tttJ'Jh. wie Du willst. i'iBi;(;!( von f c 1 i n. Sir, riil fiäeiul, ufiiiuüiisteS tuuf'.il um die Lippen, er himmlische Unbe kümmertheit im frischen Besicht, beide FrstcZglanz in den Augen, so wandeln fie eng aneinandergeschmiegt durch die prächtige Stieße der Reftden,. Für die im Scheine Uttjähliger elektrischer Lamven prangenden Schaufenster ha den sie keinen Blick natürlich nicht, denn Hoch;?itZreisenden sind solche pro fane Dinge wie Schausenster durch eine fie stetig umhüllende Volle weicher Ee lizkeiten entrückt. Wollen wir irgendwo ein wknig ra fien, Liddi?" Wenn Du eZ willst. Liebfter. gern!" Sie schlügt ihre süßen blauen Augen hingebend zu ihm aus. und er drückte Örtlich ihren Arm an sich. Tanr eine kleine Pause. .Vielleicht ist Tir'S recht. Liebling." versuchte er freundlichst zu forschen, .wenn wir ein wenig in ein Cafe ein kehien?" Wie Du willst!" kommt fie ihm lie benswürdig entgegen. Nein. Du bist die Hauptperson. Liddi. UedrigenZ giebt'S ja auch ßho koladel Vielleicht.... " O ja. wenn Tu Shokolade lieber trinkst, Schatz ich trinke auch CHoIo lade. Wie Tu willst!" RathloZ führt sich der AmtZrichter über den stattlichen Bart. )6r' mal. Mäuschen." beginnt er " zärtlich überredend, am Ende magst Du überhaupt keine Cafe's und ziehst ein Restaurant vor ?" Nervöses Zucken fliegt über Liddi'S Geftchtchen. Sie ttciß so wenig von i reS Gatten LedenSgemohnheiten! Männchen," stottert fte und streichelt verstohlen feine Hand Du Tu hattest doch ein Eafe vorgeschlagen Wie sollte ich nun dem entgegen in ein Restaurant gehen wollen ?" Schatz, einziger, aber um mich han delt fich'S garnicht! Wir brauchen ja überhaupt nirgends einzukehren, wir können ja auch nach Hause! Sag doch nur Deine Meinung." Gewiß, Liebster,- wir können auch " Hier stockt Frau Liddi plötzlich, hemmt ihre Schritte und schaut ihren Mann fragend an. Dicht vor ihnen an der Straßen biegung winkt ein glänzende? Cafe. Also hier hinein möchtest Du?" ruft da der Amtsrichter plötzlich mit Ent deckerfreude und öffnet voreilig den Ein gang zum Cafe. Bitte, mein Herz. " Und beide betreten verstohlen seufzend das Lokal. Nur mit Mühe finden sie ein beschei deneS Plätzchen zwischen zwei mit Win terhüllen überladenen Kleiderständern. Der liebe Otto weidet feine Blicke ab wechselnd an den beiden Garderodehal lern, die seine einzige Aussicht bilden. Der Kaffee, den fie sich schließlich be - stellen, ist recht mäßig. Frau Liddi aber behauptet, noch nie besseren ge trunken zu haben; ihr Männchen stimmt ihr zu. Hütte fie indessen ahnen können, welche lockenden Münchenerbier und Fleisch' Hallucinationen ihrem vermeint lich so kaffeebedürftigen Gatten aufftie gen. fie würde ihm verftändnißinnig die Hand gedrückt haben. So aber fie in der Annahme. in Amtsrichter Grunert den vornehmst gewöhnten Mann der Gegenwart gehei rathet zu haben, und er im Glauben, fortan die LedenSgemohnheiten eines ätherischen Engels zu theilen ver schweigen fie sich beide den wahren Zu stand ihre Her.eiS. vielmehr ihres ManenS. Endlich mit der Versicherung, sich herrlich amüftrt zu haben, verlassen fie das dunftgeschwüngerte oiai, um Arm in Arm ihr Heim aufzusuchen. Der Weg dahin ist nicht weit und führt durch keineswegs interessante Ge genden. Nlöklicb iedocb in nächster Nähe ihrer Behausung wird der glücklichen Ehcleute Aufmerksamkeit gemeinsam von eimas in Anspruch genommen. . . .zu gleicher Zeit unterbrechen fie ihr süßeS Zärtlich keitSgeflüster. und die Augen, die sogar für die prächtigsten Schaufenster der Hauptstraßen leinen Blick hatten, rich ten sich leuchtend auf eine trübselig er hellte Glasscheibe, hinter der die In v schrift prangt: Stehbierhalle. Heute v Sauerkraut mit Eisbein und Bock- r wurst !" Sekundenlang zeigt sich in AmtZrich Grunert'S Miene ein Schmunzeln, das viel zu irdisch ist, um dem himmlischen Wesen an seiner Seite zu gelten, und sekundenlang formt sich Frau Liddi'S Mündchen zu einer undeutbaren Run dung. Doch alleS nur sekundenlang, dann erneute? LieöeSzegirre, erneutes alle vergessendes Aug' in Auge tauchen AIS sie daheim ihr trauliches Nest er reicht haben, bittet die kleine Frau t rcn Gatten, sie nunmehr ein Weilchen entschuldigen zu wollen, da sie sich zum Souper umkleiden müsse. Er wider spricht nicht, sondern zieht sich in seit samer Eilfertigkeit in fein Zimmer zu. rück. Ihr ist'S so sonderbar zu Muthe ihr Magen schmerzt. Aber Hunger!. . . Entrüstet weist fie diese prosaische Er klärung ihres Zustandes zurück. Nem! TaS das wäre ja Profani rung des heiligsten zweitägigen Flitter wochenglückeS I Zwei Standen noch bis zum ouJ per!" flattert'S ihr da abermals durch die Bedanken, und im Anschlug daran erscheint vor ihrem leiste ein Schuld V,- N r . ; t . CvtMnn( mi mit mi wu.ii nuui Bockwurst!" Wen fie Toch nein. kS ist unmöglich! 1htx heimlich könnte fie Ach. sie hat wiiklich ganz gewöhnlichen Hun gcr! Ein ff'ingeldruck befördert daS dienst thuende Madchen herbei. Minna." beginnt die Gnädige nun mehr verlegen, drüben befindet sich ein kleine? Restaurant, nicht wahr? Holen Sie mir von dort so schnell wie möglich eine Portion Sauerkraut mit Bockwurst. Hier." ein Geldstück gleitet in deS Müd. chcnS Hand. ..der Rest für Sie. Hebn genS, meinem Manne brauchen Sie von dem Gange nichts zu sagen. Er er liebt kein Sauerkraut!" Minna verspricht zu fliegen, wird aber von Herrn AmtZrichter oufgchal ten, der draußen im dämmerigen Kor ridor wartend vor seiner Zimmerthür steht. Pst. Minna." rust er flüsternd, suche Sie gerade!" Sie könnten mir nämlich mal umgehend aus der De ftillation drüben 'ne Portion Sauer kraut mit Eisbein holen. Aber " ein zweites Markstück senkt sich in Minna'S Rechte erzählen Sie mei ner Frau nicht? von dem Auftrage, feie haßt eö nämlich, vor dem Souper noch zu essen." In sich hineinkichernd geht Minna, um ihre Toppelbeftellung auszuführen. Nach einer Weile wird an Herrn Amtsrichters Zimmer gepocht. Herein!" ruft er freudig bewegt und schaut erwartungsvoll auf eine dam pfende Schüssel, die das eintretende Mädchen vor ihn hinstellt. Toch kaum ein Blick, und finster runzelt sich seine Stirn. Aber Minna, daS ist ja Sauerkraut mit Bockwurst! Ich hatte Ihnen doch bestellt: mit Eisbein!" Herrsch," entführt es Minna auf diesen Vorwurf hin erschreckt, da hab' ich mittlerweile der Gnädigen Ihr EiZ dein hingesetzt !" Was " der AmtZrichter horcht hoch auf sprechen Sie von meiner Frau?" Blutroth werdend stottert das Mäd chen außer sich: Ich ich follt's ja doch nicht der rathen, daß die Gnädige auch " Meine Frau auch ?" Grunert'S Schnurrbartspitzen fangen an zu zit tern. Schon gut, Minna, gehen Sie nur zwei Schoppen Münchener könn ten Sie übrigens noch besorgen!" Gleich darauf klopft der Amtsrichter bei feiner jungen Gattin an die Thür. Mit eigenthümlich würgenden Lauten bittet ihn feine Liddi indessen, noch ein paar Minuten draußen zu verharren. Allein er besteht darauf, gleich einzu, treten. Nunmehr wird der Riegel zurückge schoben. Frau Liddi erscheint mit etwas verstörtem Geftchtchen und schließt in augenfälliger Haft wieder die Thüre hinter sich zu. Was ist denn geschehen, Liebster?" Ach, komm' nur, schau Dir das Furchtbare selbst an!" antwortet er tragischen Tones, legt ihr den Arm um die Schultern, geleitet fie so bis zu fei nem Zimmer, öffnet es und Betroffen bleibt Frau Liddi auf der Schwelle desselben stehen und starrt nach dem Tische, auf welchem Darf ich Dir Deine Bockwurst prü sentiren. liebstes Herz? Vielleicht bist Du dafür so freundlich, mir mein EiS dein herauszugeben! Ich habe nämlich schauderhaften Hunger!" Frau Liddi ist sprachlos. Nachher aber, als fie Seite an Seite auf dem Sopha sitzen, mit den Bier seideln anstoßen und sich daS Mahl aus der Droschkenkutscherkneipe schmecken lassen, wie ihnen niemals später im Leben wieder ein Gericht geschmeckt hat. muß Frau Liddi ihrem unerfahrenen Gatten daS feierliche Versprechen geben, nie mehr zu sagen: Wie Du willst." in i3ricf der Frau Ritsch.. An die N. Z). StaatSzeitung, Herrn Redaktör im vierten Stock. Geehrter Herr Redaktör, Mister. Dieses ist, um meinem HoZband, den Mister Ritsch ESq. zu erkjusen, daß er nicht schreiben kann an Ihnen. Er war auS Rent kollelten. ES iS Niemand sein Bißneß waS ihn fehlt. Er iS ftck, deS i? alleS. waS ich sage. Sie wissen vielleicht selber wie es is, Herr Redak teur, Mister. Wenn er es bei den Rentkollekten kriegt, da blamir ich ihn nicht derfor Da kann er eS nicht helfen. Aber sonst den ganzen Month. was braucht er da hirumzesitzcn und dann talken fie über Sachen wo sie nix versteh und spenden da? Geld derzu und die Frau kann derheim sitzen mit dem Effen, was geben die drum, wenn fie von War und Spam talken. Dabei wissen sie gar nix die Männer und Sie auch nicht, Herr Redaktör, Mister, entschuldigen. daß ich eS sage, aber von dem Krieg, ob eS in gebt oder nicht, da wissen Sie gar nix, enihau steht eS nicht drin in Ihnen Ihrem Papier oder enihau nicht in die CopieS, wo bei unS in Broollyn herum kommen. Sie sagen, e? gebt ihn nicht, den War. Sie sein aber schmart! Woher wissen Sie eS dann? Wollen Sie mir sagen. Sie missen eS besser wie die Frau Weder an der Mi Sie iZ Ztudiit als eine Doktorin, aber sie prükt:ßt nicht, except als ein Midwkif. Die Frau Meyer kommt jeden Tag zu der Misse? O'iXcifferta, wo ihr Hosdand .Polie? mann iZ un die rechte Ha?id von den stapten i?. wo jeden Tag mit dem Zschief zesammkn iS. wo fie eS alle? ausmachen wegen den War. Der TschiefepslicZ iS der nerte zu den Prcsi denl und die wissen eS, da machen Sie eine Weite. Herr Redaktör. Mister. Tie Misses O'Rasterty bat eS der Frau Meyer gesagt, fie soll e? oder nicht weiter sagen und da? thut fie auch nicht erfept mir. und da iS eS kein Tünfcher, da kennt mich die Frau Meyer gut genug derzu, daß ich nicht die Frau bin. die es weitersagt, denn fie kennt mich fchon von Schikago. WaZ die MiffeZ O'Rafferii? der MisscZ Meyer gesagt hat. das iS, daß alleS schon gefixt ist für den War und fie haben dloZ gewartet, damit daS spa nische Kriegsschiff auS den Hafen geht, mit den Frieden iS eS blos Making belief, damit eS die EpäniärdS nicht merken. Tie EpäniärdS haben ihre Spione überall und damit die e? nicht merken, wird gesagt, eS gebt keinen War. Die niff3 sYW,ift".rtt nni i3 wr sein VMllt .VI. Gebrauch sich zu fürchten, daß die Spä niürdS in die Häuser schießen. Sie derfen da? nicht thun und fie können auch nicht, weil die PolicZ fie nicht so nah heranläßt an die Zitly. Wie daS spanische Warschiff hier war, da hat der Mister Ritsch sich nicht getraut auS den Bäsment herauSzegehn. damit er gleich im Keller is, wann sie zum schießen an fangen. Die Misse? Meyer sagt aber. eS hätt gar nicht? paffiren können. Der Mister O'Rafferty und andere Poliesmänner waren in einem kleinen Schiff mrt zu die Späniärds und in den Augenblick, wo der Käpten das Mätfch gestrichen hätte, um es an die Kännon zu halten, um den Shot zu feuern, hätt ihn der Mister O'Rafferty arrested und in die penitentscherri gebracht for Leif. Die Misses O'Rafferty hat cZ der MisseZ Meyer selbst gesagt, Herr Re daktör, Mister, ich kann eS beschwören. Es werd alleS in Sitret gefixt. ES erfährt eS Niemand außer dem Tschief und den Küpten und den Mister O'Rafferty, die Soldschers werden in Sikret gedrillt und eS werd blos so lange gewartet, bis sie das Schießen gelernt haben, dann telegrüfft der Tschief an den Präsident und der Prä fident telegrüfft an die Omen of Spain, daß der War diklärt iZ un in dieselbe Minute, ob der Telegräff abgebt, fan gen die AmerikänS zum Schießen an und nehmen dann die Späniärds bei SerrpreiZ. Dies is. wie eS kommen wird. Herr Redaktör.Mifter. EinJournal-Riporter ist schon bei MisseS Meyer gewesen und sie hat es ihm gesagt und eS wird ein großes Eitem darüber kommen mit die PiktscherS von der Misses Meyer und die Misse? O'Rafferty und den Mister O'Rafferty in Päräd-Juniform. Die Misse? Meyer weiß eS auch, wer es ge than hat wegen die Exploschen in Havana nier Kjubä. Sie geht es aber jetzt noch nicht sagen. Entschuldigen Sie. daß ich Ihnen meinen Meind gegeben bade, es is alleS in Freundschaft und Grüße. Ihre Misse? John Ritsch EZq. Der neue Wald und die Rinder des Königs. Skizze von Ix. Hermann Wcbcr. Wilhelm der Eroberer, König von England, war ein leidenschaftlicher Liedhaber der Jagd und von unerbitt. licher Strenge gegen jeden Wilddieb oder Ucbertreter der Jagdgesetze. Da die bestehenden Vorschriften ihm noch nicht streng genug waren, erließ er ein neues Gesetz, welche? Über Jeden, der einen Hasen tödtete. ohne dazu berech itgt zu sein, die entsetzliche Strafe der hängte, daß ihm die Augen auZgeftochen werden sollten. So unglaublich die? auch scheinen mag. so hat dennoch die englische Ge schichte mehrere Beispiele aufzuweisen, daß diese Strafe wirklich vollzogen wurde. Al? der König England er obert hatte, verwandelte er eine Strecke von dreißig (englischen) Quadratmeilen in ein Wiidgehege. Die Grundbesitzer, welche auf diesem Lande ihre Güter hatten, mußten dieselben hergeben und konnten noch ihrem Schöpfer danken, daß sie in anderen Gegenden, aber ohne freie Wahl derselben. Ersatz erhielten. Alle Gebäude wurden zerstört und dann die Strecke, welche den Namen Der neue Wald" erhielt, mit Wild von jeder Gattung reich bevölkert. Das Volk aber betrachtete diesen durch Gewalt ge schaffenen Wald mit Abscheu, und mehr al? ein Fluch wurde gegen den Wald und dessen Begründer ansgestoßen. In diesem Walde fanden drei Söhne Wilhelm? des Eroberers einen gewalt famen Tod: Zwei wurden von Hirschen getödtct, der dritte von einem Pfeil. Dieser letztere war Wilhelm Roth haar. Zu der Krone England? be rufen, sollte er von Wilhelm IX., dem jungen Herzog von Aquitanien. auch noch Guyenne und die Grasschaft Poi tier? erhalten, als Pfand für dedeu tende Summen, die er dem Herzog vor geschossen hatte. Dadurch wäre er ein Vasall der Krone Frankreichs, schon auf dem Festland mächtiger geworden, sl? fein Oderleh'hcrr. und wer weiß, wie dann das Geschick der Völker sich gewen &et hätte, ob nicht Frankreich eine Beute öngland? geworden wäre. Doch anders war e? beschlossen, denn ein Zufall machte dem Leben Wilhelm Rothhaar's plötzlich ein Ende. Tyrccll. ein französischer Edelmann, schoß einen Pfeil auf einen Hirsch ab. aber er, sonst al? einer der geschicktesten Schützen bekannt, verfehlte sein Ziel, der Pfeil streifte einen Baum, bekam dadurch eine ganz andere Richtung und durchbohrte die Brust Wilhelm'S, der den Augen deS Schützen, welcher den tödt.ichen Pfeil abgesendet hatte, nicht einmal sichtbar war. Die Spitze war gerade in da? Herz gedrungen und Wilhelm starb, ohne einen Laut auZzu stoßen. Die Engländer schrieben diesen ZodeZ fall, sowie die beiden früheren, der gött lichen Gerechtigkeit zu, welche strafend eingeschritten sei, um durch eben dieselbe Lustbarkeit, wegen welcher der Eroberer so viele Ungerechtigkeiten begangen hatte, den Schuldigen auch noch in seinen Kin dern zu züchtigen. Der Baum, an welchem der Pfeil, der den König tödtete, abprallte, war noch lange Zeit zu sehen, später wurde zum Gedächtniß deS Ereignisses ein Stein an diese Stelle gesetzt. Tie Leiche deS König? wurde auf den Karren eine? Pächters geladen, der seinen Pachthof in der Nähe hatte und PerkinS hieß. Tiefer Pachthof bestand auch noch später und soll noch immer im Besitz der PerkinS sein, welche von jenem abstammen. Der Karren, von dem Blut deS Königs geröthet, wurde lange Zeit als eine Merkwürdigkeit in der Familie aufbewahrt; ob er nun ab Handen gekommen oder zerfallen ist, dar über fehlen alle Nachrichten. In der Nähe dieses PachthofeS stand früher ein BierhauS eigener Art; eS war nämlich in dem ausgehöhlten Stamm einer Eiche angelegt und geräumig ge nug. um eine bedeutende Anzahl von Gästen zu fassen. In neuerer Zeit ist damit aufgeräumt, doch wissen ältere Leute sich noch daran zu erinnern, fie nannten diese Gegend den Neuen Wald" und diesen Namen führt fie auch noch jetzt. Ucberraschung. Episode aus dein Mililärlcbcn. Ter Herr Major ist, besonder? der Mannschaft, ein sehr wohlwollender Vorgesetzter. Er duldet nicht das ge ringste Unrecht gegen diese, und ctwai gen Mißhandlungen derselben sucht er m icder Weise vorzubeugen. Er besucht daher zu den verschieden sten Zeiten die Kaserne und betritt uw vermuthet die Räume seines BotaillonZ- RayonS. Auf einem solchen Rundgang war eS, daß ihm aus einem Zimmer vielftimmi geS, erbarmungswürdiges Stöhnen ent- gegendrang. Er schlich näher und, nachdem er sich die Stubennummer an gesehen hatte, wußte er sofort, daß hier gegenwärtig Sergeant Schultrich den Einjährigen theoretischen Unterricht ertheilte. Es mußte eine Mißhandlung staltfinden, denn nach einigen Worten, die er den Sergeanten sprechen hörte, begann das ominöse Stöhnen aber mals. Zu ganzer Höhe sich aufreckend, riß er plötzlich die Thüre auf. in deren Rahmen er stehen blieb, wie der Gott der Vergeltung. Wa? geht hier vor?" donnerte er, warum wurde hier so lamentabel ge stöhnt? reden Sie Einjähriger!" Der wollte aber nicht heraus mit der Sprache, er wendete sich daher an einen Anderen, den tr gern leiden mochte. Nichtwahr, hier hat eine Mißhandlung stattgefunden?" Der Einjährige sah den Vorgesetzten offenherzig und mit einem kleinen Lächeln an er durfte sich schon etwas herausnehmen und sagte: Zu Befehl, Herr Major, wir sind allerdings mißhandelt worden, aber nicht körperlich, fondern geistig der Herr Sergeant hat nämlich ein paar selbfterfundene Witze in den Unterricht eingeflochten!" Tie Lampe der Königin. Eine englische Zeitschrift erzählt fol genden kleinen Vorfall, der sich in Windsor Eastle ereignet haben soll : Englands Herrscherin faß eine? Abends umgeben von mehreren Damen ihres Hofstaates, in ihren Drawing-Room, als eine Lampe, die in ihrer Nähe stand, zu rauchen begann. Tie Königin erhob sofort ihre Hand und zum größten Erstaunen ihrer Um gebung drehte sie selbst die Flamme etwa? tiefer. Warum bemühen Ew. Majestät sich selbst damit?" fragte die erste Hofdame in fast entsetztem Tone. AuS einem sehr einfachen Grunde," entgegncte die Königin ruhig. Hätte ich auSgerusen : Diese Lampe raucht," so würde eine von Euch Damen dem Kammerdiener die Mittheilung gemacht haben, daß die Lampe der Königin raucht; dieser wieder hätte eS dem näch ften Diener anvertraut und jener Die ner würd: abermals einen anderen her beirusen, damit er dem Uebel abhelfe, und während dbser ganzen Zeit hätte die Lampe ganz ungestört weiter ge raucht. Ich zog eS also vor, fie eigen händig niederzuschrauben." ES ist ziemlich bekannt, daß Königin Viktoria nur selten die Hilfe ihrer Umgebung in Anspruch nimmt, und ebenso weiß man, daß die ersten Diener im Schlosse Windsor nie etmaS thun, wa? von den untergeordneten Dienern für fie gethan werden kann. Von diesem Geiste sind auch die vornehmsten Personen deS Hos staateS angeltcckt und da wollte Eng land weife Regen::., die Gelegenheit zu einer kleinen Lektion nicht unbenutzt vor übergehen lassen. Ob Ihrer Majestät wohl jemal? da? vollkommen wahre Geschichtchcn von dem großen Lord ShaitSbury zu Ohren gekommen sein mag? Tieser saß an einem rauhen Wintertage in dem Studirzimmer sei ne? Paläste? am Gro?venorPlatz und blickte wehmüthig auf da? ersterbende Feuer im Kamin und von da in die gähnende Leere deS Kohlenkaftens. Traurig murmelte er vor sich hin : l? wird sicher ausgehen, aber was hülfe eS, wenn ich nach dem Kammer diener klingelte? Er würde sagen, e? wäre Sache deS OberdienerZ ; dieser wieder beauftragte einen unteren Die ner und so weiter, bis da? Feuer in zwischen ganz erloschen ist." Ii,irncnik. Frau: Na. Du Lump. Du kommst ja wieder schön besoffen nach Hause!" Mann: .Na. ich bin nur froh, daß Du'? auch schön findest." , Bravourstü eines Matrosen. Dem Wiener Fremdenblatt" wird auZ Olmütz geschrieben: An einem der letzten Sonntage fuhr mit dem von Ol mutz um 3 Uhr früh abgehenden Zuge der Nordbahn auch der Matrose der Kriegsmarine Rudolf Reiter nach März dorf. Zwischen den Stationen Hlusso Witz und Boniowitz wollte Reiter von einem DurchgangSwagen in den nächsten übersteigen, wobei ihm, während er aus der Plattform stand, durch einen hcsti gen Windstoß die Mütze entrissen wurde und über den an dieser Stelle etwa 20 Meter hohen Damm flog. Ohne sich lange zu besinnen, rief Reiter den Mit reisenden zu, daß er seine Mütze holen müsse, sprang im nächsten Momente zum Entsetzen der Reisenden von dem Wag gon über den hohen Damm hinunter. Auf die Meldung deS Schaffners ließ der Stationsleiter von Boniowitz sofort die Strecke absuchen, doch war von dem Matrosen keine Spur zu entdecken. Zum Erstaunen des Stationsleiters kam je- doch am letzten Sonntag Vormittag der Matrose in'S Bureau, meldete, daß er ein wenig' abgesprungen sei und nun komme, um sein im Waggon liegen ge blicbeneS Gepäck zu holen. Al? nun der Stationsleiter das Nationale deS Matrosen verlangte und ihm die mög lichen Folgen seines tollkühnen Gedah ren? vorhielt, erwiderte dieser wörtlich: Aber, geehrter Herr Vorstand, ich bin k. u. k. Matro e, heie Rudol Reiter, bin auS Pola und springe sehr oft von einem zwanzig Meter hohen Mafte in'S Wasser als machen Sie wegen eines Katzensprunges Nicht so viel Aufheben?, denn hätte ich meine Mütze gleich gefun den, wäre ich ja, indem der Zug ganz gemüthlich gefahren ist, auch wieder auf gesprungen." Sprach'S, salutirte und empfahl sich. Der erste Kuß. Ein spröde? Mägdlein wollte nie Den schmucken Liebsten küssen. Umsonst blieb Bitte, Red' und Rath. WaS er versuchte, wa? er that. Hat'S bleiben lassen müssen. Da kam er einst, die Augen naß. Und sprach : Nun geht'S an'S Meiden, Muß jüh auf eine Reife fort. So gib mir noch ein Abschiedswort, Und einen Kuß zum Scheiden !" Ach, daß der Liebste scheiden müßt', Sie wollt' eS fast nicht glauben. Vor herbem Schmerze und Verdruß Gab sie ihm schluchzend einen Kuß Und ließ sich einen rauben. Toch Tag? d'rauf war er wieder da Und sprach : Ich reis' erst morgen Beim allerfrüh'stcn Sonnenstrahl. Küß mich zum Abschied noch einmal !" Sie that S voll Gram und Sorgen. Doch al? er 's dritte Mal verschob Die Reife in die Ferne Da merkte sie ja wohl den Trug, Sckmiea aber mäuschenstille kluo, : Jetzt küßte sie schon gerne! E. Hellmrch. weiblich. ....Also das Kleid gefällt Ihnen nicht?!.. Da werden gnädige Frau wohl keine Bestellung mehr bei mir machen?" Nein, aber ich werde Sie meinen Freundinnen empfehlen!" S.'nttb.'.re ca,k. i.fi.f (jÄ.iMi'n prtin tirtiMnf viiini. .tt.mvii it. 5 , tigen Grund angeben, warum Sie den Mann f geschlagen haben?" ,,. , , I,,-M Iti nnr fcrtlt izlltUtl! . fjinni. wh g'rad kein anderer da, den ich hätt' schlagen können." t.'ijieinzer. Kunstgärtner: Da habe ich nun die Kunftgürtncrei erlernt und kann doch auf keinen grünen Zweig kommen." wcrlkru. A.: Warum schlicken Sie denn die Kassette so sorgfältig zu?" B.: Ader ich bitte Sie. cZ sind ja drei bezahlte Rechnungen d'rin." s'wtzerei. Wie viele Kinder haben Sie denn, Herr Commerzienrath?" Zwölf !" So !. . Leben denn die alle?" Und wie!" Rafernhofblüthe. Feldwebel (zur Rekrutenabtheilung): Jetzt seid Ihr schon vier Wochen da und, statt strammer zu werden, werdet Ihr all'weil civil iftrter I" verborgene Schönheit. Michel: Annamirl, na, muaßt Du aber nachher schön sein, wann'S die amal waschen thälst !" Sicheres Zeichen. A. : Du, Herr und Frau Knurrig müssen sich mit einander gezankt haben." B. : WeShalb glaubst Du daS" A.: Sie sprechen so höflich mit ein- ander." :ilj-di,yt. ..Mein Fräulein, ich würde Sie auf Händen tragen." Ich ziehe eine Equipage vor." linier ,srcmieiue. Was muß ich hören, Marie, Du haft Dich mit dem jungen BehrenS heimlich verlobt? So viel ich weiß, hast Du doch Deine Hand schon ver geben." Na ja, eine; ich hab' aber doch zwei Hände." Erklärte Abneigung. A. : Lassen Sie unS 'mal hier in diese Kneipe gehen, da spielt eine Kin--derkapelle." B. : Nee, ich danke, Kindcrkonzert hab' ich zu Haufe genug." prradcr. Sträfling (der aus dem Gefängniß entlassen wird und nun wieder zu seiner Frau zurückkehrt): Schade, nun ist eS mit der Freiheit wieder vorbei." pwtzig. Wird ihr Sohn sich auch um eine öffentliche Stellung bemühen?" Kommerzienrath: Wird eZ nicht nöthig haben, sich um etwa? zu b e mühen, wenn er eine haben will, wird er sich eine kaufen!" Druckfehler. (Au? einer Konzertkritik.) Ganz Hervorragendes leistete der Männerchor deS Vereins im Biergesang." Kindliche Rache. Klein Aennchen zur Mutter: Mama, deS Bäckers Gertrud hat gesagt, Papa wär ein Bücherwurm!" ' Mutter: Und waS haft Du darauf erwidert?" Aennchen: Ich habe gesagt, dann sei Vater ein Mehlwurm." Einen, Goldfisch I ES strahlet licht und milde Dein güld'ne? Ohrring-Paar, ES leuchtet hell und schimmernd Der Stern in Deinem Haar. ES funkeln Deine Ringe So glänzend rein und klar, ES blinket Deine Kette Verführerisch fürwahr. ES gleißet an Dir AlleS Vom Fuß bi? zu der Stirn, In Dunkel nur gehüllet Ist einzig Dein Gehirn! Unmöglich. Vor Allem dürfen Sie nicht mehr rauchen." Ja, ich rauche nie, Herr Doktor." Hm! Dann müssen Sie mit dem Trinken aufhören." Ja, ich trinke nie." Hm!! Hm!! Dann hören Sie mit dem Bicyclefahren auf." Ja, ich fahre gar nicht'" Ja. mein Lieber, wenn Sie nicht? aufzugeben haben, kann ich Sie nicht gesund machen." Kasernendofblütbe. Kerl, wenn eS stimmt, daß die Dummen das meiste Glück haben, müß ten Sie ja au? den Lotteriehauptgewin- nen gar nicht herauskommen!" Ein Och? kann den Pflug ziehen, aber nicht ackern. Aus dem Gerichtssaal. Richter: Zehn Jahre Zuchthaus. Das Urtheil ist also rechtskräftig!" Gauner: Ja, recht kräftig ist'S !" Der fantoffelhcld. Richter : ..Sie sollen mit dem Hausschlüssel zugeschlagen haben !" Angeklagter (empört): Das ist nicht wahr. . ich bin verheirathet !" Ermuntcriing. Was meinen Sie, wenn ich mein Drama auf einen Akt reducire?" Thu'n Sie eZ eS wäre ein G n a d e n . A k t !" Zarte Lcbndlung. Gast (zur Wirthin, welche soeben einen betrunkenen Bauern vor die Thüre geworfen): Aber, Frau Wir. thin. daS ist eigentlich leine w e i b liche Beschäftigung, sich mit betrunkenen Bauern herumzuschlagen! Da? könnte Ihr Mann besser bcsor gen !" Wirthin : Bleiben C' mir weg mit dem '. Wissen S', der versteht nicht, mit seinen Gästen umzugehen der wird immer gleich grob!"