Durch bas Telephon. Bs x 1 1 S 9' NludhcuseS Maroni an. sin l . i 4 MM - . Bei'm als schloß ftch mir Mann von ungf. Wesen, dessen ganz, Pzi,ftsg::om,c adkr da Gepräge dünner chm?rm,h trug. Wir schritten scharrt, den Boulevard kntlang. und vor dem Poftdäude an gekommen, sagte ich zu .hm : JA komme sogleich zurück ..Ich habe zwei .nuten ar Telephon zu thun.' m Er zittert, bei diesen letzten Worten und ich sah r.'ie seine Hand ftch kromps hast um I n Griff seines Stockes spannte, 9 h al ich zurückkehrte, schien er noch feb aufgeregt. lind um s,in i:n erklärlich?? Schweigen zu brechen, de merkte i.D leichthin: Mmt wunderbare Erfindung doch dieses lekpfwn ist und welche unichtttz baren Dienste un? Zag für Tag die Fortschritte der Wiffcnscha't leistend Sie finden!" meinte Herr Marour rit bitterem Spot!. scheint mir im R gentheil, daß die Wiffmschaft. Hl entfernt un? zu untersiützen, un? Ttx höhnisch unse menschliche Ohn n acht vor Augen s,rt und die Mittel inserer Leiden in ruusamor Weise der " W. Ein Bei'piel, mein eizeneZ -chlbares Erledniß. wird e Ihnen leichtern, meinen Ge sanken zu erfaffen Ihnen zugleich ,? 'äimcr,!.chc Auf irrung erklären, die mich noch jetzt, n ch Verlauf mehrerer Jahre erbeben cht. Ich befand mich während der Herbst en mit Louise. meiner Gattin, und ?iKel, meinem kleinen Knaben, auf v -inem Landfttze Moranda, einer drei teilen von Marseille inmitten drachlie . iiber Landstrecken und kleinem Gehölz gelegenen Billa, die ich kurz vorher an getaust hatte. Nanette. unsere alte Magd, führte den Haushalt und die Küche. Blasn,?, ein erprobter Diener, der hocherfreut war, in der ?kähe der Stadt weilen zu können, wo seine Mutt.r, eine brave Marseillerin lebte, versah den Posten eines Gärtner und bewohnte ein Gartenbaus für sich. Mein Gewehr auf dem Rücken und von meinen beiden Hunden gefolgt, unter nahm ich mit meiner grau und meinem Söhnchen tagklanqc öpazicrgäne in dieser köstlichen Einsamkeit, Um die große Abgelegcnheit auszugleichen, hatte ich auf meine eigenen Kosten eine Aeiephonleitnng herstellen lassen, die mich mit dem Central - Bureau von Marseille verband. Durch den dortigen Anschluß unterrichtete ich mich jeden Abend von meinem Schlafzimmer aus üder die laufenden Geschäfte meiner Hüttenwerke bei Paris. Unsere schöne Ruhe wurde durch eine Nachricht meine? Prokuristen gestört: ein persönlicher Schritt konnte uns einen bedeutenden Auftrag seitens der Regie rung sichern. Es war noch immer so schön und Marcel befand sich so wohl, daß Louise ftch entschloß, meine Rückkehr in Moranda abzuwarten. Am Abend meiner Abreise nach Paris regnete es in Strömen. Als der Mieth wagen vorfuhr und gegenüber der wei ten Haide und dem düsteren Waide vor der Estrade hielt, zog sich mir dnZ Herz zusammen. Louise beruhigte mich: Bah! Du wirft ja nur zweite Nächte abwesend sein. Nanette wird neben meinem Zimmer schlafen: Blaftus hat Dein Gewehr uns von dem Gartenhause aus, wo er sch'.äst, hört er uns rufen: die Hunde find sehr wachsam wa? sollte unS da geschehen?" Ihre Stimme schien mir nicht sehr fest. Ich war schon im Begriffe, die Reise aufzugeben, aber meine Frau er neth meinen Gedanken. Wir können uns ja durch das Tele Phon zu jeder Tagesstunde sprechen. Reise ruhig ad, ich wiederhole Dir, mit BlaftuS uns Nanette fürchte ich nichts." Ich schämte nucd meiner Aengstlich keit, umarmte Louise, Marcel und reiste ab. Ich brachte auf der Eisenbahn eine sch'.nflose Nacht zu. In Paris sprang ich aus dem Waggon und stürzte nach der TelephonzcUr, Nachdem die Ver biüdung hergestellt war, vernahm ich, etwas näselnd und verschleiert, über gleichwA sehr sanft, die Stimme mei ner lieben Frau. Hallo! Ist die Nacht gut vorüber gegangen, Louise? Haft Du Dich nicht zn sehr gefürchtet?" Doch ein rjeri.!. Besonders Ba dette. Wir Ijakn Bitt bei Tagesanbruch geschlafen, weil Du muß! Dich des halb nicht beunruhige,,! weil Nanette geglaubt hatte. Schritte im Garten zu hören. Die Hunde, die durch ein Ver geffen an der Kette geblieben waren, haben lange gebellt. Wir haben schließ lich das Fenster geöffnet und Blaftus herbeigerufen. Er hat da? Gewehr ge nommen, die Hunde losgelassen und mit ihnen einen Rundgang um das Haus gemacht, ohne etwa? Verdächtiges zu bemerken. Marcel, der von alledcm rnchts wahrgenommen hat. der liebe, j kleine Mann, ift soeben erwacht uud ruft nach Mir. Aus Wiedersehen! Wenn .troaZ, cai wir diesen Abend kaum erwartet hätten. Die Fensterläden waren schon geschloffn die Hunde loslassen und Ranette machte gerade für BlaftuS ein Bett in der Bo. halle zurecht um unS die Angst der vergangenen Nacht ! ersparen, als ein Junge auS der Stadt eintraf und einen Brief üdcrdracht.'. in welchen ait-C . x. Oiarilis unnuujim iuuiui, uuc imm Zwei kleine rchlr.efcztt noch, voll un fäglichen Schreckens, dann ein und' stimmte? verworrenes Geräitsch. ein (je knifter von undf finirbaren Tönen, dann nichts mehr. Darauf suhlte ich in meinem Gehirn etnaZ krachen und ich stün'e rücklings nieder in eine unendliche Leere." Und keuchend, als wenn er dieses gräßliche Ereiziiiß nochmals durchlebte. Mutter plötzlich auf den Tod erkrankt schloß Herr Maroux: sei uni ,dn bitte, ogleich zu ihr zu kommen. Dieser fremde Junge hat ftch unbemerkt entfernt, ohne unS wei tere Aufklärung zu geben. LlaftuS ist sehr bestürzt gewesen, denn er ver göttert seine Mutter. Er wollte unS vor Tag nicht allein lassen, aber sein trostloser Blick zeigte mir deutlich, wie schwer ihm dieses Warten ankam. Ich bade gedacht, daß, wenn die grau diese Nacht sterben sollte, ich den armen Bla fiu? darum bringen würde, seine Mut ter ein letzte? Mal zu umarmen. Ich habe seine Skrupeln besiegt und ihn überredet, gleich zu gehen. Er hat mir versprochen, noch heute Abend zurück, kommen, und um Zeit zu gewinnen, ans dem Rückweg einen Wagen zu neh men. Soeben habe ich die Riegel hinter ihm zugeschoben, deswegen mußtest Tu auch warten. Bift Tu zufrieden mit dem Stande Deiner Angelegenheit?" Ja, aber sprechen wir von Dir. Du hättest BlaftuS auf keine:, Fall weggehe lassen sollen, selbst mit einem Wagen kann er vor elf oder zwölf Uhr nicht zurück sein. Mein einziger Trost war, ihn bei Euch zu wissen, und nun ift er auch sort ! Und dieser Junge, der davon geht, ohne daß Ihr daran dachtet. Euch zu vergewissern, ob die Nachricht richtig war. Hat Tir Blaftus wenigstens die beiden Hunde und das Gewehr zurückgelassen?" Die beiden Hunde liegen auf der Veranda und schlafen. TaS Gewehr dürfte BlaftuS in die Vorhalle gelegt baden. Ich werde eS zu mir nehmen. Hörst Du, Marcel? Er hängt ftch an mein Kleid und ruft Dir Guten Abend" zu. Höre doch!" Guten Abend, Papa, guten Abend!" Guten Abend, meine Lieben! Ich gehe jetzt speisen und komme dann zu rück." Draußen angelangt, fühlte ich mich von Dem, waS mir meine grau soeben mitgetheilt hatte, völlig niedergefchmet tert. Ich hatte meine Angst verheim licht, auS Furcht, die eigenen Besorg niffe Luisen'S noch zu vermehren. Meine Gedanken nahmen eine so düstere Wen dung. daß ich, in mein Hotel zurückge kehrt, keinen Bissen hinunterbringen konnte. Ich erhob mich vom Tische, um in's Telephonbüreau zurückzukehren, aber mein Prokurist kam, um mir och einige für den Erfolg meines Geschäftes sehr nothwendige Anhaltpunkte zu oeben. - cb konnte itm nickt so schnell ! l.-u.: ....w k 5l. ri.xi jAm !,!.' W-H'--!'. "!! I IUUV CUl Iplll, U19 ich die Telephonzelle wieder betrat. Mein Herz klopfte hörbar vor Unge duld, und meine zitternden Hände ließen die Schalldecher vor meinen Ohren hin und her schwanken. Ich blieb einige Sekunden, ohne etwa? zu hören. Hollo! Luise, hallo! Bift Du da? Antworte mir ich bin unruhig!" Ich erkannte endlich ihre Stimme, aber eine leise, beklommene Stimme, tonlos vor Schrecken. Ach, seit fast einer Stunde find wir fassungslos. Ich habe das Gewehr nicht wiedergefunden. ES ist nicht an der möglich, als daß es der Junge bei'm Weggehen gestohlen hat. Bla fius ift nicht zurückgekehrt. Man wird ihn absichtlich entfernt haben in einen Hinterhalt gelockt ich kann nicht mehr athmen, so sehr habe ich Furcht ! Ich glaube etwas zu hören im Gar ten ganz fern Warte, damit ich horche!" Regungslos über die Platte gebeugt, hielt ich den Athem an. Luile, ich bitte Dich um Himmels willen, laß mich nicht in dieser qual- vollen Ungewißheit WaS hörst Du?" ES sind die Hunde, die knurren. . . jetzt bellen sie , ... sie bellen wüthend , . , sie laufen gegen das kleine Gehölz. . . . Spie schweigen, sie schweigen ganz plötz lich . . . . eS herrscht eine tödtliche Stille .... indessen jawohl, man möchte glauben. . .dumpfe schleichende Schritte aus dem Äandc der Alice .... man möchte glauben, daß Leute auf da Haus zukommen " Sprich, sprich Luise! Ich ersticke, ich muß verrückt werden! WaS hörst Du noch? Sag", waS Du noch hörst!" Nichts mehr. , , beinahe Nichts mehr ....Oh, doch! Ein verstecktes, leises und fortgesetztes Knirschen, wie von einem Meiscl, den man vorsichtig unter einen Laden zwängt, um ihn zu sprengen Der Laden gibt nach eine Scheibe bricht, , .Oh! welche Angst ich habe!" Ich schrie in den Apparat hinein: Telephonire nach Marseille, damit man die Polizei, die GenSdarmerie be nachrichtigt I" Was soll DaS? Die Stadt ist drei Meilen entfernt man wird zu spät Du heute Abend vor dem Diner eine kommen. . . .und dann, ich kann nicht Minute erübrigen kannst, so komm und 'celcphonire mir nochmals." Etwas beunruhigt . beschäftigte ich mich nun eifrig mit meiner Angelegen heit und erst nach acht Uhr fand ich et !?aS freie Zeit, um zum Telephon zu lückzukehren. Ich mußte ziemlich lange rufen. Hallo! Hallo! Warum säumst Du so Zange, Louise? Was giebt e? denn?" mehr ich werde wnhnsinig, . Mach' Lärm .... oder verbirg Dich, flüchte Dich. . . . Ja. da? ist eS, nimm den Kleinen und flüchte Dich!" Ich kann nicht, ich habe keine Kraft mehr..,, sie kommen die Treppe her auf. die Stufen knarren , , , . sie find auf dem Gange sie suchen, fie tasten .... Marcel .... Großer Gott ! Komm ! ....Zu Hülfe!,. ..Hül. Ich verweise Sie bezüglich der Ein- zelheilen de? Verbrechens. daZ unter dem sensationellen Titel .DaS Blutbad von Moranda" bekannt ift. auf dieGk' richtZ-Zeitung". Ich verlo: dabei meine grau, mein Kind und meine zwei Dienftleute. Ader da?. waS kein Be richt schildern. waS mit Worten nicht ausgedrückt werden kann, das ift dieses Alpdrücken, welches die Wissenschaft er funden hat. diese entsetzliche golterung eines Manne?, der auf hundert Meilen Entfernung die verzweifelten Hülferuse seiner grau und seines Kindes hört, die man abschlachtet, ohne daß er etwa? And'.res thun kann, als ohnmächtig vor einem elenden Täfelchen au! Holz zu jammern." oft hier witzig und amüsant, und sei ! noch deute Generalsrang in der p'eußi nen Schilderl'ügk!! flocht er die komisch schon Armee ein. ES ist kein Zweifel, ftcn Anekdoten ein c:ii dem Privztleden l daß die dringende, äußerfte Noth den de der mir b;S dabin nur dem Namen nach ' dauernSwerthen Menschen in den Tod bekannten Millionäre, den gair und getrieben hat: er ist, man kann beinahe Mackey X, Er verbreitete ftch dann sagen, verhungert, ehe er Hand an ftch über da? Theater, über die Kunst, über l?gte. Und die Ironie deS Schicksal die Zeitungen, die Hotels, die Sitten wollte e?. daß zwei Stunden nach sei- und 'Gewohnheiten der Einwohner, in dem er sich die ganze Zeit dicht an mei ner Seite hielt. Wenn ich nicht ge j radezu brutal sein wollte, konnte ich den , Mann nicht abschütteln. Die Laute der Muttersprache auch, hier in diesem vielsprachigen Gewimmel, am User de! , Stillen Meere?, so weit von der Hei nem Tode die regelmäßige monatliche Geldanweisung von seinen Eltern ein traf, die ihn dem Elend entrissen hätte. Zugleich hören wir vom deuilchen Kon sul hier, daß der Verewigte der Erde eine? kinderlos verstorbene!, OhrimS ist. und daß dieses Erde schon seit Wochen auf ihn wartete, ahm daß der I)or 5andsmaim. Neulich i amkiiiaimche 2fiz,t von Ä. v. ,chierbrad. Jawohl. Herr LandSmann !" Die Stirn des alten Behrend verfin sterte sich, und er schickte dem bedienste ten Kellner, der scheinbar mit dem Titel LandSmann" eine Art Band zwischen seinem unscheinbaren Selbst und dem reichen, stadtbekannten Brauer zu knü pfen versuchte, einen unwilligen Blick nach. Aber er sagte nichts in Erwi derung. Als sein Schoppen Markgräfler vor ihn hingestellt ward, da nippte er von Zeit zu Zeit daran, schwieg aber noch immer beharrlich. Na, alter Freund, so nachdenklich?" ertönte die heitere Stimme seines Busen freundes Mansfeld. Eine Spinne über die Leber gelaufen?" Herr Behrend raffte fich auf. ES mußten trübe Gedanken gewesen sein, die ihn beschäftigt hatten, denn seine für gewöhnlich lachenden braunen Augen blieben düster, al ob sie im Schacht der Vergangenheit traurige Bilder erblickten. Eigene Geschichte," murmelte er dann halb für sich. Wie so ein Wort Einem doch da? Geschehene wieder so lebendig vor die Seele ruft." Was denn?" Nun, so erzähle doch, wenn eine Geschichte darin liegt." Grab' sie aus, Deine Erzählung." So scholl eS im bunten Chorus um ihn herum. Der alte Behrend strich sich den er grauenden Bart. Meinetwegen," sagte er dann, ,,wcnn's Euch interesstrt. Obwohl an der Sache an und für sich eigentlich nicht viel ist. Gleichviel wenn Jhr's wollt !" Na, ja. nur loS !" brüllte eS. Gut denn. So hört!" math. umschmeichelten mein Ohr. und Kon'ul die Adresse de? ManncS wußte, der Mann war wirklich unterhaltend, Die Leich? wird anständig beerdigt darüber konnte kein Zweifel sein. Ec werden." mußte eine gründliche Bildung genossen Das ungefähr waren die haben seine Sprache und LuSdrucks-; denen der lange Bericht schloß wiise verriethen daS. Ich stand an Ich sch-ue mich nicht, zu gestehen, einer Ecke still und sah mir dcn Mann j daß mich liefe Reue erfaßte. Durch ctwaS genauer an. Er hielt meinen ! meinen filzigen Geiz hatte ich die? hoff. LU'.chdringenSen Blick aus. ohne mit der Wimper zu zucken. Die Prüfung fiel trotzdem nicht zu seinen Gunsten aus. Er war noch jung, aber AuS- schwcifungen oder Entbehrungen ! strebe, mich vielleicht Beides hatten schon tiefe i zu lassen." furchen in dem jungen, bleichen Gesicht gegraben, und um die Mundwinkel lag ein schlaffer, müser Zug. Wie heißen Sie?" frug ich. Max Weber," antwortete er prompt. WaS sind Sie und was wollen Sie von mir?" forschte ich weiter. Darauf erzählte er mir eine lange Leidensgeschichte, mit derselben Suada und derselben Geste, die er bei seinen vorherigen Schilderungen angewandt. Er sei der Sohn vermögender, hochge nungSdolle junge Leben auslöschen hcl- fcn, so sagte ich mir." Und daS. meine Herren, ist der Grund, warum ich seitdem mich bk- nicht vom Schein blenden 21 wecklesg'schicht'. Von M. Tw'n. Ich war damals schon ungefähr 30 Jahre alt und hatte mir den Wind schon tüchtig um die Ohren wehen las sen. Reich war ich zwar och nicht, aber doch schon wohlhabend, und nahm eine gesicherte, geachtete Stellung in der Stadt ein. Da wurde ich dringender Geschäfte halber nach San FranziSco gerufen. Ich war och niemals dort gewesen. Die Stadt und ihre Umge bung waren mir fremd und interesfir ten mich, und nachdem ich das drin gende rein Geschäftliche erledigt für den ersten Tag meiner Anwesenheit, schien derte ich im Gcschäftstheil der unteren Stadt umher, indem ich die bedeuten deren Gebäude damals gab es noch wenige wirklich stattliche dort musterte und die größeren Läden mir ansah. An der Montgomery-Straße, al ich mir da? Gewühl vor der Börse att schaute, stieß mich plötzlich Jemand am Arm, und zugleich hörte ich eine Stimme, die mich deutsch anredete. Interessante? Treiben hier. Herr LandSmann, nicht wahr," sagte der Fremde. Ich drehte mich rasch um und firirte den Mann scharf. Wie ein Bauern fänger oder Abenteurer sah er eigentlich nicht aus ; aber schäbig und herunter gekommen. Wa? mich aber abgestoßen und stutzig gemacht hatte, das war die Anrede, LandSmann. Gegen das Wort hatte ich seit Langem einen Widerwil len, schon seit der Zeit, als mich kurz nach meiner Landung m New-Jork ein Kerl, der vor einem Laden an der Ehotham - Straße stand und dessen Wiege offenbar nicht in Deutschland, sondern in Rußland oder Galizicn ge standen hatte, so angeredet. Und seit dem habe ich häusig gefunden, daß wenn in Amerika Jemand als Lands mann angesprochen wird, man ihm da? Fell über die Ohren ziehen will. Kurzum, die Anrede gefiel mir nicht, und ich drehte dem Mann, kurz cnt schlössen, den Rücken und schickte mich an, weiter zu gehen. Der aber ließ nicht locker. Er haftete fich an meine Sohlen und folgte mir auf Schritt und Tritt, immer unermüdlich auf mich ein sprechend. Er erzählte mir von San Franzisco, von seinem Leben und Trei den, von den vielen rij,s und dcnvir seiner Bewohner, von den Silber- und Goldminen und den Erösufsen dersel den. Er erzählte ganz unterhaltend, stellt Leute in der Frankfurter Gegend, erzählte er, und durch eine un glückliche Liebe und etwas Leichtsinn nach Amerika gekommen, wo er fein Glück zu machen hoffte, fich aber gründlich getäuscht habe. Wenn er nicht von seinen Eltern jeoen Monat eine Unterstützung von 810 erhielte, so wäre er schon längst hier verhungert, dem, nirgends sei'S ihm bisher geglückt. ES schlägt eben nicht bei Jedem an, Herr LandSmann," so schloß er. LandSmann!'' schon wieder diese? Wort, daS mir so verhaßt. Ein Schwindler, ein Gauner jedenfalls, so sagte ich mir im Geheimen, und indem ich für die dringend angebotene fernere Begleitung dieses Menschen dankte, wollte ich gehen. Da sah mich der Fremde aber mit einem Blick voll Thrä nen an. Herr Landsmann, helfen Sie mir, retten Sie mich," so schluchzte er dann. Ich habe seit drei Tagen schon nichts WarmeS im Magen, und zu meiner Wirthin traue ich mich nicht davon zu sagen, denn ich schulde ihr die Miethe noch, Haben Sie Mitleid mit mir ich will Ihnen Alles bei Heller und Pfen nig wieder erstellen !" Ich blickte den Menschen nochmals genau an, Die Musterung fiel nicht günstiger aus. ES lag Etwas in seinen Zügen, daS mir nicht gefiel etwas Verstecktes, Unaufrichtiges, etwas, das mir entschieden nicht gefiel, mich ab- stieß. Und dann mit seinem ewigen LandSmann" daS Wort verdroß mich. Ich griff in die Westentasche und suchte einen Silderquarter heran?; das reichte ich ihm. Das ift Alles, waS ich für Sie thun kann," brummte ich dabei und drehte mich auf den Hacken. Aber. Herr LandSmann, feien Sie doch darmherzig ich leide wirklich die äußerste Noth," schrie mir der Mensch nach. Lassen Sie mich ungeschoren," rief ich entrüstet und geärgert nnd schritt schnellen Schrittes von bannen. An der nächsten Straßenecke drehte ich mich rasch noch einmal um. Da da stand der Mensch noch auf demselben Flecke und starrte den Himmel an scheinbar das Bild der Verzweiflung. Es schoß mir dnrch den Kopf, daß ich gegen den armen Kerl vielleicht doch un- barmherzig gehandelt hatte. Schon seine Anekdoten waren mehr werth ge mesen, als diese lumpige Münze, die ich ihm gegeben. Ob ich umkehrte und ihm etwas mehr gab? Fast Hütte ich'S gethan da klang mir's wieder in den Ohren, sein Aber, Herr LandSmann!" Nein, brummte ich vor mich hin der Kerl ist ein Humbuggcr ganz gewiß. Würde er sonst diesen Ausdruck fort während gebrauchen? Ein Gauner, ganz sicher. Er hatte auch so etwas an fich Und ich entfernte mich. Ich blieb im Ganzen eine Woche in San Franzi?co, amüsirte mich ganz gut, erledigte mein Geschäft zu bester Zufriedenheit, und hatte das Zusam mentreffen mit Max Weber, oder wie er sonst heißen mochte, ganz vergessen. Begegnet bin ich ihm nicht mehr obwohl ich m der Gegend, wo ich ihn getroffen, Der Schmid'Ehriftoph und d'r Hos ners-Karle von Oberhcmmlenga hent müassa in G'schästa nach Kilchberg: und weil'S allcweil onterhaltlicher iich zu zwei, no hent se anander mit g'nomma. Kilchberg isch nämlich 'S nüchscht' Schtädtlc bei Oberhcmmlenga und zwei guate Schtond' von der 'segnete Ort schaft entfernt. Jetzt der Schmid-Ehriftoph hat gar an schwache Maza, deßwega hat er vom Beckafrieder vier MordSmecka mit g'nomma. I han voriz Oberhcmmlenga a g'fegnete Ortschaft g'heißa, ond i sag'S no amal, denn dort hat's nämlich die größte Wecka em ganz Ländle. Zwei von dene Wecka hent onterwegS dia Männer geffa, ond zwei hent so no nach Kilchberg 'neibracht. Dort hent se ihre G'schästa zu ihrer Zufriedaheit b'sorgt, so daß se denkt hent. 's wär' sei eend, wenn se fich a schöpple Wei vergönn thätet. Tu, Karle," sait jetzt der Christoph, nerr jetzt gonget mer zom Bücka Zwackerle, uf den han i en klein Pick, woisch jo au, wegen, Rickele. ond do wirscht seha, wie i den für Narra halt." Richtig, se ganget zom Zmackeile. ond cb' se 'neiganget, Hot fich der Christoph no ebbeS an der Auölag von dene Bückawaara z' tho g' macht. Dia send nämlich vor em Fenster dussa, uf so m' a Brettle g'lega. Drenna hent se sich a Schöpple b'stellt, ond: Zwackerle, breng' mer au a Weckla oder zwei !" hat noch a ma guata Weile der Christoph g'fagt. Richtig, der Zwackerle drengt seine Weckla. Der Christoph b'sieht's von älle Seita, diesemet a Weile mit 'm Karle, ond auf einmol secht er: Aber, Zwackerle, dös isch g'spässig. dia Weckla send ja dreimal kleiner als dia uf Dei ner Auslag' dussa. Wia kommt denn dös?" O. schwätz no koi Blech," secht der Zwackcrle a bisle verftemmt, denn 's ischt em glei net recht g'wä, wo'n 'er de Christoph Hot reikomma seha. 'S isch Thatsach'." secht aber der Christoph hartnäckig. Karle, schwätz, hau , reacht oder hau , net reacht?" Reacht hosch!" secht der Karle so recht standhaft. Da soll doch! " schreit der Zwackerlc, reißt's Fenster uf ond schmeißt älle seine Weckla ond Milch brödla 'rei uf da Tisch na vor d' Güscht. Ond richtig! Outer dene zierliche, wenzig kleine Weckla ond Milchbrödla send zwei Riesa g'lega, dia sich schier zu de andere verhalte hent, wia a Mafcht och? zoma Kanariavögele. Jetzt Hot aber der Bäcka Zwackerle g'merkt, wo 's nau? hangt, ond Hot mit em Schempfa nemma henter'm Berg g'halta: er Hot älleS g'sait, was er g'wißt Hot. Dia zwei hent aber halt g lacht wia d p,tzbuba ond send wie der ihrem Oberhcmmlanga zu. ach derüNmlem Muster. Sah die Frau ein Hütlein fteh'n, Hütten, ganz aus Seiden. War so nett, modern und schön. Lies gar schnell eS nah zu lehn. Sah'S mit viele Freuden ! HAIkin. Hütlein, Hütle'.n roth Hütlein ganz aus Seiden ! Ach wie ftünd' mir z Gesicht ' Hütlein ganz aus Seiden ! sprach dcr Mann: Ich kans' eS nicht ! Ist zu theuer die Geschieh!' ihetla. sei bescheiden ! Laß dos Hütlein, Hütle, roth, Hütlein ganz aS beiden ! Doch sie srügt dem Preise nach Von dem Hut auS Seiden: Zehn Dollars!" der Kaufherr sprach; Half ihr doch tem Weh und Ach, Mußte trauernd scheiden Ohne Hütlein, Hütlein roth, Hütlein ganz aus Seiden ! 5eiKrt (Senn b. Professorin ,zu ihrem kurzsichtigen Mann, der eben mit viel Behagen sein Butterdrod mit Käse verzehren will): Um Gotteswillen. Fritz, ,ß nicht wei ter ! Der Küse wimmelt ja von Maden !" Pcofeffor(vorulfsvoU): Ader, lie bi? Lieschen, das hättest D mir doch nachher sagen können !" Ein Vollblut iirc.inkrt, Präftdcnt (dei Jnspizirung deS Ge richte?): Jetzt revidire ich schon vier Stunden und kann keine Unregelmäßig leiten entdecken ; hier herrscht ja geradezu eine wahre Mißwirtschaft von Ord nung I Gutes Zeugniß. Glauben Sie. Frau Doktor, daß die junge Müller in unseren Kreis paßt?" Garz gewiß. Frau Rüthin!,, Sie hätten nur hören sollen, WaS die mir neulich alles von Ihnen erzählt hat !" Lestätigt. Vater : Radsahren Kinderspiel ! Mein Fritz führt erst kurze Zeit, und schon wie der Blitz!" Nachbar : Sie scherzen wohl !?" Onkel : Nein, nein eS ist kein schlechter Witz ! Sein Fritz fährt wirk lich wie der Blitz : Im reinsten Zickzack!" Trampclttzier und Dromedar. (Slue ffabil.) Trumpelthier und Dromedar, Die haßten sich schon lange ; Ein jedes wollte größer sein Und höher stehen im Range. Und was gab Anlaß zu dem Zwist? Man sollte eS nicht meinen : Weil Trampelthier zwei Höcker hat, Und Dromedar nur einen! Da kamen einst sie überein, Den Richter anzurufen, Und brachten so den schweren Fall Bis zu des Thrones Stufen. Da lächelt Vater Zeus und spricht : Hier ist kein Grund zum Neide ; Ihr seid im Range völlig gleich Kameeler" seid ihr Beide!" Lin Sohn der Zeit. VWaS fängst Du an, wenn tig bift mit Studiren?" O, ich lasse meinen Vater einige 'sayre aroenen, oann ee mich zur Ruhe und werde Rentier !" Du fer- noch setze ich Aus dem Cagcbuch eines Lackfisches, Am 1. Mai, 5 Uhr Nachmittags, von Lieutenant von Dünn den ersten Kuß, . soeben von Mama eine Ohrfeige be kommen ! welchen u m die nttöuscht. Nun, Herr Rittmeister Eindruck hat Ihre Reise Welt aus Sie gemacht?" War einfach baff ! , . Wie denke, soll erst richtig losjehen war Jeschichte schon 'rum!" Sin Kater als Rentner. In Paris ist ein ganz gemeiner Kater als Rentner gestorben. Das glückliche Thier hieß Bis und hatte einer reichen Wittwe Lefevre gehört, welche einer Pariser Gemeindeschule 10,000 gran ken unter der Bedingung vermachte, daß ihr Kater bis an sein Lebensende gut verpflegt und jeden Tag für S Centimes Leder und für 20 Centimes Milch erhalte. Nach dem Tode der Erb lasserin ließ die Gemeindeverwaltung die Identität deS Katers durch einen noch mehrmals gewesen bin. Am Vor- Thierarzt bis in alle Einzelheiten fest abend meiner Adre, e, alS ich gelang- stellen, damit man nach seinem Tode weilt in der Lobby des Hotels saß kaufte ich mir die soeben erschienene Abendzeitung und warf einen Blick hinein. Fast das Erste, waS mir auf stieß, war ein Bericht von einem Selbst mord. dem mehr als gewöhnlich drama tische Umstünde zu Grunde lagen. Und am Schlüsse hieß es: Der Verstorbene war in San FranziSco unter Namcn Max Weber bekannt. eigentlicher Name, wie die hinterlasse nen Briefe nnd Papiere beweisen, lau tete anders. Thatsächlich war er der Sprosse eines altdcrühmtei, deutschen NdclSgeschlechlZ. Sein Vater nimmt mch, einen aynchen seiner uniericyie den könne, nnd übergab ihm dann einer thierlicbenden HauSwürterin, welche für die Beforgnng deS ungefähr elfjährigen KaterS 220 Franken im Jahre er hielt. Vier Jahre lebte das Thier noch in dieser dencidenswerthen Lage nnd starb vor weniaen Tagen an Alters- dem schmücke. ein Stoßseufzer. Man sagt es oft mit viel Behagen : Im Wein liegt Wahrheit nur allein." Ach könnte man doch heute sagen : Wahrheit steht immer auf dem Wein." Ordnungsliebend. Erste Dame (beim Kaffeeklatsch): .. .Ich sage Ihnen, die kleine Räthin, das ist eine " Zweite Dame: Bitte, über die sprechen wir immer erst bei der zweiten Tasse!" verpaßt. Frau : Denke Dir, Männe. die ganze Zeit, die Tu verreist warst, bin ich so he,ser gewesen, daß ich kein Wort reden konnte !" Mann : Donnerwetter, und mußte ich gerade verreist fein I" da Frau : der Arzt Mann fieber !" Neues lPort. Lieber Mann, ich bin krank, bat Wechselsieber konstatirt !" : Verstehe, Modcwcchsel- j?oeüe nno Prosa. Lieben Sie guten Wein?" Nein!' Lieben Sie schöne Weiber?" Nein!" Ader, mein Gott was lieben ie eigentlich?" B.: Erbsensuppe mit Speck." A. : B. : .: B.: A.: Schnadadiixfcl. A bissei a Lied A bissel a Treu Und a bissel a Geld Koau a koa Schad sei'!