Der SnlKnttschmNK d.m tf.8l.i4 n i. )ch war Sekretär bei dem Rechts anmalt Georg Gregoru, der sied n tur zer Zeit einen bedeutenden Ruf erwor den bsltte und ein schone Etntommi befaft. Trotzdem kleidete sich seine tie. mahlin äußerst einfach und trug nur bei ganz seltenen (eleaenbeiteii iluen Brillantschmuck. Tersclbe'war idr de sonders lieb. Sie hatte .ihn von ihrer Mutter ererbt, und er bildete da ein zige werthvolle Besitzthum. da sie mit in die brachte. Die Steine waren nicht gerade tost' bar, auch war die Fassung etwa un modern, aber es waren doch immerhin Tiamantcn. Ick) schmückte mich an .meinem Hoch zcitstage damit", pflegte sie u sagen, nnfi inlltr iiti i'imtiiil eine Initiier ha ben. - Frau Gregory betast nur Na ben so soll sie diesen -chinuck auch an iliinn ftodHeitetaae traaen." Die Ohrgehänge erinnerten mich, an Zeichnungen, wie ich fic tast aut egpti sehen Basen gesehen halle, Ein jede bestand aus siius Steinen. ?ie Brosche zeigte deren nur vier ; der mittlere war verloren geganzen und war durch eine Perle erseht worden. Fnni Gregory bewahrte ihren Schatz in einem rothe ttui, das einer Muschel glich. Sie freute sich immer von neuem darüber, wenn sie es öffnete, und die Kinder bewundernd hineinschauten. Ich weist nicht, wie es kam. diese Steine flößten mir immer ei Grauen ein. xch glaubte mcht an Vorahnungen nd bildete lir auch niemals ein. solche zu habe. ?ln einem schonen Augusttage sprach Frau Gregory die Absicht aus. üt de Binder auf das Land zu gehe. Sie müsse frische Luft einathmen", jagte sie, ud ich habe eine entzücken den Aufenthalt gesunden. Das einzig Unangenehme ist nur, meinen Mann allein lassen z müssen. Sie nehmen sich seiner ein wenia an. nicht wahr, greint ? Sie thuit inir diesen Gefallen. " Ich versprach, ihre Wünsche getreu lich zu erfüllen. An de, Nachmittage, als Frau Gregory ihre Reife ach stannlmeld antrat kam sie in das Bureau, ihre Brillante zur Auf bewahrung zu geben. Alsdann beglei tete der Rechtsanwalt seine Gemahlin zur Bah und kehrte etwas bleich aus sehend zurück, in schlief in jener Nacht aus einer Chaiselongue im Bureau und theilte mir mit, das; er in der Adwesen htit seiner Gemahlin immer dort schla fen und i einem Restaurant speise werde. ch schlief zwar in meiner Wohnung, denn im Bureau gab es keine öWk statte für uch, ah, aber, Herr Gre gory's Beispiel folgend, meine Mahl zeiten in demselben Restaurant ein. lvritrichen ziemlich vierzehn Tage. linier Leben stoß ruhig und gleichmäßig dahin : nichts Außergewoynttches ereig nete sich. Herr Gregory knüpfte Unterhandlun gen a wegen der käuflichen Erwerbung eines (Grundstückes, auf das er schon lauge Zeit ein Auge geworfen balle, und das Frau Gregory für das schönste in der ganzen Hingebung hielt. Sie sollte bei ihrer Heimkehr damit über rascht werden. Ulla all Erforderliche besprochen und erledigt war, begab stch Herr Gregory eines Nachmittags zur Bank, um dort das dem gegenwärtigen Eigetlimer m zahlende Geld zu erheben. Ein Theil stand auf Hypotheken , der Baarbetrag lH'liii sich auf sechzigtausend Mark. Innerhalb der nächsten zehn Tage waren sie zu zahlen. Ich sah. wie Herr Gregor die Summe zählte, und das Geld in den eiserne Schränk schloß, bevor er zum Thee ging. Ich erinnere mich noch, das', ich niir wünschte, so viel Geld zu besitzen. Als ich so überlegte was ich mtM hmil akaaen winde, that sich die Thüre des Bureaus aus, und eiue Frau trat herein. Sie war hübsch, so weit ich ihr Gesicht unter dein dichten Schleier zu beurtheilen vermochte. Meine Blicke blieben auf blonde Locken, Am! Auaen. rothen Wangen, ans dem hübsch geformten, mit einem Griib che versehenen In haften. Sie trug ein schwarzes, reich mit Spitzen verzier tes Kleid. Xic Tarne trat dicht an niich beran, blickte mir in die Auge und fragte lächelnd: . r - m Glauben Sie. da,; Herr Gregor heute noch einmal in's Bureau kommt?" d) theilte ihr mit. daß er jedenfalls bald erscheinen würde d bot der fremde eine Stuhl an. -e letzte sich und lächelte wiederum. Alsdann warf sie einen scheue Blick zum genfter hinaus und machte die Bemerkung, daft es regnete. i-iailk'- ' -Alli. ,,Ich glaube, es wird die ganze Man regnen", sagte ste. ,.W igvn vv mir, auszugehen ! Ich bin ,o lchwach, daß eine Erkältung meinen Tod herbei führen kann. Wenn Sie mir nur einen Gefallen thun würden es ist zwar ein wenig viel verlangt von einer Fremden: aber - Sie thun es ich weist es -ich sehe es Ihnen an."- ..Wenn es irgend möglich ist", erwl derte ich. -.z- Wenn Sie nur bis zum nur ?kl Sonnten AlleS hatte fein Bursche zu Etand, ge bracht. Was sollte er aus diese Ent gegnung de? Bankier? antworten? sollte er sagen: ycy will a gar nicgi Ihr Schwiegersohn werden! Das würe der Gipsel der Unverschämtheit. 9t besann sich einen Augenblick. Noch ein mal verjnchte er, sich loszureißen. Herr Nother. Ihr vertraue ehrt mich ehrt mich sehr. Ader Eie meiern verstehen, dak ich UM ftan deSgemüß leben zu können. Ihrer peku AWWWß tt. WMW '.um Ncvraoka Staats Ätt'.cigcr. Wo. U. iu.(..tkii . h?nnTT n IUUIC11 UlUCl UUj?uu K iii','tT"M;o an neben ivolllen und dort bestellten, man mochte Frau toulilles Wagen schicken." sagte sie. ,,Sie ton nen doch gleich darin zurückfahren, Es ist wirklich ein wenig viel verlangt, nicht wahr, aber Sie müffen winen, ich bin eine gute Freundin von .'ni Rechts- anwall iiregorn und -le erweNkN mir wahrlich einen großen Tienst." Ich miif, gestehen, die Sache erschien mir recht sonderbar, und ich dachte, was Herr Gregory wohl dazu sagen würde. Tie Taine schien jedoch meine Gedanke zu errathen und iulir fort : Ick) werde indessen liier achtgeben und Herrn Gregory den Sachverhalt er klare, wenn er kommt." ?j i.irtvite mir mit bestrickender Lie benswürdigkeit z. Dieses Lächeln war entscheidend. odl nahm meinen Hut und ging bin aus. Ter Regen halle schon fast ganz aufgehört, und ich mußte im Stillen über die Angst der Tarne, miß zu wer- den. lächeln. Ich eilte vorwärts nach bei Avenue Platz, Ter Weg war nr kurz. Vergeblich nichte ich aber naa, No. 40. In größter Verlegenheit stand ich an der Ecke. Ta legte ei roher. unangenelim anstehender v.uarni ,etne Hand ans meine Schulter und rief : Hallo, wen suchen Sie denn?" Frau vontiun -vaus, venue Platz Ro. 4i," antwortete ich. No. 4i giebt's ja gar nicht," sagte er. ,,Sie haben sich geirri, es.ist No. 30. Ich bin ihr Kutscher. Was will sie denn Sie verlangt nach Ihnen und ihrem Wagen." erklärte ich. Sie wartet in Herrn lNegory'S Bureau." Ja," meinte der Kutscher, ..sie ver langt immer nach irgend etwas. So mache 's die Frauen. Ich binsogleich mit dem Wagen zur Stelle. Sie sah ttn hncki all-ich mit zurück?" Ich hatte meinen Thee noch nicht ge trunken und die ,Seik war knapp. Tes halb entsckilos', ich mich, mit ihm zu aebeu. Als der Kutscher dies hörte. wurde er och liebenswürdiger. Sie ist eine Lame, die einen tau hat. wie kaum eine zweite." begann er von Neuem das Gesprach. Ich sehe es Ibiien an. Sie sind ein Pserdeken ner. Sie müssen sich diele schönen Thiere ansehen. Bitte, hierher, mein Herr! Tiefe Worte schmeichelte mir sehr. Ich nickte mit dein Kopi und solgle dein Manne. Er führte mich die Strafte hinunkr bis zu einem eigenthümlich aussehenden Gebäude, dessen Thüre er öffnete. -i.'.iA 6nM : nerr," iaate er und lud mich durch eine Handbewegung ein, einzutreten. Ich ging einige Schritte vorwärts. Plötzlich kW ich harte Hände auf meinen Schultern; ich wurde wenige Schritte vorwärts geschleudert, ich hörte, wie eine Thüre geschlossen wurde, und war ganz allein in einem leeren Ge- bände, uniioiitt war all mein mW und Schreien, ich blieb allein, stunden Liini allein. Endlich brach der Morgen an. Ei schwacher Lichtstrahl fiel in mein Ge fängniß. Ich entdeckle ein lockeres Brett in der einen Wand des Gebäudes. Hei- Bit ick mit dein llnl daran, es gab nach', ich schlüpfte durch die entstandene Ceiimino, und gelangte in einen kleinen Garten, von wo aus ich die Straße er reichte. So stnell als meine Füste mich z tragen vermochten, eilte ich dem Bureau zu. Als ich och einige Schritte davon entfernt war bot sich wir ein Anblick, der mich beben wachte. .ie straste niv mit i-iurr unzäbliaen Menae von Leuten gefüllt, in deren WWtM sich Schreck und Entsetzen malte. Schutzleute beivachten die Thüre des Bureaus. Etwas chreckiicheres mnrzie iich zugetragen haben. Bon Angst ge trieben, stürzte ich vorwärts. Tiejeni gen, welte mich kannten, machten mir Platz, Ich Irak in das Bureau und sah Herrn Georg iiregorh todt auf dem Boden ausgestreckt liegen in seinem Blute schwimmend. Ein grausiges Bild ! Ttx eiserne tteldschrant stand weit offen, irnd die darin aufbewahrten Papiere lagen verstreut am oem Vvoeir. cd fiel' in Ohnwacht und kam in (s'.i-iiiiikiniü. Nach kurzer Zeit erhielt ich meine Freiheit zurücke denn wohl Niemand halte ernstlich daran gedacht, mich nie den Thäter zu halten. Tie unglückliche Wittwe, welche der Kummer so gebeugt und verändert hatte,, daß ich sie kaum HHKhowfarnifc bezeugte vor (Bericht, daß ich ihrem lemahl stets treu und er- geben war. Meute i'eicyicrie mur imuuu wv mmr wieder no neuem besprochen und beleuchtet, und es blieb lein Zwei fel. daß jener schreckliche Mann, der mich in dem Stalle eingesperrt hatte, der WKW rrar. Man borte und sah nichts wehr von ihm. Er war mit der Siimp c von (''. K Mark und dem Brillantschmucke ,vrau tregorys glück lich entlommcn. Anßft und Aufregunz hatten mich krank acmachl. Als ich ein Schicksal nichl länger zu ertragen oermemte, saßte ich den Entschluß, England zu verlassen. ch bead mich zu Frau Gregory. um Abschied von ihr z neh men. Feierlich le.te sie ihre beiden ab gemagerlen Hände in die meinen und sazte : ,,Id) werde ivohl bald von derOrde abberufen werden und Sie niemals wiedersehen. Schwören Sie mir. daß Sie. wo und wann Sie den Mörder auch treffen, alle Mittel anwenden wer- iv i in ki.'n (tnaten tu uoernksern. Behallcii Sie seine Ziige und seine Stimme treu im Iedachtniß. Bringen ; Sie ihn an den Galgen, wenn Sie sei ner habhaft werden. Bringen Eie ihn ! an den (Balgen, "vrank Forrest, ober mein Fluch ruht auf Fhnen." Es bedarf wohl kaum meines Ber iprechens." ermiderle ich tief erregt, Sie aber ließ mich auf die Bibel, schwören. Tan küßte sie mich zärtlich und segnete mich, als wäre sie meine Mutter. Ich j,ing nach Amerika, nd die Goldgier ergrin mich. Fünf lange Jtch arbeitete ich in den Goldminen und awaxb mir ein großes Bcrmö:cn. ch konnte mich über mein Schicksal nicht beklagen. Mit gefüllten Taschen, einem kräftigen Körper und gesunder i Seele begab ich mich nach San Kran cisco, um mein Leben zu genießen. Nur Jemand, der viele Jahre wie ich gelebt hat, kann da? Vergnügen er meffen. das ich an der Gesellschaft mei ner Mitmenschen fand. Ich freute mich, stc Vergnügungsorten zuströmen zu sehen, und es war mir eine Luft, mit den neugewonnenen Bekannten plau dern zu können. Kein Mann verliebt sich so leiden , schaftlich und schnell wie der. welcher längere Zeit von der menschlichen Ge sellschaft getrennt war. Wer hätte aber ?enora Maria nicht bewundert? Wem hätte sie keine Nei-! : gung eingeflößt? Die Fama erzählte, daß ste Spanierin wäre, und aus ihren schönen Augen leuchtet? die Gluth des sonnigen Spaniens. Einem Manne, der in den Goldgruben Amerika's ge-; arbeitet hat. ist es gleichgiltig. was die Wklt über ihn oder über andere spricht Es kam mir niemals in den Sinn, nach Maria's Borleben zu fragen. Ich liebte sie. warb um sie und ge wann ihr Herz. Ich war fest davon überzeugt, daß sie mich liebte, und nlnniit es auch iekt noch. Sie, war ein lebhaftes Geschöpf, leichtsinnig und leidenschaftlich. So wie sie war, kann kein Mädchen sein, das in einem fried lichen Heim aufgewachsen ist. Auch ich war leichtfertig und heiß blülig geworden. Ich glaubte fast, ich liebte ste um dieser Eigenschaften willen noch inniger. Unsere Hochzeit sollte bald stattfinden. Für mich gab es, allen Liebenden geht es wohl , nur noch zwei )rnge aus Welt: Wo sie war und wo sie nicht war." Wir besuchten Koncerte unbj ! Theater, wo ihre Schönheit von der gluth des Lichts bestrahlt, alle Blicke j auf sich lenkte. Ich überschüttete sie mit Mrutfttlen. Sie lohnte mir reich lich mit dem füßen Versprechen, daß sie ! mir bald ganz angehören, daß sie mir j treu bleiben wolle für das ganze Leben. Auch im Himmel?" fügte ich einmal hinzu. Da sah sie mich wild und seltsam an. Still, Frank." sprach sie. ich mag weder an den Tod noch an den Himmel denken' Der Tag unserer Vermählung war schon ganz nahe, als ich sie eines Tages besuchte. Sie hatte mich nicht erwartet und war damit beschäftigt, verschiedene Dinge in einen kleinen Koffer zu packen. Trotz d?r draußen herrschenden Wärme loderte ein Feuer im Kamin, AIs ich eintrat, sah ich, wie sie eine Menge hell blonder Haare verbrannte, welche von einer, auf ihrem Schooße liegenden Hrn-liefe abaeschnitten waren. Plötz lich wurde sie meiner ansichtig und schrie auf: Ack, ffraitt. ich bade Lich gar nicht eintreten hören. Sieh, ich gebe gerade die Erinnerungen an einen Masiknvau, wo ich als Blondine ging, den Flammen preis." Sie war bei diesen Worten so bleich geworden, daß ich erschreckt fragte: Ist Dir nicht wohl?" Ich kann den Geruch des verbrann ten HaareS nicht vertragen." antwortete sie. . Schnell, Maria, gieb die Perrücke dem Mädchen, damit es dieselbe weg wirft; ich will diese blonden Haare nicht Wiederlehen, oesayi icy uno ,ucyie oa- bei nach ihrem Riechsalz. J) sanv es und nabm es unter mehreren Gegen ständen hervor. Zufällig blieben meine Blicke auf ein Etui haften einem musehclförniigen Etui aus abgegriffe nem rothem Sammet, da? ich schon irgendwo gesehen hatte. Eine Brosche und Ohrringe leuchteten mir entgegen, die mich an alte egyptische Vasen erin- nerten. In der Mitte der Brosche dk fand sich eine Perle an Stelle des Steine?. Frau Gregoru's Tiamantfchmuck!" So rief ich laut. Diefe Worte hatten Maria tief getroffen. Fest schmiegte sie stch an mich. .Frank." sagte sie. Frank, was ist denn geschehen? Geliebter, sprich doch!" Wie ein Espenlaub zitterte sie am ganzen Körper. Ich betrachtete die am Boden liegende Perrücke. Ich betrachtete da? reizende Grübchen in dem Kinn, das ich so oft geküßt hatte, und dann lehnte ich mich gegen die Wand. Jetzt kannte ich meine Braut. Ich erinnerte mich ihrer plötzlich ganz deutlich. Sie war also die Frau, welche ich vor sechs Jahren, an jenem verhüngnißvollen Tage, allein in Herrn Gregory'S Vureau gelassen hatte. Verkleidet war sie dorthin ge kommen. In welcher Abficht? Senora ".'caria, sagte ich. und meine' ' Stimme hatte einen fremden, seltsamen lang, haft Du mich oergeffen? Er ' innerst Du Dich nicht mehr deS jungen Mannes, dessen Du Dich entledigtest, als Tu vor Jahren in daS Bureau deS Rkchtsanwaltes Gregory kamst und diese blonde Perrücke trugst?" Maria lag zu meinem Füßen. Frank!" stammelte sie, Frank, Tu mein Geliebter! Ich wollte ihn ja nicht tddten, ich wollte nur den Geldschrank I öffnen. Er ertappte mich dabei, er : vniftc mich an. 7la benilkte ich mein Messer. Frank, sei barmherzig! Ich will in ein fernes Land gehen, weit, weit fort. Ach Frank, bedenke, daß ich Dich lieb habe." Ich bedachte eS wohl, Todesqualen futterten mich. Sie hatte das Verbrechen gestanden, und ich dachte an meinen Eid. Ich gedachte der Wittwe und ihrer Angst. Ich gedachte der Kinder, die in jener schrecklichen Nacht zu Waisen geworden waren. Ich gedachte Georg Gregorn'S, wie er in seinem Blule auf dem Boden lag. Ich war zu seinem Rächer auser koren, und sein Geist gab mir Muth, daS zu vollbringen, was ich vollbringen mußte. Schnell öffnete ich die Thüre und lief auf die Straße hinab. Zufällig war der erste, der mir be gegnete, ein Detektiv aus London, mit dem ich einige Tage vorher über die ge ' heimnißvolle Ermordung Gwrg Gre- goryS gesprochen hatte. Ich erniff ihn am Arme. ..Die rau. welche Geora Greaorh ermordet hat, befindet sich in jenem Zimmer," rannte ich ihm zu. Ich habe Beweise und ihr Gestündniß." Darauf siel ich bewußtlos zu Bodcn und ein gnädiges Dunkel und Berges senheit umfingen mich. Sie starb. Mehr weiß ich nicht zu sagen. Ihre Schuld ward ihr bewiesen, auch trachtete sie keineswegs darnach, sie zu verhehlen. Bon Kindheit an gemein, war sie dann ehrlos geworden und Mitglied ei- ner Räuberbande. Ader ich liebte ste, und sie liebte mich. Das habe ich nie vergeffen. Dieses Geficht verfolgt mich. jetzt da ich das Goldland durchstreife, achtlos an seinem Golde vorübergebe und nur darauf bedacht bin. den Anblick jeder Frau zu meiden. Es wird mich mein ganze? Leben hindurch verfolgen, bis endlich in irgend einem fernen Him melstrich ich zur ewigen Ruhe eingegan ; gen sein werde. Ich werde nie ruhig darüber werden können, daß ich die einzige Frau, die ich ! je geliebt, dem Tode weihte. Ich liebte fit und liebe sie noch, obgleich sie so i schlecht war die veworfene Mörderin 1 Scnora Maria. Sein Bursche. Lieutenant Arthur von Klingsborn i rief seinen Burschen : Peter!" Herr Lieutenant!" Weißt Du, wo meine Braut wohnt?" Weiß ich'S ganz genau : wohnt sich im HauS. wo wohnt Braut meinigcs." So! Famos. Dann wirft Du ja die Wohnung finden. Nimm diese ; Blumen drücke sie nicht so alter Tolpatsch und sage dem gnädigen Fräulein, daß ich mir morgen erlauben werde. Ihrem Herrn Vater meine Auf- Wartung zu machen! Wiederhole nun, was ich Dir aesaat habe." Peter wie- derholte. So. Wirft Du da? auch behalten?" Jawull. Herr Leutnant!" Na, dann geb!" Wie wird sich Elly freuen! dachte der Lieutenant, nachdem sein Bursche, ein Pole, ftch auf den Weg gemacht hatte. Elly war die Tochter deS ebogcncn" Mövel-gabrikanten Äiuyter. ieu:e ! nant Arthur kannte sie noch nicht lange, jVor wenigen Wochen noch war er rasend" in sein RöZchen. des Bantiers und zukünftigen i5ommerienrathS Sto ther liebliches Töchterlein, deiliedt. Ein unbedeutender Zwift. lerne Meinung?' verichiebenheit. und er hatte leichtferti. gcr Weife den Verkehr mit StöSchen ab gebrochen, um feiner Elly voll und ganz fein Herz zu schenken. Nun hatte er fich schon so feft gebiffen. daß er ent schloffen war. morgen bereits um ihre Hand anzuhalten. Was sie dazu sagen wird? Sie wird e? ahnen. Würde er denn sonft ihrem Bater seine Auswar tung machen? Peter wird doch Alles richtig bestellt haben. Mit Ungeduld wartete er aus ibn. Endlich geht die Thür auf und der Bursche tritt mit schmunzelndem Gesichte ein. Na. kommst Du endlich!" brüllte ihm sein Lieutenant entgegen. Wo hast Du denn wieder so lange gesteckt ?" Hob ich erst gegessen de, Braut mei niges. Herr Leutnant. Hob ich Alles richtig bestellt. Bring' ich auch mit ei nen Brief von Braut deS Herrn Leut nant." Gieb her." Hastig erbricht ihn der Lieutenant. Mit wachsender Erregung überfliegt er die Zeilen. Ihr Röschen Rother!" Himmel ruft er dann auS. Röschen Rother! Himmel! Läuft dieser Kerl zu meiner früheren Braut. Bist Du denn wahnsinnig geworden! Mensch! Peter!" ..Ist sich doch das Braut deS Herrn Leutnant." ft sieb das mal Braut aewesen. Du alter Esel! RauS mit Dir. Du Un geheuer. Raus, sage ich! Und dann ging eS klatsch." und Peter rieb fich die Backe. Lieutenant Arthur läuft nun rasend im Zimmer auf und ab. Wqs soll ich nur machen? Wie soll ich das redres firen? Entsetzlich! Dieses Kamee! ! Peter!" ruft er nach einer Weile. Keine Antwort. Petitr! Kerl!" Wieder keine Antwort. Der Lümmel ist doch etwa nichl zurückgegangen und läßt fich das Vouguet wiedergeben? Wo soll er nur sein? Peter! Peter!" Der Bursche ist wirklich nicht da. Sicher ist der zurück aelaufen. um das Bonauet zu holen. Und ich muß hier fitzen und ruhig zu- sehen, wie dieser Mensch ungiua aus Unglück häuft. Ich werde wahnsinnig, furchtbar! Da aebt die Thür auf. und mit dem Bouquet in der Hand ftürmt Peter herein. Hob ich geholt wieder Die Viumen: Da bleibt mir doch nun der Bcr stand stehen. Der Kerl ist wirklich zu rückgelaufen, um ftch die Blumen wieder zu holen." Ist fich doch nicht mehr die Braut des Herrn Leutnant. Darf sich auch nicht behalten die schönen Blumen!" Himmel habe Erbarmen mit wir!" entringt cs sich den Lippen des Lieutc rant?. Was hat denn nur das Frön- lein dazu gesagt r' bat sich gesollt, der Herr Leutnant mürc ein Flegel!" Wa o aS?" Bin ich geworden wüthig. Hob' ich drauf genommen die Blumen und der Margelle um die Ohren geschlagen und immer gesogt: Ist ftch mein Herr Leut nant kein Flegel, ist ftch mein Herr Leutnant kein Flegel! Der Flegel bin ich!" Was? Das haft Du gethan? Mensch, bist Du von Sinnen?" Werd' ich doch nicht lassen beleidigen den Herrn Leutnant, wo sich ist die dumme GanS gar nicht des Herrn Leut nantS Braut." Nun sinnt der arme, unglückliche Lieutenant nach, wie er sich mit Ehren 'aus dieser entsetzlichen Geschichte her !ausminden kann. Er sinnt, brütet. martert fein arme? Hirn, und noch weiß er nicht. waS er beginnen soll. Endlich kommt ihm ein glücklicher Ge danke. Ich hab'S!" ruft er erfreut. Ich werde zu Rother's hingehen und jagen, mein Bursche sollte ein neues Bouauet für Fräulein Röschen holen, habe falsch verstanden und das bereits verehrte dieses UnglückS-Bouguet zurückverlangt. Auch Über den Zweck meines angekündigten Besuches brauche ich mir keine Kopfschmerzen zu machen. Rother's nehmen bestimmt an. daß ich die frühere Liebschaft aufnehmen und m iUftäiten'? ftand anhalten werde: aber ich werde sagen: Herr Rother! Sie werden einsehen, daß ich unter diesen Umständen, nach dieser schweren, wenn auch von mir unbeabsichtigten Belei diguug Ihrer Fräulein Tochter nicht den Muth finden darf, um ihre Hand anzuhalten!" Und so sprach auch Lieutenant Ar thur, als er am anderen Tage vor dem alten Bankier stand. Aber Herr Lieutenant," antwortete ihm dieser lächelnd, wenn die Sache so ist, steht doch nichts im Wege, daß Sie mein Schmiegersohn werden." Run salz der arme Lieutenant erst recht in der Patsche. Nun sollte er sogar lieben wider Willen. Und das. das ich auf auf nne angemessene Mit gift angewiesen bin!' Aber, mein Bester, das veistehl fich doch von selbst. Ich gebe meiner Toch ter 200,000 Mark mit. Genügt da??" ( c o gewiß, vollauf." Lieutenant Arthur saß nun fest. ES gab keinen Ausweg mehr für ihn. Also abgemacht ! Bon heute ad mein Schwiegersohn." Abgemacht ! Ihr Schwiegersohn." Lieutenant Arthur sollte diesen Au? gang nicht bereuen. Bald zog die frühere Liede zu Röschen wieder in sein Heiz, und das Bild seiner EU ver. schwand mehr und mehr im Dunkel der Erinnerung. 1 1 Hob ich gebobt doch Recht," sagte Peter nach der Verlobung seines Lieute nants. ift sie fich doch die Braut meine? Leutnant? gewesen. Hob ich bekommen eine Ohrfeig' zu Unrecht!" Nur immer logisch. Mit der Logik kann man Alle? Möglich? beweisen. voraii?aeskt. dak man es nicht zu genau mit ihr nimmt," sagt ein Weiser. Und auf dieses Wort deS Weisen schwor, nach dem B. L. 31.", ein jun ger Student, der ziemlich feft in der Logik war. Seine Einkünfte waren nicht gerade groß, sie reichten eben doch, daß er sich von Zeit zu Zeit ein kleines Vergnügen gönnen konnte, ihn so weniger Vergnüge aber empfand sein Schneider; es passirte nämlich so unge fähr alle Jahrhunderte einmal, daß er zu einer kleinen Abschlagszahlung kam. Eines schönen TageS aber riß dem Mei Her der aden der Geduld. Er stieg hie vielen Stufen zur Wohnung des jungen Mannes empor, und bumS, bumS, donnerte er gegen die lynre. Doch Alles noch stumm bleibt wie zuvor." Schließlich wurde oer !veann zornig. Ader ich sehe ja doch, daß Sie zu Hause find, denn Ihre Stiefel stehen noch vor der Thür!" mk DaS waren Worte tiefster Weisheit für den jungen Studenten. Er merkte stch die Sache und holte dann immer am frühen Morgen seine Stiefel herein. Einige Tage darauf kam der Schnei der wieder. Sein bum?, bum?, dums blieb ohne Echo. Da er seinen Lärm beharrlich fort setzte, kam die Reihe, döse zu werden, an den Studenten. Vom Bette au? schrie er: Sind Sie da auf dem Eor ridor bald mit Ihrem Höllenspektakel fertig. Sie Kameel? sie sehen ja. daß ich nicht zu Hause bin! Meine Schuhe find ja nicht draußen." Er fährt nicht mehr auf der Visett bahn Aus Hoya. Hannover, wird geschrie den: Ein Landmann aus der nahen Umgegend kehrte kürzlich spät Abends in einer hiesigen Wirthschaft ein und ließ sich kräftig zu esten und zu lrinien geben. Wo kamt Se denn her?" wurde er gefragt. ML Bnn Hannover, ick hebb' da min Dochter desött." Se sünd woll just mit'n letzten Tog kamen?" Nee, ick bün to Foote kamen." Wat, to Foote vun Hannover? Miniche, worum föhrt Se denn nich mit de Jicrbahn? Ich will mi woll wahren," fugte der Landmann. ick hebb dat in'n Wüken blatt gelesen vun de veelen Mallörs up de Jserbahn. ick gah'r nich mehr up fttten!" Sprach's, trank fein Bier aus und setzte seinen Wanderftab weiter. Afrika als Zukunftöland für den Radsport. Im schwarzen Erdtheil verändern fich nach und nach die Menschen zu ihrem Besten und auch die Negcrvölker fangen an. einzuleben, daß ein Fahrrad kein böser, sondern ein guter Geist sei und eS nur einer gewiffen Geschicklichkeit de dürfe um sich im Gleichgewicht darauf zu erhallen. Die Engländer, die im Kaufmännischen immer eine ziemlich sichere Fühlung haben, laffen es sich deshalb schon jetzt sehr angelegen sein, das Fahrrad unter der schwarzen Bc völkerung zu v rdreiten. t enn einmal arbeiten sie hierbei für die Zukunft und dann laffen sie ftch für ihre ver alteten Maschinen in der Gegenwart fefar anstandiae oder eiaentlich unan- ständige Preise zahlen und ihre Agentk treiben die roßmuty sogar so wen, kein Geld, sondern höchstens" iZlscn dein. Goldftaub und derql. im Innern Afrikas wenig Werth besitzende Schächel chen als Gegcnwerth der Fahrräder ein zuiauschen. Im ckifer. Profeffor (welcher in einer kleinen Stadt einen Aortrag hüll): Sehen Sie, daS sind die Segnungen der Neu zeit. Früher waren diese Wiffenschaf ten, die ich Ihnen eben erklärte, nur den größten Gelehrten zugänglich: beute versteht fte, so zu sagen, jeder Esel." r,' ."r.. " 31 m nitt aMaanai r" uno ocuiioj uraiiuuuuii. y