Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, November 04, 1897, Image 12
Ptc Urautfabrt. inc l d g l ä d e r G ch i ch l . tm , Hin MJflitnffitt:! DOU Den faibtt sich vielerorts mit dem Blute foL j herzlicher Bereitwilligkeit utk,flM Atl CDU! CIKIUIIICIUU Ul Hl roch der junge Bodo von Wkls lich zur Trauung wtjchnelw drr wurde vom MKck begünstigt Ansang innerhalb der nächsten Woche per Po wohl nicht. Au Mormon Island aber einzutretten versprach, und in dem Hu- , ji lici K.m iiiifc tnif mei Land-leule. er ahrene. nen ,.amp va? na, oiazi am sadelhastene,chtdümernmdm6l , f8 gfbt lande u5 aus vl'" formrn - JJJJi",j; oo5 jfnn Ö1C ,ln!unf, dnf3 jungen id. uachTeullchland gelang en d trat Bod nMde ' kannten. , che.:-an? Europa, und dazu unter so von WeiS vor eme g v ! romantischen Umstünden, war etwas ihr, daß sein JjJJJ!'? SS5 Ä ' ä td in,g er sich und da fte auf , Seltenes und mußte von der ganzen T "H tX V ' in ',r?e ! tan. 3 ?Ä Ausdeute Umgegend gefe.er. werd.,. , es, was eS wolle. Diese, nm Jßm t fc zusammen nach : Bis zur nächsten Poftftatwn. die im- ; ff 'h'm ZaN. nden en st J JSican itrT " er noch 15 englische Meilen entfernt 'He" Ehn aufmerliam on und m dem od en . semen Augen Die von IJn.u ,2iVmTin größerem Style ! reiten, und e war ausgemacht, daß der fttaölten, rnufete sie fiesen &en büß -3nsle3n t lnöe Be t. ! Postkutscher, fodald er den Gipsel des, an em Zurückhalten nicht zu den e. war., denn em.ge ginn n , , ; 3 fl v mn km tonnte, erreicht haben nn,i iirn ftir ni) null eil. DICIOICII il'uiiui.i , T , I ,. .i ai.rr. ...r,: si.k i Welch schöner Traum. Um ihn zu lxrwirklichen. hatten die beiden Gatten unaufhörlich gearbeitet. Zou für Sou gespart und sich die gröfe- terungen. ,o, jetzt teil Entdedrunaeu auferlegt. i Haltung nicht mehr. erscheinen. ZaS war eine Auslegung La Ehepaar hatte über diesen Geant stand schon lange ausregende Erdr stockte die Unter. ES handelte ftch Schon um vier Uhr Morgens aus den Beinen, ging die Frau in die VlaxU Halle, um ihre Einkause zu besorgen, dann kam fte zurück und kleidete sich an. um beim MittagStisch an der Kasse zu fitzen und die Kellner zu beausfichtigen. ?er Kalte war sein eigener Küchenchef, und man mußte ihn kurz vor den Mahl zeiten unter seiner Armee von Kassero len umheiwirthschasten sehen Er salzte Saucen, zerschnitt die Braten und ver theilte die Portionen mit unvcrgleich darum, wen man einladen. we die Tische gestellt, und wie daS Mahl zu i'animei gesetzt roerden sollte! Roch ausregender wurde die ache am Zage vor dem großen Ereigniß. 8chon bei Tagesanbruch lief Madame Gelinot aus dem Markt. Nie hatte sie ftch so leicht gefühlt; fte war wieder die selbe wie früher geworden, ging von Händlerin zu Händlerin, feilschte an den Preisen, wurde ärgerlich, entfernte nch. ließ sich wieder zurückrufen und ... - , - 1 W tt.it - 111 0,11 V 1(1 n r t;-t ft rvn cnnti var- ieo uno ;u:u ci, u ivum vr Soll an War e doch ihr E,n-! fte einen hydraulischen Apparat ftch in n er do einige Band. daS sie noch nerhald einiger Monate zu beschasten an' Leben fesselte. Tann drückte sie wußten, den Sand von seinen Gold Z U&nZAit Hand und sagte nur schützen zu befreien. Und hier glückte mit l?iser Stimmt Wenn eS denn eS dem Kleeblatt. Zu Tr.t!, mit ganz ?in muß mein Sohn, in Gottes ! rohen Werkzeugen zuerst und w unge Namen!" Und dann ging Bodo zu sei , heurer Vergeudung des BW mt Braut Anna und nahm auch von ! Sandes, wie eS unter den Umstünden ihr Abschied. Doch der wurde ihm nicht unausbleiblich war gelang e ihn-n ! leicht Das Madchen klammerte ftch doch, eine tägliche Ausdeute von 2. ' ? ... ... t.a ..x mn. ihr, hi tvm liniert Wo d ti erlangen. Den nn t npn J u icu iniu muuit iuu 0 --- .. " .. lasten.' Doch was Hilft's, mein süneS Brüutchen." ermähnte er da. Sieh, wie find Beide arm, wie die Kirchen müuse, und wann wir uns einmal heirathen sollen, daS ist gar nicht abzu sehen. Außerdem aber, Du weißt eS, wird Dein Pater nie in unsere Berbin dung einwilligen, es sei denn, daß ich genug ererbe, um Dir eine sorgenfreie Zukunst sichern zu können. Nun, und das ist eben die Gelegenheit jetzt, nach der ich mich so heiß gesehnt habe. Bin nen zwei Jahren. daS verspreche ich Dir, bin ich wieder hier, mit californi fchen Goldklumpen reich beladen, und führe Dich als mein liebes Weibchen heim." So. unter vielen heißen Thränen und Schwüren ewiger gegenseitiger Treue, wurde Abschied genommin. Und als Bodo die Straße, die rheinadwürt? nach dem Städtchen Molsheim führte, wo seiner Mutter kleines Heim war. fiegeSgewiß dahin schritt, da winkte ihm Anna noch den letzten Gruß mit ihrem weißen Tüchelchen zu. während ihr du brennenden Zähren dabei die rosigen Wangen hinab rannen. Bodo aber stimmte mit heller Tenor an: Ade nun. ihr Lieben. Geschieden muß sein ! Und er hatte ja ganz Recht, der brave Junge. AIS vermögenslose Waise, mit seinem unruhigen Sinn, war eS indem damaligen Deutschland sehr schwer siir ihn. Fuß zu fassen und sich eine ge. achtete Stellung zu erobern. Mit dem Leichtsinn der Jugend crschie nen ihm die zwei Jahre, die (i sich aus bedungcn. um sein Glück zu machen, eine so kleine Spanne Zeit nur, daß er gar nicht begriff, wie man darüber so viel Wesens machen könne. Die Ge fahren, denen er entgegen ging und von denen cr nur eine ganz oberflächliche Ansicht hatte, beachtete er kaum. Das war das Vorrecht seiner 24 Jahre, aber als er zum letzten Mal am Herzen sei ner Mutter lag und diese ihn tief in die nun doch umflorten blauen Augen blickte und dann mit bebender Stimme schluchzte: Gott behüte und beschütze Dich, mein lieber Sohn, und sende Dich gesund und munter wieder zurück !" da wankte ihm doch das Herz und der Muth für den Augendlick. Ader er ritz sich lo. und mit festem Tritt zog er fort in die Ferne. DaS waren damals wilde Zeiten in Ealifornien. Au aller Herren Länder waren sie zusammen geströmt, die modernen Argonauten auf der Suche nach dem goldenen Vlictz. und unter den deutschen Schaaren von Aden teurem, die die Dampfer in jenen Tagen an den nothdürftig hergerichic ten Docks in San Frarzisco landeten, waren Viele, henen man nicht nur viel schlimmere Leidenschaften an den der wcgencn Gesichtern ablesen konnte. Richter Lynch feierte damals wohl keine 24 Stunden, denn die wilden Gesellen waren schnell bei der Hand mit einem Strick und einem am nächsten Baumast improvifirten Galgen, und in Adwesen heit ordentlicher Gerichte und Behörden war in den Golddiftriktcn am Sacra mento und Buba die Volksjustiz nitf gar zu prompt und gründlich. Viel unschuldiges Blut ist damals geflossen, aber noch mchr schuldiges. Die söge nannten Recktie Partie?" zählten zu den beliebtesten Volksbelustigungen, und viele der alten, mächtigen Bäume des Waldes zierte zweibeinige Frucht. Jeder trug seinen mächtigen Revolver im Gurt, und auf der anderen Seite daS haarscharfe Bowicmeffcr. Natür lich hatten die ersten in die Welt hinanS gesandten Nachrichten von den uner schöpflichcn Reichthümern des Bodens auch übertrieben, und Mancher, der mit reichlichen Geldmitteln versehen auf californischer Erde angelangt war. verpratzte dieselben oei'm Kalten- und Würfelspiel, nachdem cr vergeblich vcr sucht halte, da oder dort in den neu er standenen EampS" die verborgenen Goldschätze zu heben, und schützte sich nur glücklich, wenn er mit heiler Haut auS dem Gcwühl herauskam, wieder heimwärts oder sonst in einer der jun gen StÜZte eine Beschäftigung fand. EZ ist nlcht alles Gold, was glänzt das erfuhren damals in doppeltem Sinne viele der Glücksritter, und der jungfräuliche Boden des Märchenlandes !nd mußten sie kütelmeife. mit Hacke und Spaten aus dem glutzbette gra ben und vermittelst eines Krahnes auf daS trockene Ufer heben, wo cr in Form eines kleinen Hügels, doch aus sein maschigen Drahtnetzen ruhend, unter denen wieder die Pfannen lagen, durch das Wasser allmählich weggespült ward, seinen matt blinkenden, metallischen Bodensatz, fast reineS Gold, zurück lassend. Innerhalb dreier Monate war so von Bodo und seinen zwei Gefährten eine Masse Gold zu Tage gefördert worden, die nach Abrechnung aller Un kosten auf Jeden von ihnen ein große Vermögen abwarf. Ein Jahr war jetzt vergangen, seitdem Bodo Abschied von den Seinen genommen hatte, und ob wohl die Ereignisse sich seit seiner An kunft in Kalifornien überstürzt hatten, hatte er doch nie verfehlt, regelmäßig jeden Monat einen langen Brief an seine Mutter und seine Braut zu schrei den. in welchen er jedes Mal getreulich seine Abenteuer, seine Hoffnungen. Ent täuschungen und Erfolge verzeichnete. Die ersten Nachrichten, die er erhielt, waren dagegen durchaus nicht erfreu licher Natur gewesen. Seine Mutter kränkelte seit seiner Abreise, und auch über die Familie seiner Braut lautete der Bescheid recht beunruhigend. Dann kam ein zweiter Brief, der den plötz lichcn Tod seiner Mutter, sowie den deS Vaters seiner Braut meldete. Was thun? Bodo von Wels war, sobald er den Erlös feiner dreimonat liehen Ausbeute zu Geld gcmacht haben würde, ein reicher Mann. Das mutzte er, und für den ersten Augenblick nach dem Empfang jener doppelten Trauer botschaft wollte er Alles im Stich lassen und über HalS und Kopf nach der Hei niath reisen, um seine Anna zu hei rathen und fürder ein ruhigeS, be schauliches Dasein zu führen. Allein seine zwei Gefährten, bedächtiger, alZ er, wußten ihn umzustimmen. Der Claim" war noch bei Weitem nicht er schöpft. DaS Doppelte deS Gewönne nen war mit ziemlicher Sicherheit dem verbleibenden Theile des Flußbettes zu entnehmen. Warum also diesen fiche ren. ungeheuren Gewinn verschmähen, so sagten sie, nur um drei Monate eher in die Heimath zurückzukehren? Nutzer dem aber, so sagten sie und so sagte Bo)o sich selbst, würoe ihm das einför- miae stille Leben in Deutschland mit feinen genau abgezirkelten Verhältnissen jetzt nicht mehr zusagen, nachdem er die reine, frische, freie Luft Amerika's in vollen Zügen in die Lungen gesogen. Er sollte eS doch lieber, nachdem der Claim" erschöpft und er seinen Reich thum eingeheimst, in dem neuen Welt theile versuchen, namentlich da ihn jetzt, nachdem seine Mutter todt, nichts mehr hinüber nach Europa ziehe, wenn er seine Braut veranloiien könne, zu ihm hinaus zu kommen und sich hier mit ihm zu vermählen. DaS erwog Bodo einige Tage lang Der Golddurst. daS Streben nach immer grötzeren Reichthümern, hatte auch ihn schon erfaßt, gerade so, wie jeden An deren, der in damaliger Zeit in dem Dorado des Westens war. Und eS cr schien ihm wie eine strafbare Thorheit, so viel verlockenden Reichthum, wie er ihm hier noch winkte, schnöde von sich zu stoßen. Als er drei Tage später in'S Reine mit ftch gekommen war, da setzte er sich eines Abends, nach voll brachtem Tagewerk, im Zelte, das er mit seinen zwei Gefährten theilte, hin dei'm Schein der finkenden Sonne und schrieb einen langen, bewegten Brief an Anna, seine Braut, worin er ihr Alles auseinander setzte und sie bat. ihm nach dem jetzigen Felde seiner Thä tigkcit zu folgen und sein liebes Weib zu werden. Und die Antwort traf prompt ein zur rechten Zeit. Anna willigte ein. Sie wollte innerhalb l 4 Tagen die lange und beschwerliche Reise antreten zu ihrem Geliebten, so schrieb sie. und hoffe auf ein baldige?. froheS Wiederfehen. AlS einige Wochen später die tele graphische Nachricht aus San Francisco eintraf von der Landung des Dam pferS, mit welchem Anna die Fahrt unternommen, da bereitete Bodo Alles zum Empfange seiner lieben Braut vor, wobei ihn seine zwei Gefährten mit würde, mit seinen Passagieren auf der ! Rückfahrt, cr eine Melodie, die ein ! zige. die er konnte, blasen sollte, als Signal, daß Alle? in bester Ordnung sei. So kam der Tag. und als die Post-, kutsche zur festgesetzten Zeit aus dem Scheitel deS steilen Hügels angelangt war, da ertönten die langgezogenen Töne des Posthorns. Ader e? antwor-, tete kein Echo der Freude, nicht einmal eine Salve von Revolverschüssen, als Antwort darauf. Der Wagen hielt, , und der Kutscher half dem jungen Müd chen mit echt weiblicher Galanterie be- hutsam vom Bocke. Sie blickte sich um. Kein Bodo war zu sehen, und auch von einen zwei Gesührten war keine pur zu erblicken. Aber vor dem Blockhause, da? Station. Gasthaus und Schanllokal zugleich war, standen einige Menschen, die daS junge Mädchen scheu und voll Mitgefühl anstarrten. Da trat der Geistliche. Reverend Hawkin?. heraus aus dem Haufe und näherte sich ihr mit trauriger, mitleidiger Miene. Meine Tochter," sagte cr in tief be kümmerten'. Tone, der Herr schickt Dir eine harte Prüfung. Stähle Dein Herz, damit Du sie ertragen kannst, " Ich bin gefaßt, ehrwürdiger Herr, aber was ist's ? Etwas Schlimmes jedenfalls. Ist mein Bräutigam krank geworden ? Ist ihm ein Unglück zuge stoßen?" Schlimmeres ist's. Wappne Dich mit Deiner ganzen Kraft, mein Kind, und bist Du stark genug. eS zu ertra gen?" sagte der weißhaarige alte Mann leise. Ja, doch ja, aber foltern Sie mich nicht so!" Und der Grei? ergriff die Hand des jungen Mädchens und führte fic hinein in'S Blockhaus. Da," sagte er mit sanfter Stimme, indem cr ein weißes Tuch von einem starren Gegenstände entfernte, dessen Umrisse das t,üb her einfallende Tageslicht nur undeutlich erkennen ließ, das ist Alles, meine arme Tochter, was von Deinem Gelicb tcn noch sterblich ist." Mit einem wilden Aufschrei sank Anna in die Kniee. Dann umnebelte eine wohlthätige Ohnmacht ihre Sinne. Ilcher Meisterschaft. Jeden Augenblick steckte daS Geflügel und die Gemüse in dröhr.te se:ne schöne, ernste timine durch die Küche, wenn er die Küchenjun gen anschrie : Du SchafStopf. läßt ja den Kalbs braten anbrennen! Nimm' mal das Ganseklein vom Feuer!" Und die Tage folgten den Tagen und die Jahre den Jahren. Man hatte es nicht einmal bemerkt. Die Zeit vergeht ja so schnell, wenn Einem die Arbeit über den Kopf wächst. Endlich war das so heiß ersehnte Ziel erreicht. Als Herr Gelinst eines Abends Kasse machte, konnte er seiner Frau freude strahlend mittheilen, daß das Ehepaar über eine Rente von 0000 Francs in guten und soliden Staatspapieren vcr fügte. Endlich also sollten fte ftch ihres Glückes erfreuen. Auf einer Bank in dem Blockhause lagen die entstellten, blutigen Leichen der drei deutscheu Goldgräber. Bodo war eine Kugel mitten dürch's Herz gc gangen. Sein Tod mußte ein schneller und' schmerzloser gewesen sein, denn seine schönen. jugendkrästigen Züge wa ren kaum ander, als im Leben. Wäh rend der Nacht hatte eine Bande räu berischer Mörder die drei Freunde im Schlaf überfallen, und da sie sich äugen schcinlich gewehrt hatten, so waren sie ermordet worden, und ihre Reichthümer waren mit den Schurken, die die blutige Tbat ausacfübrt. uialeich verschwunden. Das ganze Eamp" war seit dem frühen Morgen auf der Fährte der Missethäter, die wahrscheinlich jetzt schon den Lohn ihrer Verbrechen gefunden hatten. Wer die Thäter waren, das hatte man sofort gewußt, denn vier nur, und zwar die vier räudigen Schafe deS Camp", fehl ten am Morgen. DaS Gerücht der großen Reichthümer, die in dem Zelte deS deutschen Goldsucher-KleeblatteS vcr borgen seien, hatte die Ruchlosen zu ih rem Verbrechen geführt. Heute noch befindet sich in dem County-Jrrenasyl nahe San Franzisco die auf so schreckliche Weise um ihr Le bensglück betrogene Braut. Der jähe Untergang all' ihrer Hoffnungen hat sie um den Verstand gebracht, und als eine unheilbare Irre hat sie seitdem ihr ödes Dasein verbracht. Ihr Haar ist längst ergraut, aber noch immer ist es ihre Lieblingsbeschäftigung, den letzten Brief, den ihr der Geliebte damals geschrieben, mit irrem Lächeln anzustarren. Zur Hufyc: gesetzt. HniiwieSk, von Albert Ladvoeai. von ZLilhcl, !l,al. entjl Fünfundzwanzig Jahre hindurch hat ten Herr und Frau Gelinot, die sich un ter den Galerien des Palais Royal als Restaurateure niedergelassen, einen Traum gehegt und sich gesagt : Wenn wir Vermögen erworben ha ben. das heißt, wenn wir 6000 Francs Rente besitzen, werden wir uns in der Umgegend von Paris ein Landhaus kaufen. Dort werden wir einen Garten haben mit einem Bassin, in dem Fische schwimmen, und Weinspalieren an den Mauern. Die Fensterläden lassen wir unS grün anstreichen, und den Kaffee trinken wir in einer Lande. Dorthin werden wir uns zurückziehen und nichts weiter thun, als unseren Garten be bauen, den Sonnenuntergang bewun dern und unS in Hängematten schau kein.'' Ihre Anordnungen waren bald ge troffen: sie verkauften ihr Restaurant einem Neffen, der sich verheirathen wollte. Mach' es wie wir, mein Junge!" sagte Herr Gelinot zu ihm, als er den Verkaufskontrakt unterscheieb. Du suchst, wie man belohnt wird, wenn man sich in der Jugend Mühe giebt." Nun dachten sie an die große Frage, die in dem Ankauf des Landes bestand. Sie besuchten alle Dörfer und Nester in der Umgegend von Paris. Man sah sie athemlos nach den Bahnhöfen lau fen, die staubigen Landstraßen durch wandern, an den Klingeln ziehen, Thu ren aufstotzen. auf die Dächer klettern und in die Keller steigen. Nach vierzehn Tagen dieser recht ge funden, aber anstrengenden Leibes Übung fanden sie, was sie suchten; ein freundliches Häuschen mit grünen Fen fterläden und Spalieren. Es war auch ein Basfin da, allerdings hatte es kein Wasser, aber diesem Mangel war abzu helfen, wenn man eine genügende An zahl von Karaffen hineingoß. Das war das ersehnte Ideal. Als sie das Häuschen erworben, ließen sie sich seelenvergnügt darin nie der. und in den ersten Tagen waren sie ganz entzückt. Herr Gelinot stand bei Tagesanbruch auf. um seinen Garten zu begießen; Frau Gelinot harkte. Sie frühstückten und speisten zu Mittag unler einer Veranda. Ach, welche Herr- liche Luft ! Wie schön war es doch, hier im Freien zu athmen und frischen Salat zu essen, den man selbst hatte wachsen sehen! Einen Monat später bestand das Vergnügen, das den Gatten ihre neue Lebensweise, verschaffte, zwar immer noch, doch die Begeisterung war etwas weniger ledhaft, die Freude hatte sich etwas beruhigt. Gelinot bcgotz wen, aer. aber Madame harkte noch immer. sedoch ohne großen itTer. Troyoem war der Ankauf einer Schildkröte und zweier Kaninchen zu dieser Zeit die Quelle einer glücklichen Zerstreuung Es kamen die Hundstage, nd die beiden Gatten waren sich einig darüber, datz man wirklich nicht mehr ausgehen konnte: die Hitze war unerträglich. Sie brachten die Tage in ihrem Zimmer zu, zogen während der Hitze die Vorhänge zu und schlössen die Fensterläden aus Furcht vor den Mücken. Den Nach mittag über zog sich die Unterhaltung recht langsam hin; sie hatten sich jetzt so wenig zu sagen. Sie spielten wohl ein Paar Partien Piquet, doch nur der Ehre halber, und daS war nicht bcson derS aufregend. Eines TageS nach dem Frühstück hatte Herr Gelinot, der seine Zeitung laS. die Unklugheit. die Augen zil schließen; Madame Gelinkt, die gerade an einer Stickerei arbeitete, fühlte es wie Blei auf ihren Wimpern lasten. Alle beide schliefen ein, und von nun an nahmen fte diese süße Gewohnheit nach jeder Mahlzeit an. Ader der Ex-Restaura-teur erklärte, um die Würde des Hauses zu retten, sie hielten nur einfach Siesta und hätten sich entschlossen, nach orien talischer Manier zu leben. Nie hätten sie eS sich eingestanden, aber die Thatsache drängte sich ihnen auf, fte langweilten sich, die guten Leute! Sie hatten alles, um glücklich zu sein; sie fühlten das Leben, das sie sich stets gewünscht; keine Sorgen mehr, keine Aufregung, aber sie langweilten sich. Du lieber Gott, man bricht eben nicht ungestraft mit den Gewohnheiten von fünfundzwanzig Jahren. Glücklicherweise brachte im Laufe des Monats August ein langerwartetes Er cignitz in die Eintönigkeit ihres Glückes etwas Abwechselung. ES war der Ge burtStag der Madame Gelinot, und ihr Gatte hatte beschlossen, denselben würdia durch ein großes Festmahl zu feiern. Er sollten vierundzwanzig Gäste I retten !" ihren großen Haussrauenkord AlS fte ganz roth, aber mit strahlen- dem Gesicht nach Hauie zurückkehrte, tonnte ihr Gatte nicht umhin, zu ihr zu sagen: . Man möchte beinahe glauben. Dir wäre ein große Unglück begegnet." UebrigenS war auch er. wiewohl cr , eine würdige Miene annahm, entzückt. Man sollte sehen, ob er seine alten Ta lente noch bewahrt hatte. Schnell band er sich eine Schürze um, setzte seine Mütze, die er wic eine Reliquie bewahrt, auf den ,siopf. kremple die Hemdärmel auf und wurde für einige Stunden wieder der geachtete Küchenchef, den so viele Pariser Magen in dankbarer Erin- nerung behalten hatten. Man braucht wohl nicht erst zu be merken, daß daS Diner, daS nach allen Regeln der Kunst umhergereicht wurde, einen außerordentlichen Erfolg gehabt hatte; namentlich war eine bestimmte Schüssel der Gegenstand einer begeister ten Lobrede. Und Herr Gelinot empfing von einem der Gäste einem Notar und Gcmeinderath das für seine Eigcn liebe schmeichelhafteste Zeugniß; diese bedeutende Persönlichkeit zog ihn im Lause deS Abends bei Seite und fragte, ob er wohl geneigt wäre, ihm einen großen Dienst zu erweisen. Sie wissen", sagte er zu ihm, ich verhcirathe in den nächsten Tagen meine Tochter und hatte die Absicht, das Hochzeitsmahl aus Paris kommen zu lassen; doch wenn Sie meiner Köchin einige Rathschläge geben wollten, so bin ich überzeugt, daß wir nur Triumphe der Kochkunst auf dem Tisch haben werden." Herr Gelinot versprach weit mehr als seine Rathschläge; er würde da? Mahl selber bereiten, und seine Frau würde die Einkäufe besorgen. ES war eine harte Arbeit, der aber ein wahrer Triumph folgte. Mit einem Schlage verbreitete sich der Ruf des Ehepaares über die ganze Gegend, und da man andererseits erfuhr, datz sie von einer unglaublichen Gefälligkeit waren, so wurden sie in jeder Weise gebrand schätzt. Die Einen baten um ein Rezept, die Anderen um eine Handreichung bei einer delikaien Sauce. Bald nahm man die Gewohnheit an, sie ungenirt zum Mittag oder Frühstück einzuladen, doch unter der Bedingung, da, Herr Gelinot die Küche besorgen und Madame Gelinot auf den Markt gehen würde. Das Ehepaar wurde mit Aufträgen übcrflulhct. Bald stand der alte Restaurateur in dem einen, bald in dem anderen Haus am Herd, während seine Frau ihm half und die Arbeit von zwei bis drei Küchenjungen versah. Eines Abend, als die beiden Gatten wieder ermüdet und zerschlageil nach Hause zurückkehrten, sagte Madame Gelinot mit sanfter Stimme zu ihrem Gatten: Mein Freund, ich habe eine gute Idee." Was denn für eine Idee?" Da wir doch jetzt für so viele Leute kochen, so wär? es vielleicht daS Beste, uns bald wieder zu etabliren; daS wäre weniger anstrengend." Du haft nicht so Unrecht; in fünf Jahren könnten wir bei einem gut gehenden Restaurant eine ganze Menge Geld zurücklegen." Dann könnten wir unser kleines Hau? verkaufen " Und uns ein Schlotz im Wald mit eiger Jagd kaufen. 'Und einen Thurm, der auf den Flutz hinausführt." Ach, daS wäre herrlich; wic glücklich würden wir dann fein !" Das habeich mir immer gewünscht." Einige Wochen später stand Herr Gelinot wieder am Herd und Madame Gelinot ging auf den Markt, diesmal aber für eigene Rechnung. Da brjrc Meinn. In S'rta ist e müuSchenftill. kenn Deutsch- wird dort gelehrt Und selbstverständlich werden auch Die Dichter stark erklärt". ES war da? Lied vorn braven Mann". DaS in der letzten Stund' Der Lehrer seinen vchuiern lvat Mil lauter Stimme tuiid. I, ,t wird die Sache repetirt Und der Herr Lehrer fragt: Wer weiß BW Euch denn nun wohl och, WaS ich Euch jüngst gesagt Vom braven Mann? Ist Einer da, Der mir den Ansang nennt Von jenem wniiderschönen Lied, Da alle Well ja kennt?' Da steht der kleine Fritze aus lind schreit so laut er kann: Wer niemals einen Rausch gehabt, Das ist kein braver Mann!" SdflDtttt Dasein. Studiosus Süffel (weichn bereits sein Militärjahr abgedient hat, als er von einer Kneipe mühsam heimwärts tau melt): Der Mensch hat'S doch nicht leicht. Dreimal muß er als Kind, als Soldat und als Student gehen lernen!" Aus der höheren Töchterschule. Lehrerin: Welchen Zweck hat das Herz zu erfüllen?" Pensionärin: Um beim Anblick deS geliebten Gegenstandes rascher schlagen zu können!" Ein Renner. Weinbändler: Ein Gläschen Roth wein darf ich wohl trinken, Herr Doktor?" Arzt: Rothwein nicht allenfalls Weitzwein." Weinhündler: Legen Sie wirtlich auch so viel Gewicht auf die Färbet" Nicht der cdc werth, . . -O. Herr Lieutenant, Sie haben mein Kind vor dem sicheren geuertode gerettet; wie soll ich Ihnen für eine solche Heldenthat danken?!" Aeh, meine Gnädige, nicht der Rede werth; habe Gewohnheit, manch mal ein Kind ans den Flammen zu wichtig. Professor (während deS RegenS seine Stammkneipe betretend): Entschuldi gen Sie. habe ich nicht gestern meinen Schirm hier stehen lassen" Wirth: Leider nicht, aber ich kann Ihnen ja mit einem anderen aus helfen!" Professor: Aber, daS ist ja der meinige!" Wirth: Hm, ja, aber nicht der von gestern diesen haben Sie vor einem halben Jahre schon stehen lassen!" Vorschlag zur cöütc. Untersuchungsrichter (zum Gesäng iiltzwürter): Nachdem also, wie Sie sagen, die Arreftlokale momentan sämmt lich überfüllt find, müssen wir halt sehen, wo wir den Mann einstweilen unter bringen können!" Vagabund: O bitte, Herr Unter suchungsrichter. machen Sie sich doch meinetwegen keine Umstände ich komme halt dann lieber ein andermal wieder, wenn'? angenchm ist!" Rcingefeillen. Fritzchcn sührt mit Onkel und Tante auf der Eisenbahn und hat besondere Freude daran, sich zum Fenster hinaus zulchnen, trotzdem ihn der Onkel mehr fach warnt. Der Onkel sinnt auf ein Radikalmittel. Als Fritzchen wieder hinaussieht, nimmt er ihm plötzlich von hinten den Hut weg und versteckt ihn. Onkel: Siehst Du. nun hat Dir der Wind den Hnt fortgenommen!" Fritzchen weint. Onkel: Na, sei nur gut, ich werde ihn gleich wieder herdeizaubern, sieh nur noch einmal zum Fenster hinaus so Eius zwei drei!" (setzt ihm den Hut rasch wieder auf den Kopf). Fritzchcn (begeistert von dcr geheim nitzvollen Kunft'des OnkelS, wirft schnell seinen Hut wirtlich zum Fenster hin au,: Bitte, Onkelchen, mache doch das Kunststück noch einmal." Kindermund, Der Heine Otto: Warum ist denn Ihre Nase so zerschuuden?" Besuch (Radfahrer): Beim Radfah ren, mein Kind!" Der kleine Otto: Na, dann fahren Sie doch nicht so nahe mit der Nase auf der Eide!" Guter !Zaih. Verlierst Du Deinen Bräutigam Und hast Du nur den einen, So magst Du ihn mit stillem Gram, Wie sich's gebührt, beweinen. Doch ende Deine Trauer bald Und tröste Dich bei Zeiten, Sonst, liebes Mägdelein, wirst Tu alt Und kiiegst dann keinen zweiten! poetisch angehaucht. Dame: Und unser Picknick; ge denken Sie feiner noch?" Herr: Und ob! Ewig wird mir Ihr herrliches gebratenes Spankerkel vor meiner Seele schweben!" fy-pcrbel. Serg ant (zil einem Soldaten, der beim Appell mit einem aufgekrempten Hosenbein auf den Kasernenhof kommt): Müller, Sie wollen hier wohl vor ver sammeltem Kriegsvolk als Balleteuse ufftieten!" Unerwartete Wendung. Vater: Meine älteste Tochter hat einen Buckel, dafür gebe ich ihr 100.000 Mark mehr mit." Bewerber: Herr Kommerzienrath, haben Sie vielleicht eine Tochter mit zwei Buckeln?" IK'ch etwas Sicheres. Schau'. Alte, ich feh' wirtlich nicht ein, warum Du unsere Fanny nicht den Ofsizial heirathen lassen willst ! Es ist ja richtig, so ein Beamter hat vorn und hint'n nix aber das hat er holt doch sicher ff vcrschuappt. Liebe Emilie. willst Tu nicht heute Nachmittag 'mal zu mir kommen und die vielen schönen Geschenke ansehen?" .Bitte, entschuldige mich, aber der Arzt hat mich vor jedem Aerger ge warnt,"