Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, December 16, 1897, Image 3

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    rfKBRASKA STAAT3 - ANZEIGER. Lincoln, ffefc.
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ilrnicr Diognirs !
Cuif Writi:i4liistr(iMditr, ro (0. Zrrnssrn.
1.
HanS 3i;ilm ist am -Sträub der
Nordsee pcluucu und groß geworden.
Sfbcr wie liegt die Jugend jo fern! lir
ist ein invdeiner Deutscher gewvlden.
o 'in wenig international, nachdei
rr einmal ans ein halbes Jahr inSlme
lifn gewesen, damals als er noeli .imn
. nii war. Du l;nt er eö mit heinigc
bracht, das. was er den .weilen lauf'
nominellen ii'lief" nennt. ;?ett fragt
er nur nach dein wie viel? Und darum
ist er nvch nicht zum .Heirathcn gefom
men. Aber et.t hat er etwas gesunden,
etwas Reiche?, eine 'efaniitschnst von
drüben; da will er nun mit (hust ;'lit
lauf nehmen, den ieg gewinnen!
Denn was regiert lzeute die Well?
Da tfetd !
Und morgen ist Weilnachlsabend!
Ader.dS sehr spül gellt er nach dem
Norddatinhof, seine Onkel abzuholen.
Den hat er hnbeilelegraphirt, der soll
seinem schwanken ein Ende machen.
Onkel Peter ist zwar ein einfacher,
aber ein kluger, praktischer Mann, der
wird entschiedenen Rath ertheilen.
An der Auffahrt um Bahnhof stehen
im kalten Schnee zwei kleine Madchen,
haben Kinderspielzeug in den Händen,
Waldteufel, Epringlerle und derglei
chen dumme? Zeug. Sie sehen ehr
erbietig zu dem feinen Herrn auf.
Da denkt Hau? Wilms daran, daß er
für seine Wirthüleute etwas kaufen
muß. Er erhandelt für die Jungen zwei
Hampelmänner, für die Mädchen will
er uuterwegS etwas kaufen aber was
schenkt er der Aellesie, der kleinen
Martha? Ach, wenn überhaupt diese
Marlha nicht wäre ! Wenn er sie nie
gesehen hätte! Aber daS ist ja Thor
heit!
Da kommt der Zug! Welch' einige
dränge ! Wohl fünfhundert Menschen.
Jung und Alt. ftlcitt und Groß, ziehen
y die breite Halle entlang gegen Hans
. ' . i v tt
4 Zviiino an. xuic i uu ei pcu uiti
finden? Aber da eine? Hauptes lein
ger als alles Volk, dazu den Eichenstock
in der erhobenen Hand und lebhaft
winkend daS ist er, der alte, liebe
Prachtkerl. HanS Wilms hat ihn so
lange nicht gesehen, es wird ihm gan;
warm um 's Herz.
.Sag'. Onkel Peler, bist gern ge
komtticn?-
Gcrn? Bist unklug? Zum Weih'
nachlösest gern reisen? Und daheim
sitzen sie. und Müller macht den
Baumschmuck und die Jungen stehen
mit dlanlcn Augen in den liefen und
die Ochsen brüllen so gemüthlich, wie
weiland in Bethlehem, und ich soll
gern zu Dir kommen?"
Das fiel Haus Wilms schwer auf
die Seele, daran halle er nicht gedacht.
Er wurde ernst.
.Wa macht Ihr.' fragte er. Seid
Ihr Alle wohl, und wie gcht'ö meinem
Bruder auf Katers Hofe?"
.Ich soll Dich grüßen, mein Jung',
von Allen vorn ganzen Hans. Und
hier habe ich etwas siir Dich : Änchcn,
auf MultcrS Herd gebacken, und einen
Hasen, auf Vaters Feld gewachsen und
geschossen.'
Da wurde HanS Wilms fast weich.
Er sah mit eigenthümlichen feuchten
Augen auf das große Packet in grauer
Leinwand, als wenn er da hindurchsehen
könnte in die Heimath, in die Kindheit.
.Ist das Grab von Vater und Mut
s. 1er sauber und in Ordnung?'
Y Ja, mein Jung! Aber nun er
laubc!' Onkel Peter gab seinem gro
ßen Körper einen Ruck und stieß den
Eichenstock schwer auf den Stein.
.Was soll ich hier? Freiwcrbcr sein?
ch glaube. Du Hast ein schlechtes m
wissen. Du willst meinen breiten
Rucken brauchen, um Deine Zweifel zu
decken!'
.Richt doch Onkel Sondern weil
Du gute Augen hast, schrieb ich Dir:
Komm' und hilf entscheiden?'
.Tags vor heiligen Abend, Du dum
wer Kerl? Und die Ochsen brüllen und
die Kinder laufen durcheinander!'
.Umgekehrt, Onkel ! Erst die Kin
der, dann die Ochsen.'
.Ach, was Aber hör! Ich will
etwa für Dich thun es kommt mir
da ei Gedanke. Wir wollen den hei
ligcn Abend bei den beuten, den Ame
rikancrn. zubringen! Da ist ein fei'
ner Gedanke ! Wenn ich sehe, wie sie
das anfangen, das, dann will ich Dir
meine Meinung sagen! Du kannst
darnach handeln, wie Du willst Ein
verstanden?'
.Ja, ich weiß nicht ist da? maß
gebend?'
.Für mich, mein Sohn ! Die Ochsen
nach Gewicht. Die Menschen, wie sie
Weihnacht feiern ! Junge, ich weiß
noch, wie wir Beide, Dein Vaier und
ich. aus die Freile gingen. Wir waren
tüchtige, junge Menschen, aber wir
machten es doch richtig. Wir drängten
uns uuter die ampe um den Tisch und
verlebten Weihnacht und Rcujahr dort,
und dai'n fragten wir an und wir
haben es nicht bereut !'
IttrisnislssiUfich.
IfcroHsr Star.
i(I tat k Nkt crlfr irfiil
?a in fit tat .'(. hi,".d".e it. t!
.d lui rut-ri :.;(Ki.i'.ctc;i
-!, litrli tfiuutl1.. lr;Srift:i
"ii ui.i:i1 fiMtilltr .'V.iUcti'.
Am anderen Morgen ging Hank
WilmS in's Geschäft, um Weihnachlö'
schliif; zu machen. Onkel Peler blieb
noch eine Weile im Belk. Die Reise
bis in die Rächt hinein hatte ihn ange
strengt.
Zur Vinken, in HanS Wilms Wohn
ziiuiner, gingen leichte, leise Schrille
hin und bei. Eine Tbeeinaschine sing
an zn singen. Tassen Ilirrlen. Onkel
Peler dachke, da muß eine lleine,
sein: Deern sein, die da qi seilet.
Von rechts er diang durch die leicht
gebaute Wand lebhafte Kinderunleihal
knng. Einige Augenblicke war's, IS
wenn ein heißer Streit, gleich einem
ausblechenden Feuer, auflodern wollte,
aber gleich darauf schlug stall der
Klamme ein laiilcs Vachen durch die
Wand. Onkel Peler in seinem Bett
freute sich und vergaß für einen Augen
blick seine eigenen Jungen und seine
Ochsen.
Dann stand er allmälig aus und ging
in andere Zimmer, setzte sich so recht
gemüthlich in's Sopha und stieß leise
mit den zwei Tassen aneinander. Da
kam sie.
Sie war ein kleine? Mauschen mit
blondem Haar und weichen Augen und
halte etwa? Zierliches uid Scheues.
Sie gcsiel Onkel Peler so sehr, daß er
den Versuch machte auszustehen, um ihr
entgegen zu gehen, aber da stand sie
schon vor ihm.
Haben die Iungs Sie geweckt?"
.Ach nein was Sie denken! Bei
uns zu Hause führen sie des Morgen?
Kiiegsliinze aus rund um's Bett!
Da? kommt ganz anders!'
Ach." sagte sie, und eö leuchtete
in ihren Augen auf, Sie haben auch
Kinder?"
.Das ganze Haus voll !'
Und haben am heiligen Abend fort
müssen.'
Das ist hübsch daß Sie daran
denke! Freilich hab' ich fortgemußt!
Wie heißen Sie denn, Kind?'
.Marlha!'
Und Hans WllrnS sagt, Sie sind
eine rechte Martha, immer sleißig
aber auch fröhlich?"
.Es will uoch nichl so recht wieder
kommen. Wir verlöten vor einem Jahr
unsere liebe Müller."
Und beute ist Weihnachtsabend!"
Sie nickte dann ließ sie das Staub'
tuch sinken: ..Hat Heu Wilms mich
wirklich gelobt?"
.Freilich! Hat er!"
Ach" und sie lachte. Sie sind
heute Abend unsere Gäste?"
.Ich hätte nicht wenig Vust aber
ich habe' mit meinem Reffen einen Be
such zu machen."
.Heute Abend?" Die eben noch so
blanken Augen waren starr ud groß
und traurig. Sie hatte sich in den
nächsten Stuhl gesetzt, das Staubtuch
und die Hände lagen im Schooß und
sie sah mit blassem Gesicht vor sich hin.
.Wohin gehen Sie?" fragte sie leise.
.Zu einer Familie ich weiß den
Rainen nicht Bekanntschaft von Rew
fjoxl her."
Sie nickte mit dem blonden Kops,
dann sagte sie langsam, als wenn es
ihr schwer würde, die Worte zn bilden
nnd ? zusprechen : Fünf Mal hat
Herr Wilms den Weihnachtsabend bei
uns verlebt das erste Mal stand ich
vor der Konfirmation. So lange wohnt
er schon bei uns, in dieser Stube und
ich und die Jungen haben sich so ge
freut, daß er und Sie heule Abend bei
uns wären."
Onkel Pelcr konnte keine traurigen
Menschen sehen und nun gar diese
kleine Maus
Da fiel ihm das graue Packet ein:
Ich habe Ihnen etwas mitgebracht,"
sagte er. .Kuchen und einen Hasen, und
wenn es irgend möglich ist, dann fönt
men wir auf ein Stündchen! Ganz ge
wiß!"
Sie hatte das Packet in die Hand ge
nornmen und wollte etwas sagen, aber
die Stimme war voll Thränen.
Da wurde die Thür aufgerissen und
zwei oder drei Jungen riefen:
.Marlhe. Marlhe ! Der Bäckerjnnge
ist da er will wieder weglaufen mit
dem Weihi'.achtskuchen.'
Da ging sie hinaus und Onkel, Peter
saß noch lange einsam und schüttelte
den Kopf.
Die Uhr ist vier. Ein leichter, weiß
licher Redcl liegt auf den Straßen, die
Menschen laufen, hasten nach Haus,
nach Haus. Eine ganze, große Stadt
eilt zur Bescheerung. azu des Onkels
Stimme, den das Heimweh gepackt
hat, der iinincrsort von den beiden Häu
fern erzählt au der Rordsce und dann
wieder von dem traurigen Gesicht der
kleinen Marlhe. ,
Da wurde Hans Wilms immer
wunderlicher zu Muth. Er hätte sich
nicht gewundert, wenn mit einem Mal
eine Glocke geläutet hätte und seine
Mutter hätte in der Thür gestanden.
Ach, seine liebe Müller! Und va singen
richtig die Glocken an die ollen,
mächtigen blecken von allen Thürmen
der allen Stadt. Wie das durchcin-
l'.n fvc:-mtr '..i:lrv !.;il m ir'tr,
,1ul (!f nt. lunnuie uniii id jiiy !
null iiif mttn SiijcnliMr
l'iit jilf iitr :,!!!,', t,a !mutf er;
ml l i . . ivitnca lii ,;c !''.
ander wogte o feierlich. Wie wurde
da? Heiz so weit, so weich, wie schießt
es so' beiß in die Augen o du heilige
Weihiumt !
.Wenn Deine Müller lebte.' sagte
Onkel Peter leise, .die würde Dir den
rechten Weg weisen.'
Kimim." sagle HanS Wilms .wir
wollen umkehren !"
.Rein, mein Sohn wir wollen
hingehen. Wir welle diese Suppe
aukesjen!' Und er schwang letiieh
niend den Eichenilock nnd stapfte durch
den fallenden Semiee.
Sie nur einzige? T echterlein und
halte ein grünes Kostüm an. Vor den
Thüren schwere Portieren, weiche
Decken ans den ni,boden, m;f dem
Sopha, ans den Tischen, grün und
maisgelb. Onkel Peler wußte nicht.
wo er hinlielen. wo er sich niederlassen
sollte, lind die Augen so groß und
iremd und kalt und tragend au ihn ge
richtet! Da ward ihm grün und gelb
vor den Augen und er stand da wie ein
Schuljunge.
Der Papa war nicht zu Haus, aber
die Mama erschien, eine mächkig große
Erscheinung. Die redete denn doch
wenigsten?.
Wo der Papa denn wäre?"
Roch im Bureau!'
.Am Weihnachtsabend?' fragle
Ookel Peler. Ist denn irgendwo
aus der Bvrie ein Krach?"
Rein, das nicht aber eS wurden
doch wichtige geschäftliche Depeschen
erwartet."
Am Weihnachtsabend!" Onkel Pe
ter winde abwechselnd heiß und kalt
Wie verleben Sie denn sonst den
Weihnachtsabend?'
Ach wie andere Abende wir sind
eben Geschäslsleute ! l nnc is nioney !
Das ist ein dummes Wort!" sagte
Onkel Peler. Verzeihen Sie ich
wollte sagen, ein dumme? Sprichwort.
Zeit ist nicht Geld. Zeit ist Gelegen
heit. Gute zu wirken bis zum Tod."
Da wurde die Gnädige still, und die
Tochler machte noch größere Augen und
Hans WilniZ b:z sich aus die Kippen
Wollen Sie ein wenig Abendbrod
Mit uns ejien?"
Wir danken." sagte HanS Wilms
Du könntest ja bleiben, Hans, mir
ist nicht ganz wohl."
Papa wird kaum präzise kommen
Ra" dachte Onkel Peter ich bin
nicht neugierig !"
Und dann gingen sie. Draußen blieb
der Alle mitten im Schnee stehen und
zog seine Uhr. Dn, da war ein kurzer
Weihnachtsabend. Weißt Du, wie
lauge wir dort gewesen sind? Zehn
ganze Minuten!'
Mir hat eö dort heule Abend nicht
gefallen.' sagte Hans Wilms ehrlich.
Siehst Du. mein Sohn? Wen Du
Menschen suchen willst, brauchst Du
keine interne. Der Kerl der Dioge
nes. war verrückt. Er hätte am Weih
nichlsabend ausgehen sollen ohne seine
dumme Vaterne."
Damals gab es noch keinen Weih
nachksabend."
Raalso: daher die Laterne!"
Räch einer Weile blieb er wieder
stehen :
.Wohin jetzt. Diogenes? Ich habe
keine Reignng, diesen Abend im
Wirthshaus zn fitzen. Weißt Du, wo
Meufcheu zu finden sind? Weißt Du
es?"
Da athmete HanS Wilms hoch auf
und .sah den Allen mit funkelnden
Augen an: Ja, Onkel, ich weiß
welche, einen ganzen Haufen ! Komm
mit!"
Auf der Treppe stieß ihn Onkel Peter
an : Waö hast Du da eben beim Gold
schmied gekauft?"
Einen Ring!"
Mit oder ohne Stein."
.Mit Stein."
.Das ist dumm von DirSiein dcö
Anstoßes!"
ES ist ein rother Stein."
.Du bist ein Feigling,"
Als sie die Flurthiir öffneten, stürm
ten die Jungen ihnen entgegen, voran
Ernst, der Tertianer, darnach die Andc
rcn. bis zu dem kleinen Vierjährigen,
Der blieb in der Ecke stehen und bc
hauptete, der Mann mit dem grauen
Bart und dem großen Packet wäre
Knecht Rupprccht. Martha aber gab
dem Knecht Rnpprecht beide Hände und
lachte, bis ihre Augen voll Thränen
waren. Da wurde auch Flitz zutraulich
Er löste sich von Marthas Schürze und
arm nach dem Packet.
Auf dem engen Flur, in all' dem
Gewühl, kam der Vater kaum zu Work
Er war ein kleiner zierlicher Herr mit
einer icharfcn Brille und hellen, tlu
gen, freundlichen Augen. Er hieß
Karenz Dornbusch und war seines Be
rufs ein Holzschneider. Er sah den
Alken mit seinen funkelnden Brillen
gläsern an und sagte, indem er seinen
Arm anfaizle, im iiddeutichen singen
den Dialekt: Griiß e Gott, liebe
Hcrrche Komme Sie herein! Ein
Pfeifche gefällig?"
Onkel Peter schlug aus lauter Ver
gnngen mit der Hand ans den 4, ich
.Das ist das erste vernünftige Wort
daS ich hente höre. Eine Pfeife! Da?
i! er.j.-'cr ::;.!;. !c. 3 cus meriZs
:.:ck ten r.iilter. in :vü:n:e.i ;.:ttr-
Icm: .':t:, ru.1;-:t ii: dz? Packet
Cü! W.:; j :u.: 1 d.l Hzfc Run i;t!
IkN n:r Wcifcr.stltcüber.C utern!"
Der kleine Hcl;ich;:nJci lackte be
haglich. Dann lastn sie Beide ur.S
schwarten, rfiicn't übn die Winder im
schütz de? Ttiist. weit rcn hier, die
auch Weihnachtsabend feierten, dann
über die Ziiüdcr rund um sie her. Dann
der die icbit, die liebe Mutter. Da
stockte das Ge'piäch.
Aber der kleine Mann rai,ke sich
NII FI'V n1irtpt fc i?ine yti il ltnrt!,iirr
....... ...... n... ,..
noch mehr funkelten IS gewöhnlich.
und er fagle mit mannlichem Ernst:
Dafür habe wir ja Weihnachtt-
abend!'
Da schüttelte Onkel Peter ihm traf'
tig die Ha.id : .Dafür! Dafür! Für
alles Böfc und Traurige 1 der Well !"
Die Bengale der beiden Männer
lagen scheinbar weit auseinander, aber
der Jung?, der Ernst, fand die Ver
bindungsbrücke. Er nahm einen der
vielen Holzschnilte, die das Zimmer so
geuillthliä, machten, von der Wand,
und zeigte it,n dem Onkel :
Viuben Sie auch solch' ichöne
Pferde? Die hat Papa geschnitten!"
Der Alte ahm das Bild in die
Hand und reelle den Arm steif ans.
wie die weitsichtigen Vandleule thun ;
der Dornblisch im Gegentheil neigte
sich tief herab, wie die Holichiieieer
thun. ?a glitt eS wie heller Glan;
über Peters Gesicht : .Der Braune
da links das Halbblut ist ja von
meiner Voile ! Rein, so was !
Kiiegle n;d lausend Mark sür das
Fülle. Raine Alles stimmt."
Run riß der Faden des Gesprächs
nicht wieder ab. Die Pfeife rauchte,
der Punsch dampfle. die Rede floß.
Onkel Peler war glücklich nd Hans
Wilms saß mit fröhlichen Angen zwi
schen den Jungen. Und jedes Mal,
wenn Marthe vorüber 91113, suchte er
ihre Augen.
Als die ganze Gesellschaft rund 1:1:1
den Eßlisch saß die Jungen hallen
heimlich Ordre, den Hasen zu schonen
und sich mehr an den Schweinebraten
zu halten, der daneben stand nieste
Hans Wilms lächelnd nnd strahlend
vor Gluck zu dem Alle hinüber : .Dein
Wohl, aller TicgencS!"
Onkcl Peler schmunzelte, dann wurde
er gleich wieder einst : Auf das Eltern
haus an der Rordsee."
Da wich in Haus Wilms der letzte
Rest des Widerstände?, der noch in ihm
war. Viebe, Weihnacht und Heirnalh
nahmen ihn ganz in ihre weichen Arme.
Er neigte sich zu Martha hinüber:
.Darf ich Ihnen auch etwa scheu
ken?"
Freilich, ich freu mich schon.'
Und Sie wollen nicht böse sein?"
Böse? Am Weihnachtsabend? DaS
kann ja kein Mensch!" Und sie lachte.
Da beschloß er, heute Abend noch
Alles in Ordnung zu bringen. Und
schickte erst den Ernst mit geflüstertem
Auftrag zum Goldschmied. Der lief,
waö cr konnte. Roch ans der Tieppc
hörte man sein Geheul. Er laö in der
letzten Zeit staik in Indianergeschich
ten. Als er wieder kam, gingen sie Alle
in die Staatsstnbe, da stand richtig der
Weihnachtsbaum und es war Alles,
wie es ist seit die erste Tanne ihr
Veben im weißen Wald lassen mußte,
um Wihiiachlsbanm zu werden. Sie
hingen Alle an des Vateis Händen und
Atmen und saugen: O du fröhliche.
0 du selige"
Rachher ging Marlha in die Küche,
noch ein wenig Punsch zu machen, da
kam Ha Wilms hinterher, uud weil
er uichl rech! was sagen konnte halte
auch kein gutes Gewissen hielt cr ihr
den Ring hin iiber'm Heid. Ter
Ring war ohne Stein.
Ich habe Dich sehr lieb!"
Sie sah zwischen den Fingern durch
nach seinen Augen, dann nach dein
Ring. Ach! Sie halle so lange auf
diesen Augenblick gewailel ! So lauge !
Ich jciflre böse sein!"
Am Weihnachtsabend da? kann ja
kein Mensch!"
Dann nimm mich!"
Der große Schlingel, der Ernst,
halle hinter der Kiichenlhiir gestanden ;
er sliirzie in die Skube u.id rief sie
Alle zusammen.
Ra," sagte Onkel Petcv, als er sich
wieder hinsetzte und eine neue Pfeift
anbrannte : Das sag' ich ja, der
Diogenes war ein Rarr. Warum ging
er nicht am Weihnachtsabend au?, Men
schen zu suchen?"
Ach, der kannte ja keine Weih
nacht!"
Atmer Diogene? !'
tiirit.ästr im Uluvtclinich.
Ein beliebtes Fest ist im Warihe
drnch (Renmark und Provinz Posen)
die Federkasle. Dort werden die Gänse
federn für die ehrwürdigen Betten der
Bauern vom September bis Weihnach
ten in jeder Hauslialtung gerissen,
oftmals unter Beihilfe befreundeter
TT. 1 U.
glirg!, ZZkdi'rli'liZ slitgl!"
Frauen, wenn besondere Ereignisse,
wie die Ansslaltnng einer Tochler.
eine erhöhte Thätigkeit erfordern. Zu
Weihnachten sind alle Gänse geschlach
tet, und das Fedcrreiße erhält seinen
Abschluß. Zwi'che Weihuachln und
Rcujahr wird die Federläsic gefeint.
Alle Frauen im Torfe sind zu Kaife.'
uud Kuchen geladen, daruulei auch die
Wittwen, die Tagell'hnersraueu u''
i nj.uT.uri. 'nun v;:riK:ru:i:i rcr,
Vr.".i:-.' j nr.d eine .r-b rill ,r:i3
o::f d;:s Tnl! c.ruri'en, i:rd alle MV.t
den ur.d Fi :'.:: . fcll'l Kpliste Ma
innen, die ;vch nicht zu gl'ieck,l,!
find, r,ldk!i einen reis und tanzen
um den Tisch l erum, indem i:c sinken :
stiegt, .vedeikens. fliegt, damit die
Bäuerin kriegt das ach sie Jahr die
Beitei, voll, die ihie Aeltsie haben
feil !" Die Federn auf dem Tische
flikg.'n dann in Folge der lebhaften
Bewegung der Tanzenden auch hudsel
in der Vusl hei um.
Rack Becndiauna des Tanze? finden
sich auch der Großbauer und ein paar
freunde ein. wahrcild bisher nur weib
liche Wesen zucz'gcn warcn. Bald nach
her wird das Abendessen aufgelrageu.
Zum Zchlnise erscheine auch die lim
gen ledigen Burschen des DoiseS, und
km allgemeines Tankest Hält Alle noch
lange beisammen. Während der nächst,
folgenden Tage erneuert sich dieser
Trubel bei den übrigen Großbauern,
bis nach Retahr auch der letzte seine
Fcderlaste gegeben hat.
Nlrihui'.chlrn aus dcin frnchUliurm.
Die Wächter der Zeucht thürmc haben
ein schweres, einsames VvoS, Rnr jel
ten verirrt sich zu ihnen ein Besucher,
zumal wo der Veuchithiuni, wie an der
englischen Küste so häusig. aus einer
Klippe oder Sandbank cirichtet und
nur zu Boote erreichbar ist. Da wird
es für sie jchon ein Ereignis' von großer
Wichtigkeit, wenn alle acht Tage das
Boot heranekommt. daö sie mit neuen
Vebensinitteln versorgt. Am Weih
nachlebn ligabend aber erinnert man
sich auch im Hasen der Einsamen, von
'"
Clieislspcr.öt für fccu l'fiut)ttl);uiiuuiiitli'r.
deren Pflichttreue so oft in Sturm und
Rebel Nebelt und Hab des Schiffers
abhängt, uud sendet ihnen eine Weih
nachlsspnide, damit auch in ihr ödes
Vebcn ein Strahl der Freude falle.
Unser Bild zeigt uns den Wächter
eines englischen euchllhurmes, der
eben seine Weihnachtsgabe in Empfang
nimmt, nnd zwar den in England uuer
läßlichen Weihnachlspudding. Die
Spitze des Bootes, sowie der Pudding,
der sich noch in dem Tuche befindet, in
dem er auch gekocht worden ist, und be
festigt an dem Stock, mit welchem er
au dem siedenden Wasserkessel gehoben
wird, sind mit Zweigen der Stech
palme geschmückt, die in England die
Stelle des Tannenbaumes vertritt.
Wem kann man das dilligste Weil,:
nachlgescheuk machen? Dem Pessi
misten, denn er hat an nichts Freude.
Nriliii!chlsscgktt.
Vo tfn,ll 0.1 Ivolinilkn.
?! ttni' d!ck ans, du ftnrif
ä;cni rinjigrit Vfbfii l)irt flflmimncrt,
u jinminr dich, d lmlivv vedmtfr;,
iijfim still Der l)tilirtc Adkiid Drimmtrt.
li Mn'ittcit bis fnifiaU'iif i'afi
Xu- imiflo 4v;alöliai!iu von !i'! Zivcigt,
Äi tnitni Hevd, t in lifln'e Wafr,
;m giiiilk Vtiiitlfiti sich z jeigoit.
Xrr tonitiilüinnii'l, fmi nl fält,
;n bififv incht fif.flt tv ln'vuifti'v,
Nd '..uifiib , abntaiiifubialt
Uahlt cr au Kindtiaiigtii uucUct.
it'imi Nimmst ;n der Eidt baw'ix
Eich javtf 'Jii'jifiit'Ojlfiihiiicti'ii
Htiik r.iaflfi du itdtin Sliiiidcv liaii ii.
Und lwldcr ii!ai)ii wild dich bfflliitfni.
Hast du dit Girl's todt gtwiilt,
Li,'I litiiif sie Itdcndig wtrdcn!
Tce likdc. den d l)i'is; ,'stliik,
Htm wallet lachend er ans Eiden.
&n Kind mit einem IZiilmlci iveih,
2o tritt er bittend dir ,'iikqege
3 Im' ans dein Her; und denqe Ifi?
Tei Hanpi dem heiliize eihiiachlssegen!
Zpkisczettcl des Aberalaubeiis. Un-
ter den mannigsnchen Alle deS Aber
glaubenS, welche sich us der ältesten
Zeit, mit Hinsicht auf die Zwölf'
nachte," erhalten haben, spielt dir
Brauch besonderer Speisen leine lleinc
Rolle. So ißt man in vielen Gegenden
Deutschlands noch heute am Weih
nachtcheiligabeud, sowie am Sylvester
abend Hirse oder Mohn. Diese sind ja
daS Sinnbild der Fruchtbarkeit. In
Schlesien werden Mohnklöße und in
Brandenburg und im Wendische der
Provinz Sachsen Mohupielcn aus de
Tisck gebracht. Ueberall aber gibt cs
Häringesalal, wosür man das ganze
Jahr reichlich Geld erhält. Sogar daö
sogenannte Giünkranl" oder Braun
kohl" darf am Weihnachlssefle nicht auf
dein Tisch fehlen. Auch soll man wäh
reud der .Zwölften" viel Hülsenfrüchte
als Erbsen. Bohnen und Vinsen essen,
um vom AuSschlag befreit zu bleiben.
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i'ciid (eii.f i.fUtn gellchltil'
Wirthschast. S,V.?
enturch eus fif.
r i dsi eiränt, un
Ktgarren werden veradria,t.
IIm!Iwn. Brovn Slio Co.'s fllralle
l.lor al Men' Shocs I tho fartht rcach
Iiij lin ui rhoef ou cvrr toughl. The
Irather Is tuugh and tron, yrt upplc,
and everythln in the hoe Ii llrt uality;
therafor ay to you, ben you ant a
(ar-rea:lilni shoe. ak lor the ÜIKAI I Ii
and ste that "liainlltan, Uron Shoe Co."
U stdi.:pcd an lt.
Sprechet vor und b.tiachlkt diesen SckuH
bii der
TnlkerSHoeCo
1010 P Stras;.
THE
Elkhorn Line
ist die beste nach den
Goldfeldern
in den 131 .ACK IIIILS
Wegen näherer Auskunft wende mau
sich an A. S. Fiel d ing.
StdtTickeIllgent. H7 südl. 10. Straße,
i'incoln, Neb.
iTYIb Hirll
u 1 1 1 1 a H FiJI
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,,a, leider," erwiderte die JlirniV
leiin, es ist in ,volge eines ScluecZS
in einer Oicdtt grau geworden." Einige
Tage später traf dieselbe Dame die
Berigi in großer Toilette. Wie, hr
Haar ist wieder dunkel?" sagte sie über
lascht. Gewiß," eiwiderte die ftiiust
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eine große !ehalti;nlage über ')!acht
wieder schwarz geworden."
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