3n allc gegangen. f umcueäte boh .. i'tnibtl. Ich ttua mich can ernstlich mit dem Kedankcn. iu btuotbrn. denn ich hatte das rtunaatfcUenleben satt. Da es mir an Damendekanntschllst fehlte, so sucht, ich auf dem nicht mehr ungklvöhnlichen Wege deS LnnoncirenS zu einer tfrau Zu kommen und war gerad: mit dem Absoffen einer diesbezüglichen Annonce delchZtliat. a!Z mir euind, daß ich da tiaenttich viel bequemer und billiger ha den könnte, indem ich einfach auf eine der dielen HeiratbZannoncen schnei, d taglich von hciratdZluftigen Damen in d,e iSeituna gerückt werden. Gebacht gethan. Ich nahm das Tageblatt zur Hand und ji:eß auch bald aus ein n nonce. welche mein Interesse erweckte und die fo'cüdermafzen lautre: .Eine Wittwe in den besten Jahren, mit Hausstand und etmaS Vermögen, wünscht flch wieder zu verheirathen Auch ist dai.'.bft ein Zimmer zu ver miethen. C. u. A. B. 100 an d. Exi) d. BlütteS." Famo; daZ war waS für mich! Sine Wittwe zu ehelichen und somit in einen sertiaen HauZSand bliiemzuhe, rathen, da? war schon immer da? Ziel meiner Wünsche, und waS daS kleine Vermögen betraf, so war dieS ja auch nicht zu verachten. Ein Zimmer brauchte ich nun gerade nicht, denn ich wohnte angenehm und verhaltnißmüßiZ dillig und auch bei netten Leuten. Aber, was thut man nicht alles aus Liebe! Wenn eS sein mußte, dann zog ich eben auS, denn halten that mich nichts. Ich reichte umgehend unter der ange gebknen Khriffce eine Offerte ein. in der ich mir mit wenigen Worten um An gäbe einer genauen Adresse bat. Als Anlwoi t darauf hielt ich zwei Tage fpä ter ein zierliches Damenbriefchen in der Hand, in welchem eine Frau Anna Werner, unter Angabe ihrer Adresse, mich aufforderte, zweck; mündlicher Be- fprechug der Angelegenheit, bei ihr vorzusprechen. Ich machte mich sofort auf den Weg, nachdem ich mich in meine eleganteste Toileite cikwvlfen, und stand eine halbe Stunde später vor der Thür der schon im Stillen von mir Angebeteten und zog klopfenden Herzens die Klingel Eine reizende kleine Frau, mit blonden Locken und himmelblauen. Augen bei deren Anblick mein Herz sofort höher schlug, öffnete mir. .Verzeihung, meine Gnädige," brachte ich stotternd heivzr, .sind Sie die Tame des Sause?? .Zu dienen, mein Herr," antwortete sie mir mit einer zierlichen Verbeugung und mit einer so lieblichen Stimme, daß 5 mir durch Mark und Bein ging, und ich ganz verwirrt wurde. .Dann find Sie wohl die Tame, welche' beinahe hätte ich nun gefragt: .welche sich wieder zu verheirathen wünscht', aber da fiel kS mir im letzten Augenblick ein, daß eS doch wohl im schicklich und unpassend wäre, gleich so mit der Thüre iriS HauS zu fallen, und so fragte ich denn: dann find Sie wohl die Dame, welche ein Zimmer zu der miethen hat ?" Ja wohl, mein Herr, da sind Sie hier ganz richtig, belieben Sie nur näher zu treten." Und mit diesen Worten führte sie mich in ein nach der Straße belegeneS zweifenstrige? Zim mer, welche höchst elegant eingerichtet war. DaZ Zimmer gefällt mir sehr gut," nahm ich nun wieder da? Woit, .aber ich muß gleich vorausschicken, verehrte Frcu, daß eS mir sehr darauf ankommt, recht ruh',g und ungestört zu wohnen. Kindergcschni zum Beispiel kann ich nicht ertragen, ich bin nämlich Schrift steller und muß als solcher den Tag über absolut ungestört arbeiten können." .DaZ können Sie auch sehr gut bei mir, lieber Hecr, denn Kinder sind hier Licht, nur eine ältere Dame, eine Ver wandte von mir. wohnt hier mit ein, aber die stört Ihre Ruhe in keiner Weise." .Und welches ist der Preis deS Zim merS?" fragte ich sehr bescheiden, denn ich ahnte im Voraus, daß er jedenfalls nicht niedrig sein würde. .Der PreiZ ist mit Bedienung und Kaffce dreißig Mark monatlich, pränu merando zahlbar." DaS war mir ja nun eigentlich diel zu viel, uns schon wollte ich die ganze Sache fallen lassen, als me'.n Blick wie der auf die verführerische Frau vor mir sie!, die mir überdies jetzt fo hold und fiiß zulächelte, wobei sie mir eine R:ihe schneeweißer Perlenzühne zeigte, daß ich ihr am liebsten gleich zu Füßen gefallen wäre und idr Herz und Hand angeboten hÄtte. Der bedanke daran, daß ich die? holde Wesen vielleicht bald meine Frau nennen dürfe, wenn ich daS Zim wer bei ihr miethete, stieß alle meine Bedenken wegen deS hohen MiethSprei scö um. und so miethete ich denn daS Zimmer auf monatliche Kündigung und zahlte sofort dreißig Mark, um noch heute, da wir gerade den Ersten hatten, kinzuzehen. Me nc alten Wirth'leute waren wenig erfreut, umsoniehr aber erstaunt, als ich am selben Tae plö-j'iA HalS öder Kopf auszog. ÄaS aber fragte ich da och, ich träumte nur von bevorstehen' dem tffccill Am v'lbcnd saß ich denn in meinem neuen H'ii'i und wartete der Dinge, die da kommui wüid,. Was da nun zu- beobachtete, mit einem herzhaften Kusse emvsinz. DaS brachte mein Blut in Wallung und ließ mich im Augenblick alle Qualen der Eireisueht durchmachen, denn ich dachte sofort an einen Neben duhler, der mir schon zuvorgekommen war. DaS Folterndfte aber für mich war. daß der Herr sich gar nicht wieder entfernte. Ich blieb noch bis Mitter nacht wach und legte mich dann zur uhe, konnte aber vor Aufregung kein Auge schließen. Todtmüde erhob ich mich am andern Morgen, um dann schließlich um ungefähr 8j Ubr zu HS ren, wie sich der Herr von gestern end- lich entfernte, nachdem er die junge Frau wieder herzhaft geküßt hatte, und diese ihm .uten Morgen. lieber Max' nachrief DaZ war mehr als ich ertragen konnte. ich war betragen, hintergangen. man hatte sich einen Spaß mit mir erlaubt. und ich brannte darauf, mir Gewißheit uns Klarheit zu verschaffen und konnte die Zelt nicht abwarten, der jungen hübschen Wittwe gegenüber zu stehen. um ihr über meine Adstchten reinen Wem etnzu chär.ken. .Wenn Ne mir den Morgenkaffee bringt." tröstete ich mich selbst, dann werde ich mir Gewiß heit verschaffen, indem ich mich ihr et genüber ausspreche und in aller Form um ihre Hand anhalte. Ich warf mich in den Frack und stellte mich in Positur. Anstatt der sehnsüchtig erwarteten Frau Werner erschien aber eine ungefähr vierzigjährige häßliche und chon ziemlich verschrumpelte Dame und ervirte mir den Kaffee. ES war die hier mit einwohnende Anverwandte, von der die junge Frau Werner gestern sprach, und die ich heute zum ersten Male zu Gesicht bekam. Erbittert über diese Enttäuschung fragte ich in barschem Ton, ob denn die junge Frau Werner nicht da wäre, um mich zu bt- dienen .Frau Werner ist wohl anwesend." ließ die Tame sich vernehmen, aber die Bedienung der Zimmerherren be orge ich. nächlt lam, war ein Herr, den die junge Frau, wie ich durch lal Schlüsselloch So?!" rief ich jetzt in Wuth ge. bracht auf. Für solche Bedienung zahle ich aber keine dreißig Mark den Monat. Auf jeden Fall möchte ich Frau Werner mal sprechen." DaS war ja etwas grob, wie ich nach her eingesehen habe; die Dame stand anfangs auch ganz betroffen da, tnt fernte sich dann aber schnell, worauf bald nachher die Frau Werner in mein Zimmer gestürzt kam, mit flammen rothem Gesicht. waS sie noch reizender und verführerischer machte. Ich mußte mich halten, daß ich ihr nicht um den HalS siel und ihr meine grone Liebe ge stand, aber ich bezwäng mich, und auf ihre m furchtbarer Erregung an mich gerichtete Frage: .Sie wünschen, mein Herr?!" begann ich: .Meine liebe Frau Werner, ich " Ich verbitte mir daZ. mein Herr. ich bin nicht Ihre l e e geau Werner unterbrach sie mich." Ich war vaff. solche Sprache nur gegenüber, mir, der ich für so schwere? Geld ihr Zimmer gemiethet? War sie mir denn Nicht vielmehr zu Tank ver pflichtet, anstatt mir nun fo schroff ge genüber zu treten? Na. dann also, meine verehrte Frau Werner," verbesserte ich mich, etwas kleinlaut fortfahrend, ich habe Sie ru fen lassen, um mich über die wahren Absichten, die ich für Sie hege, Ihnen gegenüber auzusp?echen. Vorher aber möchte ich mir die Frage erlauben, und werden mir das nicht verargen: Wer war jener Herr, der Sie heute früh berlietjr Mein Herr." fuhr sie empört auf, was berechtigt Sie zu dieser Frage, woher nehmen Sie das iecht. sich um die Personen zu kümmern, die in mei nem Hause ein und ausgehen?" Meme liebe Frau Werner dardon ich wollte sagen, verehrte Frau Wer ner. ich glaube, ein gewisses Recht zu dieser Frage zu haben, denn ich will Ihnen eingestehen, daß ich einzig und allein nur auf Ihre HeirathZannonce hergekommen bin." WaS." rief sie scheinbar verwundert aus. indem sich ihr Gesicht zu einem iro nischen Lachen verwg, .auf die Heirathö annonce find Sie gekommen, und das lagen Se jetzt eist? Das konnte ich doch nicht wissen, bester Herr, denn Sie fpra chen doch gestern nur von dem Zim mer?" Allerdings, ich wollte eben nicht gleich so anfi'riNglich erscheinen, deshalb miethete ich erst das Zimmer und sagte mir, daß sich wohl nachher bald eine Gelegenheit finden würde, um Ihnen me'.n Her uns meine Hand anzubieten, und d&S thue ich nun jetzt, liebe Frau Werner, und bitte Sie auf das Herz lichfte. machen Sie mich zum Glücklich, sten aller Menschen, indem Sie in meine dargebotene Rechte einschlagen." Nicht doch, lassen Sie daS," wehrte sie ab. Ihre Werdung ist bei mir durchaus nicht angebracht, denn ich bin schon verheirathet. Ter Herr, der mich vorhin verlcssen, daS war, damit Sie darüber beruhigt find, will ich eZ Ihnen sagen. daS war mein Mann." WaS." schrie ich auf, Sie sind verheiralhet und geben sich in der Zei tuna, als heiraih:luftige Wittwe aus ?" Mein Herr," fuhr sie fort, indem sie e'N heimlich?? Lachen nicht unter- drücken konnte. brüllte ich jetzt auf. mich in ohnmächti ger Wuth ganz vergessend. Das Gesicht, was ich bei dieser Er öffnunz machte, muß gerade kein sehr anstreiche? gewesen sein, denn die junge Frau vor mir lachte laut aus. während ich wie geistesabwesend vor mich hin stierte. .Nun, lieber Herr." fuhr die Frau Werner nun weiter fort, .Sie brauchen deshalb nicht gleich ss unglücklich zu thun, denn es kann sich noch alles zum Besten wenden. Meine Tante wird Ihnen Ihre Schroffheit gern verzeihen. wenn Sie noch jetzt um ihre Hand an Halten. Ich werde sie sofort mal ru fen." Diese letzten Worte brachten mich wie der j'jr Besinnung. .Um Gotteswil len," schrie ich auf. .lassen Sie. ich ge, denke mich durchaus nicht mehr zu ver beirathen, ich will von der ganzen Gr sch'chte nichts mehr wissen!" Hierauf entfernte sich die junge Frau und überließ mich meinen Gedanken Jetzt ging mir erst ein Licht auf, ich war hier zwei schlauen Weibern ins Garn gelaufen, die mich zum Narren gehabt und sich nun Über mich luftig machten. .grau Werner." sagte ich zu ihr, nachdem ich si wieder zu mir gerufen. .Sie werden zugeben, daß ich mich nach diesem Auftritt in Ihrem Hause unmög lich gemacht habe, ich ziehe deshalb schon heute wieder aus." DaS können Sie machen, wie Sie wollen, natürlich muß ich vorher um meme dreißig Mark bitten." Was für dreißig Mark?" ragte ich. nicht wenig verwundert. .Die Miethe habe ich Ihnen doch schon gestern bt zahlt?" Für den einen Monat, ja. aber nicht Tut den anlern." Für welchen andern denn? Sie hö ren doch, daß ich keinen Tag länger bei Ihnen wohnen bleiben will." Wenn auch," fuhr sie, indem sie sich in die Brust wa:f. spöttisch lächelnd fort, Sie werden sich aber erinnern, daß Sie daS Zimmer auf monatliche Kündigung gemiethet haben. Sie kön nen also nur vom Ersten zum Ersten ei neZ MonatZ kündigen. Da wir heute nun schon den zweiten August schreiben, gilt Ihre Kündigung erst am ersten September zum ersten Oktober. Natür lich können Sie diese Zeit ja auch ab' wodnen, wenn Sie dazu Luft verspüren," setzte sie langgedehnt und besonders betonend hinzu. Verwünscht, auch noch da? Pech!" sagte ich. Ader daS schreckliche Weib war im Recht, daS sah ich ein. Ich mußte aus alle Fälle noch einmal dreißig Mark blechen, ganz gleich, ob ich die Zeit dafür abwehnte oder nicht. und ich zahlte, wenn auch mit schwerem Herzen. Um dem Spott und Gelächter dieser Menschen nicht noch länger ausgesetzt zu sein, zog ich noch am selben Tage aus, und saß Abends, meinen fcheutz lichen Reinfall überdenkend, wieder in meiner alten Behausung. Tort wohne ich heute noch und zwar. wie eS für manche der Leserinnen vielleicht von In teresse sein dürfte, zu erfahren. noch immer als Junggeselle, denn an Da mendekanntschaft fehlt eS mir heute noch, und auf eine HcirathSannonce zu schreiben habe ich noch nicht wieder ge wagt. T'e hübsche junge Frau habe ich im Laufe der Zeit vergessen gelernt, an die sechzig Mark aber, um die ich auf so schändliche Art gekommen bin, denke ich noch manchmal mit Schmerzen zurück. Sechzig Stunden im Qiftschacht. lsrinnermig aus dein ?ergicinSlebcn von V. ?"ers. zur Aufklärung der Iach: lassen Sie sich sagen, daß die Hnrat!,'Zannor:ck sich ja gar nicht auf mich tvjucht, sondern auf meine Tante, die Tniüe, welche bis r bei mir wohnt." .Aas. auf d;cc alte Schacht-l?" Tie Geschichte spielt vor Jahren, und doch stehen die einzelnen Bilder noch so klar vor mir, als hätte sich das Ereigniß erst heute vollzogen. BesonverS scharf tritt eS jetzt wieder hervor unter dem Eindruck der folgenschweren Katastrophe bei Bochum. ES war in den siebziger Jahren. Mein Beruf hielt mich längere Zeit an einem jener kleinen Orte gefesselt, welche inmitten der weftvfälischen Bergwerks zone liegen. In der Regel bilden diese Heimstätten deS Bergmanns nur eine einzige, endlos lange, monotone straße. die mit kleinen Häuschen bebaut ist und unter denen höchsten? das AmtSebäude, die Post und das Gasthaus die Eintönig seit unterbrechen. Man gewinnt sofort üen Eiudruck, daß LuxuS und Comfort, auch noch so einfacher Art, in Bann ge lhan find. Einige Ausnahmen machen die großen Orte der Bezirke, wo sich auch mitunter Villen der Beamten be finden. So war es damals und so ist eS noch heute. Wenn sich auch im Laufe der Jahre die Lage deS Bergmanns etwas günstiger gestaltet hat. mit den gesteigerten LebcnSbedingungen unserer Zeit hält die sicher keinen Schritt. ES ist einer der aufreibendsten und gefahr vollsten Berufe, ein ewiger Kampf mit den unterirbischm Mächten, dort unten tief unter der Erde, jeden Augenblick den Tod vor Augen, ohne erwärmende Sonne, das Allgemeingut selbst deS Elendesten unter den Sierdlichcn, ohne erfrischende Luft alS jene, die dem Bergmann künstlich zugeführt wird eingesargt bei lebendigem Leide I Und steigt der Mann nach beendeter Schicht hii-.auf aus dem Schlund der rbe, dann kann er sich des LichiS dc? Tag?S nicht crsreven wie Andere, b? 'öiil't von uiU'csiUiden Dünstcn. hat er nur das einzige Verlang? nach Ruhe. 1 Und im Schlummer träumt er dann weiter von seinem Gewerbe. Selbst der Traumgolt fühlt kein Erdarmen, er führt inn wieder hinab, tief, tief unter die Erd'!' Ich wohnte in emem j mcr kleinen Häuser, denn ich befand mich zum Studium deS socialen Leben? der Berg leute, ihrer Familienverhältnisse. der allgemeinen Lage an jenem Orte. Meine Beobachtungen nach dieser Richtung hatte ich seiner Zeit in einer Reihe von Artikeln niedergelegt. Mit Absicht hatte ich mich dort einquartirt. um unver mitteile Eindrücke zu erhalten. In demselben Haufe hauste auch eine Wittwe mit ihrem Sohne in einem sehr bescheidenen Heim. Der Großoatcr. der Vater der Zrau. wie auch ihr Gatte und der einzige Sohn waren Bergleute, Den Mann brachten fie ihr eincS TageS als verkohlte Leiche nach Hause. Allein der Sohn ergriff den gleichen Beruf. ES ist eine vielbemerkte Erscheinung im Leben dieser Leute, daß sich jene wenig deneidenSwerthe Beschäftigung von Generation z Generation forterbt Sie war eme ruhige, stille und fleißige Frau. Ihre Ansprüche waren gering. sie kannte ra keine größeren. Ihr gan zeS Denken erfüllte die Liebe zu ihrem 5iunaen aus. Blitzblank, bis auf die Dielen herab, sah eS rn den beiden klel mn. niedrigen stubchen aus. Schnee weiße, kleine Zuggardinen schmückten die Fenster, und em paar Blumentöpfe standen auf einem kleinen Seitentlsch chen. Sie liebte die Blumen über alles, ihr Sohn wußte, daß er ihr damit eine Freude machte, denn er trug seine gute Alte auf den Händen. Die Bergnügun gen der Jugend waren ihm ja fremd. daheim war sein Glück. Ich lerr.te Beide näher kennen. eZ war ein harmonische? Verhältniß zwi schen Mutler und Sohn, welche? auf einen Dritten einen eigenartigen Zau der ausübte. Wie duldsam und be scheiden waren diese Menschen, deren ganze? Leben sich in engem ZirkelkreiS bewegte I Der Jochen hatte Nachtschicht. Ich saß biZ zu seinem Fortgange plaudernd bei den Leutchen und begab mich dann zur Ruhe. Plötzlich wurde ich, der Morgen graute bereits, durch eine starke Er schütterung, einem Erdbeben gleich, auS dem Bette geschreckt. Eme Ahnung sagte mir sofort, daß sich elwaS Furcht bare? ereignet haben müsse. Eiligst kleidete ich mich an. Auf der Straße wurde eS lebendig. Frauen und Kinder stürmten der Zeche zu, vereinzelte Rufe drangen zu mir herauf. Mein Gott dachte ich entsetzt, Jochen befindet sich im Schacht!" Ich lief hinab, um die arme Mutter zu beruhigen, allein sie war bereits fort, hinaus zum Förderhaufe. AIS ich dort ankam, fand meine Ahnung eine furchtbare Bestätigung. Schlagende Wetter hatten eine furchtbare Kala ftrophe herbeigeführt. Siebzig Men scheu befanden sich drunten tief unter der Erd'. Man erlasse mir, all' die erschüttern den Szenen zu beschreiben, die sich nun abspielten, kie gleichen sich alle, auch wie jene, welche bei der Explosion auf ffarolinenglück" fich abspielten. Greife, jammernde Frauen und Kinder, die in der Angst um daS Schicksal ihrer Angc hörigen halb wahnfinnig umherirren. wieder Andere, die m stummer Ver zweflung. thränenlos, sich völlig apa lhisch verhalten, hinftarrend nach dem Förderkorbe, welcher in längeren Zwi Ichcnräumen, die Todten und Verwuu beten an die OberflZchc bringt. Auch JochenS Mutter, welche auf ernem Balken faß, hatte kerne Thränen, der ungeheure Schmerz hct!e diesen Quell versiegen gemacht. DaS graue Haupt hatte fie in die Hände gest und nur leise, fast mechanisch klang es immer und immer wieder von ihren Lippen: Jochen, armer, guter Jochen! fja vervreuete flch lauter, lmmer lauter die Kunde, daß alle Siebzig die Erde verschlungen haben. Die alle Frau wankte, auf mich ge stützt. Worte deS Troste? fehlten mir. nach Haufe. Bon der Verwaltung wurden sofort alle nur denkbaren Rettungsversuche ongcftevt. Man suchte von anderen Stollen, die intakt geblieben waren, zum Herde der Katastrophe zu gelangen. Doch brauchte man dazu wenigstens sechs Tage. Einer von den Beamten ließ von den Luftschächten aus Leinen, mit einem Gewichte beschwert, herab. ES konnte ja immerhin möglich sein, daß fich einer der Eingcschloffenen dorthin geflüchtet haue. Diese Luftschächie sind gerade so hoch. daß ein mittelgroßer Mann in dem Raume stehen, sich jedoch kaum zu be wegen vermag, während von dem Schachte au? eine enge, circa zwanzig Centimetcr weite Oeffnung nach der Oberfläche führt. Die Versuche waren bisher erzebniß lo?, und dr Beamte begab sich mit mir an da? letzte, direkt an der Explofions zone gelegene Luftloch, Die Leine wurde niedergelassen. eS konnten wohl an die 100 Fuß fein. Da ein Zupfen die Leine bewegte sich da unten befanden fich lebende Menschen I Wieviele es waren, konnte nicht fest, gestellt werden, da eine mündliche Ver ftündigung unmöglich war. Ein Hoff.'iiing?ftreihl blitzte über die Züge der bleichen Gestalten, die unci'.t west sich vor der Zeche drängten. EZ galt vor ollem, die VcrschüücicikZchcn!" am Leben zu erhalten, d s ihre Rettung gelang. Alle vier Stunden wurde mittelst einer Leine in einer länglichen Flasche entweder warme Milch oder starke Bouillon in daS Lustloch hinab gelassen. Buch versuchte 'man die UN' glücklichen stets munter und bei Kräften zu erhalten. Sofort begannen die Arbeiten seitlich dc? LuttlchachtcS, um von dort die er sehnte Befreiung zu dringen. Endlich, nach sechsstündiger, rast loser Arbeit hatte man den Schacht frei gelegt. Aber nur einer von allen konnte da? Tageslicht wieder begrüßen. Jochen! Und wie er fich verändert! Aus dem blühenden Jüngling war ein welker Greis geworden! Als man ihn herausgebracht hatte. hod sich feine Brust zu langem Athem zuge: ein dankender Blick, dann sank er ohnmächtig seiner beglückten Mutter in die Arme. Wie ich später erfuhr, war dem Un glücklichen, der sich erst allmählich wieder erholen konnte, da? Grudenwasser, daS fich ansammelte, nach und nach bis zur Halshöhe gestiegen er sah den sürch terlichen Tod langsam schleichend, mit jeder Stunde näher rücken noch einen halben Tag, und er wäre im Schachte ertrunken I A tl'ku K'schicht'. .JkssaS. jessaZ," schreit der Michel. DöZ halt i do nimma au? Ader jetzt geht'S glei zum Dockta: I Tn-, K.v K,.M ( . s.9rtf4M M l C, . ylC ouyu Uiuug IUU9. Unterwegs trifft er den Jackl Und vazöhlt eahm sei' Malheur; WaS. z'wegn so an alten Stumpen Willst zum Dockta?" fragt ihn der. Dö? kost mindestens zwsa Marll: Da rath' i was besseres Dir. Geh' zum Schmid. der reißt Dir'n aussa, Dem zahlst grad a Paar Maß Bier." .Da haft recht" moant aa der Michel, Kumm, wir geh n zum Schmid jetzt alei." Oan?. zwon, drei hat der ihn rauflen. Jetzt zum Wirth i halt enk frei." Und in seiner Freud' der Michel B'stellt brav Bier, bis z'letzt er fiahgt. Wia'? zum zahl'n knmt. daß dasür er Hätt' am End drei Dockta kriagt. Unersetzlich, Tirector (jm Juriaen. der im Tbea ter von der Gallerie gefallen): Um's HimmclSwillen. Tu wirst dich keinen Schaden genommen haben?" Junge: Na. ist dö? am End' kei Schaden, wenn man der. schöften Sitz verliert in der vorderen Reih'?" Weibliche Bornameu von .. In dem soeben erschienenen Hefte der von G. Eteinhausen'Jena herausge gebenen und trefflich geleiteten Zeit' schrift für Kulturgeschichte" findet fich eine kleine Studie Weibliche Vornamen im Mittelalter" von Armin Tille. weiche nch mit oeu Namen ocr in Frankfurt a. M. im Jahre 1335 vor handenen weiblichen Bevölkerung be schäftigt. Auffallend ist dabei die Armuth an '.'camen und die Sonderbarkeit der etzteren. Die meisten Mädchen wur den Elfe getaust. Da? alphabetische Vcrzeichniß nennt nur 83 verschiedene Namen, aber diese sind noch nicht ent fernt gleichmäßig im Gebrauch?. Namen kommen nur je 1 Mal vor. 50 weniger als 10 Mal, so daß für die häufigeren wenn wir darunter solche verstehen, welche öfter alS 9 Mal belegt find nur 33 übrig bleiben. Und darunter find wieder mit i Namen, von denen jeder öfters als 100 Mal belegt ist, nämlich Elfe, Katherma, Gude und Metze 722 Personen ausgestattet, d. h. 4ö,45 Prozent der gesammten ge zählten Bevölkerung muß sich mit i Namen begnügen. Den Namen Else haben 300 Personen, d. h. fast 20 Prozent aller gezählten. Einzelne der vorkommenden Namen sind der Mittel' alterlichen Geschichte und Sage entnom men wie Godelind, HartmudeS, Habe wig. Heidindrud, Jrmengard, Öfter, und, Ortrun und Wolpun. andere klingen noch fremdartiger wie Bette, B'ngel. Demud, Dllige. Emelud. Engel. Hille. Hufe. Kunne. Liebste. Mrgart, Reinhardt oder Ryle. M.ili.e. Hausfrau: ..Ich weik nicht. Männchen, ist der Kaffee nicht ounn gerathen?" Er: Finde ich nicht! Er ist so dünn wie gewöhnlich!" liebeS etwas ?chmleiig, Gatte (m feiner Frau): .. sieb doch einmal auf dem Kalender nach, aus welchen Tag der 1. Januar 18M fällt. Gattin: ..Ja. daS thut mir leid, das kann ich Dir nicht sagen; der Kalender ist schon mit dem 31. Dezember 1893 zu Ende." Mißglückte Controlc. Herr Huber. der am Sonntag Nach' mittag in's Gasthaus geht, nimmt hiezu auf Drängen seiner Frau sein fünfjähriges Söhnchen mit. Frau Huber möchte nämlich schon längst gern ein' mal bestimmt wissen, wie viel denn ihr Mann .eigentlich trinke. Dazu hat sie sich nun eine schlaue Lift ersonnen. Sie steckt dem kleinen Maxi heimlich zehn FünfpenmgttUae m die rechte Hosen, tasche und giebt ihm den strengen Auf. rrag, rcoesmal wenn oer inam eme neue Maß bekommt, heimlich ein Geld, stück in die linke Tasche hinüberzuftecken, wenn fie dann heimkämen, solle der Kleine ein Stück Kuchen erhalten. Ruhig und mit pfiffigem Lächeln wartet Frau Huber die Heimkehr ihres Mannes ab, obwohl fich diese heute meor a'.S sonst verzögert. Endlich kommt er mit dem Klemm an. sobald die? unbemerkt angeht, wird Maxl auf die Seite genommen. Nun, wie viel Maß hat der Vater ae trunken?" fragt fie begierig. I' weiß 'S net!" schluchzt Maxl. Was?" ru t fie empört. ..Haft denn nicht die Fünfpfennigstückln in die andere Tasche g'steckt?" Ja," heult der Kleine, aber der aler yal s g merkt. Nachoer, wie er kein Geld mehr g'habt hat, hat er mir alle meine Fttnfpfcnnig' auch noch versoffen!" (Fl. Bl.) !?icht gut niöglich. Der Taubstumme N. will einen Be. kannten in seiner Wohnung aufsuchen. Um sich der ihm öffnenden Wirthin ver stündlich zu machen schreibt er auf eine Schiefertafel, daß er taubstumm sei und Herrn Schulze besuchen wolle. Die Wirthin meldet hierauf den Besuch mit folgenden Worten: Herr Schul, ein Taubstummer will Sie sprechen." Aus dcr militZrischen Instruklinsftunde. JnstruktionS Offizier: .Jeder ein. zclne Mann ist im Kriege werthvoll. Der Soldat muß also in erster Linie nicht nur allein tapfer sein, sondern auch, so gut eS sich verträgt, sein Leben schonen. Also, Kielmeyer, waS muß der Soldat in erster Linie?" Infanterist: ..Sein Leben schonen." JnftruktionS'Offiziee: Na und was weiter noch?" Infanterist: Die Stiefeln." Na ja! Dame: .Die Dunkelheit bricht her em. wollen etwas schneller reiten." Lieutenant: Nicht nöthig: brauche nur GeiftcSlicht leuchten zu lassen, und die Nacht wird zum Tage!" Durchschaut. Bewerber lftark verschuldet): ..Sie dürfen versichert sein, ich will Jdre Toch. ter nur aus Liebe hcirathen." Brautvater: Sie meinen, aus Liebe zu Ihren Gläubigern." Deutlich. Schausp.eler: Nun. sviele ick die Rolle deS Franz Moor, dieses schlechten Kerls, nicht ausgezeichnet?" Regisseur: Hm. Sie spielen weniger den schlechten Kerl, als den Kerl schlecht." Ncucs Wort. Klavierlehrer ldessen Schülerin in Mozart-Sonate herunlerpaukt): Bitte, etwas mozärtlicherl" ich bin Schrecklich. Dame: Ach. lieber Toctor. ganz unglücklich!" Arzt: O, das ist ja sehr bedauerlich. wo fehlt eS denn?" Dame: .Ach. schrecklich! Heut'Mor. gen ließ ich auS Furcht vor meiner Mi gräne den Ball absagen, auf dem ich mich stets fo amüfirt habe, und nun habe ich meine Migräne gar nicht ein mal bekommen!" Zwei merkwürdige Worte. ES ift bekannt, daß der deutsche -prachschotz eme Anzahl Worte birgt. bei denen der Zufall gefügt hat. daß ne, von hinten nach vorn aclelen. ebenso lauten wie umgekehrt. EineS der bekannteften dieser Art ift .Relief Pfeiler' dann noch Marktkram", Reitthier". Rentner" u. s. w. Neu dürfte eS aber sein, daß zwei Worte bestehen, deren Buchstaben nicht nur nach beiden Richtungen hin die gleiche age zu einander einnehmen, sondern deren Bedeutung in dcr That auch die fcr Eigenschaft entspricht. Sie heißen: Ezale Lage". Le!?cnklich. Gatte: .Habt Ihr Euch aeöern in Eurer Kaffeegesellschaft gut unterhal ten?" Gattin: .Nicht besonders ,s hat ja Niemand gefehlt!" Die Mund Dnlckfer!er. bohe Frau ift nunmehr (Wund) .fieber erlegen. dem Ach f! Warum lassen Sie Ihre Frau nun nicht auch radeln. Herr Tckior?" Weit ich es für gewn5hcitt schädlich halte." Und mir len Sie dazu gcre:!5ci?" Das schadet ja auch mit nichiZ ! ie brauchen ja auch nicht für wich zu ! ntcbicin von heute. Herr: .Warum so nachdenklich. Herr Doktor? Sie haben Ihren Patienten ja glänzend durchgedracht." Doktor: Da? wohl aber ii möchte b'os wissen, welche? von den neuen ?')ii,'sn ffi.irt (, i i...v.( i.wiiitty tuitli ViliWws. Arzt: Ich halte Ihnen doch jede M-t. , . . . . , i;".ui.c wotu oerooien, uno r.un aroei te:: fc:e Pi nt" v T Ich hc.de soeben cn Gedicht ti'n'uch!." T:.!:ff .-i r.. Iijt: ..Da? ist etwas Andere?.