Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, July 07, 1898, Image 1

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Jahrgang 1.
Lincoln, VUK Donnerstag. . Juli 189
No. 7.
Ausland - Depcschc.
CcrucriTs .tolle urrnfcsylc!.
Admiral Server gkfaugc, ctcn
so 1300 spanische Scklkutt.
Z!llml-cpcll!jcn.
Siiirpsoii tcrirfjlrt üöer scinciiSifg.
ikneral 2 h.ifltr rrflärl, Herr der
X'age ju fein.
toutiauo nnra beute Incbaifcut.
(t'uba.
KeKn Meilen lu c fU i d) o o n
G c r t i c a o, an V o t b t c ä
D e p e s ch e n v o v t e 2 ,.W a n
da" der Aji. Pr.", 3. Juli. ,1
Uhr Nachm.). via Port Antonio,
Jamaica, 5. Juli.
Admiral Cervcra's Oieschivader, be
töiT.ö aus den Panzerkreuzern Ehr.--f:.)bal
ISolon", Almirante Oquendo",
Jnsanta Maria '2erea" und Vij
aya" und den zwei Torpedobootes
Hörern Furor" und Pluton" wurde
fron dem Geschwader der 'Aominle
-cmpson und Gchlcy iH-llftdaiii, zer
f.i'rt. Der span. Admiral Servern be
f intet sich alö Gefangener an Bered
tes 5-ülfskrcuzcrZ Gloucestcr' (frühe:
I. Pitrpont Mvrqan'S Vjeucht ..ivor
jcir) und 10001500 spanisch Gee
i:ute sind ebenfalls m Gefanvki'schaf:
errathen.
Es war heute Morgen k lrz nach 9
l'hr, als der Adiniial (T;r:n mit
seinem Geschwader einen sahnen Aus
fall aus dem Hafen von Santiago
machie, luo er seit 0 Kochen gefangen
inr. I5r machte den Aus'al gerade zu
einer Zeit, da die Slrncr'.iY.Kn auch
i.Icht im Geringsten an einen solchen
Sjerfud) dachten. Die span. Grfnff?
hatten aber lernn den H.i,,'r. verlassen.
cli sie auch schon von den Amerikanern
lcmerkt wurden. Der Kamps begann
sofort und im Nu vebie die Gee von
lern dröhnenden Stainnendoiincr. Die
spanischen Gchiffe, ob trot tämpsend,
suchten in der Dichtung nach besten
?u entkommen. Aber die Amerikaner
saften ihnen dicht auf den Fers'!, und
die amer. (beschütze vi.)ic!c:x cne
furchtbare Verheerung c us den ff an.
ychrzkugcn an. Ävcr d!? Tpar.ie?
kämpften mi; dem D2atöe der Ver
zweiflung. Obwohl ihr.' Gelüste schor,
stellenweise brannten und die amer.
Geschosse grofze Locher m ihre Geiun
rissen, durch die das Wasser inGtromen
eindrang, blieben sie doch unenlwegt
auf ihren Posten. Als ihre Gchiffe au
sinken begannen, richteten sie ihrcnKurZ
nach dem Ufer um sie auflaufen zu las
sen. Einmal gestrandet war das Werk
der Zerstörung bald vollbracht. Die
Ileberlebcndkn der Besatzungen retteten
lich m Booten, die vom amcr. Gefchwa
der gesandt wurden, nach dem Lande,
wo sie sich gefangen eaben. Die span.
Seeleute hatten noch nicht alle die
dem Untergange geweihten Schiffe ver-
lassen, als auch schon eine tfrvlo ton
der anderen folgte. Gar manche der
topfet kampfendenpanier verloren d
bei ihr Leben. Äiel? ertranken auch
beim Berlassen der Gchiffe. Jedesmal,
wenn eine Explosion von Munition
erfolgte, flogen Holz und öisensiücle
Hunderte von uß hoch in die Luft. Hie
und da wurde auch der Körper eines
Spaniers mit hoch geschleudert.
Der spanische Admiral Eervcra ent
kam in einem Boote an's Land, das
vom Hulfskrcuzcr Gloueestcr" der
Mannschaft der sinkenden Maria
Theresa" zur Hilfe gesandt worden
war. Gobald das Ufer erreicht war.
aab er sich formell gefangen nebst den
'Offizieren seines Stabes und dem
Kapitän des Fiaagcnschiffes. Der Ad
miral der am Arme verwundet war.
wurde nebst seinen Begleitern an Bord
t,cr Glcuccster" gebracht, wo er vom
Lieutenant .- Commandeur Richard
Aainwright' empfangen wurde. Der
cinier. Kapitän ergriff die Rechte des
grauköpfigen span. Admiral, schüttelte
.sie berzlich und sagte: Ich beglück
wünsche Sie, mein Herr, zu Ihrem
tapferen Kampfe, wie ihn die See noch
nie gesehen hat."
Er stellte sodann seine eigene Kajüte
dem Gefangenen zur Verfügung. So
viel man bis jetzt weist, wurde keines
der amer. Schiffe beschädigt, und nur
ein Mann, von der Brooklyn", wurde
ciktödtet.
Ueber die Verluste der Spanier der
lautet noch nichts Bestimmtes, aber sie
sind sehr groß. Die gefangenen Spa
nier erzählen, dah die Verdecke der
Schiffe mit Todten und Verwundeter,
förmlich besäet waren. Eine groszeZal
verwundeter Gpanier ist an Bord "der
amer. Gchiffe gebracht worden.
Das; der Ausfall Eervera's ganz
unerwartet kam. beweist der Umstand,
daß Gampson's Flaqgenschiff, der
Kreuzer New York", sich zur Zeit 7
Meilen von der Hafeneinfahrt ent
fernt befand und erst eintraf, nachdem
ter Kampf beinahe entschieden war.
Vor Jar.iguc., 3. Juli (19 Uhr
Abends) via Port Antonio,
Iamaica, 5. Juli.
Es heifzt, die span. Generäle seien
in Berathung bctrisfs ix vom General
Shufter verlangten Kapitulation der
Gtadt Sant.ag,',. Die Nachricht ent
bebrt jedoch der Vestängurq.
Gen. Pando rril 5000 Mann span.
Tappen, Hr. n-n doch Gantiago er
reicht, da der cuo niscke General Gar
cia sich weigerte, mit seinen ?000Man
die Gpanier onzugreifen.
Die Arme: ist halb aus dem Haus
eher, über die Vcinichtunq des span.
Geschwaders.
G i b o n e v . 5. Juli.
' folgendes ist eine weitere Liste der
amerikanischen Goldaten. die bei den
Kämpfen am Freitag, und Gamstag
verwundet wurden:
Willard Mevcrs. Compagnie D".
6. Jnfantcrie-Rezt.. Schufz in's linke
Fußgelenk.
uch Z!dm,rI 2 icudct ulk Nachricht.
NuS der BukkkZdauptstadt.
Washington. D. E.. 5. Ju'.i.
Vom Admiral Dewcn ist im Hlot
ienamt folgende Depesche eingelaufen:
Hongkong. 4. Juli.
Eavite. 1. Juli. Die Transport'
dampfer und die EKarleston" kamen
geslein an. Die El)urlkslou- nahm
v'itcrwea: Guam auf denLadroniN In
sein am 21. Juni ein. Kein Wider
stand. Brachie die 6 spanischen Of
fiziere der Garnison und 54 Mc.nn
nach Manila. Am 29. Juni kam daZ
'span. Kanonenboot Levte aus dein
Zsluh, wo es sich verborgen hielt urd
ergab sich, nachdem es im Kampfe mit
den Insurgenten alle Munition u-'.d
Lebensmittel aufaebrauckt hatte. An
Bord befanden sich 52 Offiziere und 9-1
Geeleutk."
Der General Gliastcr meldet, dasi er
die Gtadt Gantiago so zienilich einge
schlossen hat. Der span. General Pan-.
do mit 5000 Mann befindet sich 6 Mei
len nördlich von der Gtadt Santiago.
T cub. General Garcia siebt ihm je
doch mit 3000 Mann gegenüber.
Wie der General Skafter dem
Krieosamte meldet, hat er Gantiago
bis morgen Zeit zur Ucberaabe gege
ben. Er gewährte einen Aufschub, da
in der Gtadt c.rcfcc Noth herrscht. Ci
ges chah auch theilweise auf die Veran
lassiina der ausländischen Eonsule,
welche die Angehörigen ihrer ltreffen
den Nation vor der Beschickung an
der Gtadt bringen wollen.
Ter lottensekiitär bat vom Admi'
ral Gampson die folgende Depesche er
kalten: Das Geschwader unter meinem B:
fahl bringt dem amer. Volke als ein
4. Juli'Ecschenk die Zerstörung des
Geschwaders Ecrvera s dar. Kein-ans
entkam. Das Geschwader versuchte um
9:30 Vorm. einen Ausfall zu machen
und um 2 Uhr Nachm. wurde das letzte
der ..Ebristcbal Eolon" 6 Meilen wesi
lich von Gantiago auf den Gtrand g:
zagt und senkte es jcine flagge,
Jnfanta Teresa". Oguendo" im'
Vizcaija" wurden ebenfalls uf bei
Gtran? getrieben rnd explcdirten un?
vcrbrürnten 20 Meilen von Gantiago
ertfernt. Der ,.??uror" und der Plu
ton" wurden nur 4 Meilen von Gan
tiago entfer.it. zerstört. Unser Verlust
ein Todter und zwei Verwundete. Der
Verlust des Feindes ist vielleicht meh'
rcre Hunderte in ??clqc des Feuers, bei
Explosionen und infolge Ertrinkens,
Habe ungefähr 1300 Gefangene g?
macht, Eervera eingeschlossen, Del
Mann, der auf unserer Geite gctodtel
wurde, war George H. ElliS von der
Brooklvn"
Dtr General-Adiudant Eorbin hat
auf Anordnung des Präsioenten un
des Kricastkrttärs dem GeneralGhaf
ter telegraphirt. sofort die Namen de:
Leute zu melden, die seiner Ansicht
nach Beförderung verdienen.
Shafter giebt 24 Stunden ffrift.
Washington. D. E.. 5. Juli.
folgendes ist der Wortlaut der Auf
forderung Gkaster's an den Befcbls
haber von Santiago, die Gtadt sofort
zu übergeben:
., Hauvtauartier der amer,
Gtreitkräfte nahe dem
Gan Juan ??luk. Euba,
3. Juli 1898. 8:30 Morgens.
Hcrr! Ich bin gezwungen, ausge
nommen Gie ergeben sich sofort, die
Stadt Santiago de Euba zu bambar
diren. Bitte tbeilen Sie allen Unter
tbanen ciuswörtiger Regierungen und
allen brauen und Kindern mit, daß sie
die Gtadt vor 10 Uhr morgen Vormit
tag rerlassen sollen.
Mit Refpl.kt Jr ergebener Diene:
W. R. G h a f t e r..
General-Maior U. G. A."
Um ?:30 Ukr Abends brachte der
Oberst 2oxh. der das Gcbreiben nach
Gantiago gebracht hatte, folgende Ant
wort zurück:
Santiacc de Euba "2 Uhr
Nachm.), 3. Juli 1898.
Ihre Excellenz, der Befehlshaber der
amer. Gtreitkräfte. Gan Juan ftUiß.
Herr! Ich habe die Ehre, auf Ihr
Schreiben, ceschrieben um 8:30 Uhr
heute Mora,n. zu antworten, in wel
chem Sie die sofortige Uebergabe der
Gtadt verlangen. Es ist meine Pflicht,
Jbnen wissn zu lassen, daß die Gtavt
sich nicht ergeben wird und werde ich.
Ihrem Wunsche gemäß, die fremden
Eonsule imd Einwohner von dem be
vorstehenden Bombardement benach
richtigen. Mit Respekt
Jose Toral.
Ehef'Eomricnteur des 4. Corps."
Ter britische, portugiesische, chincsi
sche und norwegische Eonsul sind, wie
Shafter berichtet, mit dem Obers: Torst
zu ihm gekommen. Sie ersuchten ihn,
den Nichtkämvfern die Erlaubniß zu
ertheilen, sich nach dem Orte El Eaney
nnd den verschiedenen Eisenbahnpunk
ten zu begeben: ferner ersuchten sie ihn.
die gestellte ?frist um 24 Stunden zM
verlängern. Gie sagen, es seien etwa
15,000 bis 20.000 Menschen in Gan
tiago. welch? dre Gtadt verlassen wol
len. Gie ersuchten den General ferner,
diese Leute mit Lebensmittcln zu ver
sehen, was Skafier aber abschlagen
mußte, da er keine Tiansportations
geleainttit nach El Cantv tat.
Sbafter ließ sich schließlich bewezcn,
t:n span. B'V'i' ..':x :::?,
laß er im J::'.re"e !er e.i'e.
die Stadt zu rr:.;'!fn i-?i::tM-.'r.. ::.i:
dem yontviroemer-' der S:.',!l er: Ji
Stunccn spater drainrcn iret?e, vor
cusccfttt, die tfp.-.;:T lict.n lr.
eindsilictilen ;:v.i r.r.o di.se:
Gtuudin :u!,.'n.
Mors I i ' : t o ;, n ti f c .
S P r i n g f i e l d . 5. Zu!'.
In Mm Er::! kvc: err 3s
ti'tc-ii:'i'a.:r"l::no ei -j::: i!;:n. 'Kuli -.: .
Volofo kam nack d,r ,'kirctx in nu:ui-
kenem Zu st an?.' und fu? Gpettalei r.r.
Et wurde oann öeraiu-c'üueKn. Bat5
darauf lehrte er aber im: einem icvol
der zurück una schoß in d:e Menge der
Andächtigen. Zwei Männer Namen i
Alkinson' und Haie und eine Frau
Namens Campbell wurden sofort ge
ti'dlct. Eine ar.terc Fru wuroe 1 5.;t
lich verletzt.
euerSömon.
M c P b e r s o n . Kas.. 5. Juli.
Diele Stadt w;'rde von einem ver
heerenden Feuer leimaesucht, das einen
Schaden vcn $75,t'00 anrichtete.
Psessrr als Proftivitionift.
T o p e i a . Kas.. 5. Juli.
Der frühere Bundessenator Pfeffer
hat die Nvmination für das Amt des
Gouvcrnrurs von den Probibitionisten
anaenon-men.
TcutstU,ittS.
Berlin. 5. Juli.
Nur immer rub,ig Blui!" DaZ
ist die Ermahnung, welche fcer beson
nene Theil der deutschen Pree. una
das ist die grose Majorität, den Ucn
terfchiebunqen uno Verdächtigungen
Deutschland's, namentlich in oer Phij
lippinen-Frage, gegenüber laut wer
den läßt. Daß cic von England aus
gehenden systematischen Hetzereien in
Amerika selbst auf fruchtbaren Bos?n
fallen, bat hier ,'achqcrave eine gew'.sse
Nervosität zur Folge gehabt. ,,ber man
beruhigt sich damik. daß die Entwick
lung rer Verhältnisse Vorurtheile zcr
stören und falsche Auffassunzcn korri
giren wird. ,
So schreibt die Vassische Zri:un
über gewifle cmeriiauische Ariircl g:
aen eine angeblich geplanteEinmifchun,i
Deutschten-d'ö: Die Gesp:r.sierfi,rcki
der Amerikaner iciro nach :Qt: lachet'
lich. Wir brauchen uns über oie liii
tcrstellungen der amerikanischen Pree,
welche sich bedauerlieerwcise von Lon
don suggerircn läßt, nicht aufrege!!.
Ueberlassen wir cs dem Gange der Din
ge, die Amerikaner zu oe'zn en un.'
zur Besinnung zu bringen."
Die von mehreren Blättern gebrau!'
te Behauptung. Deutschland babe di:
Philippinische Republik bereits "er
sannt, entbehrt ,eb?r Begrunoung un
ist wohl mehr ein Fühler gewesen, un:
zu erfahren, was die Regierung in ':
zug darauf denke.
Die Deutsche Tageszeitung", taü
Centralorgan der Agrarier, spöttele
über die Furcht der Ankces. da ':
Deutschland auf den Philippinen sie,
einmischen wolle. Die Furcht sei .
lange ganz grundlos, so lange sich di'
Ver. Staaten Deutschland gegenüber
keine Uebereilunien o:er Unhöflichkei'
ten zu Schulden kommen ließen. BÜ
jetzt sei das Verhältnis zwischen den
Admiralen v. Tiedericks und Dewe!,
ein durchaus freundschaftliches. Da
würde sich aber sofort ändern. wen,,
die Amerikaner etwa die Naivität bät'
ten. Admiral v. Diederichs vorschreibe:,
zu wollen, wie lange die deutschenTruv'
pen, wenn solche zum Schutze der Jn
terenen der Deutschen auf und in 3JIr
nila ausgeschifft würden, bleiben soll'
ten. Das würde als Akt der Unfrcund'
lichkeit angesehen weroen und wäre al'
lerdings im Stande, leicht ein radi
kales Vorgehen der Teutschen mögli:';
zu machen.
Schließlich ist diese ganze ausländi
sche Frage vor dem tobenden Streit im
Innern in den Hintergrund getreten.
Der Wahlausfall hat diesen Streit ent'
facht. Die Parteien werfen sich gegen
seitig ihre Gtichwahl-Günden vor. Di:
ultra-konservat:ve Kreuz-Zeitung uni
antisemitische Gtaatsbürger-Zeitung"
rempeln sich einander an, und Kreuz
Zeitung" und Freisinnige Zeitung'
beschuldigen sich gegenseitig der Ge
meingefäbrlichkeit." Der Kampf Alle:
gegen Alle ist entbrannt. Dabei fehl:
es auch nicht an komischen Momenten.
Go heißt es, die Juden des Wahlkrei
ses Arnswalde-Friedeberg hätten selbst
in der Gtichwahl für Ählwardt ge
stimmt, um die Antisemiten nicht die
ses angenehmen Parteigenossen im
Reichstag zu berauben."
Die freisinnige Post" höhnt, Köl
nische Volkszeituna", Freisinnige Zei
tung" und Frankfurter Zeitung",
Centrum, Freisinn und Demokratie,
befänden sich in schönster Harmonie und
empföhlen, Alles aufzubieten, um eine
konservative Mehrheit im nächsten
preußischen Abgeordnetenhaus zu hin
tertreiben. Hiermit ist die brennende
Frage, an welcher sich die Gocialdemo
kraten die Finger verbrannt haben, an
geschnitten. Ter Ausfall der Gtichwah
len bat die Gocialdemokraten gegen den
Liberalismus erbittert, sie haben ein
gesehen, daß sie in den meisten Fällen
nur für Eugen Richter und di: frei
sinnige Vollspartei die Kastanien aus
dem Feuer geholt haben, chon macht
sich eine starke Gtrömung dafür gel
tend. daß der Beschluß der letzten
Tagung, bei den Landtagswahlcn in
Preußen mit dem Freisinn gegen die
Konservativen zusammenzugehen, um
gestoßen und das alte Prinzip de:
Wahlenthaltuna wieder proklamirt
werde. Jedenfalls wird es bei der Bc
sprechunq dieser Frage auf dem näch
sten socialdemokratischen Parteitag i
Gtuttgrr: ,zu stürmischen Scenen kom-r,icn.
Auslalld- urprsdjciu
ICrsönll Ccrurra öru Husci, urr-l'ch.
(sarnara' tSksHwaSer pakftrt Sk,
Zukz(anal.
lic Kals.-riu tjii Cfttirn-ll Ikw.r k-a!l.
Tkutschlanv.
Berlin.. Juli.
Der bekannte Politiker und Jnöu
srielle Frh. Stumm von Halbcrg izt
I' egcn Beleidigung dcö chemaligenos
iredigcr Gtöcker zu einer Gefängniß
strafe von 20 Tagen oder einer ihr
entsprechenden Geldstrafe verurthcilt
wcrdcn.
Nunmehr halten auch die offici'öfer
Blätter die Zeit für gekommen, um
eine Erklärung über das von England
beharrlich genährte Mißtrauen der
Amerikaner gegen Teutschland in dem
gegenwärtigen Kriege abzugeben. Gie
sagen, die Amerikaner seien nervös,
.-eil ihnen noch entscheidende Erfolge
feblcn, aber daran sei Teutschland
doch unschuldig: überdies habeDeuksch
und nicht die Absicht, diese Lage aus
zunützen. Damit soll also gewisser
maßen von Neuem konsiatirt w.rden.
dc.ß Teutschland nicht daran denke, sich
irgendwie in den Krieg einzumischen,
Dr. I. Finger, der Premierminister
dcs Grcßdcrzögthums Hessen, zugleich
Minister dcs großherzoglichen Hauses
und des Acußeren und Inneren, und
A. Weber, der hessische Finanzminister,
sind zurückgetreten. Als Nachfolger
oes Dr. Finger ist Gehchnrath E. Ro
tbe, Provinzicldircktor für Rheinhef
fen (Mainz), ernannt worden.
Einen gräßlichen Tod. fand der jun
ge Freiherr von Kappcher. Premier
Lieutenant in dem zu Rathcnow fta
ti'nirten Husaren-Regiments von Zie
'en (Brandenburgisches) No. 3. AIs
er an der Gpitze der vierten Eskadron
von einer Ucvung kam, ertönte der
Pfitt einer Lokomotive, der fein Pferd
scheu machte. Dasselbe übersprang
die geschlossene Barriere und warf den
Lieutenant ob. der unter die Räder
der Lokomotive gcricth und von ihr
zermalmt wurde.
In Wiesbaden und Gchwalbach ist
ein Erdbeben gespürt worden.
Der G-arkassen - Kontrolcur Kut
aus Oderkirch, Baden, hat nach bedeu
:enden Unterschlagungen die Flucht
ergriffen.
In Gchmieer's Kleidcrstoff-Webe-rei
in Meerane, Gachsen, mußten sie
benhunder: Arbeiter wegen Mangel an
Auftragen entlassen werden.
Ocsierrcich-Ungattt.
W i e'n, 6. Juli.
Kaiserin Elisabeth, die Gemahlin
dcs Kaisers Franz Joseph, begiebt sie)
in Begleitung des Dr. L?crzl nach dem
Bad Nauhcim, um daselbst eine länge
re Kur zu gebrauchen. Die Kaiserin
leidet an Blutarmuth, Nervenentzün
dung und Herzerweiterung. Die in
vfficiöscr Weise ersolgte Ankündigung
ihres krankhaften Zustandes bildet ein
weiteres störendes Moment der Jubi-läums-Gtimmung.
Die ungefähr 12,000 Einwohner
zahlende Gtadt Gtrhi in Galizien ist
durch ein Unwetter stark verwüstet
nwrden. Drei Soldaten wurden durch
den Blitz getödtct und viele Personen
verletzt.
Heute wurde die 24. Runde des in
ternationalen Schachturniers gespielt.
Folgendes ist das Resultat: Marco
und Alapin besiegten Showalter resp,
dro, Pillsbury besiegte Maroczn ;
Lipke und Tarrasch machten Remis:
Trenckard verlor an Burn und Tschi
gorin und Schlechter machten Remis,
Das Spiel zwischen Steinitz undBlack
burn und Halprin und Janowski und
Baird und Walbrodt blieben hängen,
t''nqlanS.
L o n d o n . 6. Juli.
Die britische Admiralität hat zur
Ausstattung und Instandhaltung des
Ealliopcdocks in Auckland (Ncusee
land), eines der größten Trockendocks
der Erde, eine jährliche Gubsidie be
willigt. In der Nähe des Trocken
docks be"t die Regierung einen gro
s,en Landstreifen, der als Kohlensta
t:on und Depot für Marinezwecke die
nen soll. Der Daily Telegraph"
meint, daß dies bedeute, daß die Re
gierung eine zweite Floitenstation für
den südlichen pazifischer Ozean zu er
richten gedenke.
Alle Blätter beschäftigen sich mit
dem selbstmörderischen" Unterfangen
Eervera's und suchen alle möglichen
Gründe dafür. Die Zeitungen rathen
Spanien zum Frieden, da der Was
fcnehre Genüge geschehen und die Aer,
Staaten Gpanien so weit überlegen
seien, daß eine Fortsetzung des Kam
pfes unnütz sei. Eine Intervention
Europas sei nicht zu erwarten.
Von Hongkong wird gemeldet, daß
der dortige britische Eonsul Admiral
Dewep die Meldung habe zugehen las
fen, daß Camara's Geschwader den
Guezkanal passirt habe.
Der Dciilr, Graphie" sagt: Wenn
Senor Sagasta aus Furcht vor den
läppischen Madrider Jingos noch wei
tere Katastrophen riskiien will, so
nimmt er eine fürchterliche Verant
wortlichkeit auf sich. Die spanisch?
Flagge hat sich angesichts des übermäch
tigen Uebergewichts des Feindes mit
unsterblichem Ruhme bedeckt, und der
Ehre ist vollauf Genüge geschehen.
Die Dailt, News" spricht sich in
ähnlichem Sinne ous, indem sie sagt:
Die Spanier können kämpfen und
sterben; dasselbe ist auch bei den Ame
rilanern der Fall.
Eine Depesche aus Madrid meldet
diß nach der Schlacht bei Santiag:
am Freitaz di :i,:- CiMten un?
lit uet'ehür.r, weltt aus die cerocra'
s.t:cn G.r,ii:e gelioiicn. zu-eck Vorbe
reitune, für dcn ucbruch dezÄkfchwa
dcrs loiedcr nacb den Gck',s'e:i georac!:!
wrren.
Fast alle aus:rältigcn 5lrie.ss-!ifir
verließen Manila, nachdem die ersten
Ber'i'irkungen für Tewen eingetroffen
waren. Doch blieben noch zwei deut
sche. zwei französische und der briti
sch? Gchiffe dort zurück.
Die vollständige Vernichtung der
Eervera'seben Flotie und der voraus
sichilich baldige Fall von Santiago
babcn auf der hiesigen Börse eine äu,
ferst lebhafte Nachfrage nach Ameri
kancrn" bervorg'rufen, wobei die Ae
ticn der Chic. Milw. Gt. Paul- und
die der Louisville & Nashoille Eifer,
babn Gesellschaften am meisten in di:
Höbe gingen, nämlich um 2h Prozent
Die spanischen 4-Prozentigen setzten
mit 32' an und sticgxn auf 33! oe
striger Gchluß 32Z. In Paris wurden
die spanischen 4-Prozentiaen nach ei
k,em gestrigen Gck'luß vcn 334' heute
zuerst mit 33h i,nö dann mit 34 1"
noiirt.
Es ist festgestellt worden, daß der
chilenische Kreuzer. O'Higqins", der
wie mehrere Male berichtet wurde, von
Spanien gekauft worden sein soll, am
27. Juni von Gt. Vineent, Eap Vcrde
Inseln, nach Montevideo, Uruguay,
abgefahren ist.
I Frankreich.
P ,i r i s . . Juli.
Der Graf Esterhazn. welchen be
kanntlich Zola beschuldigte, der Ver
fasser des Borderau" im Dreyfus
Falle gewesen zu sein, versetzte auf öf
fentlicher Gtraße dem Obersten a. D.
Picquart Stockprücel. Piequart war
bekannrlich verabschiedet worden, weil
er im Zola-Prozcf, zu Gunsten Zola's
ausgesagt hatte. Er hatte sich mit dem
Oberst Henry, einem der Zeugen ge
oen Zola, duellirt, die Forderuni
Csterhazy's indessen abgelehnt.
Hier herrscht der denkbar größte
Enthusiasmus über den Sieg bei Tan
tiago. Die amerikanische Handels
Kammer gab ein Bankett im Grand
Hotel, an welchem 400 Personen theil
nahmen. Mr. Peatiec, der Präsident
der Handels-Kammer, führte den Vor
sitz, und ihm zur Rechten saß der ame
rikanisehe Botschafter General Horaee
Porter. Unter den Franzosen, die
tbeilnahmen, befanden sich M. Pallein,
Tirector der Zölle, M. Picard, Dirci,
tor der in 1900 stattfindenden Aus
stellung, M. Blanc. Polizei-Präfect
und M. Zolves, Präfect des Seine
Teilartements. Temps" veröffentlicht einen länge
rcn Artikel, der Gpanien den Rath
giebt, sofort um Frieden nachzusuchen.
Philippinen.
L o n d o n , 6. Juli.
Nach einer vom 2. Juli datirtcn De
pefche aus Manila machte Gencralka
pitän Augusti einen Aussall, um die
Wasserleitung auszubessern, welche die
ummauerte innere Stadt mit Wasser
versorgt. Zugleich suchie er so mit
General Monet in Verbindung zu tre
ten. Die Insurgenten zwangen jedocl;
die Spanier in die Festung zurückzu-
c,ken. Die Aufständischen sollen
schwere Verluste gehabt haben. Die
Spanier hatten 50 Todte und 150
Verwundete.
H o n k o n g . 6. Juli.
Manila befindet sich in hochgradiger,
an Panik grenzender Aufregung. Tau
sende von Ausländern haben, das
Bombardement befürchtend, Zuflucht
auf den neutralen Schiffen im Hafen
genommen. Inzwischen greifen die
Insurgenten die spanischen Vorposten
fortwährend an. Sie haben Manila
räch der Südseite hin fest eingeschlos
scn und ein spanisches Magazin er
cbert und zerstört.
Unter Denen, die sich an Bord des
spanischen Kanonenbootes Leyte", das
sich den Amerikanern ergab, befanden,
war auch der Gouverneur von Pam
pagnas mit 180 Offizieren und Sol
daten. Die Annektirung der Ladronen-Jn-seln
zeichnete sich durch einen drolligen
Zwischenfall aus. Die ..Charlestön"
fuhr in den Hafen von Guam ein und
feuerte sieben Gchiisse auf das Fort
ab. Der Gouverneur, der dies für ei
nen Galut kielt, ließ sagen, er bedaue.
re, den Galut aus Mangel an Pulver
nicht erwidern zu können. Diese ZZach
richt kam den Amerikanern natürlich
sehr gelegen. A''z ihm darauf begreif
lich gemacht wurde, daß er ein Kriegs
gefangener wäre, protestirte er und
wies darauf hin, daß er von einem
Kriege zwischen Gpanien und Amerika
nichts wisse.
Ein in der Ortschaft wohnender
Amerikaner wurde zum provisorischen
Gouverneur der Inselgruppe ernannt,
5uba.
Auf der Höhe von Gan
t i a q o. 4. Juli, via Kingston,
6. Juli.
Der gefangene spanische Admiral
Eervera erklärte an Vord der Iowa"
einem Berichterstatter der Ass. Preß:
Ich wollte lieber meine Gchiffe au'
offener Gee verlieren, wie cs sich für
einen Geenonn gehört, als im Hafen,
Mir blieb nichts anderes übrig,"
K i n a st o n . Jamaica. 6, Juli,
Da die Kabelbeamten in Santiago
cfloken sind, so ist diese Stadt ohn?
Viibindung mit der Außenwelt. Es
ist jedoch von bier ins noeliVerbindnna
mit Havana via Eienfuegos,
I i ' a .
Hongkong., Juli.
Der biesige britische 'Consu! h:t
nach Manila ein besonderes Depeschen
boot gesandt, um Admiral Dewcn da
rvn zu benachrichtigen, daß EamaraZ
Geschwader durch den Sucileinal ge.
fahren ist.
c-
H
o
Zttlmld-Vcl'Mctt.
?ii,liazo'5 JlrliliirijTiij iil Go
lililolTni.
Lampsoii' nloitc wird wahr
f Jicinlidi ui.twirkkn.
Unsere $.T!nlt bflnuifii sich nuf tet. 1S'0
IM: nno lenuniiPftt.
U'or Santiago.
Im Hauptquartier. 3. Juli.
Die Kunde von :r Vernichtung dei
Eerrera'schen Floiie wurde von den
TrU'pen mit Jude! ausgenommen. Die
Kunde verbreilcle sich mit Windeseile
von Posten zu Posten, und entfachte
überall Begeisterung. TasGesecht stand
still, nur liier und da schoß ein -i'orpO;
slen. Nur als Vie spanische Floiie de,i
Hafen verließ, zv.tt von dem Feinde
lebhaft gefeuert, um dieAufmertfamkeil
der Unsriaen abzulenken.
Tie Zahl unseier Todten und Bei
wundeten mag im Ganzen 1800 betra
gen. Tie genauen Listen sind noch ich!
aufgestellt. Die Verwundeten werden
durchweg genesen. Heute starb Soldat
Meyer vom 0. Inst. Regt.
Es wurden 290 Gefangene gemach:,
wovon 45 reguläre spanische Soldaten,
darunter 2 Ossiziere.
U,:ter unseren Truppen herrscht leb
basier Unwille über die svanischenSol
daten. welche von Koben Bäumen aus
auf Verwundete sowie auf Krankenträ
per geschossen haben sollen. Mehrere
dem Ambulanz EorpsAngehörige wur
den verwundet und aetödtet. Gpäter
wurde Eavallerie aufgeboten, um die
Wege zu säubern, was auch gelang.
Das Verhalten der Offiziere wäh
rend des Kampfes war ein mufterhaf
tes. General-Mavor Wkeeler litt am
Fieber, ließ sich aber in einem Ambu
lanzwagen zur Front bringen und
wurde in Folge der Kamvfesaufregung
so munier, daß er sein Pfeid besteigen
und seine Division zum Angriff führen
konnte.
General Hawkins. der die 1. Brigz
de der 9. Division führte, setzte sich den
feindlichen .stugeln des öfteren aus und
es ist ein Wur.der. daß er ohne Ver
wnndung davonkam. Er lenkte das
Gefecht, umsaust von Geschossen und
ohne sich dadurch stören zu lassen.
Oberstlieutenant Roosevelt war den
ganzen Tag hindurch an der Gpitze sei
r.es Regiments. Ein Gliefelabsatz wur
de ihm durch einen Granatensplitter
weggerissen.
Den Verwundeten wurde die sorg
fältigste Pflege zu Theil. In denFeld
Hospitälern wurden 500 Mann sofort
behandelt. Das Ambulanzeorps er
wies sich als sehr tüchtig und es blieben
keine Veiwundeten während der Nach!
auf dem Gchlachtfelde. Das provifo
rische Hospital zu Giboney nahm ein?
Menge Verwundete auf: zu Fuß und
zu Wagen zoger. die leicht Verletzten
der Küste zu. wo die Hospitalschiffe ih
rer warteten.
Tie Besch.kfzung wir) vor sich
gt.'!t,l,
JmHauptquartier.5. Juli.
Die Assonirte Presse" erfuhr, daß
die Verhandlungen der Eonsuln mit
Linaies und General Gbafter zu lei
nein Ergebnisse führten. Genera!
Ghafter bestreitet, daß ein Waffenstill
stand 'herrsche: er wird die Feindselig
keiten am Tieiistag Mittag 12 Uhr wie
der aufnehmen. Zu der Zeit dürfte der
Auszug von 31.000 Einwohnern voll
endet fein.
Die englischen Kriegsschisfe..Pallas"
und Alert" und das österreichische
Kriegsschiff Teresia" erhielten von
Gampson die Erlaubniß, in den Hafen
einzufahren und ihreLandsleute aufzu
nehmen. Ein englisches Gchiff mit
Flüchtlingen kam bereits in Kingsion,
Jamaica. an.
Gekretär Alger meint; später, die
Beschießung werde wohl erst beginnen,
nachdem Gampson und Ghafter ein qe
naues Ucbereinkommen über ihr Zu
sammcnwirken getroffen hätten.
Es gehen sofort Truppen nach Gan
tiago ab, um Gen. Ghafter zu verstär
ken. Das Kriegsamt hat die Nachricht er
halten, daß General Pando mit Ver
stärkungen für den Feind in Gantiago
anlangte.
Lv.iterc Truppe sür suba.
Washington. D. E., 6. Juli.
Die unter Gencial Garretson ste
hende Brigade im Camp Alger erhielt
Befehl, sofort nach Gantiago aufzubre
chen. Das 8. Ohio Regt begiebt sich
nach New ?)ork, um mit der Gt. Paul"
zu fabren; die übrigen Regimenter, das
6. Massachusetts und das G. Illi
nois begeben sich nach Ehirleston. G.
C., wo die Male" und die Harvard"
sie aufnehmen und n,,ch Santiago brin
gen werden.
E b a t t a n o o g a . Denn.. (!. Juli.
Kurz nach Mittag erhielt die erste
Division des 1. Armeecorvs die Ordre,
sofort nach Rinqgold, Ga., abzugeben
und dort den Zug nach Charletton. S,
C. zu nekmen. Von dort gebt die Re
se nach Santiago. Die erste Division
besteht aus dem 2. Wisernsin-, 3. Wis-consin-
imd 10. Pennsplvania-Regi-ment.
Kurz nch 3 Ubr erfolgte de:
Aufbruch. Das 3. Illinois-, 4.
Oliio- und 4. Pennlylv.inia-Rea'menl
bat ebenfalls Befehl zur Abreise er
kalten und wird vielleicht noch heut:
!e-cht abfahren,
3rn Viiier.
Ehickamauga, Tcnn., 6. Juli.
Vorläufig werden keine Truppen
?on hier nach Tampa abgeben. Die be
reits zur Abfahrt bereit gesiell:?:, Wa
zen wurden wieder ausgeladen.
'.In er Buico!,auptsat.
Washington. D. E.. 0. Juli.
Der verfügbare Baardefiand dej
unde schatzginZk h'trö.it dem beuu
lfrö'tntlichtin Ausweis ziisot,,,
$214.2::i,;:i3, wovon $liit,S95,27i
auf die Gold -- Reserve entfalle.
Der Präsident bat Anweisung gege
hni, daß dem gefangenen spanischen
General Eervera und seinen ebenfalls
ocsangenen Offizieren gestattet wird,
per Kabel mit ibren Angehörigen in
Spanien zu verkehren. Geldslver
ständlich ur.terliegcn aber alle solche
Mittbeilungen der Censur,
Das Ctaatsamt da! die Rachrichl
erhallen, daß die Revolution in M'on
tevidco, Urugl,an. untcrdrüeit ist. Es
wurden etwa 00 Personen gciödtc'. und
300 verlvundet.
V-in dritter Äusrus.
W a s h i n g t o n . D. C.. 0. Juli.
Aus z rerlässiger Ouelle wurde ge
stern in Erfahrung gebr.cht. daß der
dritte Aufruf un Truppen in den näch
sten Tagen erfolgen wird, falls di:
Kriegsamt feine Pläne nicht ändeet.
Es ist die Absicht des Kricgssekretärs
Alger. die Mobilisirung der Truppen
möglichst zu beschleunigen und die Per
zögerungcn zu vermeiorii, welche bei
Mobilisirunc des ersten Aufgebotes al
lenthalben eintraten. Das Departement
ist jetzt in einer bedeutend vesseren
Laae, die Leute rasch zu eguipire, und
viele Offiziere der regulären Arme
sind der Ansicht, daß in .'jukunft die
Leute nicht mehr infolge Mangels an
Ausrüstungsstücken in den Lagern zu
rückgehalten werden. Der dritte Aufruj
um Truppen ist, wie es heißt, fertig,
und wird 150,000 weiteren jungen
Männern die Geleaenheit geboten fein,
in die Reihen der großen Freiwilligen
Armee der Vereinigten Staaten einz
treten. Man Hai ans gut unterrichteter
Quelle in Erfahrung gebracht, daß der
Präsident nach reiflicher Berathung
und genauer Erwägung mit seine
Rathgebern sich entschlossen hat, den
dritten Aufruf zu erlassen, und daß
das betreffende Dokument von dem
Präsidenten und dem Kriegssekretiü
unterzeichnet ist und sich jetzt in Ver
Wahrung des General-Adjutanten Eor
bin befindet. Laut denPlänen des Prä
fidenten und feiner Berather wird
nicht die ganze verlangte Anzahl in
verziiglich eingemustert werden, fon
dern höchstens 75,000 oder 100.00C
Mann, während der Rest rekrutirt wer
ten wird, sobald die erste Abtheilung
eguipirt, unisormirt und bewaffnet ist.
Berlicsi die Stadt.
N e w F o r k . 6. Juli.
Die Eeniral Eable Office der We
siern Union Telegraph Eo. machte be
kannt, daß ihr in Santiago angestell
ter Beamter sich an Bord eines engli
schen Kanonenbootes begeben habe.
(apt. Brandes gestorben.
Aashington. D. E., 0. Juli.
Capt. Carl Brandes, ein bekannter
alter Soldat, ehemals Eapitain des 03,
New Sjorkcr Freiwilligen-Regiments.
ilt todt. Er war eine bekannte Person
lichkeit in New ?wrk und erreichte ein
Alter von 80 Jahren r:X ....
Krieg un? Bittdfadcnpreise.
New ?) o r k . 6. Juli.
Die World" schreibt: Admiral De
wey's Blockade der Philippinen wird
den Preis des Hanfbindfadens in die
sem Lande verdoppeln und den Fabri
kanten, die großeVorräthe haben, groß:
Profite bringen. Der für die diesjäh
rige Ernte nöthige Faden erfordrt ca.
150.000.000 Pfund Zwirn, wov.'n
kaum der dritte Theil ,n Vorrath ist.
So werden diele Farmer wieder nach
alter Manier mit Stroh binde,, mü'
sen. Seit dem Krieg stieg der Prejs
des Manila-Hanfes von 4 auf o Cts,
per Pfund.
Keine weitere Ne-.chrichtk.
Washington. D. E.. G. Juli.
Der General-Adjutant Eorbin er
klärte Vormittags 10. Uhr, daß keine
Nachrichten vom Kriegsschauplatze aus
gegeben würden. Man weiß aber, daß
Shafter eine Depesche gesandt hat. Se
kretär Long fügte hinzu, daß van
Sampson keine weitere Meldung ein
gelaufen sei.
In Beratliung.
Washington. D. E.. G. Juli.
Der Präsident hatte eine Berathung
mit den Secretären Alger und Lonz.
Der Prastdeni sandte ein Telegramm
an den General Slrfter und den Ad
miral Sampson. sie möchten darüber
beratben. ob es nicht räthlich sei. daß
die Flotte in den Hafen einfahren und
an dem Bombardement von Santiagz
thcilnchmen solle.
Tas Unglück in Bcvcrl, Mass.
Beverly. Mass.. G. Juli.
Turch den Tod der Frau Samuel
Emerson, der heute erfolgte, steigt die
Zahl der Opfer dcs gestern erfolgten
Kenterns des Vergnügungsdampfers
Turf City" auf 8.
Lolznernökung.
St. Paul. Minn.. ß. Juli.
Der General - Geschäftsk'ibrcr Ken
drick von der Rortbcrn Baeific Bahn
bat bekannt gemacht, daß iie Löhne al
ler Zngdeamten wieder auf die unJahr
1894 herrschende Höhe gebracht wer
den. Die Lolmerböbung trat schon am
1. Juli in Kraft.
Bankerott. '
New !)o:(, 6. Juli.""
Clegg, Wrig'it & Co.. Fabrikan
ten von Schirmen, nabmen eine V?r
mögensiibertragung vor, Oktiva und
Passiva sollen je etwa $100,000 be-
j tragen. ,