.aw. tf ,sa dfiSShal . mein weid? In einem dunkel vkihanxcnen Ge mach, durch dessen dichte Vorhänge Zaum ein Lichtstrahl zu bringen vermag, ruht auf dem inmitten deS ZimmerZ ftchen den Bette ein Mann. Tiefe, reget müßige Athemzüge Heden und senken die breite Bruft deS CchläferS, dessen von dichtem blondem Vollbort umrahmte? Kcficht von Kraft und Energie und trotzigem Willen spricht. Jetzt ein tiefer, klagender Eeufzer. dem dumpfe! Etöhnen. unruhige? Be wegen folgt; die Arme verschränken sich wie in verzweiflungSvoller Eedürde unter dem Haupte, die Augen öffnen sich einen Moment und starren inS Dunkel, um sich schnell wieder zu schließen, als Hütten sie GrauftgeS ge schaut! Nun dringt'S zwischen den Lippen hervor: .ES ift nicht möglich, nicht möglich!" und dann wieder ein Stöhnen, als ob unsagbares Leid die Seele beschwerte. Ja! eS ift doch möglich, es ift Wahr beit. entsetzliche, fürchterliche Wahrheit I sie ift todt I Mitten auS dem vollen Leben heraus hat der unerbittliche grausame Tod sie gerissen da? Weib, fein liebeS, geliebtes Weib, die nimmer raftende, treue Mutter ihrer Kinder! Gestern noch lebte sie und war um ihn und Alle in ihrer Umgebung besorgt mit hausfraulichem Thun und fürsorg licher Liebe und nun so plötzlich, so schauerlich schnell ausgelöscht ihr Leben, erstarrt die Sand, die in nimmermüdem Schaffen Segen spendete um sich her. Warum erkennt er jetzt erst ihren vollen Werth, jetzt, da sie ausruht für ewig von Allem, was sie gethan und gelitten? Gelltten? wie kommt er darauf? nem. gelitten hat sie nicht, nicht mehr, wie wir Alle, die wir leben. Oder dock? sprechen die feinen Falten auf ihrer Stirn, die früh ergrauten Haare ihre eigene Sprache; wissen sie zu erzählen von heimlich nagendem Leid, von still getragenem Kummer? War'S immer so gewesen, wie eS hätte sein sollen zwischen ihnen, die sich einft gefunden in grenzenloser, Himmel stürmender Liede? Hatten sie selber an nca daS erfüllt, was ne einander urnäb liae Male aelobt mit beiliaen Schwüren. sich m lieben in Glück und Leid ? Ack! im Glück war eZ fo leicht gewesen daS Lieben, aber im Leid. Sie hatten eS kennen gelernt in der für Elternherzen traurigsten Gestalt. JungeS, lachendes Leben. ibreS eiaenen Lebens beSen Tbcil mußten sie mit zuckender Seele ytnablenken in die kalte, fUhllose Erde, und hatten solche SchmerzenSzeiten sie weicker und nachichtiaer aefiimmt mit deS Andern Schwächen und Fehlern? War eS nicht oft mit heißer Unae duld über ihn gekommen, wenn die trauernde Mutter sich nickt aufraffen konnte aus ibrem Sckmer;. wenn der Gram um die todten Lieblinge sie ganz erfüllte?! Ift sie Nicht trotzdem allen ihren Pflichten nachgekommen und hat sie nicht gearbeitet und geschafft trotz allem Heneleid? Ja, ja, und tausendmal ja! er ift undarmderna. er ,n Hart ju ihr aewe sen, er hat getadelt, wo immer er nur etwas zu tadeln fand, aber des Vielen, was lobenZwerth war. dessen hat er alS etwas Selbstverständliches hinge nommen. Und nun Alles vorbei, für ewig vor bei, abgeschnitten für immer die Möglichkeit, je etwa? wieder gut zu machen, nachzuholen, was versäumt wurde. Seine Schuld scheint ihm inS Riesenhafte zu wachsen, und mit ihr soll er nun weiterleben ohne sie, die einzig ne ihm vergeben könnte. Da aufS Neue krampst sich sem Herz zusammen in schneidendem Weh da tönt'S mit klagenden Lauten auS dem Nebenrollen : liebe Mutter, Mütterchen, kommst Du nicht bald. komm und hilf uns!" DaS sind die Kinder, die fo rufen, die keine andere Hülfe kennen als die ihre, für die sie sich aufopferte bis an die Grenze des Mög lichen! WaS soll auS den kleinen Ge schöpfen werden, die die sorgende 3J?ut terhand noch nicht entbehren können? O! nicht auSzudenken der Jammer Berzwemung und noth, wohin er blickt ! Und nun all die traurigen Pflichten, die erfüllt werden müssen, um einen ge liebten Leib der Erde wiederzugeben. Diese unheimliche, geschäftliche Stille im ganzen Haus dies lautlose Kommen und Gehen von fremden Menschen, und der süßliche, betäubende Duft der Blu men die in reicher Fülle von Nah und Fernstehenden gespendet werdan. Und dann da? letzte, fürchterlichste, der Ad schied von dem stillen Antlitz. daS so herzbrechend kalt und theilnahmSlo bleibt den wahnsinnigen Schmerzen gegenüber, die sein Inneres durch wühlen. WaS rauscht über seinem Haupte, sind es des Wahnsinns Fittige, die sich Über ihn breiten, die seinen Geist in Nacht und Tunkel hüllen wollen, damit den Höllenqualen, die feine Seele fol tern, ein Ende werde oder ift eö ein Engel aus lichteren Höhen, der in todesähnlicher Ruhe lindernden Balsam für daS wunde Herz bringt? Eine wohlthätige Ohnmacht umfängt feine Sinne, aus der er sich erft wiederfindet am geschlossenen, unter Blumen fast verborgenen Sarge. Wie auS weiter Ferne dringen die Worte deS Geistlichen, der die Trauer rede hält, an sein Ohr. Die Liebe höret nimmer auf !" hört er ihn sagen, und hierin geht alles Uebrige der Siede für ihn unter. Fort und fort tönen diese Worte ihm nach; sie begleiten ihn auf dem langen Schmerzen-wege zum offenen Grade, sie klingen ihm auS dem trauernden Geläute der Glocken, sie wandern mit ihm heim inS leere HapS. .Die Liebe höret nimmer auf' der Muth der Verzweiflung erwacht ihm auS diesen Worten; er wird weiter leben, er will eS! Mit feinem Le den wird er die Schuld auszulöschen suchen, die er fast unwissentlich auf sich nahm, da sie an seiner Seite noch weilte; wenn eZ wahr ift, waö daS heilige Buch sagt, daß die Liebe nim mer aushört, dann wird ihm auch über Tod und Grab hinaus Vergebung wer den für alles, dessen er sich anklagt. Aber wie öde, verlassen und leer ihn Alles anblickt! noch brennen die Kerzen mit flackerndem Schein, die neben der Bahre geleuchtet, vereinzelte welke Blüthen und grüne Zweige Ire gen umher, die den Todtenkrünzen ent fallen, und in dem ganzen Raum ift ein Hauch von Vergehen und Sterben, Ihm ift. als würde fein Herz von tau send Schwertern durchbohrt, von tau send Messern zerrissen faft in wilder Haft verläßt er da; Todtengemach und durcheilte die anderen Räume ; auch hier dieselbe entsetzliche Leere und Ein samkeit ! Die Kinder find vorüber gehend bei guten Freunden unterge bracht so unterbricht auch nicht ein mal ihr sorgloses Plaudern und Lachen die unheimliche Stille. Ruhelos wandern seine Blicke um her; dort am Fenfler war ihr Lied lingsplatz, dort schafften die fleißigen Hände in rastlosem Eifer. Noch liegt die Arbeit da, wie sie sie selbst vor wenigen Tagen fortgelegt; die txxiat fädelte Nadel steckt noch im Stoß, als harre sie der schassenden Hand zur Vol lendung. daneben liegt ttinderspielzeug. Dunkel dämmert eS in ihm auf. daß er heute Morgen fein kleines Mädchen damit habe spielen sehen; wie oft hatte die Mutter solche Schäden heilen müf sen da hoffte daS Kind auch jetzt darauf, daß sie helfen würde wie sonst immer. WaS für beredte Zeugen treuen WirkenS solche leblosen kleinen Dinge sein können, und wie durch sie von Neuem der mühsam zurückge dämmte Schmerz durchbricht. Mechanisch tastet seine Hand jetzt in dem Arbeitskörbchen umher, das auf dem zierlichen Nähtifchchen steht; da sieht er zwischen verschiedenen kleinen Arbeiten ein Buch liegen, wie eS zu Notizen gebraucht worden sein mag Ein ihm selbst unbewußtes Lächeln überfliegt seine Züge ; nach Frauenart sind die verschiedenartigsten Dinge darin verzeichnet. Hier einzelne Anschasfun gen, daneben eine Adresse, dann fol gen einige Gesundheitslehren, auch Rezepte haben ftch hineinvmrrt, dazwi schen kurze Sentenzen wie sie die Erleb- nisse deS Tages hervorgerufen, die letzte in der Reihe fesselte feinen Blick. Da lieft er: Der Glaube an den Tod läßt mich das Leben tragen." Allmächtiger! Hat sie die Worte eines lebensmüden Herzens niederge schrieben, weil sie ihr eigenes Empsin den offenbarten, würde ihr der Tos ein Erlöser von qualvollem Dasein dann, ja dann ift er einem Mörder gleich ! Mit wildem Aufschrei läßt er daS Buch zur Erde fallen und fährt empor da, was ift daS, täuschen ihn seine Sinne oder ift'S Wirklichkeit? Da fteht fein todtgeglaubtes Weib, um deren Verlust er noch eben die bltterften See lenqualen erduldet, vor ihm; Heller Sonnenschein durchfluthet das Zimmer, sie neigt sich zärtlich über ihn und sagt: Du schliesst so lange und fest und ich wollte Dich nicht wecken." .Die Liebe hört nimmer auf," hörte sie ihn jetzt wie traumverloren vor sich hin sprechen. Da umschlingen ihn ihre Arme und ihr Mund flüsterte ihm zu : DaS ift ein schönes Wort, mit dem Du mich heute begrüßest eS ift unser Hochzeitstag, Liedfter; zehn Jahre ge hören wir nun einander schon an." Er aber preßte sie voll leidenschaftlicher Liede an sein Herz und in beredten Worten strömt alleS Leid, das er, wir er jetzt weiß, nur in furchtbaren Trüu men um sie hat tragen müssen, auS seinem Herzen heraus. Tiefe Rührung malt sich auf ihren Zügen und endlich spricht sie: Laß uns diesen Traum eine ernste Mah nung sein für unser ferneres Leben. Die Liede hat uns emft verbunden. aber Geduld und Nachficht müssen sich dazu gesellen, damit die erste nimmer aushört. Und nun komm und beeile Dich, unsere Kinder warten auf uns." Noch einmal ein stummes Umarmen der beiden Ehegatten, daS beredter ift, als die wortreichsten Versprechungen, dann tritt der Tag mit seinen Pflichten und Anforderungen in sein Recht. Blockade-Brecher. rTnrslpn Tfintrrt nnn .ßntiitnnpti im Übten Krieg. Hoher Lohn. AlS Präsident Lincoln am 19. April 1361 feine Proklamation erließ, durch welche sämmtliche Häfen der Südftaa ten blockirt werden sollten, war dies leichter zu sagen, als durchzuführen. Für 3000 Meilen Küsten standen ihm nur 35 Fahrzeuge im Ganzen zur Ver füzung und davon waren nur drei Dampfer, die sofort in Verwendung gebracht werden konnten. Lincoln mußte daher damals, ebenso wie eS McKinley jetzt gethan, zur Schaffung einer Hilfsflotte schreiten. Und eS war eine merkwürdige Flotte, Ader zu ihrem L?be muß eS heute noch gesagt werden. daS der damals als kchnellfahrer geltende Dampfer IVir casfia" von einem Fulton Fährdoot ad gefangen wurde I AlS aber der Krieg sich mehr m die Länge zog, wurde auch die Blockade Flotte essectiver und bald gehörte ein guteS Stück Verwegenheit dazu, die Alockadekette durchbrechen zu wollen. Dieser Zustand brachte denn auch Thaten hervor, die sür alle Zeit be merlenZmerth bleiben werden. DaS Hauptprodukt der Eüdftaaten ift be kanntlich Baumwolle. Infolge der Blockade wurde aber die Baumwolle immer weniger und die großen britischen Fabrikanten von Baumwollwaaren geriethen in arge Verlegenheit. Ihre ganze Industrie stand auf dem Spiele. Um dem drohenden Unheil vorzubeu gen, wurde eine förmliche Blockade drecherZunst gebildet, der sich Haupt sachlich Offiziere auS der britischen Kriegsmarine anschlössen und zwar die tüchtigsten, verwegensten und muthig ften Leute unter ihnen. Seitens der Union gab man sich alle erdenkliche Mühe diese Leute adzufan gen, aber erfolglos. Kapt. Roberts war einer dieser britischen Offiziere, der sich einen großen Ruf als Blockade brecher erwarb. Sein eigentlicher Name war Hobart. Roberts entkam stets in wunderbar fter Weise. Jahre später offerirte ihm der Sultan das Oberkommando über die türkische Flotte und er erwarb sich auch da. wie geschichtlich bekaunt ist, großen Ruhm als Hobart Pascha. Ein anderer berühmter Blockadebrecher auS jenen Tagen ift Kapt. Wilkinson, der in zehn Monaten 21 blockirte Häfen anlief und sie mit Waaren beladen wieder verließ. Sein Schiff war die Girasse", apt. Murray AynSley. Kommandant der VenuS" kam eben falls zu Ruhm. Er wurde später noch Admiral in der britischen Kriegsmarine Einmal fuhr AynSley sogar beim hell lichten Tage zwischen den Blockadeschif fen hindurch in den Hafen von Wil mington. Wahrend ein halbes Dutzend Kriegsschiffe die VenuS" verfolgte und auf dieselbe Feuer gab. ftand AynSley auf der Brücke jeneS Schiffes mit den Hemdärmeln biS an den Oberarm auf gestülpt und dabei kühl wie ein EiS zapfen. Die Clyde Schiffbauer erlangten damals ihren Ruhm im Bauen von leichten, schnellen Fahrzeugen ; die typischen BlockLdebrecherSchifft waren lange schmale Raddampfer, deren Schlote jederzeit versenkt werden konn ten und deren Schiffskörper nur wenige Fuß über dem Wasserspiegel empor ragte. Die Dampfer waren durch wegS mit bleigrauer Farbe angeftrichen. fo daß man sie bei TageSgrauen kaum auf einige hundert Äard weit sehen konnte. Sie gebrauchten auch rauchlose Hartkohle. wie Eardiff sie liefert. ES war daher für die Blockadeflotte schwer diese lautlos und rasch dahingleitenden Dampfer zu entdecken. Der Hafen von Wilmington wurde seiner günstigen Einfahrt willen am meisten von den Blockadebrechern be günftigt. Ihr HauptauSfahrtshafen war Nassau auf den Bahamas, da sie von dort die Küfte van NordCarolina leicht erreichen konnten. Nassau ent wickelte sich damals auch von einem schläfrigen Orte zu einer profperirenden Stadt. Wahrend des Krieges wurden von der Union BlockadeFlotte nicht weniger wie 1149 Prisen gemacht und 855 Schiffe theils zum Sinken gebracht, theils in Brand gefteckt. Der Werth der vernichteten Schiffe und Waaren belief sich auf 30 Millionen Dollars. Daß unter solchen Umständen er folgreiche Blockadebrecher riesigen Ver dienst hatten ift selbstverständlich. Sie wurden für das Risiko, das sie auf sich nahmen, tüchtig entschädigt. Die reichste Prise welche Union Schiffe machten, war der Dampfer MempylS". gekapert im Jahre 1863 und $500,000 im Werthe. Ueber die Profite, welche erfolarei chen Blockadebrechern winkten, giebt Mr. Taylor Aufschluß. Er selbst zahlte in Nassau für die eine Fischladung von Fleisch und Vegetabilien $30.000. Sechs Tage später gelang eS ihm mit seinem Schiffe die Blockade zu brechen und er erhielt für seine Fracht 8135.- 000 in Baargeld von der conförderirten Regierung. DaS war ein Profit von der 400 Prozent. Auf der Rückfahrt nahm Taylor eine Ladung Baumwolle, so daß der Gesammtprofit für die eine Reise sich auf $425,000 belief. Die Leute wurden auch dementspre chend bezahlt. Sie erhielten per Reise von anau nach Wlimmgton und zu rück: Kapitän. 55000. 1. Offizier. 1C00. 2. und 3. Offizier, $750. Matrosen und Heizer je $250. Chef Maschinist. $2500 und Lootse $3750. Unter solchen Verhältnissen mangelte eS selbstverständlich nicht an Leuten, die gerne ihr Leben auf'S Spiel fetzten. Flottcn-Manöver im Alterthum. Ueber Flottenmanöver im Alterthum veröffentlicht der Wirkl. Geh. Admirali tütZrath Major Perels in dem Maihefte der MarineRundschau" einen hoch interessanten Aufsatz, dem wir Folgen deS entnehmen: Wiewobl das Alt?r. thum eine Wissenschaft der Kriegfüh rung zur & naturgemäß nicht kennt, so finden sich doch hier und da primitive taktische Elemente. Man entlastet die Kriegsschiffe vor dem Kampfe, um sie manövrirfählger zu machen; man war tet mit dem Vorgehen behutsam. biS Sturm und Wellen sich gelegt haben, und achtet sorgsam darauf, dem Ufer wenigstens so fern zu bleiben, daß man bei eintretender Ebbe nicht auf'S Trockene gesetzt" wird, wie eS im Li viuS heißt. Die GefechiZordnung selbst ift willkürlich, doch fahren die Segel schiff imeift in gerader Front, die Ru dersahrzeuge im Halbkreis, um eventuell den Feind einschließen zu können. DaS GroS, bestehend auS den schweren Schlachtschiffen, die durchschnittlich mit 300 Ruderern und 120 Seesoldaten bemannt sind, befindet sich im Emtrum; beide Flügel werden durch leichtere Fahrzeuge gedeckt, und hinter der Front wartet die Reserve. Seltsam erscheinen auch die Kampfmittel, wenn z. B. ein Schiff versucht, so dicht an dem feind lichen Fahrzeug vorbeizukommen, daß dessen sämmtliche Riemen gebrochen oder unbrauchbar werden. (Caesar bel lum cevile u. o.) Dann erst beginnt der Handkampf der Seesoldaten, der im Entern sein Ziel erreicht. Im Allgemeinen aber kann von einem antiken Gefechts und Manövrir System keine Rede fein. Merkwürdi germeife finden wir in Italien feit der römischen Kaiferzeit ein eigenartiges Aequivalent für die fehlenden Flotten manöver im engeren Sinn; es find das die sogenannten Naumachien, die alS Schaustück aufgeführt wurden, das dem Ernftkampf nachgebildet fein sollte. Eäsar ift in diesem Sinne der Begrün der deS Flottenmanövers. Er ließ im Jahre 46 v. Chr. in der Nähe von Rom ein Bassin graben, daS durch Röhren leitungen und mit Schleusen versehene Kanäle unter Waffer gesetzt wurde Hier erschienen zwei Flotten, eine syrische und eine egyptische". jede mit 2000 Ruderern und 1000 Seesoldaten bemannt und aus zwei, drei und vier rudrigen Galeeren zusammengestellt, und lieferten eine Seeschlacht. Ungeheuer war der Andrang zu diesem nie vorher gesehenen Schauspiel. Kleinere Schau gefechte auf dem Wasser ließ PompejuS im Jahre 38 im Eicilifchen Meerbusen bei Rhegium aufführen. Kaiser Au guftuS hatte anläßlich der Weihe deS Tempels deS MarS Ultor nahe dem Tiber im Hain der Cüfaren ein fteinev neS Basfin erbauen lagen. daS 1800 Fuß lang und 1200 Fuß breit war. Hier stellten 30 Schiffe eine Seeschlacht zwischen Athenern und Persern dar. Dies Manöver hat OvidiuS Naso in seiner ars amanui besungen. ungleich großartiger war die im Jahre 52 von Kaiser Claudius veraw ftaltete Naumachie, für welche zwischen dem Fucinersee und dem Strome LiriS ein Berg durchgegraben war. An 20, 000 Kämpfer erschienen auf 100 Schis fen, als Rhodier und Sicilier koftümirt. und riefen dem Kaiser das bekannte rnontun te salutant" zu. Schiffs kämpfe zeigte auch Kaiser TituS. An Ausdehnung und Pracht überragt alle erwähnten Flottenmanöver, das Domr tian veranstaltete. An der Stelle der heutigen Piazza di Spagna ließ der Kaiser ein großes Basftn anlegen und inscenirte in demselben ein Seegefecht, bei dem die Flotten kriegsmäßig auSge rüstet waren und faft die ganze Schiffs Mannschaft ihr Leben verlor. Die Pracht dieses Schauspiels hat Martial besungen. Zu Roms MilleniumSfeier veranstaltete Kaiser Philipp, der Ära der, von der Gründung PhilippopelS zurückgekehrt, im Jahre 243 die letzte Naumachie, von der wir Kunde be fitzen." SS kommt Alles nur auf die Me ihode an," schreibt Charles Blunt. daS will ich gleich auS meiner Schulpraxis bewei fen." Johny." sagte ich, wenn drei Birnen auf dem Tisch liegen und Dein Schwesterchen kommt dazu und ißt eine weg, wie viele bleiben noch!" Dann bleiben noch drei Schwestern. ift die Antwort. Nein. Johny. " sagte ich, ich frage nicht nach Deinen Schwe ftern. sondern wie viel Birnen bleiben." Dann bleibt keine, weil meine Schwester die anderen Birnen auch ißt." Nicht doch. Johny. ES sind ja nicht wirkliche Birnen, um die eS sich han delt. Wir nehmen nur an, daß die Birnen da find." Wir dürfen aber nichts annehmen, was nicht erlaubt ift, Herr Lehrer, auch keine Birnen." Du verstehst mich falsch, Kind. Ich denke mir nur, daß drei Birnen bei Euch auf dem Tische liegen." Da denken Sie falsch. Herr Lehrer, denn eS liegen wirklich keine dort, weil wir gar keine im Hause haben." Du willst mich nicht begreifen, Johny. Ich stelle mir bloS vor, daß die Birnen da find, in Wirklichkeit find ja gar keine da. Deine Schwester kommt nun und ißt von den drei Bir nen, die wir uns da vorstellen, eine weg; wie viele bleiben?" Gar keine, Herr Lehrer, weil Sie selbst gesagt haben, daß keine da find." Wenn aber doch welche da wären und Du stehst, daß Deine Schwester eine wegnimmt und ißt, wie viel bleiben dann?" Auch keine, Herr Lehrer, denn da würde ich natürlich miteffen." Ja, eS kommt Alles auf die Methode an. Tie Zeitungen in China. Das Reich der Mitte kennt keine Presse in unserem Sinne, und Zeitun gen sind dort in großen Städten kaum mehr als .Mürchknerzählerinnen". sie erscheinen überdies auch sehr unregel müßig und fiiid äußerst mangelhaft her gestellt. Weder in Peking noch in den fünf großen Städten Chinas unter diesen sind zwei mehr alZ einer Million Einwohnern giebt eZ zuverlässige Journale, und die sogenannten Zei hingen in kleineren Orten sind von geradezu unglaublicher HüIfloSfigkeit. So giebt eZ Zeitungen, die die Ereig niffe der chinesisch'japanischen Krieges erft ungefähr ein halbes Jahr später in Wort und Bild brachten, als sie ge fchehen waren. Dabei giebt eS aber viele Orte, deren ZeltungSdefitzer auch heute noch nicht die geringste Ahnung haben, daß zwischen den beiden Reichen ein Krieg stattgefunden hat, WaS bei den trostlosen Verbindungen der Posten und Fahrgelegenheiten auch nicht zu verwundern ist. Der ZeitungSverkäu fer haustrt nur mit seinem Erzeugniß auf der Straße herum. Er liefert sie für Geld. Fische. Reis und alte Kleider. Die Versammlung der Berge. AlS Alexander der Zweite von Ruß land den Baron Budberg zum Ge sandten in Paris ernannt hatte, sagte man in Petersburg, eS ginge bergauf, und der Großfürst Konstantin, den man für den Urheber dieser Ernennung und überhaupt für den Förderer aller Re formen seines kaiserlichen BruderS hielt bekam eines TageS folgenden Brief, der nicht geringe Heiterkeit erregte: Kaiserliche Hoheit! Berg. Budberg, Adlerberg. Stackel berg, Dannenberg nehmen hohe Stel lungen im russischen Kaiserreiche ein. Darf ich Sie bitten, bei der nächsten Gelegenheit meiner gedenken zu wollen, da ich der schönste von allen Bergen bin? Schöneberg in Königsberg. Veränderung. War einft ein armes Mädchen, das Sein Brod mit Harfenspielen Verdiente Nachts im Restaurant, Um nicht die Noth zu fühlen. Ein reicher, junger Elegant. Den oft ihr Spielen rührte, Verliebte sich in sie; er war'S, Der sie zum Altar führte. Nun war sie reich mit einem Mal, Trug sich in Sammt und Seide: Die feinsten Clubs besuchte sie An ihreS Mannes Seite. Die Harfe, die sie einft gespielt, Liegt längst bei altem Zeuge ; Im Kreis, in dem sie jetzt verkehrt. Spielt fle die erste Geige. Schlecht aufgefaßt. Offizier (zum Burschen): Ich wollte Dir eS schon längst sagen, Johann, daß Du mir über alle meine Weine und über meine Cigarren gehst. Bursche (gerührt): ES ift wirklich sehr schmeichelhaft für mich. Herr Lieu tenant, daß Sie mich Ihren feinen Weinen und Cigarren vorziehen." Zrech. Agent: Wie können Sie nur an nonciren Geschäft mit täglich wachsen dee Kundschaft zu verkaufen", während bei Ihnen thatsächlich nur die beiden Kinder IhreS Bruders einkaufen?" Kaufmann : Nun, wachsen die etwa nicht?" Sie treiben mit Entsetzen Scherz. Erster Miether: Und waS ich Ihnen noch sagen wollte, lieber Meyer den ken Sie sich, mein HauSwirth ift heute mit der Miethe heruntergegangen !" Zweiter Miether: ,Ach nein. Sie Glückspilz!" Elfter Miether: Nun in, die Treppe heruntergegangen! Wenn Sie fünf Minuten eher gekeommen wären, hätten Sie ihm noch gesehen !" Vtl schlimmer. Vater (zu seinem erft kürzlich in die Lehre gekommenen Sohn): Nun. .ritz. wie behandeln Dich denn der Meister und die Meisterin?" Sohn : Die behandeln mich nicht die mißhandeln mich !' Vater: Du und Karl Lehmann, Ihr fitzt wohl in der Schule nebenein ander?" Willy: Ja, zeitweise." Vater: Nur zeitweise?" Willy: Ja, Karl Lehmann steht meistens in der Ecke." Vater: Na, und Du?" Willy: Ich ftehe gewöhnlich in der anderen Ecke." !iirch die IMarnt. Shef (zu feinem KommiS. der etwas angeheitert ift): Müller, für die Folge wollen Sie sich merken, daß ich kein Hundefreund bin." KommiS : Wie soll ich daS der stehen?" Chef: Weil iie beute einen Spitz mit in S Sontor gebracht haben." Boshaft. Junger Ehemann: Na. waS giebt'S heute zu essen, Herzchen?" Junge Frau (der daS Essen ange brannt ift): Heute giebt'S giebt S giebt S ' Ehemann : Na, laß nur ich rieche den Braten schon !" Aus der Schule. Lehrer : HanS, wie viele Feldzüge gab eS unter Friedrich dem Großen?" HanS: Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben. ' OerhZngnißr'oll. Sie : O. es wird eine Wonne fein, alle Sorgen mit Dir zu theilen!" Er : Aber ich habe keine." Sie: O, die kommen schon, wenn wir erft verheirathet find." vor Gericht. Richter : Angeklagter, was für ein Geschäft haben Sie?" Angeklagter: Ich war früher Zahn arzt, jetzt bin ich Fauftkämpfer. Früher setzte ich Zähne ein, jetzt schlage ich fie aus." Im Serichtssaal. Richter : Sie geben also zu, in daS Komptoir deS StellenvermittlerS Meier nächtlich eingebrochen zu haben?" Angeklagter: Jawohl, Herr Rich ter, det jed' ick zu, ick wollte mir aber bloS 'mal seine VakanzenLifte durch lesen, weil ick nämlich Arbeet suche." Gelungene Ausrede. Arzt (um Mitternacht): Halt, waS wollen Sie hier?" Einbrecher : Donnerwetter, ich glaub', ich hab' mich in Ihrer Sprech stunde geirrt, Herr Doktor?" Der Zug des Herzens. Tochter : Mama, ich glaube, Herr Kroner wird mir nächstens einen An trag machen." Mutter: Glaubst Du?" Tochter: Ja, und was soll ich thun?" Mutter : Laß Dich nur von Deinem Herzen leiten. Vergiß nicht, daß Herr Kroner 100.000 Dollars befitzt und Du alle Jahre eine Badereise machen kannst. ES wäre eine brillante Partie für Dich ; aber ich will Dich nicht beeinflussen. WaS sagt denn Dein Herz?" Tochter: Mama, hat er wirklich 100.000 Dollars im Vermögen?" Mutter: Ganz sicher!" Tochter: Dann sagt mein Herz ja!" Mutter : Ach, mein Kind, wie freut eS mich, daß Du den Mann heiratheft, den Du liebst !" Unterm Pantoffel. A: Wir haben morgen einen fidelen Abend auf der Kegelbahn, kommen Sie 'mal mit." B.: Kann eS noch nicht bestimmt sagen, will 'mal mit meiner Frau dar über sprechen!" A.: So na dann vielleicht ein anderes Mal!" Kaum glaublich. Zahnarzt: Sie haben also schreck liche Zahnschmerzen?" Patient: Ja, ganz fürchterliche, ich bekomme fie alle zehn Minuten!" Zahnarzt: Und wie lange dauert eS jedes Mal?" Patient; Mindestens eine Viertel stunde." Wer nur feine Schuldigkeit thut, thut nicht feine Schuldigkeit. Zieht nicht. Lehrerin : Hans. Du big ein ent. sedlicher Faulpelz, ich will'S Deinem Vater sagen !" HanS (dessen Vater Rentier ist): Fräulein, der thut selber nichts ! Vualifikation. Hausfrau (die ein Mädchen vom Lande als Köchin enaaairt bat): .Und noch eins : Kartoffeln und Gemüse, die bei unS übrig bleiben, werfen Sie nicht weg. ES findet alleS feine Verwen dung." Köchin : Madame können sich in der Küche ganz auf mich verlassen. Ich hab' schon früher die Schweine gesät tert." Getroffen. Sag' mir. liebe Frau, haft Du heute gekocht?" .Nein." Ich hab' mir'S gleich gedacht." Schmeckt Dir denn das Essen nicht?" Im Gegentheil! Ganz vorzüglich !" Ah so! Mama: Sag' Trudchen, weshalb haft Du die Hälfte Deiner Suppe in meinen Teller gegossen?" Arudchen : Na. Mama. Du sagtest doch immer : Getheilter Schmerz ift hal der Schmerz." Widerlegt. Schlächterfrau (deren Mann 2 Zent ner wiegt): Nehmen Sie den Fall nicht zu leicht. Herr Doktor !" Junger Arzt: ..DaS brauchen Sie nicht zu besorgen, liebe Frau, ich halte Ihren Mann für meinen schwersten Patienten !" INcdizinischcs Lramen. Nennen Sie mir verschiedene Schä delknochen. Herr Candidat?" Die Schädelknochen sind.... find . Ach, Herr Professor, ich bin mo mentan fo aufgeregt ich. ich weiß fie augenblicklich nicht, aber ich ich hab' fie alle im Kopfe. Herr Professor." Fataler Irrthum. KommiS : Diese SchönheitS.Essen, wird Sie, gnädige Frau, so verjüngen, daß Sie nach Gebrauch von nur drei Fläschchen so aussehen werden, als wenn Sie erft 40 Jahre alt wären!" Dame (entrüstet): Danke ich bin erft 30 1"