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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Oct. 14, 1897)
Dienstmädchen und rnädcbcn. Kckr y r i W jmm-, ES ist ein Sonniaa Nachmittag. Warmer Herbft Sonnenschein ftulhet Ader die Häuserreihen eines großen odkrlchleflschen Industrie Orte und ersucht das enijepiiöj üchiernr UZ sehen der kahlen Rohbauten ein w-nig zv mildern. Mit wahrem Bebauen mhi er auf der mit Cel gestrichenen hellen Front eine? villenartigen Ke bäudcZ, das sich einige Meter aus der Häuserzeile zurückgezogen hat. als schäme eS ftch seiner schmutzigen Kameraden. In dem erhöhten, breiten Thürein gange sieht ein junge, ländlich, aber sauber gekleidete Tienftmadchen. AuS dem blatternnarbigen Mfichte blicken ein Paar kluge, freundliche Augen auf den bunten Menschenftrom, welcher ftch aus dem schmalen Fußwege hin und herdrangt. Hin und Mieder fliegt zu den einsamen Madchen ein (rufe her über, welcher mit freundlichen Nicken erwidert wird. Plötzlich legt das Mädchen die Hand über die Augen und blickt schars in da? Menschengewühl hin. ..Wahrhas. t!g. dort kommt ihre Schulfr'undin, die schöne Wanda. Wie stolz sie au sieht, wie ein Fräulein auZ der Stadt ! Ein seine; dunkles Kleid umschließt ihre hohe Gestalt, auf dem hübschen Kopfe mii den blitzenden icymarzen Augcn sitzt ein neuer Hut mit wehenden Straußenfedern und ein brennend rother Sonnenschirm wölbt sich Über der gan tm Erscheinung. Ach wie unscheinbar war sie doch dagegen, die arme, rume Marie mit dem blatternnardigen Ge sichte und dem röthlichen Haar ! Ja, die Wanda war schon immer ein schöneZ Müschen, obwohl sie auch nur die Tochter eine? Kesselschmiedes ist. Und wie ftch die junae Burschen um sie drängen !" Guten ?g. Marie !" ruft jetzt Wanda herüber. Wie geht's? WaS machst Tu denn? Kommst Du nicht mit spazieren? Heut Abend wird in der Krone" getanzt, das wird famos werden !" Ich kann nicht fort. Die Herr schast ist spazieren gegangen und kommt erst in einer Stunde wieder. Dann will ich einmal zur Mutter hinuver gehen." .Armes Ding, sür die paar Pft nige auch noch Sonntag zu Hause fltzen! TaS würde mir schön passen. Man muß sich doch auch einmal amüft ren !" Weiter, weiter !" drängen die Be gleiter Wanda?, lauter Schlepper, die sich am Sonntag abmühen, den ftädti sch.'N Gigerl nachzuäffen. .Dummes Mädel," wendet ftch einer an Marie. maS stehst Du hier wie ein Pfahl in der Grube? Komm mit, sollst mein Schatz sein!" Marie flüchtet vor dem zudringlichen Burschen in den Hausflur. AI? sie wie der heraustritt, ist die Gesellschaft vcr schwunden. FamoS, amüftrcn, dum mes Mädel," klingt es ihr noch im Ohre und aus der Ferne nicken ihr die alles überragenden weißen Straußen- sedern wie höbnend zu. Ja, eS ist schon eine andere Sache, wenn man aus der Grube arbeitet. Da hat man jeden Abend und jeden Sonn tag srei und vordient viel Geld, daß man ftch schon schöne Sachen kaufen lann. einen Hut mit Straußenfedern doch nein ! " unterbricht Marie ihren Gedankengang, fte würde mit der Freundin doch nicht tauschen. Ihre Herrschaft ist ja so gut zu ihr. und waS hatte fie nicht schon gelernt ! Und Nähen Stricken. Kochen. Plätten, das sind doch andere Arbeiten als tagtäglich schmutzige Kohle oder schlacke zu laden."' Mit diesen Gedanken tritt Marie in die Küche ein, welche von Ordnung und Sauberkeit strahlt. Mit geschickter Hand packt sie einige Lecker bissen ein. die ihr die Frau Inspektor Mittags eingehändigt hat. Sie freut sich schon auf die Ueberraichung, welche fie mit den guten Sachen der Mutier bereiten will. T,t Arau uckt zusammen und schüt telt sich wie im Fieber. Isis Traum. iftS Wirklichkeit. waS nun folgt? Sie weiß es nicht mehr, der höllische Bor gang wiederholt sich zu ost. Sie hört urnftVs fflufrl Knidergewimmer. j Schläge fallen auf fie nieder: bis sie be ! wußlloS t ifammenbricht. Und wie fte ! wnder zu sich kommt, da kauert fte in ! einem Winkel an der schmutzigen Wand, I und vor ihr liegt auf einem eklen Lager ihr Mann und schläft seinen Rausch ! auZ. Ach. wo sind die Träume der Jugend? WaS ist aus ihr. der einstmals ge. feierten Wanda geworden? Die Jugend hat rhr ein Paradies veriproqen. i und das Schicksal hat sie in eine Hölle geführt, aus der eS keinen AuSgang gibt. DaS Schicksal? Nein, ein. sie mHfc es idro.ft-fie allein hat diese Hölle geschaffen. Sie allein ist schuld, daß aus der schönen Wanda ein elendes, verkommene, schmutzftarrendes Weib geworden ist. Sie allein trägt die Schuld, daß aus ihrem Manne, einem srllher braven und fleißigen Maschinen Wärter, dieser Mensch geworden ist, der sich vor ihr sinnlos trunken aus dem Lager wälzt. Längst ist ihr die Er. kenntniß gekommene Du bist Frau ge worden, aber Du warft keine HauS frau!" Von der bittersten Reue gesol tert. ringt daS Weib die Hände und Mini niif hnt s?el,icdetn stamm. Der Säugling wälzt ftch auf dem Boden und wimmert. Die Frau achtet nicht darauf. Ach Mutter, liebe Mutter, gieb uns doch ein Stückchen Brot !" Eist zaghaft, wird die Bitte der in der immer lauter und dringender. Mutter, liebste Mutter, nur ein ganz kleines Stückchen! Sieh mal, nur so viel !" Ganz nahe hält eine? der klei nen Mädchen seine mageren Händchen vor dem Geficht der Mutter zusammen. Ta raftt ftch die nrau aus ivrem Brüten aus. Vergeffen ift daS Elend, und hoch auf wallt in ihr die Mutter' liebe. Haftig ordnet fie ihre dürftige Kleidung, rafft den Säugling vom Boden auf und eilt hinunter in das Thal, dorthin, wo sich neben der quak menden Hütte eine lange Häuserreihe hinzieht. die Einnehme meinen Anzug StrcßenbahN'EoudukteurS. Ein Jahrzehnt ift ins Land gegan-, gen. Im Jnduftrie . Bezirk ift wieder ; einmal ein warmer Herbst eingelehrt. Heute ift LöhnungStag. der monatliche j Erntetag der Bäcker. Fleischer. statt leute und Gastwirthe. Die sogenannten Mohren Kneipen find schon am frühen! Nachmittage überfüllt. Aus einer die ser Fufclhöllen wai'.tt ein Mann heraus, deffen lchmübcrllebtcs Kostüm den Zie geistreicher, deffen gemeines ausgedunse nes Gesicht, den Trunkenbold verräth. Er taumelt euS dem Ort hinaus und schlägt dann einen der Fußwege ein. welche nach allen Seiten hin das hüge lige. weit ausgedehnte Bruchfeld durch kreuzen. An tiefen gähnenden Trich tern wankt er vorbei, der Höhe zu, wo weit ausgedehnte Ziegeleien bemerkbar werden. Dort stehen zwischen den Schuppen Behausungen, welche halb Hütte, bald Stall zu sein scheinen. Da find die Aiqle der gesunkensten der Arbeiter, Stätten, in welchen Schmutz, Elend und Laster hausen der Genius der Menschheit wendet trauernd sein Antlitz von ihnen. Bor einer dieser Höhlen kauert ein dunkeläugiges Weib. Ein Kind hält fte an der Brust, drei andae haben sich träg in dem dürren kohlendestaubten Haide kraut ausgestreckt. Aus dem abgehärm ten Angesicht der Frau blickt eine Welt voll Trübsal. j Mutter, dort kommt der Bater! Gelt, jetzt bekommen wir ein Stückchen Brot? AIS ein armer Handwerksbursche war der Bäckermeister H?ld einst einge wandert, und heute befttzt er ein eigen Haus, nebenbei ein ganz netteS Sümm chen, einen guten Ruf und da ehrende Amt eines Gemeindevertreters. Frei lich hat er eS ftch die Jahre hindurch sauer werden laffen, aber er wäre lange nicht so weit gekommen, wenn er nicht eine so tüchtige, wackere Frau wie seine Marie, seine Hebin", gefunden hätte. Gegenwärtig hat ftch Marie im Laden nicdergelaffen und ift mit der Ausdeffe riinc von Kinderkleidern beschäftigt. In der rundlich, behäbigen Frau würde mancher nicht mehr daS ehemals so un scheinbare Dienstmädchen erkennen. Eden ift sie mit der Betrachtung einer geradezu unnatürlichen Wunde eines Knabcndeinkleides beschäftigt, da öffnet ! sich die Ladenthür, und in dem mn ! gange bleibt eine hohe Frauengeftalt j mit einem Kinde aus dem Arme fteben. Das Aeußerc des Weibes erweckt Mitleid und ein Grauen zugleich. Entsetzt springt die kleine Bäckersrau von ihrem Sessel auf. Um Gottes willen. Wanda. Du bist's? Und wie siehst Du aus? Dein Kopf" Mein Mann hat mich geschlagen." Du Aermfte." ..Laß daS Mitleid! Schenk mir nur noch einmal ein wenig Brot. Die Kin der hungern so!" Gleich, gleich, aber setz Dich doch erst. Ach, das arme Würmchenl" Im Fluge hatte Marie einen Korb mit Eßwaarcn gefüllt. Da, nimm und " Ach, wie gut Du noch immer bift !" Nimm, nimm und geh! Die Kinder sollen nicht hungern!" Damit schieb! die energische Wohl tbäterin die arme Jugendsreundin zur Thür hinaus. ES geht nicht anders, die Kinder müßen ins Waisenhaus." Mit diesem Gedanken bat sich Marie im Scffel wie- der niedergelassen und die Flickarbeiten zur Hand genommen. Der warme Herbftsonnenfchein drängt sich weiter in den Laden hinein und spielt bald aus dem schooß der fleißigen Frau,. Da taucht plötzlich, fte weiß nicht wie, das Bild eines Sonntagnach mittcigS auf die schöne Freundin, die wehenden Federn die Nadel ruht in den sonst so flinken Fingern, ein der klärender Schein fliegt über das stille Gesicht, und die Hände sinden ftch im innigen Tankgedcte zusammen j Ja. Marie Held ift heute im ganzen Crie als die tüchtigste Hausfrau be- konnt, und im Frauen-Berein scheuen sich die vornehmsten Damen nicht, ihr die Hand zu drücken. Nächstens wird für die Fabrikmädchen eine Haushal tungSschule errichtet, und man weiß heute schon, wem die Aussicht über diese Schule übertragen wird. ywci deutsche Grafen. BlanknüS", der intereffante Plan derer der Plattd. Poft". erzählt fol gende hübsche Geschichte auS dem Lebens Bor vehle Johre, dormolS. aS de Peer noch nich vun trollcy oder cable verdrängt wörn. lehr ick een Mann op de Trütte Avenue Street Ear kennen, de: mi dör sin ganzes Wesen opsull. root un stattlich, een langen, scheu nen Bnllbort, noh ünnento scheitelt, wie bi 'n verstorbnen Kaiser Friedlich, un allen Anschien noh een Gentleman. Hei sohr aS Eonductör. w,iht hf TViibfl wie bei minen No mm wuß ob'rS he, fprö! m. immer ico ttzm enigen richtig an un denn bod hei mi de licd I Da lachte das in dNtfckk -trat. iNcht unu niüni So güng een Johr noh 'k annere hen, un in 'n gewiffen Twifchenruhm drop ick em edder. Immer höflich n todorkomend gegen de Paffagiere. Wenn doch alle Eonductors so wören. !as hei, dach ick oft in minen Sinn, j denn hären de Paffagiere nich so oft I Ursak, Klag to seuren. Kort un good, vorige Woche sprung ick medder op cene Ear, un dar säh WZ Wie geht'S. Herr BlanknäS?" 'ui und bnen?" Rin mfrieden. " un dar hülp hei tme Ataa un ebr Kind op de Ear ropp. Ick teei em wedder mal genau an un denn srag ick em: Wie lange fahren Sie nun eigcnt lich schon als Eondulteur aus dieser Linie?" .Dreiundzwanzig Jahre." Binoh een Berteljahrhunnert in een un dieselbe Stellung! Un dat hei bete Daag seihn hat, dat kunn een Blinden mit 'n Stock feulen. Ick lang em eene vigar Yen. O, Sie sind zu liebenswürdig," ay hei, un min Jntereffe for em wör immer grötter. Een por Block wieder frog ick: Sagen Sie, wie ift denn eigentlich Ihr Name?" Dar wink hei mit 'n Oog un ant- würd: Bei der Linie heiß' ich Joe." Das ift Ihr Pseudonym." meen ick. mir liegt aber daran, zu wiffen, wel- cheS Ihr wirklicher Name ist?" Dor vertell hei mi Folgendes: Mein wahrer Name ist Freiherr von der Esche." So was Aehnliches dacht ich mir," säh ick, un denn fett ick hinto: Und drciundzwanzig Jahre fahren Sie auf dieser Linie als schlichter Eon dukteur?" Ja, und ich bin's ganz zufrieden. Sehen Sie, Mister BlanknäZ, ich der diene hier Jahr ein, Jahr aus öl pro Woche, und im Laufe der Zeit habe ich mir das Vertrauen aller meiner Borge fetzten erworben. Da ist kem '''oner . der rnern immer in der Office berichtete: 'Joe is allrisrht". Wie ich vor vielen Jahren hier an kam, da hielt ich kurze Zeit Umschau, Ein Geschästs -Genie bin ich nicht, ich stand draußen bei'm Garde du Corps, und als Tellerwäscher oder Kellner zu gehen, hielt ich nicht für das Höchste der Gefühle. Ich sprach Englitch, uno IN großen Häusern bot man mir Stellen mit 8 oder 10 Dollars pro Woche an. Was hätte ich damit anfangen sollen? Schulden machen! nein, davon hatte ich draußen gcnuggehabt. Und so sing ich hier zu arbeiten an und ich fühle mich wohl dabei." Haben Sie Familie?" wull ick wehten. Gott sei Dank, nein!" reep hei, ich bin ein Vereinsamter." Hei kunn mi dat AllcnS natürlich bloot in Uennerdrekungen vertellen. Un denn wieder: Ich ersparte mir auch eine hübsche Summe Geld, und habe ich meinen "day off", dann gehe ich "do-wn-town" und kaufe mir Bücher und Zeitschriften. Sie müffen aber nicht glauben, Mr. BlanknäS. daß das Leben eines CondukteurS so gänzlich interesse los verläuft, o nein, im Gegentheil! Ich erinnere mich einer Shlvesternacht. Der Schnee fiel so dicht, daß man keinen Block weit sehen konnte. Ein junges Paar stieg ein und setzte sich in eine Ecke. Sie schmiegten fich aam dicht aneinader. Sie waren die einzigen Paffagiere. Da öffne ich die Thüre und ieve. wie er ihr einen Kuß gab. Rasch wie der Blitz bin ich zurückgesprungen. Trei Blocks weiter verließen fie die Ear und der junge Mann steckte mir etwas in die Hand. Eine Zweidollarvill. Bald nachher bekam ich drei alte Herren, die augenscheinlich von einer animirten Partie kamen. Sie waren vergnügt und Jeder drückte mir einen Dollar in die Hand. In dieser Nacht bekam ich auf diese Weise circa 9 Dollars zusammen. Ich kann Ihnen sagen, das war für mich eine glückliche Shlvssternacht!" Wie bescheiden doch de Minschen in jemmer Ansprüche ward, wenn de Wind jem erst üm de NäS weiht! Wedder fung het an to vertellen: Bor drei Jahren wurde die Stelle eines TranSfer-Agenten frei, und ich war für dieselbe auSersehen. Ich sage Ihnen. Mr. BlanknäS, ein deutscher Oberst, der zum General-Major beför dert wird, kann nicht stolzer sein, als ich es gewesen bin! Wie fühlte ich mich! Ader mein Bcch! Nach fünf Monaten ging der Posten wieder ein. und Joe mußte in Reih und Glied zurücktreten." Nun köm de Sluß: Einmal empfahl ich der Compagnie einen Kameraden, einen Grafen. Ich that es gerne. Ich legte ein gutes Wort für ihn ein. ich verhalf ihm zu seiner Uniform, daS Geld dazu gab ich ihm aus meiner Tasche, und dann bekam er feine Nummer. O. eS war ein Ehrcn mann! Einen Zag hatte er eine Ear, brachte für sich und in ein L:ih' hauS. Nach Monaten lraf ich ihn an der Bowery. Ich nahm ihn dei'm Kragen. Sie sind ein Lump, Herr, dcnncrte Subjekt mir in'S Ge lungen Frau daS Weleit v,s zu vem lchoii zur Abfahrt bereitlegenden Schift, da sie dem fernen Gatten zufuhren sollte. &nt merkwürdige uk?alokcn Geschichte. Der aus lauter Honoratioren" de g,K'nb, ?!aMub in einem kleinen Nanä ick werde wirbln. Hier in ! holsteinischen llrte hatte vor längerer Malbeuiika muß man ra'ch stehlen und! Zeit für seine itgiieoe? uygiocien ö;tli- ! angeschafft, die so abgestimmt waren. Nu wör ick bei ßitu Hall. Ick drück ß der Wirth beim Ertönen einer em amen Ouarier in de Hand. jeden Glocke sofort wußte, wer von sei- Tor säh hei: DieS. Mr. Blan'.nüS. nen lanen aus ver egeii.aon eine ,.1 u,M,r.nmni in k,m i'.b'n eines Wunsch! hatte. Nun beschloß dieser Kegelklub kürzlich, sein Stiftungsfest durch eine Waaenfabrt nach dem Ostsee- 1 bade X dörf zu feiern. Natürlich uS deraffenlkkre". wußten auch die Kuhglocken mit. und Der Brigadier hielt in der Unter- j ai8 man m Mitternacht den HeiinathS offizierS'BiloungSfchule deS Regimentes,, njteber erreichte, begannen fte Alle, die Schlußprttfunaen ab. In allen b'.S-; Tokior und Schulmeister an her durchgeprüften UnterrichtSgegenftSn-! hft Spitze, ein harmonisches Kuh den hatten sämmtliche Lehrer und Bil- j fliofengeIäute. Man freute fich über dungSschüler daS uneingeschränkte Lob 1 0en gelungenen Scherz, hatte aber die deS Herrn Generals geerntet. Zuletzt gjcchnuna ohne den Nachtwächter ge- kam die Waffenlehre an die Reihe. Man jacht. Plötzlich trat dieser aus dem wußte, daß der General seit Einführung Dunkel hvor und gebot im Namen deö neuen epetirgewehres mit befände, s Gesetzes Ruhe. Faft Hütte er schon rem Fleiß und Eifer ftch dem Studium einen anwohnenden Landmann geweckt, des Waffenwesens gewidmet hatte. Auch j r Meinung, daß dessen Ochsen aus der diesen Gegenstand vortragende ! 0cm Stalle auSgebrochen waren. Doch Oberlicuienani Spannriegel wußte die? : die Herren Honoratioren" lachten über er sah daher mit ein wenig Bangen der yt, Mahnung deS Wächters und läute- Vornahme seines" Gegenstandes em-! n ruhig weiter. DaS verdroß aber den Mann der Ordnung, und von der Wichtigkeit deS ihm erst kürzlich über- kommenen Amtes erfüllt, schrieb er die Ruhestörer auf, ließ auch nicht locker, als er merkte, mit wem er eS zu thun hatte. So hatten fie denn Alle den Spaß mit drei Mark zu büßen und der Gerichtsaktuar deS OrteS mußte fich der traurigen Pflicht unterziehen, feinen eigenen Borges tzten mit einem Straf mandat zu beglücken. ein Sckiat!. Mein Schatz ha blaue uen. Hat einen süßen Mund, Ein allerliebste? Näkchen Und Wangen frisch und rund. Mein Stf. hat gold'ge Haare Und zierliche Gestalt. Ein jugendrein Gemüthe Und achtzehn Jahre bald. Mein Schatz hat prächi'ge Kleider, Tarin fie mir gefüllt. Sie hat viel reich Geschmeide Und hat auch Gut und Geld. Doch hat mein Schatz noch eines Da? sei mit Stolz genannt So höret denn und staunet: Mein Schatz hat auch Verstand. Die Liede! Wenn Er" dloZ schön und reizend ift, Und .Sie" besitzt Moneten. Dann kommt es. daß die Liebe oft Geht mit dem Gelde flöten: Doch wenn .Er" Gelder hat. und Sie" Wird einfach zu ihm gehen. Dann ift es ziemlich möglich schon, Die Liede bleibt bestehen. Doch wenn bei Beiden garnicht? ift, Die in die Eh' geschwommen, Dann bleibt die Liebe lange da. Doch 'S kann auch anders kommen '. gegen. Wenn der rn Gencrai oen Verschluß" und den Zubringer Mechanismus" auSließ, dann ging ja Alles gut. Aber daran war nicht zu denken. Den Lauf" kennte er doch nicht einem Jeden aufgeben. Ein Glück war eS nur. daß gerade diese Frage der Mind?befSbiate erhielt, denn den Lauf" kannten Alle. Endlich kommt der Brigadier zu dem gefürchteten Re petirmechanismus. Er nimmt die Sitz ordnung zur Hand und wühlt fich den in der letzten Tischreihe allein fitzenden Infanteristen Kuchta aus. Infanterist Kuchta!" her" Sagen Sie mir, aus welchen Thei len die Zudringervorrichtung besteht und wie dieselbe funktionirt." Infanterist Kuchta antwortet sofort ohne Zögern: , Tiie ubrinaervorrichtuna besteht aus der Zudringerplatte. dem Zubrin- gcrhebel, der Zubringerfeder, und fo geht es fort, bis der Mann die gestellte Frage zur besonderen Zufrie denheit deS Herrn Generals, sowie deS beifällig nickenden RegimentS-Komman-danten tadellos beantwortet hatte. Die Prüfung war beendet. Der Herr General wendet ftch an den Herrn Oberlieutenant Spannriegel, um auch ihm feine Anerkennung für die von ihm erreichten AuSbildungsrefultate in dem ungcmein wichtigen Fache Waf fenlehre" auszufprechen. Dann belobt er den seine Erfolge? fich bewußten Infanteristen Kuchta mit folgenden Worten: ES freut mich, bei Ihnen so Mel Sinn und Verständniß für daS Waf fenwefen zu finden; behalten Sie das Erlernte und bestreben Sie fich, Ihre militärische Ausbildung zu vervoll kommnen. ES wird Ihnen nur zur Ehre und zum Vortheile gereichen. Sind Sie Profesfionift?" Jawohl, Herr General." Welcher Profession?" Kunstschlosser." .Wo haben Sie denn zuletzt gecr beitet?" In Steyr. in der Waffenfabrik!" Und was arbeiteten Sie dort?" Melde gehorsamst: Zubringe Vorrichtungen. Herr General!" Ausrede. Junae rau: ..Vor der Hochzeit rühmtest Du Dich, mir auch den leise. flen Wunsch erfüllen zu wollen, und jetzt bleiben alle meine Wünsche uner süllt." Mattn: DaS kommt daher, weil ich bei Deinen vielen Wünschen nicht her auZfinden kann, welches Dein leisester Wunsch ist." Eine Hochzeit per Kabel. Eine höchst eigenartige Hochzeit hat vor Kurzem in zwei verschiedenen Welt theilen stattgefunden, und zwar waren Braut und' Bräutigam während der Ceremonie ungefähr einige tausend Meilen von einander getrennt. Die i Trauung wurde natürlich mit Hilfe deS Kabels dewerkstilligt. Der Bräutigam befand sich während deS wichtigen Aktes mit einigen Trauzeugen in einem oim mer des Hotels Krüger in Pretoria, die Braut dagegen im Haufe ihrer Eltern in Amsterdam. Alle Vorbereitungen waren aus'S Sorgfältigste getroffen worden, selbst den gewaltigen Zeit unterschied zwischen Holland und Süd Afrika hatte man genau berechnet, fo daß im gegebenen Moment beide Par teien mit Bestimmtheit wußten, wo fte einander vermuthen durften. Ein Kabeldraht war direkt in daS Zimmer deS Bräutigams geleitet worden: das selbe hatte man im Hause der Braut gethan, und so ging denn der wichtige Akt ganz regelrecht von Statten. Die Ceremonie nahm ihren Anfang mit einer Kabelnachricht von Seiten des Bräutigams, daß er bereit fei und die Trauung beginnen könne. Tarauf trat ein Freund des Abwesenden als fein NnNmdcktiater an die Seite der Braut, und es vollzogen ftch nun die Formalitäten, wie das Wechseln der Ringe, wie bei jeder andern Trauung. Zum Schluß ließ dann die Braut noch einmal den Telegraphen spielen, indem sie ihrem nunmehr angetrauten Gatten die Mittheilung machte, daß der seit- same Ehepakt geschloffen sei. Nachdem ftch die Betheiligten gegenseitig per Kabel einige Glückwünsche übermittelt hatten, setzte man fich in Pretoria so wohl wie in Amsterdam zur reichbesetz ten Tafel. Sobald das HochzeitS-Diner diesseits deS Weltmeere? beendet war. gaben die Angehörigen und Gäste der kfteurc Pferdegeschirre. DaS koftbarfte Pferdegeschirr. daS jemals hergestellt ift, war das, welches der Maharajah Dhuleep Singh für ein Zweigespann anfertigen ließ. ES be ftand aus solidem, getriebenem und ciselirtem Gold, war sehr reich mit Tür Ilsen, Rubinen und Diamanten verziert und kostete die Kleinigkeit von 300, OOO Mark. Der gegenwärtige Gaekwar von Baroda bestellte für acht Pferde einen Satz Prunkgelchirre. die aynitcy ange fertigt, doch mit weniger Edelsteinen de setzt waren, die Kosten dafür beliefen fich auf 500,000 Mark. Die Geschirre der Wagenpserde. die an der Staatsvrotcsfion aelcaentlich der unlängst ftattgefundenen Krönung des russischen Azoren Ä,yeii naymen, lorie ten 22 Sätze für je sechs Pferde etwas über 2 Millionen Mark. 200.000 Mark betrugen die Kosten für ein Paar Geschirre, die einst Napo leon der Erste herstellen ließ, und Napoleon der Dritte betoß auch ein Paar zu ähnlichem Preise. Zur An fertigung deS letzten Satzes wurden 200Ö Saffianleder verbraucht, die mit Gold überreichlich verziert waren. Der jetzige Khedive von Egypten bc zahlte 40,000 Mark für ein Paar in London fabrizirte Pferdegeschirre. Abgetrumpft. Im Jahre 1770 war der greise Hu sarengeneral Joachim Hans v. Zielen zu einer im königlichen Schlöffe zu Ber lin veranstalteten Abendgesellschaft ge laden. Auch die schöne, vielbewunderte Schauspielerin Karoline Döbbelin war zugegen, und alte, wie junge Kavaliere waren bemüht, ihr den Hof zu machen. Selbst der alte Haudegen Zieten schien großen Gefallen an der liebenswürdigen Künstlerin zu finden und zeichnete fie in ritterlicher Weise durch mancherlei Artigkeiten aus zum größten Verdruß des jungen Grafen v. Rutowsk, der fich vergebens um die Gunst der schönen Karoline bemühte. Um seinen Aerger über die Bevcrrngung ZietenS Luft zu machen, richtete er ganz unvermittelt an den General die Frage: Wie alt find Sie denn eigentlich, Excellenz?" Zielen lächelte und sagte, sich den weißen Bart streichend: Wahrhaftig, das weiß ich in diesem Augenblick nicht so aenau. aber das weiß ich. daß ein Talentvoll. Wenn er svielte vor den Leuten Aus den Brettern die die Welt bedeuten, Spielte er als großer vchau!,pieier. Aber wenn er 'mal an and'rer Stätte Karten spielte oder auch Roulette. Spielte er als großer Schlauspieler. Esel mit zwanzig Jabren viel älter ift, als ein Mensch, der siebzig Jahre zählt !" m m Bei der Rekruten-Nushevung. Während der Untersuchung macht ein Knecht allerhand Zeichen mit den Hän den; dann zeigt er auf Mund und Ohren, um auszudrücken, daß er taub sei. Die Aerzte geben ftch die erdenk lichfte Mühe, ihn durch Kreuz- und Querfragen zum Sprechen zu bringen, aLes vergeblich. Auch das Ticken der Taschenuhr, die man ihm vor das Ohr hält, vermag er anscheinend nicht zu hören. Dem Stabsarzt reißt endlich die Geduld: So erklären Sie uns doch einfach, daß Sie taub sind !" schreit er wüthend. Und stumm dazu !" beinern der Knecht ruhig. Resolut. Ich weiß nit, trink' ich noch oans oder trink' ich koanS mehr. Ach waS, ich trink' noch oanS, dann brauch' ich mich nicht erst lang' zu besinnen." Lin Unterschied. Weshalb verweigern Sie mir Ihre Hand, gnädiges Fräulein?" ..Weil es mir ehr unwahricyr niiq. vorkommt, daß Sie mir eben so gut ein HauS, wie den Hof machen können !" Sport. Gratulire zur Verlobung, Herr Kamerad ! Haben Glück gehabt, einen Tag später wollte Kamerad Müller um Comteffe anhalten !" Ah, ist mir bekannt, Kamerad, hab' Müller eben einfach um Nasenlänge ge schlagen." verplappert. Frau (die verreift war): Dafür, daß Sie mich während meiner AbWesen heit so gut vertreten haben, können Sie sich eines von meinen beiden seidenen Kleidern auswählen! welches wollen Sie?" Dienstmädchen: Na, dann schenken Sie mir das gelbe in dem blauen bin ich schon zu bekannt !" Guter Rath. Sänger (fingt): Ein fahrender Sänger, von Niemand gekann " Stimme aus dem Publikum : Na, dann machen Sie doch mehr Reklame !" Unbegreiflich. Dame : Nun, wie find Sie mit der Frau Praktisch zufrieden?" Köchin: Ach, das will eine Lady sein und versieht fich besser cuf's Kochen als ich !" protzig. Gutsbesitzer : Was meinen Sie, Jo- hann, wird es regnen?" Diener: Ich glanbc. wir bekommen Regen!" Gutsbesitzer: Was wir? Ich be komme Regen !" Lin zeitgemSszer Bettler. Bettler: Ich thSt fchön bitten. Madamchen, haben Se nich än abgeleg tes Fahrrad for mir?" ITiodenic Chemie. WaS Silber in der Tafche, Wird Gold in der Flasche, WaS Gold war im Glase, Wird Kupfer in der Nase. kiäiislicher Rricg. Herr Flotto : Haben Sie nicht Luft, dem Verein der Friedensfreunde" bei- zutreten?" ferr Duckmann : ..Da fordern Sie wohl am besten meine Frau auf !" XCcbl meglich. Zimmervermieiherin : ..Ach, Herr Brüller, die Nachbarschaft läßt Sie bit ten, Sie möchten doch Ihre Gesangs Übungen bei geschloffenem Fenster ab halten I" Opernsänger : Das geht nicht ; bei geschloffenem Fenster halt ich'? selbst nicht aus !" Unter !chrrul'cn. Haft Tu gesehen, was das Fräulein sür kleine hren patres ' Ja; was meinst Tu, die MUM vet unserm Meifter in der Lehre fein!" Im Lramen. Profcffor: In alkoholhaltigen Fltis ftgkeiten wie Bier und Wein finden fich viel weniaer Infusorien nd Bakterien. als im Waffer. WaS ift daraus zu schließen?" Kandidat: Daß daß die Bakterien einen sehr schlechten Geschmack haben."