Kriegslist Aanövr HumorIc dou xatl lanaa. 83 mz ein heißer Taa gewesm. Be sonder S für du Xten Jäger. Jäger zu sk'.n, hat fttilich seine großen sbox züge. Wenn man im schmücken grünen ock zwischen den dunkelblauen Käme. raden der MpMWi 00(1 UC" blauen der Dragoner in der Haupt, ftratze des Städtchens, m dem die Bri gade gerade einquartiert ift. umher. Mandat, so fällt die aubergewöhnliche Uniform doch ganz anders aus; man fühlt ftch als etwas Besondere, und man ift eS auch. In einem Jü gerbataillon steckt eben ein ganz eigener Geist. DaS macht der auZge. wühlte gute Ersatz an Offizieren und Mannschaft. daS macht der vielleicht strengere, aber auch anregendere Dienst, und daS machen zumeist die stolzen KriegSerinnerungen der Jäger. Dafür wird man auch hier und da besonders verwendet und z. B. im Manöver einer Eavallerie . Division zugetheilt. DaS aber hat. wie mau so sagt, den Teufel. So waren heute die X-ten Jäger kolossal angestrengt worden. Die braven Grünröcke liefen nümlich nur auf je zwei Beinen und sollten doch mit den oierfüßigen Dragonern uno tni,u,i Schritt halten. Durste man ftch wun dern, daß Offiziere und Mannschaften bei der Xast nach dem heutigen tforp? Manöver sehr ermüdet im Schatten eines kleinen Buchenwaldes lagen und still warteten, was ihnen nach der Kritik noch blichen werde? Bei den Herren der zweiten und dritten Compagnie rasteten einige Lieutenants der n ten Dragoner. Deren Schwadron war beaustragt. mit den beiden Jügcrcompagnien noch eine Borpoftenstellung zu beziehen und die gegnerische Stellung genau zu re mimoSm-n. Dann erst durften diese Abtheilungen den übrigen Truppen ins Quartier nachfolgen. Damit sollten die Manöver innerhalb der CorpS enden. Der mor gige Tag war als Sonntag ein allge meiner Rasttag, und übermorgen hatten die Manöver eines Corps gegen das andere zu beginnen. Na, ich bin froh, daß der Rummel im Allgemeinen heute vorbei ist. Die Scheinvoipoften. die wir noch beziehen müssen, werden uns nicht lange ans bei ten, und dann beginnt für mich so zu sagen ein Glanzabend, zu dem ich die Herren freundlichst einlade." Eine besonders sympathische Stimme war es nicht, nämlich die des Freiherrn von Kanik. der soeben gesprochen hatte. Was haben Sie denn vor. Herr von Kaftik?" fragte einer der Jügerossizlere den Draoner. ..Möchten das wohl wissen, Herr Kamerad?" Natürlich, wenn Sie unS dazu ein laden." .Richtig, richtig. Darin haben Sie Recht. Gedenke nämlich, mich heute Zlkend nt verloben." -Was. Sie wollen ftch verloben! ?febt im Manöver!" Gewiß. Habe daS Bummelleben satt. Da ich ja, dank dem Bienenfleiße meines Herrn PapaS. gar nicht nach Geld und Gut zu fragen brauche, ließ ich die schönsten Müdchen. die im der gangenen Winter unsere Bälle schmück ten, vor meinem Innern Revue pasflren und sagte mir. die Unschönste ift ge rade gut genug für mich. Darauf hin entschied ich mich für Agathe von Farrn heim, wo heute unser Diviftonsfiab im Quartier liegt." Seine Worte brachten große Be wegung in den Kreis der Offiziere. Sie kannten das schöne Mädchen wohl und man wußte allgemein nur zu gut, daß der Vater verschuldet war und Agathe die nöthige Caution zu einer Offiziersehe nicht besaß. Daher regte ftch in mancher Dragoner und Jäger UeutcnantS - Brust ein gewisser Neid, denn eigentlich gönnte Niemand dem dlaftrten Baron Kaftik ein solches Glück. Allein. waS konnte man machen? Man zwang den Aerger nieder und beglück wünschte den Dragoner zwar nicht in fahr herzlicher, aber doch in formvoller Art. ' Nur ein alter Jüger-Premierlieute-nant sprach lange kein Wort. Er war todtcudlcicb geworden und starrte mit einem Blick deS wahrsten Entsetzens den Traaoncrlleutmant an. :m der eni standenen Aufreauna bemerkte aber Niemond den Schrecken des Wägers und bis ftch die allgemeine Bewegung etwas gelegt yatke, yane ncy Pretmeriieute nant Woltar wieder vollständig in der Gematt. Mit ernster und ruhiger, aber in nichts ausfälliger Stimme fragte er, als eine kleine Ruhepause eingetreten war: Haben Sie denn schon daS Jawort von Fräulein von Farrnheim erhalten, Herr Kamrad?' .Dircct eigentlich nicht. Aber in-sirekt." Das klingt sehr mysteriös. Herr von Kaftik. Wäre eS indiscret zu fragen, wie Sie das meinen?" .Keineswegs. Herr Woltar. Ich habe eine Kriegslist angewendet, um mich möglichst gut bei dem stolzen und bis jetzt so unnahbaren Fräulein von Farrnheim einzuführen." ..Eine Kriegslist?" Ja. Herr Woltar. Sie wiffen ja Alle, daß dem alten Baron von Farrn heim die Wucherer drohen, ihn zu rui niren. Nun habe ich ihm vor drei Wochen vorgeschlagen, sein Gut an mich zu verkaufen. Er ging darauf ein, als ch ihm einen unverhültnißmüßig hohen Breis bot. N in erkürte ich ihm meine I Abficht auf seine Tochter und bat ihn. in meinem teinne ve, ,yr zu Er äußerte, er müfte sehr behutsam l,,n weil Fräulein Agathe einen sehr seldftständigen ßharatter habe. Unter dessen tauschten wir die Kaufs, und Berkauf-dotumeni: au- und g'ftern er hielt ich einen Brief de? alten BaronS. daß seine Tochter eiklärt habe, fte sei einer Ehe mit einem Offizier durchaus nicht abgeneigt. Obwohl mein Name noch nicht genannt wurde, bin ich doch meiner Sacke sicher. Fräulein Aathe weiß nämlich noch keine Silbe von dem Verkaufe ihres väterlichen GuteZ. Nun schrieb ich dem Baron, daß ich heute Abend um 0 Uhr in Farrnheim ein treffe. Dann erfährt da Fräulein. daß ich der neue Herr des aziones uno deS GuteZ bin. feie wiro ericynam. m-ii f.fir an ihrer öeimatb hängt. Hierauf lege ich ihr Herz im) Hand. Schloß, Äut uno die paar vuuwmn, die Papa mir zu hinterlassen beliebte. zu Füßen, und wir feiern das Ber lodungSfeft. DaS ift die Kriegslist." Also ein Uederfall." Ja, wenn Sie es so nennen wollen. Ader ein Uederfall. bei dem der Angrei fer nicht raubt, sondern nur dringt und den Uederfallenen so zu sagen mit Glück überschüttet." Der Jägerofftzier hatte schon eine scharse Entgegnung auf der Zunge, als das Eommando An die Gewehre" er schallte und damit im Nu jede weitere Unterhaltung abgeschnitten war. Ebenso rief das Signal Fertig zum Auffitzen" die Dragoneroffiziere zu ihrer Schwa dron. Die für die Vorposten bestimmten Abtheilungen mußten noch etwa eine Stunde marfchiren. Man entfernte ftch dadurch immer mehr von dem rückwärts liegenden Schloß und Dorf Farrnheim. Während des Marsches trat vieuienani Schort zu feinem mit gesenktem Kops wie ae,ftc?abwefcnd oayinicyrciienoen Freund Woltar. hängte einfach seinen Arm in den de? Premierlieurenams ein und begann: Lieber Freund! Bor allem Kopf in die Höh' ! Zum Trüdfab bla en da Tu keine tfert. WN MUNM überlegen, was zu thun ift." Ich habe auch schon alle Mögliche bedackt. Wäre nickt das Eommando zum Ausdruch so plötzlich gekommen, so hätte ich dem arroganten mam eine nick, "V Maiina an den KcM gewor fen, hofe er mick bäite fordern müffen. Dann würde es meine Sorge gewesen fein, daß nur ein Beweider um Aga thenS Hand übrig geblieben wäre." Jowohl. alter Hitzkopf! Und Du wärst dann auf ein Jahr in die Festung marfchlit. hättest vielleicht Deinen Ad schied nehmen müssen, denn bei der heutigen Strömung gegen das Duell wäre das in einem solchen Fall gar nicht undenkbar, und dann hättet Ihr Euch erst recht nicht gekriegt." Ader was soll ich denn machen?" Ich habe meinen Plan bereit. Aber gestehe mir zuerst offen: ist denn zwischen Euch beiden alles in Ordnung?" Wie Du es nimmst. Wir find als Kinder mit einander aufgewachsen, wir lieben einander eigentlich naturgemäß von jeher, und Agathe weiß, daß ich offiziell um fte erst anhalten wollte, wenn ich Hauptmann bin. Sie weiß auch genau, daß uns selbst dann noch viele Entbehrungen bevorstehen. Auch ihren Vater glaubte ich mit all' dem einwrgandcn. obwobl nock nie Directes über diese meine und Agathens Abftch ten gesprochen wurde. Also formell ge bunden ift fte nicht. Aber ich sah unsere Verbindung eigentlich als feldstverftänd. lich an. Freilich, der alte aron yal ganz freie Hand. Darum könnte ich es hm mM einmal so sehr veraraen. wenn er nach dem reichen Gimpel lan- gen wollte, wenn Agathe und ich uns nicht rühren." Kut, Woltar. Nun bin ich klar. Jetzt heißt eS : Kriegslist gegen Kriegs- lift. Höre meinen Plan, macy oem Ausstellen der Vorposten beichtest Du dem Hauptmann offen und ehrlich und bittest sofort um Urlaub für den Abend und den morgigen Tag. Dann radelst so scknell Du kannst, nack ffarrn beim. Um fünf Ubr kannst Du dort sein. In zwei bis drei Stunden bist Du mit Deiner Agathe und dem Baron im Klaren. Rücksichten giebt eS keine, hörst Du, Woltar ! Keine Spur Rück ftcht ! Du erzählst, wie taktlos der ekel hafte Kerl von einem Kaftik hier renom mirt hat. bringst den alten Farrnheim dadurch in Harnisch, daß Du ihm mit theilst, wie jener offen von seinen Schulden sprach, stellst ihm vor, wie unwürdig es wäre, daraufhin feine ein zige Tochter so zu verschachern, sagst ihm. daß wir Alle einen solchen Schritt verurtheilen würden u. s. w. Dann bringst Du ihm bei. daß Ihr ja jetzt, wo das Gut so vortheilhaft verkauft ist, heirathen könntet, daß er zu Euch ziehen muß und Anderes mehr. Kurz, bis Abends die Gäste kommen, hast Du Alles in's Reine gebracht und beim Feste selbst wird Eure Verlobung öffent. lich verkündet. Ich aber übernehme eS, Dir die Bahn frei zu halten. Ich nehme den Kanik auf mick und aarantire Dir. daß er vor Abends 9 Uhr nicht auf der Bildflüche erscheint. Ich selbst komme auch erst um 7 Uhr." Was haft Du denn vor?" .Giebt Dick nikckt an Scknutekcn. Kriegslist gegen Kriegslist. Willst Du thun, was ich Dir vorgeschlagen habe?" ..Und ob ich eS will ! Handelt eS sich doch um mein größtes Glück." Also auf Wiedersehen heute Abend '. Ich verlange jetzt auf eine Stunde Urlaub und radle fW - Wohin denn?" Zum Feind ! Adieu !" Damit lief er vor an die Spitze der liompagnie und sprach länger mit dem als Vorpoft?mommandeur beßimmten Mll'or, der zugleich fein Onkel war. Dann ließ er sich eine der mitgesührten i,iiküder aelen im 5 hierauf radelte er schnell wie dec Wind davon. Nach etwa ciuer Stunde waren die Jäger und Dragoner in ihrem Vor poftengelünde angekommen. Kaum, daß fte standen, und noch ehe die Osfi ziere zu einer allgemeinen Instruktion zusammengerufen waren, saufte Lieute nant Schort auf seinem Rade daher. Er hatte zwar einen puipurrothen Kopf, allein kein Mensch sah dem ftram j inen Osfizier an. daß er in der Gluth hik, des Sevtember - Nachmittags in lernn 70 Minuten über 22 Kilometer zurückgelegt und noch dazu mit citiern bei den gegnerischen Füsilieren stehenden Freunde gesprochen halte. Jetzt rief e?: Die Herren Offiziere!" Der Major gab den gleich darauf um ihn versammelten Herren die Jnftruc tion über daS Beziehen der Vorposten, um ckluffe bemerkte er: ES kommt viel darauf an. daß wir noch heute die Ausdehnung deZ rechten Flügels des FeindcS auskundschaften. Ich will da her eine gemischte Patrouille dorthin entsenden. Lieutenant Schort und zwei Jäger, alle Drei auf Fahrrädern, und Lieutenant von Kaftik mit zwei Drago nern reiten rcspective fahren nach Lab' hnrf hririrtert im Berzawald bis auf die Höhen von Auftach vor und suchen von dort Einsicht in die scinoiieoe lei lung zu erlangen. Wer ist in Range der Aeltere von den beiden Herren Ich, Herr Major," antwortete leu tenant Schort. H I Gut, so übernimmt Schort da? Eommando. Die Herren können gleich abgehen." Ohne auf die beiden Offiziere noch Rücksicht zu nehmen, sprach der Major weiter über dienstliche Verhältnisse. Kcftik konnte daher nicht bitten, einen anderen Dragoneiosfij'cr zu entsenden, und Schort rief schnell seine Jüger. setzte ftch auf's Rad und fuhr an. Nun mußten Kaftik und seine Dragoner eilend? nachreiten. Es war ziemlich weit nach Labdorf. Eine am Rade Schort's vorzunehmende angebliche Reparatur hielt aucy aus, und schließlich kam die gemischte Pa trouille erst gegen 5 Uhr im Perzawald an. Kastik rüsonnirie gehörig über die erd , . . Patrouille, aber Ächort tröstete ihn: Wir wollen schnell die Höhen er steigen und uns kurz umschauen. Dann find wir in einer Stunde zurück, und Sie können spätestens G Uhr in Farrn heim sein. Ihre Stute hält ja auS." Jetzt standen sie an den mit Büschen bedeckten Höhen. Nun befahl Lieute nant Schort: Halt! Absteigen. Sre. Herr v. Kaftik, ersuche ich ebenfalls ab zufitzm. jene Höhe dort zu erklettern und sich in der Richtung gegen Mail weg umzusehen. Ich klettere hier hin- aus und recognoscire gegen isiung. jx 1ehn Minuten bei den Pferden und Rü- dern wieder sammeln! Pferde und Fahr- rüder nach rückwärts wenden, oamil wir keine Zeit verlieren! Reib? Officiere kletterten nun auf die ziemlich steilen Höhen. ES vergingen keine drei Minuten, da ertönte rechts. tnn ffaftik binausgestikgen war. ein lautes Hurrah", und eS fielen einige Schüsse. Fast gleichzeitig eriqien sazori wieder bei den Pferden und Rädern und cnmmandirtc: Zurück, so schnell Ihr könnt, damit mir nicht auch gefangen werden, wie der Lieutenant von aflik. Herr Lieutenant, soll ich nicht ' . Das Maul sollen Sie halten, Dra nnnrr. Nebmen Sie das Pferd des ivrrn vientenants an die Land und aalovviren Sie zurück." Der Dragoner gehorchte natürlich und jagte, die Stute Kastik's an der Hand führend, mit den anderen Dra gonern voraus, die radfahrenden Jäger folgten nach. In etwa dreiviertel Stun den hatte man die zehn Kilometer zu fcim rmenen Vorposten zurückgelegt Unterdessen wurde Lieutenant v. Kastik von dem Premierlieutenant Wever oes feindlickcn Füsilier - Regiments und kff?n Leuten festgehalten und trotz feines Remonftrirens zum Vorpostengros geführt. Dort mußte er ichriiilicy oc- firttinp- dafe er ae anaen genommen morden war. Dann durfte er wieder zurückkehren. Er fand aber von feinem Pferd und von den Dragonern nickt eine fepur 9a& Austack aeben und dort emen Muaen nehmen, konnte er nicht, denn in diesem Dorfe lagen feindliche Ulanen, vielleicht sogar ein Brigadestab. Da Mioh nickt ukria. als stuckend auf der staubigen Chaussee die zehn Kilometer , Zliik mrückiuwandem. Wüthend kam er gegen 8 Uhr Abends im Rivouak semer fecvwadron an Diese war aber ebenso wie die Jäger sck,m in's Quartier nach Farrnheim admarschirt. Nun mußte er noch fast eine tunoe mener roanoeru. u,,,, kleidete er sich in seinem Quartier um und eilte in'S Schloß. Er kam gerade recht, als schallende HochS den festlich erleuchteten Speisesaal durchbrausten und die Jügermufik einen schmetternden Tusch blies. WaS ist denn los f iragie er ziem lich bestürzt den Diener, der ihm gcöff net hatte. Unser gnädiger Herr hat soeben die Verlobung der Baronesse Agathe mit dem Jäger-Premierlieulenant Woltar verkündet. Herr Lieutenant." .Mit dem Jäger. Premier ah. ah. ich verftehe." Darauf machte er kurz Kehrt, sprach lein Wort mehr und ver. ließ schnell daS Schloß, ehe ihn Jemand aus oem Fefisaal bemerken konnte. Da drinnen aber ging's luftig zu. Die anwesenden Jägerosfiziere und ebenso ihre Kameraden von der Caval- lerie gratulirten dem neuvcrlodten Paar so herzlich wie selten, denn Jedermann freute sich über da? Glück Woltar'S und gönnte dem renomm:ftischen Baron Kaftik den Kord. AlS einer der Herren nach letzterem frug, antwortete Lieutenant Schort: Er fiel, wie eS scheint, in einen feind lichen Hinterhalt, denn er gericth bei Auflach in die Gsangenschast der elften Füsiliere. Vielleicht genirt er sich deS hnih in f:it!imcn " zamit wrack man nicht mehr von ihm. Als später einmal , Woltar und Schort einen Augenblick! allein beisammen standen, meinte letz terer lustig : ..Na. Freundchen, un ere Kriegslist hat doch geholfen!" Sie hat mich zum gtUäliqflen Sterblichen gemacht und mich Dir zu stetem Dank verpflichtet." Braucht es nicht. Freund. Ein ander Mal stehst Du mir bei." So soll eS sein." Damit gaben sie sich die Hände. Tann eilte Woltar wieder zu seiner schönen Braut. Der, den man liebt. 'Xoocllettc von Marimo Billem In der Kapelle eineS Dörfchen? der Bretagne wurden fte getraut. Seit ih- rer frühesten Jugend waren sie einander von Herzen zugethan, als kleine Inder spielten sie schon auf dem Sand der Dünen zusammen. Alle diese Freuden waren nicht von langer Dauer, und als später Pierre von Keruec nach Paris geschickt wurde, um dort zu ftudiren, weinte Marguerite und starb beinah? infolge der Trennung. Und jftzt erinnern fte sich als Mann und Frau gern jeder Geringfügigkeit, der kleinen Freuden, die sich nicht ver gessen lassen. Das alte Stammhaus der Familie Keruec haben fie verlassen und bewohnen in Paris eine nette Wohnung in abgc legener Straße. Vier Jahre hielt das Glück an. Vier Jahre hindurch war Marguerite selig; ein Kind, ein blondlockiger Cherub, trug dazu bei, ihr Leben sonnig zu ge- stalten. Aber ach, der Himmel ist nicht immer blau EineS Tages erhielt Pierre einen Brief von einem Freund, der ihn zu einem Junggeleuen - Eilen einlud, dem letzten, sagte er, denn er wolle sich auch verheirathen. Beim Lesen dieser Zeilen befiel eS Marguerite wie eine Ahnung drohenden Unheils, ihr Herz krumpfte sich zuam- men. ,Nun. gehst Du hin ?" frug fie angst- voll. Ich muß, liebe Frau. Du siehst ein. daß ich nicht gut av,cyiagen rann. Als er heimkam, graute der Tag. Uebernächtigt und niedergedrückt de- trat er daS Zimmer. Marguerite streckte ihm die Arme entgegen, sanst wehrte er fie ab. Laß mich", sagte er, und verzeih mir. Gewiß, fie verzieh ihm. Er war zu- rückgekommen, er war da, bei ihr. und sie schloß ,hn innig m die Arme. Einige Tage vergingen. Da fand Marguerite eineS Morgens bei der ein- gelaufenen Post einen riet, denen Auf schrift ihr seltsam vorkam. Minutenlang chlug ihr Herz m van- ger Angst, dann kam eine große Ruhe über sie. Entschlossen öffnete fte das Siegel des Briefes uno las: Heute Abend erwarte ich Dich. Therese." S)er Brief entglitt ihren Händen. ThrönenloS. doch mit funkelnden Augen eilte die zunge Frau zu ihrem Gatten. Hier." sagte fte. ejn Brief, den ich eben erbrochen habe, er ift an Dich, lies !" Er wollte sich entschuldigen, doch Marguerite fühlte sich zu schwer in ih. rer Liebe verletzt: sie gebot ihm zu schweigen. Ihre Ruhe wirkte furchtbarer, als eS Borwürfe zu thun vermocht hätten. Nierre kannte Maraueritcs Art und fühlte, daß zwischen ihnen Alles au? war. Kr verfuckte fein Veraehen zu ent- schuldigen, doch Marguerite verließ mit hochmüthigem Gesicht das Zimmer. I5r eroriff seinen ut und ging aus. Wie er am Abend heimkam, fand er daS HauS leer. Seine Gattin war entflohen und hotte das Kind mit sich genommen. Sie kehrte zu ihrer Mutter zurück aus das alte Schloß, in dem sie ihre glückliche Kindheit verbracht ; dort am einsamen Strand lebte fte ihrem Schmerz. Auf die Rathckage lyrer ANgeyorl gen klagte fte auf Scheidung. So verging ein Jahr. Bald sollte ihre Scheidung ausgesprochen werden Bald wurden sie zur Versöhnung aufgc fordert. Sie würde ihn wiedersehen, ihn! Den. der ft? so schmählich de leidigt. Als fte eines Morgens aufftand, ließ sich eine Besucherin anmelden. Rasch ging fie in den Salon, wo eine junge Frau ihrer harrte. eneöieve!" Marguerite!" Geiievikve von Maranze war eine hübsche Wittwe von fünsuiidzmanzig Jahren. .Ich komme von Brest.' begann fte. Wie freue ich mich, Dich zu sehen." Dn haft wohl von meinem Unglück gehört ?" erwiederte Marguerite. Etwa? verlegen gab die Andere zur Antwort : Du wirft Dich auch wieder verhe,. ratheu, Erftauntah Marguerite fte an, .Ich mich v.'rheiralhcn ! Da? denkst Du doch nicht im Ernst. Du lebst ja auch allein! Und bist Tu unglücklich deshalb?" Ader ich Heirathe ja wiedeer, " Wen denn?" Genevieve antwortete: Wenn die Scheidung ausgesprochen sein wird. Heirathe ich Pierre von Keruec." Meinen Mann! Du willst meinen Mann beiratben. Du willst meinem Kinde den Bater nehmen! Du willst mir sein Herz stehlen?" Und Marguerite erhob ftch drohend. Das kann Dich doch wenig küm mein, da Du ihn doch nicht mehr liebst. Immer noch besser ich, als eine Andere." Ja, Du haft recht, heirathe Pierre, wenn Du ihn liebft." Sie sprachen von gleichgiltigen Din gen, dann ging Genevieve. Als ftch Marguerite allein sah, schrie fte aus wie eine zu Tode verwundete Löwin. Sie liebte also doch noch den Unge treuen, fte fühlte es wohl an dem Klopfen ihre? Herzens ; noch liebte fte ihn bi? zur Leidenschaft, wahnsinnig. Sie wollte ihn wiedersehen. Mit versagender Kraft überschritt sie am nächsten Tag in Par,?, die schwelle ihre? alten HeimS. Ein Diener öffnete auf ihr Schellen. Beim Anblick der Dame sagte er hös lich: Der gnädige Herr ist auSge-gangen." Ich werde warten, erwiderte sie. NervöS hob sie eine Portiere und be trat Pierre'S Arbeitszimmer. Alles stand nock auf demselben Vlad. aber welcke Leere, welche dumpfe Traurigkeit in dem groß n Gemach, daS sonst von acyen und Blüthen erfüllt war. Die verhüllte Wiege deS Kleinen war. wie sie verlassen. DaS Herz der jungen Frau sank beim Erblicken des Kinder bette?, zum ersten Mal benetzten Thrä nen ihr Wesicht. Hir war daS Glück." murmelte fie verzweifelt, nie hätte ich dies HauS, dieses Dach verlassen dürfen." Als fie endlich auS dem Zimmer gehen wollte, fielen ihre Augen auf einen Brief, der off,n auf dem Kamin lag und sie las Folgendes: Ich habe Marguerite gesehen und um Deinetwillen, lieber Pierre, mich einer frommen Lüge schuldig gemacht. ?ck saute. Deiner geliebten Mar guerite. wie wir verabredet hatten, ich würde bald Deine Frau. Zuerst blieb sie ruhig, aber dann erhob fte ftch bleich und zitternd und schrie mich an: Du nimmst mir meinen Gatten! Du stiehlst mir sein Herz I Nein, nein, es ift unmöglich!" Ack. lieber Freund, wie sehr hätte ich Dich anwesend gewünscht. Du wärst ihr zu Füßen gesunken. Wie ich diesen SchmerzenSschrei vernahm, war ich in Broker Berluckuna. ibr Alles zu sagen. von Deiner Liebe zu erzählen und fie um ihre Bcrzelhung zu bitten, die "Lu sehnlichst erflehst. Aber ick babe aesckwieaen. lieber Pierre, ich habe mich Deines Wunsches erinnert und vin rumg geoueven. Wird unser Schlachtplan Erfolg haben? Ich hoffe. Ich kenne das weib liche Herz und weiß, wie sehr Marguerite Dich noch liebt ! Sie wird kommen oder schreiben. Glaub mir und erwarte fie. Genevieve von Merange." Mein Gott !" murmelte Marguerite, er liebt mich noch !" Und hat nie aufgehört. Dich zu lieben," ertönte eine zärtliche Stimme hinter ihr. Und wieder begann die Stimme, noch zärtlicher und bewegter: Du verzeihst mir, nicht wahr?" Sie antwortete nicht. Mit heißt gerötheten Wangen schmiegte sie sich, schüchtern wie ein junges Müd chen. selig in Pierre's Arme. Ilrdcllrilmxft, Mutter ft:ncm Studenten die Lie i'enswürdigkeiten ihre? Zöchterchen? preisend): .Bor Kurzem hat sogar meine kleine Ella ein sremdeS Kätzchen mit der Flasche großgezogen!" Student: Wenn Sie wüßten, gnä dige irau. wie viel Kater ick ickon mit der Flasche großgezogen habe. Sie wllr den mir Derartiges nicht erzählen! Erschwcrcnd. Richter: Also, als Sie Nacht? unch Hause kamen, fanden Sie den Ange klagten in Ihrer Wohnung, und er flüchtete! Können Sie einen erschweren den Umstand angeben?" Jawohl ! Meine Alte wurde über seiner Flucht muntert" Unier ?i,!agiZgcn. Erster: Wie haben Sie 'Z denn an gefangen, daß Sie den Hasen getroffen haben?" Zweiter: Ganz einsach! Sonst habe ich immer auf die Hasen gezielt und die Treiber getroffen, diesmal hab' ich auf die Treiber gezielt und den Hafen ge-troffen!" prctcsi. Muttei: Und Du glaubst wirklich, daß Herr Blöde Absichten auf Dich hat?" Tochter: ZweifelloSi er ist nur so kolossal schüchtern." Mutter: Erlaube mal, davon habe ich aber beim Mittagessen nichts ge-merkt." 3 der stcuklio5llundc. Unterossizier (vortragend): Wenn wir im deutschen Heere nicht die DiS ciplin und Subordination in dem be stehenden Maße Hütten, würde dasselbe zu einem zügellosen Haufen herabftnlen . Rekrut Haase, waS habe ich eben vorgetragen?" Rekrut Haase (ängstlich): Wenn, wenn wir nich die Disciplin und Sub ordination hätten, würde unsere Armee zu zu einem Ziegelhaufen herab-sinken." Inschrift für den Eingang zum Klondike. Wer hier hinein will, soll nicht ver gessen, Daß Gold Metall ist und nicht zu essen." witzig. Radfahrer (im Restaurant zum Kell mr): Aber das Roftbeaf ist ja so zäh wie Lcder, das läßt sich ja kaum schnei den! Da? ist wohl von einem Stahl roß." Selbstbewußt. Lehrer (eine Erzählung aus dem Lese buch besprechend): Hier ist von kleinen Mädchen als Zierpuppen die Rede. Was will der Verfasser damit an deuten?" Elschen: Daß einst daraus Zier Schmetterlinge werden." Ein lustigeö Gcschichtlein erregte kürzlich auf der deulsch -russi scheu Grenzstation Alexandrowo stürmt sche Heiterkeit. Der Auslandzug war soeben eingelaufen, die Reisenden ver ließen zur Gepäckrevifton die Waggons, als einem solcken dritter Claffe eine ganze Reihe ärmlich gekleideter Weiber ,,itsti?,i lvren unfniirte Kövfe aber nichtsdestoweniger wahre Üngethüme von hocheleganten Vamenyütcn, ganz dazu angethan, das Herz einer jeden Mode dame in belle? Entzücken zu versetzen und wie man fte sclbft im eleganten Warschau noch nie gesehen. Letzteres wäre allerdings auch kaum möglich ge wesen, denn diese Hüte auf den Köpfen der armen schmutzigen Weiber stellten die allerneuesten Pariser Modelle vor. die ihre eigentliche Besitzerin, eine findige Modiftin, auf diesem etwas un gewöhnlichen Wege zollfrei über die russische Grenze zu bringen hoffte. Diese Hoffnung soll allerdings nicht von Er folg gekrönt gewesen sein, wohl aber hatte sie einen großen Lacherfolg. Die gewonnene ZVctte. E'n Witzbold trug neulich einem Herrn folgende Wette an: Er werde fünfzig Verschiedenen eine Frage vor legen und stets dieselbe Antwort erhal ten. Der Ihm accevtirtc die Wette. und der Witzbold richtete an jeden der Fünfzig die Frage: Haben Sie schon gehört, daß Schulze bankerott ift?" WaS für ein Schulze?" war die öereotvve Keacnfrase. und der Witibold hatte feine Wette gewonnen. Aus der schule, Schulze, nenne mir eine Lehrer: srftiiftel" Schüler: Meine Tante!" Lehrer: .Deine Tante? Wie kommst Du denn darauf?" Schüler: Na, mem Vater sagt doch immer, die Tante wäre eine wüste Per-fon." Nach Bedarf. Maler: Nun, Herr Baron. Sie wünschen also, daß ich Ihnen für das neue gekaufte Schloß Bilder Ihrer Ahnen male wieviel Ahnen wollen Sie denn?" Baron: Machen Sie 'mal zehn! Wenn mir diese gefallen, bestell' ich nach !" Triftiger Grund. Warum wollen Ihrem Manne Sie ftch scheiden Richter: denn von lagen?" Klägerin: Weil er jeden Sonntag in's Wirthshaus geht." Richter: Na. da? ist doch nicht zu viel." Klägerin: Ja aber er kommt immer erst Sonnabends wieder!" Der Zerstreute. Professor (im Theater zu seiner Frau, die wahrend einer rührenden Scene heftig zu schluchzen anfängt): Na, sei ruhig Frau ich werd' Dir den Hut kaufen!" Merkwürdiger Schluß. Erster Offizier: Ich bin gewohnt, ftet? meinen Willen durchzusetzen, " Zweiter Offizier: Kamerad find also unverheiratet?" S Ein Unterschied. Mit wem hat sich denn Ihre Tochter verlobt?" Mit einem Grafen." Erlauben Sie, schreibt er sich mit f oder ph?"