891 beiwohnte,
habe der Altknzler öffentlich erklärt:
Windthorst hat in einer ziemlich un
qewöhnlichenForm, nämlich durch mei
nen Bankier, angefragt, ob ich ihn em
pfangen wollte."
Zu allgemeiner Ueberraschung er
klart sich die hochkonservative Zireuz
Leitung" einer Abschaffung der Gleich
heit des Wahlrechts nur bedingurs
weise geneigt. Sie erklärt, man soll
te den bezüglichen Vorschlägen der
Kölnischen Zeitung" erst dann näher
treten, wenn Gefahr im Verzüge sei
und alle anderen Versuche, die Zahl der
sozialdemokratischen Stimmen im
Reichstage zu reduziren. sich als erfolg
los erwiesen hätten.
Das Amtsgericht in München hat
die Ehrenbeleidigungs - Klage des
, Dichters Björnstjerne Biörnson gegen
den Redakteur der ..Münchener Neue
sten Nachrichten". Mordtmann. als
unbegründet zurückgewiesen. (Björn
son hatte in einem Brief an Emil Zola
erklärt, er wisse von einer Münchener
Berühmtheit (Lenbach). Reichskanzler
Fürst Hohenlohe habe letzterem unum
wunden gesagt. Dreyfus sei was
Deutschland anlange unschuldig,
aber er müsse sterben wie der Jude
von Nazarcth" für die Sünden Ande
rer. Diese Bchauptung Björnsvn's
wurde von den Münchener NcuestlN
Nachrichten" in einer Form bezwei
seit, durch welche sich derselbe verletzt
fühlte, worauf er gegen das Blatt
klagbar wurde. Seine Nebenabsicl-t
soll dabei gewesen sein, durch die ge.
richtliche Verhandlung eine amtliche
Erklärung der deutschen Regierung
über den Drcfus-Esterhaz',-Skandal
zu provociren. Anm. d. 1K.)
Der Landtag des Fürstentums
Lippe-Detmold wird im September
ein Gesetz passiren. durch welches b.
Erbfolgerecht der Söhne des jetzigen
Regenten. Grafen Ernst Kasimir von
Lippe-Bicsterfeld. anerkannt wird.Der
Bundesrath wird tut) rn die Angele
genheit nicht einmischen. Die Ncitr
nalzeitung" benutzt die Angelegenheit,
um die' Ebenbürtiakeitsfraqe von
Neuem als Firlefanz zu bezeichnen.
Die hiesige Deutsche Tageszeitung"
regt an. im Sitzunasfaale des Reichs
tags dem ersten Kaiser des neuen deut
schen Reichs. Wilhelm dem Ersten, und
dem ersten Reichskanzler, dem Fürsten
Vismarck. ein Denkmal zu errichten.
Der weimarische Finanzministcr,
Wirkliche Geheime Rath Dr. C. Rothe,
hat eine hervorragende Stellung beim
Norddeutschen Llovd in Bremen an
genommen. In Stuttgart hat der wllrttembcr
gische Ministerpräsident Dr. Freiherr
von Mittnacht fein 25jähriges Mini-ster-Jubiläum
gefeiert.
In Görlitz findet am 19. September
die Enthüllung des dem in 1575 zuAlt
seidcnbcra bei Görlitz als Sohn eines
armen Bauern geborenen Tbeosphen
und Mpstilcrs Jakob Böbme zu
errichtenden Denkmals statt. Als
Kuricsum ist dabei zu erwähnen, das;
lle Schuhmacher-Innungcn in Görlitz
zu der Feier Einladungen erhalten ha
den. In Frankfurt a.M. winde der be
kennte Bandwurmdoktor Mohrmann,
"der schon wiederholt wegen Kurpfusche
r?i bestraft war. als er sich wegen einec
gleichen Anklage vor der dortigenStraf
kammer zu verantworten hatte, Mäh
rend der Sitzung vom Schlage getrvf
fcn. Mohrmann war vor Kurzem aus
Amerika, wohin er sich für einige Zeit
zurückgezogen, zuriiclqekehrt.
Einem Gerücht zufolge soll auch in
Osipreukkn ein neues Armeekorps ge
bildet werden. dkssenGeneralkommando
nach Allenstcin kommen soll.
Durch kaiseUiche Kabinettsordre ist
verfügt worden, dak die Premier- und
Skkondelieutenai'ts fcrtan die Bezeich
r.nna Ober- und Unterlieutenants fiih
ren sollen.
Im Reichstagswahlkreis Kreuznach
Simmern. wo durch den vor einiger
Zeit gemeldeten Tod des langjährigen
Vertreters dieses Wahlkreises. Gehei
nien Iustizrathks und Professors Dr.
v. Cunh. eine Ersahwahl nothwendig
geworden war, ist nunmehr der Kandi
dat der Nationalliberalen, Dr. phil.
Hermann Paasche. Prcf. der Staats
Wissenschaften in Mc rburg, der frühere
Vertreter des 1. Meiningenschen Wahl
kieises. mit 8283 Stimmen zumReichs
tagsabgeordneten gewählt worden. Auf
den Kandidaten der freifinnigen Volks
Partei. Prof. Dr. Virchcw in Berlii:,
entfielen nur 207 Stimmen.
Das sson-eiückal .Winterg.rr'.en'
!ii wellem feit ciiii.er eii Frau Hil
lian Russell auftritt, isi jeten Aben:
trotz der tropiszien Hitze ausverkau
und Gul'av Amlerg. der Jmpresaric
der Sängerin, sinkt! sich, zufrieden
lächelnd, den wchlgepflecten Kinnbart
Die Sängerin wird bis zum 20. Sext
im Wintergarten" auftreten.
Berlin. 30. August.
In Bezug aus die Note des Zaren
sagt die .Norddeutsche Allgemeine Zei
tunq":
Unsere Rüstungen waren nie füi
egoistische Zwecke berechnet, sondern tun
für unsern eigenen Schutz und für feie
Erhaltung des Friedens. Wir sind
Willens einen Versuch zu machen, aus
eine andere Weise Dasselbe für wc
niger Kosten zu erreichen."
Die .National - Zeitung" sagt:
Der Zar und seine Minister haben
sich nicht in die Idee verrannt, dak sie
die Welt von den Ursachen befreien kön
nen, welche seit Iahren sür die zuneh
wenden Rüstungen verantwortlich und.
Wenn jedoch eine große Macht andern
solche Vorschläge unterbreitet, so wcr
den sie überall als der größten Beach
tunq werth aufgenommen."
Die Vosische Zeitung' drückt die
Ansicht aus. daß die Wichtigkeit der
Note nicht in dem Borscklag zur Ab'
haltl.ng der Eonferenz liegt, sondern
in ihrer Idee."
Die ..Post" preist die Motive des Za
ren. welche, wie das Blatt sagt, überall
Cvmvathie erregen müssen.
Die Kreuz - Zeitung" sagt: Nie
mand kann schon jetzt die wahre Bedeu.
tung der Note würdigen. Ihre bitter
süße Aufnahme in Frankreich zeigt,
daß sie nickt dllqemcin beifällig aufge
nommen wird.
Wie die HamburaerEorrespondenz"
meint, wird die Note für ewig ein un
vergängliches Monument des Ruhmes
des Kaisers Nikolaus bleiben. Das
Blatt meint ferner: Es ist nur na
tllrlich anzunehmen, daß Deutschland
den Vorschlag in freudigster Weise auf
nehmen und bereit sein wird, an dem
heiligen Werke teilzunehmen.
Schweiz.
B e r n . 30. August.
Beim Besteigen des Dents de Veisivi
im Ccnton Wallis sind der engliche
Ingenieur Dr. John Hopkinson, sein
Sohn und seine beiden Töchter umge
kommen. Obwohl der Berg wegen der
auf ihm herrschenden heftigen Stürme
und der häufigen Lawinenstürze u
den gefährlichern Europas gehört,
hatte die Gesellschaft doch auf die Hilfe
von Führern verzichtet.
Vuglaus.
L c n d r r . 30. August.
Der zum Staatssekretär ernannte
amerikanische Botschafter HaY ist beute
nach Osborne auf der Insel Wight
gereist, um der Königin seinen Ab
schiedsbcsuch zu machen. Hay's Ab
berufungsschreibcn ist indessen noch
nickt angekomnien .
Der Streik der Walliser Kohlcngrä
her, der 6 Monate dauerte, ist beigelegt
worden, indem die Aushändigen die
am Sonntag gemachte Offerte derGru
benbesitzer angenommen haben. Die
Arbeiter erhalten eine Lohnzulage von
5 Prozent.
Dänemark.
Kopenhagen, 30. August.
Wie verlautet, leidet die Königin von
Dänemark an der Wassersucht.' Diese
Krankheit soll schon weit um sich ge
griffen haben, und das Befinden der
Königin wird als sehr bedenklich be
zeichnet. '
Man erwartet, daß auch der Herzog
und die Herzogin von Aork bald von
Enaland kier eintreffen. I
tttszlaud.
St. Petersburg. 30. August.
Wegen der Mißernte in 7 Distrikten
des Gouvernements Kasan und in den
Gouvernements Samara, Saratow,
Simbirsk. Wjatka und Perm, wo die
Ernte vollständig fehlschlug, hat sich
selbst der doctige' Landadel an die Re
gierung um Hilfe gewandt und die Re
gicrung trifft Maßregeln, die Noth der
dortigen Bevölkerung zu lindern. Den
noch wächst dieselbe von Tag zu Tage.
Die Bauern dccken ihre Strohdächer
ab und füttern damit ihr Vieh. Den
noch sterben die Pferde und das Rind
vieh in großer Zahl, da dieRegierungs
bcamten in der Bereitstellung der
Hilfsmittel sehr langsam vorgehen.
Bis jetzt ist den Bauern nur zugestan
den, in den Wäldern Holz und Laub
zu sammeln. Die Bauern sind wegen
Mangels geeigneter Nahrung ganz er
schöpft !ind sehen d:m Schlimmstem
entgegen.
Italien.
Rom. 30. August.
Im Vatikan wurde auf Befragen
versichert, daß sich der Papst von sei
ner neulichen Unpäßlichkeit erholt habe.
Indessen giebt man in seiner Umge
bung sorgfä.ug Acht, daß sich nicht ein
Rückfall ereigne. Vor cllem duldet seine
Umgebung nicht, daß der Papst durch
allzu große Arbeiten übermüdet werde.
Es sind deshalb verschiedene Empfänge
von Pilgern vorläufig abbestellt und
bis zum Oktober verschoben. Dazu
gehört auch der Empfang amerikani
scher Pilger.
Frankreich.
Saris. 30. August.
Die französische Presse glaubt nicht,
daß der Plan des Zaren allgemeine
Abrüstung und dadurch die Sicherung
des Weltfriedens ausführbar ist.
Die Blätter lassen durchblicken, daß die
Rückgabe von Elsaß-Lothringen dieBe
dinguns wäre, unter der sich Frankreich
nur an der Eonferenz belheiligen würde.
Ililanö - &v)tit)tu
(icn.
Zllrmll ii.ii & fcr Vcnscr
loi!!i'rrni sinmosjnni.
Sekretär lzrr w ig a'ie Umlagen
kurz zurück.
Til Zsdl r U a ikk.
Tie Lage i dcu . Inlippinci,.
New cri, 30. August.
Der .World' wird von Manilz ce
meldet: Der Prä'ioent McNinlcr,
wünscht, daß Admiral Dcweq sich nach
Paris bftgicdt, um dem zsriecens-Eon
gresse mit seinem Rathe ve,zulir;tti,
doch ist der Admiral da Ansicht, ivch
er dem Va'nland? mehr nutzen könne,
wenn er aus seinem Posten blcioe. Doch
wird er einen ssührlichen Berichi
über die Lage mit seinen Empfeh'.un-
gen nach Paris senden. Dewey
geht von de? Ansicht zus. er müßte
an Ort und SteKe sein, im Falle der
Friede nicht endgültig abgeschloiscn
werden scllie. Ge.i. Merrilt aber
wird sich auf des Präsidcnter: Wunsch
nach Paris begeben, und wird c,u
dem Transportdampfer Ehina",
der nach San Francisco zu-
rückgeht, erfahren. Die Stadt
ist ruhig und der Geiui'al
glaubt, daß seine Anwesenheit nicht
klrorzerilcn in. Mn. um loiro cns
Militär - Gouverneur fungircn. Auch
Aguinaldo will Vertreter nach Paris
schicken, um die Sache der Philivpinvi
zu vertreten. In Eavite tagt eine Vcr
sammlung, von Führcrn. Aguinaldo
erklärte. dW Ziel der Einaeöormen sei
vollständige Unabhängigkeit. Im Ue
brigen sei er den Amerilanern frcuno.
lich gesinnt.
Algcr ist zii":rstKtlich.
W a s h i n a t o 7i . D. E.. 30. Augus!
Der Kriegssecretär Alger erklärte,
daß er keine Untecsuchung über die
Mängel der Armeeverwaltuna einleiten
werde. Er scheue eine solche nicht, wer-
de auch nicht resigniren. Die Angel:
aenrcit lieat nun m oen anzen cm
Präsidenten oder des Eonaresses.
Alger giebt zu. daß in denFcldlager
viele Krankheiten und große Sterblich
keit herrschten, doch er olaubt. daß ich!
er, simdern die directcn Vorgesetzten da
für verantwortlich sicn.
furchtbare ,!a!Ien.
W a f h r n g t c n . D. C.. 30. August.
Eine Zusammenstellung der Zahl der
Kranken in den Feldlagern ergieut:
Camp Alger, krank i',Hospitä-
lern Gif?
EampAlger, klgnk heim gesandt 2,011
Camp Thomas, kraut in Hspi-
tälcrn 2,291
Camp Thomus, trank heim ae-
sandt 2,000
Camp Wiforf. Montauk Point,
HaupI Hssp tal 2,C0.;
Camp Wito,f,Deient!on-Hospi-
tal 480
Rovsevclt Hospital. New Nrk . 37)
St. Luke's Hospital. New ?)ork 1 l
rc .ft. . r.r.
viiHicge tioivuai, ütooan . . o
New Hcvcn Hcspüälcr . . . 200
Fort McPhrrson Hospitäler . 70,'
Philadelphia HcsvitZl-Train . 100
Camp Cubo Libre Hcspitälcr.
Iacksonville. und in Quirtie-
ren 1,500
Fni Myer Hospitäler. Camp
Alger Patienten. Virginia . 307
Camp Mcade Hospitäler. Har-
lisburg, Pa 205
Canip zu Lexingicn. Kh. . . 500
T'tal 13,100
.Dazu weilen nun noch die ausPorto-
neu zuruauDrenoen tränten lomnien.
XU sanitäre Lae vor Santiago.
W a s h i n r t c n . D G.. 30. August.
Folgendes ist der Bericht des Gen.
Lawton über die sanitäre Lage vor
Santiago für den 28. August: '
Kranke, 380; am Fieber erkrankt.
322? neue Fälle. 9: zum Dienste ge.
meldet. 97.
Todesfälle:
John H. Miroski. Gemeiner. Co. M.
1. Infanterie - Regiment. Malaria-,
James Bender. Gemeiner. Co. K. 1.
Artillerie - Regiment. Malaria und
Ruhr; Irwin Whitbon. Gemeiner,
Troop G. 10. Kavallerie - Regiment,
Typhus? Frank Abel. Gemeiner, Co.
B. 8. Ohio - Regiment. Tvphus; Jas.
C. King, Gemeiner. Co. C. 2. Mas
sachusets - Regiment. Ruhr: James A.
Diars. Gen.einer. Co. F, 12. Infante
rie - Regiment, Ruhr: Richard Mar
tin. Gemeiner. Co. G. 71. New V)oxU
Freiwillen-Uegiment. Malaria.
Leiländi.
Minneapolis. Minn.. 30. Aug.
M. R. T-dd. der Kassircr der ban
kerotien Fillmore Crunty Bank von
Preston, hat bekannt, oaß er Depositen
unterschlagen, und einem Bekannten,
der in La Crosse. Wis.. weilt, gesandt
habe. Wie es scheint, hat Tood auch
Fälschungen begangen. Es herrscht
eine erbitterte Stimmung gegen ibi
und vielfach wird für seine Sicherheit
gefürchtet.
cr-in 5licck.
F r e in o n t . O.. 30. August.
John Mek. der Vater des Matrosen
Geo. B. Mek. der auf de,n Torpedo
boote Winslow" bei Cordenas am 11.
Mai gelobtet wurde, hat eincnCheck von
$100 erhalten und zwar von einein Cu
baner Namens Cambrcsio. der in Meri
ko wohnt. Uebermittler war Ganzalb
De Qucsada. der cudanische Vertretrr
iri Washington. Der Check ist vom 17.
Mai datirt. 'Der Betrag war bestimmt
für die Hinterbliebenen des ersten ame
rilanischen Seemanns, der im Kri:'.
fallen würde.
AuollUlö - ?cpclchcn.
Die kjrilischu,gi,i,ki?l-mrc nafjc
OiiiÖiininilL X
Reibereien an der mcrikanisch
guatemalischen rcue.
.Ei !ils,h!li, nutet Itulrtu Carnrgic,
?eutschlan.
B e r l i n . 81. August.
Die Absicht der Regierung. diePrä
senzstärke der deutschen Armee aber
mals zu erhöhen, läßt Herrn Eugen
Richter nicht zu Rübe kommen. Be
reits hat er gegen das Projekt der Bil
dung eines neuenArmeetorvs, mit dem
Generalkommando in Mainz, in sei
ner Freisinnigen Zeitung" mit der
Begründung protestirt. daß eine Vcr
mehrung der Armee nicht nöthig, weil
eine Provokation dazu durch ein ahn
liches Vorgehen der Nachbarstaaten
nicht vorliege. Nachdem nun dieNach
richt in die Presse lamirt ist, daß auch
im Osten ein neues Armeekorps mir
dem Gencralkom,?iando in Allenstcin
sormirt werden soll, geräth der bit
tere Eugen" ganz aus dem Häuschen.
Er spricht in seinem Organ bereits
von einem bevorstehenden Militärkon
slikt und träumt davon.daß derReichs
tag vielleicht zu Ostern aufgelöst wer
den wird.
Nur noch wenige Deutsche Blätter
schlagen einen amcrikafeindlichen Ton
an oder fahren fort, gegen die Verei
nigten Staaten zu hetzen. Zu diesen
Ausnahmen gehören die 5zamburger
Nachrichten, welche heute sagen, Bot
schafter White vergesse trotz seines be
sten Willens, daß Deutschland durch
die amerikanische Presse seit Jahren
über die amerikanischen Zerrbilder von
Freih?it, Ordnung. Gerechtigkeit und
Gesetzlichkeit aufgeklärt worden sei.
und daß die Deutschen sich daher ihre
politischen, sittlichen und selbst ge
schäftlichen Ideale anderswo suchen,
als in dem Lande, über dem dasSter
ncnbgnner stolz und mächtig wehe.
Anläßlich des Geburtstages Goe
thc's (geb. 28. August 1749) hatte das
Goethehaus in Frankfurt a. M. ein
festlickes Gewand angelegt. In den
Artikeln, in denen die dortigen Blätter
den großen Dichter feiern, wird gleich
zeitig darauf hingewiesen, daß derTag
der 50. Jahrestag der endgültigen Ab
stimmung über die deutschen Grund
rechte seitens der Frankfurter Ratio-nal-Versammlung
in der Pauls-Kirche
fei. und daß an diesem Tage speziell die
Frage der Iuden-Enzipation ent
schieden wurde.
Wie tief die Verehrung v den Für
sten Bismarck im Volke Wurzel ge
schlagen hat, geht am Besten aus den
zahlreichen Projekten und Plänen her
vor, die fortwährend zur Verhcrrli
chung des Alt-Reickskanzlers vorge
schlagen werden. So ist jetzt der Ge
danke angeregt worden, dem Fürsten
aus dem Fonds der Bismarck-Stif-tunq
ein Denkmal auf dem Niederwald
i'nd im Sachscr.wald zu errichten.
Gestorben sind: in Berlin der Se-nats-Präsidcnt
beim Oberverwal
tungs. Gericht Lohaus: in Raron.Kan
ton Wallis. der Schweizer Staats
nann Leo Roten.
Der neue Dom. der am Schloßplatz
im Bau begriffen ist, aerieth heute in
Fcuerkaefahr. indem das Baugerüst
aus bis jetzt unaufgeklärter Ursache in
Brand gedeih. Es gelang der Feuer
wehr jedoch, die Flammen in kurzer
Zeit zu löschen. , ,
lsttgland.
London, 31. August.
Die Times veröffentlicht einenBrief
Andrew Carnegies, der barin em
pfiehlt, die Philippinen gegen die bri
tischen westindischen Inseln einzutgu
schen. England und die Ver. Staa
ten sollten in beiden Inselgruppen
Kohlenstationen behalten und beiden
lrt: f .i ... . v rvi ,
jcuimncn Touren ouren vertrag gieia-e
Handelsrechte zugesichert 'werden.
Solch ein Plan", meint der britische
Amerikaner, wäre natürlich von der
Zustimmung beider Nationen abhan
gig. aber dieselbe scheine wahrschein
lich." An anderer Stelle empfiehlt die Ti
mes eine Annahme der amerikanischen
Gepflogenheit, von dem Flagqensckiffe
eines Geschwader, schriftliche Jnstruk
tionen an Stelle der Signale zu ent
senden. Jetzt heißt es hier, der vom Zaren
gegebenen Anregung zur 5zerbeifllh
rung des Weltfriedens liege der Ein
fluß der Königin Victoria zu Grund?.
Königin Victoria bat bekanntlich ge
lobt, wenn irgend möglich, zu verhin
dern, daß während des Reste? ihrer Le
benszeit noch ein Krieg in Europa aus
breche. Siieserlande.
I m H a a q. 31. August.
Die Königin - Reqcntin hat anläß
lich des Endes ihrer Reaentsckaft libre
Tochter, Königin Wilhelm, ne, wird
morgen volljährig) eine Proklamation
erlassen, in welcher sie dem Volke für
die ihr bewiesene Liebe und Treue
dankt. Das Dokument schließt mit den
Werten: Möge unser Land in Allem
groß werden, in welchem eine kleine
Nation groß sein kann."
Svanicn.
Madrid. 31. August.
Der Imparcial" ist der Ansicht, daß
die Note des Zaren von einem Manne
kommt, der mehr als nur ein Träumer
ist. Die andern Blätter fassen das
Dokument ebenfalls als eine höchst be
achtenswerihe 5rundgebung auf.
Tancmari.
k,pen Hagen. 31. A'iz.
Der britische Kreuzer Cleopatra"
ist bier mit der Mannschaft des nor
wegischen Schuners Li?e!i?g" ange
komn'kn. den lr bei einer Eoll sin in
den Gr:md bohrte. Der Unfall tug
sich nabe Haven I?l.',r:d zu. Die Eleo
patra" sandte 18 ihrer Matrolen an
Bord des Schuners um zu vcrsiicken.
daS Fahrzeug zu retten. Da SüY.h
ank aber so schnell, daß 0 der engl"
chen Matrosen mit in die Tiese gezo
gen wurden und ertranken.
Pnilippinkn.
Manila. 31. August.
Der amerikanische Transport-Dam-pfer
China" fuhr heute von hier ab.
An Bord befindet sich der GeneralMer
ritt, der an dn Sitzungen der Frie-dens-Conferenz
in Paris thcilnehmcn
wird. Der General-Major Otis fun
girt nun als Militar-Gou.erncur von
Manila. An Bord der China" bcsin
den sich ferner die Generäle Green und
Babcock nebst ihren Stäben. Sie gr
hen nach Washington.
Der Jlsurgentenführer Opacible,
der sich ebenfalls ruf dem Schisse be
findet, geht nach Hongkong, um mit
der Junta der Ir,surgen?:n zu consen
ren. Ein anderer Insurgentensührer.
Agonillo, geht nach Washington. Es
wird als wahrscheinlich angenommen,
daß die Junta in Hongkong einen Ab
gesandten zu den Sitzunzen der Frie
dcns-Commission nach Paris sendet.
Der Admiral Tewcy wird die Er
laubniß zur Aufnahme der Küsten
schiffahrt erst dann ertbeilen, wenn die
Philippinenfrage endgiltig erledigt ist.
Der General Rios, der spanische
Gouverneur der Bizcayz-Jnseln. soll
sich zum Gcneral-Gouverneur der spa
Nischen Besitzungen in den Philippinen
proklamirt und die Anhänger Svani
en's aufgefordert haben, sich in Jloilo
zu concentriren.
fl,ina.
Hongkong. 31. August.
Die Kwang - Si-Rebellion, welche
man seit einiger Zeit für unterdrückt
hielt, ist wieder aufgelebt. Die Rebellen
stehen in großer Zahl etwa 50 Meilen
nordwestlich von Canton und treffen
Vorbereitungen, diese Stadt anzugrei
fen. Tan, der Vice-König von Lang
Kwang hat gegen die Uebergabe von
Kwang - Chow an die Franzosen pro
testirt. und als das Auswärtige Amt
auf der Uebergabe bestand, telegra
phirte Tan seine Resignation nach Pe
king und lieferte seine Amtssiegel dem
Gouverneur von Kwang-Tung aus,
Da der Vice - König von Canton keine
Truppen absandte., um die Rebellion
in Hainan zu unterdrücken und die
dortigen amer. Missionen zu beschützen,
so reichte der amer. Conful in Canton
scharfe Proteste beim stellvertretenden
Vice - König ein und wiederholte seine
Forderung, daß der Aufstand prompi
unterdrückt werde.
Aegpte.
C a i r o . 31. August.
Von Wad El Obcid wurde gestern
gemeldet, daß eine Abtheilung mit den
Engländern verbündeter Araber, wcl
che unter dem Befehle des Major
Stuart Wortlep sich im Rücken des La
gers der Derwische bei Omdurman be
wegte, am östlichen Ufer des Nil einen
Zusammenstoß mit den Derwischen
hatte, in dem diese fünf Gefangenen
und ein mit Getreide bcladcnes Boo:
verloren.
Die gefammte britsch-äghptische
Streitmacht ist jetzt in Omtariff an
gelangt, welches 30 Weilen von Om
durman liegt. Heute rückt die Armee
zehn Meilen weiter südlich. Das Ka
nonenboot Melik scheiterte bei einer
Rekognoszirungsfahrt zehn Meilen
flußaufwärts in einem fürchterlichm
Sandsturme. ,,
Mer ko.
T O p a ch u l a . 31. August.
Durch guaiemalische Offiziere wur
den gegen Mexikaner zablrejche Aus
schreitungen begangen. Dem an der
guatemalischen Grenze wohnenden
Farmer Trinidan Voga war von gua
tcmalischen Offizieren in Aussichs ge
stellt, daß er in Guatemala seine
Pferde gut verkaufen könne. Als er
in Folge dessen die Grenze überschritt,
nahm man ihm seine Thiere fort und
jagte ihn mit Prügeln zurück. Achn
liche Ausschreitungen werden in gro
ßer Zahl berichtet und sind an die Je
hörden zur näheren Untersuchung ge
melket worden. Die Guatemalcr
scheinen die Merikaner bei jeder sich
darbietenden Gelegenheit zu chikani
ren.
Tanische :k!üp.l.
W a f b i n q t o n . D. C.. 31. August.
Wie eine Depesche aus öavana mel
dest, ist Frl. Clara Barton von der Ge
sellschaft des Rothen Kreuzes aus dem
Dampfer Clinton No. 2" in Havana
angekommen, um Lebensrnittel unter
die hungernde Bevölkerung zu vertbei
len. Da das Schiff keine richtigen
Klarirungs Papiere hatte, so durften
nicht nur die Lebensmittel nicht ausge
laden werden, sondern der Eizenthii
mer des Schiffes wurde noch um $1CC
gestraft.
Die hicsigenBehörden werden sich der
Angelegenheit annehmen und dafür
sorgen, daß nicht nur das Ausladen
der' Lebensmittel gestattet wird, son
dern daß die Geldstrafe zurückgenom
men wird.
Streik,
Wilkesbarre. Pa.. 31. August.
Tausend Arbeiter in den Evans und
Coleraine Kohlengruben zu Beaver
Meadow und Coleraine bei HaUcion
leatcn die Arbeit nieder. Die Minen
stehen unter Leitung der A. S. Be.n
Wvclle Trustees.
Znland - Acpcschcn.
Ein JsriCflSQiriifit flcGt sür flen.
31llsfS 1!I lisfirfil.
esadrdrokieu, Auslande im
Vamp Wia'oss ,u Bionkauk
Point.
1'Ikrrilt will l:niott)rii.
n:
Kriegiigerich, für l'lile.
Washington. D.C.. 31. August.
Seitens der auten Freunse des
KrieaFekletärs werde.r eifrige Vor
kehrungcn Strossen, um gegen Gene
ralmajor Miles eine kriegsgerichtlickie
Untersuchung einzuleiten, wenn er das
Interview nicht dcmentirt. das vor ki
nigen Tagen aus Porto Rico gemeldet
wurde. Das Interview wird als grobe
Insubordination und als Beleidigung
der Vorgesetzten Miles' ir diesem
Falle Sekretär Alger und Präsidknt
McKinley ausgelegt.
Man glaubt, daß der Präsident mit
dem Vorgehen gegen Miles einverstan
den ist.
Miles' Freunde zählen aber dem
Kriegsamte folgende Liste von Unter
lassunassünden auf:
1) Das es verfehlte. Nahrung für
die Leute in den Schanzqräben zu lic
fern. Diese Leute waren tagelang ohne
Nahrung und Obdacht. Es hat sich
bereits herausgestellt, daß 6 Millionen
Rationen nach Tampa. Fla., gesandt
wurden, daß aber nur 2 Millionen
davon jemals Santiago erreichten, und
dann noch Tonnen derselben auf den
Vorstrand geworfen und weg
geschwemmt wurden.
2) Pflegerinnen und Laarethgehil
fen in genügender Anzahl zur Pflege
der Verwundeten und Kranken zu be
schassen. Ras Kriegsamt brauchte viele
Wochen, um Shafters Armee von 20,
000 Mann fkldbcreit zu machen, und
als es dieselben endlich wegsandte. fehl
te ihnen die Hälfte dessen, was sie haben
sollten.
3) Medizinen. Lazarelö - Vorräthe
und geeignete Nahrung für die Kran
ken zu li:sern.
chlimme Zustände.
C a m p W i k c f f . L. I.. 31. August.
Trotz aller Anstrengungen der Aerz
te verbreitet sich dasTrivhussiebec rasch
über das Lager. Dr. Senn erklärte,
daß in drei Wcchen die Epidemie
schlimmer ausräumen werde als das
gelbe Fieber. Der einzige Weg. die
Gefahr abzuwenden, sei. die Soldaten
aus dem Lager zu bringen. Die Ty
phuskeime dringen durch die offenen
Abflußlcitungen in den Boden unv
werden daö Trinkwasscr veeifitn.
Uebcrall herrscht Verwirrung und Un
ordnung, unter welchen die Soldaten
zn leiden haben. Es wird behauptet,
daß gelbes Fieber im Lager herrsche,
dt Thatsache aber verheimlicht würde.
Gestern starben 15 Soldaten, soviel
man erfahren konnte: die Zahl der
Kranken beläuft sich auf 3000, trotz
dem beieits 3200 am Urlaub gesandt
wurden. Im Hefen liegen vier Schif
fe mit Kranken, welche ausgeschifft
werden sollen, und die Ankunft der
Shaster'fchcn Truppen von Santiago
steht bevor, ohne daß für ihre Verpfle
oung genügende Vorbereitungen ge
troffen wurden.
Dr. Senn wurde auch gefragt, ob er
seine Ansichten dem General-Arzt in
Washington unterbreitet habe. In
Betreff des Camp Wickhoff habe ich
dies nicht gethan", erklärte Dr. Senn,
da meine Proteste betreffs der anderen
Lager nicht beachtet wurden. Ueber
die Verhältnisse im Camp Wickhoff ha-
be ich einen Ärmel geschrieben, der in
einem medizinischen Journale veröf
fentlicht wird. Mein Name wird dem
selben beigefügt und ich bin sicher, daß
die Behörden in Washington den Ar
tikel lesen werden.
Dann werde ich natürlich zur Rede
gestellt werden, aber ich werde meine
Ansichten beweisen. Ich widcrbole es,
wenn dieses Lager nicht innerhalb 6
Wochen abgebrochen wird, so wird es
der am schlimmsten infisirie Platz in
den Ver. Staaten sein. Die Erde wird
mit den Tvvbuskeimen durchseucht sein
und eine Epidemie wird folgen. Es
wird schlimmer kommen, als es je in
Chickamauqa war.
In Betreff dieses Lager will ich
nur bemerken, daß ich die Washinato
ner Behörden warnte, bevor die Sol
daten dorthin gesandt wurden. . Ich
sagte denselben, daß es gefährlich sei.
eine so große Menge Leute zusammen
zubringen: ich sagte ihnen, daß die
Wasserzufnhr ungenügend sei und daß
der Genuß von FlußwasserTnphus zur
Folge haben würde. Meine Warnun
gen wurden aber nicht beachtet. Das
Resultat zeiate sich, als ich mit dem
General Miles in Porto Rico war.
Unter den ersten Truppen, die ihm ge
sandt wurden, befanden sich solche au?
dem Lager von Chickamauaa. Die
Leute waren halb krank, als sie onka
men und nickt geeignet, einem südli
eben KlimciWiderstand zu leisten. End
lich gingen den Herren in Washington
die Augen auf und das Lager in Ehi
ckamauga wurde aufgehoben."
Slu der Bunftesliauptstadt.
W a s h i n a t o n . D. C.. 31. August.
Der Präsident wird sich über die
Note des Zaren nicht eher ausfprechen,
bis er amtlich von der Veröffentlich
nng derselben benachrichtigt worden ist,
was bisher noch nicht aesckeben ist.
Der versiiabare Baar - Bestand des
Bundes - Schatzamtes, beträgt dem
heute veröffentlichten Ausweise ui'olge
$292,225,121, wovon $213,236,304
auf die Goldreserve entfallen.
Merrill will Iieiraik,,,,.
3 c t) t n ci t o n . D. C. 31. Angusl
Zn Beriet, daß Genera! Merriti
Manila verlassen wird, hat sich bestä
tigt. Es reißt, daß der General ent
weder in Ebicaao oder in London ode
Paris mit Fräulein Laura Williams
se'.i'er Braut, zusammentreffen und die
Bcrniäblllnq mit ihr feiern wird. Da!
junge Paar wird seine Flilteriocchen
ous den Philippinen verleben, wohin
General Merritt zurückkehren wird,
scbald seine Anwesenbeit in PariZ
nicht mehr nöthig sein loird.
?as l. llinoiser leainicnt.
CampWickhof f. Montauk Point.
R. ',').. 31. August,
Heute Morgen kam das 1.Illinoiser
Regiment auf dem Transportdampfcr
.Berlin" hier an. Nachdem Gesund'
deits Beamte das Sckiisf besichtigt
hatten, sagten sie dem Obersten Tur
ner. daß es nickt nothwendig sei, die
Leute auf dem Schisse in Quarantäne
zu halten. Dafür wurden sie bis aus
Weiteres nach dem Detentions - Lager
beordert. Die Gestalten d:r zurückge
kehrten Soldaten zeigen nur zu deut
lich. welche Noth .nid Leiden sie durch
gemacht haben. Wenige Stunden, be
vor die Aussckissunq eisolgte. hatte sich
an Bord des Schiffes ein Todessall,er--eignet.
Es starb der Gemeine Wald
son von Ccmpngnie A. Die Zahl der
heimgelchiten Krieger ist 810 Mann
nebst 35 Offizieren.
Vommodore Ptnlip an 2chlc'S
Stelle.
Washington. D. C.. 31. August.
Das Flottenamt hat eine Order er
lassen, derzufolge der Eommodore I.
W. Philip, bis vor Kurzem Kapitän
des Schlachtschiffes Tcras", zum Be
fehlshaber des zweiten nordatlanti
schen Geschwaders ernannt wird, an
Stelle des Contre-Admirals Schien.
MoiefiniD in Illinois.
Arcola. III.. 31. Aug.
In einem Sandhügel auf L.B. War
nerö Farm, vier Meilen westlich von
der Stadt, ist Gold entdeckt worden.
Warner fand beim Graben in dem
Sande ein großes Felöstück. dessen ei
aenthümlicher Glanz seine Aufmerk
samkeit erregte. Er schlug ein Stück
ab und brachte es nach der Stadt, wo
eine mikroskopische Untersuchung er
gab, daß das Gestein goldhaltig war.
Es wurde auch der Sand untersucht
und auch darin wurden Goldlörner ge
funden. Es werden weitere Untersu
chungen des Sand - Lagers beabsich
tigt.' Skandal über Skandal.
C h i ck a m a u c. a, Ga.. 31. Aug.
Der Hauptmann O'Connor vom 9.
New Yorker Regiment verbürgt sich für
folgend: beinahe unglaubliche Ge
schichte: Der cnei'.ie Nunns von der Am
bulanz - Abtheilung des Hospital
Corps, aus guter Familie stammend,
32 Jahre alt und sehr kräftig gebaut,
war nur fünf Tage krank gewesen, als
er starb. Der Leiche wurde bis gestern
gar keine Beachtung geschenkt; sie blieb,
völlig nackt und von Insekten bedeckt,
auf einem Feldbett unter den Kran
ken liegen. Als endlich die Aerzte zur
Rede gestellt wurden, halten sie unter
sich eine Katzbalgerei darüber, wer an
alledem schuld sei. Auf die Frage, wa
rum die Leiche ganz nackt daliege, gab
einer der Aerzte die Antwort: Der
Mann hat keine Kleider gehabt;" doch
mußte er zugeben, daß Nunns nicht
nackt in das Lager ackommen war.
Als O'Connor drohte, den New Yor
ker Staats - Gouverneur auf den
Skandal aufmerksam zu machen, wur
den indeß sofort Kleider Gesunden, und
dann wurde die Leiche begräbnißfertig
gemacht. .,
ttuier ttrfolä.
Omaha. Nebr.. 31. Aug. "
Die Zahl der Bcsucker der Ausstel
lung letzte Woche wer 115'40, eine
Zunahme um 12,000 gegen die vorher
gehende Woche. Der Eintrittspreis
für Besucher ist für Sonntage und für
Montag und Donnerstag Abends auf
25 Cents herabgesetzt. Die Finanzen
haben sich so günstig gestaltet, daß die
erste Einlösung der fälligen Schuld
scheine schon drei Wochen vor der fest
gesetzten Zeit erfolgen konnte.
Kemcincr Bnvcnstreich.
M i s h a w a k a. Ind.. 31. Aug.
Dell Holloway, ein junger Schulleh
rer von Oliver Township, wurde von
seinem Zweirad abgeschleudert, da das
selbe gegen eine Schiene fuhr, welche
irgend Jemand böswillig über den
schmalen Fahrweg gelegt hat. Hollo
way wurde sofort qetödtet: der Tod
muß durch Gehirnerschütterung einge
treten sein.
Lolkcnvruch.
i? o s h o c t o n. O,. 31. Aug.
Zwölf Meilen nördlich von hier er
eignete sich ein Wolkenbruch. welcher
großen Schaden verursachte. In dem
Dorfe Mound stieg der Mill Creck in
fünf Minuten um zehn Fuß. und riß
Brücken. Häuser und Scheunen mit sich.
Im ganzen Thal wurde Alleö wüste ge
legt Unweit Pearl wuide das Geleise
der Clevcland-. Canton- und Southern
Bahn auf eine Strecke von 800 Fuß
unterwaschen.
SaiiffKvkwegnngcn.
FortM onroe. Va.. 31. Aug.
Von der in Hampton Roads liegen
den Flotte sind acht Schiffe nach Bo
ston abgegangen. Das Geschwader be
steht ans der Machias". den Kreuzern
.Topeka". Detroit." Bancroft." Ca
stine." Wilmington." Marietta" und
Helena." An sämmtlichen Schiffen
sollen m der Bostoner Flottensiation
kleinere Ausbesserungen vorgenommen,
werden.