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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (March 10, 1898)
Pas grcße fccs. cfuit von 11 a c i f i i c ii i 1 1. Unstet und launisch ist ütcttuna? Blick, flüchtig, rasch ur,d unaufhaltsam iijtcä RedeS Echwunz. Begehren ist de i'ittischcn höchster Trieb. Beehren nech dem (SICi. taS in d.'rn Bezuf! Mammon vertöipert wiid. Rciche und Slrnie, Alle streckten sie die erhobenen Hände dezerend zu der lau nisten Göttin empor, versuchen sie den Gipfel zu ihrem 'Thron zu erklimmen, ?iur Wenige erreichten daZ Ziel. Wehe der Denen, die mit emalt daS Glück rniiicun wollten. Ihnen wurde der Behg noch immer zum Fluch. In einer noihdürstiz mb'olirtm Tiern sarde sitzt ein rciS. Er ftudirt bei dem flackernden Licht einer Kerze die Gewinnliste einer billi gen Zeitung. Ta er schnellt empor. Eeme Bugen ettvciterten sich, sie quellen fast ouS ihren Höhlen heraus. Mit zitternder Hand ergreift er da? Licht. Heiße Stearintropfcn fallen auf feine maaeren Finger. Er achtet ti nicht. Ganz nahe hält er die Flamme , acaen das ntunaZdlatt. Nein, er täuscht sich nicht, der erste Hauptgewinn siel aus das LooS No 7777. Er hat es gewonnen, das große LooS! Tic Zeitung entfällt feiner Hand; mechanisch setzt er den Leuchter auf den Tisch. Stieren BlickcS starrt der GreiS auf die kable Wand ihm gegenüber. Eine unsichtbare Latcrna Magica zaubert seltsame Bilder aus die graue. . . r? ... ..n -ri. llt V- ryfxJt. von CISllv, flauen HiigcniüC (Ztur. Zuerst einen lustigen Knaben inmit tcn einer zahlreichen Familie. Tann einen frischen HandwerkSbur schen auf der Torsßraße. Nachher folgt eine Schmiedewerlstatt, in der em schmucker, srozticher kchmiede gesell mit kraftvollen Armen auf dem AmboS das glühende Eisen bearbeitet, daß die Funken nur so hzrumftiebcn und daS muntere Kling Klang bis hinauf tönt zu dem hügeligen Tannen walde. Im WaldwärtcrhIuZchen am offmen Fenster steht eine rothwangige blonde Maid und horcht angestrengt auf daZ Klina Klang, ttimg Klang. Ter Ton ist verklungen, längst hat die Feieradendalocke gelautet. Hinter dem Häuschen auf der Bank unter dem Hollunderbaum fitzt ein jun geS Paar der schmucke Schmiedegesell und des WaldwärtcrZ blonde Grcte. ..?lm Herbst halten wir Hochzeit, bis dahin gewinn ich noch das große LooS." sagte der Bursche zuverftchilich und legt den Arm um die Taille deS Mädchens. Hochzeit halten wir schon." lachte Greie. .aber mit dem großen LooS wird'S wohl Weile haben. Bild' Dir so waS nicht so fest ein und, gelt SchaM. wir werden auch ohne Reichthum gluck lich sein, wenn ich Dich hab und Du mich und wir find gesund und können alle Beide arbeiten. Ja, ja," nickt der Bursche, aber ein Glück wär'S doch, so einen Haufen Geld für nichts, für einen Brocken Pst. vier." Er klopft liebkosend gegen die Tasche seines abgetragenen Wamses. Kling Klang, Kling Klang, tönt eS luma durch den stillen Morgen. Draußen vor dem Torfe hat der lunge Schmied feine Werkstätte aufge schlagen und im Hause waltet sein Weib, die blonde Grete auZ dcm WaldwärtcrZ' Häuschen. Hochzeit haben sie gemacht, aber das große LooS hatte stch nicht eingestellt. Im Sommer kam wohl ein Haupt treffet in Gestalt eines kugelrunden Buben in'S HauZ und der junge Schmied arbeitete mit verdoppeltem Eifer. Heute besonders schlägt er tapfer drauf loZ. Er will baldIFeieradcnd machen, denn er muß noch m die Stadt, um sein LotterieLooS zu erneuern. Einer muß doch da große LooS ge winnen, und warum sollte er daS nicht sein ? Der Bube war groß geworden, mit der Zeit hatten sich noch zwei kleine Mädchen eingestellt. Aber mit dem Ge schäft ging eS nicht recht vorwärts. Doch, er hatte ja daS LooS, jetzt sogar das ganze und wenn er einen Treffer machte, brauchte er Niemandem einen Heller davon zu geben. Zwar kostete es Batzen, und manchmal wußte er nicht, wo er die Summe hernehmen sollte. Da wurden die Kinder krank, alle drei auf einmal. Eine tückische Seuche war'S, die viele Kinder dahinraffte. Hol den Arzt, Mann." flehte die Frau. Ter Schmied schüttelte den Kopf. Umsonst kommt der nicht aus der Stadt und Geld hab ich nicht, ihn zu bezahlen." sagte er uud drückte die Hand fest auf den Geldbeutel. .Doch, doch." drängte die Frau. ..die Summe die Du gestern von dem Gutkherrn erhieltest, sie reicht ganz ge wiß." Damit muß ich daS LooS erneuern und zwar heute noch, sonst verfällt eS," entgegnete der Schmied hartnäckig. Die Frau ringt verzweifelnd die Hände. O. um das Unglücksloos läßt Du unsere Kinder sterben," jammerte sie. Nie und nimmer wirft Du etwas darauf gewinnen. Bei allen Heiligen im Himmel siebe ich Dich an, laß daS LceS und hol den Arzt für die Kin der." Ter Schmied eraiiett nichts, schim qerd zieht er seinen SnitiSujstock an : i:r.d Bunde: t nach c.jr eiaii. I Dicht neben beni Lotterie-Einnehmer ! tr nnf ,tr frlt IWit. Vbfc in ju Et bleibt vor Um Hause stehen, schzn sttckt sN seine Hjnb nach da Glocke. Ta fallt fciit klick auf SaS große gelbe glaset auf der anderen Thür. 500.000 Stert! ficht mit groß? fet ten Buchstaben aus dem Zlttel. Die Gier nach dem Mammon bat den Tieg davongetragen. Zwei Tage nachher liegen seine K;n der auf der Lähre, nicht lange darauf begräbt man auch sein Weid. Mit einer Verwünschung sür ihn und Uxnt unselige Habgier ist sie in die Grude gefahren, Nach diesem schaurigen Bilde tanzen nur noch häßliche, fratzenhafte Gestalten an der grauen Wind. Sie hüpfen und springin auf und nieder, abcr immer bilden die zappeln den Teufel die Zahl 7777. .Verwünschte Galgenzahl !" kommt eS gurgelnd von den Lippen des Greise?. Ein ganzes Menschenaltcr lang bast Du mich geäfft ! Mein Leben haft Du mir vergiftet. Immer hab ich Dir ge flucht ! Soll ich Dich heute segnen? Heute, wo Hunger und Alter mei nen Leid zerstört, die Gier nach dem Mammon meine Seele umnachtet hat? Zu spät! Ich fluche Dir!' Die Hände deS Greife? wühlen in den Taschen seines zerschlissenen RockeS. Ein altes Portemonaie kommt zum Vorschein. ES enthält nichlS als daS LooS mit der Nummer 7777. Mit irren Blicken betrachtet der GreiS den schmutzigen Fetzen, daS Licht scheint nn Verlöschen begriffen. Jetzt flackert eS hell empor und gierig leckt die Flamme an dem unscheinbaren Papier, daS so lange den Inhalt eineS ganzen Menschenlebens gebildet hatte 7777," kommt es von den Lippen des GreiseS. Seine Hand zitterte nicht, als das zerstörende Element Ziffer um Ziffer der tottdaren Zahl verlchlingt. Jetzt lacht er schrill und gellend auf. Ein Häufchen Asche liegt vor ihm auf dem Tljch. Dunkelheit umfängt den Raum. Der GreiS ist rn den Stuhl zurück gesunken. Noch einmal flackert im Ersterben die Flamme empor. Sie beleuchtet daS Antlitz eineS Todten. Der Einbrecher mit der Zllarm- cloef. Brief deS Herrn George W. Hlli)elberger. Mister Editor ! Letzte Nacht hat'S S förft ElSß Eh Nomder One Senfätion bei mir gebe, Mer habe nävilich ün Einbrecher ge fange. Stelle Se sich nur vor: än Leif Seiß Borgler l Un ich bin der Hero von die ganze Geschicht I Die Sach is den Weg gange: Wie ich im besten Schlafen war, erwischt mich de Mäggie am Arm und schehkt mich. als ob se mer den Arm auSreißen wollt. .Schohrtfch." hat se gesagt, ich hab was gehört! ES muß een Einbrecher in'S JedSude sind l" O, gieb mich Sn Rest," hab ich ge sagt und hab mich auf de annere Seit rum gedreht. Mit eenmal hab ich aber selber was gehört. Im Parlor lS feener im Dun keln über den Spucknapp weggefalle un hat den Tuch mit umgenffe. DaS war nau allerdings im höchste Grad verdächtig. Ich bin gleich wie ä Gewitter raus aus dem Bett, erwisch mein Rewolwer, renn baun StairS un komm gerad noch zur rechte Zeit, zu sehe, wie S Kerl im Back Parlor zum Fenster nauS klettert. Schtapp ä little ! You drapped something l Schtapp, I tell you! Do you hear?" hab ich hinter dem Kerl drein gekrische. Aber denke Se, der däm Fool hat geschlappt? No, Sirree! WaS denke Se aber jetzt, wag ich ge than hab? Mit meiner bewunderungS würdigen Geistesgegenwart hab ich mein Rewolwer erwischt un hab angefange. zu schießen. Alle sechs Balle hinner enanner, daß de ganze Nachbarschaft rebellisch geworden iS. Der Mister Snoozer, wo än Schwagerin-law hat, was zur Gründ Army belange thut, hat gesagt, daZ Schießen hätt gerad ge klunge, wie die Büttel von Gettysburg. Jetzt denke Se sich aber, waS pafstrt I Kaum hab ich angefange, zu schießen, da geht S Perließ.Wiffel loS. Der fette Perließmann, wo den Biet träwele thut, hat gewiffelt, als wenn das jüngste Gericht loSgehe sollt un als hätt er auS Versehe ftatt S Posaun S Perließ Wiffel erwischt. Un da giebt s noch eut, die wo sage, eS pasfirn heutzutag keene Wunder mehr! Ae Perließmann, der zur Hand iS. wenn mer'n am nöthigste braucht, is doch gewiß ä Wunder ! Da kann mer aber wieder emal recht deutlich sehe, waS so ä Einbrecher manchmal for Pech habe kann ! Kaum hatt der fette Perließmann angefange. zu wiffle, da geht an der annern Seit von der Alley aach noch ä Perließ.Wiffel loS. ES war der Cap. tain Catchem von dem Distrikt, wo ge rad vorbei pasfirt iS. Die Zwee sein nau von verschiedenen Seiten komme un ich hab die Geschichte von dem Ein bruch erzählt; aber nergendZ war kee Borgler nich zu sehe. Die zxee Perli,ß Männer habe schon geden'.t. ich könnt Mißläkcn gewesen sein. Aus emal geht in meiner Wro) Tzed Ü Alarm l'.ock loZ. ES iS die silberne Alarm QloS gewcse, wzS bei nur im Parlor g?stinZe gehatt hat. De Mäg'k ht nämlich großen Waschtag halte ge?ot un hat die Alarm tfbck aus vier o'eleck gestellt, damit daß se daZ h.'iernd Giil wecke kann, damit daß die daS Wüffer heeß niache sollt. Un der Einbrecher Mit s.in großartige Ptch muß aach gerade die silberne Alarm Elock. die auf vier o'clock gestellt war. erwische ! ' That'S him. Take yzur man. ss:p tain!" hab ich zum Saptain Eatch?m gesagt. Indem iS aber die Mäggie runner komme ; in der een Hand än eiserne Poker, in der annere ä Kohle schausel. Wie se ihre silberne Alarm Elock hört, war se nich mehr zu bän dige. What !' sagt se. schleppt mich der jemeene Kerl meine silberne Alarm Clock in de Wood Ched?" un loS iS se in de Shed, ich hinner her; dann der öaptain Eatchem un danach der fette Perließmann, wo den Biet träwele thut. Da hat der Unglücksrabe von än Einbrecher mit meiner Alarm Clock un lots of annere Sachen auf än Wood Peil geftffe und giebt sich de größte Müh. den Alarm zu fchtappe. Aber das Hai nix genutzt. Der Alarm hat in EenS fort gerunge un der fette Perließ, mann hat den Bo?gler mit nach der Stehschen gcnomme, womit ich bin in dreier Freindschaft Ihr lieber Freind Schorsch Dobbeljuh Hutzelberger. E?q (dreistöckiger Hausbesitzer). Wie der japanische Nome seine Julia freit. Ein recht anmuthiger Gebrauch herrscht rn einigen Gegenden deS blu menreichen Japan. In Häufern. in denen eine oder mehrere heiralhsfähiz Töchter leben, wird ein reich vernerter. leerer Blumentopf, dessen oderer Rand von einem goldzlänzenden Reisen um spannt ist. an drei seinen, lana berab hängenden Ketten am Balkon oder der zierlichen Veranda befestigt. DiescS wichtioe Svmbol dient nun dem iava nesischen Romeo dazu, sich seiner Julia zu vergewinern, was aus folgende Weise geschieht: Anstatt seiner Ange beteten eine MondscbeinSerenade ,u bringen oder ihr auf andere mehr oder weniger poetische Art seine leldenschast kicken Ketüble m verrathen, nttbert fi der japanische Freier mit einer seltenen Psianze m oer yano dem Hause der heimlich Geliebten, und zwar zu einer Jen, va er deflimmt weiß, daß Sie" anwesend ist und ihn von einem Ver steck aus beobachten kann. Der junge Mann ergreift den leeren Blumenbehäl ter und setzt die mitgebrachte Pflanze, deren Wurzeln bereits von dein ge nügenden Quantum Erde umgeben sind. sorMltia ein. Die 5iandluna deS jungen Mannes ist gleichbedeutend mir emcm veiralysamrag. der der in dem betreffenden Hause ledenden Jung srau gilt. Sind mehrere ledige Töch ter in der Familie, dann bestimmt irgend ein kleines Merkmal an der ein gepflanzten Blume, welche von ihnen gemeint ist. Sobald der liebende Jüng ling seine Gärtnerarbeit" beendet hat zieht er sich zurück, um ungesehen aus angemessene Entfernung noch einige Beobachtungen anzustellen. Kommt die Schöne bald mit einem zierlichen Gießkännchen zum Vorschein und gibt der düd cden mamt das nö d ae Mas ser, dann leuchtet eS selig in den Augen oes leoenden aus er hat die Gewiß heil, daß seine Gefühle erwidert wer- den. Ist das Gegentheil der Fall, zeigt sich keine schlanke, holde Mädchen gestalt, um sich liebreich der schmachten den Blume anzunehmen, dann sckleickt der arme Freier betrübt von bannen er hat nur sehr geringe Hoffnung, er hört zu werden. Die endailtiae Ent- scheidung erfahren jedoch Beide erst am nächsten Morgen. Da kann eS leicht möglich fein, daß die am Tage vorher korakam beaossene Vffanze des oliicklick Liebenden von der rauhen Hand eines unbarmherzigen VaterS herausgerissen wurde und nun trocken und welk auf dem Boden liegt, während sich die von der Schönen selbst vernachläsfiate Blume noch frisch und blühend in ihrem Bebälter befindet. Ter Sdendcr der letzteren Blüthe weiß nun zwar, daß er nicht wiedergeliebt wird, doch ist ihm die Hand, um die er in liebender Sehn sucht geworben, durch väterlichen Macht- spruch gesichert. Sine Rede Napoleons I. Der Berliner Bär" veröffentlicht folgende Rede Napoleon'S I. : Vor der Leipziger Schlacht, vom 10. bis 14. Oktober verweilte Napoleon I. bekannt- lich in dem alten Burggrafensitz Düben. Dort richtete er am 12. Oktober 1813 eine Rede an die sächsischen Truppen. Die Rede war sranzöst ch rnedergeschne ben, und sein Dolmetscher, der Groß ftallmeifter Coulaincourt, mußte sie vom Pferde herab verlesen und in'S Deutsche übertragen. Die deutsche Uebersetzung lautete: Brave Säckser! Ihr abt gewesen viel Unglück in den letzten AffairS, trotz deployrncnt Eurer Courage ; letzt sind gekommen die majesü), die Kaiser, sick zu setzen aus Eure Kopf (a voire teto) und Euck anzuführen zur Reparatuer der Ehre (reparaüon d'honneur). Die jenigen von Euck, waZ voll Verdruß wollen überlaufen zum Feind oder sich übergeben, werden bringen viel Malheur für Euer Cäckker Land und gan zen Pöbel si-u, !.). Wer nix davon feieuö überzogt!, bj sagen eS freilich (frani iiT!itm) hcrauZ. ti gilt besser (vaut ini'ux), daß et ged,n nack sick (i htv. soi). Wer aber tapfer sick will 'auen für Eure König, der laufen ('ui') mit dem Kaiser die Straße sür den Siez." Die brad.'N Sachsen verbissen sich mit Macht daS Lachen Über viele merkwürdige Ansprache und blieben stumm. Sie 'auten" sich aber tapfer sür die Ehre bei Taucha, und als sie den aiser ftatt zum Siege", die Straße nach Leipzig laufen sahen und sich überzogen", daß das Anführen" zu Ende sei. da standen sie bei PaunS dorf zu sich" und zu den Preußen. Wie die eninese ihre schichte schreiben. TaZ chinesische Reich beflkt aerobe so gut seine Hofhiftoriographen wie daS reuige eicy, nur mit einem sehr de merlenSwerthen Unterschiede. Diese Geschichtsschreibung wird nämlich nicht srüher veröffentlicht, als bis ein Kaiser geschlecht auSgestorben oder auf eine andere Weife durch ein neues ersetzt ist. Dadurch wirdden Geschichtschreiberndie Möglichkeit gegeben, ungestraft und unparteiisch die Tugenden und Laster der verschiedenen Herrscher und die guten und schlimmen Ereignisse während ihrer Regierung aufzuzeichnen. Diese weise Einrichtung ist schon 2000 Jahre alt, denn die ersten solcher GeschichtS schreibe? wurden von dem Kaiserhause der Han ernannt, welches von 206 v. Chr. bis 25 n. Chr. regierte. Die Ge schichtsschrciber haben alle Ereignisse von Bedeutung, die sich während ihrer Thätigkeit ereignen, aufzuzeichnen. JedeS ihrer Schrifistäcke kommt gleich nach der Niederschrift in eine eifernde schlagene Truhe, die stets geschlossen ist. Erft bei der Thronbesteigung eineS neuen Kaiserhauses wird die Kiste ge öffnet, und die angehäuften Dokumente wirden dann dem lebenden GeschichtS schreibe? ausgeliefert, der danach die Geschichte deS vergangenen Kaiserhau seS niederschreibt. Da die jetzige Dynastie seit dem Jahre löii herrscht, so sind seit dieser Zeit die Aufzeichnun gen der StaatSgeschichtZschreiber noch nicht veröffentlicht. jetzt nach Herzensluft. Ja. Ct b nun g muß fein! (tin rotirender Palast soll den Glanz und H,iupiattraktionz Punkt der Pariser WrllaüZst.llunc, bil den. so wie auf der voiherrhenden dcr Eiffellhurm ur.d auf der Chicago Ausstellung daZ g:oße Schaukelra). Der Palast foll au? einem fechZeckig'n ebäude von 105 Meter Höhe bestehe!,, welchcS 25 Stockwerke enthalten wirb. Der ganze Palast wird mit GlaZ-, Hldd' und Aluminiumblech bedeckt sein und mittclft 2O.(i00 i'ilüd und 2000 Bogenlampen beleuchtet weiden, welche so angeordnet sind, daß sie die breitn Thürmchen. Säulen, Balköne und Sta tuen zur vollen Geltung dringen. Im unttiften Stockwerk soll ein Glockenspiel von ül Glocken, sowie ein mächtiges, durch Druckluft betriebenes Orchestrion Aufnahme finden. Das ganze Gebäude soll ftch auf einem Zapfen drehen, wobei eS durch hydraulische Apparate die Be wegung erhalt und zwar derart, daß eS eine Umdrehung per Stunde macht. Die Besucher können also, ohne ihren Platz zu verlassen, daS ganze Panorama der Ausstellung und der Stadt langsam an sich vorüberziehen lassen. lustige Geschichte von Rothschild. In der Medical NewS" erzählt ein Wiener Arzt eine lustige kleine Ge schichte, deren Hauptperson ein öfter reichifcheS Mitglied der berühmten Fa milie Rothschild ist. Zu diesem wurde neulich ein hervorragender klinischer Professor zur ärztlichen Untersuchung berufen und nahm einen jüngeren Kol legen mit. der daS Blut deS Patienten prüfen sollte. Baron Rothschild war neugierig aus daS Ergebniß dieser Prü fung und ließ sich von dem Assistenten darüber Biricht erstatten. Dieser er widerte, daß daS Blut vollkommen nov mal und gesund wäre, die gewöhnliche Zahl von rothen Blutkörperchen ent, hielte, und eine sehr normale Neigung zur weldrollenblldung" zeigte. Letz terer Ausdruck ist die wissenschaftliche Bezeichnung für eine geldrollenähnliche Anordnung der rothen Körperchen im Blute. Baron Rothschild aber, der sich deS Talentes seiner Famme zur Geld rollenbildung bewußt genug war, zeigte sich sehr belustigt darüber, daß diese von der ganzen Welt anerkannte Familien eigenschaft sogar an dem Blute zu er kennen sein sollte, und hielt die Antwort deS Assistenten für einen Scherz zu dem Zwecke, die Fragen eineS neugierigen Patienten abzuwehren. Bei der Vcv sicherung, daß die Angabe deS Befundes durchaus wissenschaftlich sei, nahm ferne Bewunderung sür die moderne Medizin wesentlich zu, und der Assistent soll bei der Verabschiedung noch eine besondere Geldrolle alS Beispiel für die im Blute der Familie Rothschild steckende Eigen schast erhalten haben. Ordnung muß sein. In W haben die zahlreich dort ansässigen Landsleute einen Steuer verein" gegründet, der in feinen allmo natlichen VergnügungS-Abenden" hei mische Art und Sitte in urwüchsiger Weise zur Geltung bringt; sie wollen sich auch im fremden Lande als echte und rechte Steirer fühlen. Daß es bei den Ausschußsitzungen und UnterhaltungS Abenden" selten ohne eine kleine Prügelei abgeht, liegt eben im richtigen Steirerblut. EineS Abends nun hat der Mufikan tenfeppel den Stieberbodenfranzel als Gaft mitgebracht. ES war so recht ge müthlich gerade an dem Tag; gesungen und gejodelt haben die Leute, und zum Schluß fangen sie wie gewöhnlich an zu raufen. Wie das der Streberbodensranzl sieht, wirft er den Rock weg und will mitten hinein in'S Gedränge. Aber fehlgeschossen! Kaum hat er die Faust erhoben, da packt ihn von der einen Seite der VereinSkasstrer, von der an dern der Obmann. .DöS gibt'S net!" schreit der Vor stand, g'rauft wird dloS unter d' VereinSmitglieder!" Einen Moment zögert der Franzl. dann wirft er zwei Gulden dem Kaf ftrer zu. Einschreid'n da iS mein Beitrag!" Im nächsten Moment hat er auch schon den Obmann erwischt und Beide raufen Mifzverständniß. In einem New Yorker Polizeigerichte spielte sich folgende lustige Komödie ab: Richter Braun: Sie find der Tnm kenheit beschuldigt. Peter Schmidt." (Bei Seite zum Clerk): Er ficht wie ein hart arbeitender Mann aus, wenn er Familie hat, will ich ihn entlassen." (Zu Schmidt): Was ist Ihre Profes fton?" Schmidt (ein Deutscher der schlecht Englisch spricht): Ich bin Zimmer mann, Euer Ehren." Richter: Sind Sie verheirathet?" Schmidt: Ja." Richter: .Haben Sie Kinder?" Schmidt: Nein." Richter: Was sagen Sie?" Schmidt: Nein." Richter: "Xine! Nine Children! Neun Kinder! Na, das ist schwer genug. die zu unterhalten. Wie heißt der Spruch von Alters her? Wer Sorgen hat, hat auch Likör. ES wäre zu ftrenge. Sie auch noch zu bestrafen bei neun Kindern. Gehen Sie heim, Sie sind entlassen!" Schmidt (im Abgehen leise): Famo seS Mißversiändniß!" Nilngenebine milieiZI"iIi,t'keit. Junker: .Ha. Bauer! wo geht eS nach Kuftendors?" Bauer : Gehn S nur grad den Feld weg entlang." I: Kennt Er mich denn nicht. Freund, daß Er nicht höflicher sein kann?" B: Kennen tbu' ick Sie freilich nicht ; aber ich kann mir'S denken, wer sie find; Sie silld dem gnädlgen Herrn Bürgermeister sein Sohn?" I: Woher kennt er denn daST B: Ja nun. Sie schauen alk'rat se dumm au?, wie der gnädige Herr Vater." Der Hermelin der Tchmierc. Den Stolz einer Schmiercntruppe bildet ein Hermelinmantel und fast in jedem Stück paradirt dieses Kleinod EineS Tages, so erzählen die Luftigen Blätter", ist ein Mitglied der Truppe mit Anstreichen beschäftigt und daS llw glück will eS, daß der Farbentopf um fällt und der rothe Inhalt fich über den Hermelinmantel ergießt. Mit Entsetzen steht die Truppe vor dem großen Un glück". Da naht der allgewaltige Herr Direktor und prüft den Schaden Nach langem Ueberlegen spricht er zu dem Urheber: Sie zahlen fünf Mark für den Schaden und von heute an ist der Mantel als Purpurmantel zu ver wenden." Beim Schnupfen. IJrri nach Heine, Du Tuch in meiner Tasche, DaS sonst ich wenig geehrt, Jetzt hat sich mir erschlossen Längst dein unendlicher Werth. Ich will dich fassen, dich halten, Dir angehören ganz, Und wenn ich dich leider auch bringe Um deinen gebügelten Glanz. Du Tuch bist in der Tasche Jetzt unentbehrlich hier, Und wärst du mir nicht zur Seite, Unheimlich ging eS mir. Gedankensxlitter. Mer stck über seine Mitmensch? er. hebt, braucht deshalb noch keine hohen GeifteSgaben zu besitzen. Ein Luftbal lon Seiat bock, auch wenn der aröktc Dummkopf in der Gondel sitzt. Vom Silber deS LaareS darf man nicht immer auf daS Gold der Ersah- rung schließen. nn ' l r' . . ffr.i. .rx . . , iüicie sinvkn eine ue tuyrnumua, weil eS ihnen selbst an Geschmack fehlt. 02r kennt sich. Herr: Johann, heute fahren wir zum Diner nach Gut N., aber daß einer von uns beiden nüchtern bleibt !" Guter Rath. Schutzmann: Sagen Sie. weshalb haben Sie denn diesen Mann hier soeben geschlagen?" Herr (sehr ftarl): Er sagte zu mir: Dickes Nilpferd !" Schutzmann: Ja, dagegen helfen doch keine Prügel, da müffen Sie ein fach eine Kur in Marienbad oder Karls bad gebrauchen." In der Muflkschiilc. Lehrer: WaS gibt eS für Noten? Du Hansel?" Hansel: ES giebt ganze, halbe, Viertel- und AchtelS-Noten." Lehrer: Ganz recht! Und Du. Franzl. sage mir. welche Noten haben den größten Werth?" Franzl: Den größten Werth haben die Banknoten. Bater und Zotn. Der Vater war ein thätiger Mann. Er süüie sein Portemonnaie Turch fleißige Arbeit ftig an. Und lei te dann si!S Rentier. Sli'n ohn aber lebte umgekehrt. Zuerst als Rentier, und dann. Nochde, er st in Erdtheil ausgezehrt. Fing cr zu arbeiten an. H'fWf rni praii. Besucher : WaS machst Tu denn da? Hausherr: Ach. meine Frau hält die fen Abend im VolkZverein einen Bor trag Über: Die Pflichten der Ehefrau" . .und da nähe lch ihr eben ein paar Knöpfe an die Taille ! Kindermund. Kleine Elli: Mama, muß sich die Erde auch erst mit dem Winter zanken, ehe sie die neue FrühjahrZ-Toilew kriegt?" VaeksischSchrecken. Liddy (nach der Lektüre von Dorn rLZchen"): Schrecklich, wenn man noch hundert Jahre auf einen Kuß warten müßte !" Vom Kasernenhof. Unteroffizier (zum Soldaten, welcher vom Pferde füllt): Nanu. Männeken, Sie wollen fich wohl als Luftjymnaftaf. ausbilden?" Pech I Pech ! Schneider Faden wettete kürzlich mit Schuster Fleck, er wolle in einer Viertel stunde mehrmals Pech auZfprechen alZ eS Fleck nur möglich wäre. Der Schu fter ging die Wette ein, und Faden sing an schnell hintereinander zu sprechen: Pech. Pech. Pech. Pech, u. f. w., bis eine Biertelstunde verlaufen war. Nun sprach Schufter Fleck : Pech. Pech, Pech, hundertmal Pech, tausend mal Pech, Himmel und Erde voll Pech, die ganze Welt voll Pech, Alles Pech. Fleck hatte die Wette verloren. Vas Kennzeichen. Da Michl muaß auf'S Schwurg'licht nei, Er is als Zeuge g'lad'n. Denn mit'n Wegmann is da Sepp Nachü in an Streit gerath'n. Da Wegmann hat am Huat a Blech, Damit eahm Jedermann Daß er a Herr Beamter is, Von Weitem scho' sieht an. Woran", so hat der Präsident Zum Michel fich gewandt, Habt als Beamten Ihr sofort Den Wegmann da erkannt?" DöS sieht ma' ja", sagt d'rauf da Eepp Und thuat si' net genir'n, Da der a Herr Beamter iS Am Blech da vor sein' Hirn l" Da liegt der l'ase im Pfeffer. Dame : Da, schauen Sie her, Herr Doctor, und machen Sie mir ein Kom pliment! Den Hasen habe ich geschsf fen ! WaS?! Verstehe ich zu treffen?" Doctor: Wunderbar, meine Gnä dige! Meine Anerkennung über Ihr sichere? Schießen ! Verstehen Sie auch, ihn zuzubereiten?" Kurssteigerung. Frau Nachbarn, haben S' schon gk hört, der Huberin ihr Mann, von der s' alleweN g'sagt hat, er sei kein'n Schuk Pulver werth, der iS überfahren wor den." Ja. i hab'S gehört, und daß sie jetzt die Eisenbahn verklagen will auf zehn tausend Mark Schadenersatz." Ivenn sie focht. Junger Ehemann: Warum haft du denn da mit Kreide an die Töpse ge schrieben r Frau : Damit ich später nichts der wechsle; in dem einen Topf ist nämlich die Suppe, und in dem andern die Sauce !" Ein Schlaukexf. Jean, sieh' zu. ob die Gnädige zu Haufe ist!" Jean (zurückkehrend, nachdem er vom Mädchen Bescheid erhielt): Die gnä dige Frau ist heute für Niemand ,u sprechen .Maul halten !' hat sie gesagt." Auch ein Zubilar. Student: Heut' bleibe ich Ihnen zum fünfundzwanzigstenMaledie Miethe schuldig, da könnten Si.' eigentlich im Ermäßigung eintreten lassen !" Immer fachmännisch. Buchhändler : Das ist ein schlechte Format. Kellner. Haben Sie da Beefsteak nicht in Quart oder Groß folio?" t