wie bcijjt er ? Vs m i l 5 e , e l i. .Wie da? n'ir c!I werden soZ?' sag, mit vtrsrosjcnkm Gesichte GotlljutÖ Skegedcr zu feiner Mutter, die ,n dem Erker saß u:,S schafwollcn Etiümpfe ßvpstr. .Guten Zldend vor Allem. da? sollte man nicht vergessen, wenn man in die Stube tritt.' gab di Krau zurück, und den langen, praucn Etrumpf. den sie Srad in der Arbeit hatte, auf da? Fen sterdrett legend, die abgenützte, über dcm Nascndüzel mit Wolle umwickelt Brille hkradnchmcnd. wandte sie sich ganz dein Sohne U WaS hatS denn wieder gegeben, daß Du dreinschaust, als Hütten Tir die Hühner da? Brot weggeschnappt ? Warum jammerst Tu denn?'j ..Soll ich nicht? Wieder nicht? hat eS gegeben! Soll ich mich darüber freuen ?" .Möchtest Tu nicht am Ende etwaZ deutlicher werden. Gotthold? Zum Rathen bin ich denn doch schon zu alt. ....Ah, so." unterbrach sich die alte Frau, sich erinnernd, .daher der Wind! Heut ist Quartal, da vermeintest Du ja vorzurücken: und nun ist'S wohl nichts ?" .Ist auch nichts. Mutter! Und jetzt dauert? wieder weiß Gott wie lange, bevor eine Vorrückung kommt. Den Gutwald. den hatS noch mit hineinge nommen, der hat Glück: aber mich rnö gen die Herren halt nicht." .Warum sollen st Dich nicht mögen. Machst Deine Arbeit so gut wie die An deren: aber ein Traumichnicht bist Du halt. Man muß sich bei den Herren einmal in der Zeit sehen lassen, nicht nur immer hinterm Zeug stehen und rackern. Und ein freundliches Geflcht muß man ihnen zeigen, daß sie Einen im Gedächtniß behalten." .Ihnen am Ende Narren.' poffen vor machen, nicht? Wie der Gutwald zu 'Neujahr beim Feste, nicht ? Ich kann ihnen aber keine Liebchens fingen und Gesichter dazu schneiden, daS kann ich einmal nicht' Mutter." Ach Du mein Gott, komm mir nur nicht in die Hitze! So kannst Du' halt nicht! Na denn nicht! Wird ja ohnedem auch gehen. War's heut nicht, so ist'S ein andermal!" Du kannstS leicht nehmen, Mutter, freilich, was liegt Dir daran, aber. . . " Aber, aber! Was denn noch? Ich glaube gar. Du hast richtig noch die kleine Flietsche im ffopfe? Daß Du Dich nicht schämst! Ist daS Mädel, die Mile, zu Lichtmeß fech-zehn Jahre ge worden, und Du alter Esel denkst im Ernste daran. Dich von ihr unterkriegen zu lassen. Und weil Gotthold eine abwehrende Bewegung machte, sagte sie, wohl ge dämpft, aber sehr energisch: Ja unter kriegen sag ich, das Weibervolk und wennS noch so jung ist. kriegt Euch im mer unter. Dich schon gar, Du bist ja ein Lapp!" Gotthold war. während die Mutter sprach, unwillig im Zimmer auf und ab gegangen. Dann fiel er der Mutter in die letzten Worte: Also lassen wir daS Mutter ! Daß ich alt genug bin, hast Du selbst gesagt : dann werd ich wohl auch schon für mich denken können." Damit fetzte er sich auf die Ofenbank und stopfte sich seine thönerne Pfeifen Die Mutter sagte auch nicht? mehr. Sie wußte, wie weit sie dem Sohne ge genübcr gehen durfte. Ein Wo,t dar über und der ruhige Mensch, der sich vor seiner Mutter eine gewisse ehrfürchtige Scheu bewahrt hatte, konnte sich ver gessen und dann mochte eS Reden setzen, für die er sich hinterher am liebsten selbst geprügelt Hütte, wenn er die alte Mutter darüber heftiz weinen sah. Die Alte nahm wieder den Strumpf vom Fensterbrett, schob auch wieder die Brille vor die Nase und begann still vor sich hin zu arbeiten. Dabei kränkte sie'S innerlich doch ganz gewaltig, daß der Gutmald vorwärts gekommen und ihr Gotthold, der ooch gewiß der Tüchtigere war, nicht. Und dann mußte sie an die Mile denken, mit der sie ihr Gotthold durchaus zur Großmutter machen wollte. S ist ja ein nettes Mädel," meinte sie für sich und hielt mit der Arbeit inne, aber waS thut er denn mit so nem jun geu Ding. daS noch nicht einmal für sich selbst denken kann, geschweige denn für einen Mann; und daS müßte doch sein." Grade wie sie das dachte, steckte die Mile ihr (zftcht durch? Fenster her ein, die Wangen frisch wie ein Apfel und die munteren Augen voll jungen Feuer?: .Ist er?, Mutter Seegeber?" rief daS Mädchen erwartungsvoll. Daß Dich doch der Kuckuck. Tu Sausewind! Nicht? ist er. Mußt halt noch ein bischen Geduld haben. Du." Gotthold war von der Ofenbank aufge standen und an? Fenster getreten, doch bevor er so weit kam, war Mile schon davongelaufen. Ist? nicht doch hart Mutting? Man wird älter und Du brauchst auch schon 'ine Stütze in? HauS." . ißt ja nicht, ob ich bleib, wenn die F. 'fische einzieht." Wirft schon bleiben. Mutting. wirst schon," sagte Gotthold, indem er der Mutter über den grauen Scheitel strich. Die Mile war ja auch ein brave?, fleißig,? Müd?l. Als elternlose Waise, deren Bater den schlagenden Wettern im Großen Christoph" zum Opfer ge fallen war, lebte sie bei einer entfernten Verwandten, in deren Wirthschaft sie emsig schaffte. Für die alte Mutter Seegeber hatte sie nur den inen Fehler, daß ft in ihren Augen für den Gott hold zu jung war. Ter brauchte ine Frau, die auch ein dlZchen Mann im Hause sein konnte und gelegentlich schon ,'1 einem Entschlüsse gekommen war. wenn Gotthold eikt zu überlegen begann. .Daß unser Männer hier doch alle so jchwcr v?n sSankn sind." meinte sie i?t. Ader mit dem Heirath.'N hatte Z nun gute Wege. Ehe er nicht vorge rückt, da? wußte die Alte, hätte ihn nicht? zu dem Schritte bewegen können. Wie die Mutter aber sah. daß der Kottho'.d jetzt immer mit hängendem Kopfe herumging, da war ihr' eben nicht recht. .WennS nur eine Andere wäre wie dir Mile!" AIS dann wieder einer der Kameraden dem Gotthold vor gekommen war. da nahm sich die alte Seegeber einen Rand und wanderte zu Fuße nach KlauSthal zum Herrn Berg amtmanne, den sie bat, er möge doch auch ihren Gotthold nicht vergessen, der fo brav fei wie Einer. Und weil der Herr Amtmann sagte: Gewiß, gewiß, ich werde mich der Sache annehmen," ging die Alte vergnügt nach Hause und berichtete dem Sohne, daß sein Wunsch sich bald erfüllen werde. Aber das Jahr ging bald vorüber, der Neujahr? tag brachte manchem die Vorrückung, aber an Gotthold hatten die Herren in Hochthal wieder nicht gedacht. Am Sonntag nach Neujahr traf Gotthold, al? er mit der Mutter zur Kirche ging, schon unterweg? mit Mile zusammen, die, obwohl der Schule schon entwachs sen, auf dem Kirchenchore sang und e? nun recht eilig hatte, hinaufzukom Znen. .Darf ich nachher zu Euch kommen. Mutter Seegeber?" frug sie, die Augen dabei auf Gotthold gerichtet. Immerhin; zu einem alten Weibe darf ein junges Mädchen schon kom men," eiwiderte die Alte. Dem Gotthold war recht bange. Ob der Herr Pastor auch noch so schön da? SonntaSevangelium auslegte, der Gott hold sann hestig nach, wa? denn wohl Mile im Sinne haben könne; und wenn Gotthold einmal dachte, dann war er für alle? Andere blind und taub. Die Mile kam. Sie machte wenig Umstände. Mutter Seegeber." sagte sie. noch ehe sie den angebotenen Platz eingenom men, e? ist einmal nicht anders, der Gotthold will mich zum Weide; und ich habe ihn gern; und die Tante hat nichts dawider. Wir könnten ja in Gotte? Namen noch warten, warum denn nicht; aber daß wir die Ansbietung immer der schieben, von einem Quartal zum an deren, und e? wieder Neujahr werden lassen, nur weil der Gotthold nicht vor rückt, daZ paßt mir nicht, weil'S den Gotthold unzufrieden macht. Er traut sich jetzt gar nicht mehr aufzuschauen und schämt sich nun vor mir, daS soll nicht sein. Und schämen soll sich der Mann nicht...." Daß Dich doch der Kuckuk!" rief die Alte, daS spricht so altklug!" Laß sie nur mal. Mutting. Sie hat ja so recht, die Mile," warf Gott hold dazwischen. Und wa? meinst Du könnte man dagegen machen, Mile?" wendete er sich an das Mädchen. Ich mein'? so," erwiderte Mile ganz energisch. Entweder Du hast ein Recht darauf, vorzurücken, dann muß man sich da? Recht hclen, oder Du haft daS Recht nicht, dann wartcn wir auch nicht dar auf und sagen einfach ein für allemal: von heute ab in drei Jahren gehen wir zum Pastor; dann werde ich auch der Mutter nicht mehr zu jung sein, mein ich." Mutter und Sohn sahen sich eine Weile an. Gotthold nickte dabei wie zustimmend mit dem Kopfe. Die Alte platzte aber auf einmal loS: Ader das Recht hak er doch, und ich war selbst beim Bergamtmann auf Hochthal und der bat mir'S zugesagt." Und nicht gehalten," vollendete Mile gelassen. Jetzt weiß ich aber wa?; ich gehe zum Amtmann. Ich will doch wissen, wie'S mit dem steht, der mein Mann werden will." Die Alte war zuerst wohl entsetzt, und auch Gotthold war nicht einig mit sich, ob da? schicklich wäre; aber die Mile benahm sich dabei so sicher, daß er meinte, eS könne nichts Unrechtes dabei sein. War's auch nicht! Schon am nächsten Sonntag stand Mile vor dem Bergamtmann Herrn ZenobiuS Klinger. Er blickte sie ganz wohlgefällig an, kniff sie auch einmal in die Wange und ließ sie ihr Anliegen vorbringen. Er machte so, als hörte er eifrig zu, wie die Herren daS immer thun, wenn sie sich den Schein von Wohlmollen geben möchten, dachte dabei aber längst an etwas Anderes, um dann schließlich zu sagen: Gewiß, mein Kind, gewiß! Ich werde mich Ihres Vaters annehmen " Meines Bräutigams, Herr Amt mann " Ja, ja, dcS Bräutigams, liebe? Kind, wollt wohl Weihnachten Hochzeit machen, ja, er soll seine Vorrückung haben." Damit wollte dann der Herr Amt mann durch die1 Hinterthüre hinaus. Mile stand noch zögernd, sie überlegte, ob sie sich denn trauen dürfe. Halten zu Gnaden, HerrAmtmann." rief sie. Der wandte sich jetzt etwas unwillig um. .Na, was denn noch, mein liebes Kind?" Halten zu Gnaden, wie hnßt mein Bräutigam?" Wie er heißt?" , .Ja. wenn der HerrAmtmann für ihn etwa? thun will, dann müßte er j doch wissen, sür wen er'S thun soll." Der Amtmann lachte auS vollem Halse. Seit zwanzig Jahren war er mit der ständigen Vertröstung: .Gewiß, gewiß, ich werde mich annehmen," au? gekommen und auf einmal sollte sie einem jungen Mädchen nicht genügen, Ter Amtmann lachte noch immer, so daß Mile schon über und über roth wurde. Ader dann trat cr an den Schreil tisch und nahm einen Bogen Papier vor: .Also wie heißt r?" frug i in bester Laune, und wa? soll mit ihm geschehen?" TaS schrieb er AlleS auf. wie'S Mile ihm ansagte, und dann geleitete cr sie lachend an die Thür. In wenigen Tagen erzählte man sich die Unterredung Mile'S mit dem Amt. manne aller Orten, der Amtmann selbst sorgte für die Verbreitung. Und Alle lachten sie darüber, nur die alte Seegeber lachte nicht, denn sie mußte sich sagen, daß die junge Flietchen. die Mile, dicSmal gescheidter gewesm wie sie selbst, denn sie erinnerte sich ganz genau, daß sie damals, wie sie bei dem Herrn Amtmann war. um für den Lohn zu bitten den Namen überhaupt nicht genannt hatte. Al? dann zu Weihnachten Gotthold feine Vorrückung bekam und eine befon der Belobung für feine guten Dienste obendrein, da war die Mile in Aller Augen gestiegen, selbst die alte Seegeber meinte: Die hat für meinen Gotthold Grütze genug im Kopfe." Gotthold aber faßte fein Mädel an beiden Händen und drückte ihre Finger blau, indem er mit breitem Grinsen sagte : Siehst Du, Mile, reden muß man nur, immerzu den Mund auf machen, Mile, dann kommt man schon zu seinem Rechte." Der Iahrestaz. As dem Schwedischen. Bon E. Schering, Wenn ich an diesen kleinen Liebes roman von der Straße denke, werde ich immer wehmüthig gestimmt. Zm:i traurigeAugen in einem Frauen gestcht schweben mir vor, die eine Ge schichte von Einsamkeit, aber nicht von Vergessen erzählen. Ich erinnere mich deS TageS in allen feinen Einzelheiten. An einem der ersten Tage im April schien die Sonne so warm und lockend in'? Zimmer hinein und der Himmel sah so klar aus. daß ich dem Wunsche nicht widerstehen konnte, Paris zu der. lassen, um hinaus in? Freie zu kommen. Gleich darauf faß ich im Zuge ; doch bald merkte ich, daß die Sonne mich be trogen hatte und daß die Umgegend von Pari? noch all zu sehr 'im Banne deS Winters lag. Darum stieg ich aus, um am Quai in einem Gasthaus, das im Sommer den Ruderfreunden zum Versammlungsort diente, zu frühstücken. Doch auch um hier draußen zu fitzen, schien c? noch allzu früh zu sein, denn ich sah vor dem Restaurant nur einen einzigen Tisch stehen, der mit zwei Cou vertS gedeckt war. Ich setzte mich dorthin. Dieser Tisch ist besetzt," sagte die Wirthin zu uns, aber ich decke für Sie einen andern." Ein liebendes Paar, dachte ich, wäh rend die gute Frau meine Bestellung entgegen nahm. Und ich malte mir eine ganze Ge schichte au? von den zwei Menschen, wie sie zuerst mit einander bekannt geworden und wie sie nun den ersten schönen Tag zu einem Ausflug auf da? Land be nutzten. Ich schien mich nicht geirrt zu haben Da? junge Weib, da? eben feinen Sonnenschirm auf den bestellten Tisch legte, war allein; sie war augenschein lich zu früh gekommen. Sie sah auö wie olle jenen jungen Mädchen, die man an Sonntagen überall mit ihren Freun den und Freundinnen in der Umgegend von Paris und an den geräuschvollen Ufern der Seine und Marne antrifft. Ein kleines, zartes Wesen mit blassem Teint, aber doch runden Wangen, halb ernsthaft, halb fröhlich, der Frohsinn ihrer Jahre mit der Sorge um das täg liche Brod gepaart, unbefangen und kokett zugleich, das in einer Umgebung aufgewachsen zu sein schien, wo sie viel gesehen und gehört hat, und das nun mit fieberhaft neugierigen Augen in die Welt schaut. Sie freut sich kindlich auf eine Tasse Kaffee im Freien, oder dar auf Caroussel fahren zu dürfen. Nein, ich hatte mich nicht geirrt. Aber e? sah nicht au?, al? ob sie auf Jemanden wartete, denn obgleich die Zeit verging, zeigte sie keine Ungeduld. Schließlich frühstückte sie allein, dem anderen Couvert gegenüber. Eigentlich that sie nur so. al? ob sie äße. denn fte rührte da? Essen kaum an. Sie war allein, ganz in ihre Gedanken versunken, den Arm stützte sie auf den Tisch und lehnte den Kopf in die Hand. Die Au gen starrten hinau? in die Weite und hefteten sich an den einsamen Fluß. Plötzlich erhob sie sich, bezahlte und ging. Die Wirthin trat zu mir heran, und als ob sie errathen Hütte, woran ich gedacht, fing fie an: Ein gute Menschenkind ist fie, se hen Sie, und eie dürfen sie nicht für eine von denen halten, deren eS fo viele giebt. ' Man braucht nicht zu fürchten, daß sie diesen Tag versäumt Das Wetter mag sein wie eS will, man kann sicher sein, daß fie kommt. Aber man kann fich noch so viel Mühe geben und ihr die besten Leckerbissen vorsetzen, dr Appetit kommt doch niemals Tn Tag aber versäumt fie nie E? giebt Jahre, o eS an diesem Tage noch schneit oder der Sturm heult und der Regen heruntersirömt.. .. Jede? Mal, wenn sie kommt, glaube ich. daß eS zum letzten Male sein wird, daß sie schließlich vernünftig wird und einsieht, daß man nicht nur mit den Todten leben kann Freilich ist sie nicht au? demselben Stoff gemacht wie die anderen, die den ken: Verlierst du den inen, so bleiben dir hundert andere. . .Gewiß nicht E? sind nun sech? Jahre her. Sie haben e? wohl damal? in irgend in:r; Zeitung gelesen An einem Vormit tage, wie heute, kam eine Gesellschaft junger Leute hierher, um fich zu omü firen. ES waren vier junge Herren und vier Mädchen, von denen die ölte ften kaum 18 Jahre alt sein konnten.. Sie lachten und scherzten und trieben allerlei Späße. Nach dem Frühstück beschlossen fie, hinauszufahren und zu rudern, und vertheilten fich in zwei Boote Ach. wenn man AlleS hätte voraussehen können! Ich hatte sie noch ermahnt, nicht unvorsichtig zu sein ein Unglück geschieht ja so leicht! Ader fie hörten nicht auf mich. Kaum waren fie mitten auf dem Fluß, als sie schon voller Uebermuih mit Scherzen und Possenreißen anfingen. Ich wollte gerade in'S HauS zurückgehen, da hörte ich gellende Hilferufe. DaS erste Boot war umgeschlagen und die jungen Leute auS dem anderen Boote waren ihren Geführten zu Hilfe geeilt und wurden nun von gleicher Gefahr bedroht. Ach. die Unglücklichen! Von hier aus sah man fte kämpfen, ringen, ohne ihnen helfen zu können! ES schien mir eine Ewigkeit zu dauern, bis man ihnen zu Hilfe kam. Nur die bei den Müdchen konnten gerettet werden. Ach, mein Herr, war daS in schreck licher Tag! Nach diesem Tage verging Monat auf Monat, bis eines Morgen? bei schlechtestem Wetter diese Kleine hierher kam und Frühstück für zwei Personen bestellte. Sie wünschte, daß ihr allein servirt werden sollte, denn die andere Person würde nicht kommen. Als ich sie näher betrachtete, traf e? mich wie ein Blitz. Dieses Mädchen haft du früher schon einmal bedient und e? wurde mir schließlich klar, daß sie eine von denen war, die damal? in's Wasser fielen. Und das Jahr darauf kam sie wieder und seitdem jedes Jahr, und immer bestellt sie zwei Couvert? und frühstückt hier allein am Jahrestag Ich folgte dem Weg. den da? junge Weib eingeschlagen hatte und bald sah ich sie fie stand unbeweglich und sah dem Laufe deS Flusses nach. Mit beiden Händen stützte fte fich auf die Rückenlehne einer Bank, die am Ufer stand und e? sah au?, als ob fie eine gleichgiltige Spaziergängerin wäre. Doch dann kniete fie nieder und nach einer Weile machte sie da? Kreuzzeichen. Sie hatte gebetet. Dann nahm sie da? Veilchenbouquet und einen Mimosenzweig, die fie an der Brust getragen hatte und warf die Blumen in die Fluth, hastig, al? fürch tete sie, dabei ertappt zu werden. Ich aber ging still deS Wege? und dachte: Wie treu tin Frauenherz lieben kann. Schlafrock und ausschabe. Frau Müller und Frau Lehmann, Beide Lehrerfrauen, sitzen emsig bei einer Handarbeit. ES gilt, ihren Män nern zu ihren dicht auf einander fallen den Geburtstagen ein Geschenk zu be reiten. Frau Lehmann bestickte einen Schlafrock, Frau Müller ein Paar Hausschuhe. Selbstverständlich unter hielt man fich über die Geschenke. Ich muß meinen Schlafrock sehr vorsichtig verstecken, damit ihn mein Mann nicht zu Gesicht bekommt," sagte Frau Lehmann, Der ist etwas sehr neugierig." Der meinige nicht." Na, na, glauben Sie DaS nicht, Männer sind eben so neugierig, wie Frauen." Darin muß ich aber meinen Mann in Schutz nehmen, der ist gar nicht neu gierig." Und ich sage Ihnen, er ist eben so neugierig, wie mein Mann." Nein, nein, Da? kann ich nicht glauben." Nun, wir können eS ja einmal pro biren. Sie werden sehen, daß ich Recht habe." DaZ können wir ja doch nicht er fahren. Erzählen werden fte S nicht, daß sie neugierig gewesen find." Nun, erfahren können wir eS even tuell doch. Verwahren Sie mein Ge schenk und ich daS Ihrige. Sieht Ihr Mann den Schlafrock und bekommt er nachher die Schuhe, wird er doch sich verwundern, und und wissen Sie, DaZ sehe ich ihm am Gesicht ab, sollte er sich nicht gar verplappern." Na, sollte mich doch wundern, wenn mein Mann so neugierig sein sollte, er, der mir ständig Vorhaltungen über meine Neugier macht." Nun, wir werden ja sehen," war die Antwort darauf. Frau Müller bewahrte also, wie der abredet, den GeburtZtagsSchlafrock der grau Lehmann auf. Der GeburtS tag ih,eS Mannes stand dicht bevor. Sie hatte noch mehrere nothwendige Besorgungen in der Stadt machen müssen, ihr Mann war allein zu Hause! ) geblieben. Wollte 3 da! Schicksal so. sollt er, der nie neugierig war. doch in den Verdacht kommen, neugierig ge! wesen zu scin? Kurzum, zufällig sand er beim Suchen ine? anderen Gegen stände? den Leh'nann'fchen Sch'.afrock. .Ah!" sagte er und freute fich über daS schöne Geschenk. Nein, sein Weid chen war doch zu aufmerksam. Tann deckt r den Schlafrock fein säuberlich wieder zu. damit sein Wid chen nicht merken sollte, daß er ihn ge sehen hatte, und ging fei:r Beschäf tigung nach. Wa? wünschest Tu Tir denn?" fragte ihn fein Weibchen, al? fie aus der Stadt zurückgekehrt war, schelmisch lächelnd. Nicht?. Kind. Nichts." Nichts? Na. einen Wunsch wirft Tu doch haben?" .Keinen." .Vielleicht einen Schlafrock?" Er erröthete ob dieser unerwarteten Frage. Sollte sein Weibchen eS ge merkt haben, daß er allerdings un absichtlich das Geschenk schon zu Ge ficht bekommen habe? Sollte er es ihr sagen? Nein, ihre Freude wäre dann dahin. .Aber Kind, was Du mir schenkst, daS bleibt 'sich gleich, wenn eS nur .Liebe" schenkt." Tann drückte er ihr schon im Vorau? dankerfüllt die Hand und that so. als ob er die Sache vergessen hätte. Der Geburtstag war endlich gekom men. Auf feinem Geburt?tag?Tische prangten der unvermeidliche felbstge backene Napfkuchen, der beliebte Blu menftrauß und ein Paar gestickte Schuhe. .Nun, bist Du zufrieden. Münne?" .O, mein Herz, sehr, sehr. DaS hätte ich doch nicht gedacht. Er hatte eS wirklich nicht gedacht. Du bist doch eine einzige, süße Frau." Wo mag fie nur den schönen Schlafrock gelassen haben, dachte er aber bei sich. Sollte der etwa noch eine besondere, nachtrüg liche Ueberraschung bilden? Doch diese blieb auS. Am Nachmittag erschienen Leh manxS zum Besuch. Herr Lehmann besah sich die hübschen Geschenke und ging dann öfter um den Geburtstags Tisch herum, sah fich wieder und wieder die Schuhe an, und stet? kam er zu dem gleichen Resultat, nämlich : daß e? dieselben Schuhe seien, die er schon vor acht Tagen in seiner Wohnung, von seiner Frau versteckt, aufgefunden halte. Aber er ' schwieg. Vielleicht täuschte er sich doch, so redete er sich zu letzt ein. Einige Tage darauf hatte Lehmann seinen Geburtstag, und selbstverständ lich stellten sich Müllers bei ihnen Nach, mittag? ein. Auf dem Geburtstag?tische prangte wie ein Prunkstück der schöne, von Mül. ler so begehrte Schlafrock. Müller machte große Augen, al? er seiner an fichtig wurde. Ja, da? war derselbe Schlafrock mit den schönen gestickten Blumen, den er schon längst in seiner Wohnung gesehen hatte. WaS sollte Das nur heißen? Du," sagte er zu Lehmann, den Schlafrock habe ich schon lange vor Dei nem Geburtstage bei uns gesehen. Ich glaubte, der wäre für mich bestimmt." Und ich habe Deine Schuhe schon vorher bei uns gesehen und mir gedacht, daß ich fie bekäme. Siehst Du, wie schlau unsere Weiber sind, die wollten unsere Neugier bestrafen." Aber ich bin gar nicht neugierig ge wesen. zujällig fand ich den Schlafrock." Meinst Du, daß Dir Deine Frau TaS glauben wird?" Sie glaubt e? mir." Hahaha." Lehmann ließ eS sich nicht nehmen, diesen Spaß" zum Besten zu geben. Sehen Sie, daß Ihr Mann auch neugierig ist," wandte fich Frau Leb mann triumphirend an Frau Müller. Aber Männe, DaS Hütte ich von Dir nicht gedacht." Ich bin auch wirklich nicht neugierig gewesen." Sie lächelte ungläubig, worüber er fich furchtbar ärgerte. Daß LehmannS ihm nicht glauben wollten, kümmerte ihn weiter nicht, aber daß feine Frau ihn. der stets gegen Neugier geeifert hatte, auch für neugierig hielt, empörte ihn. Zu Hause angelangt, machte er ihr Vorwürfe, weil sie ihm nicht ge glaubt habe. Das sage ich Dir," schloß er seine Moralpredigt, wenn Du mir wieder EtwaS schenkst, dann sage eS mir lieber vorher, was Du mir schenkst, " Und weißt Du. waS ich Dir zu Weihnachten schenke?" Nun?" Das möchtest Du wohl wissen, aber ein Mann soll doch nicht so neugierig sein." Der ehrliche Minder. Richter : Angeklagter. Sie sind be schuldigt diese goldene Uhr gefunden und unterschlagen zu haben." Angeklagter : Tet stimmt." Richter: Sie haben zugegeben, die Bekanntmachung deS Verlierers gelesen zu haben. Wie kommt eS denn, daß Sie die Uhr trotzdem behalten haben?" Angeklagter : Ja, 'Herr JerichtZ rath, in die Annonce stand doch : Der ehrliche Finder wird gebeten." Det konnte ich aber doch nich uff m i r be zieh'n. Hütte ick eencn AnimuS gehabt, det der Mann die Uhr ooch vom unehrlichen Finder wieder haben wollte, dann hätte ick sie ihm natürlich unjesüumt hinjetragen." Lürch!eil,che ?,?!ung. Tlehorgelspicler (nachdem er sämmt liche Stücke auf dem Werke hcradge spiel,,: .Nun. wollen Sie immer noch nicht geben?" Hausbesitzer: .Da? wäre gegen mein Prinzip." Trchorgelspicler : Tann bleibt mir nichts übrig, al? die Stücke wieder zurückzuorgeln." Um Brüdern. .Liebreich, willst Du dieses Jahr wie ttx nehmen Wolle von mir?" .Nein. Tu haft mich betrogen. Du haft sie im vorigen Jahr naß gemacht, und ich hab' gehabt Verlust an? Ge wicht !" Wi heißt mach' s auch wieder naß, wenn Te verkaufst." (Etfeniitnijj. Rentier (zu einein arbeitslosen Manne, der ,bm seine Noth geklagt): Ta. baden Sie fünfzig Pfennig, aber ich sage Ihnen gleich, junger Mann. Reichthum macht nicht glück lich." Anzüglich. Ja, ja. mein Freund, diesen Ge danken trage ich schon Monate lang in meinem Kopfe herum." Ach. wie.muß fich der Aermste darin ohne Gesellschaft gelangweilt haben." lvirilng. Vater: Emmi, wa? machst Tu denn da?" .Mein Bräutigam kommt heute, und da will ich etwas kochen !" Vater: Emmi gieb Acht! Du wirft noch fo lange herumkochen, bis die Verlobung zurückgeht!" Sympathie der Seelen. Gastwirth: Ich habe eben f,isch angestochen." Student (von der Mensur kom mend): Und ich eben frisch adge ftochen '." Der beste Beruf. Der mit Töchtern gesegnete Herr Re visor legt Werth darauf, daß diese alle etwas Praktisches lernen. Die eine ist Telephoniftin, eine andere lernt tüch tig Mufikl die dritte bildet sich zur Lehrerin aus. Ein Bekannter fragte einst die jüngste : Nun, Sopherl, was willst Du denn werden?" Sopherl : Geheirathet will ich wer den I" Belohnung Schmierendirektor : Wer heute am bravsten spielt, kriegt morgen die Rolle, in welcher er auf der Bühne eine Leber wurst zu verzehren hat !" Sie kann's nicht lassen. Müller (im Theater): Warum klatscht denn Deine Frau nach jedem Aktschlüsse so heftig?" Schulze: Ja. weißt Du. die hatte heute noch keine Gelegenheit, mit unse rer Flurnachbarin zu klatschen !" verdächtig Wirth (der mit einem Arzt, welcher bei ihm verkehrt, in Gegenrechnung steht): Ich sehe wohl schlecht aus. Doktor?" Arzt: Warum?" Wirth: Na, ich meine.... weil Sie heute schon die dritte Flasche Wein trinken !" Guter Ton. Frau Baronin : Nun Herr Profes sor, was macht die Sarah für Fort schritte?" Professor: Im Französischen und Englischen bin ich zufrieden, Frau Ba ronin nur im Deutschen geht eS noch schwer !" Sie: Ader, Herr Professor, wie ist denn das möglich? Verkehrt fie doch immer nur mit faine Lait' !" Er : Ja, eben deswegen !" vor dem Traualtar. Weltliches Mädchen : Ja !" Bräutigam (heimlich) : Aber schrei doch nicht so !" Uebersübrt. ....Anna. Sie haben eine Lieb schaft mit dem Schornsteinfeger. Be streiten Sie eZ noch?" Dienstmädchen: Gnädige Frau, ich hab' ein reines Gewissen !" Aber einen schwarzen Mund !" Begriffsverwirrung. In einem Amte werden die Reau murThermometer gegen solche nach Cel fiu? umgetauscht. Nach einigen Tagen sieht fich der Chef genöthigt, die Frau deS AmtZdienerZ wegen ungenügender Beheizung der Lokalitäten zu Rede zu stellen. Ja, Herr Vorstand." er widerte die Frau, ich hab' auch schon bemerkt, daß eS jetzt immtt so kalt ist ; aber daran sind nur die neuen Thermo Meter schuld ! Wissen S', die Celsius wärm' gibt halt net aus !" Kindliche Bcsorgniß. Der kleine Paul (welcher mit seinem Onkel spazieren geht und an einem Pul verthurm vorüberkommt): Onkel, laß' uns nicht fo nahe an den Pulverthurm gehen, eS könnte fönst ein Unglück paf firen." Onkel: ..Was soll denn pasfiren. mein Junge?" Paul: ES könnte eine Erplosion geben, denn Papa sagt immer. Du wärst ein großes Licht." v