pcibmftllcr. .liiiioioofc von Paul i'l i B. Leopold Müller war ein frildlikbkN h.rWmfA. der cd durch Nichts Von kinem sozenonntkn TurchschnittSmen lck,n unterschied bis aus eine wenn man so sagen darf Eigenthümlich keil, daß er seit frühester Jugend Von einem geradezu unheimlichen Pech t kolot ward. Schon alZ er geboren war, begann das Unheil. Die Wartefrau steckte ihn in ,u heißes Wasser, so daß er nahezu Vcrdrüdt wäre. Als er dann ein wenig ülter war. fiel er aus der Wiege Gottlob, ohne sich Schaden zu thun, Und als er oar erst laufen konnte. mebrtcn fich die Unfälle zusehends. dak sein Vater einmal grimmig sagte .Tu wirft noch der reine Pechmüller werden!" Dies Wort bewahrheitete fich dann auch leider nur m bald. Der arme kleine Kerl konnte gar Nichts mehr thun oder unternehmen, ohne daß Etwas immer mißlang oder ihm Ungelegen beiten eintrug. Und so kam eZ denn dak seines Vaters prophetisches Wort schnell populär wurde und alle Welt ihn .Pechmüller" nannte. Jetzt war er ein junger Mann von sechZundzwanzig Jahren und ging au Freiersfüßen. Er war ein ganz netter Kerl, an dem ein Mädel schon Gefallen finden konnte, und er war mittlerweile Philosoph genug geworden, um sein pechöseS Schicksal mit Humor und Laune zu ertragen. Seine Angebetete war die einzige Tochter eine reichen ManneS, der eS partout nicht zugeben wollte, daß fein einziges Kind, mit dem er doch hoch hm aus wollte, diesen armen Farbenkleck ser genannt .Pechmüller". heirathen sollte. DaS blonde Eretchen aber erklärte standhaft: Wenn ich diesen Mann nicht bekommen soll, dann will ich überhaupt keinen!" .Aber. Kind." rief der Alte erbost, .ein Maler, was ift das? Nichts! Ja, wenn'S noch wenigstens ein braver Stu benmaler wäre! So aber Bilder maler. dessen Gemälde Niemand kenn oder gar kauft ! Wovon wollt Ihr denn leben?" Gretchcn aber blieb standhaft. .Er ist zwar recht unbekannt, aber er wird berühmt werden, und dann wird man sich um seine Bilder reißen!" Und bis dahin hungert Ihr. was?" .Du haft , Geld genug!" .Aha! Nein, liebeS Kind, ich habe mein Geld zu sauer erworben, um es auf solche Weise zum Jenfter hinaus zu werfen!" Derartige Gespräche gab eS jeden Tag zwischen Vater und Tochter. Und daS Ende war dann stets, daß Beide grollend auseinander gingen, während die gute Mama zu Gleichen trat und ihr leise Trost zusprach: Sei nur fest, liebeS Kind, dann wirst Du Deinen Willen schon noch durchsetzen!" Und der gute ..Pechmüller" war ebenso fest und treu und sagte stch .Wenn wir Zwei uns ernsthaft lieb haben und uns heirathen wollen, dann kann keine Macht der Welt uns Iren nett!" Im Städtchen war Ball. Gretchcn mit ihren Eltern wollte hin, und natürlich mußte auch Leopold hin. denn der Gedanke, daß ein Anderer sie im Arme hielt, war ihm einfach unev traglich. Zu diesem Zwecke hatte er sich ein Paar neue schwarze Hosen machen laffen. Der Schneider, bei dem er zwar schon hoch in der Kreide stand, wollte ncy zuerst nicht zu noch neuem Credit herbeilassen; als er aber hörte. daß der junge Maler heimlich mit dem reichen Gleichen Schwarz verlobt war, ließ er sich willig herbei und versprach, die schwarzen Unaussprechlichen zur rech ten Zeit zu liefern. Leopold war glückselig und ging hoff nungsfroh nach Hause, wo ihn bereits ein Freund erwartete. .Ach, lieber Leo, Du mußt mir einen großen Gefallen thun! Ich reife heute zur Hochzeit und habe keine schwarzen Hosen. Sei so gut und leih' mir Deine wir haben ja die gleiche Größe m acht Tagen bekommst Du ste ww der!" .Mit dem größten Vergnügen!" sagte der gutmüthige Leopold und gab seine alten schwarzen Hosen hin, denn er konnte fte ja entbehren, weil er ein Paar neue bekam. Drei Tage später war der Ball. ES war bereits sechs Uhr, und noch immer hatte der Schneider die neuen Hosen nicht geschickt. Endlich ging Leo pold zu ihm. .Ja, lieber Herr Müller." sagte achselzuckend der Meister, ich habe ge hört, daß der alte Herr Schwarz gar nicht daran denkt, Ihnen seine Tochter zu geben, und da habe ich mich denn eines Anderen besonnen und kann Ihnen Nichts mehr borgen." Leopold erbleichte. Aber, Meister, ich muß den Ball besuchen, ich muß den alten Herrn heute für mich gewinnen!" Und nun erzählte er, daß er keine schwär zen Hosen habe, weil er sie verborgt habe. Der Meister nickte lächelnd und sagte boshaft: Da kann ich Ihnen nur rathen, sich auch ein Paar zu borgen!" Leopold bat und flehte, aber der! Meister blieb kühl und verneinte! lächelnd. man weiß ja. wie solch lieben Leute in solchen Augenblicken sein können. Der arme .Pechmüller" war rathloZ Endlich besann er fich. daß Freund Leh mann ein Paar neue ofen hatte, die ihm auch paffen mußten. Im Sturm schritt eilte er zu diesem freunde. Natürlich war Lehmann nicht zu Hause. Ader seine Wirthin, die Herrn Leopold genau kannte, sagte: Ich würde Ihnen ja die Hosen recht gern geben, wenn ich wüßte, daß Herr Leh mann heute nicht mehr wiederkäme. .Wo ist er denn hin?" .Er ift per Rad eine Partie machen, .Ach was. dann geben Sie ne nur her. ich nehme Alle? auf mich.' So bekam Leopold Freund Lehmann' S Hosen und ging seelenvergnügt von dan nen. ES war auch hohe Zeit, denn um acht Uhr begann bereit daS Fest, und Leopold hatte mit Gleichen verabredet, daß er sie zur Polonaise führen würde um fich so möglichst viele Tänze von vornherein zu sichern. In den hell erleuchteten Saale drängt fich die junge Welt des Städtchens Leopold und Gretchen eröffnen den lan gen Reigen der Polonaise. Der alte Herr Schwarz war zwar empört darüber, aber seine Frau redete ihm gut zu, so daß er, wenn auch heim lich grollend, Nichts weiter dazu sagen konnte. Tie beiden verliebten jungen Leute find glücklich und erklären fich auf's Neue ihre treue Liebe; dabei wechseln sie heimlichHändedrücke und heißeLiebeS blicke. Plötzlich, als die Polonaise zu Ende ift und Leopold fich bereits alle Tänze gesichert hat, kommt ein Kellner und meldet, daß draußen Jemand sei. der mit Herrn Müller zu sprechen wünsche. Pechmüller" eilt entfetzt hmauS, denn er ahnt ja, daß eS nur Freund Lehmann sein kann. Natürlich ift er eS. Und er ift empört Lieber Müller, ich finde eS doch ein we nig sonderbar, daß Du so ohne Weite reS in meine Hosen steigst!" .Aber, lieber Freund," stotterte Pechmüller", ich glaubte. Du wür best, wie schon so oft, eine grüßere Par tie gemacht haben." Also sei so gut und zieh' die Hosen auS, denn tch will selbst tanzen." Pechmüller" bittet und fleht und be schwört den Freund, aber AlleS ist um sonst, denn dieser hat auch ein Liebchen hier und will sich also auch amüstren, Endlich geht der geknickte Leopold zurück. entschuldigt fich bei seinem Gleichen er werde gleich zurück sein,, wann dieS gleich" sein würde, daS wußte er im Augenblick selbst noch nicht. Tann geht er nach Hause, schlüpft in sein All tagSbemlleid und trägt die so ungern entbehrten PantalonS zu Freund Leh mann zurück. Als er zu diesem kommt, meint der lächelnd : Weißt Du, geh doch mal zum Hellwig, der hat ja auch ein Paar neue Buchsen, vielleicht kann der fie entbehren. Leopold nickt dankend und eilt zu Hellwig. AlZ Hellwig den erregten Pechmül ler" sieht, lächelt er heimlich und sagt: Ja, meine Hosen kannst Du haben. erft aber müffen sie noch gestopft werden; ich hab' nämlich gestern Malheur damit gehabt." Die Hosen werden besehen, und eS ergiebt fich. daß von der rechten Seiten tasche ein klaffender Riß bis zum Knie heruntergeht. Leopold neigt zwar be denklich den Kopf. Aber was thun? Hm zum Ball muß er unbedingt wie der. Also schnell zur Wirthin, daß fie den Schaden so gut wie nur möglich x parirt. Nach einer qualvollen halben Stunde ift eS endlich so weit, daß der gequälte .Pechmüller" zurück kann. ES war aber auch die höchste Zeit, denn ret chen war bereits in großer Angft, daß ihrem Leopold Etwas zugestoßen fem könnte. Nun wurde alles Versäumte nackige holt. Man tanzte und scherzte und omüflrte sich so gut, daß Leopold der ge flickten Hose gar nicht mehr gedachte, und in der That war ja auch der Scha- den so gut reparirt, daß man die Naht nur in ganz unmittelbarer Nähe eilen nen konnte. Aber Pechmüller" entging seinem Schicksal nicht. Bei m Contre stand em älterer Herr neben ihm. der ihn verdächtig ansah und dann plötzlich mit stechenden Augen auf die geflickte Hose blickte. Leopold wurde vor Schreck so blaß. daß Grete fast Angft bekam. Kaum war der Contre zu Ende, als auch schon der ältere Herr auf Leopold zuging und ihn um em Paar Worte bat. Zitternd ging der Aermfte mit hinaus. Mein Herr," begann der Alte, ich habe Sie sofort erkannt! Sie haben gestern Abend meine Tochter angerem pelt !" Leopold wurde immer rathloser und versicherte seine Unschuld. Aber Ihr Beinkleid verräth Sie ja!" schrie der alte Herr ergrimmt auf. Da, der lange Riß, der nothdllrftia gestopft ift! Den habe ich Ihnen ja gestern in der Dunkelheit beigebracht! Als Sie mir entfliehen wollten, griff ich nach Ihrem Rockschoß, gcrieth aber an die Hosentasche, und so brachte ich Ihrem Beinkleid diesen Schaden bei!" Ganz roth und verlegen uarrte HanZ auf das verräthcrischc Beinkleid. i .Jetzt sollen Sie mir aber nicht ent kommen." rief der alte Herr, sosort folgen Sie mir auf'Z Polizeibureau, damit ich ihren Namen feststellen laffen kann!" .Ader, mein Herr, diese Hose gehört mir ja gar nicht!" versicherte stammelnd Leopold. .Sie wollen noch streiten t DaS ift arg!" Jetzt wurden andere Gäste aufmerk sam. ES nurde lauter und lauter, und schließlich war der Skandal da, der damit endigte, daß der gequälte Leopold dem alten Herrn zur Wache folgte. AIS Herr Schwarz die Sache erfuhr. sagte er triumphirend: .Na, wer hat nun wieder mal Recht?!" Eretchen aber erklärte standhaft Und ich sage Dir. Papa, daß Leo uir schuldig ist! Ich schwöre daraus!" Herr schwarz zuckte nur gezing schützend mit den Schultern. Am nächsten Morgen aber, als Leo pold zu Eretchen kam, um sich zu ent schuldigen wegen deS gestrigen Vorfalls und nun die ganze Geschichte der Un auSsprechlichen erzählte, da lachte nicht nur Eretchen laut auf. sondern da wurde auch der alte Herr Schwarz von einer so unbändigen Heiterkeit ergriffen, daß er mit einem Male für den jungen Maler interesftrt war. Natürlich stellte fich dann heraus. daß Freund Hellwig am vorgestrigen Abend, als er ein wenig zu viel getrun ken hatte, das Rencontre mit dem alten Herrn gehabt hatte, um deffentwillen der arg heimgesuchte Leopold eingesteckt werden sollte. Von dem Tage an kam Leopold häu siger in daS HauS deS Herrn Schwarz. und als eS wieder Frühling wurde, da hatte der gestrenge Papa seinen luftigen jungen Freund so lieb gewonnen, daß er Nichts mehr gegen die Heirath hatte Und so wurde auS Gretchen Schwarz eine Frau Pechmüller". Und Beide lebten in glücklicher Ehe trotz deS ehemaligen PechS". Das Geschenk des Matrosen. Novelli'tte von H ii g e s i p p e M o r e a u ES war im Jahre 1776, als fich am Bord des französischen Schiffes Le Heron" eine unterhaltende Scene ab pielte. Die Offiziere, welche der Dienst nicht m Anspruch nahm, gingen rau chend und plaudernd auf Deck spazieren. alS plötzlich em junger Fähnrich au der in die Kabine des CapitänS führen den Treppe erschien und auSnef : Meine Herren, die Königin kommt!" Die Königin, die die Bemannung des Heron" begrüßte, war die unschul dige und flüchtige Königin deS Drei königZtageS. T:r Zufall hatte zu die ser Würde eine hübsche, kleine Ereolin von der Insel Martinique erhoben, eine Verwandte deS CapitänS. die m Be gleitung einer Tante nach Paris reifte, um dort eine Erdschaft zu erheben Und die junge Königin entledigte fich ihrer hohen Würde mit einer Grazie. um die,atyarlna die Zweite und Ma ria Theresia sie beneidet hätten. Aus die Kniee, schöner Page!" sagte fie zu dem jungen Fähnrich, der fie ge meldet hatte ; sehen Sie nicht, daß ich meinen Handschuh habe fallen laffen? Treten Sie näher, meine Herren Minister, und lachen Sie nicht, denn der Fall ift ernst. Ich liebe mein Volk. hören Sie. und ich wünsche, daß mein Volk mich liebt. ES handelt fich darum. zu entscheiden, ob eine blaue Rosette aus meinen Schuhen sich bester auSneh men würde, als eine weiße ! Wie ch glaube, mein Leibarzt erlaubt fich. feiner SouverSnin in Ermangelung von Weihrauch Tabacksdampf tn 8 Ge ficht zu blasen." Nun folgten Tausend unschuldige Späße, über die die braven Seeleute von ganzem Herzen lachten. Am Met ften schien fich über den Triumph deS liebenswürdigen Mädchens ein alter bretanischer Matrose. Namens Pierre Hello, zu freuen, der weniger Runzeln alS Narben auszuweisen und der an dem nämlichen Tage eine Ehrenmedaille alS Lohn für feine langjährigen Dienste erhalten hatte ; in Rücksicht darauf halte ihn auch der Capitän zur Tafel gezogen, bei der die beiden creolischen Damen. eine Verwandten, den Vorfitz führten. Marie Rose so hieß daS junge Mäd chen hatte fich schon lange für die chönen Thaten Pierre Hello S begeistert und ihm unter Glückwünschen die Hand gereicht. DaS Herz deS rauhen Alten, dem solche Empfindungen neu waren. hatte bei den freundlichen Worten deS KindeS ebenso gebebt, wie bei m Empfange der Ehrenmedaille. Er allein bediente fie, er allein wachte über fie; denn Marie Rose'S Tante, eine alte gute Frau, die tn Folge von Gicht an hren Stuhl gefeffelt war, verbrachte den ganzen Tag mit der Lektüre von Romanen, die fie nur dann und wann durch den Ruf: Hierher. Menille! Hierher, Marie Rose!" unterbrach, wenn fte ihre Katze in das Takelwerk einer Maus oder ihre Nichte auf Deck einem Sonnenstrahl nachlaufen sah. Am Tage nach dem Dreikönigsfeste erschien das liebenswürdige Mädchen traurig und nachdenklich, von dem alten Seebär unruhig und schweigsam be trachtet. Sie konnte nicht umhin, auf diesen mitleidigen und fragenden Blick mit einem Gcständniß zu ' antworten. Eine alte Negerin, die als Hexe galt und der Marie Äose in der Heimath Holz lm Walde zugetragen, hatte lh etwas Seltsames gemeinagt. Tie Propyezeiung quaite ne. und ne er zählte dieselbe dem alten Matrosen. (iute kleine Herrin, ich habe gesehen einen großen Adler, hoch, hoch aufflikl gen mit Rose im Schnabel Tu seine Rose Tu sehr unglücklich dann Tu Königin, dann großer Sturm und Du sterben!" .Ich bin gestern Königin gewesen. fügte sie hinzu, .und ich warte jetzt nur noch aus den Sturm, 'der mich dahin rant " .Haben Sie keine Furcht, Fräulein, erwiderte Hello; .wenn dem Heron em Unglück zustieße, so brauchten S nur meinen Gürtel zu packen, und mit (Lottes Hülfe würden Sie heil und ge. sund an S Land gelangen. Marie Rose, die sich ein wenig be ruhigt fühlte, belohnte die Ergebenheit deS braven Mannes, indem fie ihm eine Romanze vorsang, die noch Niemand vor ihm gehört hatte ; den Abschied eines Bräutigams von seiner Braut, die ein junger Creole. ihr Nachbar, fü fie gedichtet und in Mufik gesetzt hatte. Doch eS giebt ein Alter, in dem alle Schmerzen leicht vorübergehen, in dem die Schwermuth deS Abends am andern Morgen verschwunden ift, und Marie Rose stand in diesem Alter. Am näch ften Tage tanzte fie wieder, und die Tage und Wochen vergingen, ohne die überschäumende Luftigkeit aufzubrau chen. DaS war jedoch bei ihren Schuhen nicht der Fall, und der letzte Sprung einer Ferandole riß die letzten Fetzen auseinander. Mit der Garderobe der Damen war eS nicht eben gut bestellt ; sie fuhren nach Paris und waren der Anficht, fich nur im Königreich der Mode mit Kleidern und Schuhwerk neu ausstatten zu dür fen. Bald war Dmct Rose gezwun gen. unbeweglich neben ihrer Tante fitzen zu bleiben, fie verbarg ihre bloßen Füße unter dem Kleid und bewegt Kopf und Körper in fieberhaftem Ver langen nach Bewegung, ohne eS jedoch zu wagen, einen Schritt zu thun. Die kleine Königin weinte ; fie faß gefangen und wartete auf den vorüberziehenden Ritter, der fte befreien würde. Dieser Ritter war Pierre Hello. So hübsche Füße bloß zu laffen. sagte er mit entrüstetem Tone, da möchte man ja kein Herz im Leibe haben !" Pierre Hello überlegte, schlug fich vor die Stirn und rief dann mit der zweiselter Energie : Ein Stück Leder ! Meine Pfeife und meine Medaille für em Stück Leder !" Endlich stieß er einen Freudenschrei aus, er hatte entdeckt, was er suchte. ein Stück Leder, einen Stiefel ! ES war der Stiefel eines tn einem Seegefecht gefallenen Soldaten, der Gott weiß wie er dahin gekommen war, m einem Winkel lag. Dort trauert er um sei nen ZwillingSbruder, der im Meer er trunken oder im Bauche eines Haifisches begraben war. Pierre griff nunmehr zu seinem Dolch, schnitt den Stiefel auseinander und machte m kaum einer Stunde. ich möchte gerne eigen, da er ein Paar Schuhe machte, aber eS waren weder Schuhe noch Stiefel, noch Stiefe leiten, noch Kothurne, noch Pantoffeln oder etwa? dergleichen, es war auf dem Gebiet der Schuhmacherkunft etwas ganz Originelles, Romantisches, Na menloseS; aber dieses Namenlose konnte doch im Nothfalle auf die Füße gezogen werden, und daS war die Hauptsache. Xer brave Hello lies nunmehr zur Kabine von Marie Rose, wo er mit triumphirender Miene unter lautem Lachen, sein Werk abgab und mit be rechtigtem Stolze ausrief : So, jetzt können Sie wieder tan zen !" Und wirklich tanzte Marie to e eine Stunde später mit einem Bleigewicht an jedem Fuß, unter dem begeisterten Beifallsklatschen ihrer Zuschauer. endlich, nacy langer uedenagn er choll der Ruf: .Land!" und zwischen dem alten Matrofen und der jungen Creolin fand eine wahrhast rührende Abschiedsszene statt. Ich werde stets an Sie denken und Ihre Schuhe zur Erinnerung wie eine Reliquie bewahren," sagte Marie Rose. um Pierre Hello zu trösten, der fich mit den Rücken seiner knochigen Hand über die feuchten Augen fuhr. O," sagte er, den Kops schüttelnd, fete gelien nach Parts, wo neue Freunde Sie bald den armen Hello werden vergeffen laffen." Nein, nein! glauben Sie das nicht l" wiederholte fte, indeß ihre Tante fte fortzog. Er folgte ihr lange, mit den Augen, während fte ihm noch oftmals Lebewohl zurief. Pierre Hello konnte nicht wlffen, ob das junge Mädchen Wort hielt, er kam elten an Land und fiel tm amerika nifchen Kriege. Und waS Marie-Rose anbetrifft Meine Geschichte durchschneidet jetzt plötzlich der gewaltige Strom der fran zösischcn Revolution. Wir befinden uns mitten im ersten Kaiserreich, und zwar in Malmaison, dem Zufluchtsort der edlen und unglücklichen Josephine. An den Flügel gelehnt, hört sie lächelnd eine Abordnung ihr jungen Ehren damcn an, die sie um die Erlaubniß bitten, im Schlosse Komödie spielen zu dürfen. Gern, meine Kinder," erwiderte I Josephine. .ich Übernehme eS sogar. Ihnen die Kostüme zu liefern. Tank der Grotzmuth deS KaiierS ift meine Garderobe überreich. Sehen Sie. das hat man mir eben gebracht !" Dabei stieß fie nachläsfia mit dem Fuß einen Pelz fort, der auf dem Tep pich lag und der so schön war, daß fich die iünaste Edrendame nickt entbal ten konnte, in die bewundernden Worte auSzubrechen: Golt k wie ift Ew. Majestät! doch glücklich '." .Glücklich ! Glücklich !" murmelte Josephine und versank einen Augenblick in tiefes Träumen, dann aber entriß sie fich ihren quälenden Erinnerungen und ries : .Wer mich liebt, der folge mir Kommen Sie, meine Damen, wählen Sie sich "Ihrt Kostüme !" Und während fie dem jugendlichen, lustigen Schwärm voraneilte, trat fte in ihr Garderodezimmer, wo alle jun aen Damen entzückt die Auaen aufri sen, ob der Pracht der hier aufgeftapel ten Gewänder. .Nehmen Sie. meine Kinder, und amüfiren Sie fich recht aut: ich über lasse Ihnen alle die schönen Sachen. über die Sie die Augen so weit au reißen; alle Gegenstände können Sie nehmen ; alle, bis auf einen, dieler i mir zu kostbar und zu heilig, als daß man ihn anrühren dürfte " Als sie bei dielen Worten die Neu gier aus Aller Augen blitzen sah, fuhr fie fort : Ich kann Ihnen den Schad inde sen leiaen !" Mit diesen Worten zog die Kaiserin auS ihrer Garderobe.. .. das Werk und Geschenk deS bretonischen Matrosen Pierre Hello'S, die Schuhe, die er für Marie Role verfertigt. AlS daS Schwert Nadoleon'S Euroda zu zerschneiden begann, hatte Josephine nme oa laichet de la Pagene das Glück, den Kern zu erhalten, und ward Kaiserin. Doch eines TaaeS durchzog piotziio) ein heftiger fetura Europa die Schneemaffen von Rußland lösten fich von selbst, um wie ein Meines Lei chentuch auf Frankceich'S Soldaten her niederzufallen, und die rleasiurie durchraste die Welt. Als der Himmel sich endlich auf klärte, war die Propheieihuna der Negerin vollständig in Erfüllung oe aanaen: der u Boden oesckmetterte Adler hatte die Rose fallen lassen, und die Creolin, die zweimal Kömgm ge Wesen, war tm Sturme gestorben ! lN und die er Die mißglückte Operation. Der Ueberzwerch Christi hockte einer Ecke im BabnwirtbSbauS stöhnte ein um'S andre Mal. daß Fenster klirrten, vor Zahnweh. Alle erdenklichen Mitteln batte schon ohne Erfolg probirt, des BaderS un:e waren an der tieffitzenden Wur zel ge cyeitert kurzum, er war am Verzweifeln. Da kam der DalkenNazi berrin. ein oeller Horn : der liefe hm die Sacke zählen, zwinkerte pfiffig mit den Augen und meinte!: Ich wüßt' Dir schon eni Mittel, aber Kurasch braucht's! Ich hab tn den ..fflieaenden Blättern 'lesen, wie einmal Einer leinen Zahn hinten am Zug an den Puffer ange bunden bat der 3ua iS in'S abren 'kommen und bumS dich, war der Zahn heraus!'. Der ('hriftl ftutzte einen Augenblick Ta fing der Schmerz von Neuem bohren an. Er lvrana aus tust puff die Lokomotive draußen zum Ab radren ein ferne! war im Nu um den kranken Zahn gewunden und schon tn der namnen nimmt Hatte er ihn fps an den Puffer des letzten Waggons ge inupst. Ein Schnauben, ein Brausen An, sanaS lief Cbristl mit: da rollten ,die Räder schneller, der Athem ging ihm auS plötzlich em Krach und Schlag Schlag: Christ! lag auf der Erde und neben ihm der P u f f e r. Kleider und Hüte aus gcfpon neuern Glas. Vas neue te Material, das tekt au Putz verarbeitet werden kann, ift ge fvonneneS Glas. Eine ftirma in N?np big fabriziert daraus Hutformen, die jeyr yuvjq ausieyen und den Vorzug haben, wenn fie nach längerem Traaen nicht mehr ganz sauber erscheinen, durch einfache Behandlung mit Waffer und Seife wieder ihre frühere Schönheit und irische au erlanoen. Der Königin, Mutter von Spanien wurde kürzlich ein kostbares Kleid aus wunderbar fein ge fponnenem, weißem Glase zum Geschenk gemacht, welches das Entzücken aller er regte die Geleaenbeit hatten, das rei zende Gewand zu sehen. Die einzelnen Glassäden werden so überaus lein der. gestellt, daß der daraus gewebte Stoff glänzend uns Wmiegiam wie &eide ist; die Nähte eines Kleidungsstückes werden mit besonders zubereitetem Leim geklebt. (sin unbegrabcntr König. EZ dürfte Viele verwundein au boren. daß der verstorbene König von Spanien, denen Denkmal kürzlich in Madrid ent hüllt wurde, noch nicht begraben ift, ondcrn nur bedeckt mit einem Lcicken. tuch in einem Gewölbe des Escurial auf einer Marmorpiane liegt, va ift die Folge einer seit dem Jahre 1700 eilige haltcnen Sitte. Die Leiche bleibt wie heute liegen. biZ einst der jetzige König verstorben ist. dann erst wird dieselbe unter großem Pomp beigesetzt. lverlhivll. Richter : .Einen großen Werth hatten die Cigarren wohl nicht, die Ihnen ge stöhlen worden find?" Zeuge: O doch; denn ich habe fie immer dazu gebraucht, nifine Schwie germutter aus dem Hau? herauszu räuchern!" Z?hast. Ehefrau : .Na warte, ich werde Dir die Zähne zeigen." Mann : .So? haft Du Dir schon neue gekauft?" Monolog. Baron : Habe heute der Comtesse abermals eine Liebeserklärung gemacht und wurde nicht erhört, das ift uner hört !' verblümt. A. : .Singt die Dame denn gut?' B. : O ja, wie eine Nachtigall. . .. die fich etwas erkältet hat !" Immer praktischer. Lehrer: Moritz, die Ohrfeige, die ich Dir vorhin gab. ist Dir zu unrecht zu Theil geworden ; Du brauchst Dich also wegen der erlittenen Strafe nicht zu schämen." Moritz: .Wie haißt schämen ! Schrei den Se mer lieber de Öhrfeig' gut fer e ander Mal." Schadenfroh. Junge Frau: .Denke Dir nur. Otto, der unverschämte Bettler bat da Mittagessen, das ich ihm gegeben habe. fteyen innen " Gatte : .Na. sieb Du. da ba 7u gleich einen Beweis von Deiner Koch. kunft!" Spruch. Ein Blick aus lieben Augen giebt Tir neuen Muth, wenn Du betrübt ; Er stärkt den müden Sinn Dir ott. Wenn nicht erfüllt, was Du gehofft ; uns wie ein warmer Sonnenstrahl Der kranken Blume brinat Kenesunki. So brinat von jeder 5erttn,,ual Ein lieber Blick Dir oft Erlösung. i kleines Mißverständniß, Lehrerin: Wie viel Reiche oiebt ei in Europa?" Schüler : Das weik man nickt be. stimmt, aber Arme aiebt's jedenfalls mehr." Falsche Behauptung. Der Richter Svrinakeld würd gestern von einer Wespe gestochen." .El, ei, und der Men ch behauptet immer, er wäre unbestechlich l" Stoßseufzer. Haufirer: Haben Sie alte Sachen?" Hausfrau: ..Natürlich babe ick welche ; mein Mann will mir ja keine neuen kaufen." Aus dem Manöverfeld. Postenrevidirender Ofn,i?r , üntm in der Nähe feines Heimathdorfes als Vorposten gebenden Reservisten: Ernstfälle würden Sie also die deS WegeS mit dem Handwagen kommende tfiau anyalten und nicht pasftren las en. Verstanden?" Reservist: Nee. öerr Leitnant. das dürft'ch nich-" Offizier : ?Zum 5enker. wariim nicht?" Reservist : Da könnt'ck was erhhen das iS Sie nämlich, meine Alte, die de Milch in de Schtadt fährt" Macht des Znscrirens. Herr kam Stammtisch .mm Ki, glauben nicht an den Werth deS In enrenS. da irren Sie fick amahin ? mir war kürzlich mein werthvoller Neu fundländer Lund abbanden aekammn ich gehe noch spät Abends in das Zei tungsoureau und gebe ein Inserat auf, und alS ich eine balbe Stund CnM? nach Hause kam. da fand ick minn Hund bereits auf der Treppe fidend vor." ' Er kennt das. Herr: Aber Bauer. Sie lassen fich ganz ruhig von den BengelZ mit Schnee beweisen und schimpfen fie nicht einmal aus?" Bauer: Nee. SSttt. hat Km, irf nich, denn würden se fich ja erscht recht reuen. Spruch. Ein ArbeitSgaul merk' Dir ver ebrt Nicht halb so viel wie 'n Steckenpferd. Durch die Blume. Unteroffizier: Meier. mn Mir Ihnen denn, Sie schneiden ja erbärm liche Gesichter?" Vleux Rekrut): ck hah' ?,ikmk ich habe mir den Magen verdorben." Unteroffizier: .Ja, das ift die Folge davon, wenn man so viel von zu Hause bekommt und alles allein auf ißt. ttach seinen Begriffen. Johann, meinem Mann ist beute nicht recht wohl ; bringen Sie ihm eine Wärmflasche hinein !" ..GelviK. anüdiae 7,rau Coanac oder Rum?" der Ilcbcrtioffen. A: ..Ich bade einen Vadaaci. kann amos prechcn !" 33: Pah. unser Förster hat einen der lügt fogar !"