fi"t 'S .vy . Alorzan, der prcusjische Ir landcr. JiOll i I. l'l. . George der Vierte tfkgie 17S7, alZ ei noch Prinz von WaleS war, mit gro feer Vorliede folgende (schichte von den Erlebnissen eine JrlünderS zu er zahlen : Morgan, der hübsche und luftige Cohn eine? unbemittelten LandmanneZ in dem (ftnintu, Carlos erzählte der Prinz, war eS Uberdrüsflg. hinter dem Pfluge herzugehen und nahm von den Eein'.gen Abschied, um sein Glück in der Ferne zu suchen. Wie er England durchwanderte und spater auch seinen Weg durch Frankreich nahm, verdankte er seiner Riesenlänge von sechZ Fuß und sieben Zoll mit der damit im Verhältniß entwickelten ManneSkraft. Ein bestirn tes Steiseziel hatte er nicht, wollte die Welt kennen lernen und das Weitere dem Zufall überlasten. Eein Geschick brachte ihn über die preußische Grenze, zur Zeit, wo in Preußen der König Friedrich Wilhelm der Erste regierte, ein Despot, der unter den gekrönten Häuptern des Kontinents als eine Mischung von Narrheit und Wahnsinn gefürchtet wurde. Er hatte nur eine Leidenschaft, Geld zusammen zu schar ren, und einen Ehrgeiz, zwei Mal tcig lich ein Regiment von tausend Grena dieren, von denen nicht einer unter sechs Fuß sechs Zoll lang war, einzu exerzieren. Morgan wurde sofort von den preu fzischen Werbeoffizieren in Beschlag ge. nommen und gezwungen, als Frei williger dem Siiesen'Regiment ein verleibt zu werden. Dieser Schicksalswechsel war natür lich total gegen deS JrlünderS Berech nung. Die AuZstcht. bis zu seinem Lebensende die Muskete zu schultern, statt die Welt zu durchstreifen, verleitete ihn oft zu dem Entschlüsse, Flinte und Soldatenehre hinter sich zu lassen und da? Weite zu suchen ; aber ein solcher Versuch war nicht auszuführen. Die Landesgrenze war zu entfernt und zu scharf bewacht, und Morgan marschirte schweren HerzenS in seinem Regiments. Eines AbendS wurde ein türkischer Rekrut eingeliefert, der volle sieben Fuß hoch war. .Wie viel hat unser König für das Anwerben dieses Heiden zu bezahlen gehabt?" fragte Morqan den Corpo ral. Vier Hundert Thaler." war die Antwort. ..WaS 1" rief Moraan So viel Geld für einen Türken?" Für weniger kann man keinen Re kruten bekommen," entgegnete der Korporal. Schade ! Jammerschade, daß meine fünf Brüder in Irland dag nicht wif. fen I" rief Morgan. Ich bin unter ihnen der Kleinste, und Jeder von ihnen würde für dreihundert Reichs thaler sofort nach PortSdam kommen." Diese Nachricht verbreitete sich sofort von Unten nach Oben bis zum Ober ften, der den Monarchen davon im TabakS'Collegium in Kenntniß setzte. WaS !" rief der König, fünf Kerle größer als der Jrlünder ! Die muß ich haben l Der Kerl soll sofort nach ihnen schreiben. Habe ich sie erst hier, so wird der PreiS für sie sich schon sin den," lachte er, indem er mit den Augen blinzelte. Er muß sofort schreiben l" Der Oberst ließ Morgan kommen, welcher that, alZ könne er sich nicht er innern, je etwas gesagt zu haben. Ich habe weder Eltern, noch Bruder, rief er, das Regiment ist mein Vater und meme Mutter und in unserem Regt tnentt hoffe ich zu leben und zu fter den. AIS man ihn auf den Befehl de? Königs aufmerksam machte, der nicht ungestraft hrntergangen werden dürfe, gestand er zögernd, daß er fünf Brö der habe, welche größer seien, als er, aber daß keine Macht der Erde sie zwin gen könne, sich von ihrem Vaterland und von ihrem Pfluge zu entfernen. Der Oberst sah die Unmöglichkeit em und schwieg. Aber Friedrich Wll Helm war ärgerlich, alZ die fünf Bist der nicht kamen; er wollte Werbeof fiziere absenden, um sie zu bringen, und IS man ihm vorstellte, daß dieselben weder in England, wie in Irland, ohne zu Krüppeln gehauen zu werden, nicht erscheinen dürften, wurde er wüthend. Schickt den Bruder, daß er sie hole ! rief er. Ich muß die fünf Kerle haben 1 Die Order wurde ge geben. Morgan war nun untröft lich. bat den Oberst, einen anderen Soldaten abzuschicken. DeS König Befehl mußte streng, buchftüblig befolgt werden, hieß eS. Morgan war un tröstlich. Mit trauriger Miene" bereitete er sich zur Abreise. Aber ein neuer Zweifel ergriff ihn. Wie konnte er seine Brüder zum Kommen bewegen, ohne daß er ihnen daS Werbegeld zeige? Der Oberst, der die Ungeduld deS Königs fürchtete, entschloß sich zu einem Wagniß. Ich werde Dir die Hälfte dcS Werbegeldes aus mei ner Kafse vorstrecken; die ander Hülste erhalten sie in Potsdam. Damit war Morgan zufrieden. Als er nun, das Geld einsteckend aus den Thoren Pot S d a m ' S schritt, entstand ein anderes Bedenken, daS ihn zur Umkehr zwang. Herr Oberst sagte er die Jrlünder find unter allen Nationen diejenigen, welche jeden auS der Fremde heimkeh renden LandSmann für einen Lügner und Prahler halten. Wenn ich ihnen von der guten Behandlung und der schnellen Beförderung in unserem Regi ment erzähle, so lachen sie mir ins' Ge sicht. Zeige ich ihnen de- Geld, so glauben sie. deß ich eS entweder Jeman dem gestohlen oder adeschn?indelt habe. Mein Leben wäre unter den Kerlen nicht sicher, komme ich all Gemeiner zurück. Dieser Einwand tncr vernünf tig genug, und wurde dem Könige hin tcrdracht, txr wie ein Grenadier über diese Verzögerung zu fluchen begann und befahl, dem Jrländer die Treffen zu geben und mit den nöthigen Pässen über den Rhein zu spediren. Morgan erreichte feine Heimath im Eountq Earlow, erfreute seine LandSleute auf Meilen in der Runde mit der Erzählung, wie er den Preußen könig und daS ReseN'Regiment über listete. Für daS Werbegeld kaufte er Land und wurde wohlhabend auf Un kosten der preußischen Staatskasse. Wie jeder Held, erhielt auch er einen Beinamen. Bis zu seines LebenS Ende nannte man ihn Morgan Prussla. (SonntagS'korresp., Baltimore.) Der Torpedojagcr. i2luä The C ii ! ! 0 0 ".) Von der summenden Schiffswerft bis jenseits zum niederen Hügelsaum breitet sich in der Morgensonne der blinkende Hafen US. Glatt wie GlaS. Vor den Hügeln liegen die schwarzweißen Rümpfe der alten hölzernen Kriegs schiffe, die ehrwürdigen Zeugen mancher großen Schlacht, deren Lärm lange verhallt ist auf der See. Tort liegen sie im stillen Hasen, die Veteranen, deren KriegSlaufbabn vollendet, und nun find sie die Pflanzschulen für die Mannschast der neuen Marine. Hart an der Werft liegt ein eben vollendetes Kriegsschiff vor Anker: ein lange?, niedrige? Jahrzeug, das Rauch auöstößt auS seinen drei dicken Schloten, und dessen ganzer kühner Bau gleichsam von heftiger, unwiderstehlicher Energie strotzt. ES ist schwarz vom Steven bis zum Steuer, nur ein scharlachrother Strich zeigt sich über der Wasserlinie, die Schlote, der einzige Mast, die Ka puzen tragenden Ventilatoren groß und klein, die Boote, die an den JUtten hängen AlleS ist schwarz. Auf dem zitternden Deck sind Säcke von glänzen, der. mit der Hand zerhackter Kohle aus geschichtet und Blechbehälter voll Oel, Einige dreißig Mann, Heizer, Tla schiniften und Matrosen, rauchen und schwatzen, und erwarten den Befehl: Auf die Posten!", während daS Zischen deS den Sicherheitsventilen entströmen den Dampfes den mannichfachen Lärm der Schiffswerft übertönt. Denn der neue Torpedojöger schickt sich an zu seiner ersten Probefahrt. Zwei Männer rudern um daS Schiff herum in einem Kahne; sie fegen seine Wasserlinie rein vom letzten Theilchen Hafenschaum. Ein Befehl, und die Männer auf Deck verschwinden nach unten, der Lieutenant steigt auf seinen kleinen Commandothurm vorn im Bug und stellt sich neben den Kapitän, und unten im Maschinenraume schellt die Klingel. Der Torpedojäger bewegt sich rückwärts, dreht sich langsam und glel tet über den ruhigen Hafen vorbei an den geschäftigen Werften, den großen offenen Schuppen, dem Gewirr der Masten. Taue und Schlote und den rothen Backfteinhäusern der Werftbehöv den, und weiter in leichtem, glattem Zuge an den dichten Massen alter rother Häuser vorbe, zum Hafenwachtschiffe. den runden Forts hinaus in das grüne Waffer. Wieder schellt die Klingel im Ma schinenraum, wo die Nadel des tele graphischen ZeigerS auf Voll Dampf voraus!" zeigt, und eine heftige zitternde Bewegung packt und schüttelt daS Schiff wie ein Fieber. Eine lange, schäum besäumte Welle kräuselt sich schräg weg von den Backen, hinten aber steigt eine Schaumfontäne höher als daS Achterdeck, die niederfüllt als fächerförmige Schaummasse, und schnell geht sie über m eine weine Wegspur aus Schaum perlen. Die drei Schlote laffen Massen von braunem Rauch entquellen, der sich seitwärts als große, sich ballende Wolke dahinzieht, die ihren Schatten wirft auf die gewellte See. Die Männer, welche auf Deck hin und gergehen, müssen gegen den Druck der Luft ankämpfen, die das Schiff durchschneidet, während fern an der versinkenden Küste dünne Rauchsäulen sich in die stille Luft er heben hier und dort. Aber noch hat die Prüfung der Geschwindigkeit nicht be gönnen, denn die Maschinen müssen eine halbe Stunde arbeiten oder länger, bis sie ihre höchste Schnelligkeit er reichen. Jetzt wird der auZquellende Rauch von einer rothen Flamme durchzogen, das Hintertheil senkt sich nieder, bis die bekappten schwarzen Ventilatoren, von denen das ganze Verdeck besetzt ist und auf deren jedem ein beller Reffer li-at. bergauf zu laufen scheinen dem Bug zu. Der stehende Seeschaum fliegt wie ein Regen von Kieselsteinen, und die Maß foittf zittert wie eine Veitscde von her furchtbaren Erschütterung. Drunten im Maschinenraum, dort herrscht ein knatternder höllischer Lärm: die 3eiaer. nadeln zittern alle auf den mesfigum rahmten Zlfserviattern; die Maschinisten, voll Fett von Kopf bis zu Fuß, gießen Oel und Waffer auf die Wellenlaa. bis die Maschinen wie wild laufen und hämmern in undurchdringlichem Dunst. uno unten im Heizraum. tn den die Lust durch wirbelnde ffäcker oetrieben wird, schwitzen die Heizer in einem rurm von oyienpaud. Mit einer j ihnen zur Natur gewordenen wilden Eneraie schaufeln d:e schmutzigen Män nr mit Staubbrillen, ohne aufzuhören Koblen in die weißglühenden Offen zu stoßen und schieden die langen Eisen, gäbe umher in den unerträglichen F?uern. Die erste weiße Boje, die die cbge messene Meile markirt, ist erreicht; die beiden entsprechenden Pfähle an der Küste blinken hintereinander auf. und in einem Augenblick hat das Schiff sie hinter sich. Die zweite Boie ist pasfirt. da? zweite Paar Pfähle taucht auf für einen Moment und Dreißig Punkt vicrachtbi:r!" sagt der Ingenieur der Schiffbaufirma, mit der Arretii'Uhr in der Hand, voll Genugthuung. Er will sagen, daß der Torpedojäger mit einem Bruchiheil unter eirninbdreißig und einem Halden Knoten oder ungefähr fünfunddreißig engl. Meilen in der Stunde führt. Und danach schneidet daS kleine mäch tige Monstrum der Zerstörung drei Stunden lang durch das Waffer mit höchster Geschwindigkeit, bis daS zit ternde. tosende Geschwirr eS in Stücke sprengen möchte. Die Schlote find Säulen von Seesalz, und beständig klingt aus dem Herzen des knatternden Treibwerts ein Ton wie ein Vorzeichen drohenden Unglücks. Endlich schlägt die Stunde. Die Versuchsfahrt ist geschehen, die Schlote hören aus, auch zu speien, und daS gemarterte und marternde Fahrzeug, befreit vom dämonischen Zwang. schwimmt plötzlich m gesegnetem Fnc den. So gleitet der Torpedojäger heim wärtS, leicht wie eine Schwalbe, und legt an am Quay. während die frostige FrühjahrSdämmerung herniedergeht und die Werftarbeiter in Trupps nach Hause ziehen. Ausgerüstet mit dem heimtückischen Torpedo, bemannet mit sechs Schnell feuerkanonen und schneller als jedes schiff aus dem Meer, bat der Torpedo jüger seinen Platz in der Vorhut der Armeen der See. Brautwerbung in Honduras. Auf ganz eigenthümliche Art lassen die Schönen in der Republik Honduras in Central'Amerua um ihre Hand an halten. Begegnet ein junger Mann einem Mädchen, das ihm gefällt, dann vertraut er nch zuerst seiner Mutter an. die wiederum ernsthaft die Sache mit ihrem Gatten bespricht. Sind beide Eltern mit der Wahl ihres Sohnes ein verstanden, so werden zunächst alle Freunde und guten Bekannten zu Rathe gezogen, und sobald die ganze Gesell schuft jedes Für und Wider" gründlich genug erwogen zu haben glaubt, begiebt man sich in Prozession mit Musikbeglei tung nach dem elterlichen Hause der Begehrten und offerirt der Mutter deS Mädchens einen großen Korb voll G schenke, die gewöhnlich in geschlachtetem Geflügel, eigengebackenem Brot, selbst, gezogenem Obst, getrockneten Kornäh, ren und auf Schnüre gereihten Pfeffer, körnern bestehen. Der gute Ton er heischt nun. daß die Mutter mit der Antwort zögert, bis sie Zeit gehabt hat. ebenfalls mit ihrem Gemahl und der ganzen Verwandtschaft und Bekannt schaft eine Berathung abzuhalten. Bei dieser Berathung hat natürlich auch die Hauptperson, da? Mädchen selbst, ein Wörtchen mitzureden. Obgleich in den meisten Fällen kaum 14 Jahre alt, darf die Schöne doch zuerst ihre eigene An sicht über die Sache äußern, und zeigt sie sich nicht abgeneigt, so wird alles Nähere eingehend besprochen. Der seiet liche Zug der Freiwerber tritt aber stets den Heimweg an, ohne im geringsten zu ahnen, ob der Antrag angenommen oder abgelehnt werden wird. Ist nun daS letztere der Fall, so sendet man den Korb mit den Geschenken unberührt an die Mutter deS Freiers zurück. Geschieht dieS nicht im Verlauf der nächsten zwei Tage, dann ist Hoffnung vorhanden, daß die Antwort günstig ausfüllt, ob wohl der endgültige Bescheid nie vor Ende der zweiten Woche an die Eltern deS harrenden JünglSngS gelangt, da große Eile den Verdacht erregen würde, daß man nur zu gern bereit sei, die Tochter fortzugeben. Die Zusage er folgt nun ebenfalls in Form eines Kor beS mit Geschenken, der an die Mutter deS werbenden ManneS geschickt wird. Dann erst darf der schmachtende Lied haber sich seiner AuSerwählten persön lich nähern. Königin Hortenfe in der Schweiz. Die letzte Nummer der Bibliotdeaue Universelle" bringt folgende Mittheilung über den Aufenthalt der Königin Hör tenfe in der Schweiz: Die ehemalige Königin von Holland verbrachte den Sommer deS JahreS 1816 zum Ge brauch der Melkenkur zu GaiS in den Appenzeller Bergen, wo sie in Gesell schaft ihrer Vorleserin mitten unter den Hirten ein höchst idyllische? Leben führte. Wir vertrieben uns." schreibt die Vor leserin. gewöhnlich die Zeit damit, daß wir eifrig vierblättrigen Klee suchten ; denn die Königin lebt in dem Glauben, daß. wenn wir daS Glück hätten, solchen zu finden, dieS ein Zeichen unserer Rück kehr in die Heimath wäre. Auch die kleinen Schweizerbuben halfen uns fu chen und brachten uns ganze Sträuße von vierblättrigem Klee, aber unser Wunsch ging nicht in Erfüllung." Der Landamman deS Kantons that fein Möglichstes, um der Verbannten den Aufenthalt in seinem Ländchen ange nehm zu machen, und faßte schließlich eine tiefe Leidenschaft für sie. EineS TageS. als er wieder in begeisterten W'rricn da- Lob der Königin in Ge genwart deS damaligen p:eußikch?n Ge sandten ?uft::S Grunner sang, meinke dieser: Nun, wenn Ihnen die Königin gar so gut gefällt, so machen Sie ihr doch einen HeirsthZantrsg!" Und der naive Beamte, der den Scherz für Ernst nahm, that bis 5 wirklich mit dem Bei fügen, die Ehcscheidung mache in der Schweiz keine Schwierigkeiten. Königin Hcrtense wie? da! Ansinnen deZ Ver liebten in so reizender Form zurück, daß er auch ferner ihr Freund blieb. Teutsche Zticrftchttrinnen. Zwei der populärsten und reichsten Stierfechter Spanien? gehören dem weiblichen Geschlechte an und sind Deutsche. Lola und Angelica Pretcl, wie sie sich nennen, find au? Branden bürg an der Havel gebürtig und waren ursprünglich kircuSreitcrinnen. bis sie zufällig auf einer Tournee durch Epa nien ihr Talent als ZorcroS entdeckten. Die Geschwister Pretel", die von An fang an vom Glück begünstigt waren, haben seit Langem einen wohldegründe ten Ruf als Stierfechterinnen. Heute find sie die Leiterinnen einer großen Guadrilla, d. h. einer Truppe von weiblichen BanderilloS und PicadoreZ. Die Truppe reift während der Früh jahrZ und Sommermonate innerhalb Spanien von Stadt zu Stadt und giebt ihre Vorführungen zum Besten, nach dem sie lange vorher schon diesbezügliche Contrakte abgeschlossen hat. Der Be ruf der Stierfechter ist übrigens ein traglicher, als man denken soll. In einer Saison, also ungefähr vom Mai bis Oktober, soll z. B. jede der beiden Schwestern ungefähr 500. Mark verdienen. Allerdings muß sie hiervon ihre eigenen glänzenden Eoftüme bestrer ten, die nicht selten von Gold und Edel steinen funkeln. Sie muß aber auch alle Bedürfnisse ihrer Guadrilla" decken. Die beiden Brandenburgerin nen nennen eine prachtvolle Villa ihr eigen, die mit den anschließenden, in der Nähe von Madrid gelegenen Trainir Höfen wohl in ganz Spanien nicht ihres Gleichen haben dürste. handgreifliche Lektion Über Mein und Dein ertheilt war. wurden sie gefesselt nach der Stadt gebracht. Tas Mitleid des Hundes. Einen interessanten Beitrag zur Psychologie der Thiere (so erzählt die Teutsche Wochenzeitung in den Nieder landen) liefert ein Hund unbestimmter Rasse in der Keppelftraat zu S Gravew hage. DaS kleine Thierchen schleppte eines Mittag? einen Theil seines auS Knochen und Brot bestehenden Futters zur geschlossenen HauSthüre, an der eS kratzte. Als man ihm bedeutete, daß ein gut erzogener Haushund keine fol chen Experimente machen dürfe, sing er an zu brummen und stellte sich über den verschleppten Futtervorrath. ES war deutlich, daß er auf die Straße wollte, und man willfahrte denn auch feiner gekratzten Bitte. Fein säuberlich nahm er einen Knochen um den anderen auf und trug ihn an eine HauSccke. Darauf entfernte er sich für kurze Zeit und kam mit einem alten, blinden Hunde zurück, der gierig über die Speisereste herfiel, während Zwart", so hieß der Hund, schweifwedelnd zu seinem Herrn hinauf schaute, der von nun an die Rationen verdoppelte. Ueber drei Wochen dauerte diese Fütterung, dann sah man den blinden Hund nicht mehr. Zwei kostbare Tchlüffel. Eine italienische Zeitschrift bringt die Mittheilung, daß unlängst von einem Rothschild 34.000 Mark für einen ein zigen Schlüssel ausgegeben wurden. Dieser Schlüssel ist allerdings ein Kleinod in feiner Art, und man be hauptet, daß er das Werk deS berühm ten italienischen Künstlers Venvenuto Sellinl fei, der im sechzehnten Jahr hundert lebte. AuS einem Block Stahl gearbeitet, stellt der Schlüssel zwei weid liche Figuren vor, die vielfach der schnörkelt und verziert find; der Bart weift außerdem noch daS Wappen einer der ältesten AdelSsamilien Italiens auf. Ein ähnlicher, ebenfalls höchst werth voller Schlüssel, der einft im Besitz der Medicis gewesen, befindet sich jetzt im South Kensington Museum in Eng land. Ten Griff dieses Schlüssels bil det ein kunstvoll ausgeführter viereckiger Tempel, der eine aufrechtstehende Figur einschließt, die ein wappengeschmücktes Schild emporhält. Ter übrige Theil des Schlüssels soll eine alterthümliche Säule vorstellen mit einem korinthischen Capital als Bart. Tie wachsamen Gänse. Seit dem grauen Alterthum find die Gänse berühmt wegen ihrer Wachsam keit, haben sie doch einst, als eine Hee reZrotte feindlicher Gallier die römische Burg, daS Capital, nächtlicher Weile überfallen wollte, durch ihr warnendes Geschrei Rom gerettet, in die Weltge schichte also mit Nachdruck eingegriffen. Daß die Gänse noch heute diese nützliche Eigenschaft haben, beweift folgender Vorfall: In einem GutZhof bei Brüs sel drangen zur Nacht Einbrecher ein. Schon hatten die Diebe Leitern ange legt und waren im Begriffe, in die Fenflcr einzusteigen, alZ die Gänseheerde im Stalle durch daS Geräusch aufmerk sam wurde, die Anwesenheit von Jrcm den bemerkte und eine Höllenlärm be gann. DaS erregte Geschnatter machte die Bewohner munter, und einige Re volverschüsse erweckten die GutSleute, denen eS alsbald gelang, die verblüfften Diebe bis auf einen zu fassen. Nach dem den Raubgesellen zunächst eine Vclj", der Hund auS Pommern. Gladstone'S langjähriger treuer Ge fährte, ist gestorben. Neun Jahre hat der Schwarze den Greis aus Schritt und Tritt in Hawarden begleitet. Die Sache erinnert an den Hund de? Odys seuZ. BiZ zum letzten Herbst, ehe Gladftone nach Cannes reifte, war Petz so wohl und glücklich, wie der Hund eine? guten Herrn nur fein kann. Dann wurde Schloß Hawarden einsam. Petz war an Geselligkeit gewöhnt. De- halb zog er auZ und ließ sich im Haufe deZ Schwiegersohnes feine? Herrn. dcZ Pastors Trew. nieder. In dem Hause wohnte die kleine Torothy. Petz war ihr Liebling, und sie war seiner. Ader seltsam zu sagen, die Lustigkeit war aus dem treuen Thier verschwunden, nachdem sein Herr Linderung seiner Leiden im Süden gesucht hatte. Häufig lief Petz von der Pfarre in Buckley nach Hawarden zurück. Er fahndete nach dem geliebten Herrn und fand ihn nicht. Letzthin verweigerte daS Thier die Nahrung. öS ließ sich nicht mehr trösten, sondern kauerte einsam im Winkel. AIS Gladftone nach Hawar den zurückkehrte, brachte man Petz in seine alte Heimstätte. Aber nur wenige Tage hat er die Rückkehr seines Herrn überlebt. Tann ftarb er. Am njc tvrn ITIonat. K,llner : Wünschen Herr Doktor nach der Karte zu speisen?' StudiowS: Danke ich steife nach dem Abreißkalender! Bringen Sie mir eine Lederwurft mit Kraut !" Tie Berliner grauen müssen vor 250 Jahren viel schlimmer gewesen sein als heute. Wenigstens lassen darauf die bitteren Klagen schließen, welche der kurfürstlich dran denburgische Rath HanS Georg von dem Borne in seinem Buch über den gegenwärtigen betrübten und kümmer llchen Zustand der Kurmark Branden bürg anstellt", welches im zweiten RegierungSiahre deS Großen Kurfür ften erschien. In dieser merkwürdigen Schrist heißt eS wörtlich: Unsere Wel der und Töchter können ihren Vorwitz in der Bonität nicht genug büßen, sogar daß sie mit der natürlichen Gestalt und Farbe, so ihnen Gott der Schöpfer ge, geben hat, nicht zufrieden find, sondern damit sie weißer und schöner erscheinen möchten, waschen sie sich mit Mischungen von wohlriechenden Wassern, streuen Poudre de Cypre in das Haar und tragen hohe Sturmhauben auf dem Kopfe, als ob sie alles, was ihnen de gegnet, niederreißen wollen." Wiener Pratcr-Jdnlle. (Frei nach Heine's Vorn Stamm der 2I3ra".) Täglich fuhr die GreißlerStochter In dem Prater auf und nieder. Meistens fuhr sie ganz erträglich. Fiel vom Rad nur hin und wieder. Täglich an derselben Stelle Sah sie einen Jüngling lehnen, Stumm nur grüßend, aus den Augen Sprach bereits em heißes Sehnen. EineS Tage? fiel das Mädchen, Von dem Rad ihm in die Arme, Und er fing sie auf behende, Preßt sie an die Brust, die warme. Und er sprach (fein Deutsch klang reine, Wie ste'S sonst nur laS in Büchern): Bin Agent und möchte gerne Gegen Unfall Sie versichern." Slls Czar Nikolaus der erste einmal daS PreobrashenZki Garde regiment auf dem MarZfeld bei PeterS bürg infpizirte, schritt er auf den rechten Flügelmann zu und fragte ihn: Wie heißt Du, Grenadier?" Romanow, Majestät!" WaS, wir find wohl beide ver wandt?" Zu Befehl, Majestät!" Sage eS mir gleich, auf welche Weife?" Majestät sind der Vater des Vater landeS und ich dessen Sohn." ,Du bist also mein Enkel und von heute an Unteroffizier." Der kleine Nationalökonom. Lehrer: Wenn die Ausgaben die Einnahmen überschreiten, wie nennt man das?" Peperl: Eine Sauwirthschaft, Herr Lehrer !" Unerwarteter Bescheid. Buchhalter: Heute, Herr Principal, find eS zwanzig Jahre, daß ich in Ihren Diensten stehe !" Principal: Da seh'n Sie, wie lange ich Geduld mit Ihnen gehabt habe !" Boshaft. Junger Tondichter : Nach der Auf führung der neuen Oper wurde der Komponist stürmisch gerufen I" Herr : Und wer AlleS ist denn da gekommen?" kzavsherrn kogik. Weißt Du schon. Kathi, daß unser Hofrath in der ersten Etage Excellenz geworden ist? Den müssen wir ftei gern !" Schon wieder?" Nun, er kann doch nicht für das gleiche Geld in einem Haufe fein, wo Excellenzen wohnen, wie in einem, in dem nur H o f r ä t h e logi ren l" Ucbcnaschung. , . . Meine Freundinnen. Arthur, be Häupten immer. Tu nähmest mich nur deZ Gelde wegen!" Jft das auch Deine Ansicht, liebe Wilhelmine?" Ach wo... ich habe ja gar kein' !" Manchen Bildern sieht man eS sofort an, von welchem Pinsel sie gemalt wur den. Rosenzeit. ES war ein Sommertag warm und mild, Tie Blumen blühten ring? im Gefild. ES schritten Zwei durch daS sonnige Thal. Die küßten einander wohl hundert Mal. Leb' wohl. Tu Liebster. Gott sei mit Dir; .. Oh sage, wann kehrst Du zurück zu mir?' .Und muß ich voll Weh' verlassen mein Glück, Herzlicbfte mein, ich kehre zurück. Wenn wieder blühen die Rosen !" " ES kam der Winter rauh und kalt Da trieb ihn heim der Liebe Gewalt. ES schritten Zwei durch daS eisige Thal, Tie küßten einander wohl hundert Mal. Ich wär' gestorben in SehnfuchtLleid, BiS die Rosen dlüh'n, daS ist noch so weit !" Du kehrst ja zurück zur rechten Frist, Geliebter, sieh', seit Du bei mir bist. Da blühen wieder die Rosen !" ver Lifcrsiichtige. Köchin, wo ist denn der Schlüs sel vom Speise schrank?" Ach. Madam', den., den hat mein Bräutigam diesen Abend mitgenommen ... der Mensch ift so furchtbar eifersüchtig !" verfelzltcr Beruf. Aber. Herr Apotheker, warum ha den Sie denn Ihren neuen Lehrling schon wieder forgeschickt?" Hab' ihn nicht brauchen können! Der Kerl hat so große Hände gehabt, daß er mir beim Pillendrehen immer die reinsten Knödel gemacht hat!" Begründeter verdacht. Gattin: WaS unsere Lina für viele Unarten zeigt, seit sie Braut ift." Gatte: Du, ich glaube, die ift von ihrem Bräutigam dazu ermuntert wor den, damit er mehr Mitgift dafür ver langen kann." Die Hauptsache. WaS, Elfe, Tu willst Medizin stu diren?" Ja, Tantchen, Sprechstunden gc währen doch wohl viel Unterhaltung." Gedankensplitter. Das einfachste Gericht ift besser als das. theuerste Kochrezept. Im Glücke den Kopf oben behalten ift oft schwerer als im Unglücke. Manchen ift das Spiel nur dann eine Erholung, wenn sie von Anderen viel holen" können. Das neue Bild. Dilettantin : Sehen Sie nur, schon wieder hab' ich ein Bild fertig gestellt." Herr: WaS! Schon wieder eins? Das geht bei Ihnen ja wie geschmiert l" Brautalück. Wie harrte ich danaend am 5ocb,eitSta Dem lieblichen Bräutchen entgegen, Das höchste Glück der Erde lag Auf allen meinen Wegen. Und hell ein jauchzender Jubellaut Entrana ftch der BruS wie ein Beten Als endlich die myrtengeschmückte Braut rrolyend zu mir getreten. .. Ich konnt' mich nicht halten, ich mußte bin ES wollte mein Glück mich ersticken, Aus die schwellenden Lippen roth wie Rubin Einen glühenden Kuß zu drücken. Jäh schoß ihr die Röthe in'S holde Ge sicht, Das Blut will sich ihr wohl erhitzen? -le ruft: Mein Himmel, zerdrücke mir nilfit Meine schönften Schleifen und Spitzen ! Der Oolzhacker iensvan hat den ganzen Tag im Regen gearbei tet und freut sich, als er heimkommt, auf die warme Stube und die warme Suppe. Aber er hat die Rechnung ohne den Wirth gemacht. Die Frau ruft hinter dem Ofen bervor: . rnn, 'S iS kei' Wasser da. Geh' Du an den Brunnen und hol S. Dir macht der Regen doch nix mehr. Tu bischt doch jetzt emol naß." Ter FrllNZ NlMMt den Kim?r. rtent läßt ihn voll laufen, kommt zurück, schilttet ihn der Zrau über den ffnhf und sagt: So. Gretel, jetzt bischt Du ,o nag wie icy; zetzt kann cht Du Dir Dei' Wasser selber hole'!" Zm Zweifel. Kaö (der JUNI rilpn TOnT in Mwom i- (j ) W V t in JVlIllUt Leben vom Hausknecht aus einem M!.tk.,.. . 7 . v,l,uu yinausgemorsen wuroc): Wie ift das eigentlich gibt man da dem Mann ein Trinkgeld?!"