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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Sept. 30, 1897)
Es ii tl' A, L 91 ' 2luf den Sant gesetzt. k! tc. IWl lorS it P ICH im, M ift in MB lein pq Seilt tnde juell 11 nb oben io icub. g ben r M. un MI b ba ' I , Haue lütt. sowie nicht !)ior ttun Rom auf nach R er Km I er- lauf inbin fand mit 1 m lv ba Ma itucile liebe. ISiiebe Ge st in ktben, einige sahne am, iRty loP m n lAbele bie Pater ife nct . Im Mich' sowie über kf streit bie einer illons. um landen füllte, ihnen tvtau itbe im DaS pt'T nie Jen bie ; wur bofanb : grau Das iurüi. ktmtlte Fiau itnigen aft. vom r iifrv- tom l mm, zu be liriinl Sb am MnauS. Da inerte. m zu ,, Der len bie infam, aus hoffen. auS. keinen :r mich eil eS t, daß Herr von eben war Wiltwer. bafür aber im Besitz von zwei Schwägerin m ,4 (.. (Mtlhfll li, nen, unii. wtiH'i"VI v"" i nen Haushalt leiteten. Die älteren Schwestern hatten baS Nesthäkchen erzogen und verhätschelt unb behaupteten, sich nicht von ihm trennen zu können, und der Schwager glaubte ihnen zu viel Dankbarkeit zu schulden, um den wenig Bemittelten nicht in dem reichen lünblichen Haushalt ein Platz chen zu gönnen. DaS junge Eheglück war burch btn Tob ber Frau von eben schnell zu Ende, aber die Schwestern blieben. Der liebe Otto muh boch eine ge regelte Haushaltung haben," behaupt tete Jeutonia; sie war nämlich stolz auf ihre Koch. Wasch.. Bügel unb Näh Künste. .Der theure Schwager muß geistig herausgerissen und zerstreut werben," meinte Jtrnsnelba; sie spielte ihm Sonaten vor, sang mit etwa ber schleierter Stimme allerlei Liebeslieber, hauchte ihm am Spieltische ihr Schach bem König" entgegen und nahte ihm meuchlings mit Romanen, die sie ihm vorzulesen begann. Jede von Beiben war im Stillen hmfiiiit haft he ob ibrer unschätz baren Eigenschaften die Nachfolgerin der lieben Verstorbenen werben müsse. Herr von Reven nahm die doppelten Bemühungen zuerst theilnahmlos. dann gerührt und dankbar auf. Als aber nach zwei Jahren sich baS Interesse beS noch jungen Mannes für bie Außen weit wieber regte, wurde ihm bie allzu zärtliche Ueberwachung lästig. Der Hausarzt Holzenfeld, ei noch junger Mann, tiug durch seine Reben noch bazu bei. Die ganze Nachbarschaft meint, Sie stäuben furchtbar unter dem Pantoffel, nächstens würden Sie eine von Beiben heimführen und die Andere würde dann voller Aerger von dannen fahren. Die Meinungen find getheilt, ob Tonchen durch Ihren Etagen ober Vieiocyen mit der Kehle Sie erobern wird." Aber ich denke nicht daran!" rief Reven. aufgeregt im Zimmer herum spazierend. Nun. dann entfliehen Sie für einige Zeit. Kommen Sie mit nach Baden Baden, ich will dort mit meiner Schwester ans Karlsruhe zusammen treffen." . Sie haben Recht; seit Jahren bin ich nicht mehr herausgekommen !" Die Damen waren sehr erstaunt, als sie von der Reise hörten. Eine solche Selbstftändigkeit ! Wohin konnte sie führen; sie wagten allerlei Einwen düngen. Reisen Sie doch auch, meine Da men," schlug Doktor Holzenfeld vor. Ach ja, wir können ja mit!" rief Teutonia. Reizender Gedanke." flüsterteThuS nelda vor sich hin. Herr von Reden bekam einen Schreck und stieß den Arzt unter'm Tisch an. ,Das wäre für Sie leine Erfri schnnq," beeilte sich dieser zu sagen. Baden Baden ist sehr heiß, eZ ist also nichts für zartnervige Naturen, wie Sie es Beide find." DaS Paar lächelte geschmeichelt. Heutzutage macht jede? gebilbkte" weibliche Wesen Anspruch auf Nerven schwäche. Gehen Sie an einen ganz hoch ge legenen Luftkurort, ganz bon Walb umgeben. Da ift z. B. der sogenannte Sand." nicht weit von Baben-Baben. Ihr Herr Schwager unb ich dringen bie Damen hin !" Von Hochwald umgeben wie romantisch !" rief Neldchen. Dann könnten bie Herren ja auch bort bleiben." meinte bus praktische Tonchen. Geht nicht. Fräulein bon Stiglitz. Herr bon Reven sowohl wie ich wollen die heißen Thermen Baden's gedrau chen. Ader wir besuchen Sie gewiß dfters." ... Acht Tage darauf saßen die Herren gemüthlich in Baden vor'm Kurhause in Gesellschaft einer jungen Dame mit lieblichen, sanften Zügen und ernsten bunklen Augen. So. da mären wir zu Dreien, an wie ich's geplant," sagte der Doktor unb blies mit Behagen den Rauch seiner Cigarre bon sich. Und Ihre geehrten Schwägerinnen find in aller Form auf ben Sanb gesetzt," wo eö ihnen ja zu gefallen schien." Schabe, baß die Damen nicht auch hier stnb. mich hätte bas sehr gefreut." sagte das junge Mädchen. Na, Bella, laß gut sein, mein Patient braucht eine Erholung, und zu viel Weiblichkeit ist nicht immer gut dafür. Wenn Du unS Deine liedenS würbige Gesellschaft öfters schenkst, so wirb es recht sein, aber mehr ift nicht nöthig." , Ich venke auch." lächelte Herr bon eben. Sie sind also Lehrerin in Kailsruhe, mein Fräulein?" Gewiß, meine Verhältnisse verlern gm. daß ich mir mein Brob selbst vct hien ftier hnnae ick alle Ferien zu. da ich im sogenannten Lehrerinnen Heim die denkbar beste und billigste Unterkunft habe. Mein guter Bruber beschenkte mich autzerbem mit einem Fahrrab. so baß ich bie Reise und alle weiteren Partien umsonst habe, soweit es nicht zu hoch in die Berge hinaus- Sgil radeln. Fräulein Holzenfelb? Das ist dlibsch. Auch ich habe mein Rad mitgebracht." Na, und ich begleichen ! Da kön nen wir ja jeden Tag ein hübsches Ter zett zusammen radeln." freute sich der PH Alle Morgen sah man die Herren von jetzt ad am Bahnhosshotel, wo Nf logirten. aufsteigen unb bie herrliche Allee hinunter lausen, um in Lilien that Bella auS ihrem Heim abzuholen, ttn dunkelblauen Kleide mit dazu pas. sender Jade, unter der eine helle Blouse sichtbar wurde, sah sie allerliebst auS. wenn sie zwischen den Herren in unge zmungener, eleganter Haltung dahin suhr, desonberS, da sich bei der gesun den Bewegung ihre sonst etwaZ blassen Manaeii .art rötbeieit. Herr von Reven warf oft bewundernde Blicke auf sie und vergaß ganz, seine auf dem Sand fitzenden Damen zu besuchen. Zog wirklich ein flüchtiger Gebanke an sie burch seinen Sinn, so schüttelte er ihn ab : Dort hinauf kann mau nicht rubeln, also lasten wir'S." Die Fräuleins von Stiglitz lang weilten sich trotz beS schönen WetterS dort üben debenflick. LoaiS, Esten. Trinken Alles gut. Gesellschaft auch vorhanben, aber wenn sie aus ber Thue trntctt Mald nickts als Baum unb Busch unb Einsamkeit. Was nur ber liebe Otto treiben iniag?" seufzte Tonchen. Er kommt gar nicht zu uns." Vielleicht ift er krank." meinte Nelb cken besorgt. Ich wanbere nächstens bie brei Stunben hinunter und besuche ihn." Ach nein, das laß doch lieber. Wenn er nicht bald kommt, gehen wir zusammen. Wenn ThnSnelb von jetzt ab an? ber Thür trat, beobachtete Teutonia sie aufmerksam, ob sie nicht plötzlich im Walbe berschwinben würde, um sporn ftreichs zu Thale in Otto'S Arme zu fliegen und womöglich als feine Braut wieber zu Berge zu kommen. So oft Teutonia ftnnenb unter den Bäumen auf und ab ging, stand Thus nelda lauernd hinter der Hausthüre, um bei rn ersten Schritt m S Me ber bor zu springen und bie Schwester zu rück in kalten, ba sie im Stillen bas Gleiche fürchtete. Eines Tages hielten es aber Beibe nicht länger auS; sie setzten sich in einen zu That sayrenben Stellwagen unb langten kurz vor Beginn bes Nachmittags-iionzertS in Babcn an. Hier im Kurgarten wird der theure Otto wohl zu finden sein," meinte Neldchen schmachtend. Tonchen sah sie etwas verächtlich von der Seite an, als wollte sie sagen : Bilde Dir nur nicht ein, daß er sich über Dein Kommen freut." Sie traten und setzten sich auf Frei ftühle, aber Herr von Reven war nicht zu sehen. Dvch was ist das? Kommt er da nicht auf seinem Siahlroß mit dem Doktor und o wie gräßlich mit einer radelnden Dame angesanft? Tonchen, er ift in schlechte Hände ge rathen," flüsterte die jüngere Schwester. Scheint so !" O Himmel, wie unmoralisch, mit solch' einer radelnden Person zu berkehren !" Das finde ich auch." In diesem Augenblick hatte Herr bon Reben sie gesehen und winkte ihnen freundlich zu. Alle Drei waren inzwi scheu abgestiegen und hatten die Röbcr an den Zaun bes ParkeS gelehnt. DaS würdige Schwesterpaar war einer Ohn macht nahe, denn ihr geliebter Otto bot ber Rablerin den Arm unb brückte den ihren bei'm Gehen zärtlich an sich. Dann trat er mit ihr auf bie Schwä gerinnen zu, wührenb der Doktor ber stöhlen lachend folgte. Euch hat gewiß eine Ahnung herge trieben, ihr Guten," rief Otto heiteren Angesichts, im Uebrigen wären wir aber morgen zu Euch hinauf gekommen. Es muß ja meine erste Pflicht sein, Euck meine liebe Braut Bella flohen feld umzustellen, bis jetzt noch Lehrerin in Karlsruhe, bald aber die Nachsol gerin Eurer lieben Schwester, mit der ich so glücklich war. daß ich mir wieber eine ähnliche Häuslichkeit schaffen möchte. Kommt, damit wir dieBerlodung wm- big begehen." Sie kamen aber nicht. Wir dan ken," sagte Teutonia und zog Neldchen mit sich fort. Wir find hier wohl überflüssig. Wenn es Dir recht ist, kehren wir morgen bon sanb nach ,ause mrück. um einmvacken und bann unsrer Wege zu gehen." an, so wurde dieses gar manchmal ge kapert, und einige oder sogar alle seine Vertheidiger hatten ihren Dienst mit dem Leben zu bezahlen. Unter jenen Gesellen ragte desonbers . . r iotn Bill Harte yeroor. lueiiyvi um IBIV ober 1820 herum als Strolch aus Mis souri vertrieben würbe (bas 1320 feine Existenz als Staat begann) unb bann ein unftäteS Banbiten Leben führte. Weiße und Mischlinge um sich sammelte und sich vorziigsweNe als lupirat ve tdätigte. Seine Bande war mindestens ein Dutzend, manchmal auch 20 Mann ftark unb scheint ftetS bei berschiebenen Stämmen ber sioux am Ftuß Unter kirnst unb Rückhalt gefunden zu haben. Bis an bie Zähne bewaffnet und mit JnbianerEanoes ausgerüstet, stürzten sie gewöhnlich in ber Stille der Ziacht auf ein Pelzboot loS. Wurde Wider stand versucht, so wurden die Boots leute erbarmungslos niedergeschossen, wenn nicht, so wurden fic an Händen und Füßen gebunden, das Boot um seine Fracht erleichtert, unb die Gedun bundenen blieben ihrem Schicksal über lassen. ,. Die Räuber waren bet Diesen Angris fett stets als Indianer berkleibet unb be- malt, und die Persönlichfeit mancher derselben ift denn auch niemals feftge stellt morden; andere aber wurden durch die Berichte befreunbeter Indianer an ben berschiebenen Hanbelsftationen mit der Zeit wohlbekannt. Schließlich aber bereitete ein verwk' gener streich des jungen, aber unge- mein tüchtigen und schlauen BootSman neS Simon Battis dem größten Theil ber Harke'schen Bande ein schreckliches Schicksal. Eines Morgens, gerade als ber Fluß wieber eisfrei geworben war, nach einem für die Fallensteller sehr erfolgreichen merftücke! Zwei oder drei der Halunken regten ftch noch an umgeschlagenen Ifr noeS; aber bielleicht war am Gestade Hinterhalt zu fürchten, deshalb berzich tete man ans bie Verfolgung. Mit fl)tf frroi 'Urtttia hn t?1(1lt1 VliUVf''' V.v.lf SllIlM . ..... . . , seiner Kameraden. Man erfuhr später durch einen be freundeten Indianer, daß Harke und S seiner twmpane umgekommen feien. Die Bande war nun für immer ge sprengt. gerd. Hiecke. Meb. Studios, a. Lützen in tZhursachsen." Ebenso rückftchtSboll gegen seine Gläu biger wie dieser Musensohn aus bem Sachsmlande, der so manchen Pump annkleat zu haben scheint, zeigt sich der Stüdirendk Georg Heinrich v. Hagen l aus Hamburg! Daß ich innerhalb vier Wochen die ; hiesige Akademie berlassen werde, zeige ! ich Denen, welchen daran gelegen sein möchte, eraebenft an. unb wünsche, baß Kreise. hiffflben in den nächsten acht Taaen sich cpfändktk HochZkitö-GcscUschaf. mir einfinden mögen." Wie ein Kapitel aus einem Roman Solchen höflichen Einladungen hat klingt solgenbe Geschichte, die auS Mai : gewiß kein Gläubiger widerstehen kön land berichtet wirbi In einein Wirth?- neu. Bemerkt sei noch, baß ftch in den Hause auf der Lt. Tomaso-Straße er Jahrgängen l.'7 und 1796 des öden schien dieser Tage eine iidele Hochzeits genannten Blattes weitere etannt Gesellschaft: das ueiibermählte Paar. ! machunaen dieser Art nicht befinden. etliche Tanten der Braut, ein Vetter beS der Drang, die Gläubiger zu defriedi gen, scheint demnach auch bamais cei den StubeutkN nicht ganz allgemein ge wesen zu sein. Winter, erschienen eine Anzahl Sioux piratentbum am Missouri Die Zeit, als ber Pelzhanbel am Missouri entlang in feit,er Jugend blüte stand, ift mit bieten wilben Ke schichten berwoben. Nicht blos Black feet, Sioux unb Pawnee Jnbianer mochten dem Bootsleuten btel zu schaf fen, sottbern mehr noch weiße DeZpera bos und Verbrecher, die in ber Führte der Rotbküute u ab bis m einem ae- missen Grab in Verbindung mit solchen aiistaucven unb wenigstens einige zavie lang eine regelrechte FlUVrauber-sipPe bildeten. Damals waren bie Jnbianer noch fast ausschließlich mit Bogen unb Pfeil bewaffnet und setzten den Bootsleuten nur in buschklepperhafter Weise zu, und, obwohl in jeder Saison Boots münner bor irgenb einer gedeckten Stelle bes Users angeschossen würben, so er reichte doch bas Boot mit seiner kost baren Fracht gewöhnlich seinen Beftim mungsort, wenn man es lebiglich mit Indianern zu thun hatte. Griff aber eine Bande weißer Flutzpiraten ein Boot und ein WeiKer an dem wohlbesestigtett Blockhaus, welches eine Anzahl Fallen steller an der Einmündung bes Niodrara ffuffeS erricbtei Kasten, mit Bieder und Otterfellen, unb tauschten dieselbett für Munition unb Decken ein. Battis be fanb ftch zur Zeit mit zwei Auderen am Boot, um basselde für bie nächste Ad fahrt inftanbzusetzen. Während bie Jnbianer am Blockhaus m der gewöhn lichen Weise ihren Handel abwickelten, ohne Verdacht zu erregen, schlenderte der Weiße nach dem Boot zu, plauderte mit den Arbeitern in anscheinend aanz lüsfi ger Weise über sich und seine Gefährten, prahlte mit den dielen Büsselseilen, die er noch bei den Hunkpapa-sioux liegen habe, welche gelle bon den sguawS jetzt gegerbt würden, unb hatte so nebenbei eine Menge Dinge zu fragen. Battis hörte aufmerksam zu und als die Gesell schaft wieder sort war, sagte er: Gebt Acht, der Weiße war einer von Harke's Banditen. Battis' Wort galt viel und es wurde alsbald ein Kriegsrath in dem Blockhaus abgehalten. Battis ent wickelte einen Plan, der Bande eine furchtbare, aber auch für ihn und seine Kameraden sehr gefährliche Falle zu legen unb drang damit durch. Man bette noch ein altes lachboot, das gelegentlich bei Hochwasser von ben Fallenstellern auf bem Niodrara benutzt warben war und ungefähr die Größe des adziisenbenben PelzBootes hatte. l)eUr alte Kasten wurde sofort aus- bessert, in berselben Weise wie das Pelzboot aufgetakelt und mit Rinden dallaftirt: nur oben darauf wurden öüffelfelle gelegt. In der Mitte aber wuroe ein ftak Vulver versteckt, aus welchem zwei Stücke Zündschnur heraus- standen, und welches rings in steine und Kiesel gepackt war. Das Pelzboot wurde aber gleichzeitig in regelrechter Weise beladen. In der Nacht jedoch vertauschte man die Stellungen der bei den Boote. Am nächsten Mittag traten Battis und vier Gefährten bie Fahrt auf ber schwimmenben Höllenmaschine an. die beinahe bis zum Wasserrande beladen war. Der Wind war ziemlich günstig, die Strömung reißend, und so machte das schwcrsallige Boot gute Fortschritte.. Battis hatte baS Steuerruder und hielt scharfe Wacht auf die bemalbeten Ufer. Er erwartete in ber Nacht einen Angriff. Doch schon war bie Nacht weit borge rückt und noch keine Spur von Piraten war zu bemerken. Battis' Gesährten würben unwillig, zogen ihre Ruber ein unb streckten sich zum Schlaf auf ihre Decken. Battis allein blieb hartnäckig auf seinem Posten. Der Wind legte sich, und vaS Boot trieb nahe an dem einen Ufer läfftg bahin. Da plötzlich sah Battis sich vom Ufer mehrere bunkle Gegeiistänbe abheben, welche balb die Gestalt von Eanoes annahmen unk feine hunoert JarbS mehr entfernt waren, Wie verabrebct, brach er in den gel lenden Schrei aus: Indianer!" Wie elektrisirt, sprangen seine Gesährten aus unb rasch in bas angehängte kleine Boot, bas sie losschnitten, unter einem Hagel knatternber Schüsse von ben her ankommenben Eanoes unb vielstimmig gem Geschrei, BattiS nur blieb zurück ; auf bem Boben beS FlachbooteS ge kauert, machte er ben Zünd-Apparat bereit, bann sprang er in bas Wasser unb schwamm aus Leben unb Tob stromaufwärts. Die Räuber stellten daS Feuern ein; sie glaubten nicht an berS, als daß bie Leute baS Boot und die Fracht im Stich gelassen hätten. ?aher fubren sie hastig auf das Flach doot zu unb befestigten ihre Eanoes längs desselben. Das Alles ereignete ftch im Verlaus weniger Minuten. Da ein bumpser Donner auf zischenbe Flammen Schmeizgeichrei unb Flüche weithin fliegenbe Trum- räutiaams. ber eiaens aus taprzrbo herübergekommen war, bie TrauungS zeugen, mehrere Gäfte AlleS in Allem 16 heitere Personen. Der Wirth machte ein vergnügtes Geficht unb steckte bei'm Erscheinen ber Gesellschaft, beren Ein treffen ihm fchon Tags vorher gemelbet worben war, seine jobialste Miene aus. r hatte Alles borbereitet. einige neue Kellner engagirt, die Lieferanten ange pumpt, kurz. eS war Alles in Ordnung. Die fröhliche Schaar ließ sich Essen und Trinken bortresflich schmecken, und bie allgemeine Fidelita? theilte sich schließlich bem Wirthe unty den Lohnbienern mit. bie sich mit Eifer an ber Schmauierei unb an ben Toasten beteiligten. Plötz sich ward eS still. Sorgendoll uns schmerzn Schrittes erhob sich der Bräu tigam und rief den Wirth bei Seite. In einer dunklen Ecke deS SaaleS machte er ihm mit einer Leichenbittermiene bie traurige Mittheilung, daß er auch nicht einen rothen Heller zum Bezahlen der Zeche besitze. Einen Augenblick war der Kastwirtd wie bom Donner aerUhrt, aber auch nur einen Augenblick, bann sprang er wie ein Königstiger mit einem -ake in die Mitte bes Zimmers unb bornierte bie Kellner an: Abräumen. Nichts mehr austragen! Die Banbe hat kein Gelb!" Mit einem zweiten Zake war er auf ber TbUr chwelle. wo er Ausstellung nahm und in den Saal hinein brüllte: Niemanb beria! oas Lokal, ich erkläre die ganze GesellichaN für gepfändet !" Die Verwirrung, bie nun entstand, läßt sich nicht beschreiben; bie Scene erinnert an einen räuberischen Ueberfall in ben Abruzzen. unb baS Heulen und Flennen der Weider über tönte das Klappern der Teller und Äratcnschüffeln. Vlöklich unterbrach ein Gast mit Stentorstimme den allgemeinen Lärm ,id frfme: Meine Herrschaften! Hier heißt eS handeln und nicht jammern! Kreist n Eure Ta chen! Semen wir. daß wir noch zahlen können." Sprach's unk leate acht "mue Pfennige auf ben Tisch des Hauset;. Der heroische Mann fand edle Nachahmer, und nach einer halben Stunde waren mit Mühe und Noth 8 Mark und 20 Pfennige zusam mengebracht. DaS war dem Wirthe denn doch zu toll, und er berfpürte große Lust, die ganze saubere Gesell sschaft einsperren zu lassen. Die Wei der aber gingen an's Paktiren und boten ihre Werthsachen als Pfand an. als da waren : der Verlobtmgsring der Braut aus echtem Messing, mehrere Talmi - Armbänder, Regenschirme. Handtaschen u. f. w. Die Männer wollten natürlich nicht hinter den Wei dein zurückbleiben und brachten gleich falls Opfer: einer entledigte sich seiner neuen Schuhe, indem er gleichmüthig erklärte, er gehe mit Vorliebe barfuß, ba er eine Kneipp'sche Kur burchmache, ber Bräutigam zog seinen neuen Bra tenrock aus. obwohl es braußen in Strömen regnete, ein anberer gab seinen Eylinberhut her der Wirth aber er faßte das Tragikomische ber Situation nnb warf bie ganze Gesellschaft sammt Armbänbern, i?Unberhüten und Bra tenröcken zur Thür hinaus. Zm UrnId. Um de Urwalds wirre Ranken Hüllt der Abend seinen Flor; An? deS Firmamentes Bogen Geh'n die Sterne schon d rvor. Tiefer Krieoett herrscht nn Müd' im Laub nur irrt der Wind. Lkis' gehkimnißvoll noch flüsternd Wie ein brünstig betend Kind. Plötzlich leuchtet's auf im Dunkel: Durch der Bäume enge ech'n Dringt von kern ein le'.tsam Glühen Unftät wie ein JnlichticheM Ha. wohl nnd'J des Tiger? Augen. Der iiach Beute lechzend geht Dort um iem Neaerhittte. Die im Wald verborge:? fleht ! Jft's der Gcift des weisen orscherk. Den man hiec nx Ruh' geb.tU? Nein. eS ist das Weid des Neger. DaS noch spät ut GlÜhston plättet ! tit Matten ton aincln. In Düsseldorf besteht ein hnmoristi scher Verein, der den Namen SpieS-I ratzen-Jnnung" sührt. (Spiesratzen" werben bie Putzmaurer unb bie...Speis" Mörtel tragenben Hanblanger genannt.) Dieser Verein wollte neulich eine Festlichkeit veranstalten und be stellte zur Ausschmückung deS geftlokals bei einem Konditor in Hameln a. d. Weser 24 Stück Ratten, welche Jener als Sveiialität sabritirt. Die Be- ftellung wurde aber falsch verstanden, oder ein Spaßvogel hat ftch einen Witz gemacht, denn die Düsseldorfer SpieS ratzen - Innung" erhielt telegraphisch aus Hameln die Nachricht, baß bie de stellten 24 Ratten lebend per Bahn nach Düsselborf adgesanbl feien. Die Firma habe bie Thiere sangen lassen und sür iebes berselben 50 ennia betn Jäger hpinhlt. 7ie Zbierfeitbuna traf aber b er nick ein: hatt be en ue ein Schreiben aus Hameln ein, worin ber Absenber bedauerte, daß die Sendung nicht als Eilgut abgegangen sei, von der abnbebörbe in erforb iel nam- lick foluenber Bescheib gekommen: Die weitere Beförberung deS an R. in Düsseldor adre,sirtm Kollies lfl wegen des vestileiniali'chen Gestankes des Kollis zu beanstanden und das letztere dem Absender wieder niüil teilen. 0- niqliche Eisenbahnverwaltung Herford Die Hamelner hatten waren ut einem aus Blech gefertigten Kasten abgesandt, der 24 Abtheilungen enthielt, und die Thiere waren erstickt. Der Verein er hielt indessen von dem Konditor noch rechtzeitig zum gest 24 gebacken künst liche Ratten aus Hameln. ;iii5 dcr JUfl 4f jUM. Der Rentier SchnSrpel war auf den schlauen Gebauten gekommen, sich schwerhörig zu stellen, so ost ihn einer von seinen Bekannten anpumpen wollte. EineS Tages trifft er aus der Strafe den stets gelbtedürsligen Meierhcim. Meierheim: KSnnteft Du mir nicht auf kurze Zeit u Mark bf8tni Scknörvel: ..Was ron: i 4m k hör' in letzter Zeit etwa schwer?" Meierdeim: ..Ob Du mir au tunk Zeit 10 Mark borgen nullst?" chiiörvet: Ader Du ka t oocu eoen noch 5 Mari" gesagt !" Ausrede. Dame: Jette! Was soll denn der Trompeter hier in der Küche?" ette: Ack. lanen S mal den, ma- dame, den habe ick mir blos jeholt, weil er so schön det Feuer anblasen tgut i Sie will nicht rerstehen, Frl. Marie (auf ihren Bräutigam weifend): Ist er nicht ein entzückender Mensch?" Frl. Anna (spöttisch): DaS kann doch nicht Dein Ernst sein." Frl. Marie: Nein, es ist mein Al bert." Sie frei Studenten und läuvigcr. Man schreibt der Frks. Zeitung": Musensöhne, die ih'e Gläubiger in artiger Weise durch Zeitungsinserate einladen, ihnen die Ehre eines Besuches zu erweisen, um ihr Geld in Empfang zu nehmen, sind gewiß eine Seltenheit, Ob unser Säkulnm solche liebens würdige Student.n gesehen hat, wissen mir nicht, aber gegen Ende deS vorigen Jahrhunderts, gerade vor hunbert Jah ren. haben sie iziftirt. wenigstens wissen wir von zwei Exemplaren dieser merk würdigen Art, von denen uns Bekannt machungen Kunde geben, die 179 und 1798 im Anzeigentheile beS Jenaischen wöchentlichen Anzeigers (Jenaische Zei tung) erschienen ftnb. Die erste bieser eknnntmocknnaen. bie einen kleinen. nicht ganz uninteressanten Beitrag zu ber Geschichte bes Stubeutenlebens ant Schlüsse beS vorigen JahrhunberiS geben, lautet: Da ich Enbesuntcrschriebener tnei nein Entschluß zufolge willens bin. bin nen drey Wochen von Jena abzureisen, so werden hiermit sämmtliche Herren, die an mich größere ober Heinere Schulbforberun:en zu thun haben, gebethen, sich während dieser Zeit in meinem Logis bey Mstr. Weller in der Johannisgasse zu melden. Da der Reisetermin mit Fleiß ziemlich wett hinausgeseßt worden ift, so wird der im spät kommende Gläubiger eS auf Rechnung f.iner Nachlässigkeit schreiben müssen, wenn er nach Verlaus dieses Termins seine Bezahlung nicht erhalten kann. In diesem galle aber wird ihm Stillschweigen auserlegt. Ehriftian Die liäßliche Herzogin. Die Herzogin bon Berry, bie Mutter deS verstorbenen Grafen von Eham bord. hatte eine große Vorliebe für bie Stadt Dieppe und brachte den größten Theil des Sommers stets in derselben zu. - . '.i-, An einem Abend begegnete ein Fischer einer schön gekleideten Dame, die am Strande spazieren ging. Er wagte, sie anzusprechen, und erzählte ihr, er hätte eine Bittschrift, die er der Herzogin von Berry gern Überreichen möchte, doch wisse er nicht, wie das anzufangen fei. Haben sie denn bie Herzogin je ge sehen?" fragte bie Dame. Nein," lautete bie Antwort, aber man hat mir gesagt, sie wäre sehr hüß lich. " - Geben Sie mir die Bittschrift," sagte die Dame, ich werbe sie ber Her zogin selbst überreichen." 'Der Fischer folgte der Aufforderung, und wenige Tage barauf würbe er nach ber Villa ber Herzogin deschieben. Wie groß war seine Vermunberung. als bie Fürstin eintrat unb er in ihr bie Dame erkannte, der er das schreiben über geben hatte. Er stammelte einige Worte ber Entschuldigung, doch Marie Karo litte unterbrach ihn lächelnd mit den Worten: Ihre Bitte ist gewährt; und wenn die Leute hinfort wieber erzählen, baß bie Herzogin bon Berry ein häß lichks Gesicht hätte, so fügen Sie hinzu: sie hat aber bafür ein gutes Herz." ui gemeint, Kokette : Herr Doktor, in meinem Hause wird alles bon Grund au? neu gemacht und verschönert, da will ich in beß verreisen !" Doktor : Aber, meine Gnädige, da sollten Sie gerade zu Haufe bleiben." Auch ein Lebensretter, Student A. : Und so könnte man mehrere Fälle anführen, in denen die Hunde als Lebensretter vorkommen." Student B, : ..Ja. ja. auch mein Karo hat mir in ber bringenbsten Noth aeboHen. ich habe ihn nämlich für sünf- zig Mark verkauft." verfehlter Beruf. Gauner: Herr Rechtsanwalt. mliffen mich aber auf alle Fälle kriegen." Rechtsanwalt: Selbstverständlich. Gauner: Herr Rechtsanwalt. ich finde, wir arbeiten überhaupt gut zu sammen; schade, daß Sie nicht zur Zunft gehören." Iveiblichc Recheukunst Gattin: Karl, Du weißt doch, daß ich neulich eine Vase für zwanzig Mark gekauft habe, und denke Dir. heute find dieselben Vasen aus zehn Mark herab gesetzt worden." Gatte: So hast Du also zehn Mark dadurch verloren, daß Du nicht bis heute Morgen gewartet haft !" C t Gattin: Nein, nur fünf Mark, ich bin heute noch einmal hingegangen und habe nach eine gekauft, macht also im Durchschnitt jede nur fünfzehn Mark.'' Am londyke. Erster Goldgräber: Unser Freund Glückspilz ist. wie ich höre, gestern arre tirt worden, was hat er denn der brochen?" Zweiter Goldgräber: Der dumme Kerl bestand darauf, die Goldklumpen bor feiner Hütte aufzustapeln, so daß er die Passage vollständig versperrte." Sein Beruf. Sie scheinen eS nicht zu verstehen, Ihren Mann glücklich zu machen." RechtsanwaltSsrau: Du lieber Gott, er klagt nun einmal immer!" Zart sinnig. Richter: Zeugin, ich habe Sie jetzt nach Ihrem Alter zu fragen. E ge nügt mir indeß, wenn Sie nur die eine Hälfte angeben." Der politische Korporal. Unteroffizier: Einjähriger machen Sie nicht ein Geficht wie 'n junger Ehe mann, dem der Schwiegervater die Mitgift in griechischen Eoupons auSge zahlt hat !" Erklärliches wiederkommen. Madame: Da ift ja auch der silberne Löffel wieder, ber so lange berschwunden war." Dienstmädchen: Ja aber e ist gar kein Silber, Madame!" Falsch verstanden, Arzt: Hat Ihr Mann in den letzten Tagen gut eingenommen?" Frau: Ach nein. Herr Dottor. das Geschäft geht jetzt sehr schlecht." Doch Etwas. Ehef : Nicht einen einzigen Auftrag haben Sie erhalten?" Reiienber: Doch, einen von Meyer & (?o., einen schönen Gruß an Sie!" Unberechtigter Stolz. Marfha: Schau' blos, wie ftol die Ella thut, weil fte jetzt verlobt ift." Anna: Wenn's weiter nicht ist ich war schon dreimal verlobt unb bin beS wegen nicht stolzer geworden." Der vorsichtigere. A. : Ich begreife Dich nicht. Du hast mehr Gläubiger wie ich, und nicht Einer belästigt Dich." B. : Ja. siehst Du. Freundchen, ich war eben in der Wahl meiner Gläubiger sehr vorsichtig gewesen. Sein Standpunkt Bauernsohn: Warum tragen denn die Stadtleui' Hanbschuh?" Der Bater: Weil sie balt schmi tzige Hänbe haben." ) Aus der Schule. Lehrer (seine Schüler zur ööflichfett ermahnend): Was haft Du also zu tdun, Franz. wenn Du aus der Straße spielst und ich an Dir vorübergebe?" Franz: Nichts habe ich zu thun, denn sonst darf ich auf der Straße nicht spielen!" tfMbi