Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, June 16, 1898, Image 6
MEPKA3KA TTVATS- ANZEIGER. LUvorTv vr .YiYi Tle Beute dcs LriegeS S"i 5 V 4 XrJjl'ttfji x ' Vi&.f - AA ik ch Ich rMf CUca SWr Vdeumsktsmus.und Neuralgie .... durch .... ST. JAKOBS OEL W H flf H,, ( lt(tnttm ,,,hl ( i WctUf R.VAVAW.VW'AW.WAW.W.WM' Berühmtes '.Lagerbier! John Gund, La Crosse Wisconsin ?a kbröu der John nd'schen Brauerei on La Grosse ISisc., erfreut sich ,n dk V rvftaatrn. bksondkr Minnesota r.d SiMSconfin, einer außerordknliichkn Beliebt He,t. da ditfe ,,r nur au Hopfe und erste der vorzüglichsten Qualität berettet tvird. Vestell,.ge für Sladt und Umgegend nimmt entgegen WM. FROIIN, General-Agent. 1C36 P Str., Lincoln. Neb. gründet lsao. Oierks Lurnber & Coal Co., 125 bi- 149 indl. . Stratze. T.l'pHn Wholesale and Retail A und - Holz Kohlen, 0. C. W6EMPENSR. - - tBh Mi - Rt!mn.Armeien. Gelen. ar Vn u.l. 130 fkdl. 10. Strai, Lineol, Red. WESTERll GLASS & PAIHT No. m siidlliche 12. Strafie, Groß- und Kleinhändler in Starben, Cöelen und Glas. 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Lapsi:5ssrnlhrr. ei Kim, n:c:itc1, irar immer Alle xlaitmaßig am-cien; selbst die da malige Wicsmuitb, ras "Jiijifo der Ha pitalshergabe planmäßig war sein Verhalten im Hause Burghaus, rlan mäpig seine :)fad;e, dir nur Liraridrw verdrängen sollte, xlanmaxig seine Etablirung, die nur den minirten in M. xijuuuic buui n iti 4 1 4 1 v ti i'i i -v i' dingurigcn zu Wcntjsl zuruckführcu sollte. Und nun starb der Mann ss schlank weg k? gab keine Möglichkeit mehr, diese Dummheit gut zu machen! Wenfccl erschien die Zukunft öde und leer, Johannes war todt! Es war der erste wirkliche Zchmerz in seinem Veben, und ein schwerer Her;kramps die falgc der erste wirklich bedrohliche Wendepunkt im verlause seiner rank he it. ,.wei stunden schwebteer in Veben? gef'ahr und annli wußte nicht, cd jenes Testament noch zu Recht bestand oder nicht. ?er Sinter verlief sehr nnerquiek lich. Zenvel war leidend, kam gar nicht los von den Aerzten und tiuicn. Und im Hause war der Uns rieben in Permanenz, jxannlt begann der 2aclic miide zu weiden ; sie vernachlässigte ihn, ging wieder hausiger in's Thca ter, verkehrte bereits wieder mit ehe maligen olleg.'.t. Ja, sie vergaß sich so weit, mit der Tanle in dcn Vorbeer kränz" zu gehen. Dadurch entstand das Gerücht, daß sie sich scheiden lassen und zur Biihue zuriicktehren wollte was ihr natürlich nie in den Zinn ge kommen war. Nachdem der Frühling gekommen, konferirtc 'enyel endlos mit seinen Merzten wegen der Äahl des Kurortes. Man entschied sich siir einen beliebigen Aufenthalt im Ge birge, irgend einen bewährten Vr.si kurott. entzel wollte seine Ztait mittteh men, enn immerhin war sie seine ffrau und im jirankhcitsfalle wlie er sich lieber von ihr pflegen lassen, als von jemand fremden. 2e freute sich auf die Badereise, auf die erste, die sie als wirkliche Dame machen sollte. Denn bisher Halle sie die Badesaisonö immer nur als Mitglied dcs betreffen den kommet theaters keimen gelernt. Mit frohem (Lifer ging sie daran, ihre Toiletten herzurichten. Da kam eine unerwartete Sendung, ih?cnijel sagte eines Tages : Ich Habe mir's anders überlegt: Du kannst mit der Tanle an die öee gehen, witl'l a froh sein, mich los z werden. Ich denke, Ihr geht nach Heringsdorf.- Hälte aniili nicht eine falle gewit tert, sie wäre vor Freude gesprungen. 2.0 aber war sie mißtrauisch und forschte ängstlich nach dem (runde von ent?els Zinnesänderung. (5r hatte augeblich noch einen ande reit Arzt tonsuitirt. der ihm vor Allem eine völlige Aenderung der gewohnten Lebensweise dringend angcrathen; Trennung von seiner ratt. Einsam sei t, Nalur nm (otteö willen keinen fashionablen jlutort. lind wohin gehst Du?" Irgendwo ach Schlesien. Ich weiß noch nichts Genaues. Da sind a eine ganze Unzahl kleiner Bäder ich werde mich in Breslau noch erkun digen!" 3ie schwieg. Da siedle etwas dahinter. 5ie glaubte mich sich zu erinnern, daß die trandows irgendwo in Schlesien hausten; aber sie ließ ihr Mißtrauen nicht merken. Anscheinend ruhig ging sie auf seinen Vorschlag ein, in zunächst in Heringsorf seine Adresse zu erfahren. Sie begleitete ihn zum Bnhnhvs, blieb unbefangen, wurde fast zärtlich. öiaum war er abgereist, als sie auch schon zum Hausarzt eilte; aber der wußte nichts; er halte ihm eine hoch gelegene Schweizer Pension emvfohlen, vielleicht würde sie beim Anwalt etwas erfahren, der ja sein BertrnuciiS mann war, so weit man dies bei Üentzel überhaupt sein konnte. Aber dem geriebenen Juristen gegen iiber hieß eS geschielt vorgehen, fannh überrumpelte, ihn; nach einer gleich giltigen Einleitung Wendel Halle ein geschäftliches Aktenstück liegen lassen, das sie dem RechtSamvalt überbrachte ließ sie ganz obenhin die faage sal lcn, wie es denn den StrandowS gehe. Ihr wäre eben auf der Straße gewesen, als hülle sie dcn Herrn Lieutenant an sich vorübergehen sehen. DaS würde wohl ein Irrthum sein, meinte der Doktor Zternheim, die Strandow säßen in Wcinsdorf in Schlesien, und eS stände sehr schlecht mit ihnen.' Sie hallen ihn erst kürzlich in Anspruch ge nonimen in einem I' 't,.'ventionspro zcß, in welchem gepfänocte Möbel als das Eigenthum der Iran reklamirt wer den sollten. (Geschieht ihnen recht," meinte fannn gleichgillig, sie wolltcn'S nicht besser haben." rau faitny wußte genug. Sie glaubte auf der Spur zu sein, lim doch im Charakter zu bleiben, sagte sie zu dem Anwalt : Das diiifcn Sie meinem Manne nicht sagen, lieber Herr Doktor, ei seinem weichen Herzen und der alten Beziehung könnte ihn das ausregen!' Ihr Herr (emahl weiß es," sagte Sternheim, er hatte mich dringend nach ihnen gefragt. Uebrigenö schien er zwar betroffen, aber ganz und gar nicht aufgeregt." Um so besser!" Auf dem Postamt erfuhr fanny end lich die .Adresse ihre Mannes: Bad Wcrnsdorf in Schlesien! Nun sah sie vollends klar. Dcn StrandoirS ging es schlecht und das machte ihrem Manne Vergnügen. Einen größeren Gefallen konnte ihm B.'aldeinar nichk erweisen. Nun fuhr er bin, um vielleicht dcn (roßmülhigen zu spielen. Und wenn das Testament noch nicht umgestoßen war, so konnte es leicht geschehen, da? er iid teti vieler ni'.l dcn Slrnndol"" muUie. Dos m.!i::e itc cf i.'dcr. fall teitindetn. Uni sie erklärte rcr 2anu, daß sie sich küischlossea babe. i cut nirlt nach Heiiagsdcif zu geben, daß iie viel mehr ihm nachieiie. 2ie habe sich überzeugt. nan dütie Herrn jentzel nicht allein lassen. ,1. Kapitel. furchtbare fauhlingssliirme mit Hagel. Schnee und wuidenden Regen guiien laiien um das kleine Ztalions- - . 1- V , 1 .1 --V.. .1 . Inll). i . gtUUUCf Ut lllll Ulf, Ul 111141111 fit es demoliren und damit jede Zpur des Traumes ven der kleinsten Hütte" vertilgen. Und wenn es den Stürmen gelungen wäre, wenn die schlecht gesagten fach' wände eingestürzt wäicn cs häne nichts mehr zu zerstören gegeben. Denn die da diinnen lebten nur noch dem Namen nach. Sie lebten nicht ge nug, nicht muthig und kräftig genug, um freiwillig zu sterben. freilich. Ei'elinc lebte für ihr iind, für ihren Zohn. Aber was sollte mit ihm werden? Sie war kein gedanken loses Geschöpf, keine faau, die sich dinwcglänschen konnte über die reale Wirklichkeit : sie war eine stark reslek tirendc Natur. Und dcr Bcsit) dcSin dcs, wie sehr er sie auch beglückte, konnte sie nicht entschädigen für ihre zertrümmerte Existenz. Alle ihre versuche, das (Ml iie? oder auch nur das (Icichgeivichl hcrzustel len, hallen sich als vergeblich erwiesen. Valdemar blieb melancholisch sinsler, böse gelaunt. Die Einförmigkeit und Hoffnungslosigkeit dieses Daseins hat ten ihn besiegt. Zu stark lebte in ihm die (Gewöhnung an angenehme, sorg lose Tage; zu gering war es gewesen, was er an idcrsiniidekraft auszubie ten vcrmvchle. Und jeyt war er endlich erlegen. Mit wahrer Engelsgeduld halle Eve linc Anfangs seine Stimmungen, jin verdüstertes Zcscn, seine manchmal nahe an Härte streifende verschlossen heit eitragen. Immer wieder hatte sie versucht, wenigstens für Augenblicke Vidit in dieses Dunkel zu bringen umscnst. Er war nicht, wie sie, im Stande, sich an dem idealen Viedcs gedanken aufzuranken. Und statt ihten Bemühungen sich dankbar zu erweisen, nahm er eines Tages, als ihm dic Sache wohl uner träglich werden mochte, Urlaub, ging nach Bicslan, wo er eine .'ochc lang tollte und kneipte. Run riß abct auch Evcünen die (Me duld. Und es kam daö traurigste Sta dium, das der gegenseitigen Borwürfe. Evelinc empfing ihn mit bitleren Werten. Wenn er sich einem ein fachen, nüchternen Veben der Pflicht eifüllung nicht gewachsen suhlte, so hätte er sie nicht heiralhen dürfen. Und er war herzlos genug, ihr vorzu werfen, daß sie über die wirkliche Vage ilueS Katers so blind gewesen. Dann erschraken sie Beide, daß cs so weit gekommen war. Und sie cinpfan den inniges Mitleid mit einander, überhäuften einander mit Zärtlich keiten, aber sie fühlten Beide, daß diese neuen Herzensausbrüche nicht Sliinplome des Glückes, sondern des Unglückes waren. Das öcind, ein hübsches, muntercö Knäbchen von jcyt dreiviertel Jahren, winde ihnen eine Quelle neuer Bitler niß. Denn was sollte aus dem Kinde werden, da sie selbst nur mühselig das Veben fristeten. Und in all' die rei zenden Momente hinein, die sonst ein junges Paar im Spiel mit seinem Kinde so beglückt durchlebt, fiel der düstere Schatten der Vergangenheit, der keinem zukünftigen Sonnenstrahl ge stattete, bis zu ihnen zu dringen. Schließlich schien ihre Vage zu einet furchtbaren jialaslrophc heranwachsen zu wollen. Nach langem Prczessiren, Verhandeln und Pakliren um den Nach laß des Vaters ach nur zu lange Halle man auf die paar fertigen und halb fertigen Modelle unbegründete Hotf nuiig gcseyt ! siel jeyt ein hart nackiger (gläubiger mit Wuth über sie her. Mau bot ihm Nalenzahiungen, cr bestand auf sofortiger Befriedigung. Waldcmar erklärte ihm, daß das be scheidene Mobiliar und so weiter aus schließliches Eigenthum seiner faau sei, daß nachweisbar Stück siir Slück aus dem Besitz ihres Vaters stamme. Und sie hosflen, die Sachen damit bis auf Wci leres vertagt zu haben. Wenn man im Wasser ist, muß man vcr suchen zir schwimmen. Sie waren im Elend und sie gaben sich Mühe, es zu tragen. Die Prozesse hatten sie arg mitgenommen. Aber wenn auch Eines von ihnen dachte, besser nicht zu leben als so Keines Halle doch den Muth, cs auszusprcchen. Nur als einmal mit der Abholung der Möbel gedroht wurde, hatte Evelinc aufgeschrien: Was soll aus uns werden!" Mit starrem, finsterem Blick deutete Waldcinar hinunter nach dcn Schienen. Da wurde sie zornig und rief : Wenn Du Dein Kind umbringen willst, so thu's, aber ohne mich! Ich bin nicht feige genug dazu!" Und Waldemar lenkle ein und enl schloß sich, an den Berliner Anwalt zu schreiben, damit dieser zu Eveliuens (Gunsten inlervenire und so dic Möbel rette. Dann kamen die Elcuienlarereig nissc. dic sie abzogen, das heißt cigenl lich Waldemar. während seine fiau nur mittelbar betheiligt wurde. Dic (ilssc und Stürme, dic das Häuschen erschütterten, dic in die diinn'ii Wände klaffende Nissc schlugen, als wollten sie sich decken mit ihrer symbolischen Bedeutung, machten Waldemar zu schaffen, ließen ihm Tag und Nacht keine N'uhc. Vom Gebirge hcr rasten dic cntfes selten Wasser, unterwuschen das tc leise und gefährdeten dc Brücken. Und seht erfüllte sich auch einer von den Wünschen Wnldciiiars: der sonst stumme Telegraph spielte c-t unauf hörlich die Gefahr breitete sich aus. Aus einmal erwachte Waldemar aus seiner Apathie, besann er sich, daß er etwas war, etwas konnte. Da war icncr Bahnwärter, dcr c'.,' Vi'ur .tr:.r: ,.:: ; r !:.;$ 1;j::mj, :cx i l'.r ... :v t:r.;:ur dem P?ilc. 'N.t im reilMuNtte Xcr uno,e ituiin'.or.'M'iclier, r:r.d r.o Bei ten verstanden i;j. 2tc!t;e iei Ließ ter Ma::;'. baue eben einen, uvr.u c.:..h r..a ganz I ic:r Nau'ch ; tu'.ui rileute er bei öfters forsch zu sein, lli'd nun iicllre er ich dem Herrn vicu:n:ant. Die reute konnten auch auf dem faldc ett nichts Ihuii; überall e.ab's miißige ageleh ner. Da k?irnte Waldemar mit seinem 5lllic ivahrc Waiik.iN'erke i,1akscn. Gerade seine sonst sagciahrtete strecke blieb fahrbar. Aber eines Nachts raste ein tclles faühling?gewiller ti:vch die Zhal mulde. Um da? Stationsgebäude blauste und jinste der Ziurnr. immer ,eue Wa'crmai''en über das langit ausgehöhlte (eleiie sö leudetnd. Und Stoltje kam und meldete, daß man die Brücke, welche iiber tie .Aupc" siibne, nur noch mit einem guten farnglase sehen könne, und auch das nur, wenn man sie sich in betanken nlonmnireu wollte sie schwamm nämlich, in ihre Bestandtheile zerlegt, weit draußen auf dem Meere, das auf der Wiese wogte. Aus die kclcaiavliische Meldung nach der größeren Station hin war der Be scheid eingelaufen, ten Kurierzug hin ter Wernsdmf an tct Unfallsiiclle bal ten zu lassen, ein Noibgeleise sollte daneben gelegt und qus dieses der Zug milleist einer gleichfalls provisorischen W, iche geleitet werden. Hierzu ließ denn auch Waldemar sofort die Verarbeiten aufnehmen, selbst mit wahrem fauereiser überall mit zufassend und überall kräftigst unterstützt von dem aus die Intentionen des Herrn Vierücnaut mit Verständniß eingehenden Slclr.e. Man wäre ohne Schwierigkeiten rechtzeitig fertig geworden, wenn nicht in leyler Stunde eine ganz bedenkliche Störung dies verhindert hätte. (Regelt Abend stützte nämlich südlich vom Stationsgebäude, n!io auf der, der Aupe-Brückc cntgegengcseDlen Zeile der Strecke, ein großes Zlück Bahndamm ein; die Wassermaijen hallen auch hier Alles unterwühlt. Und nun hieß es, vor Allem an dieser stelle Hilse schas sen, damit wenigstens von einer Seile her die Zufahrt zur Station frei wurde. Es war inzwischen fast fiebert Uhr geworden ; dic Ziidsticäe war vassi:' bar. Aber jenseits, an dcr gesunke nen Briickcnstclle, hatten inzwischen dic Arbeiten ruhen müssen und sollten nun mit verdoppelten Kräflcn wieder auf genommen werden. Während eben Waldemar, dem es heute wieder ans den Augen blit-tc. ivie in seinen schön steit Tagen, die erforderlichen Weisun gen gclicrr wollte, kam den Waldweg entlang, mit sechs Pferden bespannt, ein großer Hol zweigen daher, beladen mit einer gewissen Art von buchenen Krurnmstücken. wie solche die Stell niachcr für Radfelgen und AehnlickeS verarbeiteten. Die V-.ibuiig gehörte, wie Waldemar sofcct erkannte, dein fiskuö und in demselben Augenblicke auch kam ihm eine teile Idee. Dieses Krummholz, richtig verwert det. mußte sich zu einer fahrbaren Brücke verwenden lassen. Waldemar halte eine ähnliche Konstruktion ein mal auf dcr Ingenieurschule als Preis aufgäbe geliefert. Donnerwetter! Das war doch wie der einmal eine Aufgabe! Da fühlte man doch wieder einmal, daß man noch Blut in den Adern hat. Und chc er' selber recht bedacht, Halle cr dem Wagen Halt geboren und zehn Minuten später lagen die Hölzer, zur Verwendung bereit, dicht neben dcr Unfallsstelle aufgestapelt. In zwischen waren aus dem Sialionshausc Aerle herbeigeholt unter den Arbei tern fanden sich auch Ziinnrcrleiite und mit einer Schnelligkeit, die nur vcn der .Kühnheit des ganzen (Gedan kens übertreffen wurde, war Waldemar daran gegangen, hier eine Nolhbnicke siir den Schnell;' über die Aupe zu schlagen. Stelr-e hatte wieder getrunken. Wal dcmar selbst hatte ihm Kognak ge geben; aber nm so begeisterter, um so verständuißi'iiiigcr ging der ehemalige Pionier auf die Weisungen des Herrn Viculenant ein. Wenn die Brücke nur bis wenige Minuten vor zehn fertig würde, dann konnte man es mit einem Kurierzuge, der ja nur so darüber hin wegwischte, schon rislircn. Die Per sonenzügc natürlich, dic vorher und in der Nacht passirtcn, die winde man halten lassen müssen. Waldemar meldete an die nächste Station, die Strecke bei Wernsdorf sei siir den Kurierzug fahrbar. Und als um zehn Uhr dcr Zug die Stauen passirre, dabei we immer sein Temvo ein wenig mäßigend, schwang Walde mar sich leicht auf das Trittbrett der Vokomotivc und kam mit dem Zuge schlankweg über die Brücke. Er hatte dcn Zugführcr zum Einsehen vollen Dampfes zu veranlassen gewußt ; und so war das tolle Abenteuer geglückt. Ein langsam fahrender Zug hätte unfehlbar stürzen müssen. Diesen mit BlirzugSgcschwindigleit davoirsausen den Train trug s. Waldemar verblieb aus der Vokomotivc bis zur nächsten Station, von wo aus ihn ein a tcinpo kreuzender Zug in kurzer Zeit zurück brachte. Das ganze Hrisarenstückiein haue Waldemar momciitan gehbbcn. Er fühlte sich wieder. Evelinc. dcr cr am V?r.'5t, seinen kunstvollen Bau zeigte, nd in feinet leidenschaftlichen Weise en ganzen Hergang danielttc, bewun derte ihren Watten, und sofort belebten sich ihre gesunkenen Hoffnungen, Aber man halle sich trctrerdii'gs einer schönen Täuschung hingegeben. Waidemars tollkühnes Vorgehen fand sehr verschie dene Aufnahme. Zunächst er folgte turn Bretfau ans telegrafisch eine Nuac, über die er lachte. Ja, im faldzuz lliittc ihm dieser Streich einen rrer.t eingetragen, ein Atvruecincnt liier aber hieß es in ganz anderem Sinne wie beim Militär : Crdre rarireii. Dagegen kam noch an demselben Abend ter Eisenbalmiitgenirtti itiil einer Arl-cilerkelennc. im; au deu Bau einer r:."'.:lied;teu Nrll'.b'.a.ke ;.u u',:e g. ;ad:;;; ir.:itt.::!!;:;e;:eii utdew.iKS emul , geben, i .r '.Viaun 1 ül d d:r n..: Xruut:iil!iizt'i"i W werb. Das in eine teile, aWi e.ir.iale Sach. !" tret er reguliert mu .Meir.ii, nie find Sie dazu gekommen Er zeichnete scferi die Bru.ke. deren Verbindungen allerdings aus einer originellen Verwerthung der gebogenen flache beruhte. Dann begann er c feine Aibeit zugehen. Und bei dieser (Gelegenheit lernten die beiden venie einanter kennen. Der Ingenieur stand, wie er sagte, im Begnis. aus dem Staatsdiennc ariszuireteii. und für eigene Rechnung einen Bahnban in den Donanlandern zu iinlcrnchmen. eine Sache, die nicht rinrde fachinan in nahem Wiade reizen koniilc. sondern auch sicher ein gutes Stuck Weid ein trug, freilich gehörten clwa hundert tausend Mark dazu, um die nöthigen Anschaffungen. Warantien und so wei ter leisten zu kennen. Die Halste die scr Summe habe er, der Ingenieur, ''ich bereits gesichert ; teit Nest mnise hin ein Socius beisteuern. Und da waren Sie mir gerade dcr 'echte, Herr Vieritenant, wenn mich licht Alles lauscht." Waldemar zuckte die Achseln. Wc riß. was er über seine Vergangenheit zcsagt hatte, konnte Jenen sehr wohl zu dcr Annahme verleiten, daß er, Waldemar. der rechte Mann sei. aber Ich habe ja lein Weib," sagte er zcdnickt. Daö will gar nichts sagcn. Ver .'hi teuer," tröstete ihn der faemde. Sie sind ans guter faiuilie; wenn ich Ihnen das erforderliche Material zur Begründung Ihres Weldgefnches in dic Hand gebe, kann es Ihnen nicht schwer sollen, einen Betrag von sunfzigtansend Mark anzuschaffen. Zudem haben Sie noch fast zehn Wochen Zeit. Bis zum ersten Juni können Sie sich entscheiden, so lange bleibe ich Ihnen im Wort." Von nu an begann wieder eine ruhigere Zeit. J:r Waldemar war dic Hoffnung von Neuem erwacht, die Hoffnung aus Erlösung. Wewiß, er halle ja Beziehungen ; sollte es wirk lich so unmöglich sein, das erforderliche Kapital zu erhalten? Aber cs war nur ein blasser Sonnen strahl nach schweren Stürmen. Neue Stnrmwolkcn kamen, Drohungen und Pfändungen. Dazu abschlägige' Ant Worten ans Waldcinars wohl recht ruibc holfenc Bemühungen, sich Kapilal zu verschaffen. In dcn lebten Mailagen kam ein schmeichelhafter Brief von dein Inge nieur, der sein Anerbieten in aller farnr und mit allem Nachdruck eritctite. Und nun brach Waldemar völlig zu säumten in seiner grenzenlosen Chn macht. Da bot sich die Möglichkeit, zu Ehren und Einkommen zu gelangen, sich zu bethätigen, etwas zu leisten, wirklich ein neues Veben zu beginnen. Aber die siinsziglarisend Mark fehlten ihm, ihm, der als der Erbe eines Wntes im Werthe von fast einer halben Mil lion aufgewachsen war. Ihn siiirzlc eine solche Vumxcrci von Neuem in den Abgrund. Und wer war schuld an diesem Iran rigen, aller Wahrscheinlichkeit nach nie wieder gut zu machenden Endergebniß? Evclinc! Natürlich sprach cr cs nicht ans. Aber gerichtet! 'Mit Wonne ja, wirklich mit Wonne Halle sie sich auf die Schienen gelegt, sie sammt dem Kinde wenn es nur geholfen hätte ' faeilich, er konnte dann ruinier noch eine wohlhabende faau bekom men. Aber sie kannte doch seine ehr liche, im Wrundc gute und aufopfernde Natur er hälle den Scclenvorwurf nie los werden können, würde noch unglücklicher geworden sein. Netten wollte sie ihn, nicht strafen! Waldemar Halle mit der Antwort e.n den Ingenieur gezögert, weil cs ihm gar so schwer wurde, solch' eine Herleite, stelze, schöne Hoffnung end gillig zu verabschieden. Und nun war der erste Juni da. der Tag, an dem zum ersten Mal wieder der Kuiicrzug in Wenie-dorf hicll. Der Stationsvorsteher war auf sei nein Posten der Zug hatte nur eine Minute Aufenthalt. Da einwand sich dem Koupe zweiter Klasse mühselig ein sehr beleibter Herr der erste Rei sende, der in diesem Sommer hier mit dem Kurierzuge landete. Unwillkürlich faßte ihn Waldemar in's Auge er prallte zurück : Herr Wendel! Und der Kerl grüßte sogar; Waldemar darÜe nicht. Sie wechselten einen feindseligen Blick. Wendel schritt auf den Omnibnö zu; dcr Kutscher hatte schon vorher laut die freudige Botschaft verkündet: Ei Wast habe telegraphisch Platz bestellt. In Waldemar schäumte eine Negnng wüthenden Hasses ans. Dieser Mensch hatte den Nuin seines Schwiegervaters auf dem Wewisfcn, damit auch den seinen, Waldemars! Und was wollte Jener hier? Was führte cr vielleicht noch im Schilde? Besser, Evelirre er führe nichts von dcr Ankunst dieses Herrn Wentcl. Aber an demselben Abend, während dcr Vastzug mil Personenbesörderiing abgefertigt winde, was Waldemar fast eine Viertelstunde in Anspruch nahm, gewahrte Eoclinc den neuen Kurgast. Sie saß, den kleinen Hellmuth auf dem Sckiooß, in dcr nun wieder schön begrünten Bohnenlaube. Da ging ein Herr in den Anlagen spazieren und grüßte sie höflich.' Auch sie erkannte Wendel auf den ersten Blick. Es war ihr auch sofort klar: der hatte gehört, daß cs ihr schlecht ging und er wollte sich dic Sache in dcr Nahe ansehen. So sehr verwunden sie im allerersten Augen blick gewesen, so klar erschien ihr jel-l Alles da war gar nichts zu verwun dern ! Ein W.u:e!w.rbeiter ans Bad Werns dorf, der eben Phlox, Nelken und andere billige Pflanzen einsetze, sagte zu ihr iu seinem echt schlesisclicu Dialekt : Da Hcrre that' siege, ob da Inä'igc ?wa iniinci do jii.:eu thun?" Es durchzuckte sie: ihrelween wo: et' g,I einigen ! Ninlb.ii iitiil". iie, daß er lltl)', u u. cingUieiseii. Al'ends wieder gelem!: sei und e,:i t'las Bier in de, Wuth jchatt bestell: und dies flehen gelassen habe er war irrn ihretwegen da ! Jeft nahmen sie in der Velinen laut's das Abendbiod. es war ein wenig 4 kalter Brate. Evelme hatte jetzt ein I Abkommen mit dem Wirth vom Kui- ' hause da blieben manchmal ganz hübsche Stückchen i brig. Aber E?eline kennte nicht essen und auch Waldemar ariff nicht zu, wie sonst bei solchen Tafelfrendeu. Was in Dir. Waldemar?" fragte sie bekümmert. Nun. ich muß beute dem Herrn Sticbcr abnliciben !" sagte et, es ist die höchste ,ut !" ,5 Im 's noch nicht!" tief sie, ich habe eine Idee." Er zuckte die Achseln. Sie sah ihn nachher im Amtszim mer fitzen und Ichieibeii. Draußen aus dein Bahnsteig ging sie aus und ab. sah sein bleiches, ver hämiles Wejicht über den Biiesbogen gebeugt, die zuckenden Vippen, das ge lichtete Haar, den stieren Ausdruck der einst so leuchtende Augen. Ihr war zum Sterben! Ein Bild des Elends saß et da und sie. sie allein war schuld daran! Cl) ihr durfte kein pfer zit groß sein. Und in ihr reiste ein entscheidender Einschluß. Es war an, folgenden Nachmittag. Draußen stand det üTnimbu ans Bad Wernsdoi s ; Waldemar erpedirle eben, den Pcrsonenzug, der heute leine Pas V sagiere gebracht hatte. Inzwischen Halles Eoelinc, den Heilten Hellmuth im An, im Omnibus Platz genommen, das Kind zierlich gepuvt. Sie hatte geglaubt, nnbeineilt davonzukommen; im lebten Augenblick aber hatte Walde mar sie erblickt und trat verwundert an den Wagen. Ich habe eine Kleinigkeit zu be feigen," klärte sie ihn ans. Mochte sie doch! Das zcrstrcule sie. Und er wuille ihr ein freundliches Vcbcivehl. Um halb acht Uhr Abends kam dcr Omnibus wieder zu dem bc schleu.iigten Pcrsonenznge." Dann winde wohl auch Evelinc mit dem Kinde kommen ; der Kleine lief rrallir lich noch ichl, wenigstens nicht weiter als dic Bohiiculaiibe lang war, cr mußte also getragen werden. Der Ciiiiiibns taut immer sehr früh zum Zuge; der Kutscher hatte zumeist noch Weräck aufzugeben, auch sonst noch immer Mancherlei zu besorgen. Vangsam und schwerfällig hottclle der Wagen heran! cr war leer Wal dcmar sah es und wurde unruhig. Warum kam Evelinc nicht mit? Es war dies ter letzte Wagen übcrhaupl; sie mußte also mit dem Kinde laufen ! Ein Versäumen war in dem kleinen X?rte unmöglich, der Kulschcr warlctc, wo imincr man cs von ihr vcrlangke. Waldemar schnauzlc dcn Mattn an: warum cr nicht aus die gnädige faau gewartet habe? üj, cr Hcrbc zwei Mal gerufen, vertheidigte sich der Fuhr mann, aber der dicke Herr, bei dem die, gnädige faau zu Besuch sei, habe ihm vom Ballon aus zugerufen, er solle nur zufahren. Einen Augenblick war Waldemar verblüfft, er glaubte an ein Mißvcr ständniß. Da suhr es ihm wie ein Blitz, durch den Sinn: Der dicke Herr," das war Wentzcl, und Evcline halle ihn aufgcfuchi, um ihn um Hilfe anzugehen. Und wieder durchzuckte es ihn wie ein flammender, sengender Strahl. Schon wollte cr, von unbezähmbarer Wuth befalle, daronstürzen, da signa iisttte eben der beschleunigte Personen- i ;,. Der (VUijiBcg nach Bad Wernsdoi s führte an dem Bahnu-ärlerhäuschen NarüiiUT huitdcrtjicbeuunönciüijig oor hct. Sielte, nehmen Sie doch für mich een Zug ab! Ich habe düngend oben zu thun." Z dienen, Herr Viculenant," ant werlele Sloltze, wieder einmal ein bis cheu iiuuuut. Uns, schon eben an Wcrldcsrande, schrie Waidernar noch zurück: Vassen Sie aber vor Allem dic Schränke herunter. Der Zug ist in neun Minuten da !" Machen wir, Herr Vieukenant!" Schon ertönte daö zweite elektrische Signal; Stoltze schritt hinüber zum Stationsgebäude. Dic Schranke zu schließen, hatte cr vergessen. Dcr Üninibüs hatte vor dem Kur hause gehalten. Aus der Terrasse saß Herr WentzelV und trank seinen Kasfee. Er hatte naliirlich dcn Wagen heran rumpeln sehen und mußte nun auch Evelinc bcmcrlen, der dcr dienstfertige Kulschcr heraus half. Schnell entschlossen erhob sich dcr sonst schon schwerfällige Wcntzcl und ging dcr jungen faau entgegen. Versuchen wit's," dachte er, sie wird mich ja nicht fressen !" Er balle Recht sie siaß" ihn nicht. Sie lächcllc malt. ja. sie nahm die dargebotene Hand. Ein u iriinphircndeö Vächcln rtycllle sein brcileS Wesichl. Endlich, nach langer Zeil, sah cr s'ch wieder als Herr der Siluation. Und das machte ihn innerlich zufrieden. Aber er ließ sich nicht zuviel anmerken. Hoslich führte er Evclincn herein, tätschelle das Kind, ließ eine hasche Weilt kommen. Sic halte noch fast kein Worl ge sprochen. Er dagegen redete unaiifhör lich. Von dem armen Johannes und wie cr dessen Tod nicht verwinden konnte; von seiner eigenen Krankheit und wie cr immer gedacht gedacht und endlich verstümmle er, weil die blasse, junge faiitt nichts erwiderte. Aber das blasse, starre We sieht der jungen faau wurde ihm jetzt unheim lich. Er war llug genug, um zit begrei sen. daß Eoeline nicht gekommen war, weil sie im Kursalen mit ihm plan dcn wollte. Auch cr verstümmle ictzt. Ueber se legte sich und seltne deutlich: cic mußte den Ansauz luacheu. , Auch er verstummte letzt, ein bieilcs, tickeö Wcjicht eine verlegene Starrheit, ",e empfand es nur allzu