Aperkriez. ie Vrinnkiung aiti dkm iffnianttulctttt von t'niiiiiaii 7waio. V .Wohin geht die Rkike? J .Nach Sardiff.' f .Lurch dkn Kanals' .Nein, nördlich um Schottland.' .an, neueZ Schis? ..SateoM." .?ia. dann lagen Sie sich nicht von den Franzosen kapern, uie ee r Unser Kapitän winkle dem Komman danten der Korvette .Elisabeth", der ibn anaerusen. im Weitersezeln Tank und Grus; zu, auch die beiderseitigen l'iannschasten schwenkten die Mützen dann laa daS Baterland dinier unZ und vor UNS dehnte sich die von den französischen Kriegsschiffen beherrscht Nordsee. Ob ti unserer leichtdeschwing ten Dorotbea" wodl aelinaen wltrde den feindlichen Kaperschissen, die vor der Eldmündung aus gute Prisen lauer ten. ein Scknidvcken iu scblaien? Tret Wochen lang halten wir bei lklirdaven aeankert und mit mebr alZ hundert anderen Handelsschissen auf eine günstige Gelegenheit gewartet, die Bioaaoe zu ourazoreqen. um oie yoy Eee in oewinnen. Nacbdem die itran zosen angeblich abgedampft, warcn wir det frischem Cnirnnd an einem heuen Novembertag 1370 unter Segel gegan gen und steuerten nun wohlgemuth in die Nordsee hinaus. WeffinS-. HinM hlrtr TinE Hrth5 nsfr I IJUIIV119 WUyt UUI Wtkll Hl MV.- tf.ngs nicht zu Muthe, sah man doch ffiyf der sonst von Fabneuaen aller Art belebten Unterelbe weder Lootsenschuner noch Feuerschiffe! auch die das Fahr waffer bezeichnenden Tonnen und son stiaen Seezeichen waren natürlich ent fernt worden. Tagegen bedürfte ti keiner großen Geschicklichkeit, gegen einen der vielen hier versenkten Torpe daS anzurennen und in die Luft ni fliegen. Auch konnte unversehens ein französischer Kaper angedampst lom men, um uns angestchts der deutschen Kriegsschiffe in daS Schlepptau zu neh. men. Die alte Holzlorvette .Elisabeth" hatte unZ kaum davor schützen können, ebenso wenia da? ibr beiaeaedene recht langsame (9z Knoten) Panzerschiff .Prinz Adaldert' oder die außerdem noch vor Cuxhaven liegenden Kanonen boote. Wir segelten unter Ballast und mach, ten. von der Ebbeftrömung begünstigt, gute Fahrt. Tie Mannschaft arbeitete aus dem Vordeck, wo der Oberfteuer mann die Anker auf die Back setzen und seeseft zurren liesz. aus dem cyieroea stand außer dem Mann am Ruder nur der Kapitän und suchte mit seinem Krimmftecher den Horizont ab. .Stüermann l" rief er plötzlich und zwar in einem so eigenartigen Tonfall, daß Alle aufsahen. Ter Oberfteuer mann wollte dem Rufe gerade Folge leisten, da kam der Kapitän schon auf die Back, reichte ihm den Krimmftecher und deutete mit sehr ernster Miene bei rahe recht voraus, wo in der Kimmung in" dunkler Streifen zu sehen war, wodl die Rauchfahne eine? TZMpferS. Ter Oberfteuermann quckte, setzte daS Glas ab. spuckte über Bord und sagte: .Tat iS 'n Damper." .Tat weet min Großmutter". ent gegnete der Kapitän, halb ärgerlich. Tann nahm er den Krimmftecher. reichte ihn abermals dem Oberfteuermanne und meinte kopfschüttelnd: Siebt juft ut öS en Hut." TieSmal dauerte tS länger, bis der Steuermann feine Anficht äußerte; um so überzeugter kam fte nachher heraus: .En Manuar" (vom englischen "man of vär"-KriegZschiff). .El, Manuar?" .Jawohl, en Thurmschipp." Wir sahen uns verdutzt an und reck ten neugierig die Hälse, aber lange Zeit blieb und nichts zum Gucken, da rief der Kapitän: Braß an vorn!" und lief wie besessen nach achtern, dem Mann an dem Ruder zurufend: Luv an l" TaS Schiff drehte an den Wind, so daß wir den angeblichen Manuar' nicht mehr voraus, sondern anerad hat ten. Allein er änderte gleichfalls fei nen Kurs und kam schnell näher, that sächlich anzusehen wie ein schwimmen der Lut. biS außer dem Geschützthnrm auch der Schornstein deutlich fichtbar wurde und endlich der niedere Schiffs rümpf. .Klar zum Wenden ! Ruder in Lee ! HM, und Schooten!" rief unser gcXZitan, und Jeder that sein Bestes, dent, es galt, wenn nicht das Leben, so doch die Freiheit. Ueber dem anderen Bug war noch Rettung möglich, wenn wir unter Preß von Segeln in die Elbe zurückliefen. TaS Schiff luvte, daß eS ein Staat war, dann aber lag'S unbeweglich in dem Wind, ohne auch nur einen einzi gen Kompaßstrich weiter zu drehen. Wahrscheinlich waren in der Eile die Achterraaen zu früh rundgedraßt wor den, kurz eS lag wie an einer Boje fest gemacht, die Schooten der klappernden Vor und Untersegel knallten uns nur so um die Ohren und das Thurmschiff mit seinen drohenden Geschützen und seiner kleinen, vor Rauch und Ruß un kenntlichen Flagge kam näher und näher. An ein AuSreißen war jetzt schon gar nicht mehr zu denken, jeden Augenblick konnte der blinde Kanonen schuß fallen, der unS aufforderte, die Flagge zu zeigen. Und wenn wir unsere flagge mcht zeigten? Tann folgte ganz einfach ein scharfer r "y w nil1tfrti1iirt 7VllllHUI.'llUll Jahrgang 11). Beilage zum Ncbraska Ztaatö-?ln;eigcr. No. 2. Schuß und waS bei derartigen Gelegen heiten sonst noch zu folgen pflegt. Ein paar Tage zuvor hatte unser Segelmacher aus der Wache erzählt. wie er einst während des Krieges zwl schen zwei mittelamerikanischen Raub naaten mit einem Ballaslschiff m einem heißumstrittenen Hafen gelegen und bei Beginn der Kanonade mit der ganzen Mannschaft in den Bade räum geflüchtet war, um nch zum Schutze vor etwaigen .Treffern' in den Eandballaft einzugraben. Tiese nicht eben heldenhafte Handlungsweise erschien mir plötzlich sehr nachahmend werth: ich war erst siebzehn Jahre alt und Volontär an Bord, der nicht ein, mal für seine Ticnfte bezahlt wurde. Sollte ich mich für nichts und wieder nichts zum Krüppel schießen lassen? Ja, wenn wir uns hätten wehren kön nen. würde eS mir nicht an Muth ge fehlt haben; unter diesen Umständen aber .Tat iS ja gar keen Franzmann, dat lS en Dütschen Junge, wat 'n Ulk sagte plötzlich der Oberfteuermann neben mir. Ich traute meinen Ohren nicht, nachdem er mir aber daS GlaS gereicht. überzeugte ich mich selbst und daS Ge lächter deS Kapitäns und der Matrosen bestätigte eS. Einer lachte den Andern auS, daß er fo furchtsam gewesen. Jetzt hatten wir plötzlich Alle eine MordS kourage, wir sprangen auf die Reiling und schrieen dem Kriegsschiffe ein .Hurrah !" entgegen, daß eS nur fo dröhnte. ES war der ArmmiuZ", mit dem wir eS zu thun hatten. TaS aus den vom deutschen Volke gesammelten Flot tengeldern (700,000 Thlr.) in England erbaute, nunmehr längst auSrangirte Thurmschiss kam von einer RecognoS zirungSfahrt zurück und hat uns der folgt, weil wir keine Flagge hißten und vor ihm auSriffen. Nun gab'S noch einmal ein großes Gelächter, ein hei tereS Zurufen hinüber und herüber, dann braßten wir wieder voll, der Ar miniuS" steuerte elbVärtS, und gar bald umfing unS wieder der tiefe Ernst der wlnterllchöden Nordsee. Wir segelten unangefochten biS gegen Abend weiter, als unS knapp vor Dun kelwerden ein Dampfer zu folgen be gann, der augenscheinlich hinter Helga land auf der Lader gelegen. An feinen roth, grün und weißglühenden Later nenaugen sah man. daß er unS ziemlich schnell auflief: später frischte aber der Wind auf und wir liefem ihm außer Sicht. Dann begegneten unS auf der zehntägigen Fahrt um Großbritannien und Irland nur kleine Küsten und Fischerfahrzeuge: erst vor dem englischen Kanal wurde eS wieder lebhaft. Lost senkutter und Schleppdampfer brachten den einsegelnden Schiffen Zeitungen mit den neuesten Kriegsnachrichten, und der Führer eines Fallmouther Echleppdam pferS macht unserm Kapitän klar, daß er sich, um den zahlreichen französischen Kaperschiffen zu entgehen, von ihm innerhalb der neutralen Zone, d. h. dicht unter der englischen Küste, nach Cardiff müsse schleppen lassen. Der Scherz kostete zwar 2000 Lftrl. (4000 Mark), wir gelangten aber doch sicher an'S Ziel, während eine in der Mitte deS BriftolKanalS segelnde Dan ziger Bark von einem französischen Aviso vor unsern Augen weggefangen wurde. Der Genuß, zur Winterzeit in den Cardiffer DockZ Steinkohlen zu laden, ist ein recht zweifelhafter, wir waren daher goldfroh, als es am zweiten Weihnachtsfeiertage hieß, die Luft fei draußen rein und wir könnten eS wagen, im weiteren Verlauf unserer Reife nach Smgapore in See zu gehen. Bald lagen der englische Nebel und Kohlenstaub hinter unZ und mit vollen Segeln steuerten wir südwärts, der Tropenwärme entgegen. Monatelang sahen und hörten wir sozusagen nichts von der Welt, das Kap der guten Hoff nung im weiten Bogen umsegelnd, liefen wir zs?r die mitten im Indischen Ozean liegenden ZwillingSinfeln St. Paul und Amsterdam in Eicht, diese find jedoch unbewohnt, und Gegensegler, die unS .Neues' hätten mittheilen kön nen, trafen wir nicht. Selbst in der nach hundertsechStägiger Fahrt erreich ten Sundaftraße konnten wir nichts Bestimmtes über die Weltlage erfahren, da die uns mit Massenangeboten mit Hühnern. Süßkartoffeln und Südfrüch ten bestürmenden Malahm sich nur für den Verkauf ihrer Waaren intereffirten und mit ihren Kanus ar.S Land zurück ruderten, sobald ihre Geschäfte erledigt waren. WaS lag auch daran? Man lernt Geduld auf See, und hatten wir so lange gewartet, so konnten wir unZ auch noch ein paar Tage länger bis zu unserer Ankunft in Singapore gedul-den. In der Bankastraße geriethen wir zwischen den Inseln in eine Windstille, und damit uns die Strömung nicht auf den Strand setzte, mußten wir den Lnker fallen lassen. Wir hofften. eS erde bald wieder eine günstige Brise aufspringen und vertrieben unS emft weilen die Zeit mit Fischen, als von Norden her ein vollgetalelteS Krieg, schiff durch die Meerenge herandampfte Ueber seine NationalitätSzugehdrigkeit blieb unS kein Zweifel; von seiner Gaffel wehte eine weithin erkennbare französische Trikolore! So zu sagen schon mit einem Fuße in Singapore, hatten wir an eine Kriegs gefahr gar nicht mehr gedacht: um so niederschmetternder wirkte daher die Er kenntniß. noch in zwölfter Stunde dem Feinde in die Hände gegeben zu sein. Hier konnten wir nicht einmal einen k.uuchtveriuch unternehmen, die Fran zosen brauchten nur die Hand nach unS auszustrecken. Vielleicht konnte eine Lift unS retten Der Kapitän ließ eine Flagge an Teck holen, deren Farben unter dem Ear disser Kohlenstaub und nachdem beim Waschen Noth gelitten hatten: diese Flagge hißten wir verkehrt auf, daS Rothe nach oben. Die Fardenfolge war jetzt rothweißscharz. daS sehr verwaschene Schwarz konnte aber ebenso gut für blau gelten. Gingen du Fran, zosen auf den Leim, so hielten sie unser Schiff für em holländliches, zumal wir uns in den niederländisch'vftindischen Gewässern befanden, wo die holländische Flagge naturgemäß vorherrscht. Die Korvette kam schnell heran, und unS schlug daS Herz bis an die Kehle vor angstvoller Erwartung, als wir die Krimmftecher von einem Halddutzend Offiziere auf unsere Flagge gerichtet sahen. Plötzlich fetzte einer daS GlaS ab. deutete nach dem Heck unseres Schiffes und machte wohl eine witzige Bemerkung, denn wir hörten deutlich Alle lachen. Gleichzeitig ward die Ma fchine gestoppt und ein Kutter zu Wasser geftert, mit dem ein Offizier bei uns lüngöseit kam. Der will die Schiff-papiere prüfen adjüS .Dorothea!" knirschte unser Kapitän. Aber die Franzosen mach. ten gar keine Anstalten, an Bord zu kommen, der betreffende Offizier steuerte vielmehr hinter unserem Schiffe herum und rief in ziemlich geläufigem Englisch herüber: Sie können getrost Ihre Flagge richtig aufhissen, der Krieg ist leider zu Ende, und wir dürfen Sie also nicht mehr bitten, unZ zu folgen Wenn Sie übrigens wieder den Hollän der spielen wollen, dann streichen Sie vor allen Dingen an Ihrem Heck den Namen deS HeimathZhasens über. Gu ten Morgen!" Sprach?, griff an die Mütze und fuhr nach seinem Schiffe zurück, da? sofort weiterdavlpfte: wir aber beugten unS über daS Heckgeländer, als hätten wir jetzt erst erfahren, daß da hinten in weithin leuchtenden vergoldeten Lettern zu lesen stand: Dorothea, Hamburg." Späterhin gelobten wir unS gegenseitig Stillschweigen über diesen Fall; die Ge, schichte wurde aber bald nach unserer Ankunft in Singapore dennoch ruchbar. und unser Schildbürgerstreich machte auf allen im Hafen liegenden Schiffen und an allen WirthZtischen die Runde. Anfänglich ärgerten wir uns über das unausbleibliche Aufgezogen werden, endlich aber bewiesen wir, daß wir auch klug handeln konnten: wir lachten mit. So war unsere Dorothea" doch noch gut davongekommen, vielen anderen deutschen Handelsschiffen erging eZ da für im 70er Kriege um so schlimmer. Oft lief ein solches, von einer langen Reife heimkehrend und ohne von dem KriegSzuftande überhaupt etwas zu wif sen, noch kurz vor dem Hafen den fran zösischen Kreuzern in die Hände, und wenn die weggenommenen Schiffe und Waaren bei der großen Schlußabrech nung auch ersetzt werden mußten, fo konnte doch Niemand die betroffenen Seeleute entschädigen, die als Kriegs gefangene" unter vielfachen Mißhand lungen seitens des StrahenpöbelS von einer Festung zur andern, zum Theil bis nach Algier hinüber geschleppt wur den. Habe und Gut der Bewohner deS feindlichen Landes stehen unter dem be sonderen Schutze deZ Gesetzes," fo be ginnt einer der deutschen Kriegsartikel, der dem Marodeur und Plünderer harte Strafen androht ; auf See da gegen ist im Kriege das Privateigen thum vogelfrei. Auf Befehl. iUt von Tx. Mar Floh r. Tie Augen weit aufaerissen. die bu fchigen Brauen zusammengezogen und die Stirn in zahlreiche Falten gelegt so stand der Regiflrator Alberding in der Mitte seines Zimmers und starrte prüfend und forschend auf einen in sei ner Hand befindlichen Gegenstand, für dessen Namen und Zweck er sich erficht lich bemühte, eine hinreichende Diagnose zu stellen. Im Zimmer seine! Neffen Fritz, wel cher den Rest seiner UniverfilätSferien im Hause seiner Verwandten zubrachte, hatte er jeneS verdächtige räthselhaste Ding aufgegabelt und alsbald mit ei nem längst bestehenden Argwohn in ei nen unabweisbaren CausalnexuS ge bracht. Wenn man weiß, daß Herr Alber ding einer von denjenigen war. denen daS vielgehörte: WaS werden die Leute sagen? zum Alpha und Omega jeglicher Moral und Sittlichkeit geworden ist, wenn man ferner weiß, daß derselbe Herr Alberding eine siebzehnjährige hüb sche Tochter besaß, so wird man eZ er klärlich finden, daß er sich dem Lieb lingZwunsche seiner Frau, ihren Schme ftersohn Fritz während einiger Tage in seinem Hause aufzunehmen, nur mit Widerstreben gefügt hatte und daß er sich nunmehr als verpflichtet fühlte, al len Annäherungsversuchen der beiden jungen Leute nach Kräften die Gelegen heit zu entziehen. Wo hatte er nur solchen länglichen, buntgestreiften Gegenstand, wie den so eben aufgefundenen, früher schon gese hen? Wo nur? Er durchstöberte die der gilbten Blätter feiner Erinnerung vor wärtS und rückwärts und wieder vor wärt, und siehe! plötzlich glaubte er'S gefunden zu haben, denn er spitzte die dürren Lippen und schnippte mit den Fingern. Ja, daS war'S sicherlich! Und wenn eS das war, dann war alles erwiesen und dann Er eilte mit großen Schritten im Zimmer auf und ad, den begonnenen Gedankenfaden emsig weiter spinnend. DaS Unwetter seiner Gemüthsftimmung entlud sich allmählich in unzweideutigen, bruchstückweise hervorgestoßenen Ge fühlSauSbrüchcn. Mit einem freundlichen Guten Mor gen, lieber Onkel!" betrat in diesem Augenblick der vermeintliche Delinquent in Gestalt feines Neffen Friß die Höhle des Löwen. Auch der Ritter DelorgeS, der sich erkühnt. auS der Ungeheuer Mitte den Handschuh seiner Dame zu holen, hat kaum in höherem Maße An spruch auf daS Mitgefühl theilnehmen der Seelen, als der zwanzigjährige Korpsstudent unter den obwaltenden Umständen. Na warte!" dachte der Regiftrator und verbarg, aus strategischen Gründen. daS fragwürdige Corpus delicti in seiner Rocktasche, um sich gleich darauf wie ein Raubthier auf sein Opfer zu stürzen. AuS dem übersprudelnden Quell sei ner Beredtsamkeit zischten mit vernehm barer Deutlichkeit nur von Zeit zu Zeit die Kraft und Schlagwörter seiner Philippica auf, diese freilich meist in verdoppelter Auflage. Kindereien Dummheiten Indiskretion VertrauenSdruch wie? " Aber, lieber Onkel," entgegnete der Angegriffene nicht ohne Erröthen und nicht wenig verwundert über die arg verkannte Spürnase deZ OdeimZ, so schlimm war'S doch gar nicht!" Nicht schlimm? nicht schlimm ? Unglaublich wie?" UebrigenS kann ich gar nicht begrei fen, wie Du so schnell dahinter gekom men bist," sagte Fritz kleinlaut. Ich hintergekommen ha! Habe ich Augen wie?" rief im Tone berechtigten Selbstgefühls der siegreiche Regiftrator und bemühte sich. eine imponirende Pose einzunehmen. Auf Deinem eigenen Zimmer eige nen Zimmer sah ich'S ja mit die fen Augen " Aber aus meinem Zimmer war s gar nicht." warf Fritz etwaS erstaunt ein. Ha noch besser ! war'S nicht ! Natürlich war's " Aber lieber Onkel " .Wie? daS närrische obscöne Ding I " Aber Elly ist doch kein närrisches, obfcöneS Ding " Unsinn ! Red' ich von Elly wie?" Aber wovon denn?" Na, natürlich von dem langen far bigen, gestreiften Tinge mit einem Worte, von Elly'S Strumpfband ! " rief mit der vernichtenden Grandezza eines Großinquisitors der Onkel, indem er gleichzeitig dem Neffen den ominösen Gegenstand hinhielt, sich im Voraus auf die Wirkung dieses HauptschlageZ etwa zu gute haltend. Statt der erwarteten Zerknirschtheit des also Ueberführten erfolgte eine don nerähnliche Lachsalve. Brillant, Onkel I Famosen Scherz I " Scherz? Erlaube Fritz " Na, natürlich. Onkel. Meinen ehr baren Bierzipfcl für ein wnblichcS Strumpfband auszugeben " .Wa waS! Bier wie?" grunzte der Regiftrator. Freilich, lieber Onkel : ein an der Uhrkette zu tragendes VereinZzeichcn unserer (Jouleur, wovon Du Dich übn genS bei näherer Betrachtung leicht hättest überzeugen können. Sieh hier unser Zirkel : .Vivat. CreZcat, Floreat Alemannia." Mit ebensoviel Haft als Mißtrauen stülpte der Angeredete eine umfangreiche Brille auf die Wölbung seiner Habichts nase und überzeugte sich etwas refignirt don der Fehlerhaftigkeit seiner gestellten Diagnose. Einen kläglichen Rückzug antretend, goß er die reich gefüllte Schal: seines Zornes über den Erreger seines MißmuthS. indem er Moralin rend vor sich hinkurrte : Bierzipfel! So was! Dinger gab'S früher nicht früher nicht moderne Faxen lauter Unsitten Unsitten " Fritz hatte wieder Oberwasser. Ich glaubte schon,' sagte er. Du hättest wirklich gesehen, waS mir Elly heute Morgen geschenkt hat." Die Blöße, welche sich der Neffe durch dieS freimüthige Geständmß gegeben. bot dem Alten einen willkommenen An griffSpunkt. Haha! Also doch waS geschenkt!" fuhr er aus. Doch wohl ein Strumpf, band oder so was he?" Nicht im geringsten. Nur ein klei, neS Andenken da ich doch morgen abreise. Im Grunde lft doch Elly.' wagte Fritz einzuschalten, meine rich tige Cousine und dazu Deine leid liche Tochter. " Unglaublich !" unterbrach ihn der On'el barsch, die Gedanken in der ein geschlagenen Richtung weiter spinnend und daher der Argumentationen deZ Neffen nicht achtend. Will die Faxen nicht! Thörichte Schenkerei! Kenne das ! An der Kneiptafel damit renom miren wie? !" Aber. Onkel " Geht nicht, auf keinen Fall ! Was würden die Leute sagen ! Wird zu rückgegeben heute noch verftan den !" Vollständig, lieber Onkel. Aber Elly wird eS vielleicht nicht wollen." Nicht wollen wie? Muß ! Ich hab'S gesagt verstanden?" Na ja, Önkelchen, wenn Du eS denn durchaus wünschest mir soll'S recht sein nur um Dir gefällig zu sein." Recht so verlasse mich drauf." Am Abend erfuhr der Regiftrator von Elly auf seine Anfrage, daß Fritz Wort gehalten. Er rieb sich vergnügt die Hände. AIS er am folgenden Tage seinen Neffen zur Bahn gebracht hatte und auf dem Bahnsteig der Abfahrt deS ZugeS harrte, drückte er in die flch ihm auS dem Coupee zum Abschied entgegen streckende Hand ein Zehnmarkstück mit den Worten : Hier, Fritz, weil Du Wort gehal ten. Bravo ! So fortfahren ! A propos, wag war'S denn eigentlich. waS fte Dir geschenkt hatte? Haarnadel oder so waS?" Ach bewahre." lächelte Fritz und winkte mit der Hand, denn der Zug setzte sich in Bewegung. eS war nur ein herzhafter Kuß." in seinem um die Mitte dir siebziger Jahre verfaßten Werke über den däni schen Krieg von 1343 und 1S49 gezollt mit den Worten: Einen sehr guten Eindruck machte das Erscheinen deZ jun gen Prinzen Albert von Sachsen vor den sächsischen Truppen in einem Lugen blick, wo diese im heftigsten tfeuei Ban den. Seine ruhige Besonnenheit und sein anspruchsloses Wesen erwarben ihm schon damals die Liede und Achtunz Aller und verkündeten im Voraus dL Eigenschaften, welche ihn später als Feldherrn auszeichneten." Feuertaufe bet Tüppel. .Aus dem Leben des Königs Albert von Sachsen" daS ist der Titel eines vom Direktor deS Dresdener Haupt ftaatSarchivS Geheimrath Dr. Paul Hassel herausgegebenen werthvollen Werkes, von welchem jüngst der erfte Band erschien. AuS dem reichen Ma terial dieses BucheS, dessen Held kürzlich feinen 70. Geburtstag feierte, heben wir die lebendige Schilderung hervor, welche der Verfasser von dem Verhalten des 21jührigen Prinzen Albert beim Kampf um 13. April 1849 gibt. Als der Geschützkampf," so berichtete der sächsische General Heintz, seinen Höhe Punkt erreichte, Morgens 7 Uhr, sprengte der Prinz auf seiner weißen Stute Stella" zu dem SchützenBataillon. Die brausenden HurrahZ, mit denen die Krieger seines Vaterlandes ihn empfin gen, lenkten die Aufmerksamkeit deZ Feindes auf diese Stelle, die jetzt der Zielpunkt für die Geschosse wurde. ES bedürfte einer zweimaligen, zuletzt sehr dringlichen Aufforderung des Generals Prittwitz, der die Gefahr erkannte, ehe der Prinz sich entschloß, zu dem Stand ort deS Hauptquartiers auf dem Müh lenberge bei Düppel zurückzukehren: doch ritt er später noch einmal zu den süchfi schen Batterien und wurde auch hier mit Judelrufen empfangen. Ter Prinz konnte mit gutem Recht feinem Vater schreiben: Die Feuertaufe, die Du mir wünschtest, habe ich gründlich erhalten." Die rühmendste Anerkennung aber hat dem tapferen Verhalten deZ jungen Wittiner Feldir.arschall Graf Moltkc Bonaparte al Jurist. Nach dem Beschlusse vom 13. Juli 130 traten die bedeutendsten Juristen Frankreichs, wie Tronchet. Portalis, Treilhard und andere zusammen, um ein öiv'.lgesetzbuch zu entwerfen. Die ser Entwurf wurde dann im Staats rath unter d?m Vorsitze der Konsuln Bonaparte und CambacereS geprüft und umgearbeitet. Zum allgemeinen Erstaunen entwickelte dabei Bonaparte eine ungemeine Kenntniß deS römischen Rechte? und cilirte ganze Seiten deS "Corpus juris". Eines Tage? fragte ihn Treilhard, woher feine so große Kenntniß stamme, da er sich doch meist im Feldlager aufgehalten habe. Bona Parte gab folgende Antwort: AIS ich noch Lieutenant war. wurde ich einmal mit Arrest bestraft, gleichgültig. weS halb, aber ungerechterweise. I dem Zimmer, das man mir als Gefängniß gegeben hatte, befanden sich ein alter Stuhl, ein altes Bett, ein alter Schrank und auf diesem Schranke ein großes Buch, das noch verftraudter, wurmstichiger und älter war als Stuhl, Bett und Schrank; eS war ein "Cor pus juris". Da ich weder Feder noch Papier, weder Buch noch Bleistift zu meiner Verfügung hatte, so war mir die Scharteke willkommen. Sie war so umfangreich und so mit Handschrift lichen Bemerkungen überladen, daß ich auch bei Jahrhunderte langem Aufent halte im Arrest Lesestoff gehabt Hütte. Ich war nur auf zehn Tage meiner Freiheit beraubt, aber als ich sie wieder erhielt, war ich voll gepfropft mit Iu ftinian und allen Entscheidungen der römischen Juristen." Alte Fahnen im österreichische Heeresmuseum. In den letzten Jahren find mehr als hundert alte Feldzeichen der Lsterreicbi schen Armee, sowie auch einige von ihr erbeutete fremdländische KriegSfahnen, die in allen Theilen der Gefammt Monarchie verstreut waren, kür daS HeereSmufeum gewonnen worden. In letzter Zeit erfolgte auf Grund kaifer licher Ermächtigung die Uebergabe der bisher im Emausklostcr ,u Vraa be. findlichen Kriegsfahnen an daS Heeres museum. Dem genannten Kloster war von seinem Stifter Kaiser Ferdinand III. eine große Anzahl der im dreißig, iäbriaen Krieae. insbesondere in der Schlacht von Nördlingen erbeuteten seinoilchen Feldzeichen überlassen wor den. von welchen, sich zehn Stück bis beute erhalten haben und bis in iiltin. fter Zeit im Ehor der Klosterkirche zu mauz in beträchtlicher Höhe neben dem Hochaltar angebracht waren. Diese Stücke sind nunmehr dem HeereSmufeum einverleibt worden. Trotz deS schlechten Zustandes der Fahnenblütter laffen sich die ursprünglichen Devisen und Wap den. welche theils auf scbwediscken. theil? auf französischen und deutschen ur,prung hinweisen, noch deutlich er kennen. Komische am Ladentisch. FolaendeS niedliches (MitMträ schreibt dem kmnrio. Kourier" in Kaufmann aus Sittensen: Kommt da ein kleines SzährlgeS Mädchen zu einem Kaufmann in Sittensen. einem nich?? sächsischen Kirchdorfe. .Kann ick woll en Pund Syrup kriegen, vum den besten?" sagt die Kleine, einen bran. nen Milchtopf auf den Tresen stellend. Ganz geern, mien Kind." antwor tet der Kaufmann, stellt den ?nh? die Waaae und läfct aus feiner Sann- die süße Flüssigkeit Hineinlaufen. So mien Kind, Hier best Du een Pund Sy ruv. dat löst 25 Vennen." Stumm sieht die Kleine den Mann an. Du mußt 25 Pennen utgeben." Keine Antwort. Hett Mutter Di keen Geld mn geben?" Jaaa ! Na. denn giv dat man her!" Schmunzend antwortet die Kleine: Tat Geld iß in'n Pütt!" Der fleißige wilbelm. Mutter (zum kleinen Wilhelm). Höre. Wilhelm, aus welcker Rank Bkt denn Du in der Schule?" Wilhelm: ..Aus der neunten Nank ur Zweit!" Mutter: Und wie viel Bänke sind denn in Deiner Klasse?" Wilhelm: Zwölf!" Mutter: So. dann sitzt Du ja nicht ganz unten." Wilhelm: ..Nein, oar.i unten fit keine, die letzten drei Bänke find leer. uno aus oer neunten sitzen wir ihrer zwei." Zm Gebirge. Fremder: Sie haben in Ihrem Dorfe nun auch einen Verein welchen Zweck verfolgt derselbe?" Gebirgler: Daß'S beim Raufen ordentlich zugeht!"