Die ticbc im )ndian?rfort. Sine amttikani'cht colr-aua -t44:4K. .Darf ich herein kommen, Major?" .W ift'S? h Tu tfuttiSf Nur herein. Tu kommst gerade recht zur vkorgen.Pfeise.' SurtiS Burke sank in den Schaukel stuhl, den Major Wnght ihm zuschob, und füllte seine Pseife cuä der darge reichten Tabaksdose. .Major Wright.' faßte er. .ich möchte daS Fort verlassen." WaS? TaS Fort verlassen? Wieso, warum?" Ter junge Lieutenant erhob sich und trat vor den Vorgesetzten hin. ,Eie waren mir stets mehr als Freund und gütiger Ehef. Ich hoffe daher auch heute auf die Erfüllung die. fei meiner dringenden Bitte." .der was ist denn loS. mein Junge?" In seinen Jugendjahren hatte er deS Jungen Mutter geliebt, und als ihr Sohn von der Kriegsschule in Weftpoint kam, war er ihm allerdings .mehr als Freund und gütiger Chef' gewesen. Mit der Besorgnis; eine? VaterS sagte er daher: .CurtiS, mein lieber Junge, was haft Du denn? Ich meinte. eS gefiele Tir hier, und auch, einem alten Manne das Leben angenehm zu machen. Komm und vertraue mir Deinen Kummer." Und er legte die Hand zärtlich auf Cur tiS' Schulter. .Margarethe " .Dacht' ich'S doch." fiel der Major ein, .daß eS die Kleine war." .Nein. nein. Sir! Sie ist nicht schuld," sagte Burke und ließ ftch wieder in den Stuhl fallen, das Geficht in den Handen verbergend. .ES ist Siobin son!" Der alte Herr mußte an eine Episode der eigenen Jugend denken, als er auf den junöen Mann blickte. .Hören Sie mich an, Major; ich will ganz offen gegen Sie fein. Sie wissen, Margarethe und ich waren seit einem Jahre so gut wie verlobt. Sie wissen auch daß Niemand glücklicher war als ich über Robinsons Versetzung von Fort Leavenworth nach hier. War er doch der Geführte meiner Jugend, mein Klaffenbursche. Aber es währte nicht lange, bis ich inne ward, wie die Sache stand. Er bemühte sich, Margarethen zu gewinnen!" .Er, Dein bester Freund?" .Freund? Ein schöner Freund, der den anderen in Sachen der Liebe hinter geht ! Schon vor einrm Monate schöpfte ich Verdacht, doch sagte ich nicht, weder zu ihm noch zu ihr. Schließlich begann Peggy Margarethe wollt ich sagen ihn lieb zu gewinnen, und so ging ich heute zu ihr und entließ sie aller Ver Kindlichkeiten gegen mich." Der Alte nickte nachdenklich. Sie sagte, sie liebe mich nicht mehr, sondern Eduard Robinson," fuhr Burke fort, aber sie beftritt rundweg, daß Robinson ihr jemals sein Herz geöffnet oder versucht habe, mich bei ihr zu der kiemern. Natürlich, sie wollte ihn ver theidigen. So habe ich mir denn die Sache reiflich überlegt und bitte, das Fort verlaffen zu dürfen. ES ist mir unerträglich, sie ferner zu sehen, eine Luft mit ihr zu athmen!" .Du haft recht." sagte der Alte, als die Erzählung beendet war. In Der ner Stelle würde ich dasselbe zu thun wünschen. Natürlich mußt Du fort. und ich werde unverzüglich Teme Ber setzung nach einer anderen Garnison beantragen. BiS dabin " .BlS dahin geben Sie mir ums Himmels willen Urlaub. Ich trage eS nicht langer. Wann kann ich gehen?' .Wann Du willst !" Dann leben Sie wohl, mein vätev licher Freund!" .Du willst doch nicht heute, diesen Abend fort?" .Ich halte 3 nicht länger aus. Geben Sie mir auf ein paar Zage Uv laub, um ins Gebirge, auf die Jagd zu gehen, bis über meine Versetzung ent schieden ist." Die Beiden reichten sich die Hände und Burke gmg. Eine halbe Stunde später verließ ein Reiter das Fort durchs westliche Gitter thor. Er ließ den Kopf auf die Brust herab hängen und schien ganz in sich versunken. Ter Nachthimmel da droben blickte mit tausend feurigen Augen auf ,hn herab, aber es gelang ihm nicht, Burke seinem Kummer zu entreißen Hätte der junge Mann den nördlichen Himmel beobachtet, würde er den Reflcx von dielen Feuern gesehen haben. Die monotonen Laute eines JndianerliedeS und daS Stampfen tanzender Füße zu ooren, dazu war er jenen feuern zu fern. Weiter ritt er. immer weiter. und als die Morgensonne die leichten Nebel um die Bergriefen zu färben tt gann, bog er in die Hügelkette zu ihren Füßen ein. An jenem Morgen rief dem Major, der eben vom AuSblickZthurme zurückge kehrt war, eine Müdchenftlmme vom Balköne deS ArzteS zu: Major, ich möchte Sie sprechen. Bitte schön, kom men Sie herüber!" Der Major biß ftch auf die Lippe, als er ftch umschaute und Margarethen fah. Noch ehe er die Treppe ganz her auf war, fragte sie schon : .Wo ist CurtiS?" .DaS sollten Sie doch wissen, Mar garethe!" .Wieso ich? Nicht die leiseste Ahnung habe ich davon," antwortete das Müd chen mit weit aufgerissenen Augen. .Sie wissen eben nicht. waZ Sie ge than haben, leine. Sie haben den besten Menschen uon der Welt sortge trieben." .WaZ? CurtiS ist fort?" .Jawohl, gestern Abend. Sie wissen. Märgarethe. wie nahe wir beide uns gkflandkN, und tt hüt mir alles gesagt. Er war der beste Junge, der je geath met. und Sie haben ihn verloren. (.Jcxxl bj Kleine. Nun. daS ist alles schon dagewesen. Lassen Sie'S gut sein." AIS der Major fort war. faß Mar. garethe eine lange Weile da. einfach im mer wieder bei sich wiederholend: Also CurtiS ist weg!" Dann kam daS Nach denken, die Erinnerung an seine brave Gesinnung, und wie nett und freund lich er stets zu ihr gewesen. Sie hatte ihn wirklich einmal geliebt, dachte sie, und sie wußte auch, daß er sie glühend geliebt hatte und noch liebte. Ader nun war er ja weg. Tie Thür deS HauseS öffnete sich, und eS kam ein Offizier auf den Platz heraus, der ein TenniS.Raquet schwang. Margarethe bemerkte eS nicht, bis er neben ihr stand und ihren Namen nannte. .Sie?" fuhr sie empor. .Allerdings Miß Margarethe. Ader wie muß ich Sie erschreckt haben! Ihr Sie!" klang ja so tragisch, fast so wie das deS Camille," den wir letzthin im Theater in Denver zusammen sahen. Aber wollen wir nicht Tennis spie len?" .Mr. Robinson. Lieutenant Burke hat daS Fort verlassen." Um Gottes willen. CurtiS ist fort?" .Jawohl," antwortete fte. .Warum?" Ich schickte ihn fort." Sein Herz faßte plötzlich Hoffnung. Er hatte ftch in Margarethe bei ihrer er ften Begegnung verliebt, aber er war zu ehrenhaft gewesen. BurkeS, seines liebsten Freundes, Wege zu kreuzen. Durste er nun, da CurtiS fortgeschickt war, an ihre Liebe glauben ? Margarethe, haben Sie ihn meinet wegen entfernt?" Er sah ihr gerade in die Augen. Diese erwiderten seinen Blick für einen Moment, und schon glaubte er, daß sie ihm gehörte, da trat sie von ihm zurück und sagte : Ich hasse Sie!" Mich hassen? Nein. Margarethe. Sie lieben mich! Ich blieb stumm, aus Rückficht für CurtiS. Aber nun. da er fortgegangen, ist eS sicher kein Ver brechen mehr, Ihnen zu sagen, daß ich Sie liebe." Mr. Robinson, Sie haben ihn vev trieben!" Ich?" Gewiß, und deswegen hasse ich Sie!" Und Sie lieben ihn?" fragte er athemlos. Jawohl. Mr. Robinson, und von nun an sind wir Feinde!" Tamit schwebte sie in daS HauS hin ein. Robinson wußte kaum, wo er war als er über den Paradeplatz zu feinem Quartier hin wankte, wo er in einen Stuhl niedersank. DaS ist Burke'S Werk." murmelte er. Er sah, daß sie ihn nicht mehr liebte, da ging er weg. aber nicht ohne ihr Gemüth gegen mich vergiftet zu ha ben. Fort muß ich, alles im Stich lassen und fte dazu!" Nachmittags, als der Major das Haus deS ArzteS wieder passirte, sah er Magarethen wieder auf derTreppe. Ei, ei! WaS thun Sie, Margarete ?' Wie so, Major?" antwortete sie be trübt. Wenn Sie'S so forttreiben, wird jeder Offizier den Platz verlassen." .Mr. Robinson " Hat vor zehn Minuten daS Fort durch daS westliche Thor geräumt." Heftiges Pochen an der Thür und daS Geschrei: Major, Major Wright! Schnell, lassen Sie mich herein." weckten den Osfizier aus tiefem Schlafe. Wer ist da und woZ giebt eS ?" Ich bin'S. McLaughlin." Was ist los. Sergeant?" Major, die Schwarze Schlange und alle seine Krieger haben die Reservation verlassen." WaS ?" eo wahr ich lebe! Schon seit zwei Tagen tanzen sie den KriegStanz. und heute Nachmittag haben 50 Rothhäute unter Führung der Schwarzen Schlange den KriegZpfad betreten. Sie haben die Agentur geplündert und Scott er mordet." Tcr Sergeant war so außer Athem. daß er feine Erzählung nur stoßweise vorbringen konnte. Welchen Weg haben sie genommen?" fragte der Major, wahrend er nach sei nem Zimmer zurückkehrte, um sich haftig anzukleiden. DaS kann ich nicht sagen. Die an deren Indianer sind so wild erregt beim KriegStanze. daß nicht eine Silbe von ihnen herauszukriegen war. Croß und ein paar Leute von Kompagnie B" ka men zufällig zu Scotts und fanden ihn dem Tode nahe." Sobald der Maior fertig war, schritt er auf den dunkeln Paradeplatz zu. Wer 30 Jahre zwischen Indianern zuge bracht, der fackelt nicht lange. Der Major machte eS kurz. Der Gedank: : Diese beiden Jungen find in den Ber gen, wo die Teufel loS sind," befeuerte ihn. Bald sah man Offiziere und Eol baten auS ihren Quartieren heraus ommen. Ein Trompeten Signal! wurde sofort vom Trompeter j?cer Truppe beantwortet. Dunkle Reiter zöge formirten ftch schnell auf dem Po radeplatze und es verging keine 'Viertel- stunde, da verschwanden sie. mit Major Wright an der Spitze, durch daS West Thor in der finsteren, stillen Prairie. Lieutenant Burke war nun einen Tag lang mit seinen Gedanken und seiner Büchse im Gebirge allein gewesen. GuteS Glück bei der Jagd machte ihn fähiger, der Welt abermals die Spitze zu bieten, und als er den Pfad durch den Poft.KutscheN'Paß wieder herab ritt und in die Borberge kam. fühlte er fein Herz wesentlich erleichtert. Er hatte eben einen sehr beschwerlichen Ritt hinter sich. AIS er daher zu feiner Rechten einer Quelle ansichtig wurde, sagte er zu sich und dem Pony : .Laß unS einen Trunk thun." Er stieg ad. und bald tranken Roß und Reiter auS demselben Becken. Dann erhob er sich und reckte die Arme. Hör mal, Roxy, bist Du müde? Soll ich absatteln?" In diesem Augenblick krachte ein Flintenschuß in der Nähe und eine Kugel pfiff über seinen Kopf hinweg. Ueber den Rücken deS Pferdes lugend, kah er Rauch aufsteigen und eine Ge ftalt sich bewegen. Da war der Revol der schnell heraus und ein gellender Schrei folgte feinem Schusse. .Indianer, so wahr ich lebe l" sagte der junge Lieutenant, und war schon wieder auf Roxy'S Rücken, als das Echo deS Schreies noch durch die Schluchten hallte. Er wandte sich eilig dem Pferde hin auf und sagte: Rozy. für uns giebt eS jetzt nur einen Platz, und das ist die Höhle. Die Rothhäute müssen die Reservation übersprungen haben. Ich bin genöthigt, Dich im Geftrüpp zu der flecken, und dann, wenn die Munition ausreicht, können wir sie eine Weile fernhalten. Verwünscht, da kommen sie schon. Heult, Ihr Teufel, daß die Kehlen Platzen! Hier, Rory. bleibst Du. altcS Frauenzimmer?" Damit kroch er in eine natürliche Höhle, nahe dem Gipfel deS Berges. Ueber den Rand, thalwärts blickend, sah er die Indianer ihr Berfleck verlassen und sich vom Wege abwenden. Ihre PonieS ließen sie zurück, und, einen weiten Haldkreis bildend, krochen sie den Berg herauf. Die Höhle hatte einen ziemlich weiten, unbedeckten Vorplatz. Burke schnallte seinen Gürtel ab und lud daS Magazin seiner WinchefterdÜchse. Dann nahm er den Revolver auS dem Halter und legte ihn neben den Gürtel. Der wird seine Schuldigkeit thun, falls eS zum Aeußerften kommt," mur melte er, über den Rand hinschauend, wobei er vom Geheul der Indianer und zugleich von einem Kugelhagel begrüßt wurde. Ich kann eS eine Weile aushalten," fuhr er ihn feinem Monologe fort, und wenn wir hineingehen da. Schwarze Schlange, haft Du eins weg ! Du bift ein gemeiner Lump, und ich war froh, als ich Dich letzten Monat zu Boden warf. Zieh' Dich zurück und pflege Deinen Arm. Laß Dich büng bäng büng ! lieber nicht mehr auf dem KriegZpsade ertappen." Ein verdoppeltes Geheul zu feiner Linken veranlaßte Burke, sich zu wen den. Der Krach eineS herabfallenden FelSftückeS warf ihn zurück, und: Umzingelt !" kam eS über ferne öle chen Lippen. Er lugte durch daS Vifir seiner Büchse und nahm etwas aus'S Korn. ES war zunächst ein Flintenlauf, da hinter aber eine Auge, das seinem Tod feinde Robinson gehörte. DaS Herz deS Lieutenants pochte hef tig. ehe er den Finger vom Drücker ent ernte. .Komm herein. Edward, um'S Him melS willen, und danke, Gott, daß Du hier bift. Ich kann nicht behaupten, daß eS mir lieb wäre, wenn sie Dich tödteten. Denn zwei Büchsen sind bes. er, als eine, selbst wenn" Aufgepaßt, wirf Dich nieder! - Die Hunde haben die Distanz ! Lie gen geblieben, bift Du Luft be kommst 1" Wie in aller Welt Still und rede nicht ! In einem Weilchen wirst Du mich ablösen müs sen." Er ging an den Rand vor und feuerte dreimal. Robinson war zu ihm gekrochen, und sie nahmen sich nun abwechselnd ihre Leute aufs Korn. Zwischen den Schüs sen unterhielten sie sich. Wie kamst Du hierher, CurtiS?" O, ich war auf Böcke auS !" Du gingst aber Knall und Fall weg?" Ja, aber zum Henker, was thust Du hier?" Ich? Nun, wie Du siehst, ich schieße Rothwild." ovinion laczeue mit grimmigem Gesichte. Ich ging fort, weil Margarethe" Weiß wohl, und deshalb bin ich hier, CurtiS." .Gingst Tu, weil Du dachtest. Peggy hätte mich fortgeschickt?" Ja !" Ich machte mich wegen Deiner Sache fort." und auf dem Rande der kleinen Höhle, auf dem Bergesgipfel, reichten sich die jungen Männer die Hand. Unten hatten die Rothhäute für einen Lugenblick mit dem Feuern aufgehört, und Alles war still wie der Tod. .WaS kommen mag," sagte Robin son, .wir wollen treu zusammen stehen " .Bis zum Tode !" antwortete Cur tiS. Da knallte eS in der Nähe, und Ro dinson fiel. .Ich bin getroffen." Guter Gott, wo?" Ein rother Fleck an der Schulter zeigte die Stelle. CurtiS schaute über den Rand. Fünf Indianer hatten eine Flankenbewegung gemacht, aber seine schußscrtige Büchse gebot ihnen Halt. Mit mir ift'S auS, alter Junge." seufzte Robinson, kroch zurück und legte sich aus'S Geficht. Unsinn!" erwidnte CurtiS. .SS ift wohl nicht so schlimm !" .Nein. eS steht schlimm. Ich will Tir waS sagen. Schlepp mich an den Rand und ich will feuern, so lange ich kann, während Du wegschleichst und verschwindest." .Ich Dich zurücklassen? Kein Ge danke !" .Aber ich muß doch so wie so in's GraS beißen. Da ift es doch gleichgül tig-" CurtiS drehte sich plötzlich herum und sagte: Ich hab'S. Mein Pony ift noch hier unten. Weißt Du 'waS? Ich trage Dich zu ihm. und unter dem Schutze meines FeuerZ reitest Du weg.' Und Du bleibst hier? Nimmer mehr!" Komm' nur. ich trage Dich. Ed !' .ES kann nicht sein !" Aber sieh' doch, sie kommen Muth. Ed!" Wenn auch verwundet, kroch Rodin son doch wieder an den Rand. Die Indianer wurden kühner. Etwa zwanzig von ihnen kamen den Berg herauf. Ohne em Wort zu sagen, lie ßen die beiden Freunde ihre WinchefterS für sich sprechen. Die Rothhäute ftnd. wenn S zum läppen kommt, immer Feiglinge, Dem fürchterlichen ' Feuer der Schnellfeuer.Waffen hielten sie nicht Stand, sie stoben auseinander und ga ben Fersengeld. Nun ift'S Zeit für unS!" rie Burke. .Komm, ich werde Dich tra gen." Robinson streckte seine Hand auS und packte CurtiS' Revolver, die Mündung an die eigene Schläfe setzend. Im sei ben Augenblicke raschelte etwa? in der Richtung von Burke'S Büchse. Er schoß, und ein wildeS Gestöhn folgte Dann entriß er Robinson die Waffe und sagte lachend : Du Narr I Ich habe daS Pony ge tö)tet und nun bleiben wir zusammen.' So ging denn der Nachmittag hin, während die Indianer m kurzen Jnter vallen, aber auS der Ferne, zu feuern fortfuhren. Als die Schatten der Berge sich aber länger und länger die Schlucht hinabschoben, faßten die Wilden wieder Muth und avancirten lautlos auf da? kleine Fort der Freunde zu. Robinson war sehr matt. Die Wunde blutete nicht mehr, aber eS plagte ihn brennen der Durst und er begann zu phatastren. CurtiS." sagte er. hörst Du nicht Margarethens Ruf? Warum gehst Du nicht? Sie ist Dein. Ich nahm sie Dir nicht." Burke stand auf. Robinson zu be ruhigen. Dabei ezponirte er sich und eine feindliche Kugel wußte ihn zu fin den. Da kroch er zum Freunde hin. Er hatte kein Gefühl mehr im rechten Schenkel, als er neben Robinson nie dersank. Nach seinem Revolver herumtaftend, sagte er schluchzend : Mich werden sie za doch zuerst packen, Eo." Dabei legte er sich so, daß sein Körper den deS Freundes beschützte, schlang den Arm um ihn und ließ sein Haupt auf ihn niedersinken. Plötzlich erhob er dasselbe iedoch wie der und lauschte mit gespanntem Ohr. AuS weiter Ferne wehte ein Klang her über, ein so wonniger Ton, daß er den Schmerverwundeten befähigte, sich zu erheben. Gott sei Dank !" auchzte er. ..ES ist daS Signal vom fünfzehnten Regi giment !" früher versucht. Hoffe. Sie werden dabei mehr Glück haben als ich." Fangen Sie an, Peggy." drängte der Major. Das Mädchen zögerte noch immer, dann sagte eS leise zu dem kranken Mann: CurtiS." Dieser richtete sich emprr und ant wertete: Margarethe, wollen Sie rieh men, waS von mir Übrig blieb?" .Ja. CurtiS !" war die Antwort. Und ich werde den Haupt Leidtra genden dabei vorstellen." sagte Robinson. Ich aber gebiete bedingungslose Unterwerfung." Damit schloß der Major den fcier lichen Akt. Ein 5amariterganz. Skiz:e vn Käthe Stellmacher. Sonnenuntergang war da. Tie LieblingZ'Kanone deS Majors feierte donnernd den Moment und die Flagge kam langsam am Mast herunter. Drü ben, im Schatten, geschützt vom Winde, war eine Hängematte ausgespannt. Ein blasser, magerer Mann lag darin und daneben sahen drei Personen. TaS Mädchen, daS dem Kranken fächelte, summte eine Art Wiegenlied, indem sie die Matte bewegte. Ein junger Offizier, einen Arm in der Schlinge tragend, spielte Schach mit einem älteren, der daZ MaiorS Blatt am Kragen seines JnterimSrockeS trug. Die Partie fand ein plötzliches Ende und der Major lehnte sich in sei nen Stuhl zurück. Peggy." sagte er, wann werden Sie sich endlich zu einer Erklärung auf raffen?" DaZ Mädchen fächelte dem Mann in der Hängematte mit vermehrter Energie, sagte aber erröthend : Ich weiß nicht." Ei waS." sagte der Alte, halb ernst, halb scherzend. Ich habe Ihnen den Mann zurückgebracht und nun sollten Sie ihn beanspruchen. Nicht wahr, Robinson?" Freilich. Major." sagte der Ge fragte. Beginnen Sie nur, Marga reihe. Wir werden helfen. Ich weiß, wag man fagcn muß. Habe eS schon Die junge Gattin deS Fabrikherrn eineS der bedeutendsten Werke bat mich. sie auf ihrem Wege zu begleiten. Tie alte Frau eines dienstunfähigen Werk meifterS hatte den Fuß gebrochen. Man hatte erzählt, daß die größte Noth bei den Leuten herrschte, und eS war höchste Zeit, ftch nach ihnen umzu sehen. Die schöne, kleine Fadrikherrin machte sich denn auch Vorwürfe, nicht früher zu dem Samaritergange gekom men zu sein. Aber Sie glauben nicht man hat so viel zu thun ! Ich werde wahr haftig meine Violinübungen beschrän ken muffen ! Und die Mädchen wenn alles blank sein soll ! Heute wieder die Vorbereitunzen zum morgenden Feste. Da muß ich. sehen Sie, schon selbst hin gehen !" Unter dem eleganten Cape guckte das sorgsam verschlossene Milde Gaben Packet hervor. Sie trug eS ein wenig ungeschickt, die kleine Frau. Unge wohnte Arbeit I Wir fanden daS HauS, daS wir such ten. Ich kannte eS schon. Eine Num mer und so viele, viele niedrige Fenster I Ueber jedem ein kleine? Stückchen Dach, unter welchem zur Nachtzeit weinende Kinder, müde Männer und Frauen zu sammenkauern ! Ueber den Hof, fünf Treppen hin auf !" Mit einem Seufzer legte die junge Frau ihr Packet auf meinen Arm. Es wurde sehr unbequem unter dem Mantel, wenn man daS Kleid heben mußte. Die Treppe war gar nicht sauber, die Thürklinken feucht. ES roch nach Ruß und Speck. Eine mas senhafte Gestalt, ein Riese mit zer zaustem Haar und stark gerathetem Ge ficht, stürmte an uns vorüber die Stu fen herauf. Man mußte wohl warten, bis er oben und in einer der vielen Stuben verschwunden war. Aber er klopfte gerade an die Thür der Wohnung, zu der wir wollten. Ohne daS Herein abzuwarten, trat er ein, eifrig, wie Jemand, der Neuizkei ten zu bringen hat, ohne die Klinke zu. zudrücken. Zögernd standen wir draußen. Drinnen hörte man abgebrochene Un terhaltung. Männerworte und den Aus ruf einer alten Frauenstimme; alles rauh, wie bei all diesen von Arbeit und Noth gehärteten Menschen. Und doch klang hier plötzlich ein wunderbar rüh render, unbeschreiblicher Ton durch, der zu Herzen ging. Lei e tchov ,ch die Thür etwas zw rück. In der halbdunkeln, voll HauSrath und Gerümpel gestopften Stube lag die alte kranke Frau auf buntgewürfel ten Kissen. An der Bettkante faß ein gebückter Mann mit spärlichem, hell grauem Haar. Bor ihnen, mit ge spreizten Füßen und in einer der gleich falls gespreizten Hände den Hut, in der anderen ein Blatt Papier schwenkend, stand der schwarzhaarige Riese, dessen Gesicht jetzt einen völlig anderen AuS druck trug, als vorher. ES leuchtete förmlich. Laßt man sind, Meister," sagte er. endlich den Hut ftill haltend und unter den Arm klemmend, laßt man sind 'S iS gern geschehen!" Der alte Mann hatte vorhin wohl eifrig gesprochen, jetzt saß er mit ge falteten Händen und schüttelte langsam den Kopf. Aber so ne Menge. Kmder so 'ne Menge!" Vom Bett her kam ein Klirren. Lieber Kroschat" die alte Frau richtete den Kopf etwas auf und fragte mit leiser, saft ängstlicher Stimme: Aber Eure Frauen die Kinder? Ihr braucht'S auch!" Jetzt erst sahen wir, daß auf der ry6ia S rtM Vört dflADtUM irtrt ivt if t jiui, vuti tut iuiiiu (j1.ty411.il yuiv verborgen, eine große Anzahl Silber stücke lag. Der Arbeiter lachte. Na, Mutter, so lS daS nicht Vom Verdienn vom Wochenlohn nich!" Der alte Mann sah mit eigenthüm lich glänzenden Augen zu dem jungen auf, der jetzt näher trat, um ihm daS Blatt zu reichen. Hier stehen wir alle, Meister acht Stück sechs Tage Nachtarbeit zwei Stunden blos eS ging ganz gut! Dem Meister feine Ollsche soll wieder hoch kommen, sagten wir mit'em Doktor allein iS' nich ge macht sie muß auch Pflege haben na " ES war offenbar eine lange Rede für feine Verhältnisse; er brach ver legen ad. Ter Alte aber, jetzt ganz dicht neben ) ihm. griff mit beiden Händen feine her unterhängende Linke. .Dank auch dank auch Euch allen, Kroschak allen!" Dann fuhr er mit dem Rockärmcl über die Augen, langsam und mehrere Male. Ueber daS abgezehrte Gesicht der Kranken rollte unterdessen Thräne um Thräne. Die müden Augen waren zum Himmel gerichtet, die runzeligen Hände gefaltet. Sie betete. Der bärtige Riese fuhr auch mit der Hand über die Augen, aber nur flüch tig. Dann hustete er mehrmals, reichte den Beiden noch einmal die Hand: AdjeS. gute Gesundheit, Mutter! AdjeS Meister!" und stülpte den Hut auf. Fast ohne unS zu bemerken, unter ungeschicktem Gruß stürmte er fort. Noch immer leuchtete sein rotheS Gesicht unter dem Ruß. ES war eine Freude darin, die tausend Freudenarme jeden Zag gewinnen könnten. Drinnen erfuhren wir den leicht zu errathenden Zusammenhang der Sache: Die acht Männer hatten für den ar beitZunkühigen, in Noth gerathenen alten Meister oder dessen kranke Frau gearbeitet. .Zwei Stunden blos den Tag " wie der junge Former gesagt hatte. Aber das iS waS, gnäd'ge Frau!" versicherte jetzt der Alte. DaS iS waS. wenn Einer sich müd' un' matt gemacht hat mit alle die vielen Stunden un' Einer macht sich. gnäd'geS Fräu lein, Einer macht ftch müd' das iS waS!" Ja, wir fühlten wohl, daß eS etwas war Ganz leise schoben wir unser Päckchen in den ärmlichen Schrank; und die Frau Doktor sah so ängstlich deschei den dabei auS, daß sie mich fast dauerte. Draußen senkte die junge Wohlthä terin, die so lächelnd und selbstbewußt hingegangen war, den Kopf ganz tief. cprcllte Prellcr. Die Spielbank von Monte Carlo ift von einer internationalen Gaunerbande um einige Tausend Franken geprellt worden. In den letzten Monaten häuf ten ftch bei der Spielbank in auffälliger Weise die Forderungen nach dem Viati cum, dem Reisegeld, daS die Bank aus geplünderten Spielern zur Rückfahrt nach ihrer Heimath gewährt. Zumeist handelt eS ftch um Damen, die anged lich all ihr Hab und Gut an der Roulette verspielt hatten. In solchen Fällen verlangt die Bank zunächst von den Bittstellern daS Vorzeigen der Einlaß karten zu den Spielsälen. Sie wurden von den Spielerinnen in genügender Zahl beigebracht. Als aber die Gesuche immer zahlreicher einliefen, führte man die Bittstellerinnen auch in die Spiel süle, damit die Croupiers und Chefs de Partie" bekundeten, daß die Bitt ftellerinnen wirklich große Summen verspielt hätten. Hier kam eS nun zu erregten Auftritten. Die Croupiers behaupteten, daß die betreffenden Da men wenig oder gar nicht gespielt hüt ten, aber im Publikum fanden sich stets , einige Herren, die daS Gegentheil ver i sicherten. Die Damen weinten unlK schrieen, daß die Bank sie zum Selbst mord zwinge, das Publikum nahm re gelmäßig für sie Partei, und um dem Skandal ein Ende zu machen, opferte die Bank einen 500 oder 100Fran kenschein. Vor einigen Tagen hob nun die nizzardische Polizei eine Bande ver düchtiger Ausländer auf, die im Ver dacht der Falschmünzerei standen. Aber in ihrer Wohnung fand man nur HülfZ Mittel, um die Eintrittskarten zu den SpielsSlen von Monte Earlo nachzu machen. Die Gauner besuchten die Spielsüle häustg, spielten aber nicht, sondern gingen ausschließlich darauf aus. von der Bank das Viaticum zu er schwindeln. waS ihnen auch in vielen Fällen gelungen ift. Die Spielbank läßt nunmehr Eintrittskarten mit Was ferzeichen und anderen Chicanen her stellen, sodaß den Fälschern das Hand werk erschwert wird. Sparsam. Die Photographie, welche der Hei rathSvermittlcr Schultze dem jungen Bankier Schreiber vorgelegt hatte, be trachtete dieser wohlgefälligen Blickes. Endlich eine Madchenknospe, reizend, blühend, schön wie der helle, heitere Tag und jung, fast noch im Backfischalter stehend. Um so enttäuschter war er jedoch, als er in dem Original ein im reiferen Alter stehendes, verblühtes Mädchen erblickte, dem man immerhin die Spuren einstiger Schönheit noch au sah. Entrüstet sagte er daher dem btw rathSvermittlcr seine Meinung: Wie x.. : . . i : n-i c i ' luuimi vic es wuni, mir eine zyoio graphie vorzulegen, die mindestens 15 Jahre alt sein muß?" DaZ mag Ihnen als Beweis dienen, wie sparsam diese Mädchen ist," meinte der Heiratsvermittler, eine Andere hätte sich während dieser Zeit schon zwanzigmal photozraphiren lassen." Anitsvi?rrecht. Fremder (zum Ortskundigen) Wa rum ift denn gar fo ein Malefipflafter in Eurem Orte?" Einwohner: Ja. wissen S'. Euer Gnaden, unser Bürgermeister ift der Schufter, da hat er halt die spitzigen Steine legen lassen." Er hat genug. (21., eben aus dem Gefängnisse ent lassen besucht B.). B.: .Bitte, neh. men Sie Platz I" A.: Tanke, komme eben vom Sitzen."