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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Nov. 4, 1897)
3dj kenn Dir nanu, Ssls." mein SRihtübumotfift vn Vmann Aciichk. Bis Alles wissende AkidMg bereit gk bracht . in Paskwclk und UckermÜnde standen und flehen Heute noch die Körn gin.Kürajfire. daS dazu gehörige schwere LanvVkb!'kiterr?gimtnt war. wie alle wnnhmr.Onminmaejinuiuei. eoen 14 die preussisch Armee im Jahre. eingezogen und Eachverftündie IHM au ,,ricdmZ,u zuiuaiKu.p. Vvrde. begann man die in der vZraus "kgangenen ModUmachung gemachten Srsahru'ngkn in Erwägung zu ziehen und die bessernde Hand da anzulegen, o ftch dieS alS nothwendig heraus- B'i der Landwehr.avallerie ivurden die allgemein eingeführten Lanzen wie der abgeschafft und neben den bestehen. d,n Linien - Kavallerie Regimentern konnten nun ziemlich genau ocn am Punkt berechnen, wenn der alle Paoa (tirii iZrtrapsftsahrt nach den hinter pömmerschen ' nmionen von Stettin aus beginnen und wann er hier und dort etwa eintreffen werde. Außerdem war ja. mir gesagt, der vorauseilende Telegraph da. und war etwas Ihoxi derS bei irgend einer stattgehabten Bf" ftchtigung vorgesalle. 0 oraozie wow auch ein erpreffer reitender Bote ,n Ge ". 7. " . , sj...Ki;.,i zwei Meilen entierni Ivur, ,u,n, i Bescheid. . , a. Man fühlte sich daher ziemlich sicher in dem Städtchen St.. woselbst eine ESladron Landwehr-Kavallerie unter dem Premierlieutenant von ißew!? stand, das heißt eigentlich ftchcr suhlten ftch nur die drei LandwehrLieutenant-, welche zur Uebung eingezogen waren und denen die bevorstehende Befichti minn absolut gleichgültig war. fie ivarm ftrme Reiter, wohlfituirte Guts i.,.iuandMkdr'Sieg'mentkr for , . .ittelten Ofnzierdurfchen imrt so dak ein ehemaliger Ulan spater . Nackbaraarm'on. die selten Über einem Landwehr-Uanen.kg'mcn.. m ehemaliger Mraifter einem schweren LandwchrRciterregiment. ein ehemali ger Huiar oder Dragoner einem Land, wehr.husaren. oder Tragonerregiment angehörte. I I ;k. m Diese Formation hatte die Armee dem General der Kavallerie iZreiherrn von Wrangel zu verdanken, der mit sei. nen geübten alten Reiteraugcn die Mangel richtig erkannt hatte welche wahrend der Vodilmachung 1ö-0 1 bei der Landwehr Kavallerie zu Tage getreten waren. Und alS dann die mit aller Energie betriebene Ausführung dieser Formation beendigt war, ging man sofort daran, die Probe aus daS Exempel zu machen und zog die neuen Landwehr Kavallerie - Regimenter zu Uebungen ein. Da war eS nun ganz selbstverständlich, daß der König von Preußen seinem alten General den Auf. trag gab, diese neuformirten Regimen ter zu besichtigen und ftch mit eigenen Bugen von ihrer Brauchbarkeit und Tüchtigkeit zu liderzeugen DaS war dem Ikderzeit fertig, werden um 0 Uhr selb marschmgßig zum Ererciren auZrücken, und da unser Ezercirplatz unmilteldar an der ('Hauff liegt, auf welcher er ankommen muß. so können wir die Sache mit Ruhe abwarten. Wir wollen dem geehrten Herrn auch den Spaß nicht verderben und ungeheuer über, rascht thun, er freut ftch dann doch über seinen Witz. und daS Gewitter zieht dann honentlich ohne weitere Witze lei net Art vorüber!" Und! so geschah ,S. Punkt sechs Uhr am andern Morgen trat die Schwadron zum Exerciren an und Niemand hatte eine Ähnung. daß sich wichtige Ereig. niffe vorbereiteten, denn daß die Ossi ziere die Adjuftnung von Mann und Pferd lange und eingehend besichtigen, hier und da tadelten und verdcffcrn , ließen, fiel nicht sonderlich aus. denn !dies geschah ja taglich vor dem RuS Lücken, und alS man schließlich damit ' fertig war, ertönte da? Kommando zum Aufsitzen" und dann raffelte die Schwa dron über daZ schlechte Master der llei 'nen Ackerftadt zum Thore hinaus den bekannten Erereiiplag zu. Edenfalls Punkt sechs Uhr früh stieg der General der Kavallerie, Freiherr v. Rrffliacl in dem Städtchen B., in wel- ffiYfl'!i Miesen o schern", ver ihcidigte sich der Postillon, und die cisc geht ja nach Heißt Du noch immer Schmidt, mann srate der General. .Und haft bei die Pascwalker iraf. ftere jedient?" Befehl. Er-ellen,Z' Wa fiebfte, Schmidtmann ick tenne Dir. D hast mir ichon b'ter jeialmn ' , . . V l . ,1 1 , . i li , , innil H.l !(f und merfl uns uuaj guuj nuiu, fuii in S. Jeschote hatte und daß D mir deshalb wecken mußtest. Also nu man rauS mit der Sprache was ist vor jesallen und warum haft Du mir nich !j weckt ? Du wirft Deinen alten Jeneral nicht zum Narren haben wollen." Tiese gemüthliche Art. welche ja dem alten Wrangel so eigen war. bestach denn auch den Postillon vollkommen, und treuherzig erzählte er nun das Stückchen von dem Premierlieutenant von löemitz, Ader. Excellenz." beschloß er seinen Bericht, verrathen Sie mir um Gotles Willen nich. Der Herr Premierlieute nant ist ,a ein so tüchtiger Osfizier und ein so guter Mann zu alle seine Leute und so freigebig gegen die verheirathe. ten Landmchrleute und sehn Sie. Er cellenz, die Kerls wurden mir zerreißen. Meter der Zischzesellkchast doch um ein Bedeutendes und man fing an ernstlich in Erwägung zu ziehen, was .der Alte" wohl im Sinne bade. .Was kann er Ihnen denn,'" sagt Lieutenant Hahnemann. welcher ein wenig Jura und Kameralia ftudir hatte und dieS durch schanftnnige Er mägungen gern in Erinnerung brachte Gar nicht? !a:in er Ihnen. Die Be ftchtigung war nicht angemeldet und befohlen, und wenn ein General schla. send bei einer ere ehrenden Truppe vor überführt, dann ist eine dienstliche Mel dung eben nicht möglich. va Porm lichen Jagen. Wenn dann de? ZageZ La und HiZe getragen, wenn nach dem Kesseltreiben das Echuffeltreiden beginnt, dann sprudeln im reise der Zagdge noffen die Jagdwitze in munterer Laune hervor , Wiffen Sie meine Herren, beginnt der Eine, was ich da neulich mil meinen eigenen Augen gesehen habe ? ES war kur, nach Weihnachten und rl lag hoher Schnee. Ich wollte silr den NeujahrS tag noch einen Kilchenhasen schießen und ich.. alS ich eben au meiner ihiir trete, wie in einiger Entfernung von meinem Hause an einem Erlengedüsch Ion hatte keine Ordre, hier anzuhalten ein FuchS die Rebhühner silttert. chem er am Nachmittag deZ vergangenen ; wenn efttz und t 'von der Sache nichts Zages die dortige Garnison deftcht.gt uinpii. 1 , . T,,w I UH. in lt n rfrrthnft hlP INN rinm ! .rhnnrn nn Hi beNirevien. Aiivk,- freilief) lad kadron sührenden Premiertieuienan der Linie auS: er war der Aeltefte zum 'Rittmeister und von dem Ausfall der Besichtigung hing für ihn AlleS ab. Wenn ihm daher daZ Herz etwa? bange an die Rippen schlug, so konnte ihm daS Niemand verdenken, und obwohl er ein ganz ausgezeichneter Ofuzier war und feine feit einer Woche eingezogene Schwadron, foweit dies bei rohen Pfer- den in der tur,en ,eit möglich war. in alten Papa Wrangel ; h ftfr 2(erfafiuna gebracht hatte, so recht. Berlin war , n au3 Erfahrung, daß der hatte, in seine Extrapost, die IHN naq e? in der Seele des die E5j v., dem taosquariier oes iv. uwnnv 'Kegimenis onngen ivuie. DaZ dazwlichen liegende i-ialliazen sie erstthren. daß ich ihren SchwadronSlehrer in'S Unglück gebracht hülle." So. so." lächelte Wrangel. ein verfl . . , Kerl ! Also Zißewiß heißt tx V Jawohl. Excellenz, Pretnierlieute und iudr leine:. Paffagier vorichristZ müßig nach R.. und wenn der alt' Herr unS im Vorbeifahren einen Besuch ab. statten wollte, so war da lediglich seine Sache er hätte ihn nicht verschla sen sollen." .Ja. das ist Alle? ganz gut." sagte der Premier, aber dieverfl, . zwei Thaler, die ich dem Postillon, der eben im Begriffe war. zu halten, gegeben habe. DaS war doch eine Art Be stechung. und da liegt der Haken." Na, tröstet:' Limtenant von Horst, freffen kann er Sie nicht," Und heirathen auch nicht," setzte Gras Bünau hinzu. Und so berubiat. üina man uder den St.. wo die uns bekannte Landwehr-1 nant von itzewitz !" Schwadron lag und übte, wollte er "eii passam MtMtyMen uno oie cylvu dron besichtigen Er wollte mir zwar nich kennen ler nen, aber ich will ihm kennen lernen . Seine Adjutanten sagte der General und gab nun Befehl, hatte er einer Familienfeier wegen auf nach R. weiter zu fahren. . . i ci an UahVam , ,, i 4 brnn flUCD aslNÜ ruhig, die Truppen in den Marken, , m nur zu oft für ein Versehen oder deren Kommandeur er war. konnten! mißglückte Evolution, woran er ihn auch entbehren, und er hatte daher m lUlf jctjulbifl war. hatte büßen vollkommen Zeit, mal zur Abwechslung ! üffen. Als Frontoffizier hatte ihm in die Provinz zu fahren uno nco, oie ; f rufaer bei ähnlichen (sselegenDnlcn eoen - t 1 r '. i f - ' m fTi II Z ..C. . . s . . . I i avallerie da,eivfl anzulegen. , farjs Als die Kunde davon zu den Kaval-! (Xit lerie-Negimeniern ivm. iptfrcu uu oi gimentö-Kommandeure gewaltig die Ohren, die alten Rittmeister, welche der Majorsecke nahe waren, bekamen ein gelindes BefichtigungSfieber. verbunden mit obligater Gänsehaut, und nur die jungen Lieutenants befanden sich wie immer in dem Stadium absoluter r m JU(.a l. . U,i..li tute groize Gemuiyrue uciccu, aber war er sich seiner Verant wortlichkeit voll bewußt, denn er ,oure zum ersten Male dem ersten euer. Generale der Armee als Führer gegen überstehen. Die vier Csn;iere saßen am Abend in ihrem Stammhotel bei einem Glase Grog und unterhielten sich von dem zu erwartenden Beiuch des iVenerais vv einige Lage oeuriauvi uno ,v um n tVinr ftahrt allein an. Das wurde ihm dock schließlich langweilig, denn der Schwadronen Adjutant, welcher ihn auf derartigen R. standen, wie schon gesagt, der ! Stab des Regiments, sowie einige edenio auch deffelben. drei Schwadronen deZ zur Uebung ein- 41U MiUilt, Wmv O ä" I . . z . ( , . k.i...ik. , k.i,it, uNent?. aeioaencn Lanswehrregiments. welche hatte zu allernächst die Verpflichtung, ! alle der General eingehend besichtigt ihn unterwegs zu unterhalten und vor ! und dann ferne Zufriedenheit mit dem dem Einschlafen zu bewahren. Heut Gesehenen auSsprach. - sehr zur Be nun war er allein, die Sonne schien friedigung der beiden Regiment-Eom Wurstigkeit und amüftllen sich über die i wrangel, wobei man sich manche luftige tw M ' ! IC sCfiafÄ l . - . l . Lt r iit Änailmeierei" ihrer geehrten löhei, denn fte hatten bei den zu erwartenden Besichtigungen nichts zu verlieren, durf. ten wohl aber hoffen, irgend einen Miß zu erleben, ohne welchen, wie fte muß. ten, eine Wrangel-Jnspizirung kaum zu denken war. Der alte VerS galt auch damals schon : Lieutenants höchst verbrecherisch. Finden Alles lächerlich." mtr da? war in der That so. Wer die heiteren Geschichten alle sammeln wollte, welche sich auf derartigen Jnspi zirungsreisen zugetragen haben, könnte damit ganze Bände anfüllen, denn Papa Wrangel war nicht nur ein äußerst schneidiger und sachverständiger Borge fetzter. sondern er besaß auch bis in sein hohes Alter hinein einen großartigen Humor, der freilich sehr oft in beißende Ironie und schärfsten SarkaSmuS aus artete und für den. welcher ihm dazu Veranlassung gab. ost die übelsten Fol gen hatte, und wenn windige Lieute nantS ftch darauf freuten, den guten alten Papa" nun endlich auch kennen zu lernen, so sollten fie zu ihrer namen losen Ueberraschung sehr bald die Ersah rung machen, daß Se. Excellenz den alten guten Papa" in Berlin zurück gelassen hatte, und daß einzig und allein der General der Kavallerie" vor ihnen stand und ihnen die Flötentönc" so recht von Grund aus beibrachte. Wie ein Wetter fuhr er unter fie. er scdicn aan, vlöklich und unangemeldet, ließ alarmiren und ausrücken und fühlte ! zu . v .1 i 4,... den Regimentern uno nnzann, uwu droncn so auf den Zahn, daß ihnen Hören ;nd Sehen verging und mancher Regimentskommandeur und Eskadron chef dabei in die Versenkung fiel, um nie wieder zum Vorschein zu kommen. In den westlichen Provinzen, wohin überoll Eisenbahnen führten, gelange ihm dieses Ueberfallssyftem auch voll, kommen ; nach dem Osten hin aber war die Sache schon schwieriger, denn in Stettin hörte die Eisenbahn auf und bis Königsberg hinaus mußte sich der General der Extrapost bedienen. Das war nicht nur zeitraubend, sondern auch langweilig und die beliebten Ueber raschungen gelangen auch nicht mehr so recht, denn die Regimentskommandeure telegraphicten sich gegenseitig die An fünf t des Generals und so hatte man immerhin einen längeren Vorsprung, um seine Vorbereitungen zu treffen, ob- wobl man stets ehr erstaunt that, Excellenz sehen. An der Chaussee zwischen Stettin und Danzig liegen zahlreiche kleine Städte, welche damals, und wohl noch heute, kleine Kavallerie-Garnisonen hatten, die denn auch der Reihe nach von dem General besichtigt wurden, wobei fich dann oft die sonderbarsten Scherze er eigneten. ES war im Frühjahr 1856, als Papa Wrangel wiederum zum Zwecke der Jnspizirung auf der großen Ost. Tour unterwegs war. Daß er von Berlin nach Pasewal! gereist sei, hatte Geschichte, die bei früheren ähnlichen Gelegenheiten und anderen Regimen tern pasftrt war, erzählte. Ja, ja. lachte Premierlieutenant von Zitzewitz. daS Alles ist recht spaßig, wenn man sich'S gemüthlich m der Kneipe erzählt, aber ich könnte einen Vers von Heine, etwas abgeändert, dabei citiren: Und wem es just passt rt h?r flie.it ZUM Tempel raus!" Die Witze, die der Alte mitunter macht, sind nur zu oft gepfeffert und gesalzen. Wiffen Sie denn, wie es vor zwei Jahren bei den KUn Ulanen zugegan gen ist?" . Nein. Bitte, erzählen Sie. Herr Premier!" sagt! Li'Utenant von Holst Nun. das war so: Excellenz ließ sich das Regiment in allen Gangarien vorererciren und jagte kein Wort wäh renddeffen: dann ließ sie fich jede Schwadron einzeln vorführen, sate aber wieder kein Wort, und AlleZ war schon der Meinung, daß man recht gut abaeschnitten bade. ES sollte aber an- ders kommen. Nach Besichtigung der letzten Schwadron ritt er eine weite Strecke in daZ Feld hinein und ließ dann Ofsizierruf" blasen, und wie rasend sauften die Herren dann auf den General zu, wobei der lange Eberhardt das Unglück hatte, nicht rechtzeitig sein Pferd zu pariren und eine Strecke wei ter ritt. Und nun kam die Kritik. Meine Herren," iagte ErzeUcnz in lei- suk,. ico aaoe IINI npr irnni men ausnehmend gefreut, Sie Alle so wohl ehen, das ist aver auch oie ein- zige Freude, die ich heute gehabt yaoe. Und nun giug's los. Na. ich sage Ihnen, es blieb kein gute? Haar an dem ganzen Regiment, und das Ende vom Liede war, daß schließlich der Regiments-Commandeur und alle vier Rittmeister den Abschied nahmen, wäh. renk Eberhardt ohne sein Wiffen und Willen eines TageS zur Infanterie ver skl wurde und daraufhin ebenfalls den Abschied genommen hat. Was sagen Sie dazur . Donnerwetter !" nef Lieutenant Hahnemann. indem er hastig sein GlaS leerte, da hört aber Alles aus!" Ja. so," sagte der Premier, daS mit dem Wohl aus,eyen mai uuiv ein Witz, aber der Geier hole diese Art Witze, ich wünschte von Herzen, wir wären ein paar Wochen älter und hüt ten die Geschichte überstanden:? Witze will ich ihm gerne schenken." ynnr hir inr Landwedr- UIUCUMI"' r?. . Itl" in.. 1 rl mioW ... i.i t .: cx ... . ,.Mnig 'j iimnraimf nfi ratuc uui u uu v uwhii n sinn! niprrnnri'i oei niu u uounu uuutm-"1 . I Gras Bünau eingetreten, hatte den Osn- zieren seine Reverenz gemaqi uno iuuiuc zum Platznehmen eingeladen. Herr Premier." berichtete derselbe, ich "habe soeben von meinem Vater aus Schalken Nachricht erhalten: Excellenz will morgen in aller Frühe m B. ab fahren und wird demnach früh bei uns eintreffen." So, so, also schon morgen , sagte der'Pre'mier. er hofft unS also, da er sich nicht anmelden läßt, zu überraschen. Na da müßte er noch früher auf. stehen . , , , wir find. Gott sei Dank. heiß hernieder, die Gegend war mono ton und bot nicht daS geringste Interesse und die Tage vorher waren anstrengen den Diensten gewidmet gewesen. WaS Wunder also, daß der alte zweiundsieb naiühriae Herr, welcher in wenigen Monaten sein sechszigjührigeS Dienst, jubilüum feierte, ermüdet und gelang weilt, wie er war, allmählich in festen Schlaf verfiel. Er schlief also , , , und er schlief noch immer fest, als der Wagen sich dem Platze näherte, an welchem der Premierlieutenant von jitzewitz mit seiner Landwehr - Schwa dron hielt und der Jnspizirung entge gensah. Als der Premierlieutenant daS Ge fährt von Weitem erblickte, ließ er feine Schwadron in Front aufmarfchiren und begab sich dann selbst an die (Zbauffee. um den hohen Herrn zu emvfanaen. seine Meldung zu und selbstverständlich davei ein unge heures Erstaunen über dieses zufällige Zusammentreiien zu heucheln. Nun war der Wagen ganz in oer Nähe und der Premier will soeben sein Pferd zum Galopp anspringen laffen. um reglementsmätzig feine Meldung zu machen. da stutzt er und hält den Zügel an, . . eine ganz verwünschte Idee fährt durch seinen Kopf. Er schläft", murmelt er, und es wäre Sünde, den Schlaf des Gerechten zu stören." Dann biegt er langsamen Schuttes aus die Chaussee ein, winkt dem Poftil lon zu. legt den Finger zum Zeichen des Schweigens auf den Mund, drückt ihm ein blankes Zmeithalerftück in die Hand und winkt ihm zu. weiter zu fah ren. Der Postillon hat Alles verstan den. steckt schmunzelnd den Judaslohn in die Tasche und fährt seine alte schla sende Excellenz behutsam weiter; der Premierlieutenant aber begibt ftch. über seinen gelungenen Streich erfreut, lang- samen Schrittes zu seiner Schmadron .wirf f(ir beute war er gerettet. Die Schwadron aber hat ja wohl daS Alles gesehen, jedoch nichts davon begriffen, nur die vor ihren Zügeln haltenden Osfiziere haben das Gesehene verstanden und lächeln vor ftch hin. nicht ohne fich innerlich zu gestehen, daß ihr verehrter Premier von Zitzewitz doch ein ganz verfl Kerl" sei. Der aber that, als sei nichts vorgefallen, exercirte noch kurze Zeit weiter und rückte dann, als eine etwaige Rückkehr des Generals kaum mehr'zu erwarten war mit feiner Schwadron unter dem se,qmeiter ,ei ner drei Trompeter hochbefriedigt in die Quartiere. Unterdeffen hatte der Postillon seine noch immer schlafende Excellenz Vorsicht tig weiter gefahren, und da das holpe rige Straßenpflafter deS Städtchens dieselbe sicher geweckt Hütte, so fuhr er, eingedenk deS schönen TeinkgeldeS. daS ihm so unerwartet in die Tasche ge flogen war, auf einem ihm wohlbe kannten, weichen Feldweg um dasselbe fimim und erreichte aus diesem Um- roeicge v nrn . m . . . j tu xm nun geraden Weges iiuu, vc Stabsquartier des Regiments, wohin die Reise ja eigentlich ging, führte. Excellenz aber schliefen noch immer. Als endlich der halbe Weg zwischen St. und R. zurückgelegt war. erwachte der General. Sind wir denn bald in St.?" fragte er. Da find wir ja schon lange durch, Excellenz", erwiderte der Poftillon. Kerl, warum haft Du mir denn nicht jeweckt?" donnerte ihn der Gene ral an. mandeure Nach Beendigung der Kritik wandte sich Wrangel an den Kommandeur deS Landwehr. Regiments, der im Uebrigen etatSmüßiger Stabsosfizier des gleiche namigen Linien-RegimentS war, und fragte: Sagen Sie mal, lieber Oberstlieu ten'ant von Münchow. hat denn Ihr Landwebr-Regiment blos drei Schwa dronen?" Nein, Excellenz," erwiderte verwun dert der Gefragte, vier; die vierte fteht in St. und werden Excellenz dieselbe bei der Durchreise wohl gesehen haben." Ja." lachte der General, das den ken Sie wohl, aber der miserable Kerl, der Zitzewitz, hat mir anjeführt." Und nun eriäblte er. was ihm der Postillon verrathen, und wie man ihn schlafend weiter jejondelt" habe, wobei . ... et'i - .rn . l. rrtx, niA.k.(tMs machen oie lviaosoisiziere uv ,v,ucn ouuitnun ein Schauder oer Enirunung eriaßie, wenigsten? scheinbar, während die übrigen Offiziere gewaltsam an fich hal ten mußten, um ihrem Vergnügen über den famosen Streich nicht einen hör und fichtbaren Ausdruck zu geben. Was ift denn nu eigentlich der Zitze witz für einer?" fragte der General den Oberst. Er ist einer meiner besten Offiziere. Excellenz," erwiderte der Gefragte, und ich begreife in der That nicht, wie er auf die Idee gekommen sein kann. Euer Excellenz so arg mitzuspielen." Na." lachte Wrangel, er wird wohl Angst gehabt haben, mir kennen zu ler nen, der dumme Kerl .... der alte jute Wrangel hat noch keinen jefreffen. Der Poftillon machte ja ein großes Wesen von ihm, er soll auch seine Land wehrleute gut behandeln und, wenn'S Noth thut, tüchtig unterstützen, ist ja ganz brav, das." Jawohl, Excellenz." bestätigte der Oberst, der Premierlieutenant von Zitzewitz ist nicht allein ein ausgezeichne ter Offizier, fondern auch, Alles in Allem genommen, ein ganz braver Mensch." ! Na, das freut mir ungemein sagt Wrangel, und deshalb will ich ihn kennen lernen, und da er mich, so zu sagen, abgewunken hat, so soll er zu mir kommen. Schreibe 'mal auf, mein Sohn," wandte er sich an den Regi mentsadjutanten: Der Premierlieu tenant von Zitzewitz erhält den Befehl, fich heute über vier Wochen bei mich in Berlin zu melden, und zwar Vormit tags um zehn Uhr in meiner Woh nung Und nun. meine Herren, laffen Sie uns unser einfaches Reiter mahl einnehmen, hernach muß ich weiter." Während deffen herrschte in St. eine ungemein fröhlicheStimmung. Schmidt, mann, der Poftillon. war mit seiner leeren Extrapost zurückgekehrt und konnte eS fich nicht versagen, ein wenig auSzu spannen und zu füttern, bei welcher Ge legenheit er denn den Spaß erzählte, den der allbeliebte Premier von Zitze witz mit Papa Wrangel losgelassen hatte. Die Ofmiere. welche im schwar- zen Adler speisten, feierten dies Heitere Ereigniß ganz besonders fröhlich mit Sekt und Gläserklang und der Held des TageS konnte ftch der Besorgniß nicht entschlagen, daß sein Streich am Ende doch noch ein ernste? Nachspiel haben könne. Die Richtigkeit dieser Anficht bestätigte fich leider nur zu bald; denn als gegen Abend die Ordonnanz mit dem Tagesbefehl auS dem StabSquar tier eintraf und die freundliche Ein ladung deS Generals nach Berlin über brachte, da fiel der HeiterkeitS-Thermo- all litt iaacsordmiiu über und wid mete ich einer weiteren Sekt-Auflagk. H, und befohlener Maßen i an einem nach vier Wochen trat der Premierlien ! tenant von Zitzewitz nach geschehener! Anmeldung im Paradeanzug in daS Zimmer des Generals von Wrangel ein. Premierlieutenant ton Zitzewitz vom I, Ulamnregiment auf Befehl Eurer Excellenz ganz gehorsamst zur Stelle!" meldete der Eintretende. Excellenz saß im Lehnstuhl und sah den Lieutenant mit scharsen Augen musternd von oben bis unten an, dann stand er auf und sagte: Siehst Du. ick kenne Dir nanu, mein Sohn! DaZ freut nur. Du jefällft mir nämlich.... Wenn Du nämlich die Franzosen 'mal so anführst, wie mir vor vier Wochen, so ist Dir der Orden ..pour le mei'ii " sicher. Weil Du aber Deinen alten General ante führt hast, und daZ jegen die Subordi nition verstößt, so hast Du acht Tage Stubenarrest, lieber Sohn Ver stehst Du mir?" .... 5Zu Befebl. Eneflens." antwortete der Premier, dem ein Stein vom Her j auch zen fiel, daß die Sache so gelinde endete. Mit der Frage: Haben Exzellenz sonst noch etwa? zu befehlen?" wollte er nun den Rückweg antreten. Ja. mein Sohn." sagte der General und nahm ein Schreiben vom Tisch, hier ift noch was vor Dir. ,, .Seine Majestät der König haben nämlich von Jemanden erfahren, daß Du nicht nur ein tüchtiger Offizier bist, sondern auch für Deine eingezogenen Landwehrleute int und reichlich gesorgt haft das war brav von Dir, mein Sohn und haben allergnädigst jeruht, Dir in Deinem al ten Regiment zum Rittmeister und Es kadronchef zu befördern, wozu ich Dir bestens jratulirc , , , Und nu fahre nach Hause und fitze Deinen Arrest ad, denn Ordnung muß find, und dann Über nimm Deine Schwadron und thue Dei nen Dienst. anführen wirst Du mir wohl nicht wieder, wir haben uns ja nanu kennen jelernt Adieu, mein Sobn." Der geehrte Leser wird ftch denken können, mit welchen Gefühlen der so Gemaßregelte diese Eröffnung entgegen nahm, wenn die Disziplin es gestattet hätte, wäre er dem alten Papa Wrangel am liebsten um den Hals gefallen, so aber konnte er nur seinen gehorsamsten Dank aussprechen und verließ dann freudestrahlend das Zimmer. Berlin zu genießen hatte er keine Lust, auch verbot das der ihm zudiktirte Stuben arrest, und so reifte er nach kurzerErho- lung sofort wieder in seine Garnison zurück, woselbst die Kameraden seine Rückkehr sehnsüchtig und neugierig er warteten. Und als dann das Resultat dieser sonderbaren Strafreise bekannt wurde, da war des Jubels kein Ende, und am Abend wsr das ganze Osfi zierscorps bei einer Riesendowle ver sammelt und trank auf das Wohl Sei ner Majestät, des alten Papa Wrangel und des gemaßrcgelten neuernanntcn Rittmeisters zahlreiche Becher. Der Rittmeister von Zitzewitz aber ist stets ein Liebling des alten Wrangel geblieben, ift von Stufe zu Stufe weiter vorgerückt und hat zehn oder vierzehn Jahre später auf den Schlachtfeldern bewiesen, daß er jederzeit der rechte Mann an der rechten Stelle war. Vor her aber hat er noch manche Besichtigung vor dem General Wrangel mitgemacht und wacker bestanden, aber kein Lob war für ihn größer, als wenn der alte Herr von ihm sagte : Ick kenne ihm !" meinen, er Utteit ch mit den Rebhühnern?" Nein, durch nicht, er streute ihnen Futter hin," .Na. Berehrtefter. da muffen Sie sich Sonn lagSjüger aussuchen, denen Sie so et wiZ ausdindcn lonnen." Aber durch auS nicht! Die Sache ift sehr einfach, e war mein Jagd-Ausseher. der Fuchs heißt !" Hahaha! Sehr gut! Apropos, meine Herren, kennen Sie den Unter schied zwischen einem Sonntagsjäger und einem Lotterieloos? Nein, schießen Sie los!" Ganz einfach, eS besteht gar keiner, denn bei'in Sonn, tagsjäger, wie bej'm Lotterieloos ist ein Zrcffer reiner Zusall." DaS stimmt! Können Sie mir aber sagen, waZ daraus wird, wenn ei Sonntagsjäger kalten Wintertage Jagd- geschichteii zum Besten giebt V Nein! Was denn?" Nun. kalter Aufschnitt !" Eine hübsche Zreibjagdgeschichte kann auch ich Ihnen erzählen, meine Herren." meint jetzt ein Anderer. Bei der letzten Treibjagd des JagdclnbS in Z. schoß ein Herr einen Hasen. Der überschlug sich und blieb mausetodt lie gen. Der Nachbar deS Herrn, ein dicker äkerneift r. schießt nach minutei lan ger Pause zum Erstaunen der übrigen Jagdgätte ncch eine Ladung auf den unglücklichen mausetodten Lampe. Da tritt ein Herr auS der Jagdgesellschaft an den biederen Bäckermeister heran und fragt ihn: Gehört der Hafc viel leicht zum Kriegerverein?" Wie so denn?" fragt dieser. Na. Sie haben ihm ja noch eine Salve ttder'S Grab ge schaffen!" Gar nicht übel," bemerkt ein Trit ter. Kennen Sie übrigens die We schichte von dem Apotheker in M.. der bekanntlich Vegetarier, aber, wenn er Nichts trifft, doch ein eifriger Jäger ift?" Nein, nein! WaS ift's mit Dem?" EineS TageS war er bei dem alten Hauptmann H. auf der Hasenwche und häufte dabei wieder ein mal fürchterlich unter den Kohlköpfen auf dem Felde. Aber. Herr Apothe ter, Sie treffen ja keinen einzigen Ha sen!" sagt der Hauptmann zu ihm. Nun, ich gehöre ja zum Thierschutz, verein. " So. dann begreife ist erft recht nicht, wie Sie als Vegetarier fo gegen die Kohlköpfe wüthen können!" FamoS! DaS sieht unserm braven Hauptmann ähnlich!" Und fo geht eS weiter, bis die Ge müther in Folge der reichlich genoffenen Jagdschnäpse immer erregter werden und schließlich allgemeine Abspannung folgt, denn fo ein Jagdzug ift an strengend. Jägerlatein und agdschnurren. Mit der Jagd-Eröffnung ift zugleich die Zeit gekommen, in der daS Jäger latein und die Jagdschnurren die üppig sten Blüthen treiben. Wer kennt es nicht, das Jägerlatein, jene humoristi sche Würze in der Erzählung von Jagd Erlebniffen. wobei der Phantaftc der weiteste Spielraum geboten ift! Ein trauriger Jäger ist undenkbar ; Humor, frohe Stimmung und Gemüthlichkeit müffen den Menschen packen, wenn er die Sorgen und Plackereien des Alltags ledens wie ein beengende? Gewand ab. geworfen hat und mit heiteren Wald genoffen hinausgezogen ift zum höh. Wenn die Krauen nur mit den Gesetzen der Natur in Har monie leben, so hat jedeS Lebensalter seinen eigenen Zauber. Der Schönheit Fülle nähert sich ihrem Höhepunkte nicht vor dem 35. oder 40. Jahre. Helena, die große griechische Schönheit, war 48. Jahre alt, al? sie nach Troja kam. Aspafta vermählte sich erst im 37. Le bcnsjahre mit Perikles. und glänzte noch 38 Jahre darnach wie ein Stern der Schönheit. Kleopatra war über 30 Jahre alt. als sie dem AntoniuS begeg nete. Diana von PoitierS zählte 36 Jahre, als fie Heinrichs des Zweiten Herz gewann. Der König war halb so alt, wie Diana, körte jedoch nie auf, fie zu verehren. Anna von Oesterreich war 38 Jahre alt, als fie als Europa? schönste grau bezeichnet wurde. Ma dame de Mainter.on war, al? Ludwig der Vierzehnte fie kennen lernte, 43 Jahre alt. Mlle. Mar?. die berühmte Schauspielerin, war am schönsten mit 45 Jahren und Mme. Rccamier zwi scheu 35 und ü5 Jahren. Die wahrste und stärkste Liebe wird durchaus Nicht immer von 20jährigen Schönheiten ein geflößt. Das alte Geschwätz über das bezaubernde 17. Lebensjahr mutz vor der alten Erfahrung zurückweichen, daß in der Unreife die höchste Schönheit nicht zu finden ist. Denn unter Schönheit versteht man nicht blos wohlgefmmte Züge und frische Gesichtsfarbe das haben auch geistlose Wachspuppen. Die thauigc und rosige Gesichtsfarbe der Jugend ift ein besonders herrliches Ge schenk der Natur, aber einer Frau bestes und reichstes Alter ist eigentlich das zwischen 36 und auch Über 40 Jahre. Jene Frau begeht den größten Fehler, die ftch in einem gewissen Alter für Paffee" hält. Sie muß es nur ver stehen, würdig dem höheren Alter ent-gcgenzugehen. Ein prciktichcr Arzt. A. : Gegenwärtig verbietet mir der Arzt Champagner zu trinken !" Wahrscheinlich, bis Tu ihm Rechnung bezahlt baft." feine llnticarci'lich. Backfisch (nach dem ersten Kuß) : da steht die Welt nicht still? !" ,Und