3U Hui drin j;mbfilifcin von Z. u t 1 ( r Git war ein unscheinbares Ting von zartem Körperbau und einem bluffen unauffSlliaen tfesiii, daZ ganze Ge oenibkil diin drm robusten, strammen rfi&erfien. daS so ceräuschvoll trepp aus treppad trampelte, mit lauter Glimmt seine Wünsche kundgab und lai oonif flaui atünMiit inrannifule .Wie verschieden doch ihre Kinderchen sin!' meinten die gelegentlichen SÜe sucher der Familie HolferS. vergleichende Wirf,- cuf die leinen werfend, und Frau HolferZ vftcgte mit einem Kopf nicken Über dm glatten, braunen Schei 11 KretZicnS fort auf das d!ondgklocll ödkckkn idnS Knaben niederiuschaucn, dan reichen kannte den Hergang aeiiau mit mütterlichem stolze vi, Übermüthigen Streiche beZ SöhnchnS aufzuzählen und endlich die lange sei dene Locke aus der verfchloffenen Lade vorzunehmen und sie lüchelnd stolz zik zeigen: .So goldig war das Kerlchm! Ich habe ihm die Strayne aoge,nii,en, als er kaum zwei Jahre zahlte !" Gretchen hatte die lichte Strähne oft gesehen. Zuerst mit der ihr eigenen Villen Bewunderung und dem leicht ge, weckten KindeZintereffe und später mit einem staunenden Verwundern darüber, dak die Mutter niemals die von ihrem Haupte geschnittene Locke zeigte, die doch jedenfalls auch ln der rase liegen mußte; und auZ dem Staunen wuchs ein inniger Wunsch, ein einziges Mal dineinzubliacn m daz ver chto ene mq, dos Gretcden zweifelte nicht einen Augenblick daran die andere Strähne barg. Gewiß war sie nicht schön wie die cc3 Kliaen die Matter hatte es ja oft gesagt, daß sie stets häßlich war fte konnte also auf sie nicht stolz fein, wie aus das Biüserchen, da sie ja auch so ungeheuer liebte. Gretchen hatte, wenn sie diesen bedanken nachhing, ein so eigenthümliches Drücken im Halse, und eine solche Schwere in der Brust, daß sie unaeachtet der mütterlichen Mah riung. doch ihr ewiges Gejammer ohne Grund' mal endlich einzustellen.-trotz der stürmischen Liebkosung BrthurS. in helle Thränen auSbrach. Ja, diese leidigen Thränen ! Gretchen wußte wohl, wie sehr die Mutter Thränen baktc und diese trugen auch die Schuld, daß die so heitere Natur der Mutter Reh rnmer mehr dem Bruder chen zuivandte, dessen leidenschaftlich zärtliche Natur von allen Liebe forderte und ollen Liede cab. der. wo er ärgerte, auch gleich wieder versöhnte, und dessen Thränen, wenn sie fielen, gleich einem sonnigen Regenguß im öinterarund lichte Strahlen zeigten. .Wenn sie nur etwas von deS Knaben Art in ihrem Wesen hätte," hörte Hont chen ibre Mutter klagen. DaS Kind hatte die Klage, unbemerkt am Fenster sitzend, mit angehört, und lanae darüber nachge onnen. Mwl. sie war gerecht. Selbst wußte sie ja nicht, was ihr Herz bedrückte, bis es ihr tmeS Morgens klar wurde, und von da ab weinte fte nicht mehr. Sie bat nie davon gesprochen, Nie, mand erzählt, wie eS gekommen, daß fte an einem Tage, da wiederum die schöne goldene Locke Arthur'S vorgezeigt und bewundert wurde, von einem inrnniti' den EtmaS angespornt, ganz heimlich an die nachlas tia aufgebliebene Lade schlich. Auf einem Schemel ftehend. mit vorgestrecktem Halse und eifrig dastiaem Auge, hatte fte daS Fach durch ßödert, um neben der goldblonden Locke die noch niemals vorgezeigte buntlere zu suchen. DaS kleine Mädchen hatte lange regungSloS vor dem verrütherischen Fach gestanden. Niemand hörte je ein Wort darüber, was in dem Kinder herzen vorgegangen war. da Gretchen in der mit Seide auSftafsirten Schachtel die Stelle neben Arthur'S Locke leer fand, und eS zum ersten Mal ihr däm werte, daß man von ihrem Kopf nie eine Sträbne adzeschnitten hatte, um sie aus Liebe und aus Zärtlichkeit auf, zubemahren. Der Abend fand die Familie HolferS um den Speisetisch versammelt, und zweimal hatte man die Kinder rufen lassen. .Wo bleibt denn Gretchen?" fragte über seine Zeitung fort der Bater, als Arthur frischgewafchen in der Thür er schien. .Nicht gesehen k" erwiderte der Kleine, und Frau HonerS sagte, dem fcohn chen liebevoll zunickend: .Sie wird wohl oben sein, sie läßt sich gern zwei mal rufen l" Oden war sie; aber ihr Nichterschei nen war weder Trotz noch Prätenston. Im guten Zimmer lag daS Kind halb hingekauert vor dem Schrank, die Augen weit geöffnet, das blatte Köpf chen hintenüber an die Wand gelehnt. .Was ist mit ihr? Gretchen!" Sie hört den Augftruf nicht, mit dem die Mutter sich an ihrer Seite niederwirft. ES wählte lange, bis der starre Aus druck aus dem Kinderantlitz schvand. und als er schniand. lag in den blauen Tiefen ihrer Augen ein der Mutter fremder, düsterer Ausdruck. .Bist Du gefallen. Kind?" Die Lip pen sprachen nicht sogleich. ES war. als köme langsam von dem Herzen zu dem Mund herauf ein kaltes, hartes Etwa?, das die Stimme Gretchen hci ser machte: .Gefallen ein I" .WaS ist dem Kinde nur sie ist so anoei??" Die Mutter fragte sich'S von jenem Zage an gar oft. wenn sie das stille Kind mit dem verschlossenen Ant. li kommen und geh'N sah und eS deut lich erkannte, deß sie ihr scheu auSwich und mit Btharrlichkeit die Zärtlichkeiten des goldhaarien Bruder? schroff von sich wie?. .Sie bat mich nicht mebr lied. weg klagte Arthur, und grau HolferS nickte schmerzlich bitter vor sich hin und sagte nur: .Sie bat aar Niemand l'.ed, mein Kiud !" TaS blaffe Mädchen hörte Klage und Antwort und saate nichts. Der Sommer war gekommen. Die Zeit, in der man in die Bäder zog :"5m Hause HoUerS machte man die ersten Borbereitungen zur Reise, und so gewann der kleine Arthur Zeit, mehr f. m&11i4 fr im rpitt 11 UIV UCWUUtUllM UIIViUMfi im uvi g sein, und die Mama unternahm nicht ohne Besorgn, die kleine eise über Land, um die Beschlüsse über die in Aussicht genommene Sommerwohnung endgültig zu treffen. .Wenn nur dem Kleinen nichts ge schiebt!" ief sie vom Wagenschlag zu rück ; .wenn ich nur wüßte, daß man auf ihn achten wollte !" Der Mutter Blick lag auf dem Antlitz GretchenS. die, an der Thür siebend, ihr unver wandt in'S Antlitz sah. ES war ein eigenes Etwas in den Augen beider, da sie sich zum erstenmale seit lange m ein, ander senkten. Zum erstenmale empfan den vielleicht zu gleicher Zeit die Mutter und daS Kind, daß in der Seele beider von dem andern unverstanden etwas lag, was ungeklärt zu fchlum mein schien. Was war'S, das plötzlich die Mutter bestimmte, aus dem Wagenfenfter zu schauen und dem stillen bleichen Kinde einen liebevollen Gruß zuzunicken? WaS gab'S dem Mädchen ein. die kleine Hand fast unwillkürlich auszustrecken an den Mund zu führen nochmals aus zustrecken? Der Wagen fuhr davon, und lang. sam sielen ungesehen zwei schwere Thrä nen. die eine in den Schooß der Mut- ter, die andere auf die Hand deS Kin deS, daS regungslos an der Thür stand und dem Geführt mit großen Augen lange nachsah Gretchen I Gretchen!" Der Kopf deS Kindes fuhr aus seinen Träumen auf. DaS war Arthur'S Stimme. Sie klang so hell, so jubelnd. Woher kam sie nur? AuS dem Stall vielleicht l .Ist Arthur dort?" Sie ruft eS in den Stall hinein, und ehe der Diener Antwort gibt, sieht sie durch die weit offene Stallthür den kleinen Burschen allein auf dem noch ungezähmten Fül len sitzen, das der Vater neuerdings dem Kleinen zum Geschenk gemacht. Gretchen schreit ängstlich auf. Wie können Sie nur?" ruft sie dem Diener zu ; doch dieser zieht verle gen beide Schultern hoch. Er schrie und strampelte so sehr. was sollt' ich machen?" So gehen Sie nach und halten ihn I Arthur !" Der Ruf entfährt erschreckt den blas. sen Lippen GretchenS, da sie gewahrt, wie Arthur unerschrrcken seine Zügel hält und dem erregten Thier zuschnalzt. Arthur I" ES hil t n,chtS mehr, daß der verlegene Diener dem Kinde nach eilt, der gelenkige Bursche trabt ganz unbekümmert um die Rufe semer Schwester durch den Thorweg auf die Straße, und Gretchen eilt, von einem Angstgefühl erfüllt, durch'S HauS. um durch den kürzeren Weg dem Brüderchen den weiten um die Straße abzuschnei den. Gretchen kommt nicht einen Augen blick zu fiüh. Bon einem Stein, aus eines NachbarkindeS Hand geworfen. wild zur Flucht getrieben, kommt das Füllen auf sie zugefauft. Der kleine Reiter hängt bleich, voll Todesangst die Mähne seines Thieres fest umklam mernd, zitternd da. Von allen Seiten stürzen sich die Menschen vor und suchen ihn durch Rufen anzuhalten. Wenn eS ihn abwirft, ist das Kind verloren! Der arme kleine Bursche!" Ach Gott I Ach Gott l" Gretchen hörte die Woete, die Jam merruse. Ihre Augen sind weit auf gerissen, die Hände fest ineinander ge schlungen. Ein entschlossenes blasses Gesichtchcn hebt sie zu dem Bruder. .Halte fest. Arthur, halte fest I' Um GoiteSwiven, was macht daS Mädchen?" Die Menge schreit auf. und um fte der er chauen WarnungSrufe. Zu spät!" Mit ihrem kleinen Körper hat sich daS Mädchen dem Füllen in den Weg geworfen. Die Arme hoch empor hol tend, fällt sie dem schäumenden, erreg' ten Th er in die Zügel ein Stur,, ein Schrei das arme, arme Kind! Die Pferdehufe hatten sie getreten. nachdem der zarte Kinderleib schon eine Strecke weit geschleift und arg mißhan delt worden war. Jetzt lag sie denn bewußtlos auf dem weichen Beitchen. Die schnell herbeigerufenen Aerzte chütteln stumm die Köpfe. ES ist nichts mehr zu machen!" ES war schon spät, als sie die Augen langsam öffnete. .Arthur?" Sie flüsterte den Namen leise fragend. Die alte Köchin zeigte aus das Bett chen ihr zur Seite. Er schläft ganz gut, der kleine Mensch !" Ein Lächeln gleitet über Gretchen Antlitz. Sie hat die Agen auf die jchüc gehast.t. die von erregten Hän den autgestcßkN wird. .Arthur ist nicht vetlttzi, erschreck nicht. Mu:ter !" So leiS die Worte sind, die blaff grau hat sie gehört. .Aithur ia. aber du. mein arme liebes Kind?" .Ich? o Mama!" ES war das erste Md. daß nc den Namen Mutter mit dem kindlichen .Mama" vertauschte, da? erste Mal daß sich die zarten Arme um der Mut ter Nacken legten. ES war. alS ob da? überfüllte Kinderherzchen all den Kam mer seines kurzen Dasein? von sich :väl zrn. all die unterdrückte Zärtlichkeit von Jahren in die einzige letzte Stande er gießen müßte. Halb klagend, halb kosend bewegten sich die erbleichenden Kinderlippen, und sprachen leise Ge ftändniffe von Liebe ur.d Kummer und Hcrzwev. Ich war immer so einsam ich .0 M. Kind, still !' .Thut eS Dir leid Mama? EZ war das Letzte, was sie sprach. Die Äugen sahen noch sekundenlang mit großer Andacht auf zur Decke dann schloffen fte sich langsam. Still, unauf, füllig wie eS gelebt, so starb daS Kind, und über dem Bettchen lag die Mutler und schluchzte verzmeiflungSvoll auf. as Alles süylte sie, das arme kleine Ding : und ich erfuhr eS erst zu spät!" Eine Ittilitärlviratb. DeS Obersten einzige Tochter, Fräu- lein Hilda von Bündig, war ein schö neS, munteres, kluges Mädchen, voll schöngeistigem Schwung. WaZ waren ibr die flachen Komplimente all' der Osfiziere, welche bei paffenden und un paffenden Gelegenheiten ihr galantes Pensum herunterdeklamirten? Wußte sie doch daß die meisten Lieutenants, welche bei OberftenS hosirten. Adjutan ten werden oder in die Kriegsschule gehen wollten; daß die Oberftlieute nante. welche am meisten mit ihr tanz, ten. hervorragend für die KoipSschule beschrieben oder nach beliebten neuen Muster außer der Tour Rittmeister werden wollten: und die Rittmeister erst diese ausgebrannten Krater der Liebe diese egoistischen Könige der Schwadronen für sie war doch das Wohlwollen des Obersten und keiner Damen nichts Anderes, als eine Etape zu den Zielen threS ärarischen Streber thums. So kalluurte Hilda und sie hatte noch niemals versucht, unter den vier Dutzend Offizieren, welche sie also in Bausch und Bogen verurtheilte, auch nur eine Aufnahme zu finden. Die Unempfindlichkeit gegen die Artigkeiten der Offiziere vertiefte sich allmählich zur Gleichgiltigkeit gegen das zweifarbige Tuch überhaupt, und als die schöne Tochter deS strengen Obersten achtzehn Jahre alt geworden war. da kannte sie nur eine Furcht, die Furcht vor einer Militürheirath.... Mama, vor welcher Hilda aus ihrer Scheu vor einer ehelichen Verbindung mit einem Angehörigen des Heeres niemals ein Geheimniß machte, versuchte nicht einen Moment, ihre militärfeind liche Tochter umzustimmen ; im Gegen theil I Sie freute sich sogar über tt kluge Richtung, welche die Wahl ihrer Tochter Hiloa einzuschlagen schien, wenn sie bedachte, was sie selbst, die so oft und diel beneidete OberftenSgattin. in den zwanzig Jahren einer im Allgemei nen glücklichen Ehe mitzumachen hatte : eme Modilistrung. zwei Trennungen von fast Jahres rist. drei Jahre Gali zien und zu dem Allen noch elf Ueber siedlungen ! Wie wenige Monde ruhigen Glückes bleiben da noch übrig? DaS Undank bare Menschenherz vergißt auch diese gar zu leicht. Also standen Mutter und Tochter mit ihren geheimen Zukunftsgedanken bald in schroffem Gegensatze zu dem LieblingStraume deS Herrn Obersten, welcher nur im Wege einer Militärhei rath seinen zukünftigen Schwiegersohn finden wollte : Ein schneidiger Reiter ossiuer oder ein hoffnungsvoller Gene rainavier iou:e einn iloa s erz er obern Eden o gehorsam und fügsam, wie der brave Oberst die Dienftbefehle fei ner Vorgesetzten vollzog, ebenso willig respektirte er auch die Anordnungen des Kommandanten seiner Häuslichkeit, der Frau Oberftin, in allen Dingen, welche daS Leben der Familie betrafen; in Folge dieser Anordnungen der Frau Kommandeuse sah man aber die Fa milie Bündig außer bei den offiziellen Veranstaltungen deS OfsizierZcorpS fast ausschließlich nur in jenen GesellschastS reisen, in welchen die vornehmsten Ver treter deS CivilS sich vereinigten. Hilda war ganz glücklich in diesem Verkehr. Der junge Maler Paul. welchen sie auf dem Fest der Künstler Genossenschaft kennen gelernt hatte, tauchte in allen diesen Gesellschaftskrei en aus ; uoerall fand fle. daß sein Talent anerkannt und sein Verkehr von Allen gesucht wurde. ' Ihr kam er mit ener wortlosen Anbetung entgegen. mit welcher hoffnungslose erste Liebe zu ihrem Ideal emporblickt. Hilda ermuthigte ihn nicht ; aber sie reute sich jedesmal, wenn fte von ibm sprechen hörte, wenn sie von ihm in der Zeitung las. und je öfter fle mit dem Maler in Berührung trat, desto wär im wurde izr Empfinden. ür d,n in knabenhafter sangenheit sie verchien den Künstler. Ader we::n Paul zu ihr von feiner Kunst sprach, da schien er emporzuwachsen z:m lzip?:liredkn Äann. und seine Begeisterung sür da Erhabere seine? Berufes vermochte daS schöne Mädchen stundenlang gefangen zu halten, ihren Geist zu entfahren in eine Traumwelt. Wochen und Monate verstrichen in solchem Verkehr ; sein Minnen blieb ein edles, nie ein Wort von utot vif rathende? Umschwärmen deS geliebten WesenS und ihre Zuneigung zu dem jungen Künstler äußerte sich uur in dem willigen Verständniß, daß sie sei ner Kunst und ihren Zielen entgegen brachte. Hilda hatte, noch bevor Paul in die Lage kam. ihr von seiner Familie zu erzählen, dem Künstler ihr Mchser gnügen an dem Verkehr mit Ossizicien geoffenbart, in Folge dessen hielt eS Paul für angezeigt, darüber Still schmeigin zu beobachten, daß sein Vater pensionuter Major und sein Bruder Hauptmann im GcneralgabS Corps sei, bis er eines Abend? auf dem Wer ßen Kreuz-Bälle Hilda im eifrigen Ge fpcäch mit einem Offizier, mit seinem eigenen Bruder Fritz traf. Ueber die Eröffnung daß der GeneralZftabs Hauptmann der Bruder Paul'S sei. war da? osfizierSfeindliche Mädchen merkwürdigerweise außerordentlich er freut, und unter dem unwillkürlichen Eindruck dieser Freude rief sie auS A! wie herzlich gern wird Papa eS hören, daß Sie einen Bruder haben der Hauptmann vom Generalftab ist.".... Der GcneralftabS'Hauptmann hatte mehr erlebt und erfahren. IS der seit timentale Künstler, fein verliebter Bru der. Fritz übersah mit raschem Auge die Situation ziZlschen Paul und der Obeistentochter, und er legte feinem Bruder allen ErngeS nahe, daß er Hilda entweder freien oder meiden müsset Man kann ein Mädchen auS vornehmem Hause nicht, monatelang säuselnd umspinnen, sie von Saison zu Saison gesellschaftlich binden, ohne ihre Zukunft oder gar ihren Ruf zu gefährden. Paul wäre trotz der Anleitung deS schneidigen Ofsiz'erS noch lange nicht zum Beftündniß seiner Liede gekommen, wenn ihm daS kluge Mädchen nicht auf halbem Wege entgegengekommen wäre, und acht Tage später haben die Alten dem akademischen Maler Paul S. die Hand ihrer Tochter zugesagt. War da? em schönes, glückliches Lie beZpaar! Alle Welt mußte feine Freude haben an diesem reinen Bilde idealer Zuneigung.. .. Nur der junge Maler konnte seines Glückes nicht von ganzem Heizen froh werden ES lag wie ein Stein auf seinem Herzen, ein Alp. den sein treues Gemüth abschütteln mußte. Hiloa! gute, liebe Hilda!" hub er wenige Tage nach der Verlobung, als sie allein im Salon sich fanden, an. unserem Bunde droht noch eine große Gefahr!" DaS schöne Mädchen wurde bleich und brachte nur mühsam die Worte heraus : Aber. Paul was haft Du?" Ach, theuerste Hilda. mir bangt. wenn ich daran denke, daß ich noch die Bewilligung des Herrn Obersten zu meiner Vermählung mit Dir einholen muß." Welches Herrn Obersten denn?" Nun. unseres Herrn Obersten, Dei neS VaterS." Aber, Paul, hat er Dir denn nicht gerne und bedingungslos meine and zugesagt?" Dem Papa wohl; aber der Herr Oberst noch lange nicht, meine gute Hilda.. .." Ich versteh' Dich nicht. WaS hat eS Dich zu kümmern, daß mein Papa zufällig Oberst ist?" .Ach. Tu wirft mich gleich verfteden. mein Engelchen! gleich, wenn ich Dir age. daß ich auch dienstlich die Ehebe willigung von Deinem Papa erbitten muß." Aber geh. Paul, was sprichst Du ? Du bist doch kein Ossizier?" DaS bin ich leider nicht. Und unter Papa's Kommando stehst Du auch nicht." Gewiß stehe ich unter Deine! Papa Kommando, und noch dazu sehr lief." Du scherzest wohl. Paul ?" Glaubst Du? Hilda. ach, wenn es so wäre! WaS gäbe ich darum, wenn Du Recht hättest! Ader Wahrheit, ernfte Wahrheit ist jede? Wort. daS ich Dir age. Die Nachsicht meiner Professoren und das Wohlwollen der maßgebenden Kunstfreunde berechtigen mich zwar, den Titel akademischer Maler" zu führen, von AmtSwegen bin ich nur o, erschrick nicht! bin ich nur OsfizierSdiener n dem Regiment, daS Dein Vater kom mandirt." Paul! Wie ist daS möglich?" rief Hilda. Ganz einfach! Als ich in daS ftel. lungSpflichtige klier trat, h:tte ich g? rade den ersten Jahrgang der Akademie mit glänzendem Erfolge abfolvirt ; ich hätte zwar vermöge meiner Vorstudien. sowie überhaupt als Zögling der Aka demie daS Recht gehabt, als Einjährig. Freiwilliger zu dienen; aber dann hätte ich mich, um dem Dienste zu genügen und überdies noch die OlsizierSprüfung zu bestehen, ein volles Jahr gänzlich loksagen müssen von meiner Kunst. en iir.t 3 lange Unterbrechung meine ckademischen Ausbildung htte rii nur meine Karriere geschädigt, sondern wie viele solcher tfäJe zeigen mein Siüüichr zur Kui st gänzlich in Frage ge stellt; ich entschloß mich daher. cl3 ge wöhnlicher Soldat einzutreten. Nach dem ich die Strapazen der Rekruten auSbildung klaeilo? bestanden hatte, er hat sich mein Bruder im ordentlich Dienstwege die Uebersetzunz deS Husaren Paul S. zum OsnzierZdiener für seine Person und am I. Dezember I. . der edschikdcte ich mich von der dritten ES kadron. So diene ich auf dem Papier schon seit zwei Jahren im Stande de? Regiments unter dem Kommando Deines Papa. Meine militärischen Obliegenheiten als OsfizierSdiener hat eine Bedienerin zur vollsten Zufrieden, heit meine? BrudcrS versehen, während ich täglich zur Akademie ging." Da? klingt ja wie ein Roman, sagte Hilda. .Jawohl, gute Hilda, wie ein Ro man. aber durch Deine Lieb: und die Thatsache, daß Dein Papa niemals feine Tochter einem OsfizierSdiener geben wird, ist eS leider ein trauriger Künft lerroman geworden." Sei nicht so kleinlich. Paul. Fü Papa bist Du ja nur der akademisch Maler." Bis heute wohl: aber meine Ehrlich keit verbietet mir. Deinen Eltern länger zu verschmelgen, woran fte mit mir el gentlich find." Paul, dann sagen wir'S erst der Mama." Mama war natürlich ganz außer sich als sie erfuhr, welche Staatsstellung" der Bräutigam ihrer Tochter mne hatte Mein Gott, was wird Papa sagen wenn er das hört!" war das Einzige, was über ihre Lippen kam. Als Mama und Tochter nach dem Speisen unter großen Vorreden und Vorbereitungen dem Obeisten von dem fürchterlichen DiensteSverhältniß. in welchem Paul zu seinem zukünftigen Schwiegerpapa stand, Mittheilung machten, da lachte der Alte hell auf Kinder, wenn Ihr einen so alten Krie ger. wie ich eS bin, einen solchen Bären aufbinden wollt, dann kennt Ihr Papa schlecht!" Die bestürzten Mienen und die feier lichen Versicherungen der beiden Damen machten aber den Oberst doch stutzig und er schickte den Ordonnanz Uiitcroffifier um die PrüsenzftandeSlifte der dritten Eskadron. Da stand eS aber wirklich schwarz auf Weiß: OffizierSdiener Paul S. beim Generalstabshauptmann Friedrich S., im Regiment üderkom plett zu führen." Ein langes Gesicht dann tiefes Schweigen dann kam aber die feste Soldatennatur des tüchtigen Obersten, jene fröhliche Energie, welche jedem Er eigniß keck entgegengeht und nie zurück, weicht, zu vollem Durchbruch in den Worten : Geschieht Dir schon recht, Du kleiner Eigensinn! Ich Hab'S ja immer gesagt: meine Tochter wird eine 'cilltär'Eye eingehen. Einen GeneralstabSHaupt mann oder einen Kavallene-Rittmeifter, wie ich ihn mir gewünscht, haft Du nicht haben wollen, jetzt schau, wie Du mit Deinem Offizier? Diener glücklich wirft." Der alte Tchadow und Jriedrich Wilhelm der Vierte. Am 20. Mai 1344 feierte der Aka demie'Direktor Gottsried Schadow sei nen achtzigsten Geburtstag. In aller Frühe erschien ein Adjutant Friedlich Wilhelms des Vierten in der Wohnung des Seniors der Berliner Künftlerschast und überbrachte ihm des Königs Glück wünsche nebst einem hohen Orden. Ter Alte, noch im Schlafrocke, nahm den Uederdringer ziemlich kühl auf. Be sonders schien ihm der Orden nicht zu behagen. Ach nee, sagte er verdrieß lich, waS soll ich noch mit 'nem Orden? Nehme Sie den man wieder mit ! Ich bin schon zu alt dazu!" Aber Herr Direktor," gab der Ossi zier zu bedenken. waS soll Seine Ma jefiüt zu einer solchen Antwort sagen? Na ja. das is ja richtig! Na. dann legen Se den Orden man dahin!" Der Adjutant kam dem Wunsche SchadowS nach und empfahl ftch dann. Eine Stunde später erschien der König selbst in Schudow'Z Wohnung Er trat in ein leeres Zimmer. Der Alte war im Nebenzimmer mit Anklei den beschäftigt; er sah aber den Monar chen durch die Thürspalte und rief durch dieselbe hinein: Majestät, ich kleide mich eben erst an!" Schön, lieber Schadow." entgegnete der König, ich werde warten." Nach einer guten Weile erschien der Alte end lich. Ader sagen Sie mir, lieber Schadow, waS ist Ihnen denn in den Kopf gefahren?" fragte der König. Ich will Ihnen eine Freude machen, und Sie lassen mir durch meinen eige nen Adjutanten Grobheiten sagen!" .Ach nee, Majestät," erwiderte der Greis, nee. nee. das hab' ich man nur so gesagt. daS war ja nich so gemeent. Sehen Se, Majestät, ich habe mir man blos gedacht, ich bin ein alter Mann, was soll ich noch mit 'nem Orden? Wissen Se was. Majestät, geben Se den meinem Schwiegersöhne Lende mann: der freut sich darüber!" Ucbecraschung. Karlchen : ..Hören Sie 'mal. Fräu lein Silbcrfeid, meine Schwester Mar tha wird Ihren Bruder Robert hei rathen; aber sprechen Sie nicht darüber, er weiß ei nämlich selber noch nicht." Tr-tj. O klage nicht, wenn i?iim:.ier D ch häufig Ldtrmani.t, Denn Zeugniß giebt du'ö sichtlich, Du haft ein W:!ck tukann. DaS Glück, da? einst fch kic genaht. Hat kurz eS auch gestrahlt. S bat auf Deinem Lkte.ivps,,d Dir feine Schuld bezahlt. O klage nicht, was willst Du mehr, rtiag Dein Leid geduld!,,. Stell' an daZ Schicksal kein Begehr. EZ ist Dir nicht? mehr schädig! Knt;f. Eavallerift: .Herr Wachtmeister, ich möchte bitten, den Hufer für die Schwadron." Wachtmeister : Lassen Cic mich in Ruh' mit Jhecm Hafer, ich hab' jetzt daZ Ctro) im Kopf l" Anpreisung. Seitliche Dame: .Macht diese Seife den Teint auch recht frisch und jugend lich?" Verkäufer: Nach achl',ägigem Ge brauch können Gnädige aas Kindcrbil let fahren!" Mildernder Umstand, Vater (ftrafpredigend): Und dann sollst Du auch oft bezecht im Rinnstein gelegen haben." Studiosus : .Aber Väterchen, die Rinnsteine sind ja bei unZ zu Land so sauber !" tvalzrscheinlich. Hausfrau (im Bäckerladen): Das sind merkwürdig kleine Brode für 50 Pfennige. In meiner Heimath bückt man viel größere. Wie geht das nur zu?" Bäckcrin: Ja, mein gutcsteS Ma damchcn, da nehmen die Bäcker wahr schcinlich mehr Teig dazu I" Frau: Köchin : Band." Moderne Dienslbotc. Haben Sie ein Dienstbuch?" Ja, hier ist der erste kzaildelseinz. Was koft't de: bizarren Zwanzig Krcizer, lieber Gast spitz?" Hauftrer Herr l" Gast : Sag'n m'r sufzchn?" Hauftrer : Geht nicht, bester Herr !" Gast : Sag'n m'r zehn?" Hauftrer: Püh. wie kimmen Se mer vor?" Gast : Sag'n m'r fünf?" Haustrer : Also nehmen Sie ihn üm sünef, weil iach schon seh', daß iach ihn Ihnen sonst eppeS noch geben müßt' ümsonft I" Lin wirksames Schlafniittel. Mama: Wie haben Sie es denn angestellt, daß Kurt so rasch eingefchla fen ist?" Kindermädchen : ..Ich habe mit ihm Papa und Mama gespielt. Er war der gnädige Herr und ich die gnädige Frau; und wie ich angefangen habe mit der Strafpredigt, weil er so spät nach Hause kommt, hat er mir den Rücken zugekehrt und gleich zu fchnar chen angefangen." Nur galant. Ein junger Mann, der cicrne Kom plimcnte machte, aber kein Geschick dazu hatte, befand sich einft in Gesellschaft von mehreren interessanten Mädchen. Man verehrte ihm etwa?, er nahm jedoch keine Notiz davon, sondern starrte unverwandt die Mädchni an, deren Eine ihn endlich fragte : Ja, warum essew Sie denn gar nicht?" ..Ach." antwortete er Mit verleaener Miene. ..wenn man mit soliden liebenS. würdiaen Damen zusammen sikt. der- geht einem der Appetit I" Zurückgegeben. Barbier: Wie kann man nur so grausam sein, und einen Aal lebend abziehen !" Frau: Chloroformirg Du Deine Kunden erst, ehe Du fte rasirft?" Richter: Könen Sie einen vernünf tigen Grund anführen, wckhalb Sie den Mann fo geschlagen haben?" Angeklagter: ..Freilich! C? war halt g'rad kein Anderer da. den ich hätt' schlagen können." Malitiös. Student: Ich habe 'mal einen Schiffbruch mitaemacht. da mukten mir Passagiere, um das Schiff vor dem Sinken zu retten, alle pumpen helfen." Herr : .Na. dabei haben Sie fieb e. miß besonder? ausgezeichnet, denn das Pumpen verfleyen sie ja doch groß artig?" denn Auf dem Maskenball. Sachse: WaS stellen Sie eigentlich vor. kudeS Herrchen?" !!)caSle: Ich bm Ton Juan." Sachse: Aha. den Goethe saaen läßt : Tee scheemn Dage von Arana chuez find. weeß. Gnebbchen. ooch schon vorbei" nicht wahr?" Anders gemeint. Bankier : .Mein Kasftrer ift mit der Kasse durchgegangen." Frau: So ein Elender! Und er hat fo oft versichert, er ginge für Dich buiays Feuer." Bankier: ..Gesagt bat er ..durch'S Feuer", gemeint hat er üdcr'S Was er" !"