Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Aug. 4, 1898)
Kancneiificlvr. Bon iii 1 1 1 i 2. ä) a i l c :i. ,TOri- htbtr Brenken! Alte Solda t,.t ut ? uli" e jrj i bi'djt t uuiuntch. ßlault oo.l 4:ifl;Utiar.i uu o.m K liege im Allgemeinen nur geringe Prozente. ES ist ja auch nur natürlich, daß Jkdermann in sich selbst einen fyU den sieht, wenn er nur seine Pflicht und Schuldigkeit gethan hat. Denken Eie doch nur daran, wieviel Sie alZ Sand Hase von einem Manöver sehen. TaS ist doch auch nur recht spärlich. Und nun stellen Sie sich den so viel größeren Rahmen bei KricgeS. der Schlacht vor. und nehmen Eie noch die Erregung und das Kanonrnfteder. das doch sehr Viele überkommt, hinzu. Da sieht und hört man ireniz mehr.'alZ sich und feine Nach darn. und was die thun. daZ erscheint für den Gang der Weltgeschichte uns ebenso wichtig wie für unZ selbst. Nein, mein Freund, lassen Sie mich mit den Scherzen nun in Ruh. Rber eS giebt doch sicher auch AuZ nahmen, die nicht schnurren." .Natürlich. Zum Beispiel Solche, die nichts erzählen. Aber auch Solche, die fo?,ar, wenn sie von sich erzählen, wenigsten! streng bei der Wahrheit dlei den wollen.- .Wieso bleiben wollen?" .Nun. lateinisch sprechen sie auch, aber sie haben daS Alles, was sie erzäh len, schon so oft wiederholt, mit klei nen, ganz kleinen Zusöjjen und AuS fchmückungen, daß sie im Laufe der lan gen Jahre gar nicht bemerkt haben, wie diese Erzählung ein ganz niedlicher klei ner Roman geworden ist. Wenig Wahr heit, viel Dichtung. DaS höre ich nun gar nicht gern." Im OsftzierSkaftno war LiebeSmahl gewesen. Wie immer nach sslchen Ber einigungen deS ganzen OfsizierKorpS hatte sich in dem lauschigen ttomman deur'Zimmer, so genannt von dem Wandschmuck, der aus den Bildern sämmtlicher Regiments Kommandeure bestand, die das Szepter über diese Nummer geschwungen hatten, eine kleine Gruppe zusammengefunden. Wenn die minder Seß und Trinkhaften den häuslichen Herd aufsuchten, dann fand sich die eiserne Brigade" zusammen. Da galt nicht die Anciennctät, andere Tugenden wurden hochgehalten. Takt fest mußte man sein, kein Spielverder der, den Becher mußte man schwingen können, um gern gesehen zu fein. Aber auch ein redsameS Mundwerk verhalf zu Ehren und Ansehen. Heute hatte daS Kommando der ei fernen Brigade" der Major Kornhart übernommen, einer der letzten Veteranen deS Regiments aus dem großen Kriege, und sobald würde er daS Kommando nicht abgeben. Er saß in der einen Ecke deS riesigen Paneel SofaS, eine mächtige Havana im Munde, und einen für weniger beanlagte Sterbliche un heimlich großen Römer vor sich auf dem Tische. Während im Allgemeinen Bier getrunken wurde, zog er grundsätzlich Mosel allem Andern vor. Neben ihm saß Brenken, ein frischer, junger Lieute nant. dessen heimliche Liebe, wie er meinte, der Major war. Und ring? im Kreise an den zusammengeschobenen kleinen Tischen saß wohl ein Dutzend Anscrer. Die Röcke waren geöffnet, denn eS war warm im Zimmer, die Stimmung in der Brigade ließ nichts zu wünschen übrig. Gewiß haben Sie Recht. Herr Ma jor," meinte Brenken. der seine sonst etwas schweigsame stille Liebe zum Re den bringen wollte, aber wir wollen doch auch ein bischen von damals hö ren. Was ichaoei es denn auch, wenn ein wenig geschnurrt wird ; man kann doch nicht verlangen, daß der Erzähler ausplaudert, er habe Kanonenfieber ge habt." Na. weZhalb denn nicht? DaS ist doch kein Schade. Sie sprechen eben wie der Blinde von der Farbe. ES wird wenig Soldaten geben, wenigstens von denen, die mehr als eine Bataille mit gemacht haben, die eS nicht geschüttelt hätte. Ein Skandal ift'S nur, wenn man'S nicht unterkriegt." Und doch spricht wohl Niemand gern davon ?" Mag sein. Ich kenne aber manchen braven Kerl, der beim ersten Kanonen schuß ganz höllisch bibberte ; und nach, her hat er seine Schuldigkeit in vollstem Maße gethan." .Na, ich denke, ich werd' mir mal ganz verkneifen können." Brenkenzupfte an seiner Zukunftsmusik, wie der Ma jor den Gedanken von Schnurrdart nannte, der sich auf seiner Oberlippe bemerkbar machte und sah äußerst selbst bewußt aus. .Wäre auch ein Skandal, wenn ein DachZ wie Sie nicht mit wahrer Wonne in den frischen, fröhlichen Krieg zöge. Aber die Versicherung gebe ich Ihnen, Ihre schwache Stunde kriegen Sie auch mal. So einen peinlichen Augenblick werden Wenige nicht durchgemacht ha den." Sie auch. Herr Major? FamoS, das müssen Sie uns erzählen." Brenken sah triumphirend seinen Vorgesetzten vn. Jetzt hatte er ihn festgenagelt. Der Major strich sich den langen Schnurrdart aus dem Gesicht, that ei nen mächtigen Zug aus der Cigarre und sagte: Sie sind ein ganz frecher Dachs, Freundchen. Steigen Sie zur Strafe mal ordentlich in die Kanne I wird nichts geschenkt. Nur immer runter mit der Proftmahlzeit! So war'S recht! Und weil Sie sich brav dabei be ffi tni lt .Wl.l normen haben, will ich Ihnen sa,z n, deß ich auch mzl Kanoiieüsikder gehab! had?. EiZ'nlhümlicherwüisc aber nicht im cftcht und auch nicht für mich. Nicht wahr, dr.5 klingt gl.'ich schon wie ücfchi:.itit. diM Erzählen in Ruhe. .Nein, nein!" hieß eS nun aber von allen Seiten. Erzählen müssen Sie nun schon. Da! gilt nicht. unS den Mund wässerig machen und dann unS so abspeisen." Eigentlich ist'S doch hart für einen alten Kerl, so waS von sich selbst erzäh. len zu sollen. Und ich gerade halte noch die Philippika kurz vorher. Na mei mtwegen !" Er leerte den Römer mit einem lan gen Zuge und fetzte ihn nicht wieder auf den Tisch, fondern hielt ihn in der Hand. Sie glauben wohl, verehrter Herr, ich sitze zum Spaß hier?" fragte er eine Ordonnanz, die nicht gleich diese bei ihm sonst wohlbekannte Art, seinem Wunsche nach mehr Ausdruck zu der leihen, bemerkt hatte, und als ihm dann frischer Stoff gebracht war, hob er an : Wir lagen schon zwei Monate vor Paris. Es war im November und gerade ein so niederträchtiges No vemder Wetter, wie wir'ö hier auch haben. Eie kennen ja diese entzückende Mischung von Regen, Schnee und Hagel, Nebel und Wind, genau wie wir sie beute Morgen bei der Uebung hatten. Und dazu Vorposten und Patrouillen dienst." AIS wir vor Paris angekommen waren, hatte daZ Generalkommando unserer Division zwei Jägerkompagnien zu Patrouillenzwecken zur Verfügung gestellt, aber der alte Schmidt von Ihnen kennt ihn ja Niemand mehr wieS sie mit der Motivirung ab : Was die Laubfrösche können, können meine Kerls auch. Und wir Habens ihm ge dankt und bewiesen, daß er recht hatte. AuS ausgesuchter Mannschaft waren sogenannte Patrouillenzüge formirt worden. Bei jedem Bataillon einer. Ich führte den vom ersten Bataillon. DaS war für unS drei Dach e. Lor beeren gab'S freilich nicht zu pflücken, aber Aufregung und beneidet wurde man von den Kameraden. Bei Tage Ruhe, denn da thaten die Observato rien ihre Schuldigkeit, aber Nachts gingen wir los in'S Vorgelände. Und den Franzosen mach'S manchmal un heimlich geworden sein, wenn die dunk len Schatten ihnen gar zu nahe auf den Pelz rückten. Ich hatte mn als ständigen Begleiter den Unteroffizier Merkel, der später noch Rcserveofmier beim Regiment wurde. einen ruhigen, kaltblütigen Mann, den Gefreiten KaZlel, einer der größten Wagehälfe, die ich in meinem Leben ge sehen habe, und den Gefreiten Roll er wählt. Dieser Letzterer war seines un glaublich scharfen GehörS wegen hochge schützt. Er hörte so zu sagen daS Gras wachsen, war aber auch sonst ein unge mein tüchtiger Mann. Diese Drei sind damals von mir unzertrennlich gewesen. ES war, wie schon gejagt, ,n den letzten Novembertagen. ES lag etwas in der Luft, Ausfälle wurden erwartet, man wußte nur nicht, wohin sich die Pariser Luft zu machen versuchen wür den. Da bestellte man unS drei Füh rer der Patrouilleurzüge zum Vor-poften-Kommandeur, der unS mit theilte, daß wir festzustellen hätten, ob zwischen Valerien und Mühlenschar.ze, bei Rueil und an der Seine Ansamm lungen von Truppen stattfänden. Und, meine mngeren Herren," so schloß er, wer mir einen Gefangenen bringt, der hat einen großen Stein bei mir im Brett." Damit waren wir ent lassen. Man mußte übrigen? schon so weg und ortskundig sein, wie wir, um sich in den verzwickten Gewirr von Mauern und Gittern, Verhauen und Gräben, Wegen und Drahthindernissen zurecht zu finden, welches sich vor unserer Front ausbreitete. Und das bei dem Wetter und der Beleuchtung. Hin und wieder regnete eS etwas, und der Wind jagte die Schauer wie Nebel oder Schaum vor sich her. uns gerade in'S Gesicht, dann wieder riß der Wolkenschleier für Augenblicke auZein ander, und der Mond beschien mit sah lem Licht die Erde. Dann war'S bald wieder, als habe er das nur gethan, um die darauf folgende Finsterniß noch finsterer erscheinen zu lassen. DaS rich tige Patrouillenwetter. Möglichst rasch schritten wir auS. denn eS war empfindlich kalt. Bald überschritten wir unsere äußerste Posten kette, nnd an der verzeihen Sie, daß die Stelle so hieß, aber sie verdiente den Namen mit Recht Sauseecke löste sich der ganze Zug mit Ausnahme einer kleinen Abtheilung, welche hier für alle Fälle halten bleiben mußte, auf, nachdem Jeder seinen Auftrag erhalten hatte. Auch ich reifte mit meiner Patrouille loS. Schon unterwegs hatte ich Met kel meine Absicht mitgetheilt, den Posten in der Nähe des gesprengten HauscZ, wo eine französische Feldwache lag, aufzuheben. Er stimmte sofort zu und hielt wie ich die Sache nicht für schwierig. Wir hatten mit dem Glas oft genug den Posten beobachtet. Er stand etwa 100 Schritt vom gesprengten Haus ab, die beiden Leute vielleicht halb so weit auseinander. Bei dem Wetter wär'S ja ein Kinderspiel, sich anzuschleichen. Wenn er nur da war. Daß er unS nicht entging, dafür woll ten wir schon sorgen. Lautlos ging'S vorwärts. Nichts acr zu hören, als das Sausen. Brau, sen und Heulen deS WindcZ. Jeftj durch die ßucuschlucht über den bleibn! j Graden und durch die Weinberge die höchste Höhe hinauf. Die mußten wir im Scheine deZ MondeZ, der gerade für kurze Zeit zum Vorschein kam. auf allen i Viiren kriechend, überschreiten, um dann in der nächsten Senkung zu der schwinden. Langsam nur ging'S voran. Der Lehmboden war aufgeweicht und schlü pfrig, wir sanken bis über die Knöchel bei jedem Schritt ein. Mit der äußersten Vorficht ging'S über die nächste Höhe und in die Tiefe, Vor unS lag die Geländewelle. auf teel cher sich das gesprengte HauS befand. Da kam der Mond wieder. Jedes Ge räusch vermeldend krochen wir vor würtS. Merkel rechts neben mir. KaS kel links. Rall war ein Stückchen hinter un. Plöslich fühlte ich die Hans deZ Unteroffiziers an meinem Arm und ein al unudroares Ut drang an mein Ohr. Er lag wie ich platt auf der Erde und deutete mit der Hand nach vorn. Richtig, da war er. Deutlich sah ich den Franzosen stehen nur für einen Augenblick, denn eine Wolke jaste vor dem Monde vorbei. Jetzt war er verschwunden. Da war er wieder. Er schien sich zu bewegen. Der arme Kerl ahnte wohl nicht. waS ihm in Kurzem blühen würde. Roll kam jetzt leise herangekrochen. alS er unS regungslos liegen sah, und flüsterte: Ich höre den Kerl ja tram peln. Der friert nicht schlecht." Ich theilte ihm meinen Plan haftig mit. Roll sollte rechts herum kriechen, bis er dem Franzosen von der Seite au beikommen konnte, dann sich auf ihn werfen, während wir auf seinen Pfiff von vorn ihn anspringen wollten. KaZ kel hatte den anderen Mann deZ Postens zu beobachten. Und hatten wir ihn, dann mit Dampf zurück. Roll nickte zum Zeichen, daß er verstanden. Ich sah noch, wie er dem Unteroffizier sein Gewehr gad und wie er daS Eeitenge wehr aus der scheide zog. Dann war er nach rechts hin verschwunden. Und nun schoben wir unS leise vor wärtS. WaS machte es aus. daß eS im tiefen Dreck geschah. DaS Lehmwasser kam mir durch den Paletot bis auf die Brust. Ganz gleich. Heran an den Franzosen, Zoll für Zoll. Ader nun ging'S nicht mehr weiter. Er mußte uns sonst sehen, denn wir waren keine zwanzig Schritte mehr von ihm ab. Regungslos wie die Steine lagen wir' da. Ehe Roll herum fein konnte, mochten noch lange Minuten vergehen. Und plötzlich wanderten meine Ge danken nach Haus, wo meine Mutter sich um mich ängstigte und bangte. Der da drüben, dessen LooS unter allen Um ständen besiegelt schien, hatte wohl auch eine Mutter zu HauS, die sich um ihn sorget, deren Herz bange für ihn schlug. Vielleicht hatte er zu HauS Frau und Kinder. Ich bekam Herzklopfen. Greuliche Herzklopfen. WaS wurde dann, wenn er den Roll zu früh entdeckte, wenn er schoß? Treffen würde er ja nichts, aber damit war sein Schicksal entschieden. Endgiltig entschieden, wie ich meinen Gefreiten kannte. Und je länger eS dauerte, je heftiger mein Pulsschlag. Ich fieberte geradezu, mir wurde schlecht hundeelend wurde mir. Und wie lange daS nur dauerte mit dem Roll, eine Ewigkeit! Die Mi nuten krochen wie die Schnecken. Ja, meine Herren, ich hatte regel rechtes Kanonenfieber. Wissen Sie, da? schlägt Einem in den Magen. Pfui, Teufel. Jetzt mußte Roll gleich an ihm sein. Und als wieder eine Wolke den Mond verbarg, benutzten wir, Merkel und ich, diese Gunst der Verhältnisse und krochen hastig vorwärts. Jetzt war der Augen blick da der Mond kam wieder zum Vorschein, da Ja, meine Herren, wir Beide, der Unteroffizier und ich, sahen unZ an wie die begossenen Pudel. Fünf Schritt vor uns stand ein Baumstumpf, dessen einen Ast wir auch noch für das Gewehr deZ im Geist schon gefangenen Iran zosen gehalten hatten. Und wegen diese Baumstumpfes habe ich Kanonen fieder gehabt, regelrechtes Kanonen fieber. Jetzt freilich war'S auf einmal fort. Wir hatten unS völlig verlaufen. Anstatt an das gesprengte HauS zu kommen, waren wir wenigstens tausend Schritt seitwärts desselben. Eefan gene zu machen habe ich von da an nicht niehr als Sport betrieben. Wir waren sehr dumm gewesen, aber so dumm, eS zu erzählen, waren wir doch nicht. Später ist es wohl ge fchehen. aber erst sehr viel später. Na, meine Herren, nun haben Sie mich doch dazu gebracht, Ihnen die Ge schichte von meinem Kanonenfieber zu erzählen. Aber Sie wissen ja, wie ge schnurrt wird. Berechnen Sie sich nur, wie viele Prozente Sie glauben wollen. Ich nehme auch niedrige Zahlen nicht übel. Ordonanz! Sie scheinen in der That zu glauben, daß ich zum Spaß hier fitze!" Der Kalbsbraten. H-:::ig'.ks!e von M a i lischst! I. . Schnadahüpfl. Wear gern tanza thuat, Deam ist guat geiga. Und wear koin Schwindel kriagt. Der ka' leicht steig. EanitätZrathS gaben ein kleine Souper mit fliegender Tafel. Als das Ellen vorüber war. begaben sich di Gäste in den Salon, und die Thüren des Speisezimmers wurden geschlossen Nach einer Weile öffnete sich die Thür, welche auS der Küche in dieses Zimmer führte, und Thcrese. die Köchin, trat ein. in den Händen ein ungeheures Präsentirbrett schwingend. Bevor sie oder ihre abräumende Thätigkeit be gann. stellte sie sich vor die Tafel, über sah wie ein Feldherr nach einer eklatan ten Niederlage den Kampfplatz, räusperte sich, stellte sich in Positur und hielt in Gedanken natürlich folgende Rede Det wollen nu feine Herrschaften sind! Und hauen ein wie die Scheunen dreschcr! Et iS een Jammer, det eener drei Dage 'rumpatfchen muß, damit die da drinnen det allenS in eene Stunde klein kriejen. Ick möcht' ooch schon jar nischt sagen, wenn fe wenigstens zcijen möchten, det fe Jeschmack haben. Ader hier die Marjenöse vom Tröteer haben se ratzekahl uffjejessen. und wieder von die Fanilljenspeise, wo ick mir so ville Mühe mit jejeben habe, iS noch die Hälfte übrig jeblieben. Und wat feh'n meine Dogen? Der halbe Kalbsbraten iS ja noch da der schöne Kalbsbraten eS iS himmelkreischend! Wenn mein Hermann, mein Jefreiter. bloS een kleeneS Stückchen davon hätt'! Er sagte noch neulich, jetzt wär' er schon über'n Jahr Soldat, und noch nich een eenziget Mal hätten fe ihm in de Menasche aldSbraten voriefetzt. I wat kann da find, ick schneid' mir een Stück 'runter, eh der Braten in die Speisekammer verschlossen wird. Det heeßt, schade wer t doch, det schöne Stück zu zerschneid den. I, wat die Jnädije iS, die wird a mch wissen, det von den Braten über Haupt noch waS übrig jeblieben iS. Een Versuch kann ja nischt schaden Zunächst nahm Therese also den Kalbsbraten, trug ihn in die Küche und schob ihn in eine dunkle Ecke. Tann räumte sie alle übrigen Speisen vom Tisch. Damit fertig, dachte sie wieder an den Kalbsbraten, den sie doch noch besser verwahren wollte. Aber kaum hatte sie ihn in Papier gewickelt, als das Stubenmädchen in die Küche trat, dem gegenüber Therese ein diplomati scheS Schweigen am Platze hielt. Das Stubenmädchen aber brachte Aufträge, eS gab jetzt viel zu thun, und so blieb der Braten in der Ecke liegen und wurde vergessen. Doch nein, alS alle Gäste fort waren, erinnerte Therese sich daran und nahm den Braten, um ihn in ihren großen Kleiderschrank zu legen, der in der Küche stand. Diese Prozedur mußte sie sehr beschleunigen, da sie vor der Thür Schritte hörte, und so kam eS. daß die eintretende SanitätSräthin bemerkte, wie Therese haftig die Thür deS Klei derschrankeS zuschlug, abschloß und den Schlüssel abzog. Die Räthin hatte eS zwar noch niemals gesehen, aber doch oft genug davon gehört, daß die Köchin nen ihre Schätze einem in der Küche stehenden Schrank anvertrauen, und da sie wußte, daß Therese mit einem Ge freiten auf sehr vertrautem Fuße stand, glaubte sie jetzt, eine solche Aufdewah rung eines Soldaten persönlich beod achten zu können, worüber sie sich inner lich schon amüfirte. Trotzdem nahm sie sich vor. die Köchin ernstlich zu schelten, weil sie den Gefreiten, gegen dessen Be suche sie nur hier und da proteftirte, zu so später Stande empfangen habe. Sie sah also Therese scharf an, welche die Schrankthür mit ihren breiten Rücken deckte und ein wenig er röthet zu sein schien, denn bei dem ohne hin rothen Gesicht Theresens war daS schwer festzustellen. Weshalb stehen Sie hier, Therefe?" begann die Räthin das Verhör. Ich danke, jnäd'je Frau, ich hab' schon gesessen, ick bin auch jarnicht müde." Ich frage, weshalb Sie hier vor dem Spinde stehen?" Wo wünschen jnäd'je Frau denn, wo ich immer stehen soll?" Therese, machen Sie mir doch nichts weis, glauben Sie, ich wüßte nicht, was Sie da drin haben?" Die Köchin fuhr zusammen und senkte die Augen. So ein alter Jeiz kragen von 'ner Jnäd'jen. hat sie doch jleich bemerkt, daß der Kalbsbraten fehlt ! Na jut. mag kommen, was da will, meincSwejen jeh' ich vom nächsten Ersten." Sie antworten nicht, Thercfe? Sagen Sie mal, wie sind Sie eigentlich zu dem Gefreiten gekommen?" Therese, froh überrascht, daß die Räthin von dem verhängnißvollen Kalbsbraten ablenkte, erwiderte rasch: 'Er brachte mir ein Empfehlung? schreiben von einer Freundin, die von hier fortzog " Auf daS Empfehlungsschreiben hüt ten Sie nicht so viel Gewicht legen sollen aber wollen Sie denn den da drin nicht an die Luft kommen lassen?" Wen denn?" machte Therese einen schwachen Versuch, zu leugnen. Thun Sie doch nur nicht so unschul big, bitte!" Na jut, also er iS drin, jnäd'je Frau, den Hals kann et doch nich kosten." Aber schämen Sie sich nicht zu so später Nachtstunde ?" Ick weiß nich, was da for'n Unter schied iS ob Tag oder Nacht " Die Räthin schüttelte den Kopf .Welch trostlose Zustände!" dachte sie Ader hören Sie denn nicht. Ther.se er hat eben da drin geklopft." Hu!" schrie die Köchin auf. Dann spukt'S!" .Sie wissen ja genau, wer da spukt schließen Sie doch auf !" .Nich for die Welt! Jnäd'je Frau kann denn een Kalb spuken?" .Ein Gefreiter ist doch kein Kalb, Therese." Der Köchin wirbelte der Kopf. Die Frau schien alles zu wissen, auch, daß der Kalbsbraten für den Geleiten be stimmt war. Woher wissen Sie denn das, jnäd'je Frau?" .Machen Sie nicht immer so dumme Redensarten! Schließen Sie lieber auf," sagte die Räthin, trat an den schrank und klopfte. Tiefe Stille Sollte ihm waS paffirt fein? Als Sie ihn einschlössen." fragte die Räthin ängstlich, war er doch noch ganz r Ehe sie aber wohl" hinzufügen konnte, nel die Köchin ein: Nee, die eine Hälfte von ihm war chon wegieschmttcn." Um Hlmmelswillcn, was reden Sie da, Therese, Sie haben doch keinen Mord begangen?" Ader, inäd ,e Frau. Sie machen mir solche Angst mit Spuken und Mord " In diesem Augenblick trat der Sani tütSrath ein. Wo bleibst Du denn so lange?" redete er seine Gattin an. Lieber Mann," erwiderte die Räthin erregt. Therese hat einen Soldaten in den Kleiderschrank eingeschlossen der muß wohl halb erstickt sein nimm ihr doch den Schlüssel fort und chließ' den Schrank aus." Der SamtätSrath nahm den Schlüi sei, den Therefe ihm ohne Widerstreben hinreichte, öffnete den Schrank und rief mu Donnerstimme: Kommen Sie heraus!" Alles blieb still. Ich vergehe vor Angst " sagte die Räthin. Ihr Gatte griff nun kühn in den Schrank hmern und fischte mit den Hän den überall herum. ES ist ja Niemand drin." sagte er enttäuscht. Nun, Therese, Sie haben mir doch elbft gestanden, daß Sie ihn einge chlossen haben." Ick weiß von nichts, inäd'je Frau. mir steht der Kopp still." ES war vielleicht nur eine Einbil dung von Ihnen." Muß woll so find." Trotz eingehenden VerhörS war von Therese nichts herauszubringen. So bald sie merkte, daß die Räthin nichts von dem Kalbsbraten wußte, hütete sie stq. ihren Diebftahl zuzugestehen. Als sie das corpus delicti folgenden TagS an der Hausthür ihrem Gefreiten zu steckte, stieg sie dermaßen in feiner Ach tung, daß sie sich für die ausgestandene Angst entschädigt fühlte. Der SanitätSrath aber beschrieb den Fall in einer medizinischen Zeitschrift unter dem Titel: Merkwürdiger Fall einer akuten Geistesstörung." Zo wird'S Qttnaäit. Een düren Hoot. Ja, ja, um de lütjen Gefälligkeiten. To een sehr bekannten Wirth, et gift hier in de Stadt kuhm een bekannteren. öm een gründ un letzt ohne WiedereS een Buddel Sect komen. Champagner drinkt de Wirth for fien Leren gern. Ut een Buddel wören twee un dree. un denn wören fei Alle in gode Stim mung. Noher lohd de Fründ den Wirth to een lütjen Spaziergang in. Hen noh n Broadwau. Dor gungen fei bi Dunlap rin. un de Fründ tractirt dohr den Wirth to eene Stovepipe" for $8. Datt wör doch sehr fründlich. nich wobr? Un nu torüg noh de Wirthschaft. Noch eene Buddel. Nu kummt et. De Fründ tröck een Note-blank ut de Tafch. füllt et ut un bid den Wirth. mol eben to indotfiren. Man bloot 8350. Hei däht. Champagner un de $8 Hoot dähn ehre Schuldigkeit. De Weffel wör fällig, un de Wirth mutz betohlen. Un so yctt em de Hoot 350 kost. To Erinnerung hett de Mann sick de Stovepipe in de JSdox lcggt. Traurige Aufgabe. Notenschreiber: Wollen mir der Herr Kapellmeister gefälligst sagen, welche Partitur ich vor Allem für daS Orchester abschreiben soll?" Kapellmeister: Vor Allem daS: Laß e fließen, die Thränen der Wonne." Notenschreiber: BiS wann?" Kapellmeister: Bis übermorgen Früh gegen neun Uhr." U nrer Gaimern. Wie haft denn Du den Sommer verlebt?" Oh. ganz zurückgezogen! Und Du?" Auch ganz eingezogen!" Stütze der Hausfrau. NachbarSköckin : ..Wer ist" denn diese kleine Person, die Euch iekt immer beim Kochen hilft?" Köchin : DaS ist daS Stukerl der Hausfrau !" Zchnfuchi. Umhergeworf.n oft von EiranS zu Ctrard. Wann grüß' ich endlich dich. mäv. Hei malhland? 24 seh' die ihiirre ft'n im Abend licht. Im Purpurkranze. den die E'nne flicht. Ich hör' der Glocken f riebcOnQn Klang, Der lang vergessen emst an'S Her, mir drang. Und eine liebe Stimme tust mir zu : Hier ist das Glück, hier ist die Hei mathruh'!" Ich aber muß am kernen Ufer g.K'n Den Weg hinüber kann ich nicht er svüh'n. Und um mich rollt daZ Meer, fa weit. so weit. ie unerlöste. tiefe Einsamkeit. Schattenseite. Bummel (vor einem S ei sen. nk Gctränkc.Butomaten): Diese Automa ten sind eine wirklich sinnreiche Eriin. dung!" Süffel: DaZ finde Ich nun oam und gar nicht !" Bummel: Ab. Du mein wobl. daß wenn diese Erfindung allgemeiner eingeführt wird, viele Kellner ihren Verdienst verlieren?!" SÜNel : DieZ wobl auch aber die Hauptsache ist: diesen Automaten. LuderS kann man nichts schuldig blei oen i prZcis. Heiratsvermittlerin: . . . Kneinkckn. lies, sanftes. aefckeidteS Mädcken Ke. kommen Sie nimmer. Sie ist so auf opfernd und binaedend. svrickt drei Sprachen, malt, ist musikalisch und da oei häuslich, locht vorzüglich ..." yeiratys . Candidat (ungeduldig): Verschonen Sie mich dock mit der lan. gen Umschreibuna ! Saoen Sie dock einfach sie hat Nichts !" Ein unpraktischer Arzt. Nun. Ella, da Du den be. rühmten Professor konsultirt?" Ja !. . . Denke Dir nur, der unver Ichamte Mensch hat mich für gesund er iari Tazirung, Sommerfrischler (in der Erntezeit): WaS müssen wir bei Ihnen dro Taa zahlen für Logis mit Pension?" Wirth : 4 Mark !" Sommerfrischler: Wenn wir Ihnen aber bei der Arbeit helfen?" Wirth: Da kostet eS 1 Mark mehr I' Fatale ZZerudigung. Frau Maiorin (die im Begriffe ist. nach einem andern Ort überzusiedeln): Wenn ich fort bin. wird man bier im Kränzchen gewiß recht über mich los ziehen !" Frau In Vektor: Aber ich bitt' Sie. Frau Maiorin ! Wenn Sie zwei Taae weg sind, denkt ja kein Mensch mehr an Sie !" höchster Wunsch. Strolch : So weit möcht' lch'S drin gen. daß Ich auch einmal unter Curatel gestellt werden könnt'!" Bei der Rekruten-Aushebung. Während der Untersuchung mackt ein Knecht allerband 5ZeiSen 'mit den Händen; dann zeigt er auf Mund und yren, um auszudrücken, daß er taub fei. Die Amte aeben rick die erdenk. lichfte Mühe, ihn durch Kreuz und Querfragen zum sprechen zu bringen, alles vergeblich. Auch daS Ticken der Taschenuhr, die man ihm vor daS Ohr Oölt, vermag er anscheinend nicht zu hören. Dem Stabsarzt reißt endlich die Geduld: ..So erklären Sie uns doch einfach, daß Sie taub find!" qreil er wutyens. ..Und stumm dam." bemerkt der Knecht ruhig. Sonderbare Anschaiumg. Bäuerin: ..Geb'. MiScl. frag' un. ser'n Stadthcrrn amal, ob ihm der Aufenthalt bei uns gut bekommt !" Bauer (zum Sommerfrischler): Sy gen S'. gnä' Herr, san Jhna d' Nr ven jctz' bald verganga?" Ein guter RerZ. Förster: Ja. warum haben Sie denn nicht geschossen, der Hase war doch ganz in Ihrer Nähe !" SorintagZiäger (zum ersten Male auf dsr Jagd): Ich wollte ihn nicht er chreaen r Individuelle Anschauung. Fremder : Verzeihung, können Sie mir wohl sagen, wo hier das Rathhaus mr Studiosus : Das Rathhaus? Ja. das das wird sich sehr wahrscheinlich uoer m RatySleuer dennden l" Der Haß. den wir gegen unsere Feinde haben, schadet ihrem Glücke weniger, alZ dem uns'rigen. Merkwürdige Schüchternheit. Bedaure. aber auS der fviratfi ,wi , . r .v,",ir en mir uno orem irauie n Tomte rann nuyis wcroen. oryin bat ich um einen Kuß, sie aber gab mir d Ohrfeige !" Ach verzeihen Sie ihr das! T, Mädel ist so furchtbar schüchtern !"