Der mmfstiKflitsf rs V V -VL V V f v Zalirgang cilagc um Ncbraöka Staats lnzcigcr. No. 47. (') st e r n. Cünglo.'tti, fuic !,igk cdjnUi'ii lull in s .vn mib .mii4; ilu be WiiiKi'i ?;a.l!l ,,d Vnt ,iil)uii üf ns 'slii'l hinan. Schott zur neuen iy.iiMimis'inci Vcibe! iinldrr Vü'tc Hanch Hie utib da bett ginnm ch!eier Win! schon übet in!) ein ilvauch. 2?a$ io lang etnaiit g,weien, il'ibfiiltlit b Raubet ich! , Alle 'aiibe rotiji ui lönii l'iiiltflo da jnnge l'icht. ?lui bis ."Umen tviiiiü tä uieber. (Schleicht I,ch in das bimste Ihal, Hub bi C.ueUcu rauschen wieber, 'Wiichgcfiiju 0011 golbnem ctraljl. Jci-t uoiiiber ist baä Schweigen, Hub veigangcn i'I bie Nacht, 31 u bot Vuit bet Vcicheu steigen :Muft bcii i'lumeii r. (Zt wacht ! 2eine bimrie Hülle spaltet .iiiior Meint, bem l'eben schwellt, Wenn sich all baS (rim entfaltet. C wie prangen nmb bie ÜtU ! Cftfifllotfeii, eme Klänge Echallen hell i Hans und Hex;; A des Stbeni Rachl imb (Mtge führen sauft sie hinimeiwätts. Weite f-fabe sich st Tu onen, ie lein Sorge nicht geieh'n, Banges Hetz, wag auch zn hoiicn: Tir auch winkt ein Atticrsteh'n. I o h a n n e i I r 0 j a it. Auftrstandene ikbe. vine Cficrerjalilimg von H. v. Schanboiv. Weiße Ostern! Schnee war gefallen auf deS JabreZ junge Herrlichkeit, weißer verspäteter Schnee! Flocken und Blüthen sanken wie trauernde Sterne zur Erde nieder. Mit Geheul jagte die Windsbraut Über die Wipfel der Bäume und riß ihnen die zartgrünen JrühlingZschleier herab. Sie stimmte ein wildes Äriumphlied an ob der Zerstörung, die fie angerichtet, und ihr brausender Athem verwehte die frommen Klänge der Osterglocken. Im Billengarten deS Bankiers Wel. tingen lag der Stolz deS Besitzers, eine uralte Esche, zerschellt. Von den Herr, lichen Magnolienstämmen war der grö ßere Theil geknickt. Der Schnee der blühenden Gebiische hatte dem Winter schnee Platz gemacht. Die weißen Nar zissen mit den Goldkronen in den tfel chen hielten die Häupter gesenkt wie trauernde Königinnen, und sterbend versandten die zartfardigen Hyacinthen ihre Düfte. Zwischen all dem Ansturm der Ele mente wandelte ein junges Menschen paar über den feinen, glitzernden Schnee flaum hin. welcher die Kieswege be deckte. Auch in dem Innern der beiden wogte und stürmte es. und knospende Blüthen der Liebe starben und verdar den, getroffen von einem eisigen Hauch. Er war ein hochgewachsener Mann in UlaneN'Tschapka und grauem Militär Paletot. sehr ernst, sehr fest, sehr trau rig; sie. außerordentlich erregt, fast wild, trug über dem dunkeln Hauskleid einen Umwurf von flockigem, weißem Pelz, fodaß sie aussah wie ein böser kleinerBogel mit weißem Gefieder. Ihr Haar war unbedeckt. Der Wind zerrte und zupfte an den gewellten kurzen Eträhmen, die schwarzen glänzenden Schlangen gleich um ihr Gesicht spielten, um dieses reizende eigenwillige Gesicht, das braun gebrannt war von der Sonne, in der seine Eigenthümerin lebenslang geftan den. Von den rothen Lippen sprudelten die Worte, bedacht, unbedacht, wer wollte es entscheiden! Die schwarzen Au gen funkelten und die Arme gestikulirten immer lebhafter. Der junge Officier ballte die Hände in den Taschen seine? Paletots. ToSka!" sagte er. plötzlich stehen bleibend. Was soll Dein seltsames Benehmen? Seit Wochen kehrst Du die unleidlichste Laune gegen mich hervor, wirfst mir zärtliche Worte wie spärliche Bettelmünzen hin und haft keinen stichhaltigen Grund zu solcher Beim ruhigung meine? Innern! Willst Du endlich so gut sein, mir eine Aufklärung für Dein Betragen zu geben?" ToSka schüttelte die dunkeln Haar schlangen von der Stirn zurück. Auf. klärung! Hm! Verlangst Du die wirk lich. Adalbert?" Sie bückte sich und riß ein paar zartfarbige Krokuffe vom Sten gel. um fie zu zerpflücken. Du glaub, teft wohl, ich würde aus meinem schönen Traume erst nach der Hochzeit erwachen, ja?" Ihre Stimme klang hohnvoll. Er schob die Brauen finster zusam men. Ich verstehe Dich nicht! Nur. daß Du hochgradig erregt, gereizt bist, und leidest. daS erkenne ich." Er schritt weiter. Sie lachte auf. Ja. wer sagt Jh nen denn, mein Herr, daß ich leide? Vergnügt bin ich. feelenövergnügt. daß man mir endlich die Augen aufgerissen hat über Sie!" Mit einem heftigen Ruck wandte er ihr sein Gesicht zu Also leitet sich Dein unwürdiges Benehmen aus einer elenden Klatschgeschichte her?" Sie lüftete daS weiße Gefieder, als würde ihr darunter zu eng. Oh, wenn eS nur daS wäre," murmelte sie dumpf. Er neigte sich zu ihr. Und tief aus der Brüst hervor stammelte er'S: ToSka, hast Du mich denn nicht ge liebt?" ES zuckte durch ihren Körper hin. Einen Augenblick schien'S als wolle fie zusammenknicken, zu seinen Füßen nie versinken dann riß sie sich zusam men und sah ihn auS haldgefchlosjenen Augen schräg von der Seite an. Ge liebt? Ich Dich? Oh nein! Tu haft mir nur sehr gut gefallen, ich war eitel auf Dich." Sie tändelte mit ihrer Arm kette, an der ein Herz hing, da? der Verlobte ihr als Symbol des feinigen geschenkt. Stürmischer lachte die Windsbraut auf. Ein fahler Schimmer glitt zwi fchen den jagenden Wolken herab auf die Erde das Gespenst goldenen Son nenlichtZ. ToZka!" Der junge Offizier um faßte mit eisernem Griff die Handge lenke deS Mädchens. Heiß wehte ihr sein Athem in'S Gesicht. Tann ließ er plötzlich ab unter einem kaltmesien dem verächtlichen Blick ToZka'S. Ich bin nämlich zu der beschämenden, aber auch befreienden Erkenntniß ge kommen, daß eS für ein reiches Müd chen einen einzigen nicht zu erlangenden Luxusartikel giebt die Liebe ! AlleS können wir unS kaufen, das und das, aber ein Herz " sie rief eS schnei dend, während ihre Finger heftiger an der Kette zerrten, aber ein Herz. daS wird unS auch um Millionen nicht zu theil." Er war bleich bis an die Lippen ge. worden. Durch Mark und Blut spürte er den giftigen Aorwurf der Armuth, den fie ihm gemacht ! Wie hatte er ge kämpft mit dieser erniedrigenden Ar muth ! Einem Helden gleich hatte er fie überwunden, er, der nie eine Karte angegriffen, nie einer noblen Passion gefröhnt I Nicht einen Pfennig Schul den halte er Toska'S Vater zu beichten gehabt, als er um das Mädchen warb. Aber womit konnte er beweisen, daß er, der mittellose Offizier, fie liebte, trotz ihres Geldes?" Sein Stolz zwang ihn, zu enden rasch zu enden. Du sprachst von einer befreienden Erkenntniß, Toska," sagte er tonlos. In diesen Worten liegt mein Ab schied." Der marternde Verdacht, der daS Mädchen gepeinigt feit jenem verhäng, nißvollen Abend, da fie in einer Gesell schaft, von einem Vorhang verborgen, unbemerkt Zeugin eincS Gesprächs zwischen zwei Regimentskameraden Adaldert'S geworden, verwandelte sich ihr zur Gewißheit. Zur Last sollte ihm die Verlobung mit dem reichen Mädchen geworden fein, tausendmal lieber hätte er den Dienst quittiren und seine Jugendliebe heimführen sollen, als Schacher zu treiben mit seiner Person und seinem alten Namen. DaS hatte sie der flüsternd geführten Unterhaltung entnommen. Wie arm, wie beraubt hatte ToSka dagestanden, die goldene" ToSka. wie man sie nannte! Ihr erstes Gefühl war. hervorzutreten und den Unwürdi gen herbeirufen zu lassen, um ihm ihre Verachtung in'S Gesicht zu schleudern. Aber ihre gute Erziehung hatte den bef tigen Impuls besiegt. Still und fin fter hatte fie den Abend neben Adaldert verlebt, sich mit Mühe beherrschend. Und in der Nacht, in der Nacht, da war die Hoffnung schmeichlerisch zu ihr gekommen. Konnte man denn so liebe, innige Worte, so tiefe, zärtliche Blicke für ein Weib haben, das einem zur Last, zur Qual geworden? Schluchzend hatte ToSka sich zwischen den Kissen umhergeworfen. Schwere Kämpfe mit ihrem Stolz, ihrer Liebe waren von da an ihr Theil geworden. Ihr Benehmen Adaldert gegenüber ge staltete ftch immer ungleichmäßiger big fie heute, am Jahrestag ihrer Vn lobung sich nicht länger hatte mäßi gen können. Aber ehe sie dem geliebten Verhaßten noch den Grund ihrer namenlosen Gereiztheit offenbaren ge konnt, hatte er sich schon zurückgenom men. sich und sein Wort! So war'S am Tage ! Er liebte fie nicht ! Hatte sie nie geliebt! Griff unter dem ersten besten Vorwand nach seiner Freiheit, die ihm tausendmal mehr galt als ToSka'S Reichthum ! Kein Aufschrei verzweifelnder, zu Tode getroffener Liebe, keine letzte Bitte der Leidenschaft ! Mit heimlichem Flehen darin erhob ToSka die Augen ein eiskalter Blick traf fie sie schaute in ein verriegeltes, verschloffeneS Ge ficht. Ihr Zorn stieg, gestachelt von dem Schmerz ihrer Seele. Wie böse fie den Mann ansah, den fie doch liebte! Die Schlangen über ihrer Stirn bäumten sich, sie suchte nach einer letzten giftigen Kränkung Unter einem Auflachen riß sie da? goldene Herz fein Herz von der Kette und schleuderte eS ihm bor die Füße ! Er ignorirte dies vollkommen und verneigte sich tief und förmlich. Ich habe keine Ehre weiter, hier auch nur einen Augenblick weiter zu verweilen. Von Ihren Eltern, mein gnädiges Fräulein, werde ich mich schriftlich der abschieden." Er wandte fich zum Gehen. Halb wahnfinnig vor Kummer und Schmerz rief ihm ToSka noch ein paar Überstürzte Worte nach: Wenn Sie ein mal in den Besitz einer halben Million kommen sollten, dann fragen Sie wie der bei mir an. zum Zeichen, daß mein Verdacht ein ungerechter war. Viel leicht verzeih ich'S Ihnen dann, daß Sie mir mit der Liede zu einer Anderen im Herzen Ihre Hand boten I" Der Wind verwehte die letzten Worte. Ihr Klang erreichte Adaldert'S Ohren nicht mehr. Ein leuchtender Strahl fiel plötzlich vom Himmel, in des davonschreitenden Manne? Haar einen intensiven Gold schimmer weckend. Mit dumpfem Stöhnen warf fich ToSka über den fturmgebrochenen Stamm der alten Esche und stieß in Verzweiflung ihre Stirn gegen die mooSdurchfreffene Rinde. Sie hätte fich die Nägel in die Schläfe graben mögen aber leine Thräne kam ihr ! Der Wind fuhr sausend daher und schleuderte ihr gestorbene Blüthen in'S Geficht Da richtete fich ToSka auf und lachte, lachte ! Wie fie tollen wollte von heute an ! Alle Männer berücken, vor ihre Füße zwingen, um sie dann hohnlachend fort zustoßen! Ein Jahr ist verstrichen seitdem. Der Himmel leuchtet blau und die Erde lacht im bunten Gewände. Blühende Ostern I Der Frühling hat einen tollen Blü thenunsug angerichtet in der Welt und jede? Winkclchcn rosa, weiß, gelb über schüttet. Schleppenden Schritte?, all die Früh lingSherrlichkeiten mit schmerzlichen Blicken betrachtend, geht ToSka in den Gängen deS Gartens umher. Ein weißer Schmetterling flattert zu dringlich um ihr Köpfchen, als hätte er ihr eine Botschaft auszurichten. DaS schwarze Haar bäumt sich nicht mehr in kleinen Schlangen auf. Von einem schmalen Tulareif gefesselt liegt eS glatt über der blaffen Stirn, während es im Nacken zufammcngeknotet ist. Die wilde" ToSka ist eine stille" ToSka geworden. Sie hat nicht getollt und gelacht ein ruhiges, innerliches Dasein hat sie geführt, in dem kein Mann eine Rolle spielte. In dem ganzen Jahr ist sie Adaldert nicht ein einziges Mal begegnet. Er hat den Dienst nicht quittirt, jene schmerzlich beneidete Andere nicht heim geführt Seit dem Ende deS Winters ist ToSka von einer marternden Unruhe erfaßt worden. Peinvolle Traurigkeit quält sie, und daS Gefühl, ein großes, große? Unrecht begangen zu haben, läßt sich nicht aus ihrem Innern vertreiben. Seit Wochen muß fie unausgesetzt an den so schnöde von ihrem Herzen Ber trieben! denken. Aus dem Traum heraus ruft fie seinen Namen. Und heute, am Ostertag, ist eine tut telnde Sehnsucht in ihr erstanden. Früh hat ihr die Unruhe des Blutes den Schlaf vertrieben. Seit Stunden schon weilt fie im Garten. Alle? Genoffene, Süße kehrt in ihr Gedächtniß zurück; fie baut funkelnde Luftschlösser bis in die fonncndurchleuch teten Wolken hinauf. Adaldert !" Zuerst murmelt sie den Namen vor fich hin, dann ruft fie ihn lauter, dringender, als könne fie den Verlorenen damit zurückzwingen. Ihre Füße tragen sie zum grünum fponnenen Gartengitter. Schwermüthig duftender Hollunder neigt fich über ToSka'S schwarzes Köpfchen sie schaut die festtäglich einsame Allee hinunter, die draußen liegt. Plötzlich zuckt fie zusammen. Eine hohe Gestalt kommt den Weg entlang, eine Gestalt, die einst hier täglich schritt Wie gebannt steht ToSka. AuSge löscht ist für fie daS fürchterliche einsame Jahr in den Sonnenschein hin au? fliegt ein lauter, jubclvoller Auf. schrei: Adaldert!" Einen Herzschlag lang zögert der junge Offizier im Weiterschreiten, dann kommt er eilenden Schritte? herüber. ToZka streckt beide Hände durch da? Gitter. Adaldert, willst kannst Du mir verzeihen?" stammelte fie flehend. Er sieht fie an, mild, ernst, durch, dringend. Wie blaß ist sie ! Da? Geficht nicht mehr von Sonne und Glück geküßt. Traurig schüttelt er den Kopf. Ein Weib, da? aus Laune verwirft und vcr zeiht, ist kein Weib für mich", entgeg nete er schmerzlich bewegt. Aus Laune ?" rief ToZka. die Augen zum Himmel aufschlagend. Gott weiß ; e. ine ich gelitten und gelämpst, ehe i ich jeden Bruch herbeiführte !" Und sie ringt eZ ihrem Stolz ad, jetzt nach so langen Zagen deS Kummers zu deichten, weshalb sie einst so trotzig ihr Glück von fich warf. Staunend hört ihr Adaldert zu. ToZka", sagt er dann, befreit ausath mend. wie viel Leid hättest Du unZ Beiden ersparen können ! Der Waiden fel?, von dem die Kameraden damals sprachen, war mein Bruder ! In Tei ner Verletztheit kamst Du auf diese Erklärung gar nicht! Zum Beweis diene Dir, daß Erwin fich vor vier Wochen endlich entschlossen hat, den Dienst zu quittiren. TieS genügte sei ner Braut, um zurückzutreten, fie will nur einen aktiven Offizier zum Mann! Mein Bruder wird nun ein einfaches Glück in bescheidenen Verhält nissen suchen und seine Jugendgeliebte heimführen." ToZka schwankt. Im Augenblick hat fich Adaldert über daS Gitter gcschwun gen. So haft Du nie eine Andere geliebt ich bin Dir nicht zur Last gewe sen ?" murmelte sie schon an feinem Herzen. Nie! Nie! Nie!" Ein Leuchtendes Stolzes erhellt fein Gesicht. Und heute kann ich eS Tir beweisen. Die Ver anlassung ist freilich die denkbar trau rigste und erschütterndste." Forschend ficht Toska zu mir auf. Er läßt fie aus den Armen und zieht ein zusammengefaltetes Papier aus der Brusttasche ein Telegramm. Vor einer Stunde erreichte mich diese fürchterliche Nachricht. Ein gro ßeZ Eisenbahnunglück ist bei B. ge schehen während deS Andranges zu den Frühzügen. Der Majoratsherr auf WaldenfelZ und fein einziger Bruder Beide unverheiratet kamen dabei um'S Leben. Ich bin der Erde. Die halbe Million, ToZka, welche Du vor einem Jahr so hohnvoll von mir forder test. heute kann ich fie Dir fünffach bieten." ToSka schauert zusammen. Mein Gott, welch ein Verhängniß ! Und die scm furchtbaren Unglück soll ich mein Glück verdanken?" MenfchenlooS", entgegnete Adaldert tiefernst. AuS des Einen Verderben erwächst deS Anderen Glückseligkeit! Aber trotz meiner nie erftorbenen Liebe zu Dir, ToSka, ich wäre zu stolz gewe sen. zu Dir zurückzukehren, hättest Du mich nicht mit sanfter Bitte zurückgeru fen und mir Dein Unrecht abgebcten. Nur der Zufall ich muß zum Bahn Hof. um mich mit dem nächsten Zuge nach der Unglücksstätte zu begeben nur der Zufall führte mich hier vorüber durfte ich Dich doch nicht am Gar tengitter vermuthen! Ich muß jetzt scheiden, Toska heute Abend siehst Du mich wieder." Erlöst schmiegt fie fich noch einmal in seine Arme, mit verklärter Mädchenhaf tigkeit zu ihm aufblickend. Dix Diamant. MajorSkinner, der in Madras bei der britischen Infanterie stand, gehörte zu den Leuten, die in Wissenschaften diletti ren, nicht in einer, sondern in allen. Da er nun einmal in Indien stationirt war. hielt er eS für seinen Beruf, die indischen Pflanzen-,Thicr und Mineral Welt zu erforschen, obgleich er kaum mehr davon verstand als fein Bursche, und obgleich er obenein so kurzsichtig war wie ein Maulwurf. Nachdem ihn diese Leidenschaft ver schiedentlich in die äußerste Lebensgefahr gebracht hatte durch heimtückische Ein geborene, Schlangen und Tiger, hatte fich in seinem Gehirn die fixe Idee fest gesetzt, er werde in Indien einen oder ein paar Diamanten finden, die ihn für den Rest seines Lebens zu einem reichen und berühmten Mann machen müßten. Nachdem er über diese Idee von seinen Freunden lange genug verspottet worden war, überraschte er den vertrautesten unter ihnen eines TageS mit der geheim nißvollen Mittheilung, daß ihn feine Ahnung nicht betrogen und er nunmehr fein Glück gemacht habe. Du haft wohl ein besonders klares Stück Quarz aufgestöbert?" neckte ihn der Freund. Wer zuletzt lacht, lacht am besten," meinte Skinner überlegen, indem er einen wallnußgroßen Stein in seine Hand legte, rein weiß, von beträcht lichcm Elanze und ohne Flecken und Blasen. Nun? WaS sagst Du dazu? Ta ist doch wohl Sehen und Glauben eins?" Ich sage nichts." antwortete der Freund. Du brennst ja aber vor Be gier Deine Geschichte anzubringen. Also schieß nur los." Und Skinner erzählte: Als ich vor biil di'm Austreiben der Elcphantm zu sah. kam 'einer der Diener auf mich zu, ider mir schon manchmal bei meinen Untersuchungen behilflich gewesen ist. Ich sragte ihn. ob er etwa? für mich entdeckt habe. Er sah sich vorsichtig rundum und zog dann au? den Falten seine? GewandeS den großen Stein hervor, den Du da in der Hand hältst. Ich hatte große Mühe mir den Anschein der Kaltblütigkeit zu geben; aber es ge lang mir. Er sagte mir, fein Bruder, ein unverbesserlicher Taugenichts, habe den Stein au? dem Haupte eine? Götzendilde? herausgebrochen, in wel chem er die Stelle de? AugeS vertreten habe, und er wolle ihn für ihn ver kaufen. Ta der Tiedstahl aber zugleich eine TempelschSndung in fich schließe, wage er nicht, die Kostbarkeit einem indischen Juwelier anzubieten. Nach dem wir eine halbe Stunde darum ge feilscht hatten, kaufte ich den Stein rathe einmal, für wieviel" Nun, ich bin kein Kenner," erwiderte der Freund. Etwa für eine halbe Rupie (Ic)?" Eine halbe Rupie?! Mensch, ich glaube. Tu haft den Verstand verloren. Für zwanzig Rupien habe ich das Juwel gesunden, schlankweg gefunden! Zwan zig 'Kuvien für einen Stein, der, wenn er geschliffen ist, wenigsten? seine halbe Million werth ist." WaS willst Du damit anfangen?" war alle?, wa? der zurechtgewiesene Freund darauf zu erwidern wußte. Wa? für ein prosaischer Bursche Du bist! Keine Freude, keine Gratulation bei solchem Glücksfall! Natürlich nehme ich meinen Abschied!" Und so geschah e?. Der Abschied wurde bewilligt und der Major fuhr mit dem nächsten Dampfer heim. Nach einer ereignißreichen Seefahrt erreichte er London, feinen Diamanten glücklich bei fich, und begab ftch sogleich zu dem großm Tiamantenhändler an der Bond Straße, dem er seinen Stein zur Prüfung vorlegte. Die Pulse deS armen Skinner pochten schmerzhaft, al? sein kostbarer Liebling in der Hand deS großen Sachverständigen lag, gegen dessen Urtheil es keinen Appell gab. In großer Gemüthsruhe und mit aller Umständlichkeit nahm der Sach verständige die in solchem Falle üblichen Prüfungen mit deZ Majors Diamanten vor. Als er mit allem fertig war, wen dete er sich ihm zu. Sie find ohne Zweifel ein Sammler von Mineralien und Steinen, .Herr Major?" ! Das bin ich." bestätigte Skinner mit Stolz. Dieser Stein ist ein besonders schönes Exemplar, sowohl was die Größe wie die Gestalt und die Farbe anbelangt. Der Glanz ist sogar köstlich." Also Sie meinen?" flocht Skinner kühl dazwischen, obgleich er Mühe hatte, sein Entzücken nicht laut werden zu lassen. Da? ist mein Sachverständigen Urtheil. ,Hm, sehr angenehm zu hören. Und wie viel würden Sie für den Stein geben?" Ich?" Ja. wissen Sie, 'für mich ift er von keinem Werthe." Von keinem Werthe? Sie meinen, er übersteigt Ihre Mittel? Nun. viel, leicht ließe fich eine Aktiengesellschaft zu seiner Erwerbung bilden?" ..Bltiengesellschaft Zur Erwerbung dieses Steines? Sie bilden sich doch nicht ein, er sei ein Diamant?" DaS soll ich mir einbilden. Ja, was wäre er denn sonst?" Ein Bergkrystall von besonderem Feuer, wie sie fich in der Nähe von Diamantenlagern häufig finden", war das unerbittliche Urtheil des Sachver ständigen. Und fein Werth?" fragte Skinner: feine Stimme war kaum noch zu ver stehen. Fünf Pfund im allergünstigften Falle." Der arme Skinner stürzte ohnmäch tig zur Erde nieder. Ein elender Berg krystall und dafür alle diese Opfer! Er war für immer curirt. Die Titte der silbernen Hochzeits feier läßt sich bis auf die Zeit der Regierung Hugo EapetS, Königs von Frankreich, im Jahre 987 zurückführen. Als einst mals der Monarch feinen Obeim be suchte, fiel ihm auf einem der Güter ein alter Diener auf. der im Dienste der Familie, der er 25 Jahre lang ange hörte, ergraut war und den man wie ein Mitglied deS Hause? behandelte. Auf demselben Landfitz lebte eine ältliche Magd, ebenfalls unverheirathet. cbcn falls 25 Jahre da war und die man dem königlichen Vetter als die beste, treuefie Arbeiterin ih.cS Geschlechte? riihmie. AIS Hugo Capet du? Lob der Beiden fingen hörte, wurde seine Neirgier angeregt, und er befahl, dies 'ustcrpaar vo: sich zu führen. Auf' malscrn sah er fich die alten Leutchen an. dann wandte er fich zu der grau und sagte: .Deine Dienste find weit höher cl? die diese? Manne?, der doch viel geleistet hat. anzuschlagen, denn den Frauen fällt naturgemäß die Arbeit und der Gehorsam schroerer al? den Männern. Deshalb sollst auch Du und nicht er die Belohnung rrhalien. Für Dein Alter kenne ich keine bessere alS eine Mitgift und' einen Gatten. Die Mitgift steht hier vor Dir von diesem Augenblicke an gehört Dir dieser Meierhof. und wenn Dich dieser Mann, der 25 Jahre mit Dir zusammen ge arbeitet hat. haben will, so wäre auch der Hochzeiter gefunden." Herr Kö nig." stammelte der alte Bauer ver wirrt, .wie wäre e? möglich, daß wir jetzt noch heirathen könnten, wir haben ja beide schon silberne? Haar." .Dann sei e? Eure silberne Hochzeit." erwiderte der König gütig, .und hier ift Euer Trauring." Mit diesen Worten zog er einen kostbaren Reif vom Finger und gab die Hände deS alten PaareS zusam men. Sobald die Kunde von diesem Ereigniß bekannt wurde, erregte sie einen Sturm von Enthusiasmus in den Herzen der leicht entzündlichen Iran zofen; bald wurde eS Mode, sich nach 25 Jahren noch einmal trauen zu lassen, und bis auf den heutigen Tag hat sich diese Mode erhalten. Noch ei lauter Denker. Kürzlich brachten wir unter dem Titel Zwei laute Denker" eine hübsche Ge schichte von einem englischen Lord. Ein viel komischerer lauter Denker war der verstorbene Oberamt?richter Münch in Northeim, welcher ohne e? zu wissen, ganz laut seine geheimsten Gedanken sagte. Ich fragte ihn, so schreibt ein Gewährsmann de? hannoverschen Eou rier?", eine? TageS: Kommen Sie heute Nachmittag nach dem Brunnen? Da ift Konzert. Er: Da? weiß ich noch nicht, ich er warte Besuch von meinem Neffen W. Ich: Dem Konsiftorialrath in A.? Er: Ja. Kennen Sie den? Ich: Jawohl! Er: Da könnte ich eigentlich den Asses sor M. (damit meinte er mich) zu Tische einladen. Hm! Will doch lieber erst mit meiner Tochter sprechen, wa? die dazu meint. (Zu mir) Na, wir sehen un? noch vielleicht bi? dahin. Ich ging dann fort und erhielt nach 10 Minuten die Einladung zu Tische. Sprach er im Schöffengerichte einen Angeklagten frei, fuhr er mehrfach nach Verkün digung laut fort: Gethan wird e? der Kerl schon haben, man kann e? ihm nur nicht beweisen. Einmal ist seine Schwiegermutter bei . ihm zu Besuch gewesen. Nach einer halben Stunde kommt fie wieder, trifft Münch auf dem Hausflur und sagt: Der Zug war schon weg, nun müffen Sie mich bis Abend dabehalten. M.: DaS ift zu nett, liebe Mama, kommen Sie mit herauf. Kann die alte Schachtel nicht zur rechten Zeit au? dem Haufe gehen ? Am Sylveftertag fitzt er im Gasthaus Sonne", da tritt ein Lieutenant an ihn heran und sagt: Wo gedenken Sie denn den heutigen Abend zuzubringen? Wohl im Kreise Ihrer Familie ? Er: Ja. Der dumme Kerl denkt gewiß, ich soll ihn einladen, füllt mir im Traum nicht ein. ES wurde auch noch folgende Geschichte von ihm erzählt, die ihm ganz ähnlich sieht. Auf den Bällen tanzte ein Lieu tenant von Levetzow und ein Herr v. Ludowieg viel mit seiner Tochter. Er sitzt im Sonne'schen Gasthaus Abends im Kreise einiger Herren beim Däm merschoppen und sagt auf einmal laut: Charlotte V. Levetzow, geborene Münch, hm, da? klingt ganz gut. Charlotte v. Ludowieg. geborene Münch, klingt eben so gut. Charlotte v. Levetzow, verwitt wete v. Ludowieg, geborene Münch, daS klingt am bisten. Er selbst wußte nie, WaS er laut ge sagt hatte, und wenn man ihm einmal darauf antwortete, war er ganz ver wundert. ?r weitz es ! Auf Veranlassung deS königlich baieri fchen StaatSminifteriumS werden zur Zeit in allen baierifchen Schulen Er Hebungen über die gewerblichen Lohn arbeiten der Kinder unter 14 Jahren gepflogen. Als dieser Tage in einer fränkischen KreiShauptftadt der Ober lehrer die Oberklaffe betrat, um Ermit telungen anzustellen, fiel ihm, wie die M. N. N." erzählen, sofort ein Knabe auf, der sehr übernächtig" aussah und jeden Augenblick einschlafen zu wollen schien. Auf die Frage, warum er un gewaschen und ungekämmt sei und in einem fort gähne, erwiderte der Knabe, er habe Nachts bis 2 Uhr Kegel auffiel len müffen. Der Oberlehrer bemerkte, daß er da? nicht dulden könne und so fort dem Herrn Rechtsrath X. davon Mittheilung machen werde. Darauf entgegnete der Knabe: Ja, der Herr Rechtsrath weiß e? schon, er kegelt jeden Abend selbst bis um 2 Uhr mit." Unter Lrcunden. A. : Meine Frau tnt mir zum Ge burttazk ein Schlüsscltäschchen ge schenkt!" B, : ?Zun fi h aber zu. daß Du am nächsten Geburtstag den Hausschlüssel bekominst,"