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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Oct. 7, 1897)
:Nein erster svirathsantrag. H.imoreke dob b k 9 H M 1 1 S Ich war btfifeifl Jahre a!t geworden n hatte och leinen einificn hei tut'jSunitafl gemacht. In Folge dessen ftfetfe ich meine:, dreißigsten cburK Zag ateb, nicht mit einer liebenden Gat l v l uns jrru OiiMl rhtfrcirt , uuisiiu in iuiuiwii v TtrfüiAt". Derselbe istbUe unter ei -!:n Mitgliedern nur zwei Ehemänner, Üt zum (Stoubium für uns lledrigeu fiett vor Mitternucht auSknisfen. Trotz a Jedem behagte mir die Jung ychllen . Wirthschaft nicht sonderlich. Schien das hellc kageSlicht zu den hohen Jenftern meine? Atelier? Herrin und lies; all den mehr oder weniger werth sollen Kram, den ich im Lause der Jahre aufgespeichert hatte, eigenartig und effektvoll hervortreten, dann dachte ich mir oft : SBst gar nicht so Übel wenn eine zarte Frauenhnd die Hand Deiner eigenen Frau in oll diesen Brosaten. Nippsache?:, alten Tep .lichen, Waffen, seidener Gcw!dern herumkn'ttern würde. DaZ würde ins bedingt eine ganz neue Etimmnng hin eindringen. Äald nach meinem DoOrnbeten drit' tzkN Dezennium beschl o '-4, mir selbst In cfi jlt einer Früh'ommerreise ein Kcschenk zu macher Ich halle zwei neue Bilder gut verkauft, loste ein Fundreisebillet und begann meinen Krss, r zu packen. Da und dort '.nürde ?S Bekannte zu besuchen geben. ES konnte also ganz auimirt werden. In da? Programm der Besuche war ,iuch mein Freund Dr. Felix Moll auf genommen morden, der irgendwo in Zhliringen alS Affeffor hauste und vor einem Jahr gehciratbet hatte. Er schrieb, dasz er ben Himmel auf Erden habe. Diese Muflerehe wollte ich mir denn doch etwas rächet ansehen. ES gab da und dort Aufenthalt auf bet Reise, bis ich endlich meinem Freund Felix, immer näher rückte. Abends sollte ich nach de:n Nest kommen. Noch etwa zwei Stunden Fahrt, Ich saß allein in dem Eonpee. Da stieg ein? Dame ein. Donner Wetter ! Bildhübsch ! Ich war ihr mit Feuereifer bei oer Bergung von einem Koffer, zwei Handtaschen, einer Plaid rolle und drei Hutschllchteln bchttlflich. DaZ junge Müdchin war zu reizend! Reiches, braunes Haar, in zwei starken Zapfen um den Kopf geflochten. Zwei muntere, schelmische Augen. Farbe im Moment unbestimmbar. Im Kim: ein kleines Grübchen. Meine schöne Reisegefährtin hatte mir gegenüber Platz genommen. Ich knüpfte sofort ein (elpräch an. Wir unterhielten uns prächtig. Ich gab ihr meine Visitenkarte. .Ach! Herr Fritz Rohrbach !" lächelte sie. Ich habe von Ihren Bildern schon viel Rühmliche? gelesen !" Dabei reichte sie mir die in feinem schwedischen Handschui; steckende zierliche Hand. Ich führte sie unwillkürlich an die Lippen. Sie enizog sie mir haftig und wurde über und Über roth. Ich wollte sie nach ihrem Reiseziel fragen, wagte c3 aber nicht. Ich wäre Unglücklich gewesen, wenn sie mir eine der nächsten Stationen genannt hätte. Lieber wollte ich mich in der glücklichen Illusion wiegen, daß die Fahrt mit ihr durch den lachenden, sonnenhellen Tag fortginge bis in'? Unendliche. Auf Freund Felix hatte ich augenblicklich zanz verzichtet. Ich beschloß, an dem Rest sicher vorüber zu fahren, wenn meine holde Reisegefährtin mir nicht schon früher entfliehen sollte. Aber das durste ja gar nicht sein ! Wahrhaktig ! Ich hatte mich plötzlich verliebt ! Das war da? liebc Gesicht, das die zürte Hand, die sinnenden und doch so lebenslustiger. Augen, die süße melodi jchc Stimme und da? silberne lindes reine Lachen, welche? ich mir so oft ge träumt hatte als den Inhalt meines Leben?. Und hier saß eS mir gegen über. Ich brauchte nur die Hand dar nach auszustrecken. Ja wenn ich keinen Korb bekam ! WaS sollte sie von mir denken, wenn ich jetzt plötzlich mit einem Heirathsantag herausrückte Sie haben wohl eine weitere Reise Dor?" fragte r.e mich. WaS ist Ihr heutiges Ziel?' Ich habe eigentlich gar kein Ziel", entgegnete ich, Wenn man sich in fo anziehender Gesellschaft befindet, dann derschwinden alle 'übrigen Ziele gegen über dem einen, nur recht lange diese? Vergnügen zu genießen. Sie wurde wieder roth. Aber Sie müssen sich doch ein Ziel gesteckt haben." Ich wollte heute einen alten Freund besuchen. ES ist im Grunde nur eine leicht verzeihliche Neugierde, die mir den Gedanken eingab, Freund Felix Moll wieder zu sehen. Der Gegenstand die fer Neugierde ist die grau meines Freundes l" Die grau? WaS Sie sagen! Das läßt tief blicken l" Denken Sie nichts zu Arges, der ehrteS Fräulein ! Ich kenne ja feine Frau noch gar nicht !" Möchten sie aber kennen lernen?" Man hat manchmal eine fixe Idee. Die Sache ist einfach die : Mein Freund Felix schrieb mir. wie unsagbar glück- -ich er verheirathet sei. Da ich selbst roch ledig bin, habe ich mich von diesem Glück überzeugen wollen " Das ist zu nett!" lachte sie. Weil ich nicht recht daran glaube !" igte ich hinzu. Sie glauben nicht daran?" versetzte f fast heftig. ..Freund Felix war Zeitlebens ein anspruchsloser Mensch. Seine Frau soll i vom Land sein, da irgendwo her in der Rahe von Buxtehude. Also jedenfalls beschrankte Erziehung." Ader Sie müffen Ihres Freundes grau doch schon kennen gelernt haben", meinte sie belustigt. W Keine Spur!" versicherte ich. Ich habe mir jedoch von dieser Muftergattin ein "anz genaue? Bild in meiner Pban tasie"ei,tmorsen. Ziemlich rundlich und j wohlgenährt wird sie sein. Kocht gut. Hat wöchentlich regelmäßig den Scheuer- teusel. esunde volle Back.n. eme Nuance zu roth. Blaue Augen. Lie benZwürdig im Umgang. Wahrschein lich ein Jahr Penftonatöbildung. Bei rascher Bewegung sonderlich lebhaft dürste sie übrigens nicht sein ein chronischer Küchengcruch. Etwas alt- modischer Klciderschnitt Baby- schürze...." jfelk Sie hoben aber wirklich eine leb haste Phantasie!" unterbrach sie mich lachend. Glauben Sie also, daß alle Mädchen, die von da woher kommen, beschränkt find?" Das will ich durchaus nicht gesagt haben," versicherte ich mit einem plötz lichen Erschrecken. Am Ende war sie auch von da woher.... Aber sehen Sie, mein Fräulein, wir ffünstler haben eben ganz andere Ideale." Und ist es erlaubt, nach diesen Idealen zu fragen?" sprach sie und sah mir dabei in die Augen. Jetzt mußte e? gewagt werden! das war die richtige Anknüpfung. Sie war ja mein Ideal ! Verehrtes Fräulein!" begann ich doch etwas zaghaft. Wie irgend eine große Idee meist nicht durch langes Nachdenken geboren wird, fondern ein jähes Himmelslicht ist, das unsere ganze Seele erhellt, nach Gestaltung drängt, nimmer bin uns weichen wlll fo er geht eS uns wahrscheinlich auch mit den Idealen unserer Liebe. Auf einmal begegnet unS ein Mädchen, das mit einem Schlag unser Herz gefangen nimmt! Ich bin eine Künstlernatur, mein Fräulein! Darum ist es mir wahrscheinlich auch nicht beschicken, daß ich nach den gewöhnlichen Regeln um mein Glück freie. Ich habe in meinem Leben noch keinen HeirathSantrag ge macht. ES ist heute der erste. Denken Sie über mich, wie Sie wollen! Aber seien Sie davon überzeugt, daß eS mir Ernst ist. heiliger Ernst ! Zürnen Sie mir nicht ! Es ist tollkühn von mir. Ich weiß eS. Sie find eS und keine Andere, mit der ich unauSfprcchüch glücklich wer den könnte! Darf ich wenigstens hoffen, daß unser heutige Beisammensein nicht unser letztes sein wird? Darf ich Ihnen Gelegeheit geben, sich von der Ehrlichkeit meiner Absichten zu überzeugen?" Jetzt war eS heraus mein erster HeirathSantrag. Sie ließ mich ruhig ausreden und schlug verwirrt die Augen nieder. Also war doch nicht alles der loren. Sie war nicht entrüstet aufqe- sprungen, halte nicht nach der Nothleine gegriffen Jetzt galt es noch das Letzte einen Kniefnll da kniete ich schon auf der Kokosmatte des EoupceS. Ich ergriff ihre Hand und drückte sie abermals an die Lippen. Mein Fräu lein," rief ich. Entschuldigen Sie! Ein einziges kleines Wort nur der geringste Schimmer von Hoffnung!" lim ffinttpsinishtt ttc-hen Kir uns !" erhob sie sich haftig und entzog mir ihre Hand. Ich sprang empor und be merkte, daß der Zug langsam in eine Station einfuhr. Sie griff nach ihrem Koffer. Sie werden doch nicht?" rief ich er schreckt. Ich bin am Ziel !" Dann bin ich auch am Ziel!" rief ich und ritz meinen Koffer aus dem Netz oberhalb der Sitzdank. Eberswald!" schrie der Schaffner zum Fenster herein. Eine Minute!" Donnerwetter! Eberswald!" rief ich. Da ist ja Freund Felix daheim! (feie steigen also in Eberswald au?" Ja, ja!" cntgegnete sie. Eilen Sie! wir haben nur eine Minute!" Ich belud mich mit ihrem Gepäck und eilte voraus aus dem Coupee. Sie hüpfte über das Trittbrett, ließ mich neben Koffer, Handtaschen und Hut- schachteln stehen und eilte in die Arme eines Manne?, der rasch auf sie zukam. Das mär ja Freund Felix! Sie flüsterte ihm etwas in'S Ohr. Im nächsten Moment erblickte mich mein Freund und war mit einem Sprung an meiner Seite. Lange Umarmung. Du, sag' mal, wer ist denn die junge Dame, die soeben " fragte ich in fieberhafter Aufregung. Aber Junge, das ist ja meine Frau!" Deine Deine Frau?" Ich glaubte, , eZ müffe mich augenblicklich der Schlag treffen. Mein Ideal war unterdessen zu unS getreten. Sie sind Felix' grau?" sagte ich mit der Miene eines Ertrinkenden. Wer denn sonst?" lachte sie. DaS war Felix' Frau. . .Pensionats bildung chronischer Küchengeruch altmodischer Kleiderschnitt Babyschürze Beschränktheit Scheuerteufel ein ganzer Hexen sabbath tollte in meinem armen gemar terten Hirn. Ich gratulire Dir! Ich gratulire!" würgte ich hervor, als mich Freund Felix fragte, wie mir feine grau ge fiele, und wir in den Wagen stiegen, der uns nach der Wohnung des jungen Ehepaare? brachte. Wie e? schon im Menschenleben geht, daß man auf einer einmal betretenen Aahn weiter wandelt, so war eZ auch mit mir. Meinem eisten wegen unüder schreitbare Hindernisse nicht zu reali firenden HeirathSantrag ist bald ein zweiter gefolgt. Ich bin zedoch in der iversaiidtichaN geblieben. Ich habe inzwischen die ! Schmefter meine? ersten Ideals geheim i rathet, die auf Besuch bei gelix war. Und meine Frau ist noch viel reizender, a!S Felix' Frau. Davon bin wenig ! ftenZ ich fest überzeugt. Das Rundreisedillet ließ ich verfallen, jiveil ich doch Zeit brauchte, mich bei I Freund Felix von dem furchtbaren ; Schlag zu erholen und zu der oben ! ausgesprochenen Ueberzeugung zu ge langen. in grausames Standgericht. Unter den gewalticen kriegerischen Ereigniffen, welche zu Anfang dieses Jahrhunderts ganz Europa erschütter ten, ist eine Episode der allgemeine Beachtung entgangen, die einerseits durch ihre Entsetzlichkeit, andererseits durch die furchtbare Strenge mit wel cher sie geahndet wurde, kaum ihre? gleichen in der Kriegsgeschichte finden dürste. ES ist diese die Empörung dcS Regiment Frohderg zu Malta im Jahre 1807. England war zu dieser Zeit in die Nothwendigkeit versetzt, die Rekrutierung für seine Land- und Seemacht zum großen Theile außerhalb der britischen Inseln zu dicken, und so waren verschie dene Agenten beauftragt worden, einige Regimenter für den Dienst auf den In sein des Mittelländischen Meere anzu werben. Diese Agenten richteten ihr Augenmerk vorzugsweise auf die nord östlichen Küstengegenden deS Mittel meereS, und in verhältnißmäßig kurzer Zeit war es ihnen gelungen, aus Alba nescn, Slawoniern, Jllyriern und Grie chen, kühnen und kriegerischen Volks stämmen, einige Regimenter anzuwer ben, die dann mit der Garnison der Insel Malta vereinigt wurden. Eines von diesen, das Regiment Frohderg, legte man in das Fort Ricufoli. welches mit dem ihm gegenüber befindlichen Fort St. Elmo den Eingang des Ha fens vertheidigte und am Ende einer schmalen Landzunge lag. Hier sollte das Regiment vollständig einexerziert werden, und man vertheilte daher zu diesem Zwecke die meisten der deutschen Offiziere sowie eine Anzahl englischer Unteroffiziere bei demselben, um es in möglichst kurzer Zeit so weit auszubil den, daß e mit den geübten englischen Truppen vereinigt weiden konnte. Den wilden, an Freiheit gewöhnten Eharak ter der Angewordenen glaubte man durch Strenge bändigen zu können, und bei den kleinsten Versehen wurde die bei d r englischen Armee damals noch üb liche körperliche Züchtigung verdoppelt. Aber gerade derartige Maßnahmen er zeugten tiefe Unzufriedenheit und gären den Haß. Aufgereizt durch die Züch tigui'g eines Kameraden, der auf Ge heiß eine englischen Sergeanten bcson der? hart gestraft worden war, versagte ein größerer Theil der Soldaten ihren Offizieren den Gehorsam, wofür die Aufständischen eine strenge Züchtigung erleiden sollten. Bevor diese aber vor versammeltem Rcgimente aussicführt werden konnte, fielen die Wüthenden, denen sich nun da? ganze Regiment an geschloffen hatte, über den Oberst und 13 Offiziere her und stachen sie nieder, während die meisten übrigen Offiziere und Unteroffiziere ihrer Waffen beraubt und aus dem Fort hinausgejagt wiir den, dessen Thore die Revoltirenden dann berschloffen. Kaum hatten die Offiziere das Lager der englischen Truppen erreicht, als die in nächster Nühe der englischen Stellun gen in die Erde einschlagenden Kanonen- kugeln von den Absichten der Meuterer deutliche Kenntniß gaben. Der General Vernon, der während der Abwesenheit des Oberbefehlshabers auf Malta kom mandierte, ließ das Fort sofort von sei nen Truppen umschließen, vermied aber einen Stunn, der zu viel Menschen ge kostet, wahrscheinlich auch nichts ge fruchtet haben würde, und begnügte sich damit, den Belagerten alle Zufuhr der Lebensmlttel abzuschneiden. Die Auf ständischen hatten klugerweise einige Ar tillerieosfiziere im Fort zurückbehalten, die sie nun unter Mißhandlungen zwan gen, die Geschütze so zu richten, um das englische Lager beschießen zu können. ES dauerte jedoch nicht lange, so brachen au? Anlaß der Vertheilung der Vor räthe Zwistigkeiten unter den Meuterern aus, da die Magazine des Forts nur auf eine Zeit LebenSmittel enthielten und nun viele über die karg bemessenen Portionen in hohem Grade erbittert waren. Fortwährende Schlägereien und der rohe Uebermuth der Rädelsführer brachten es schließlich dahin, daß der größte Theil des Regiments da? Fort verließ und fich dem englischen General auf Gnade und Ungrade unterwarf ; nur 158 Mann blieben im Fort zurück, welche allerdings die Kerntruppcn deS Regimentes bildeten. Man kannte ihre Hartnäckigkeit, ihren Rachedurst, und nian war um so mehr in Sorge vor der Verzweiflung dieser Zurückge bliebenen, als zu befürchten stand, daß sie mit Brandkugcln die Stadt und die Umgegend niederbrennen würden, zu mal sie mehr und mehr einsehen muß ten, da eS für sie kein Entrinnen mehr gab. Täglich sah man ihre Köpfe über die FestungSmauern blicken, was stets die Beranlafiung zu einer Reihe von Schüffen der englischen Scharischützen. die auch einige trafen, war, bis eS endlich dem Kapitän EollinS von den Marine truppen in einer Nachl gtlang, die durch die anstrengende Wachen mitunter nachlässig Gewordenen zu überraschen und sämmtliche Außenverke zu nehmen. Von den Elngklchloffenen nelen 141 die Hände der Engländer, während Prüfungen. Die Aannschast saß auf den Kom mißbänken neben einander wie Sper linge auf der Dachrinne und lauschte mil mehr oder weniger getheilter Auf merksamteit den Offenbarungen deS Herrn Lieutenants über die Gliederung m Ihn geuerlinie im Allgemeinen und über eS dil 'imtd der Ri kir?ri" im Älonde. den sieden letzten gelang, sich in daS auf , ren." Da gellt au der Kehle deS knapp neben der Thür fitzenden Tambour? ein nerveuerschütterndeS Habt Acht !" durch daS für einige Stunden der hohen Schale militärischer Gelehrsamkeit die nende Mannschaftszimmcr. Alle springt Mit dröhnendem Schlage von den sitzen auf. Der Herr Major ist erschienen. Wie Mauern stehen die Reihen der Leute zwischni den Bänken, mit Span nung der Dinge harrend, die da kom men sollen. Auf die licdeuSvUrdigk Einladung des Herrn MajorS, nur weiter zu machen", setzte der Vortragende die Er Erklärung über den Zweck der Kom- Pagnic-Reserve" fort und führt selbe !der äußersten Spitze liegende Pulver. mn,iii!n in flftAtn mniIhfi eine he. 3 ..... deutende Menge Pulver lagerte, da? nun in den Händen der Verzweifelten eine furchtbare Waffe werden konnte. Ihre Drohungen, das Magazin in die Luft zu sprengen, wenn man sie nicht uiigkftlaft nach Griechenland ad ziehen ließe, blieben auf Befehl des lommandirendcn General?, der uner dittlich auf unbedingter Unterwerfung bestand, o!,ne Antwort. Und unter ih ren Augen wurden jetzt die Vordere! jungen zu der Hinrichtung aller jener getroffen, die vor wenigen Tagen ge- langen worden waien: ein kurzes, aber dluiigeZ Standrecht sollte als warnen-! bald daraus zu Ende. Der Vortragende des Beispiel für ähnliche Fälle dienen, j hofft, daß, dank seiner Bercdtsamkeil, und zwar verurtheiite da? Kriegsgericht jetzt jeder der Anwesenden ganz genau 129 Meuterer zum Tode durch Pulver !wtffe. wozu im Gefechte die Reserve" und Blei, während die übrigen 12, als ! auSgkschiedcn werde. Dieser Meinung die Kuh durch einen hinzugekommenc Landmirlh au? ihren eigenmächtig ge wählten Auscnthaltsort hinaurdeiürdkit und an den ihr rechtmäßig angehören den Platz verwiesen. Der ,O. 'Im snxftkMUik Der Held kehrt heim US sitgktichtl Schlucht, Sein König bat ihn zum giirften ge macht. Sein Lob ertönte im Schrailjenheer, Seine Freunde erwiesen ihm große Ehr'. Sein Weid voll Gluth In die Arme ihm salll. Wie liebe ich Dich Du mein starker Held. Seine Mutter nur sprach nicht und weinte still. Ob meine Mutter mich nicht begrüßen will?D . Verzeih, daß ich meinen Gruß Dir nicht bot. Mein Sohn. Tu schlugst so viele L ö'ne todt. die ädelZsührer, dem Galgen überant wartet wurden. Der Eindruck, den dieser furchtbare Spruch des Kriegsgerichtes auf die Be wohner der Insel machte, auf welcher feit niidenklicher Zeit keine Todesstrafe vollzöge!: worden, war unbeschreiblich, und man durfte bei der großen Zahl der Verurtheilten hoffen, der General drohe nur mit unerbittlicher Strenge, ohne daran zu denken, daß der Au? spruch eines englischen Kriegsgerichts selbst vom Könige nicht umgestoßen oder gemildert werden konnte. Die Exeku tion ging demgemäß vor fich. Die Un glücklichen mußten nnt ansehen, wie eine Abtheilung Scharfschützen zum Vortre ten kommandiert wurde, Patronen er hielt und die Büchsen lud, während weitere Soldaten mit fertig gehaltenen und auf die Verurtheilten gerichteten Büchsen bereitstandcn, um einem etmai gen Fluchtversuche entgegentreten zu können. ES war ein grüßlicher Anblick, der fich nun darbot. Einer nach dem anderen wurde herbeigeführt und mußte an einer großen Grube niederlnieen, bis dann das tödtliche Blei in feine Brust oder fein Haupt schlug und er in das Grab stürzte. 129mal erschallten die furchtbaren Worte: Schlagt an! Gebt Feuer!" mit jedem Kommando ein Leben vernichtend. Mit festem Schritt traten die meisten auf den von Blut ge tränkten Platz, mit unverbundenen Augen sahen sie in die Mündungen der Gewehre, ihr unvermeidliches Schicksal erwartend. Entsetzlich klang die ein tönige Stimme des Korporal-, der die Namen der Verurtheilten fo ruhig ab las, al? wenn es beim Appell gewesen wäre. Immer wieder knallten die Büchsen, immer wieder trat ein neues Schlachtopfer vor die Grube, und im mer wieder zerschmetterte das Kom mando Feuer !" Brust und Kopf der Verurtheilten. so daß oft Blut und Ge hin: weit umherfpritzten. Auffallend war blonder? die eiserne Ruhe cmeS Slawo.rierS, l.er, seine Pfeife rauchend, auf den verhürgnißvollen Platz trat und fast hingestürzt wäre, da daS ge ronnene Blut ben Poden schlüpfrig ge macht hatte. Mit unerschütterlicher Kaliblütigkeit stieß er mit dem Fuße die daliegenden Schädclftücke fort, die ihm im Wege waren, um sich fest hin stellen und die TodeZkugel erwarten zu rönnen. Und doch traf diese Unglücklichen noch ein besseres Loos als ihre zum Strange verurtheilten übrigen 12 Kameraden. Die Ungeübtheit der Henkersknechte und der nachlässige Bau deS Galgens, der zweimal unter der Last der Gehenkten zusammenbrach, vermehrten die Todes- quälen der Unglücklichen, so daß alle Umstehenden sich von diesem gräßlichen Schauspiel abwendeten. Nur der kom mandierende General sah festen Auges auf die Metzelei, bis auch der letzte fein Leben ausgehaucht hatte. Mittags um 2 Uhr war die Exekution zu Ende. Die Sonne schien goldig auf den Platz, wo das Trauerspiel vor sich gegangen war, und spiegelte sich in den Blut lachen, die sich hie und da gebildet hat ten und langsam versickerten. Wenige Stunden später ließen die 7 im Pulvermagazin eingeschloffenen Meuterer nochmals um freien Abzug bitten, den der General wiederum vcr- weigerte und unbedingte Unterwerfung verlangte. Als ihnen dieser unabänder liche Beschluß durch einen als Unter Händler dienenden Unterofsizier über bracht wurde, schwuren die Meuterer, daß sie, wenn innerhalb der nächsten zwei Stunden ihrem Wunsche nicht will fahrt werden sollte, das Fort in die Luft sprengen würden. ES erfolgte keine Antwort , unwillkürlich dachte man mit Baugcn an daS Kommende. Es begann zu dunkeln; ein fich erhebender Seewind spielte mit den Leichnamen der Gerichteten, Schaaren von Raub Vögeln umkreisten den Galgen, da als aus der Ferne von der Stadt her die große Glocke des Malteferhauses die neunte Stunde verkündete erfolgte ein furchtbarer, Himmel und Erde erdröh nen machender Schlag, und eine unge hcure, zuckende Flammen schleudernde Rauchsäule stieg empor, während zahl- lose Trümmer nach allen Richtungen die Luft durchsausten, und auch die scheint sich auch der Herr Major hin zugeben und zeichnet, um fich von der Richtigkeit derselben zu überzeugen, den vor ihm sitzenden Mann mit seiner An spräche aus. Infanterist ?" Martin Flinta. Herr Major !" Also Infanterist Martin Flinta, sagen Sie mir, wn? Sie unter der Reserve" verstehen und wozu fte dient?" Meld' g'hursamft, Herr Major, drei Jahr Linie, fied'n Jahr Reserv' und drei Jahr Landwehr!" Sie irren fich. mein Lieber! Ich fragte nicht um die Dauer der gesetz lichen Dienstzeit. Merken Sie gut auf. WaS ist das, die Reserve?" Viertes un' finfteS Patalion !" Nein, falsch! Das ist das Reserve Kommando; um daS handelt es fich aber hier nicht." Der Herr Major vertritt den Grund satz, daß die theoretischen Unterrichts gegenstäiide in den Mannschaftsschulen so voltSthümlich als nur möglich, und zwar unter steter, sinngemäßer Bezug nähme auf die frühere zivile Befchäfti gung jedes Einzelnen vorzutragen seien. Er beschließt also, seine Lehrmethode dem Herrn Lieutenant zu zeigen. Ein vielsagender Blick, welchen er dem jungen Offizier zuwirft, sagt diesem klar und deutlich: Jetzt paffe auf, so macht man's! Dann wendet fich der Herr Major wieder an den Infanteristen Martin Flinta. Was sind sie im Zivil?" Meld' g'hursamft, Tischler!" Tischler? Gut ! Angenommen, Ihr Meifter befiehlt Ihnen, ein Brett ab zuhobeln. Dazu brauchen &ie in erster Linie..?" 's Preis, Herr Major!" DaS Brett ist da. Was brauchen Sie denn sonst?" ,,'nHob'l!" Einen Ho!el; sehen Sie, dieser Hobel bedeutet der un die Schwärm- lime. Wenn sie eine Zeitlang ge- hobelt hatten, so wird der Hobel ? Nun?" Der Hob'l wird stumpf wer'n!" Ganz richtig! In ähnlicher Weise ergeht es auch mit der Schwarmlinie; auch die wird stumpf werden, das heißt, sie wird sich abnützen, sie wird Verluste erleiden. Sie müffen also, um weiter hobeln zu können, einen nun, Sie müffen einen. , . . ?" I muaß an Schlcifstaan nehm un 's Hob'leis'n aschlaff'n!" Nein, mein Lieber: wir verstehen uns noch immer nicht. Sie werden ganz einfach den Reservehodel nehmen und mit diesem weiterarbeiten." Herr Major, meld' g'hursamft, bei mein'n Master hab' m'r a Jed'r nur aan Hob'l g'habt!" Der Infanterist Martin Flinta sah den Herrn Major an, dieser den Herrn Lieutenant und dieser wieder den ehe maligen Tischler, der nur einen Hobel gehabt hatte. Dann sagte der Herr Major: Adieu, Herr Lieutenant ! Machen Sie nur ruhig weiter; die Leute sollen sitzen bleiben," und ging kopfschüttelnd zur Nachdar-Kumpagnie. Auf dem Wege dahin brummte er für fich: Ja, es ge hört manchesmal eine Engelsgeduld dazu!" Die schreckliche Yrscheinung. Kürzlich wollte sich in Alzev ein Fräu lein ein wenig in ihr Zimmer zurück ziehen. Als die junge Dame jedoch die Thür öffnete, sah sie etwas darinnen stehen, das sie vor Schreck erstarren machte. HinuuZeilen, die Thür hinter fich zuschlagen, gellende Hülferufe au- stoßen, das war daS Wert eines Augen blicks. Als mehrere Personen herbei geeilt waren, ging man vorfichtig an daS nur angelehnte Fenster und stieß es auf, und was bot fich nun der tapferen Schaar dar: vor dem Spiegel stand, aufmerksam fein Ebenbild betrachtend und nicht die geringste Furcht zeigend, ein frecher Eindringling in Gestalt ei ner Kuh und ließ auf daS Geschrei der Außenstehenden ein verwunderte Muh" ertönen. DaS Thier war von einem Metzger vorher in den an da? Hau? grenzenden Stall eingestellt wor den, muß ftch dort lo?gemacht, den Stall vcrlaffen haben und so in da? Nawrwisienschaftliches. Lehrer (zum kleinen Jakob) : Kannst Du mir etwas über das Wasser sagen?" Jakob: Waffer is e' Flüssigkeit, wo. wenn ma' de Hünd' hereingibt, werd' schmutzig !" Gelungene Operation. Haben Sie daS 2 M a r k - S t ü ck wieder bekommen, das Ihr Junge verschluckt hattet Nein der Professor hat'S gleich behalten." Moderner Zdealismu?. WaS, Du hkirathest die reiche Emmy?! Da machst Du ja eine glän zende Parthie !" Wenn ich meine Schulden bezahlt habe, bleibt mir kein Pfennig Tu weißt, ich bin Idealist!" Falsch verstanden, Lehrer: ,,..,Also, der große Kur fürst kämpfte am Rhein gegen die Iran zosen ; da fielen ganz unverniuthct die Schweden in die Mark Bcandenbung und hausten dort fürchterlich. WaS thaten die Schweden, Moritz?" Moritz : Eingefallen find se in die Mark und " Lehrer : Nun. und?" Moritz : Und h a u s i r t haben sc ferchterlich!" kindliches lllißverstandnijj. Vaecr (die Zeitung lesend): Dieses Blatt halte ich nun schon acht Jahre." Der kleine Paul : Aber, Papa, rede doch nicht, da müßte Dir ja schon längst der Arm lahm fein." Ein Schlaumeier. Die beiden Cousins Huber und Mül ler begleiten ihre reiche Erbtante zur Bahn. Sie wetteifern um die Gunst derselben und sind unerschöpflich in Be weisen liebenswürdiger Aufmerksamkeit. Als es zum Abschiede kommt, eilt Mül ler rasch herbei, der Tante in's Coup zu helfen. Siehst Du", sagt diese zu Huder, wie galant Dein Eousin ist. Das wäre Dir wieder nicht eingefallen l" Müller triumphirt und glaubt schon, seinen Rivalen endgiltig aus dem Felde geschlagen zu haben, da sagt Huder : Aber, liebe Tante, Du bist doch noch jung genug, um ohne Hilfe in den Wagen steigen zu können!" Als die Tante kurz darauf da? Zeit liche segnete, zeigte eS sich, daß sie ihren Neffen Huber zum Universal-Erben ein gesetzt hatte. Die Eifersüchiigc, Lieutenant : Mensch, wo fiud denn Deine Locken geblieben?" Virtuos : Eine davon habe ich gestern einer Dame verehrt !" Lieutenant : Und die andere?" Virtuos : Hm, die andere? Die hat mir nachher meine Frau ausgenffen I" Unsere Dienstboten. Frau (zum Dienstmädchen): WaS haft Du denn so lange mit der Köchin vom Herrn Director gesprochen, Lern?" Leni: Nur einige Dienstgeheim nisse haben wir ausgetauscht, e Frau !" Ein Zammer. Junge Frau : Ach, was muß man sich doch in der Ehe aufopfern. Nicht nur muß man die Speisen selbst kochen man muß sie auch noch essen!" letzten der Meuterer waren nicht mehr. I Zimmer gelangt sein. Schließlich wurde Rezept für Künstler. Soll deiner Kunst die Palme winken, So laß sie nicht zum Handwerk sinken : Dein Handwerk aber ist zu loben, Hast du's zur Kunst emporgehoben. In diesen Grenzen magst du sie verbin den, Daß beide sich in deinem Kunstwerk finden. Ungewohnt. 1. Stammgast: Der Herr Förster ist krank? Was fehlt ihm denn?" 2. Stammgast : Krank ist er gerade nicht. Er war blos gestern als Ge richtSzeuge vorgeladen und da mußte er eine halbe Stunde lang die Wahrheit reden. Das hat ihn so start ange griffen !"