Da? S-matcrunu. C'ine ('f'ir.i ;t v:n ir i ti .i c in f i. .Noch rraS von Wichtigkeit. Lctenz?" fTCßtf Herr Hammer siW'4) ßbgf spannt seinen alten Ptivctfekretär, mit dem et die BoimittagZpoft soeben er lebigt hatte. .Nein," er.tpefinctf der alte Vertraute des Fabrikbesitzers, der mit Loren, schon bekannt gewesen war, c!5 er selbst noch alZ Werkmeister in der großen Jordan'schen Fabrik gearbeitet halte. Der Alte war bett ein trotz semeZ FleißeZ schlecht bezahlter Buchhalter ge wesen und hatte mit Freuden einge willigt, in Hammer's Dienste zu treten, 0I8 dieser thatkräftige, eisern fleißige Mann sich selbst eine kleine gadr-.k gründete. Lurch ein Paar wesentliche Verbesserungen an den Maschinen, die er baute, war Hammer'S Unternehmen damals schnell zur Blüthe gelangt. In kurzer Zeit hatte er die Konkurrenz überflügelt. Seine Maschinen genossen den besten uf. auch im Auslande, und hatten ihm ein Vermögen erworben. Natürlich war auch der Titel dann nicht ausgeblieben, und so konnte er mit Be friedigung auf ein Leben voll Arbeit zurückblicken, daS wie feilen eines mit reichem und ehrlichem Erfolge gekrönt worden war. Tafür hatte ihn daS Geschick mit mancherlei Kummer in der Familie heimgesucht. Zwei Kinder waren ihm an der Schwelle dcZ Er wachsenseinS dahingerafft, und sein Weid. daS ihm die sorgenvollen Jahre seines EmporftredenZ durch aufopfernde Liebe und ausdauernde Selbstverlag nung leicht gemacht hatte, war diesem Schlage nicht gewachsen gewesen. An einer innerlichen, unheilbaren Krank heit war sie dahingesiecht. ES hatte mcht an guten Freunden gefehlt, die dem Vereinsamten alZdald mit Vorschlägen zu einer zweiten Ehe gekommen waren. Er war ja noch ein Vierziger, kräftig und gesund und waS die Hauptsache war: reich und an gesehen. Aber gerade diese letzten beiden Gründe, die ihm ErhSrung selbst bei jungen und vornehmen Schönheiten gc sichert Hütten, waren eZ, über die er nicht hinwegkommen konnte. Seine verstorbene Frau war ein schönes Müd chen, allerdings mit geringer Bildung, aber voll natürlicher Begabung gewesen. daS ihn. den einfachen Arbeiter, um feiner selbst willen gemocht hatte. Bei allen diesen liebenswürdigen, hochge bildeten Tarnen mit den prachtvoll fri firten Köpfen und den sanft und hin gebend strahlenden Augen wurde er den Gedanken nicht loS. daß sie sich auch nicht einen Pfifferling aus ihm machen" würden, wenn er noch der einstige Werkmeister und nicht der reiche Kommerzienrath Hammer würe! Und fo hatte er sich bis heute zu keiner neuen Verbindung entschließen können, wie wohl ihm die Annehmlichkeiten einer trauten Häuslichkeit schwer entbehrlich waren. Um so höher war aber die Fürsorge gestiegen, die er für daS Wohl seiner Arbeiter hegte. Alle modernen Wohl fahrtSeinrichtungen, die sich als zweck mäßig erwiesen, traf er in semer Fabrik als einer der ersten. Er hatte Kranken und PensionSkaffen gegründet, hübsche Arbeiter Familienhäuser bauen lassen, kümmerte sich um die Erziehung der Kinder feiner Leute und unterstützte die Befähigten durch namhafte Beträge, damit sie ihren Anlagen gemäß auSge bildet werden konnten. Vor allem aber sorgte er für die Gesundheit unter seinem Personal. Abgesehen davon, daß er ihnen tagsüber statt deS leidigen Branntwein? im Eomme: Kaffee und im Winter Bier verabreichen ließ, hatte er einen tüchtigen Arzt verpflichtet, der eine Art sanitärer Kontrolle über sein kleines Heer übte, um bei allen aufkei menden Leiden gleich die nöthigen Vor kehrungen zu ihrer Bekämpfung treffen zu können. Hauptsächlich stellten sich in der Fabrik Krankheiten der Ath' mungZwerkzeuge ein. Hammer hatte daher auf den Rath dcS Arzte? vor ein paar Jahren in einem hochgelegenen, waldreichen Ort deS nahen Gebirges ein geräumige- Haus erbauen und bequim einrichten lassen, worin alle die seiner Arbeiter Erholung und Genesung finden sollten, die im Tun? und Staub und Qualm der Fabrik an ihren Lungen Schaden gelitten hatten. Dieses Sanatorium war feine Freude wegen der guten Einwirkung, die eS dcr Doktor übrigen? schon benimmt, wer für den Kai hinaus soll?" N.ch richt. Er kommt nachher wohl noch mit ter!" 2? Na. dann ordnen Sie nur alle! mit itrn. Hm ich hätte gern gesehen, wenn Sie ddki geEe'en wären! Vielleicht hätten 2ie sich auch bewegen laflen. auszuspannen, auf ein paar Wochen nurl Sie sehen wirklich nicht gut sie selig : hat ein halbes Jahr gekart und keiner hat's nnden können von den gescheiten Herren. waZ ihr eigentlich fehlt, bis tit Schälet von Heimele gekommen ist: der hat'Z in acht Za Bcspre gebe :ch au-: ?l fühle mich auch erschöpft. Aber daZ geht vorüber. Alter! In meinen Jahren! Wo soll man jetzt auch hin? Italien ist vikl zu weit auf ein paar Wochen!" ..In Fichtenftkin soll eZ schon ganz nett sein! Morgen ist der erste Mai. Laut Prospekt der Kurverwaltung fängt da die Saicn an." Ja. mit Heulen und Zähneklap pern ! Nicht wahr. Doktor?" wandte er sich an den eben eintretenden Arzt, der. nachdem er sich orientirt hatte, lachend erwiderte: ..Ein buchen windig ist'S oben aller dingZ noch. Deshalb meine ich auch, wir lasen unsere Patienten noch vier zehn Zage hier. Zumal für die Frau vom Werkmeister Wenzel ist die Luft jetzt noch viel zu scharf. Aber für Sie fallen solche Bedenken wirklich fort. Sie sind nicht; weiter, wie nervöZ überreizt durch ibre unvernünftige ZlrdeitSwuth. Da ist Fichtenftein jetzt wie für Sie ge schaffen. Der Wald im Ausknopen auszrr den immer grünen Nadelbestän den: noch kein Fremdenlärm, keine Table d'hote"! Wenn Sie nicht nach dem Süden wollen, giebt'Z gar nicht Bessere !" Außerdem sehen Sie gleich einmal, wie der Umbau ausgefallen ist! Und wie wir mit der neuen Wirthfchaft-öame fahren !" warf Lorenz ein. Natürlich I" sagte ledhaft der To! tor. Nehmen Sie ihr einen fürchter lichen Eid ab, daß sie sich nicht unter stehen soll, nach kaum genesenen Buch Haltern oder Monteuren, die ich ihr hin aufschicken werde, zu angeln, wie nun schon zwei ihrer Vorgängerinnen !" Hm " schmunzelte der Komme? zienrath. angesteckt durch die luftige Art deS Doktors, daZ wäre gar nicht fo übel ! Nur dürste sie mich nicht kennen ! Bis jetzt hat sie mich ja noch nicht gesehen und die Fichienfteiner werden mich auch schwerlich im Gedächtniß haben ! Wifsen Sie waS. Doklor? Sie schreiben mir einen Einlaßschein, Lorenz unterstempelt ihn und ich lebe einmal drei Zage als Werkweisin Schmidt oder Lehmanu im Fichten fteiner Sanatorium ! Eine bessere Orientirunz giebt's nicht, waZ?" Tag ist einOpfer, waZ Sie da b:in gen wollen, Herr Kommerzienrath !" meinte der alte Lorenz. Ach Unsinn ! Entweder hat's man gut dort Tann ist'S kein Opfer! Im Gegentheil ! Oder man hat'S schlecht ! Na. und dann ist'S eine Wohlthat für die andern, die nach mir kommen und wirklich gepflegt werden müssen !" Natürlich !" sagte der Doktor. Tie Hauptsache bleibt aber, daß Sie dem armen Wurm alle etwa vorhandenen Heirath-raupen auS dem Kopfe treiben. Ich darf fönst Junggesellen und Wiit wer nicht eher wieder hinauffchicken, bis eine würdige Urgroßmutter, die mit dem Leben abgeschlossen hat, die Wirth schart leitet !" O. ich werde ihr schon auf den Zahn fühle !" Sie wollen ihr doch nicht selber den Hof machen, Herr Kommerzien rath?" Wer weiß !" lachte der und griff dann nach Hut und Stock. Ich muß fort, Doktor l EZ ist die höchste Zeit. Ordnen Sie nur alles mit Lorenz und vergessen Sie meinen Schein nicht, da ausgeübt hatte; aber die Leitung und Verwaltung desselben hatte ihm im Laufe der Jahre schon viel Verdruß be reitet. Die Tamen, die er nacheinander als Vorsteherinnen dieser seiner Anstalt engagirt hatte, waren alle nicht lange auf dem reichlich dornten Posten gedlie den. Theils hatte er sie wegen schlechter Wirthschasi-sührunz entlassen müssen, theils hatten sie eine palende Gelegen : 1 rn C . ' i . ü J Yen zur veiiuutuu iiuuucu. 'üuu, jetzt, zum Beginn der diesjährigen Kur zeit, hatte er wieder nach einer neuen Kraft Umschau halten müssen. Tie Angelegenheit ging ihm durch den Kopf Wie ist'S. Lorenz?" fragte er. Ist die Dame angetreten in Fichtenftein?" - Heute Mittag trifft sie ein! Soll mich wundern, wie wir mir ,yr sayren. Reichlich jung ist sie noch!" Hn danach geht'S nicht ! Tie Aeltefte, die wir hatten hieß sie nicht Schmiedecke? war die Schlimmste!" Ja. der alte Geizdrache, der unsern armen Winkelmann hat hungern lassen! Na, der neuen habe ich geschrieben, wie Sie nach der Seite hin denken!" .Das ist gut, Lorenz! hat denn mit ich auch angenommen werde in FichienSein." Zwei Tage später zog an dem schmucken Serghaufe in Fichtenstein ein älterer Mann in solidem dunklem Stoffanzug die Klingel. Ein weibliches Wesen erschien alsbald in der Hausthür, bei desicn Anblick der Einlaßdeehrende einen kleinen Schau der durch seinen Körper rieseln fühlte. Ein ausgesuchter Magendiiicr hätte keine stärkere Wirkung hervorrufen tön nen, a!Z ouseZ freundlich grinsende Bulldoggengeficht. ..Hu. ist die häßlich!" dachte der Gast. Tie laß ich photozraphiren, um den Doktor z'l beruhigen !" Tann aber schlug er tapfer in die tont dargebotene Rechte der rctbhaangen Dreißigerin und tret übe: die Schweue. Sie sind doch der angemeldete Herr Werkmeister Lenhardt?" erkundigte sich der holde Haukgeift. Ganz recht, der bin ich !" Na, dann herzlich willkommen I Wie lange werden Sie denn hie: bleiben? Vier Wochen?" Um GotteZ willen I" meinte entsetzt der Werkmeister mit einem verzweifelten Blick in die wafferblauen Augen der Fragenden. TaS ist schade!" sagte sie. Wer sich ordentlich erholen will, darf unter vier Wochen nicht fort ! Sie sehen ja freilich gar nicht richtig krank aus !" So?" fragte lachend der Werkmeister und trat in daS helle, freundliche Zim wer im Erdgeschoß. daS ihm die Holde geöffnet hatte. Ja. ja. die Doktor. Fräulein, die Doktor-! Ich habe eS zu erst auch nicht glauben wollen. Aber die wifsen ja alleS besser I" Gar nichts wissen sie !" polterte sie erzürnt. Meine Mutter Gott hab' ge'cha-'t mit Einnehmen und chcn ! Nc'N. cu? die DrltorS gar nicht-!" Tie ist ja brillant !" deichte der Kurgast. Hier mieß unbedingt unser Tol.'or mal her und sich den Star stechen lassen ! Na. wenn sie nur gut kocht und nicht knausert ! Reden mag sie. was sie will. Schließlich find unsere Leute ja nicht auf den Kops gefallen ! Und weheirathen wird sie wohl euch 1 keiner ! Dafür garantir' ich !" Wie :st'S denn mit dem Mittagbrot, werthe? Fräulein?" erkundigte er sich laut. Sie haben wohl tüchtigen Hunger, was? Na. nur Geduld. Ich werde gleich decken !" Was gicbi'Z denn?" WcZ auf den Tisch kommt !" Na. bitte, werden Sie nur nicht gleich grob !" TaZ hab' ich von meiner Mutier Gott hab' sie selig ! die konnte Kumme Fragerei vorher auch nicht leiden 'e wird Ihnen schon schmecken !" Da- wollen wir honen !" sagte der Gast und trat an'Z Fenster, um sich an ütm lieblichen Waldbilde zu er freuen, während jene alZbold anfing mit Tellern zu klappern. Messer, Gabel und Löffel zu ordnen, überhaupt jer.eZ unharmonische Präludium zu erzeugen, daS dem Ohr deS Hungrigen doch die schönste und stimmungsvollst: Musik beucht. EZ dauerte auch nicht allzulange mehr und der kräftige Duft einer Fleischsuppe zog ihn vom Fenster fort zum Tische, der recht appetitlich gedeckt war. Tie Bouillon mundete ihm vorzüglich und als er danach eine mächtige Portion Braten mit Kartoffeln und den im Ge birge heimischen Preiselbeeren unter dem Aufgebot seiner ganzen riesigen Eßlust bezwungen hatte, erschien ihm der wallende Geist dieser Räume nicht mehr halb so häßlich wie beim Empfang. Auch ihre Stimme klang viel melooi scher, al- sie sich jetzt erkundigte, wie er mit ihrer Kochkunst zufrieden sei ; als ob ein Wunder mit ihr vorgegangen sei, so zart und angenehm drang sie ihm auf einmal in die Ohren, so daß er ganz verwundert umschaute, um der eben wieder Eingetretenen fröhlich und dank bar zunicken zu können. Ader da stand eine ganz andere im i Thürrahmen; eine schlanke Wohlgestalt mit einem fernen von blonden Locken überschatteten Antlitz, auZ dem ein paar große, ruhige Augen ihm mit wohl thuendem Antheil entgegenstrahlten. Er schnellte vom Platz empor und fühlte, wie :hm langsam dcZ Blut in Wangen und Stirn stieg. Aber da- sind Sie ja gar nicht!" stotterte er dabei. Ich dachte " O. entschuldign Sie nur, Herr Lenhardt." sagte sie lächelnd, daß ich bisher noch nicht dazu gekommen bin, Ihnen willkommen zu sagen. Ich hielt eS für meine Pflicht, am Herde ouSzu halten, damit Ihnen der erste Imbiß nicht versalzen oder verbrannt auf den Zisch kommen sollte. Für Kranke muß man doppelt gewissenhaft fein! der nun werde ich daZ Berjeanue nachholen: Lassen Sie es sich recht wohl geben bei uns. Vor allem: werden Sie gesund!" Dabei reichte sie idm ihre weiße schlanke Hand und drückte ihn sanft wie der in den Lehnstuhl zurück. Ist das ein herrliches Geschöpf!" dachte der Werkmeister. Und ich Esel habe daS häßliche Frauenzimmer vorhin für sie gehalten. Offenbar daZ Hau? Mädchen, an da? ich gar nicht gedacht habe! Da werden meine armen Kran ken schöne Augen machen!" Also Sie sind da? Fräulein Mar scheine, möchte ich bitten. d'.ß ich mit Ihnen zusammen " Warum haben Sie nicht noch G JeC sehest nv.itebrachtf Ich habe mich c::ch gewundert! Eist sollte doch noch eine Frau Werfl mitkommen und ein Herr Thiele? Dck wäre fit mich auch ange nehmer ?ewes,n!' Sie drachiN sich vor mir nicht zu fürchten. Fräulein Martin!" DaZ thue ich auch nicht. ,7a haben Sie wieder recht! Ader TC, lein Brot verdiene kleinlich sein in s lchen ii'l muß. darf Sachen! sich nicht Aber man darf doch fragen, woher Sie daS Bikk bekommen? Schickt er da? etwa kelost.'" Und wenn cr'Z schickt, brauchten Sie noch lan,'e nicht so boSha't darnach zu siegen, Ader b?ruhigen tt sich nur. Ich habt e:nc Eousine bei Ihnen :n S die hüt c? bei sein.'m Pd'to graphen bestellen müssen, damit wir eZ in da- Speisezimmer hängen können und jeder 'einen Wohlthäter vor Augen haben kann. zt freilich" Na. Sie werden ja Zehen, ob da! Gesicht gerade io sehr lieb ist Ich Hoffe eZ !" WaZ verstehen Sie eigentlich unter einem lieben Gesicht?" .Ein anderes wie JhreS !" Hm also meine arme Larve kön nen Sie nicht leiden?" Seit ich weiß, wie Sie einen fo gütigen Menschen wie Ihren Brotherrn beurtheilen : rein !" TaZ nenn' ich deutlich ! Aber vor her bad' ich Ihnen gefallen?" ..Lassen Sie mich in Frieden mit solchen Fragen !" EZ war auch nur Scherz, Fräulein Martin. Denn so sehr Sie mir auch gefallen, so beschränkt bin ich doch nicht, daß ich daran dächte, mir von Ihnen einen Korb zu holen ! Wie man in Ihren Krei'en über einen armen Kerl von Werkmeister denkt, weiß ich ganz genau !" Dabei glitt ein prüfen der Blick über ihr langsam erröthendeZ Gekicht, daZ sie tief über die Stickerei beugte. Ein kleine schwüle Pause trat ein. Tann erhob sie sich. Ich bedauere die Unterhaltung ab brechen müsien. Herr Lenhardt; ich muß in die Küche !" sagte sie ein wenig zittrig. DaZ ist ein höflicher Vorwand, der Sie der Fatalität überheben soll, mir recht geben zu müssen !" Ich weiß nicht, waZ ich Ihnen ge ithan habe, daß Sie mich plötzlich so eZ wäre besser gewe'en! N;:n, fe:e können ja Nicht dafür! Und wenn e- Sie froher macht, kommen Sie nachher nur gitroft herunter zum Kaffee!" Damit schloß sie die Thür und über ließ den K::rgaft feinen wunderlich er regten Gedanken Nun war er schon eine volle Woche in Fichtenstein und suhlte sich so wohl und geborgen wie L-nge nicht in seinem Le den. Fräulein Martin war sich gleich geblieben, in ihrer freundlichen Sorg samkeit ihm gegenüber, ohne freilich die geringste Spur von Vertraulichkeit, die er heimlich und unbewußt anstrebte, aufkommen zu lassen. Sie wachte über ihn wie eine richtige Pflegerin, achtete auf die Dauer seiner Sp'Zergäng? und die Jnnehaitung der Schla'en'zet, rich tete sich soweit eZ anging, nach seinen MittagZwünfchen und' freute sich über die zunehmende Frische seiner Gesicht? färbe. Ad und zu la- sie ihm auch ge höig den T?rt. wenner bei Tische nicht genügenden Appetit entwickelte oder zu lange in der schnell scharf werdenden Adenlluf: d?ieb. Und diese Predigten klangen so ehrlich und warmherzig und standen ihren ehrbaren dreißig Jahren, die ihr übrigens nur ein Barbar glau ben konnte, so allerliebst, daß ihm ganz eigenartig heimisch zu Muthe wurde in ihrer Nähe und er sich manchmal im sträflichen Nachdenken darüber ertappte, auf welche Weise ihr anmuthendc: Un wille wieder einmal herauf zu beschwö ren sei. Heute müssen Sie mir eine Cigarre , quälen !" gab sie mit den aufsteigenden gestatten. Fräulein Martin!" sagte er. 'Thränen kämpscnd zur Antwort, als Christel den Kaffee hinau-brachie Daß ich nicht hochmüthig bin, sollten und er am gewohnten Platze de- kleinen. I Sie doch längst gemerkt haben. Mein langsam aufsprießenden Garten- Platz Großvater war auch nur ein Hand fragte erstaunt Papa Lo viel zu hübsch für den bemerkte ,TcZgeht tm!?" sagte er dann laut. Jetzt gefällt e- mir noch einmal 10 gut hier!" Sie lachte belustigt über daZ ihr höchst treuherzig erscheinende Kompli meni. Ach haben Sie sich vor der Christel gefürchtet?" fragte sie. Die ist aller dingS grundhäßlich, aber ehrlich und fleißig. Und da- gebt hier voran! Jetzt aber kommen Sie. Ich will Jh. nen Ihr Zimmer zeigen, damit Sie ein bischen ausruhen können vom Weg! Sind Sie sehr krank gewesen?" O, es ging!" erwiderte er. Ein bischen Katarrh und Uederaroeitung!" Sie werden sich hier schon erholen. Nehmen Sie sich nur recht in acht. Abends ist die Lust sehr rauh bei uns! Da dürfen eie nicht zu lange im Freien sitzen. ES wäre gut, wenn Ihr hoch herziger Chef sich dazu entschlösse, eine gedeckte Veranda anzubauen! Ich hoffe, j wenn er unZ einmal aussucht. daS von ihm bewilligt zu bekommen!" DaZ wiid er sicher nicht abschlagen! Aber ist denn nicht schon eine Veranda da?" Ja. aber sie liegt nach Norden und ist daher für Kranke schlecht zu benutzen Unser Zimmermeifter hier hat daran nicht gedacht, wie er da? HauS gebaut hat'" So? dann allerdings!" Sie waren während des Gesprächs eine Treppe hinaufgestiegen, und sie öff nete ihm nun eine der sauber und be quem eingerichteten Logirftuben. Hier machen Sie sich' gemüthlich!" sagte sie. Ten Kaffee bringt Ihnen die Christel nachher hinauf! Oder wollen Sie ihn unten trinken?" Es wird mir ein bischen einsam sein! Wenn ich nicht unbescheiden er! genommen Patte. Aber. Herr Lenhardt!" Fräulein Martin entrüstet. gegen die Hausordnung!" Tie gilt nicht im Garten !" Ta! wä:e noch besser ! Der Kom merzienrath würde schöne Augen machen, wenn er erführe, wie leicht ich eZ nähme mit den ärztlichen Bcftim mungen !" Larifari ! Kein Wort würde er sagen ! Und schöne Augen machen kann er gar nicht, der alte Junge !" Sie reden nicht recht respektvoll von Ihrem Brotherrn, tiotzökm wohl weit und breit keiner so für seine Beamten sorgt wie er !" sagte sie vorwurfsvoll. Ach. waZ thut er denn groß? Er läßt unZ wieder gesund machen, wenn wir un abgerackert haben ! TaS ist nicht mehr wie recht und billig !" Sie sind sehr häßlich heute, Herr Lenhardt : gar nicht so nett wie sonst. EZ thäte mir leid, wenn meine Mutter doch recht behielte" Worin?" Sie wurde ein wenig verlegen wegen der Fort'eöung und bemerkte daher nicht einmal, wie er wirklich da- hoch nothpeinliche Verbrechen beging und sich zum Trotz gegen Paragraph 8" der Hausordnung eine Cigarre anzün bete. Worin recht behielte?" fragte er nochmals und sog mit Behagen den schnell in der Frühlmg-luft aufgehen den Rauch in die Nase. Nun" begann sie zögernd, sie wollte mich nicht herlassen. ES wäre nichts für mich, sagte sie, weil weil" Weil?" Ich fühlte auch halb und halb, daß eZ wohl wahr sei ' Ader daS reifliche Gehalt übertönte meine Be denken. Nirgends hätte ich soviel ich habe nämlich einen Bruder, der noch zwei Jahre erhalten werden muß, ehe er selbst für uns sorgen kann. Tarum besann ich mich nicht lange und dachte : Mit den Herren willst du schon fertig werden, wenn sie auch ein bißchen d:e mit denen wir werker und mein Vater war fto:, dar, ! auf. eZ trotzdem bis zum Rath gebracht I zu haben" I C Fräulein, bestes Fräulein, fo geben Sie mir Hoffnung?" Ter Scherz steht Ihnen nicht, Herr Lenhardt. Ich höre eZ Ihrer Stimme an ! Aber trotzdem: Sie wissen ja. für wen ich zu sorgen habe ! Tavon könnte ich nicht lassen ! Also " Aber wenn ich - " TaZ würde meine Mutter nicht an nehmen und ich auch nicht ! Und nun stören Sie mir meinen Frieden hier nicht weiter. Ich bin froh, daß sich alle? so efüzt hat ! " Ich auch." sagte der stattliche Mann leise und blickte dem zum Hause schre: tenden herrlichen Mädchen nach. Tav auf schlürfte er mit Behagen seinen kalt gewordenen Kaffee auZ und ent fernte sich dann durch die Gartenpforte, um draußen im Walde seinem über vollem Herzen durch ein paar Jauchzer Lust zu machen. Am anderen Morgen trat ihm Fräulein Lenore schlicht und unbefangen, als hätte sie daZ gestrige Gespräch total vergessen, entgegen. Sie sind gestern wieder über d Jen gevtieoen. yar vprinei mir ge zagt!" drohte sie ihm schalkhaft. Ich werde das doch 'mal Ihrem Chef dc richten !" DaS thun Sie nicht ! Ta kenn' ich Sie viel zu gut, Fräulein Martin. Außerdem könnt ich mich bitter genug revanchieren " Wieso denn?" für eine solche bitte, Sie vergessen Ich würde erzählen, wie hübsch Sie sind! Viel zu Stellung !" Herr Lenhardt, sich!" Ja, sehen Sie! Zwei Ihrer Vor güngerinnen haben nämlich von den herausgeschickten Kranken schon Männer ergattert! Daher ist der Kommerzien rath nach dieser Seite besonders miß iranisch!" .Ein Packet sür Fräulein Lenore 1 ander? find, als frühe: verkehrten !" Hm und nun spüren Sie doch, daß " C, gar nicht, bis jetzt wenigstens. Wie Sie kamen und so nett und ruhig und solide waren: Sie glauben gar nicht, wie mir das Muth gemacht hat ! Ich schrieb auch gleich an Mama ! Aber wenn Sie so ansangen?" Ja. was habe ich dmn Schlimme? gesagt?" Sie haben mir verrathen, daß Sie undankbar sind ! Und Undankbarkeit wohnt in einem Hause mit anderen Eigenschaften, die ich bei Ihnen nicht vermuthet hätte !" Glauben Sie daZ doch nicht ! War um vertheidigen Sie überhaupt den Kommerzienrath jo, den fcie ja gar mcht einmal kennen?" Vom Angesicht nicht! Aber aus fei nen Werken ! Wer so für die Seinen sorgt, muß eine Seele von Mensch sein! Und ich glaube, er hat auch ein liebe? Gesicht ! Uebrigens werden wir das morgen sehen" Kommt er etwa?" Nein, aber ein Bild von ihm I" Alle Tausend, davon weiß ich ja gar nichts !" TaZ wird wohl auq mcht gerade nöthig sein !" unterbrach ihn der Postbote, zum Speisezimmer öffnend. ein Brief sür Herrn Len O' öt Mar die Thür uns uwi hardt V Ah." sagte das Fräulein. j werde ich sehen, wer recht hat !" Und hastig schnitt sie den Bindfaden vom Packe: und schälte das Bild aus den Papier und Papphüllen, während ihr Pfleglinz am Fenster stand und sei nen Brief studirte. Aber nur einen einzigen Blick warf sie auf den stattlichen Kopf mit den energischen Zügen und dem Zug von Güte um die Mundwinkel. Tann wurde sie blaß und stieß einen leisen Schrei auZ. Jene? sprang vom Fenster herzu und sing die Taumelnde auf. Sehen Sie," sagte er lächelnd, wie gräßlich er aussieht! Sie fallen davor in Ohnmacht !" O. Herr Kommerzienraty !" stam melte sie nur noch. Dann senkte eS sich wie Nebel auf ihre Sinne. Und nur auf ihren Lippen spürte sie eS einmal heiß und innig wie ungestüm Liebe küßt Heiter und frisch, wie er Jahrelang nicht ausgesehen, war der Kommerzien rath endlich zurückgekehrt. Er summte vor sich hm trotz der jczieazlen äugen blicklichen Geschäftslage. Er bewilligte Zulagen, zu denen der alte Loren; de:i Kops schüttelte und sah über Versehen hinweg, die auf keinen Fall ungeahndet bleiben dursten. ES mußte ihm wirklich ausgezeichnet in Fichtensiein gefallen haben. Aber biS jetzt batte er noch kein Wort davon verlauten lassen und Lorenz war viel zu bescheiden, als daß er so ohne weite reS danach gefragt hätte. Wenn nach her der Tretor kam. würde so wie so davon die Rede sein. Und fo lange konnte er schon warten trotz feiner Wiß begierde. Gegen elf Uhr erschien denn auch der Jünger AeSkulapS. Erfreut schüttelte er dem Heimgckehrten die Hand. Sie sehen brillant auZ, Herr Kom merzienrath! Man erkennt Sie kaum ! triebe r ! Mindestens zehn Jahre jünger a. r:. - -- : t:u.ua.:.. i. i.iu c it rivvrveii 1,1 via,iciilkin ! Finden Sie wirklich. Doktor?" Thatsächlich! Ohne Schmeichelei! ?? wissen Sie doch!" Und wie sind Sie zufrieden?" Ausgezeichnet!" So kocht sie gut?" Ich habe nirgends besser gegessen !" TaZ ist ja vortrefflich ! Hoffent lich hält sie auch aus !" Taran glauben Sie nur nicht. Tclior!" Nicht?" rcnz, Sie ist Posten !" Ah !" meinte der Tokior. Sie meinen, die schnappt uns wieder einer weg?" Hat schon geschnappt !" beschick ihn der Kommerzienrath. Sie hat oben einen kennen gelernt. Der will sie von der Stelle weg heirathen !" O !" sagte Papa Lorenz bedauernd. So'n Pech !" ereiferte sich der Toktor. Sie würden'Z ihm kaum verdacht haben!" kemerkte Hammer, fein lächelnd. Wann geht sie denn?" fragte Lorenz. Sowie Ersatz da ist ! Lassen Sie nur gleich heute wieder annonciren!" Sofort, Herr Kommerzienrath!" Aber zuverlässig ist sie doch, bis sie geht?" erkundigte sich der Doktor. j Sie können sich, glaub' ich, auf sie verlayen !" desch'.ed ihn Hammer. Tann ging der Doktor Papa Lorenz hatte indeß die Annonce aufgesetzt. Ich habe diesmal geschrieben nicht unter vierzig", damit un das Unglück nicht noch einmal pasftrt!" sagte er mürrisch. ES ist ja kein Unglück, Lorenz ! Gönnen Sie ihr doch daS bißchen Freude. daZ ihr blüht !" Ich kenne sie ja gar nicht ! Außer dem, wer weiß, was auf sie wartet in der Ehe I " Na, na. Lorenz ! " Ach was, ich bin ärgerlich I Ich könnte den Kerl vergiften, der uns das wieder eingebrockt hat ! Konnte sie denn nicht nein" sagen?" TaS hätte mich sehr unglücklich ge macht, lieber Lorenz I" sagte lächelnd Hammer. Ter Alte sah ihm einen Moment lang zweifelnd in die Augen. Tann sprang er plötzlich auf und faßte nach der Hand des Fabrikanten. Ich blinder Hesse!" sagte er ge rührt. Meine innigsten Wünsche, lie ber Herr Hammer ! Nein, wie mich daS freut!" Ja, ja, eS ist ein sonderbares HauS, unser Sanatorium ! Die nächste holen Sie sich. Lorenz !" Ich weröe lieber nicht unter fünf zig" schreiben I" brummte der Alte. Unter Ter erste Klient. dieser Spitzmarkezählt der Vorwärts": Im HauscUrueZ reichen Kaufmanns fand eine glänzende Ge sellschast statt. Einer der Gäste, ein berühmter RechtZanwalt, machte den Anwesenden interessante Mittheilungen über feine glänzende Laufbahn. Als ich meine erste Vertheidigung über nahm." bkmeikte er u. A., besaß ich meine jetzige Ruhe und Kaltblütigkeit noch nicht, ich war im Gegentheil äußerst necvöZ und aufgeregt. ES war freilich auch ein verzwickter Fall. Mein Klient war nämlich ein so durchtriebener Schurke, ein Hallunke, von dessen Schuld ich selbst so überzeugt war, wie jeder Andere. Indessen er stammte aus einer angesehenen Familie. Nun, ich war damals ein Anfänger, aber ein Feuergeist, ich übernahm den Fall, fetzte meine beste Kraft daran und schwindelte den Lumpen glücklich durch. WaS spä ter auZ ihm geworden ist, weiß ich nicht. Mir ist er nicht mehr unter die Finger gekommen." AlZ die Tafel eben aufgehoben werden sollte, traf noch ein auswärtiger, verspäteter Gast ein, ein stattlicher Herr mit sehr viel Selbst bewußtsein, den der Hausherr als sei nen besonderen Frennd bezeichnete und feinen übrigen Gästen vorstellte. Als die Namen der Letzteren genannt wur den, und die Reihe an den RechtZanwalt kam, bemerkte der tmde mit gönner haftet Miem und weithin vernehmlicher Stimme: O, uns Beide brauchen Sie nicht miteinander bekannt zu machen, wir haben schon einmal im Leben mit einander zu thun gehabt. Ja, ich darf wohl sagen, mir verdankt der Herr seine ersten Lorbeeren. Wer weiß, ob er das geworden wäre, was er jetzt ist, wenn ich ihm nicht zu einem glücklichen An fang verholfen hätte. Ich war nämlich fein erster Klient." V