W-. Ihre Kadjc. rznhluiig von l'l. tatp. Er hatte Glück g'tiaM, enorms Glück. John Haster gestand es sich sel ber zu. Arm war er nach Amliika ge gangen, und wohlhabend war er wie dergelommen.... dann hatte er einen entfernten Onkel, der selbst drei Eöhne gehabt, die aber früh starben, beerbt, er war zum reichen Manne geworden.. Er liebte ein schöne, stolze Müdchen. die Tochter eine Ministers. deS höchsten Staatsbeamten, und ward wieder ge liebt. In wenigen Tagen sollte die Hochzeit sein, dann, wenn er von dem in Italien verlebten Honigmonat zu rSckkehrte, würde er mit seinem jungen Weibe nach Paris gehen, wo ihn der Posten eine GesandtschastSlekretarS er. wartete. War da nicht Glück? ! Wie Hütte er davon träumen können, als er noch drüben in den Goldfeldern ffriS coS' mit der Spitzhacke fein Glück suchte ! Er saß vor dem Kamin und warf ein Bündel Briefe in das ffeuer. Ein klei neS Bildchen fiel zur Erde. Seim Blick blieb auf dem kleinen Bilde haften. Leffy Willkenl Wo mag sie geblie. brn sein? Ja, sie war berauschend schön und so jugendfrisch und leiden, schaftlich gewesen. Warum mußte sie aber die kurze Idylle in Pari? so tra gisch nehmen? Er hatte ihr dZS Schei den leicht machen wollen, indem er ihr einen zärtlichen AbschiedSbrief schrieb und ein paar ttafsenscheine, saft feine letzten, einlegte. Nein, er konnte ihre zornsprühcnden Augen nicht ver gessen, mit welchem Stolz sie ihm sein Geld und seine kleinen Geschenke vor die Füße warf l Das Klopfen des Dieners unterbrach seine Gedanken. .Sir, ein Herr wünscht Sie zu spie chen, er sagt, sein Geschäft sei von gro her Wichtigkeit. Führe ihn herein." Ein noch junger, sonnenverbrannter, aber elegant gekleideter Mann mit einem Geftcht, in das Leben und Lei denschast ihre Runen geschrieben haben, tritt ein. .Ich vermuthe, Sie kennen mich noch, Frank DaviS oder, wie Sie sich jetzt nennen, John Hafter " Einen Augenblick droht John die Fassung zu verlassen, doch er rafft sich zusammen und sagt ruhig: .Der Name ist mein gute?, ererbtes Recht. Was wünschen Sie von mir. Georg Hook?" .ES thut auch nichts zur Sache, John Hafter. Ich habe die Weft Zeitung gekauft, und ich werde meinen Lesern einen sehr interessanten Stoss in diesen Tagen erzählen von einem Manne, der die Tochter eines hohen Staatsbeamten heirathcn wird, einem Manne, den man in San Francisco eines Morde? wegen verfolgt. DaS ist'S, was ich Euch sagen wollte, John Hafter, um unserer alten Freundschaft halber. Sie wissen, wir von .drüben" bleiben nicht gern Einem etwas schul big!" Ergeht. John Haster bleibt zurück, so sehr eö ihn auch trieb, sich auf den Fremden zu werfen. Er fitzt gebrochen in seinem Stuhl vorüber sind alle die stolzen Glück?plüne. ES war in jener Nacht gewesen in der Diggerkneipe in San Francisco, wo er zuerst Georg Hook beim Marki ren der Karten entlarvt und dann im Streit einen der Digger niedergeschos fen hatte. Man machte damals in Frikco" wenig Umstände mit solchen Sachen. Er floh also, ohne den Prozeß abzu warten, und natürlich lautete das Urtheil .Schuldig des MordeS". Morgen vielleicht schon wird eS die Zeitung verkünden, daß er der neu er nannte GefandtschaftSIekretSr Hafter ein wegen Mordes verfolgter Verbrecher sei. Georg Hook verläßt stolzerhobenen HaupteS das deS so tief Gehaßten. Er weiß. daS hat ihn getroffen bis inS Mark. Er besteigt eine Droschke und fährt nach einer Vorstadtflraße. Dann tritt er in ein kleines HauS, über dessen Thür daS Wort .Pension" angebracht ist. Eine Dame tritt über die Schwelle des Empfangszimmers. Sie ist groß und schlank, etwa dreißig, eine vollendet klassische Schönheit, ihre Züge zeigen frappante Ähnlichkeit mit dem kleinen Bild, das John Hafter in seinem Kamin derbrannt. Nur die jugendfrische Lieb lichkeit. der strahlende Glanz der Augen ist verschwunden .... herbe Strenge liegt auf den Zügen, und die Augen blicken kalt und traurig.. .. .Du. Georg, so früh ?" fragt sie. Er erhebt sich von seinem Stuhl, und seine dunklen Augen verrathen die ganze große Leidenschaft für daS Weid. daS vor ihm sieht. .Lessy." sagt er. .ich wollte Dir die große Neuigkeit zuerst verkünden, wir werden reich werden, ich werde Dir al leS zu Füßen legen können. waS Du be gehrft. und ich will arbeiten um Deinet willen!" .Georg, ist daS ein Märchen?" .Nein. Lessy l Wahrheit ! Ein Mann, hm, nun Einer von .drüben", der mir einst einen schlimmen Streich gespielt hat, damals in Frisco, ich fand ihn wieder. Er stach damals einen Digger nieder, floh und ward natürlich verurtheilt. daS wir'' daS nächste Thema der Weft.Zeitung fein. Der Mann ist der Bräutigam der Tochter eines Staatssekretärs, der bekannte John Haiter." Tii Weid schließt einen Augenblick die Augen, dann sagt sie ruhig : .Georg, liebst Du mich? So höre, jener Jvhn Hasicr Hai mir cinji du Leben gerettet. Bezahle Drl meine Schuld, indem Du schweigst. Per räthst Tu ihn, so ist alles zwischen uns aus," .Lcssy, Du kennst ihn? Du willst ihn schonen, liebst ihn?" DaS schöne Weib sieht mit einem Blick in die Augen des Eifersüchtigen, daß. wenn sie die Wahrheit sagt. allcS verloren ist. Sie schweigt einen Augen blick, dann sagt sie : .Glaubst Du, daß ich Dich heirathen würde, wenn ich John Haster liebte? Ich sah ihn nicht wieder seit damals, doch mein Gatte soll niemals John Hafter vernichten." Der Mann kämpfte fchwer. doch die leidenschaftliche Liede zu dem schönen Weibe ist größer noch al? sein Rache durft. Am anderen Morgen, als John Haf ter von qualvollem Schlaf erwacht, dringt ihm der Diener zwei Briefe. .John Hafter! Sie kannten einst ein Weib. daS Sie nicht der Mühe für werth hielten zu kennen. Sie handelten an ihr wie ein Schuft. John Hafter, die Stunde meiner Rache ist gekommen! Doch ich bin ein Weib und kann nicht vergessen, daß ich Sie einst geliebt, und um dieser Liebe willen habe ich Sie ge. rettet! Um den Preis Ihres FriZcoer Geheimnisses Heirathe ich einen unge liebten Mann der Mann ist Georg Hsok und ich bin Lessy Willken." Der andere Brief enthielt nur vier Worte: .Ich schmeige! Georg Hook." Das kieblingsgericht. Humoreske von F. d. M. .Nun, Großpapa, waS möchtest Du am liebsten essen, wenn Ihr morgen Mittag zu Tisch kommt?" fragte Arm gard schelmisch. Halb und halb wußte sie die Antwort schon im Voraus, sie blinzelte der Großmutter verstohlen zu. Der alte Herr nahm eine Prise und sagte dann: .Ei wie wär'S, mein Herz, chen, wenn Du ich weiß. Du kochst jetzt ganz .selbständig " .Na, na," schaltete Großmütterchen ein, und die 16jährige Enkelin fühlte, daß sie ein ganz klein wenig roth wurde. .AlleS kann ich noch nicht machen", kam eS zaghaft heraus. Nun. aber Aale wirft Du doch kochen können, das müßtest Du inir zu Liebe schon gelernt haben." Wenn Du eS befiehlst, ja, so wird eS geschehen !" Das Mädchen machte dem alten Herrn eine tiefe Verbeugung. Wenn ich nur wüßte, warum Du diese Vorliebe für Aale haft." Der Großvater sah seine Gattin freundlich an. .Du weißt es," sagte er zu Armgard. .Und ich möchte eS auch wissen, schrecklich gern," rief daS neugierige Backfischchen. .Zur Belohnung für meine Bereitwilligkeit mußt Du eS mir erzählen, bitte, bitte l" .Gut. mein Kind, hier fetz' Dich zu mir und höre. Es war Anfang der 50er Jahre, wie ich als junger Assessor von Stettin nach Berlin versetzt wurde. Ich machte unter anderen Besuch bei einem Freunde meines Vaters und wurde in dessen Familie sehr herzlich aufgenommen. ES waren zwei er wachsene Töchter dort, von denen die ältere, Auguste, mir ausnehmend ge fiel." Aha." fuhr Armgard dazwischen und sah die Großmutter bedeutungs voll an. .Ganz so wie sie, hatte ich mir in Gedanken immer meine künftige Frau Assessor vorgestellt. Ich merkte auch recht wohl, daß Auguste mit nicht ad geneigt sei. Doch einS gab mir zu denken. Sie schien gänzlich im Gesell schaftSleben, in schönen Künsten aufzu gehen." .Aber Alterchen." ließ sich Groß, mama von ihrem Fensterplatz aus der nehmen. Der Großpapa aber fuhr fort: .Auguste'S Vater, ein hochangesehener Geheimerath, hatte viel Verkehr mit höheren Beamten und sogar mit Künft lern. Seine Töchter sangen in Gesang vereinen mit, übten Quartett'S und Duett'S mit jungen Mufikgenie'S, lasen mit vertheilten Rollen, wo zu der Zeit Sterne erster Größe glänzten, spielten selbst Theater genug, sie trieben vieler lei, und ich dachte mir: .Wo bleibt da die HauSwirthschast?" Sinnend ging ich eineS Morgens durch die Wallftraße. Da entdeckte ich plötzlich vor mir Auguste im einfachen HauSkleide, schwarzem, schmucklosen Strohhütchen, an den Händen halb lange Filethandschuhe. Mit zwei Schritten bin ich an ihrer Seite : .Wo her deS Weges so früh schon, mein Fräulein?" Sie lächelt und hebt ein Netz empor, da? sie am Arme trägt ; ich sehe etwas Langes. Schwarzes darin zappeln. .Ich habe soeben auf dem Spittelmarkt einen Aal gekauft, ich will ihn in Gelee lochen, da wir morgen Abend daS Ver gnügen haben. Sie, Herr Assessor, und einige andere Freunde bei uns zu sehen." .Ja." platzte ich heraus, verstehen Sie denn das. Fräulein Auguste?" Sie sah mich strafend an. dann lachte sie aber und meinte : Sie haben schon Mancherlei mit rechtem Appetit gegessen, was nrnne Schwester und ich zubereitet haben." Mir wurde plötzlich sehr wohl und leicht um'S Herz. Unwillkürlich gerie thrn wir in ein lebhafte? Gespräch. Plötzlich sah ich Auguste erschreckt zu sammenfahren. In demselben Mo ment schoß der Aal auS dem Netz auch schon über daS Trottoir der nahen Gosse zu und verschwand in dem trüben Wasser. Ehe ich 'mich's versah, kniete Auguste neben dem Rinnstein, langte mit auf gekrempelten Aermeln in daS Wasser und erwischte thatsächlich den soeben im Untertauchen begriffenen Ausreißer." .Aber. Großmama," rief Armgard ganz entsetzt. .daS schickt sich doch nicht für eine junge Dame." .Mein Kind, Tu hast nicht so un recht." erwiderte die alte Dame, .ich sah daS sofort ein. denn ein Haufen von Gassenjungen schaarte sich um mich und eS hieß: .Kuckt mal die da. die hat sich 'nen Aal auS'n Spülwasser ge holt." Zum Glück hatte ich einen Rit ter ohne Furcht und Tadel, der die Spötter schnell vertrieb." Ja," fuhr der Großvater jetzt wie der fort, .mich lehrte die kleine Jnter mezto, daß meine Auguste noch etwas verstand, nämlich ein rasches, ener gischeS und praktisches Eingreifen zu rechter Zeit. DaS brachte mich vollends zum schnellen Entschluß. An der Ecke der Grünstraße, während der wieder im Netz zappelnde Aal einen leisen Spül wafferRegen auf daS Trottoir ergoß, entdeckte ich Auguste mein Herz, und am Nächsten Abend wurde bei der Ver. lodungSfeier der eigentliche Stifter un fereS Glücks undankbarer Weise mit Haut und Haaren, oder vielmehr nur mit Haut aufgegessen." Reizend!" rief Armgard fröhlich. Deßhalb kann Mamachen, Eure Aeltefte. auch so prächtige Aalgerichte kochen." .Ja. die weiß natürlich längst um die Geschichte." Aritische Zeit. Jhst Neu York Boro. Tschullei. JvningS.StaatS'NuhZpäper. ükroß die Britsch. Mister Editer! Mir sein alleweil in erer kritische Zeit oder win in der alte Kountri die Zei tunge immer geschrimwe hawwe, Mir stehn am Vorabend großer Ereignisse". Nämlich jetz müsse mir DiplomüttS die OhrnS steif halte. Mer hen jctz Sankt Tfchago und Manila, und Porterico nemme mer nexte Woch. Die Sach mit Spähn war fa ziemlich gezettelt, kxfept die Friedens bedingunge. Aber Mister Esiter, die Pauers! Ich hen e förderliche Angst, Mister Editer. daß der Makünlei un des Kädinett in Washington da MistükS mache. Ich sein schun e alter Diplomätt un Staatsmann. In Jhst Neu York da limme jeden Abend die Leit vun der ganze Nachbarschaft zum Tschalli un frage, was ich ümwer die Sache denk, und was ich sag. des gilt. Wann mer so viel Häuser Hot wie ich un litt) wer hunnert TenäntS, da lernt mer Diplo mesfie. Also, wag ich sag das iS: Wann mer in e BüZneß geht un en Suckzeß drauS mache will, da muß mer derzu sticke. Mir sein jetz in deS Hjumaniti'Büßneß gegange, also müsse mer zu Hjumäniti sticke. Des iS Alles. Un weil mer da bei sein, müsse mer deS Meiste drauS mache, wo mer könne. Die nexte Sach in eme Büsneß iS, die Oppeftschen baun zu halte. Wann also jetz ergend e annere Pauer aach in'S Hjumüniti'BüSneß gehen will, wie for Jnftänz Schörmüni bei Manila oder Bubig Bay, wo fe mit unsere Jnsind schentS aus Hjumäniti interfihrt hen, fo derfe mir des nit leide. Passe Sie emol auf, Mister Editer, wann es erst an'S Friedeschließe geht, da werd jede vun die PauerS aus lauter Hjumäniti e paar EiländS un sunst e paar Stückcher Land hawwe wolle. Der einzige Weg, wie mir da äkte könne, iS, daß mir die Hjumäniti monopoleise, weil mir zeerscht drin warn in dem BüSneß un im Name vun der Hjumäniti'diklSrn, daß mir War mache an einige Pauer, wo interfihren will. Ich will Jhne nämlich jetz emal en Trick verrathe. Wisse Sie, was Diplo mefste iS. Well, ich will'S Jhne sage. ES iS grad wie dei'n Pokergäm. Wer am beste bloffe kann der winnt. Un, Mister Editer, mitauS e Tschingo ze sein, da muß ich doch sage, daß ich glaab, im Bloffe könne mer'S net nor mit ergend e annerer Rüschen, sonnern mit alle annere PauerS kombeint auf nemme. Die einzige, wo eS verleicht da drin mit uns aufnemme könne, des fein die Englische. For die müsse mer en ExtraBloff hawwe. Also wo mei Diplomessie jetz drauf nauS geht, deS iS, daß mir zu der Hju mäniti sticke, uns en Schul'AtlaS her nemme, wo die Landkarte vun der Welt un alle annere Hemisphäre drein sein un daß mer uns da auspicke, was mer wolle un wann eS die PauerS net recht iS, wern se geblofft. DeS iS ieft, wann mer es so fegt, awwer drauf ze kimme. Mister Editer. deS iS die Sach! Ergend e Pauer. wo uns Oppesischm im HjumSniti.BÜSneß mache will, muß um gace vun der Erd geweipt wern. EeS iS deS Prinzippel wo mer winne dermit. DeS solle sich die Herren in Washington Di fei hinncr die Ohrn schreiwe. wann se k Suckzeß sei wolle. DeS iS mei AedweiS. Mit RigardS VourS John Ritsch EZq. SVi r sich rettet. Ein sommerliches lFrlcbniß von M. D. Der junge Mann, der heute als Gast am Stammtisch saß. sah so unschuldig auS, daß die alten Herren förmlich darin wetteiferten, ihn anzulügen wie sie das, einer lieben Gewohnheit gemäß, mit jedem Fremden zu thun pflegten. So eine Stunde lang hatte der junge Mann zugehört und sich dar auf beschränkt, jede einzelne Lüge mit einem Schluck Bier hinunterzusplllen. Zuletzt, als sich die alten Herren offen dar auSgelozen hatten, bestellte er ein frisches GlaS und begann : Auch ich, fo jung ich bin, habe be reitS Verschiedenes erfahren, waS A.n fpruch darauf machen dürfte, gerade so originell zu sein, wie die Dinge, die Sie so gütig waren zu erzählen. Ich erinnere mich da besonders eines Vor falleS, der mir gelegentlich meiner l,tz ten Reise im stillen Ocean widerfuhr. Wir geriethcn mit unserem Schiff, einem kleinen Schooner, auf ein Riff und mußten daS Boot aussetzen, um uns zu retten. Unsere Hoffnung war. in Kurzem von einem andern Schiff aufgefunden zu werden, da die Gegend ziemlich befahren war. Aber diese Hoff, nung erwies sich als trügerisch. Am dritten Tage waren unsere ge ringen Lebenömittel aufgezehrt und wir sahen dem Hungertode entgegen. Da, mit einem Male kam ich auf eine großartige Idee. Ich ließ mein rechtes Bein über den Bootrand in'S Wasser hängen und wartete. Meine Rechnung war eine völlig richtige gewesen. Nach ungefähr fünfzehn Minuten zog ich eS vorsichtig in'S Boot, und siehe da es hing voller Krebse, einer immer größer als der ändere. Wir kochten sie in einem Kübel Seewasser, das wir mit Hülfe der glühenden Tropensonne zum Kochen brachten, und hielten uns auf diese Weise noch drei Tage am Leben, worauf unS ein französischer Dampfer aufnahm." Der unschuldige junge Mann schwieg. Ja, aber wo kamen denn die Krebse mitten im Ocean her?" fragte einer der Herren mit gerunzelten Augen brauen. O, ich vergaß zu sagen", erwiderte der unschuldige junge Mann, daß wir uns auf dem Wendekreis deS KredfeS befanden und der Wendekreis wim melte nur fo von ihnen." Und mit einem satanischem Lächeln bestellte er sich noch ein GlaS Bier. Betrunkene Böget. Vögel lassen sich leicht betrunken machen. Bei gewissen five o'clock" in England und Amerika (?) ist eS Mode geworden, die Papageien betrun ten zu machen, indem man ihnen Gin" (Wachholderdranntwein) oder Madeira giebt. Wenn sie berauscht sind, fingen un tanzen sie so drollig, daß sie ledhaf ten Beifall ernten. WaS die Herrschaft thut, wird natürlich von der Diener sehnst nachgeahmt, sodaß die armen Thiere aus dem Rauschzustände nicht mehr herauskommen. In diesem Zu stände wirken sie aber manchmal auch Gutes. In Norfolk in Virginia soll sich kürzlich ein sehr amüsanter Vorfall ereignet haben. Ein Papagei, dem seine Herrin zu viel Champagner gege den hatte, wurde so betrunken, daß er sich im Salon höchst unpassend benahm und die tollsten Streiche' verübte, bis seine entrüstete Herrin zu ihm sagte: Monsieur. Sie sind sehr betrunken, eS wäre besser, wenn Sie schlafen gin gen." Darauf ließ sie ihn in einen dunklen Winkel deS Zimmers tragen, wo er einschlief. Einige Stunden spä ter kam ein alter Freund des Hauses zu Besuch. Jacquot'S Herrin war auS gegangen. Man führte den Besucher in den Salon und bat ihn. ein wenig zu warten. Plötzlich ließ sich eine ent rüstete Stimme vernehmen: Monsieur, Sie sind schwer betrunken; eS wäre des ser, wenn Sie schlafen gingen." Ganz erschrocken wandte sich der Herr um, aber in dem verdunkelten Salon konnte er keine Menschenfeele erblicken. Schon wollte er sich wieder setzen, als von neuem die in gereiztem Tone gesproche nen Worte an sein Ohr klangen: .Monsieur. Sie sind schwer betrunken, eS wäre besser, wenn sie schlafen gingen. Blutroth vor Scham erhob sich der hin ausgeworfene Besucher, setzte rasch sei nen Hut auf und li,f davon. Am nächsten Morgen erhielt die Besitzerin deS Vogels von ihrem Freunde einen Brief, in welchem er tu f geknickt um Entschuldigung bat, daß er sich in .solchen Zustande" bei ihr eingefunden habe. Er habe ganz gegen seine Ge wohnheit bei seinem Diner etwas zu viel getruuken, aber er habe nicht ge glaubt, daß man eS merken werde. TaSLieblingsgericht der alten Araber bestand, wie ein ögyp. tischer Gelehrter nachweist, in Hunde braten. Ader auch die Katzen ver schmähten sie nicht, namentlich daS Fleisch schwarzer Katzen hielten sie für wirksam gegen Zauberei und den bösen Blick. Eine andere sehr geschätzte Speise waren gedackcne Heuschrecken und Skor pior.en. Der NatUlforscher Al-Tjbey der im 10 Jahrhundert lebte, txll er habe teim Besuch der Bafsorad stämme die UderruschenZe Thatsache konftat.ren müssen, daß sie keine Heu schrecken aßen, und doch giebt eZ. süt er hinzu, nicht? W.idllcdri'kck'ndkrkS ferner dade ec seinen freund, den Dichter Roodah. angetroffen, wie er, am Boden kauernd, einen iXatlendraten und dann Eidechsen schmauste. Trotz ihrer fast abgöttischen Belehrung für Pferde aßen die alten Araber auch Pferdefleisch, jesech nur daS der Zug, niemals der Reitpferde. Gebratener oder gesottener Pferdekopf und mit ReiS und feinen Kräutern gefüllte Pferdedärme. also Würste, waren ein ganz gewöhnliches Gericht, ebenso alle Arten von MolluNen und Insekten. Bei festlichen Gelegenheiten aber, so er zählt die Revue deS RevueS". wurden als etwas ganz besonders Köstliches schwarze Schlangen aufgetragen, und zwar zu der Jahreszeit, wenn sich diese Reptilien eben gehäutet haben, denn dann soll ihr Fleisch am zartesten fein. Von allen diesen Gerichten dürften wir wohl an keinem einzigen sonderlichen Geschmack finden ; unser ExotismuS in kulinarischen Genüssen geht nicht über die indischen Schwalbennester hinaus. Ei Tchuldenmacher. Lord Thomas Spencer, derselbe, der dadurch ein neue?, nach ihm benanntes Kleidungsstück schuf, daß er sich einst auf der Jagd durch Hängenbleiben an einem Aste einen Schoß seines Frackes abriß, und, weil er sich in diesem Auf. zuge außerhalb des Walde nicht sehen lassen wollte, auch den zweiten Schoß abschnitt, war ein gar wunderlicher Herr. So machte er, obwohl sehr reich, doch mit Vorliebe Schulden, und pflegte durch deren Nichtbezahlung seine Gläubiger zu den äußersten gesetzlich zulässigen Mitteln zu treiben. daS heißt die Schulden gewöhnlich erst dann zu bezahlen, wenn man ihn in'S Gefäng. niß werfen lassen wollte. Die Vorfiel' lungen seiner Angehörigen und Freunde, doch dieser, mit Rücksicht auf die in England sehr hohen GerichtSkoften theu ren Gewohnheit zu entsagen, fruchteten nichts. Die Unannehmlichkeiten aber, welche infolge der fortwährenden Jagd der Gerichtsleute nach seiner Person eintraten, brachten ihn schließlich auf den Gedanken, sich vor sich selbst zu schütz?." Zu diesem Zwecke veröffentlichte er im Jahre 1818 in den Zeitungen fol gende Warnung : Ich warne hiermit Jedermann, mir jemals mehr als höch ftenS einen Schilling zu borgen, da ich fest entschlossen bin. auch diesen nie zn bezahlen oder bezahlen zu lassen." Das Mittel war drastisch, leider aber scheint eS nicht viel genutzt zu haben, denn Lord Spencer hat Schulden ge habt bis un sein Ende. Der schlau MüUersjörg. Der Herr Richter Scharf hat den Müllerkjörg wegen einer Schlügerei zu vierzehn Tagen Arrest verurtheilt. Der aber sagt: No ftät. Herr Richter, so pressant ist'S net! Gucket Se no' noh in Spiegel nei!" Was soll dieses närrische Ansinnen, MüllerSjörg ?" Gucket Se no' amol in Ihren Spie gel nei'!" erwiderte dieser, no werdet Se scho' sehen!" Der Herr Richter geht an den Spie gel. sieht hinein und sagt: So, was soll ich da sehen?" Die Schmarre in Ihrem Gesicht sollet Se a'seh'n und mir no sage, ob die von Ihrem fcharfa Rasirmesser her kommt oder von was sonst ?" Da hat der Herr Richter gesagt: MüllerSjörg, das versteht er nicht, daS ist etwas ganz ander!! Aber weil Er'S ist. will ich Ihn diesmal noch mit einem Verweis davonkommen lassen! Komm Er mir aber nicht wieder! Verstanden?" Der MüllerSjörg hat sich darauf für die gnädige Strafe bedankt. Der Rich ter siehe ihm nach und denkt: Ver wünschter Kerl, dieser MüllerSjörg!" Das Galgenfest. Kulturgeschichtlich interessant ist die Art und Weise, in welcher noch zu An fang deS 13. Jahrhunderts in den mei ften Städten Deutschlands Reparaturen an der Stätte deS Hochgerichts borge nommen wurden. Wie der Henker und feine Gehülfen seit ältesten Zeiten als unehrlich betrachtet wurden, so lastete auch auf dem Hochgericht selbst und dessen R quistten der Bann deS Vorur theils. War eine Ausbesserung deS in damaliger Zeit so häufig benutzten GalgenS oder RabenfteinS nothwendig, so mußten alle dazu erforderlichen Ge werbe. Maurer. Zimmerleute. Schlos. ser u. f. w., Meister, Ges,llen und Lehrjungen, gemeinsam die Arbeit verrichten. Der Tag, an welchem solche Reparaturen vorgenommen wurden, gestaltete sich zu einem Fest. Auf dem Hin und Rückwege zur Richtstatt ritten geschmückte Spielleute vor dem ost aus Hunderten bestehenden Zuge her, und nach beendeter Arbeit, bei der jeder ein zelne Hand anlegen mußte, kehrte man wieder mit Musik nach der Stadt zurück und schloß den festlichen Tag mit Tanz und Gelagen. vorsichtig. Dorfwirth (zu seiner Frau): Du Alte, d.m Touristen gieb keine Ser viette, der könnte sie benutzen!" I' netter as,r. ,) H'tfll'aUi'irm ImliH ) Von jeher han ich so mein' Spaß Am Küsersammle g'hat; Mer' Sammlung die war hochberühmt In uns'rer ganze' Stadt. Un' han die Leut' e' Küfer g'funn'. Do hvt mer. korz bedacht. DeS Biech for in mei' Sammlung 'nei' Ifiir in mei' HauS gebracht. Do kummt oh am e' schöne Dag TeS L'hrerS RSSche' her. E' Mädche'. frisch als wie i Sttiäs Un' kloppt an meiner Dehr. Sie weift mer stolz e' Schachtel hin E' Küfer wür' do drin'. E' Küfer nett, wie wenig nur In meiner Sammlung sin' I ,E' netter Küfer." sag' ich. .so? ! Hm. Rösel". aber hör'. E' Küfer, goldiger als Du. Gebt'S uf der Welt nit mehr ! Un' fo wie Du. so bräucht' ich 6er.' Noch in mei' Sammlung 'nei' Guck. Rösel". sag' ich. .mögft dann Tu Am End' der Käfer sei?" Do werd daö G'sichtel purpurroth Un' lacht verschämt mich an, Un' ich thu', was seit AdamSzeit E' Jeder hat gethan : Ich küss' ihr rothes Mündche' fescht, Un' pack' se bei der Hand. .Mei' Käfersammlung" sag' ich. .Schatz, . Jetz' iS se beienand' l" . (Sl.Bl) , Arqe Enttäuschung. Buchhalter: .Herr Chef, morgen werden eS 24 Jahre, daß ich in Ihr Ge fchäft eingetreten!" Chef: Na. hoffentlich weiden Sie doch ein JubilSumsmahl geben und mich dazu einladen? !" Ein fleißiger Dicht. A: Ihr Herr Gemahl dichtet wohl sehr viel?" Frau deS Dichters : O ja I Einen Bleistift verdichtet er durchschnittlich jeden Tag !" Der Regenschirm. Der Regenschirm ist ein wahrer Freund, Wie man ihm selten wohl begegnet. Bleibt abseits, wenn die Sonne scheint, Und geht mit unS, wenn'S stürmt und regnet. GemiitPich. Münchner (sich von seinem, an einer Nordpol Ezpedition theilnehmenden Sohn verabschiedend): Und balft moanft, eS geht nimmer weiter auft, nacha trinkst D' einfach Dein Bier aus und fahrst wieder heim !" Mldtrungsqruno. Richter : Warum haben Sie dem Herrn Professor den Schirm gcft?ylen?" Dieb : Ach, Herr Richter, er hätt' ihn ja sowieso irgendwo stehen lassen !" Gute Ausrede. Acht Tage find wir verheiratet und Du kommst so spät nach Haufe !" Ja. ich habe so lange gebraucht, meinen Freunden daS Glück zu schil dern, das ich mit Dir habe." Zerstreut, Ehemaliger Schüler (zu seinem alten Professor): Und hiermit erlaube ich mir auch meine Frau vorzustellen !" Professor: Aha wird wieder 'mal eine Cousine sein !" Im Bilde geblieben. Verleger: Gut, Sie sollen mein Herzblatt bekommen." Brautwerber (die Geste deS Geldzäh lenS machend): Und wie steht'S mit der Beilage?!" Galgenhumor. Delinquent (zum Scharfrichter): Also machen S' keine langen G'schichten ich bin a G'fühlSmensch !" In der verwinung. Bürgermeister (eineS LandstädtchenS die Gemahlin des regierenden Fürsten begrüßend): Durchlauchtigste LundeS matter MandeSlutter LundaSmet ter MenduSlatter LendeSmattur Landesmutter !" ZVortsinn. Woher mag nur daS Wort kommen, ' Schwiegermutter?" DaS kam fo: Wie keine da war, hatte der Mann zuweilen etwas zu sagen. Wie aber die Schwiegermutter kam, schwieg er." vie yausftau im Museum. Kastellan: ....Dieses Porzellan ist über 20 Jahre alt !" Dame : .Da schau'n Sie her. Kathi, und bei Ihnen hält das Geschirr keine 14 Tag'!" Boshaft. Ach. gut. daß ich Sie treffe, lieber Herr Notar hab' ein kleines Anlie gen an Sie!" Na. lügen Sie mich 'mal an, Herr Förster!" verkannt. A: ...Was haben Sie denn nur gegen den Herrn Müller?" B: Ein fader Kerl! Jedesmal, wenn ich ihn um etwas anspreche, hat er sein Portemonnaie vergessen !"