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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Oct. 21, 1897)
Eine tolle WM tumoruf- von r d m , g ? i h l. Man laß im gemüthlichen braunste täfelten Nebenzimmer bei Aoldenen AslkiS und soracd bei rmein Ins 4 ÜRünchner und einer guten Cigarre so recht behaglich von den Sorgen und dem Kummer dikler Welt. Nur Dr. Maidkig machte ein finsteres Gefichi und nahm mit keinem Wort an der Unierhaltung Theil. Erst als man, wie nntitllich. auch auf die ftadtischc Polizei und ihre Parteilichkeit gegen die braven Bürger den Spitzbuben gegen ttder zu sprechen kam, wurde er auf. merksam und murmelte die ärgsten Echimpfworte und Flüche über das würdige Organ der Sicherheit vor sich hin. Als aber gar ein ustizrath die Vertreter der rächenden (Gerechtigkeit eifrig in Schutz nahm und behauptete, bei den heutigen Ersetzen und Beftim mungen sei eine Ungerechtigkeit über Haupt nicht mehr möglich, wurde er förmlich grob. Was wollen Sie behaupten." schrie er mit lauter Stimme, Spitzbuben. Hallunken find Ihre Herren von der Polizei. Oder können Sie eS vielleicht anders nennen als schändlichen Miß bnnich der Gewalt und schnödeftc Par teilichkeit. wenn man einen ehrbaren hiesigen Bürger und Ärzt eine Nacht lang in oiizeigewahrsam dringt wegen Erregung öffentlichen Aergernisses und wegen Nachtruheftörung. weil so ein elender Student ihn nnithwillig des Pacht? aus dem besten schlaf heraus ""lautete?" Dabei sah er sich wüthend im ganzen KreiS seiner Stammtisch, genossen um. Diese schienen natürlich alle aufs höchste entrüstet und baten ihn unter Versicherung ihrer innigsten Theil nähme, ihnen den entsetzlichen Justiz mord doch näher auseinanderzusetzen. DaK dabei die und da einer dem an dern verstohlen zublinzelte und mancher aS Lachen kaum verbergen konnte, merkte der gute Doktor in seinem Zorn natürlich nicht. Mit brummiger Stimme fing er an zu erzählen. Ader je mehr er ins Er zählen hineinkam, desto aufgeregter wurde er. und desto lauter und höher klang fein Organ. Neulich," begann er, war ich den ganzen Tag über sehr beschäftigt gewe sen; überall Kranke, überall nichts als die langweilige Influenza. Endlich schon spät am Abend kam ich nach Hause und beaab mich trod des KeifenS meiner alten Haushälterin nna, ohne noch etwas zu mir zu neh men, schleunigst zu Bett. Heute Nacht," dachte ich. bringt Dich keiner mehr heraus. Auch der uneigennützigste Mensch muß einmal seine Ruhe haben." Unter solchen Gedanken schlief ich ein, Anfangs ging alles gut. Ich träumte den herrlichsten Traum, den man ftch denken kann. Im Wald lag ich unter rauschenden Bäumen zwischen duftenden Blumen Mi frischem kühlen Gras, so ganz frei und ohne Sorgen, die Sonne lachte durch da grüne Laubdach und bildet? vtigenoe enexe aus den saftig grünen Blättern: in den Zweigen zwitscherten die Vögel; um mich flatterten bunte Schmetterlinge, goldig glänzende Küfer und summende Bienen. Plötzlich war es mir, als ob ich mei- nen Namen gehört hätte. Richtig! Ganz deutlich summten und surrten mir zwei Bienen ins Ohr: Dr. Maiberg. Dr. Maiberg!" Elstaunt horchte ich auf. Da schrieen schon alle Vögel und alle Küfer mit ein ander: Dr. Maidcrg, Dr. Maiderg!" und das grüne Laubdach rauschte den Baß dazu: Es brennt, es brennt, es brennt!" Jetzt hörte ich auch schon Glockenlüu ten in der Ferne. Um Gotteswillen," dachte ich, meine fast vollendeten Manuskripte zu dem neuen Werk und meine sonstigen so mühsam erworbenen Papierchen." Noch halb im Schlaf sprang ich aus dem Bett. In der That ! ES läutete mit aller Macht an meiner Nachtglocke und wollte gar nicht mehr aufhören. Sollte mein Traum zur Wahrheit werden? Ich nahm mir gar nicht die Zeit mich anzukleiden. So wie ich war eilte ich hinaus um 111 sinnen. ES war dabei nicht besonders viel ge wagt. Denn ich wohne a, wie tt Me missen, parterre, gleich neben der HXausthÜr. Als ich diese aber aufmachte, sah ich keinen Menschen mehr davor. Nur eben um das Straßeneck verschwand Jemand eiligst, und von dort tönte dann auch ein schallendes Gelächter. Leider bin ich von Natur aus schon äußerst jähzornig. So wie damals aber bin ich in meinem ganzen Leben noch nie in Wuth gerathen. Mit einem kräftigen Fluch sprang ich zum HauS hinaus, dem Kerl nach. in k?ms?lnen Auaenblick ihn! ?s m'n- ter mir einen Krach. Die HauZthür war zu geflogen, und da stand ich nun in meinem baumwollenen Nachtgewan dung einsam und verlassen auf der Straße, in der keineswegs warmen Nachtluft. Was sollte ich machen? Meine Anna schläft ganz oben in einer Dachkammer. Ich mußte also, wohl oder übel, bei der Konsistorial-rath-wittwc im ersten Stock anläuten. Ein anderes Mittel gab es nicht. Gesagt gethan. D I' l r s llll(1lKllilsf w HHr Jahrgang lU. Bkilagc zum Rcbraoka Staate Anzeiger. o. . Ich drückte krüftig aus den Knopf: so kräftig, daß man das Läuten bis auf die Straße heraus hörte. Unterdessen näherten sich auf der letz' teren Schritte, und da ich mich doch in meinem allzu dürftigen Kostüm nicht gern demiinden, lassen wollte, so läutete ich noch klüftiger und polterte mit den ,sauflen gegen die pausthür. Die Schritte kamen immer näher. Endlich öffnete fte oben ein Fenster, und die dürre Gestalt der ehrbaren Wittwe wurde sichtbar. Ich aber dachte nicht mehr an mein leichtes Kostüm, sondern sprang vom Trottoir auf die Straße hinab und schrie in meiner Aufregung so laut ich konnte: . Machen Sie auf: so schnell als möglich. nahen ftch Schritte." Nun, was die Folge war, ist mir heute bei ruhiger Ueberlegung viel leichter erklärlich, als damals. Die ftttsame Konsiftorialrüthin hatte mich kaum erblickt, als sie auch schon einen lauten Schrei auSftieß und jäm merlich um Hilfe fchrie. Ein Verrück ter will ins HauS eindringen! Hilfe! Hilfe! Ein Verrückter" tönte ihre gel lende Stimme in die Nacht hinaus. Noch stand ich wie erstarrt vor Schrecken, als mich einige Füuste am Hemdkragen packten und zwei Stimmen mir ins jhr brüllten: sie find ver haftet." Es waren zwei Schutzleute gewesen, oeren schritte ich vorhin gehört hatte. All mein Widerspruch und meine Be theuerungen halfen nicht?. Die in ihren sittlichen Gefühlen durch mich so tief beleidigte Wittme versicherte. Herr Dr. Maiberg fei vor einer viertel Stunde ausgegangen. Sie habe ihn die Thür offnen und sich entfernen hören. Wahrscheinlich waren eS natürlich die Schritte des infamen Anläuters die fi gehört hatte. Dunkel war eS auch hier unten auf der Straße, und so schwor sie ocnn aus stem und Bein, ich sei nicht der Dr. Maiberg und gehöre absolut nicht zu den Bewohnern ihres Hauses, sondern sei ein schändlicher Lump oder ein Verrückter. Endlich schien Hilfe zu nahen. Zwei anständig gekleidete und offen bar den gebildeten Ständen angehörige junge Herren näherten ftch uns. Ich bat sie flehentlich, mir zu helfen. Die beiden Kerle jedoch wollten ftch schier wälzen vor Lachen, als ich ihnen mein Unglück erzählte. Dabei kam mir das Lachen des einen gar zu bekannt vor. 3$ könnte heute noch einen Ijet ligen Eid darauf leisten, daß eS daffelbe war, was ich nach dem Oeffnen der Hausthür hinter der Straßenecke gehört hatte. Das versetzte mich natürlich aufs neue in die sllrcbterlicdne Mutb, und wie rasend wollte ich mich auf den Betief senden stürzen, da packten mich die zwei Organe oer osseniticyen Sicherheit, hat ten mir im Augenblick die Hände gefes seit und hielten mich so fest, daß ich mich nicht mehr rühren konnte. Die beiden andern schuftigen Krea turen aber, die ich an ihren Schmissen nun als Studenten erkannte, schnitten ganz heuchlerische Gesichter und ver sicherten den Schutzleuten mit der theil nehmensten Miene, ich sei offenbar ver rückt und sie sollten mich abführen, da ich gemeingefährlich sei. Sie seien Mediziner und mükten daZ aan, aenan wiffen. Dabei versuchte sogar noch einer von ihnen, mir mit ernsthaftem Gesicht den Puls zu fühlen. O, wenn ich die Spitzbuben einmal erwische, denen geht es schlecht ! Leider drückten sie sich nun sofort, und nur in der Ferne hörte ich noch einmal idr schallendes Gelächter, während die beiden Polizeidiener mich nach der Wache führ-ten. Da ich zitterte vor Kälte, so hatte mir einer von lynen seinen kantet umge hängt, der andere fein wollenes Hals tuch um den Kopf gebunden und so wanderte ich denn unter sicherer Be deckung als Sansculotte durch eine ganze Reihe von Straßen der entfernten Polizeiwache zu. Dort wurde ich mit wirklich aufrich ligec Begeisterung empfangen. Wenn diese nur dem Dr. Maiberg gegolten hätte ! Aber vom Wachtmeister abwärts rief alles: Hnrrah, nun haben wir ja unsern lieben Freund KlepanSky schon wieder. DaZ ist recht, daß Du so bald zurückgekehrt bist. Ader etwas wärmer hättest T:n Dick dock ausrüsten können. Es giebt ja hier Lüden genug, in denen Du schon öfter mit Leichtigkeit nächtliche Einkäufe" verübt haft." So und ähnlich spotteten sie mich aus. j Sie hielten mich nümlich für den de j nlcyngtcn Rauomoroer lkpansly, oer in derselben Nacht, ebenfalls im leichte sten Kostüm, aus derKrankenadtheilung des Zuchthauses entsprungen war und freuten sich königlich über diesen glück lichen Fan. Meine überzeugendsten Beweise, daß ich Dr. Maiberg sei. halfen nichts. Der sei ein höchst anftandiger Herr und laufe nicht in einem solchen Aufzug auf die i Straße. Endlich nahmen sie mir den Mantel und das Zuch wieder ab und schoben mich in eine finstere ichmutzige Spelunke, wo ein großer Ofen eine geradezu afri konische Hitze ausströmte und eine Luft ! herrschte ... na, ich sage Ihnen blos . . . In dem trüben Schein einer kleinge schraubten Gasflamme erkannte ick n. gesühr acht bis zehn zerlumpte Geftal ten, die bei meinem Anblick überrascht aufsprangen. Aber zu meinem großen Erstaunen lachte kein einziger von der edlen Gesell schaft bei meinem Anblick, fondern sie flüsterten nur leife zusammen und sahen mich geradezu mit Bewunderung an, so daß ich einen Augenblick lang aam stolz war. Gewiß hatte einer in mir den be rühmten Dr. Maiderg erkannt. Als der Schutzmann mir die Hand schellen abgenommen und die Thür wie der verschloffen hatte, kamen sie auf mich zu und begrüßten mich mit einer Ehrfurcht, die eineS befferen Gegenftan deS würdig gewesen wäre. Aber kein einziger nannte mich Dr. Maiberg, sondern alle blutiger Meffer- 5.0m . Ein netter Titel nicht wahr? Auch fte hielten mich für den Raubmörder KlepanZky, der dieses schöne Beiwort führte. Was ich alles in dieser Nacht noch ausstand, ist gar nicht zu sagen. Schnaps, den die Kerle heimlich ein geschmuggelt hatten, mußte ich mit ih nen trinken. Alle Augenblick ließen fte den blutigen Meffer-Toni" hochleben. Ja, ein alter Taschendieb, der Hen kersEde" trank sogar Brüderschaft mit mir und umarmte mich. Dabei sollte ich fortgesetzt gute Rath schlüge geben. Wo man am besten hinsteche, um Je mand sofoit kampfunfähig zu machen; wie man Blutflecken aus Kleidern her ausbringen könne usw., und wenn ich ihre seltsamen Ausdrücke, wie ausdal dowern" oder Schmiere stehen" nicht gleich verstand, waren sie beleidigt und ,agien, ich sei yochmttthlg geworden feit meinem Raubmord. Früher als ein facher Einbrecker solle ick dock ein fo netter Ketter gewesen sein. Endlich kam der Morgen heran. Ich hatte etwas geschlafen. Aber alle Glie der waren mir wie gerädert von dem Liegen auf der harten Pritsche, und der Kopf brummte mir ganz gewaltig. Schuster Klepansky. alias blutiger Meffer-Toni, alias Dr. Maiberg" rief da ein Schutzmann herein, legte mir wieder die Handschellen an und führte mich hinaus. Ich hätte in den Boden sinken mögen vor Scham. Denn da saß als Protokoll, führer mein auter Bekannter, der Nnli- zeilieutenant Straker. Der riß Mund und Augen auf, als er mich so dastehen sah; ungewaschen, ungekämmt, in dem zerknitterten Nacht gewand. zitternd in der Morgenfrische und dabei auch noch in Ketten gelegt. Als aber der Schutzmann nochmals mit der Hand am Helm im dienstlichem Tone meldete: Schuster Klepansky alias blutiger Meffer-Toni, alias Dr. Maiberg. Raubmörder und gestern aus dem 1uM-. HauS entsprungen," da biß er die Zähne aufeinander, und Thränen drangen ihm in die Augen, vor freundschaftlichem i'ciiieid, dachte ich zuerst, diS der Elende in ein solches Gelüchter ausbrach, daß ihn nicht nur der mich bewachende Schutzmann ganz ängstlich ansah, son dern. daß auch noch sämmtliche Polizei diener aus der Wachstube herdeeiltcn, in der Meinung, ich sei es. der so lache, ich habe wieder einen Wahnstnnsanfall be- kommen. Nun, den Schluß können Sie sich denken, meine Herren. Ich wurde so fort per 'Droschke in meine Wohnung gefahren, wo ich mich gleich zu Bett legte. Ich trug einen fürchterlichen Schnu- p?en oavon. Der Lieutenant Straßer hat mir zmar feierlich versprochen, die ganze Ge schichte geheim zu halten, aber da mir heute erst zwei Schusterbnden auf der Straße Messer - Toni" nachgerufen haben, so ist es offenbar dock bekannt geworden, und deshalb habe ich auch hnen gegenüber, meine Herren, nicht mehr mit meinem Abenteuer zurückhal ten wollen." So endete Dr. Maiberg seine Schil derung, und alle Anwesenden drückten ihm nochmals ihre tiefste Entrüstung und ihr herzlichstes Beileid aus. Chic GßldgeWchte. ?on Ferdinand tikdkr. liinspnlch. Du traust nicht dem, Du traust nicht dem, Selbst nicht einmal dem Mäßigsten; Wohl aber traust Du allzeit Dir, Dem Unverläfsigften! Seine Eltern waren arme Leute. Er war ihr einziges Kind, ihre Freude, ihr Stolz. Ihr innigster Wunsch war, daß auö ihm etwas anderes würde, als solch ein Ouülholz, wie sie selbst ihr Lebtag waren. Da war denn die Freude groß, al eS gelang, den Fritz in einem Mili tärerziehungShaufe unterzubringen. Da wird er schon seinen Weg machen! Ein hübscher Junge mit offenem Kopfe und ehrlichem Herzen giebt einmal einen! braven Offizier, dem eS nicht fehlen ! kann. Und ein Offizier, das ist doch eimasi Sie kargten, damit es dem Jungen an nichts fehle, und sie dachten dabei auch bei Zeiten an die Zukunft und leg ten Kreuzer um Kreuzer zusammen für j den großen Tag, da er Lieutenant wer ! den würde. Macht auch der Kaiser den 1 Offizier, so sollte doch die schönste Uni-! form von den Eltern sein. Die Jahre ! gingen dahin, dem Jungen zu langsam. den Alten zu rasch. Auf einmal war der große Tag in die Nähe gerückt. Da packten die alten Leute ihre Schätze zu sammen. baare vierhundert Gulden, um sie dem Sohne zu senden. In ihrem Herzen war eitel Sonnenschein. Die Gefühle, die einen neugebackenen Lieutenant überkommen, wenn ihm ganz unerwartet ein Geldbrief in die ruoe saut, nehmen eine andere Rich tung. Fritz war nicht undankbar, ihn beschlich sogar leise Rührung, als er die klare Schrift deS VaterS las und darunter die lieben Worte der Mutter; aber sein erster Gedanke war doch: Jetzt kann ich meinen Lieutenant oeböria feiern!" Und als drünnte ck iM nnf einmal die ganze Lebenslust und der ugenomuiy yervor, kam er mit ftch überein, ein paar Tage in Wien zuzu bringen und einmal zu leben!" Die kurze Zeit, die er in Wien ver brachte, kam er aus dem Taumel nicht heraus. Aber ein grauerer Kater hatte vorher noch keines Mannes Seele um klammert, als jener, unter deffen QmU len der arme ftrite ein vaarZaa? sinnt? Er hatte nur den einen Wunsch, so rasch nie möglich in seine neue Garnison ab Mücken. Weil er aber das Bedürfniß halle, seine schuldbeladene Seele zu ent lasten, ging er zu Thercse. Das war ein anspruchsloses Mädchen, die älteste von einer scyaar mder, mit denen die Wittwe Nebenhall gesegnet war, die unter Mithülfe ibres ältesten &nhms. das Geschäft ihres verstorbenen Mannes sorlsuyrie. Es bestand durchaus keine Liebelei zwischen den Beiden; Fritz war Frauen gegenüber von einer flcraheiti iitiifnrm widrigen Schüchternheit, und Therese war zu gescheit dazu aber Fritz hatte ftch während seiner Cadettenzeit so sehr an daS Mädchen und deffen Familie ge wöhnt, daß er fte an Allem, was ihn bedrückte oder erfreute, theilnehmen ließ. Sie wurde ihm die richtige Sol datenschwefter. die ihm Ratherin war und Trösterin, und der eS nickt daraus ankam, ihn gelegentlich derb auSzu schelten. Und fte schalt denn auch zu. erst, aber weil er gar so zerknirscht war überlegte sie mit ihm. wie der Ktr?ick wieder gut zu machen wäre. Sie kamen uoerem. oasz er zunächst trachten müffe. oas ourcygevrachte Geld wieder zufam mcnzubringen; daß vorher die Eltern von seinem Leichtsinn nichts erfahren dürfen; daß er nichtsdestoweniger aber den nächsten Urlaub bei den Eltern zu verbringen habe. So decretirte Therefe und so war es dem ftrife anck nil nur verlangte er. daß Therefe das Geld, das er allmonatlich senden würde, ver walte. Seine neue Garnison in einem Welt vergeffenen Winkel im Osten der Monarchie kam seiner Sparfreudigkeit entgegen, und vollends nach dem Wie versehen mit seinen alten Eltern hatte er nur den einen Gedanken, für ihren Lebensabend zu soraen. So sandte Monat für Monat einen Theil seines iniommens der treuen Therese. Darüber vergingen die Jahre. das Geld, das er einst in Wien vertollt, j hatte er schon mehrfach hereingebracht. ! Da traf ihn die Schreckensnachricht,! daß seine Eltern an einem Tage, in ein und derselben Stunde einer Epideinie mm pser gefallen seien. Mcrnbe am Tage des Begräbnisses kam er in seiner Vaterstadt an. Dann drängte eS ihn, feine treue Kameradin Therese zu sehen. Er fuhr zu ihr. Sie war unverändert geblieben, die Soldatenschwestcr. Sie saßen lange beisammen. Er blickte dem Mädchen gerade in' Gesicht, in das liebe, gute, wenn auch nicht ichöne Gesicht; und da war ihm auf ein. mal. als erwache er aus einem langen, Iraumlosen Schlafe, ihm entging nicht, daß Theresen die Röthe in die Wangen stieg, wier sie so cindl inglich anblickte! Er bot das Mädchen, mit ihm einen Gang durch die Stadt zu machen. Die Soldatensckmestkr durst, hu Min r thun. Auf ihrem einsamen Spaziergange sagten sich die Zwei, was sie sich schon vor Jahr und Tag hätten sagen können. Wie lange kann'S dauern, ein paar Jahre, und wir haben die Kaution bet sammen," sagte Fritz. Und eine anae. lan,i? Nrüsn,i,i, unserer Liebe hinter unS!" fiel Therefe lachend ein. Aber eS gilt. Fritz, ich nehme eS an ! Geheirathet hätte ich be stimmt keinen Anderen." So vergingen weitere Jahre, bald war das Dutzend voll. Der Lieuie nant Fritz war Haupi:.iann geworden; aber die Liebe zu Therefe war noch die des Lieutenants und seine Spar samkeit stand im Verhältniß zu dieser Liede. Unangemeldet stand er eines TageS vor Therese. sie in den ausgebreiteten Armen zu empsangen mit einem Schrei der Verzweiflung sank sie ohn- macyiig vor iym nieder. Umsonst, alles umsonst!" stöhnte fte. Und unwiederbringlich verloren !" So war eS. Das von dem Bruder geleitete Geschäft war zu Grunde gegan gen und mit ihm die Caution deren Verwaltung Therese dem Bruder über tragen hatte. Er faßte Therese mit beiden Händen beim Kopfe und blickte ihr lange und lies in oie guten, nun vom Weinen ge rötheten Augen: Wenn die Liebe nur noch die alte ist. Therese. dann ist noch nicht unserer Tage Abend. Sie schüttelte müde den Kopf und weinte still in sich hinein. Gruppe Bäume näherte; dort wollte ich Feuer machen und etwas von dem Büffckfleifch braten, das ich aus dem Sattel bei mir batte. SI ick ,i h.i Heine Gehölz herankam, stürzten plötz lch etwa hundert Büffel zwischen den Bäumen bervor und rannten sitdm?! und richtig ! in der Mitte von ihnen sah ich einen ganz weißen KönigSdüffel. Die Thiere waren von mir immerhin noch eine englische Viertelmeile ent fernt, aber eS konnte hierüder nicht der geringste Zweifel obwalten. Es war ein gewaltiges Thier und mtMtmm schnellfüßig. Da aalt kein Besinnen nnh irf I sanfte ihm nach, entschlossen, ihn zu er l legen, und wenn ich mein prächtig Pferd darüber zu Tode reiten müßte. WaS für eine furchtbare wilde Jagd war das. Meile für Meile l Die Heerde hatte sich rasch nach verschiedenen Rich tungen zerstreut, aber der weiße Büffel, mit einer Leibwache" von ungefähr einem Dutzend anderer, rannte in fast unveränderter Entfernung noch immer vor mir her. Ab und zu konnte ich ihn besser erschauen und mich wieder holt überzeugen, dak er sckneemrik mnr Aber lange konnte ich gar nicht in Schußweite kommen. Mein Pferd wurde schon müde. eine letzte ver zweifelte Anstrengung jetzt glaubte ich anlegen zu können dautz ! Mein Pferd war mit dem einen Fuß in ein Dachs-Loch gerathen, stürzte vor würtS, und ich flog über feinen Kopf hinweg in die Prairie. Es war ein schwerer Fall, und ick kann nn.si nun Glück sagen, daß das Roß nicht über micy siurzie. Meine Honnung auf eine weiße Büffel.Trovbäe war dabin nk nie wieder bekam ich einen so wunder baren Anblick. DaS verwünschte Dachs loch ! Wieder sind ein vaar .brc iwrnnit. gm. Der Hauptmann Fritz hat die Uniform ausgezogen. Im grauen Lodenrocke schreitet er dahin, ein stämmiger Vierziger, und an feinem Arme, in ihrem grünlichen Touristen anzuge, den weichen Lodenhut auf den kurzgeschnittenen Haaren, Therefe. So gehen fte leichten Schrittes nebenein ander 'her, eng aneinandergefchmiegt, ununterbrochen miteinander plaudernd, häufig einander in die Auaen anckend Hin und wieder drückt fie seinen Arm an stcy, dann wieder er den ihren, da bei leuchten die Auaen wie in iunner Liebe. Wir haben fovkl nachzuholen !" sagt fte lachend. Und wir haben jetzt nichts Anderes zu thun." ergänzte Hauptmann Frifi. Ihre grauen Haare konnten die Jugend nicht verdecken, durch den vervsi, oer fte Beide umgiebt, leuchtete der junge Frühling. Jagd auf ein Büffelwunder. Sind schon die Büffel überhaupt so schrecklich rar geworden, so dürste gar die Behauptung, daß eS in Verhältniß müßig neuer Eremvlar? der üb lichsten weißen Büffel gegeben habe, von Vielen heute ohne Weiteres in daS Reich der Märchen verlegt werden. Und doch lebt noch da und dort Einer, der auf solche Prachtthiere Jagd gemacht hat. Sensationeller, als eine Jagd auf den weißen Hirsch" liest es ncy, was einer Vieser in der angesehe nen Zeitschrift Foreft and Strcam" neuerdings über seine diesbezügliche Erfahrung zu erzählen hat. Im Sommer 1875 berichtet er brachten Schaaren Indianer, welche von einer großen Jagd weit draußen in den Prairien zurückkehrten, Kunde, daß ne zu oericyieoenen Zeilen weißen Büf feln begegnet feien. Meisten? hatten fte einen solchen weißen Büffel in der Mitte einer großen Heerde anderer Büffel bemerkt. Sie hatten, wie fie lagi.n, ners lyre vesten Pferde aufge boten, um einen solchen Büffclkönig zu erjagen, aber allemal ohne Erfolg ; nicht eiumal in die Nähe eines solchen Geschöpfes konnten fie kommen! An fangs schenkten wir diesen Geschichten wemg Beachtung; aber als dieselben aus den verschiedensten Lagern gleich, lautend uns zugingen, machten wir doch ein etwas ernsteres Gestckt dn und im Herbst 1875 batte ick Mhr Gelegenheit, eine Bestätigung zu finden. Damals war ich in Diensten nord. würtS am Red Deer River entlang ge schickt worden und campirte mit einer großen Schaar Blackfeet, welche südlich von dem Fluß jagten. Die bcnachdar ten Prairien wimmelten zur Zeit von Büffeln, welche sich nordwärts beweg ten. Eines Morgens schloß ich mich einer Partie Blackfeet an und wollte gleichfalls mein Nimrods-Glück ver suchen. Mein Pferd war bedeutend schneller, als irgend eines meiner Begleiter, und so kam ich bald von der Partie ad. Ich muß etwa 20 Meilen vom Lager ent fernt gewesen sein, als ich mich einer Eine lustige BSrengeschichte spielte ftch jüngst in Primiero (Süd. Tirol) ab. Der Primieroner ZeitungS bür, der vor ein paar Monaten durch ganz Europa wanderte und da ?knl von Primiero zum Schauplatz der gru- sengen agdaventeuer machte, ist zum leibhaftigen Büren geworden. Nlsik. lich hatte ftch das Gerücht verbreitet, daß ein gewaltiger Nimrod. ein in Jügerkreisen wohlbekannter Lateiner" in Gesellschaft eines Treibers einem rieftgen Bären begegnet fei und diesem eins auf den Pelz gebrannt habe, worauf Meister Petz sterbend in einen Abgrund gepurzelt fei. Jetzt war es erst gelungen, die Jagdbeute mit Sei. m aus oer Schlucht herauszudekom mm. ES war 11 Uhr Vormittags, als am Hauptplatz ein von einem Efel gezogener Karren erschien, auf dem ein kapitaler männlicher Bär. in Buchen laub gebettet, lag. Daneben ritt hoch zu Esel und Sol, der mit lnn.n renkräutern geschmückte Nimrod. ihm egenuoer mn oem 'eizwetg in der Hand der freudestrablende 3piw in. Unmasse von Volk im Gefolge.' So vui ver innrere scyuge mit der Beute feinen Einzug. Da es fick iennck , eine Taglia von 31 ft. 50 kr. und um eine von den Gemeinden ausgesetzte be deutend höhere Belohnung handelte mußte der Thierarzt die Bestie unter suchen und der Mfund lautete für den Nimrod geradezu niederschmetternd. Meister Petz, der übrigens bestialisch stank, wies keine einzige Schußwunde aas. auszer einem geringfügigen Schrot schaffe an der Unterlippe, der ihm ohne Zweifel erst nach dem Tode applizirt worden war. Der Bär so lautete das thierärztliche Gutachten ist vor so und so viel Wochen aus unbekannter Ursache (wahrscheinlich aus Alters schwäche) in irgend einem Felfenwinkel verendet. Der im Triumphe auf. gebrachte Bär wurde sohin zu Nutz und Frommen deS Nnklisnm f.;,i, ,;, ä , I VlMiU Karbolsäure traktirt und sofort zu wmuc ucuuei, mayreno der Nimrod sammt seinem Treiber mit langer Nase ganz kleinmllihig abzog. Zur Geschichte der Briefkäste. Bereits im Jahre 1810 hat die baiensche Generalpoftdirektion die Auf stellung von Boites" oder Briefschach. tln" nach französischem Muster an allen PostHäusern angeordnet. In folge der komvluirtcn ?xisnkiti. Y ' U- " -". vvvtJUHiU i "gaben sich aber so viele Mißstünde bei - . i " s.Cit..Ai..U. v - r l. -w i mumiuiig, octB oas Kollegium der Generalvost-Admini,in Iah 1818 einstimmig für gänzliche Aufhebung der BoiteS" aussprach. Nur dem Setzaratnutnm hes aw.i. arv n , WIUIUI Administrators war es zu danken, daß die Einrichtung wenigstens den Kreis. Hauptstädten verblieb. Hierbei hatte es fein Bewenden bis zum Jahre 1841 wo d,e Einführung der Brief-BoiteS" an allein Postorten angeordnet wurde. Mitte Januar 1R4.r orfnf.u s; a,..c an i 7. wie ltell'ma eigentlicher Briefkasten mit austauschbaren blecken Ltrsnt,ixn.- w,,. ' ' ..v.. VVU' UiCl in München und Nürnberg und später auch in Regensburg. Augsburg und Würzburg. In München wurden 16 m Augsburg 9. in Regensburg 5, in Würzburg 5 solcher Kästen aufg'stellt. vic ierZktc Sa'.tin. Frau (zur Kellnerin): Ist Lerr Müller vielleicht hier?" Kellnerin : Herr .üller.. hm ist das vielleicht der Alte, Häßliche mit der dicken, rothen Nase?" Frau: Ja. den mein. i. (ptkirt) aber ich muß Ihnen schon be mCI J"dn F1" 'ft weder alt. noch häßlich, noch hat er eine dicke, roth Nase,. merk?n Sie ftch daS!"