Das Rind. Sie waren ausnahmsweise kräftige, schknk Menschen, die zur Familie des PiicuZdirektor Äomdait gehörten; der Bater. die Mutter, die beiden Söhne und zwei Töchter. Nur die Jüngste war wns körperliche Entwickelung anbetrifft, j von der Natur vernachlässigt. Sie war i ein Krüppel. Schon von früher Jugend an war sie gelähmt und im Wachsthum ; zurückgeblieben! und die olge davon : war, daß sie nicht Artistin hatte werden können. Ihre Eltern, wie auch ihre sämmtlichen Beschmifter arbeiteten stets zusammen im eigenen CircuSi und mit Recht waren sie ftolz auf ihre Leistungen. Sie stillten ein 5ircuS Programm zum ; großen Theile selbst au?; und nur ! wenige fremde Kräfte waren in der; Manege deS CiicuS Nomdart thätig. Aber während die Eltern und die We schmifter alS Artisten ihr Brot verdien ten. sorgte dat Kind", wie die Jüngste , genannt wurde, für den Haushalt, jo weit von einem solchen bei stetig herum ziehenden Menschen die Rede sein kann, DaZ Kind besorgte Alle, was dazu ge hört, die Behaglichkeit in einer Familie zu fördern. Mit rührender Emsigkeit gab sich dieses gelähmte Wesen seiner Ausgabe hin. Da? Kind mußte sich ja erkenntlich zeigen für all' die Liebe, die ihm in fast übergroßem Maße von all' den Seinen zu Theil wurde. Alle diese großen, starken Menschen, die in ihrer unbezähmbaren Kraft mit schweren Ck Wichten hantirten, wie andere Menschen mit Papierkugeln, die die unbändigsten Pferde zu lammfrommen Geschöpfen umwandelten, die, soweit es die münn- lichen Mitglieder der Familie betraf, !der unter all dielen Antrügen war nicht einer, der ein Besammtengagement enthielt. Die Familie Hütte sich trennen mtislen; in alle Welt hinaus Hütten sie sich zerstreuen muffen, und da war eS. wovor sie sich fürchteten. Sie Hütten voneinander müffen. sie Hütten, wie ja alle Artisten sonst, die Welt durch streifen müffen und sich Jahre lang nicht fehen können. Das war eS. was ! sie kaum begreifen konnten : so sehr sie i sich auch deshalb Mühe gaben. Ten noch würden sie schließlich zu der Ueber- zeugung gekommen 'ein, vag ne naj dem Schicksal Hütten beugen müffen, wenn die Existenz deS Kinde?" nicht jeden Gedanken daran im Keim erstickt Hütte. Bon dem ..Kind" konnte sich einer trennen! fortmachen und den Liebling längere, ja vielleicht lange Zeit nicht zu i ling Gesicht zu bekommen. daS war etwa! Unmögliche. Und dennoch mußte etwas ' geschehen! so tonnte und dürfte es ja, unter keinen Umstünden bleiben. Das hieße ja sich dem Ruin preisgeben, mit sehenden Augen in das Unglück rennen, ! Diese Unthütigkeit war ja ne unwür dige Schwäche, trotzdem sie so edlen! Motiven entsprang. Trotzdem schien das Glück der fto milie wieder lücheln lll wollen. Bon; den nächsten Tagen sollte ihr Debüt sein. Mit Jubel im Herzen fuhr die junge Künstlerin zu ihrer Familie zurück, wo da Erstaunen über diesen Porgang kein Ende nehmen wollte und die Freude über die Klugheit und die Herj'nSgüte deS k'"t?- n wKa( A.?t M Ufe Wlir MUl . 1 1 01 i i i V iif ivu. Der Zag des Auftretens kam heran. Schon wenige ftril nach Kaffenöffnung Steifest übrig war und dann bin ich in de Schlohr zurückgegange. Wie ich draußen war, hör ich, wie er mit de Schpuhn in dem Plehl huumkloppt, und da denk ich. der puhr Feller muß doch arg groie Hunger habe. Ich geh zu ihm und frag, ob er schon so lang nichtS gegeff? hett. de Pleht war scho ganz leer. Da hat er sich mit de Koht- slief e !hrün aus de Aug gewischt und war daS g-oße HauS di auf den letzten gesagt, er hüt schon Kmg nichtS zu effen platz ausverkauft. r,e eklamk. die geyan. xsa oin ica an oe loo? p SlkkiN'HimalagaS wurde daS Abend j drot eingenommen. Mit einem Male ; war die Gesellschast umgeben von einer Menge bewaffnen i AsridiS. an ihrer ( Spitze der junge Fürst HasiS den Ullah. ; Der junge Fürst übte, da er die Unge führlichkeit der Fremden erkannte. fo fort die Gastfreundschaft seine Lande? und lud die Gesellschast zu einem Be suche seines SchlvffeS ein. Frl. Jane Hardie verliebte sich sterblich in den iunen. dlldbüdschen hülsten, und alS ttnmodcrn. Beim DSrflein auf der Ellern Gute Floß Deine Kindheit froh hindann ! Dort reistest Du im Blüthenmeere Zur schönsten Blüthe selbst heran. Doch alS den Forft der Winter wieder Einst hüllte in demant'ne Pracht. Fuhr Dich zur Stadt zum ersten Balle Der Schlitten durch die helle Nacht. Wie wurde da die fremde 3 litt he Umrittst von eitler Gecken d'hor ! der rührige Direktor in Scene gesetzt gange und hab de Pot runtergenomme ;& Jagdgesellschaft das Asridi-Schlcß !ch lauschte still im Psellerschatten :t,on rang im Qiwpiii wm " ufi So Übel ist sie mit - die leme I" Sprach Der und Jener sehr entzückt. Die? frische lh der sammt'ncn OTinn ist hatte, war nicht ohiie Wirkung geblie ben. Unter den Erschienenen befand sich selbstverständlich die Familie Siombart und ihm noch Mosch gegede Pleht vcll Milk und Und wie ich in de verließ, blieb die reizende Engländerin , dort zurück alS des Fürsten (cliebte. Schtohr nauSgegange bin. hat de Feller HasiS den Ullah machte die schöne Jane - wieder mit de Schpuhn in de Disch g? vollzählig. Sie Alle, die von frühester ! fahre, daß man es in de Schtohr gehört yai. '.'caazger ,s er rausgeiomme uno uiuunuyt jH 1U"'" in tUnisA MwHH ' hat gesagt ich het, ihm seiLei, ges.hft. j tig wurde. Die ernsten Bergkrieger D,e reizend noch ein Giüdche schmückt . als sie jetzt die Tasten anschlug. Man konnte ihr die Befangenheit deutlich an alten College!, und Freund des j merken. Aber daS dauerte nur kurze einem Paters der Familie gelangte eineS TageS ein Brief an diesen, worin er ihm mit theilte, daß er von dem Schicksalsschlag der so unerwartet über ihn Seinen hereingebrochen, gehört habe, weshalb er sich beeile, das, was in sei nen Kräften stehe, ,u thun, und ihm die Uebernahme seines eigenen EircuZ anbiete, da er sich selbst vom Geschäft jedem Handgemenge aus dem Weze ! zurückzuziehen gedenke. gingen, ans Furcht, mit ihren Eien fäuften dem Gegner einen Denkzettel für daS ganze Leben zu geben, oder gar einen Todtschlag zu begehen, die hüteten sich, daS Kind" zu berühren, aus Be forgniß, ihm wehe zu thun, die dämpf ten ihre Stimmen, wenn sie zu ihm sprachen, und lachten in der unbändig sten Weise, wenn die kleine Person ihnen mit der zierlichen Hand drohte, oder ihnen gar Eins auswischte. Mit allen nur erdenklichen LiebeSbeweisen überhäuften sie den Krüppel! und wenn sie nicht Alle so viel von einander gehal ten hätten, dann würden sie sogar un eins geworden sein, wenn es sich um den Borzug handelte, den Fahrstuhl des geliebten FamiliermitgliedeS zu fahren. Da Alles war es. was die BerhätscheUe vergessen ließ, daß sie nicht war wie die Anderen, daß sie auf den freien Ge brauch ihrer Glieder verzichten inußte. Sie zog mit ihnen herum, von einer Stadt zur anderen, von einem Lande zum anderen, und überall freute sie sich an den Triumphen, die ihre Riesen" feierten. Sie war glücklich in dem Be wußtsein, von diesen guten Menschen, die trotz der nahen Berwandtschaft so ganz, ganz anders waren als sie, geliebt zu werden! und sie war froh und heiter wie ein glückliches Kind. Die Familie Rombart hatte nur wenig oder gar keinen Umgang! die ein- zelnen Mitglieder waren sich gegenseitig genuz und gingen in dem Bestreben auf. daS Kind" glücklich zu machen. Wenn sie des Abends nach der Borftel lung beisammen saßen und die kleine gelähmte Person sich an das Klavier setzen ließ, um mit Meisterhand zu spie len und dann mit ihrer glockenreinen Stimme, die eine Kraft besaß, die von keinem Menschen in diesem gebrechlichen Körper geahnt wurde, zu singen, dann lauschten sie Alle mit andächtig gesenk ten Köpfen und ließen die herrlichen Töne, die au? der Brust des Kindes und aus dem meisterhaft gespielten Kla vier hervorquollen, auf sich einwirken, Sie nickten einander freudestrahlend zu, wenn die herrlichen Töne verrauscht waren; und wenn sie Diejenige, die ihnen diesen Genuß bereitete, Eins nach dem Andern zum Gutenachtgruß auf die Stirn küßten, dann war es, als wenn sie mit ganzer, voller Inbrunst den Segen des Himmels auf dieses Geschöpf hcradflehten, das sie mehr liebten, als sich selber. M A ES schwanden die Jahre. Nichts änderte sich in der Lebensweise der Fa milie Rombart. D.i brach eine Kata strophe über diese Menschen herein, die Alles, was sie bisher errungen hatten, über den Haufen warf. Eine Feuers brunft brach in d?r Stadt, wo sie sich aufhielten aus und zerstörte den tziccus mit all' dem lebenden und todten In ventar. Nichts wurde gerettet, als ge ringe Habfeligkeiten. die kaum dazu dienen konnten, die Blöße zu bedecken. Mit einem Schlag war aus den wohl habenden Leuten eine arme. Nichts de sitzende Familie geworden. Gar nichts war gegen Feuerschaden versichert ge Wesen und Keiner war da. der die Ber pflichtung hatte, diesen großen Schaden auch nur um ein geringes zu decken. Zwar waren die College sofort bereit, eine größere Summe zusammenzubrin gen, um wenigstens etwa an Neuan schaffungen besorgen zu können! jedoch, in der Äoraussetzung. daß Derartiges geschehen könne, hatte das Familien oberhanpt eine Erklärung abgegeben, wonach ein solches Thun eine Belei digung gewesen wäre. Wir sind Alle, bis auf unser Kind", gesund und können arbeiten! wir brauchen daher keine Unterstützung, so sehr wir auch die Bereitwilligkeit dazu anerkennen." Allerdings, sie konnten Alle arbeiten, und die vielen Engagcmentsanträge, die den Einzelnen von der Familie Rombart gemacht wurden, bewiesen, daß man sie sehr wohl zu schützen mußte. Der 'udel. den dieser Brief verur- sachte, war groß. Wie von einer furcht baren Last befreit, athmeten sie Alle auf. und mit dem nächsten Zuge fuhr der alte Rombait bereits nach dem Orte, wo fein Freund sich aufhielt. Mit ehrlicher Freude wurde er em pfangen, und nach den ersten Stunden schon besprachen die beiden alten Ar- tiften das Geschäftliche, um so bald wie möglich zu einem Resultat zu kommen. Da zeigte eS sich aber, daß sich der Realifirung ein unübersteiglicheS Hin dcrniß entgegenstellte: der gänzliche Man gel an Kapital auf Seiten des Reflek tanten. So günstig die Bedingungen auch waren, von einer Anzahlung war gar nicht die Rede, so konnten sie den noch nicht erfüllt werden. Es gehörte immerhin eine nicht ,nerhtbliche Summe zum Betriede deS CircuS, und die konnte, so gern er eS auch gethan Hütte, der Besitzer fernem Freunde nicht vor strecken, da er nicht wohlhabend genug war. So mußte der alte Rombart denn unverrichteter Sache wieder abziehen, und niedirgefchlagen. aller Hoffnung für die Zukunft beraubt, langte er nach kurzer Zeit wieder in seinem Heim an. ES war ein böser, böser Trauertag für die Familie, als ihnen von ihrem Oberhaupte die Kunde wurde, daß jede Hoffnung auf die Erfüllung ihrer heißen Wünsche, die Uebernahme des CircuS betreffend, geschwunden war. und daß sie sich sämmtlich entschließen mußten, der Eine hierhin, der Andere dorthin Engagement anzunehmen. Sie mußten sich darauf gefaßt machen, von ihrem Kind" zu gehen, daS sie zurück laffen mußten, oder das war der einzige Trost abwechselnd mit auf die Reise nehmen wollten. Es war ihnen Allen schwer gewor den, sich darüber auszusprechm. Als jedoch die erste Scheu davor gewichcn war, da ging man energisch daran, sich auf die Zukunft vorzubereiten. Schweigend sah das Kind" diesen Vorbereitungen zu. Dann trat sie je doch plötzlich aus ihrer Reserve heraus. Bevor Ihr irgend etwas unternehmt," sagte sie eines Abends zu den Ihrigen, laßt mich auch einmal handeln. Ich habe einen Plan, der, wie mir eine innere Stimme sagt, gelingen wird. Ich bitte jedoch, mich gewähren zu laffen und in keiner Weise mir hindernd in den Weg zu treten." Diese Worte hatten nur ein ungläu diges Lächeln zur Folge: was konnte denn daS Kind thun, um der Zukunft der ganzen Familie eine andere Wen dung zu geben, wenn alle die Anderen, die großen, starken Menschen, nicht dazu im Stande waren. Aber man wollte sie gewähren lassen. Warum denn die fem armen Wesen die Hoffnung rau den. helfen zu können? Am andern Tage begab sich das Kind auf die Reise, ihr ältester Bruder be gleitete sie. Bis zum Bahnhof gaben ihr die Ihrigen da? Geleite. Dann fuhr der Zug davon, und mit wehmü thigem Lücheln blickten ihr die Zurück bleibenden nach. Die Fahrt dauerte nicht lange. Die nächste größere Stadt war da Reise ziel. Dort ließ sich daS Kind in seinen Fahrstuhl setzen und von seinem Bruder nach einem erstilassigen Variete-Theaier fahren, dessen Direktor eS sich vorstellte und ihm den Porschlag machte, bei ihm als Sängerin aufzutreten. Der Herr war sehr erstaut, als ihm dieses Ansinnen gestellt wurde. Aber die Antragsteller, erbot sich, sofort eine Probe ihreS Könnens abzulegen und es hiervon abhängig zu machen, ob sie en gagirt werde. Das war ein Borschlag, den man be rücksichtigen konnte! und bald saß daS kleine Perfönchen am Klavier und fang und spielte, daß eS dem Hörer warm umS Herz wurde. Sie wurde engagirt und bereits in Jugend an gewohnt waren, sich zu pro duciren. tterten iekt lür ihren Vied 'iftnn er nicyk zu ene geiriegl heil, weyr , Und iekt war der banae Augenblick er schi r gefchtorbe. herangenaht. Die Musik setzte ein. der Da hab ich gefehe. daß er keine voi Porhang hob sich, und von einem Die de gewöhnliche TrümpS war. die blos ner gefahren, zeigte sich die kleine, zarte Monieh habe wolle, um eS zu vertrinke. Gestalt Derjenigen, die das große Wag. j und ich bad de Erzepschen gemacht und nih unternommen hatte, ihrem unvor-! ihm e Kmarter gegebe. Tann noch e theilhaften Aeußeren zum Trotz, an die GlaS Bier, und er hat noch mal gedankt Oeffentlichkeit zu treten. und noch mal gesagt, er werdS nie der- Sie war blaß, blaffer als gewöhnlich. ! sie, wie ich ihm ki Leif gesehst hätt. sobald er wieder e kchob hätt, wollt er mir de Kwarter returne. Ich hab ge sagt, das wer i icht nethig, ih freit mich immer, wenn ich e dießente Men helfe kennt, und er is weiter gegange. Ebaut e halb Schtund später mußt ich in e Kommischen Schtohr geh. Ich leg die SchlipperS ad und will mer die hohe TopbuhtS anziehe. Ich fahr schnell mit de ffuß in ei Buht nein, da schpritzt's hoch auf, bis in die gehß nein. Zch gua hin, oa war oe um voll Mosch und de andere Buht auch. Der schlechte Kerl hat gar sei Hunger gehat und hat blos Monieh habe wolle, und weil de Mosch ihm nicht gut genug war. hatt er ihn in de Buhts getha. Well, wenn jetzt e anderer Tramp kommt, kriegt er die beide Hiels von mei Buhts. (Westl. Bl.j zu leinet allen wemupun, uno ininn len der Bergmildniß verlebte diese zwei glückliche Jahre bis eS ihr langmei Zeit : dann hatte sie sich freigerungen. i Und nun quollen die Töne unter ihren I Fingern hervor, sich zu einem derau- und die j Ichenden Klingen und Singen der- einend, bald sehnsuchtsvoll jauchzend, schluchzend und klagend, wie das fern hin tönende Singen der Nachtigall. Stille, ganz stille war es geworden in dem weiten Saal ! athcmloS lauschte die große Menge. Und nun begann sie zu singen, die kleine, große Künstlerin dort oben auf der Bühne ; und waS sie sang, drang in die Herzen der Hörer tief, tief, alS wolle es dort ewig wohnen bleiben. Das Kind hatte seinen Bortrag be- endet. Stürmischer, enthusiastischer Beifall war gefolgt. Ader Die, der dieser Beifall galt, folgte nicht dem lau ten Berlangen deS Publikums, sie zu sehen. Sie saß in der Garderobe in ihrem Fahrstuhl und vor ihr waren ihre Eltern niedergekniet, die die kleine zerbrechliche Figur umschlungen hielten und ihre Hände mit Thränen der Freude netzten. Das Publikum der Großstadt hatte wieder einmal einen sensationellen Fall zu besprechen. Derartiges war seit langer, langer Zeit nicht pasftrt. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Kunde oon Ort zu Ort, und überall, wo die Künstlerin erschien, da stürmte da? Publikum das Lokal, in dem sie auf trat, um sie zu hören. Ein Jahr lang trat das Kind öffent lich auf. Dann legte der Vater sein Veto dazegen ein. Das Vermögen, welches feine Jüngste während dieser Zeit erworben hatte, war reichlich groß, um hiermit ein Institut zu errichten, wo er und seine Söhne und Töchter wirken konnten, um zu arbeiten, wie es gefunden, kräftigen Menschen geziemt, die ihr Glück darin fanden, die Ge lühmte ausruhen zu lassen und für sie zu sorgen für ihr feineres Leben. gesielen ihr nicht mehr, und eines TageS entwich Jane Hardie. Nach mancherlei Führlichkklten langte sie in Kalkutta an, und da sie vorher ihre Familie de nachrichtigt hatte, ihr fürstlicher Ge- mahl sei in einem Kampfe gefallen, nahm man sie mit Freuden auf. Wie der verliefen ein Jahre, in denen die reizende Jane mehr alS zuvor gefeiert wurde, und vor einigen Wochen trat sie mit einem englischen Ossizier vor den Altar. Während die Trauung voll zogen wurde, hörte man plötzlich einen furchtbaren Schrei, und mit einem Dolche im Herzen sank die Braut blu tend zu Boden. HasiS den Ullah. der Afridifürst. hatte fein treulose? Weib nach mohamedanischem Rechte gerichtet. Kürzlich wurde HasiS den Ullah vor den Mauern Kalkutta'S gehängt am an- deren Morgen war die Leiche verfchwun den. Afridi-Leute hatten ihren todten Fürsten in die heimathlichen Berge ge tragen. Herr Boscklagert." Folgende? Postcuriofum wird aus Ostpreußen berichtet: Aus einem entle geilen Oertchen deS lieben Vaterlandes kam vor einiger Zeit ein ncs mir ?oi gcnder Aufschrift in einer oftpreußischen ffin an De Trubel mit de Träinps. Von Schan chorch Ziillsnoe, (roeerie und Saliihnkieper. Wenn de Blätter von de Beim zu falle anfange und die Trümps sinde thun, daß sie RumetiZm kriege, wenn sie in de open Ehr schlafe, dann komme sie in de Citi und suche, wo sie waS zu esse kriege, vielleicht auch e Lodsching Plehß. Ich hab diese Leit schon lang auf de Muck. Sobald der warme Lunsch in de Salubn auf de Tisch ge stellt werd, da find sie schon da. Ver schpende thun sie uichlS. aber dafohr helfe sie um fo mehr de Lunsch iimsche. Wenn sie eS nicht zu toll treibe, da drück ich schon e Aug zu und laß sie miesse. Wenn sie aber zu fresch werde, da ruf ich sie an die Thier und sag: Seh, Mister, gucke Se mal. wie scheen das Wetter drauße is. und wenn sie nicht verfchtehe wolle und nicht gehe, da kann es auch pasfire, daß ich ihne mit de Buhts auf de Weg helfe. Ich kann kei Rent und kei TäxeS bezahle, for um de Leit umsonst zu filiere. Manchmal is e anschtendiger Mensch darunter und wenn der um Permische frage dhut, so kann er esse, soviel er will, wenn er sich behehft. Und da kommt? mir auch nicht auf e Deim an. Aber bei de Erpiehrienß, wo ich die Woch gemacht hab, glaub ich nicht, daß ich noch eim waS gebe werd. Da war's so um siebe Ubr, da kommt e Mann in de Schtore und sagt, er wehr brok. Er wär aach emol e Saluhntie per gewese, awer hie Poliß hett ihn so geboddert, daß er hett misse das Bißneß aufgebe, und jetzt hett er gar nichts mehr und fragt, ob ich ihn nicht etwas helfe kennt. Ja. hab ich gesagt, mit de Helfe is das so e Sach. Zu verschenke hab ich auch nichts. Da hat er ge meint, ich kennt ihm doch at liebst e Kwarter gebe. Da bin ich fußpifcho? geworde und hab mir gedenkt: De Fel ler will dir e Kwarter abnehme und ihn in e andere Saluhn verfchpende. Ich hab ihm gesagt, wenn er hungrig würe, kennt er e Brekfeft habe und wenn er gebrelfeft hett, wollt ich sehe, waS ich for ihn thue kennt. Er hat gesagt, er hett schon seit drei Tag nichts gegesse, da hab ich ihn in de Ruhm beheind de Schtore gefetscht, da hab ich ihm e große Pleht voll Milk und Mosch gegede, wo von de junger Zmwave schreibt seine Braut. Der St. Louis Tribüne" ist da? Folgende entnommen : Ein braver junger Deutscher, welcher mit einem ebenso lieben al? braven Müdchen au? dem Schwadenland ver lobt, jedoch zu arm war, um sie zu hei rathen, entschloß sich zur Auswande- rung. Hier fand er Beschäftigung und einen guten Lohn, und nebenbei lernte er eifrig englisch. Er schrieb Alles ge treulich feiner theuren Braut und ver sprach ihr bald einen englischen Brief zu schreiben. Hier lassen wir denselben folgen : Heute schreibe ich Dir den ver sprochenen Brief mit englischer Ueber setzung. also jetzt paß auf : Ich habe Dir versprochen, Dir zu schreiben, wie man hier lebt. I liave ycni proniiseil, io write you, how one Iwe Ii;es. Hier lebt Alles auf einem größeren Fuß als draußen, deshalb bringe Dei nen Hausrath nicht mit, weil hier Alle? schöner ist. Her livcs all iip a Isrgei foot.then abroad, therefore 1 iririjf your house eounsil not with, because herc is all nicer. Du wirst auf dem Kopf stehen, wenn Du Alles siehst. Ym will stand 011 yonr liead, wlien you see all. Die Frauenzimmer hier machen einen großen Staat und lassen sich gerne den Hof machen und diele Männer sind mit ihnen angeschmiert und was Kochen angeht, glaube ich, daß unter hundert nicht fünf gute Leberknöpfe machen können. Tlie ladies roonis here niake a great state and let tlieni easy make tlie yard and many men aie one pe&sed irith them and what tlie cookiog oigoes I believe. that below lumdred not five can make good liverbottons. Diebstahl und Unterschlagung giebt es hier genug, aber habe keine Furcht, ich bin ja Dein Schutz und Schirm. Thiefsteel and nnderstrokes gives it liere enough, lrnt liave no sear. I am yes your guard and uinbrella. Wenn Du auf dem Schiffe bist, dann lies diesen Brief oft, damit Du Dich bald ausdrücken und englisch unterhal ten kannst. Wlien you are on tlie ahip, tlien ea,l tliis letter Osten, so that you can soon ontsqueese you well and english undei hold. Nimm Dich nur vor den Offizieren auf dem Schiffe in acht und laß Dir nichts vormachen, denn das find große Spitzbuben, doch ich verlasse mich auf Dich. Take y,i only bes,,,e tlie officers Up tlie sliip in eight and let you nothing make 1'or. because they are big point boys. but 1 leave myself upon you. Ich schließe jetzt meinen Brief und erwarte Dich mit treuem Herzen und grüße und küsse Dich tausendmal. 1 shul nov rny leitet and expect you wilh true heai t and greet and kiss you a thousand tirnes. Dein H a n n e s. Stadt an: An den. Sinnend betrachtet der Beamte die omi nöse Aufschrift, denn der Herr Boschla gert ist ihm nicht bekannt, obwohl er im Umkreise von zehn Meilen alle Leute beim Vornamen kennt, in Folge der Tausende von Adressen, die täglich durch feine Finger gehen. Stumm winkt er einen College heran, aber auch dieser vermag das Räthsel nicht zu lösen. Dann kommt ein dritter, ein vierter Beamter, und schließlich bildet sich ein größerer Kreis, in welchem ein sörm- licher Kriegsrath abgehalten wird, ov der Brief seine Mission noch erfüllen kann, oder als werthlose Maculatur zu rückgeschickt werden soll. Da ertönt plötzlich ein halb unterdrückter Freuden schrei in der Runde: Kinder. Boschla gert soll sicher postlagernd" heißen! Und postlagernd" tönt es im Chor zurück, natürlich, das kann nur post lagernd heißen!" Schnell wandert der Brief nun in da? dazu bestimmte Fach. Irgend ein Sohn des sonnigen Italiens, so calculirt man, hat das schöne Wort postlagernd" nicht verunstaltet, son dern es auch noch in die große Klasse der Eigennamen versetzt. Richtig! Nach mehreren Stunden erscheint denn auch Bruder Jtaliano, der sonst das Land Publikum durch die harmonischen Wei sen einer gedrehten" Orgel zu entzücken pflegt, um seinen von einem Lands mann und Kunstgenofsen abgesandten Boschlagert" unter vielen DankeSbe zeugungen in Empfang zu nehmen. AuS Erkenntlichkeit aber bringt er auf dem Posthof den vergnügten Beamten ein herzerquickendes Ständchen. Das eigenthümlichstc Stations gebäude" nicht blos der dünischen Staatsbahnen, sondern wohl aller Eisenbahnen über Haupt, befindet sich, wie man aus Ko penhagen mittheilt, auf der Haltestelle Hee an der jütischen Weftbahn. Als Warlesaal" und FahrkartenVerkaufS stelle dient dort nämlich ein richtiges Schiffskajütenhaus (sog. Roof), das man auf einen Backstein-Sockel gestellt hat. Von einem der Fahrgäfte, die dort wartend sich aufgehalten halten, ist im Sinne de? ausgedienten Schiffsthei les ein Ver? an die Wand geschrieben worden, der in Uebelsetzung so lautet: Einst wiegt' ich mich auf den Wogen der See, Litt Sorgen oft wohl und Qual. Jetzt trauere ich, daß ich hier im Hee, Soll enden als Wartesaal." Wie zart ist ihre Jugenafülle, Wie bell strahlt ihrer Augen Stern So recht deS Kenners HerzenSweide Nur schade schrecklich unmo dern!" Indessen sah mit dösen Llickin Auf Dich der Damen reiche Schaar, Bon denen Jede Dir im Jnuern Um Deine Frische neidig war. Die Köpfe steckten sie zusammen. Ihr Zischeln klang von Nah und Fem: Wie laut sie lacht! Ihr Teint wie häßlich! Pfui" hieß es da w i e u n m o dern!" Ach ja, eS lüßt sich auch nicht leugnen. Die Herrn und Damen sprachen wahr. Du selber muß ich daS bekennen ! Bist unmodern ja ganz und gar. Jedoch in meiner tiefsten Seele Fleh' ich um Eines inniglich Und bete, daß eS sich erfülle Zum Segen so für Dich wie mich : Bleib', wie du bist, mein holder Engel : Dem Trug, der Lüge weltenfern ; Bleib' wie die Unschuld, wie die Liebe Und wie die Demuth unmodern! A. I. Lerch. Ein Roman auo dem Leben. Ein indischer Roman hat in Kalkutta seinen wahrhaft grausigen Schluß ge funden. Jane Hardie, Tochter eines englischen Offiziers, machte vor einigen Jahren mit ihrem Vater und anderen Herren einen Jagdausflug in Nord Bengalen. Man gelangte in das Ge biet der AfridiS, desselben Bergvolkes, daS jetzt mit England im Kriege liegt. Zelte wurden ausgefchlagen, und ange fichtS der himmelhohen Bergzinnen deS Kleines MiszvcrslZndnifz. Gnädige : 'Fanny, gehen Sie gleich zur Frau Majorin und sagen Sie eine Empfehlung von mir, ich könnte heute Abend zu meinem Bedauern nicht in die Gesellschaft kommen ich fühl'te mich nicht wohl !" Fanny (zur Majorin): Eine Em pfehlung von der gnädigen Frau und sie könnte heute Abend nicht zu Ihnen kommen sie fühlte sich in der Gesellschaft nicht wohl !" Lrster Gedanke. Buchhalter : Herr Tulpenthal, den ken Sie sich, unser Kassier ist mit Ihrer Tochter durchgegangen die Kasse hat er aber dagelassen !" Chef : Gott, was e' schlechter Geschäftsmann!" Durch die Blume. Wirth : Sie wollen in meinem Ho tel nicht wieder über Nacht bleiben?" Fremder: Nein! Ich habe stich- haltige Gründe !" Tborheit. Die Welt schult eine Thorheit Mein Lieben heiß und sroh, Und nach vernünst'gem Sinnen Nannt' ich es ebenso. Mit Spott und Achselzucken Lernt' schau'n ich d'rauf zurück, Und doch barg jene Thorheit Mein ganzes Erdenglück. iLnfant teniblc. Besuch (zur kleinen Ella, als deren Mutter auf kurze Zeit das Zimmer ver lassen): Nun, mein Kind, jetzt komm' einmal her zu mir !" Ella : Nein, das darf ich nicht. Mama hat gesagt, ich soll auf dem Stuhl sitzen bleiben, weil der Ueberzug ein Loch hat!" Rindliche kogik. Karl, gib Deinem Schwesterchen die Hülste des Apfels ! Du weißt ja : Ge theilte Freude ist doppelte Freude !" Ja, aber ein getheilter Apfel ist doch kein doppelter Apfel!" INalitiös. Junger Mann (zu einem Barbier): Warum lassen Sie mich bereits 'ne halbe Stunde eingeseift sitzen und rasiren mich nicht?" Barbier: Ich warte nur noch eiu wenig, bis Ihr Bart besser wächst." Zgerkitein. Meine Herren! Sie wissen, daß die Raben schwer zu schießen sind, weil sie davonfliegen, sobald sie einen Menschen mit einer Flinte sehen. Soll ich Ihnen sagen, wie ich sie überliste? Ich stelle mich betrunken und iaumle hin und her; da denken die Vögel: der Betrun kene trifft doch Nichts, und bleiben ruhig fitzen." Im Gebirge. Aber, Mizi, wie kannst Du Dich nur von diesem ungebildeten jungen Führer, der nicht einmal hochdeutsch spricht, küssen lassen? !" Tantchen, der Kuß war vollständig dialektfrei!" Die Arme 1 Backfisch (Tochter eines Gutsbesitzer? bei dem sehr viele Offiziere nach einander im Manöver einquartirt wer den zu ihrer Freundin): O Gern, Ella, wenn Du wüßtest, wie schreck lich das ist, fortwährend neuen Tren nungsschmerz aushalten zu müssen !" Unsere Dienstboten. Hausfrau (zum sich meldenden neuen Dienstmädchen): ..Aber wenn Sie selbst sagen, daß Sie von der Wirth schaft nicht viel verstehen, dann finde ich, daß Sie zu viel Lohn verlangen !" Dienstmädchen : Na. gnädige Frau, wenn ich nichts kann, dann wird'S mir ja doch um so schwerer!" Aus dem Kiismibof . Unteroffizier : Kerls, wenn ich sage: Rührt Euch", so dürft Ihr nicht gleich eine Reise um die Welt machen !" pasiend. Frau (die von einer Reise zurück kehrt): Hier Lina, haben wir Ihnen einen Hut mitgebracht. Sie brauchen ja einen?" Dienstmädchen: Gewiß! Gnädige grau wissen halt immer, wo unsereincn der Schuh drückt !"