Q! Q y ZZ? JZil -tu Die Sängerin. ifiv aus dein amnikni'chk i tteii. V ES war im Mai, im wonnizrn. Herr lichtn Aai. Ter Flieder blühte und duftete, und auf feinen Zweigen fafz eine Nachtigall, die ihr süße?, betau schendeS i'iebeslieD in die wundersame Nacht hinauZsang. und unter dem Flie derbaum auf einer Bank sitzt enz um schlunen ein Liebespaar und lauscht der leldenschastdurchdkdten, glühenden LiebcZsprache. Von Ferne her rauscht daZ Meer, und geheimnißvoll lockend leuchtet cZ im gleißenden Monden scheine.... Jauchzend und frohlockend, erschauernd, in nie gekannter, nie ge ahnter wonneseliger Luft birgt daS junge Weib ihr dun'ellockigeZ Köpfchen an der Brust dcS geliebten ManneZ. Harry. wie schön ift doch daS Le den!".... Zärtlich umschlingt sie seinen Arm. .Billy, mein süße, kleine? Mädchen, meine kleine, herzige Echwärmerin, ja daS Leben ift schön, laß eS uns ge nießen, morgen vielleicht schon ift eS zu spät, der Flieder verblüht, die Nachtigall verstummt, und meine süße Billy wird mich vergessen haben!" Harry. ich sollte Dich vergessen? Dich, den ich so über alle? liebe ! Und nicht wahr. Deine Liebe für mich wird ewig wühren. Tu wirft mich immer lie den. Schwöre eL mir!" , Billy, NSrrchen, wer wird an die Ewigkeit denken, wenn die Gegenwart so schön ist!" r küßt sie zürtlich. Die Nachtigall ist verstummt, tiefes Schweigen ringsum, nur das Meer rauscht in der Ferne. Aus Billy'S Augen füllt eine Thräne nieder auf des Mannes Hand. Billy, Kind. Tu weinst? WeShalb, woran dachtest Du ?" An Dich, nur allein an Tich. Tag und Nacht, im Schlaf und im Wachen, wenn ich singe und übe, immer, immer! Ach, wenn Du mir doch erlaub tcft, eS der Mutter zu sagen! Tann würde sie mich nicht mehr mit den lang weiligen Stunden Plagen, ach. lieber Harry, warum darf ich'S nicht ?" Ihr füßeS. vertrauendes Kindergcsicht hebt sich fragend zu ihm empor, und bittend sehen ihn die unschuldigen Kin deraugen an. Ter Schatten der Büume verbirgt ihr sein erschreckendes Erblei chen. ' Billy, mein Liebling. Du denkst zu viel an mich, wie wird eS sein, wenn wir unS trennen müßten, daS Leben ei neS ManncS, es bringt so viel unvor hergesehene Eventualitäten, so viele harte SchicksalSschlüge, selbst Gefahren und Tod. damit müssen wir rechnen!" Harry, Tu tödteft mich mit Deinen Worten. Du gehörst mir. Tu hast eS mir ja oft gesagt, nicht wahr, Ge liebter ?" Unendlicher, verzweifelter Schmerz Hegt in ihren Worten. Billy. Du bist ein thörichtes Kind, das das Leben nicht kennt." Nein. Harry. ich bin kein Kind, ich bin ein Weid, ein liebend vertrauendes., hoffendes Weid!" In seinen Augen liegt etwas wie er schreckte Furcht sollte er sie doch un terschäßt haben? A bah. sie wird schließlich fein wie alle Andern, die er gekannt und geliebt hatte! Er erhebt sich von der Bank. Komm Billy. eS ift spät, und Du wirft Tich erkälten in der Nachtluft." Stumm gehen sie nebeneinander her bis zu der kleinen Villa, wo Billy mit ihrer Mutter wohnt. ..Gute Nacht. Billy, mein Liebling, schlaf wohl und sei ein vernünftiges Mädchen." Sie schlingt ihre Arme um seinen Nacken. Harry", flüstert sie, sage eS mir, daß wir unZ nie trennen werden, sage mir, daß Deine Liebe wahr und treu, daß Tu mich liebst!" Billy. Tu weißt ja. daß ich Dich liebe, Tich nur allein!" Noch einmal küßt er sie heiß und feurig, dann geht er, mit dem Vorsatz, der Sache bald ein Ende zu machen ES ift dumm, daß die Frauen stets Alles so ernst neh men Harry Vradford, der elegante, vor nehme, aber arme Lebemann saß im Salon seines Hotels und war äugen scheinlich in sehr schlechter Laune. Eine tiefe Unmuthssalte lag zwischen seinen Brauen. Wie dumm," murmelte er. daß die i kleine Sreolin die Sache fo ernst nimmt." V Gerade jetzt, wo er die Alden'S erwartet. Violet Alden, die in wenigen Wochen fein Weib werden wird, mit deren Ver mögen er feine enormen Schulden decken muß sie ift ja so reich, und sie liebt ihnl Da bringt ihm der Diener einen Brief. Erlieft: Lieber Harry! Ich schreibe die sen Brief, ohne das; Mama eS weiß, sie ist sehr böse auf Dich und erlaubt mir nicht Dich zu sehen. Sir Edward hat ihr erzählt. Tu liebft nicht mich, fondern mein Geld. Tu liebtest in Wahrheit eine Straßensängerin. Aber ich glaube ihm nicht, eS ift ja gar nicht mög lich, da Tu mich so betrügen könntest. Ich vertraue Tir und bin Tein in treuer Liebe. V i o l e t." Er laS die Zeilen wieder und wieder. Dann dachte er eine Weile nach. Billy wird sich trösten, wie eS schon so viele ihreS gleichen gethan." murmelte er vor sich hin. Ein paar Kassenscheine, einige funkelnd,, feurige Brillanten, und sie wird weiter ihre Stunden nehmen und ein Operetten Star werden Und dann, .na, on rwions toujours Premiers air.uurs " Nun setzte er sich an den Schreibtisch und schrieb : .Meine geliebte Violet! Wie danke ich Dir. daß Du mir vertraust. Sir Eoward will mir nur mein Kleinod rauben, laß mich Tir alle? erklären. Tir allein ohne Zeugen. Wir verlangt mich. Tich wiederzusehen, Geliebte, er fülle meine Bitte !" Ich erwarte Tich an lemm Abend um acht Uhr an dem letz ten Strandhüuschen, ich weiß. Tu wirft kommen, sobald Tu kannst. Dein nur Tich allein liebender treuer Harry." Noch an demselben Abend übergab er dem durch verschiedene vertrauliche Dienste impertinent gewordenen Diener, dessen Hilfe er jetzt nicht mehr brauchte, einige Scheine und gab ihm vorläufigen Urlaub er habe nichts dagegen. wenn sich Jean verändern würde. Acht lange, bange Tage waren für Billy seitdem vergangen, lang und schmerzboll. Sie hatte nun erfahren. daß der Mann, den sie über Alles ge. liebt, treulos war. Aber noch immer hatte sie gehofft und gewartet. ES war vergeben. Ta erfuhr sie zufällig, daß er in den letzten Tagen zu einer bestimmten Stunde sich am Strande emgefunden habe. Nun faß sie jetzt dort auf einer Bank unbeweglich und tief verschleim. auf fein Kommen harrend. Es war 9 Uhr Abends, und der Strand schien gänzlich verlassen. Ta kam eine schlanke verschleierte Dame daher, sich ängstlich umsehend und offenbar eine Person suchend. Billy wußte sofort, wer eS fei, ohne ihr Gesicht zu sehen Tie Tame ging dem Strandhäuschen zu. dicht vor Billy'S Versteck stand sie still, hob den dichten Schleier und spähte um sich. Ta kam nun Harry eilig den Weg über den Sand her. Er war im Jagd kostüm, und hastig legte er, als er die Wartende sah, etwas hinter einen der Ginsterbüsche es war ein Revolver, Billy sah den Lauf im Mondschein blitzen, dann eilte Harry auf Violet zu. Er kommt zu spät vom Taubem schießen in Croyden, dachte Billy, und nun will er sie nicht mit der Waste tx schrecken. Leuchtend folgten ihm Billy'S Augen. Jetzt schloß er die schlanke Gestalt in feine Arme. Violet," rief er, meine geliebte, süße Violet, wie danke ich Dir. daß Du ge kommen bist, ich wußte eS ia " AthemloS lauschte Billy den Worten. denselben, heißen, leidenschaftlichen Worten, die noch vor wenigen Tagen derselbe Mund zu ihr gesprochen. . . . Violet, ich schwöre eS Dir, eS ift eine Lüge Jene Billy, nach der Du fragst, hat mir nie näher gestanden, sie ist eine arme, angehende Schauspiele rin, die ich und meine Freunde unter stützten, und sie wird sich wohl mit mei nem Namen gerühmt haben, wie es solche Damen manchmal thun, ich habe sie gekannt, wie man eben eine Ehan fonnettensängerin kennt " Unheimlicher blitzen bei diesen grau samen Worten Billy'S Augen. Die Ber den entfernten sich und kamen wieder zurück. Ich habe sie eben gekannt, wie man eben eine Chansonnettensängerm kennt", so hallte eS in den Ohren Billy'S. Und da noch eine lange Umarmung, noch einige heiße Küsie. das Liebespaar trennte sich, er ging rechts, sie link. Noch einmal zögerte Violet's Fuß, sie wendete sich zurück zu dem Geliebten, noch einmal drückte sie ihren heißen Mund auf feine Lippen.. Da.. Ein Schuß Violet taumelt in den sie umfchlin genden Armen Harry's und sinkt zu Boden. Tie Strandwärter kommen, stumm steht er da. keiner Antwort fähig. Man hebt das Mädchen vom Boden empor, langsam tropftS von ihrer Brust herab in großen, rothen Tropfen. . . Todt. . . erschossen! Wenige Schritte von dem Ort wurde Harry'S Revolver gefunden, den er zum Taubenfchießen benützt hatte. Tie Gerichtsverhandlung war kurz, die Beweise lagen so klar auf der Hand, und Niemand legte daS geringste Ge wicht auf die immer wieder fo unglaub lich erscheinende Behauptung deS Ange klagten, daß er den Revolver im Ge büsch versteckt habe und Violet in seinen Armen gestorben sei. Die Strandwärter hattcn ihn bei der Leiche gefunden. Niemand sonft war am Strande gesehen worden. Die Kugcl entsprach genau dem Kaliber feines ReöoloerS, die Lüge erschien zu durchsichtig, die Beweise waren er drückend. Ter Gerichtshof zog sich zur Be rathung zurück DaS Urtheil lau tete: Schuldig !" Bradford wird zum Tode durch den Strang verurtheilt. Tiefes Schweigen ringsum Aber in dem Augenblick, als das letzte Wort des Urtheils ge sprechen ward, erscheint im Zeugen räum eine tief verschleierte Tame. Sie tritt vor und hebt den Schleier. Jener dort. Harry Bradford. ist unschuldig." sagt sie ruhig. Ich bin die Mörderin Violet AldenS. ... Mit ihr war er ver lobt, mir aber schwur er Liebe und Treue, ich glaubte ihm. wie ihm die Todte geglaubt hatte. Ich habe sie am Strande belauscht Daß er mich hintergangen, ich hätte eS vergeben kön en. aber daß er mich, die ich ihn nur um feiner Liede geliebt habe, vor ihr verläugnet, und meine Ehre in den Schmutz zog das konnte ich ihm nicht vergeben. Gttödtet hätte ich sie nie aber er. er sollte sterben Ta warf sie sich noch einmal in seine Arme. eS war zu spät die Kugel. die für ihn bestimmt gewesen, traf sie DaS ist'S, was ich zu sagen habe. Der Richter nahm ihr den Eid ad und sie beschwor ihre Aussage. Im Namen GotteS. ich bin die Mörderin Violet Alden'S." Erschöpft lehnte sie sich gegen die Barriere und warf einen letzten Blick auf den völlig gebrochenen Harry, und alS der GerichtSdicner Hand an sie legen wollte, sank sie lautlos zu Boden. Ein im Gericht anwesender Arzt konnte nur noch ihren Tod konftctiren. Gift, beschleunigt durch einen Herz schlag!" Billy Gordon's heiße, treues Herz hatte auSgeschlagen ihre Liede aber hatte den Haß überwunden !" Ter Slrit Wider SiUe. Ter bekannte Ehroniqueur und Vaudevillift Erneft Blum erzählt im .GauloiS" folgende amüsante Erin nerung auS seinen reichhaltigen Thea tererfahrungen: Dem Theaterarzt stellt man, wie man weiß, einen Jau teuil allabendlich zur Verfügung. Er muß während der ganzen Vorstellung auf diesem Sessel bleiben, um sofort zur Verfügung der Verwundeten und der Kranken zu sein. Nur kommt eS natürlich vor. daß der brave Jünger Galen, wenn er ein und dasselbe Stück zwanzig Male gesehen hat, lieber spa zieren, als in das Theater geht und den Sessel seinen Freunden und Bekannten der Reihe nach zur Verfügung stellt. AlS ich ,ung und noch schlank war. machte ich eines TageS die Bekanntschaft eineS blutjungen ArzteS, der mit dem Dienste im PorteSalnt.MartinThea ter betraut war um diese Zeit schreckte ich vor keinem Mittel zurück, um gratis in'S Theater zu gehen! und auf meine Bitte trat mir der Doktor, dem das übrigens ganz willkommen war und der anderswo hingehen wollte! seinen Sitz ab. Der erste Akt war noch nicht zu Ende, als der Regisseur auf mich losgestürzt kam und mich auffov derte, der jugendlichen Heroine, die plötzlich in eine Nervenkrise verfallen war, meine ärztliche Fürsorge ange deihen zu lassen. Ich war ganz per plex. Was sollte ich da thun? Ohne mich zu einem festen Entschlüsse aufge rafft zu haben, gelangte ich in die Gav derobe der Künstlerin, die die Hände rang und schrille Schreie ausstieß. Der Direktor stand mit angstverzerrten Zügen neben ihr. Er rief mn zu: Kommen Sie, Doktor, kommen Sie schnell und sagen Sie, was wir thun sollen!" Hm!" erwiderte ich, roth wie ein KredS, während mir der kalte Schweiß auSdrach, denn ich wußte wahrhaftig nicht, was ich ansangen sollte. Haben Sie ihr Wasser auf den opt gegoren?" fragte ich. I." Und das hat keine Wirkung ev zielt?" Nein!" Na, dann spritzen Sie keinS mehr!' as war docy immer etwas, um meine medizinischen Kenntnisse zu be weisen, und im Grunde recht logisch. Lassen Sie sie etwas "Eau de Cologno" einathmen!" ES ift keinS da!" So lassen Sie welches holen!" Der Direktor und der Regisseur stürzten gleichzeitig ad. Ich blieb allein mit der Künstlerin, der ich die Hände neb, um doch etwas zu thun. Vlök lich wurde sie ruhig, schlug die Augen auf und sah mich lachend an. Ich war starr. Doktor?" fragte sie. Sind Sie ein guter Kerl?" Ich, mein Fräulein, ja " Sie sind jung, folglich müssen Sie liebenswürdig sein. Hören Sie also: ich bin gar nicht krank. Sie wer den das sicher bald selbst bemerken, aber ich wünsche einen Urlaub von zwei bis drei Tagen durchzusetzen. Verhelfen Sie mir dazu!" Gern." erwiderte ich entzückt. ..um so mehr, als auch ich Ihnen ein Ge flündniß zu machen habe. Sie sind auch jung und gleichzeitig hübsch, Sie müssen also gut sein. Ich bin gar kein Doktor; ich vertrete einen Freund! Aber sagen Sie daS nicht: sonst verliert er seine Stelle!" Die Küiiftlerin lachte laut auf. Gleichzeitig erschienen der Direktor und der Regisseur, jeder mit einer Flasche "iuau cie Uologne" srn der Hand. Stolz auf meine Kur. sagte ich ihnen. daß da? nicht mehr nothwendig sei, daß die Dame spielen könne, aber für die nächsten Tage einiger Ruhe bedürfe. Mit süßsaurer Miene bewilligte ihr der Direktor einen Urlaub und wir schütte! ten unS verftändnißmäßig die Hände." Tiamesische Tänzerinnen. Ein englischer Weltreisender, der kürzlich aus Indien zurückgekehrt und nach der Residenz des Königs Ehula longkorn einen längeren Besuch abge stattet hat, schildert die Töchter Bang kokS als geborene Tänzerinnen. Die Geschmeidigkeit dieser dunkelhäutigen Schönen so schreibt der Sohn AlbionS ift geradezu bewundern; werth. Ein bei den Siamefen sehr be liebter Tanz i'n ver ($(rTarti, der allerdings nur von den berus-mäßi gen" Tänzerinnen auZzesühit werden kann. Eine Reihe junger Mädchen, von denen jede? einen Becher auf dem zier lichcn Kopfe trägt, stellt sich in der Mitte der großen Tanzhalle auf. Die Musik setzt voll und kräftig ein. Bei dem ersten Klänge Intern die Tänzerin nen nieder, sch'.inzen die Hände iucin ander und beugen ihre Köpfe so tief zur Erde, daß die Stirnen fast den glänzenden Marmordodcn berühren. Eine merkwürdig geschickte Bewegung deS Halses veranlaßt den Becher, sein Gleichgewicht auf dem, Kopf zu dehal ten. Dann plötzlich aufspringend, be schreiben die Sylphiden schnell aufein ander folgende, eigenartig verwickelte Figuren, mdcm sie Arme und Kopf stet? im Takte der Musik bewegen Diese wird zuletzt immer lauter .und feuriger. Die Tänzerinnen erheben sich auf die Fußspitzen und biegen die schlanken Körper, Arme und Finger mit ftaunenerregcnder Gelenkigkeit. Ein von großer Geschicklichkeit zeigendes Kunftstückchen der siamesischen Tänze rinnen ift einen Strohhalm mit dem Augenlid aufzuheben. DieZ müssen schon die fünfjährigen Elevinnen lernen und täglich üben, da man glaubt, daß sie dadurch eine außerordentliche Ge schmeidigkeit deS ganzen Körpers er langen. Hohes Alter. In Baku lebt ein Mann. Nikolaj Jwanowitsch Iwanow, der 117 Jahre 1 Monate alt ift. Er wurde alS Sohn eines türkischen VaterS und einer griechi fchen Mutter geboren, trat mit 17 Iah ren in die türkische Kavallerie ein. wurde langsam befördert, brachte eS 1823 doch zum Kommandeur eineS Kavallerie-RegimentS. In demselben Jahre wurde er im Kampfe gegen die Russen bei Kars ge fangen genommen und nach TifliS ge, bracht. Hier trat er in die russische Armee ein. Er nahm dann am Krim kriege und am russisch-türkischen Kriege theil, erhielt endlich, 10 Jahre alt. 1880 feinen Abschied mit einer Pension von 35 Rubel und lebt bei seinem 0iährlgen Sohne. Iwanow war während seines langen Lebens -fünf mal verheirathet, hatte mehrere Söhne, Enkel und Urenkel Sein Ausfehen ist ganz munter, aber er geht langsam, sich auf einen Stock stützend. Haar und Bart sind ihm vollständig ergraut, er hört auch etwas schwer. DaS Gedächtniß hat sich in Bezug auf vergangene Dinge vorzüglich erhalten; weniger gut erinnert er sich an NäherliegendeZ. Er schreibt frei ohne Brille und hofft noch so an 15 bis 20 Jahrchen" zu leben. Gern ev zählt Iwanow von feinen Erlebnissen, gedenkt! Suwarows und SkobeleffS. Bei der Belagerung von Sebastopol wurde er am Kopfe verwundet. Der Alte ist auch der kaiserlichen Fa milie sehr wohl bekannt. So erhielt er einmal vom Kaiser 1000 Rubel zum Besuch der Stadt Jerusalem. Fast jedes Jahr kommt er nach Petersburg; so war er auch dieses Jahr im April dort, wurde dem Kaiser vorgestellt und erhielt aus dem kaiserlichen Kabinct 200 Rubel zum Besuch eineS BadeS. Er brachte darauf den Sommer im Bad PjatigorSk (im Kaukasus) zu und war den Kurgästen als Tiedoschka" (Groß Väterchen) sehr wohl bekannt. ttunststnn." Ein seines Verständniß für Svmme trik zeigte ein reicher Marschbauer, der in ein KlavierMagazin in Kiel trat und um einen hohen Preis ein mit reichem Schnitzwerk ausgestattetes Forw Piano, das dem elegantesten Salon zur Zierde gereicht haben würde, erstand Wunderte der Händler sich schon, daß die Wahl gerade auf dieses theure Prachtstück getallen, so erstaunte er noch mehr, als nach kaum acht Tagen otx- selbe Bauer wieder bei ihm eintrat mit den Worten: Ick wull noch ak'rat so'n Klavier köpen!" Ja, ak'rat so een iS mch mehr da," entgegnete der Händler, äwer hier fünd noch welk , de eben so god sünd." Ne, ne, dat mutt ganz ak rat fo sin. aS dat anner!" Na," fragte der Händler, ward bi Se denn so veel speelt, dat Se twee Instrumenten bruken?" Nee, fpeelen kann Keen," antwor tete der Bauer, äwer hedben mutt man ja doch so'n DingS, un nu seggt min Fru. dat unS' beste Stuw ganz utschändt würd, wenn nich an de anner Wand gegenüber just so'n Kasten ftünn, fo weer dat en scheefen Kram!" Ja, min leewe Mann, wat Se könt hebben. dat weer en Wiener Jnftru ment; ick müßt rein eerft een von Wien verschrieben un dat kann Se licht en dreehunert Mark mehr lösten!" Na ia, denn verschrieben S man! Laien S' man gau en richtigen Passer kamen!" Im Vollgefühle seines guten Ge fchmacks und stolz auf seinen Geld beutel, der ihm einen solchen Kunst sinn" gestattete, kehrte der Bauer auf seinen Hof zurück. Vorschlag zur Güte. Gelcgenheitsdichter: Wissen der Herr Professor nicht eine originelle Todesart für den Helden meiner Tragödie?" Professor: 'Lassen Sie ihn Ihre Dichtung lesen und ihn sich darüber zu Tode lachen." Beertein Tag vör '.Ndnacdten. Vca l.irrlnt :'cg. Vl.n jar ::5:nt itii W!Ü,!N ii ti nun Modki neun mi 2i:;U. i Tifstis dc 0!i!l MI ivi'dt) un It 'uiigs be noint im i iU , ii ei nu d!o, tas ,k ni ,'!inz itn tat freu 5 i,i ii ik tini. ifiiu lange!?, Muli' und .Z'ang'. de iiiiit in na mm 2. um f !hm en . ''iil!??g' dc hkl'i ipoit, den ,ic" ik ei'rc Man, r tun fiiti'i tf tcibc df eiltet" rnnbai, ira . iiiiina" iS doch dat. t itnii in ii ciiffbaUii na tte l'nb und liati tl'UH fip II crilllti), ?ock vernein rag vor Z.:,d,tachi,n. tu ik guten .!iig. jt .ieadjft" seggt, ik biin en cUti" tu echten raiigeiiif. 1 nun fiig ik denn gan; liii'dniUt, immuner tuUiid) i'Mt. Un tvntn bi I l'rpcrn nu tu S'lokf", ini tunft gar lo bcdregn, I'enn wis' ik cm glik mit de ,üm, dat an mi iiind feeii ,If(in. Uni' )lavtx riii'ii lictt en Hund inii tutchi bar rnae Zuul. Ten bitt n cn ,'ianii ik an den teert, im denn denn statt !ic ut, Xf lach ti n f'.f den Köter na, dat iS ok to aeliinait ; Tech vernein ?ag vor j'.!chiachien, biin ik en giide jung. (Jn Jeachev, seggt t'c. schall ik wann, N'il ik so veies nie, jedoch ohn Baseball" tut uint porlZ, tveet betör ik escheed. i'iii'itlo ?ill sin Wild weit shvw", bat is so nun 'esmack, Perr un Poiinies nimm lo ribe, en Wiflr" oi'pe 'Jiotf. ioi) n ii, n miit ik vrndli we il, inut ophörn im in ii t swign, fiil gnde inner ja man bioZ to Wilinachien ivai krian. sitl to HiiL n Ickr de eif, be iniie cchol ivi (iinnti, Teiln (erteilt Tag vor ihnachirn, biin ik en gnden niig. ?e i'tilldog- kiki so snnaksch mi an, so Nun un so ill, Mi schint, as dehn sin Cgn tni stagn : Wal ia bet los beim He kann dat wull begrit'en ni tut siichi bat wull ni in. Warum as ik op eeiiinnl nu, so nett tut orri biin, Ik rit min Rock un Biir ni twei, un in keett !l'0i ik slig, Wil jonst kectt Trummcl tttt iecn Rleit, to Wihnltchlcn ik krig. Ia, ik biin cn gescheutes ,inb, tut warr so licht tti sunqit, Teint veerlein Tag vör Wihnachlen, bin ik en gnben ,ung. Llustcrnantkdote. Einen klassischen AusternScherz ver dankt die Welt dem englischen Dichter Bulwer. Dieser wurde auf einem Spa zierritte von einem Unwetter überrascht und suchte in einem Gafthof an der Heerstraße Zuflucht. AIS der durch näßte Dichter in die Schankstube trat. fand er den Platz um den Ofen schon von Güsten belagert, die keine Miene machten, zusammenzurücken. Aber der Dichter wußte sich zu helfen. Gebt meinem Pferde sofort zwei Dutzend Austern!" befahl er dem Wirth. Der Wirth machte ein verdutztes Gesicht. Zwei Dutzend Austern meinem Pferde!" wiederholte Bulwer. Beeilt Euch!' Der Mann stürzte hinaus, um dem Befehle nachzukommen; sämmtliche Gäste folgten ihm, um das aufternfref, sende Pferd zu sehen. AIS sie mit langen Gesichtern wieder hereinkamen. hatte Bulwer den besten Platz an der Ofenbank eingenommen. Herr." ftot terte der verblüffte Wirth. Ihr Pferd will keine Austern fressen!" Dann gebt sie mn!" erwiderte Bulwer ruhig Dem Gaul aber ein Bund Heu!" Sin eigenartiger Tiebeskniff. Der Boss. Ztg." wird auS Paris geschrieben: Jn den großen Pariser Modewaarenyandlungen wird viel ge stöhlen, trotzdem zahlreiche Aufseher augestellt sind, um über die Diebe oder eigentlich Diebinnen zu wachen. Ein findiger Bursche hat nun ein Mittel ge funden, sich die gestohlenen Sachen an zueignen, ohne sich irgend einer Unan nehmlichkeit auszusetzen. Er mischt sich unter die in diesen Handlungen wogende Menge, paßt scharf auf, ent deckt denn auch bald eine Diebin. Er folgt ihr bi? in ihre Wohnung, wo er sich als Jnfpector" vorstellt und sie mit Verhaftung bedroht, wenn sie nicht das Gestohlene ihm ausliefere.' Damit aber ist der Bursche nicht zufrieden, er gibt vielmehr zu verstehen, daß dies wohl nicht daS erste Mal sei. Er nöthigt sie, ihm die Rechnung zu zei gen, wo er alleS mitnimmt, was aus der fraglichen Handlung herrühren könnte, vorbehaltlich der Rückgabe. Eine der so erleichterten Damen ging vor Kurzem in eine dieser Modewaaren Handlungen, um Nachsicht zu erbitten: sie habe nur eine Kleinigkeit genom- men, während der Jnfpector" sie voll- ständig ausgeplündert hatte. Hierdurch ift dieser neueste DiebeSkniff an'S Licht gekommen. Spruch. Merkwürdig ist'S, daß g'rad' die Welt Den Schwerenöther nennt, Der alles leicht nimmt und die Noth, DeS Lebens Noth nicht kennt. Cin guter Mensch. Zahnarzt (bei einem Diener): Meine Herren ! Soeben hat uns der berühmte Sänger Herr Kehlini, durch den Vor trag eines Liedes erfreut. Auch ich bin gern bereit, Ihnen mit meiner Kunst zu dienen. Will sich Jemand vielleicht einen Zahn ausziehen lassen? Druckfcbler. Fräulein Marie," hub der junge Mann schüchtern an, könnten Sie sich wohl entschließen, Ihr MooS (LooS) mit mir zu tyeilen. ' WiA 5ch!I,. Mei' Schale hat , Bäila Wia RöSla zart und fei': Ma' möcht' no' g'ra) drei' bcißa. Ja bcißa möcht' ma drei'! Mei' Schützle hat a Mäula Wia Kiricha aus und ei'. DoS scheint no' grad zum Küsia. Zum Küssa g'macht scheint' z' sei'! Mei' Schätz!, hat zwo, Acugla Und guckt fo lieb mit drei'; So lieb guckt no' mei' Schale, Koi ander'S guckt so drei'! Mei' Schätz!? hat a Herzle AIs wia an Engel re,'. Und i'. aS selbig' Herzle. Ja Herzle daS si'töi t mei'! Naii' Herr: Ach. wollen Sie mir nicht hundert Mark leiheu?" WaS füllt Jh::en ein. ich hab' Ihnen doch erst vorige Woche fünfzig Matt geliehen!" Ja, sehen Sie. die wollt' ich Ihnen eben bezahlen!" Ensant tei rille," Verehrer der Schwester: Karlchcn, kannst Tu mir nicht eine Locke vom Haar Deiner Schwester besorgen?" Karlchen: Nein, aber ich kann Ihnen sagen, wo sie ihr Haar kauft." lNdcrne Dienstboten. Madame: Minna, war Jemand hier, während ich fort war?" Dienstmädchen: Ja. der Unterossi zier Krause war hier." Madame: Unteroffizier Krause? Ten Menschen kenne ich doch gar nicht!" Dienstmädchen: Ja, er kam auch zu mir, Madame." Ans dem Tagcbuche eines Studenten. Den Mann, der daS dumme Bezahlen erdacht, Ten hätt' ich um einen Kopf kürztr ge-macht. wink. Er: Oh. mein Fräulein, ich möchte die Erde küssen, auf der Sie wandeln!" Sie: Aber warum denn die Erde? Die macht sich doch gar nichts daraus!" lvatirbcit. Zum Arzt hat das Weib schon stet? Talent, DaS mußte schon Mancher verspüren, Denn Jede versteht eS ganz patent, Die Männer zu kuriren. Ein Dämpfer. Geck: Verzeihen Sie, mein gnädiges Fräulein, man hat mir erzählt, Sie wären eine so vorzügliche Gedanken leserin; wollen Sie Ihre Kunst nicht auch an mir Probiren?" Dame: Ich bedaure, mein Herr, aber ich glaube. Ihre Gedanken wären keine passende Lektüre für mich." Schlimme Sache. Standesbeamter: Jetzt find sie schon zum dritten Male hier, und immer in eine Zustand, in dem ich unmöglich die Ceremonie vornehmen kann." Braut: Ja. aber wenn er nüchtern iS. dann bring' ich ihn nit her." Entsetzlich, Elfter Freund: Du, meine Frau hat für ihren neuen Hut sage und schreibe fünfzig Mark bezahlt. Ist daS nicht entsetzlich?" Zweiter Freund: Entsetzlicher alS Du ahnst jetzt muß ich für meine Frau mindestens einen für sechzig Mark kaufen." Die kleine vertraute. Ter schwärmerische Verehrer (zu dem sechsjährigen Schwesterchen feiner An gebelctcn): Setz' Dich ein Vischen her zu mir, Siddy, Du bist ein kluges Kind sage mir. haft Du nicht ge hört, waS für Sachen sich Deine Schwe fter zum Namenstage wünscht? Ich möchte ihr eine recht große Freude machen" Siddy: ..So komm' nicht, denn sie hat schon oft gesagt: Der Mensch könnte mir keine größere Freude machen, als wenn er nicht käme " vorsichtig. Ant: Wie viel Bier haben Sie denn durchschnittlich pro Tag getrun ken?" Patient (mit einem ängstlichen Blick nach der Thüre): Sehen Sie doch erft gefälligst nach, Herr Doctor, ob meine Alte nicht an der Thür horcht!" !vie ein Rlnd, Wann wirft Du mir endlich die zehn Dollars bezahlen, die Tu mir schon lange schuldest?" Du bist doch daS reine Kind!" Kind? Wiefo denn?" Na. weil ein Kind meistens auch Fragen stellt, die kein Mensch beant Worten kann!" Die entvölkerte Stadt. Ein biederer Sachse kommt nach Ber lin und Wird da gefragt, wieviel Ein wohner sein Heimathsort habe. Ohne sich lange zu besinnen, gibt er 1,000 Seelen an. Man schlägt im Lexikon nach und findet nur 5000. Ja, hären Se !" erwidert ruhig der Provinuale. eS sind Se doch natürlich auch schon viele davon gestorben !" ?T f