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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Sept. 23, 1897)
s I wmmm papMMMpMpMBMipMaPWHVnia h iwwipi mm - " ----- ... ' ' 1 i aaSÄÄW-, r- r "Vv' ' , - .-", v t . W Lufl U 211ir3Ms Pater. flnäblutifl nach Rriminaloftrn. Hansc, Feind, dcn Ptojefcbauti" erschoffcn Wi Lit" Wi-'iJ Der Beamte hatte genug gehon. r winkte den Gendarmen zu. Die drei schritten nach der Sägemühle zu. DaS Waffer rauschte über das Wehr, aber die Michle stand still. Auffallender weise war da Werk nicht im Gange. Die drei traten in'S WohnhauZ. Wie sie auf dem Stur waren, höiten sie. wie im Wshnzimmerdrinnen Jean i!ourdet mit heiserer stimme sagte Jetzt kommen die Gendarmen !" Eine andere stimme, die dk?ail.nen . AuS dem großen Walde oon st. Gcrmain hervor ftuthel ein klarer Bach und ergießt sich in die Seine, nachdem er zuvor noch einen kleinen tiesen Teich gkdilset. An diesem Gemüffer befand sich Jahre 1810 eine kleine Säge mü!,,e mit dazugehörigem Wohngedüude w ftJLi ..4 xhnn rt n,'ll!.t) UUO lUUJl IÜCU UUUVU v - inv rnivviv wihimiv " - - r " Bauerngehöst. Weiterhin sah man die Sohnes, des Einarmigen, sprach daraus Daier und Hausgiebcl eines Dorfes etwa? Unrftändllichi, doch anschei aus dem Grün der Büume und Büsche ! nend Beruhigendes, hervorlugen. Der Beamte stieß die Thür auf und Alles dieS der breite Seineftrom trat mit seinen Begleitern in'S Zimmer, im Vsrdergruude. der Bach, der leich, ; Ganz verstört saß der Sägemüller die Wiesen, die Sägemühle, das Bau ; auf einem Stuhle. Bei ihm stand sein erngedöft, daS entfernte Dorf, der j Sohn Joseph, dessen gleichfalls an prächtige Wald im Hintergrunde niesende Mutter. Brüder und Schwe- Knt iiainmen ein so re,zv.'lles und an- : ftern vor Entsetzen fast außer sich zu den alten Namen führten, jetzt aber harte Zwangsarbeit im Bagno und den Arsenalen von Toulon zu verrichten hatttn. Dorthin wurde Joseph Eoutbri mit einem Transport anderer Sträflinge geschafft. Der Umstand, daß eö ein einarmiger Krüppel war. kam ihm nun allerdings in Bagno gut zu statten. Denn für schwere Arbeiten war er ja untauglich! man konnte ihn nur mit leichteren Arbeiten deschüstigen. Er war vier Jahre älter alS Margot. DaS Jahr 1838 kam heran. muthigeS landschaitücheS öild idyllischen ari?h.n und rubider Schönheit, daß schon häufig Pariser Landschaftsmaler mit ihren Stizzenbüchern hinausgepilgert waren, um den stillen Zauber dieses LandichaftSioizlls mit Farbenstift oder Pinsel zunächst auf Papier und nachher auf Malleinen zu bannen. Wie trügerisch ist aber ost der äußere Anschein! So war'S auch hier: kein J&iTJ deS Friedens und der Ruhe waren jene beiden benachbarten Wohnftütten. sondern vielmehr ein Schauplatz des heiligsten Haffes und unaufhörlichen Streites zwischen den beiden Nachbarn, dem Sägemüller und dem Bauer. Ersterer hieß Jean Eourbet. Letzterer Pierre Lebrun. Beide waren ,cyon Grauköpfe, über die Fünfzig hinaus, wenn auch noch sehr rüstige Männer; doch von Jahr zu Jahr haßten sie sich ingrimmiger, ein Prozeß zwischen ihnen spielte seit langer Zeit und verursachte schwere Kosten. Es handelte sich in ihrem Rechtsstreit erstens um den Teich, der ihnen gemein schafuich als einzigen Landanliegen ge hörte. Wegen der Fischerei und Enten jagdnutzung hatten sie sich niemals einigen können. Dann aber bildete zweitens eine noch schlimmere Streit Ursache, die sür den Sägemühlenbetrieb Eourdet's durchaus nothwendige Waffer ftaugerechtsame. Es konnte natürlich nicht fehlen, daß dadurch, trotz aller auf die richtige Stauhöhe deS WafferS ge wandten Aufmerksamkeit und Sorgfalt, dennoch die an den Teich grenzenden Wiesen des Nachbars zuweilen ein wmig iihfritomnit wurde, was diesem dann erwünschte Beranlaffung zu hef tigen Beschwerden gab. Jean (iourbet war wohl auch ein hitzköpfiger und jäh zorniger Mann, Pierre Lebrun aber dasselbe in noch viel höherem Grade. Man nannte ihn in der Gegend allgc mein den Prozeß Bauer", weil er an Prozeß-Ehikanen aller Art so recht seine Lust zu haben schien. Im Mirlhshause des benachbarten Dorfes hatten (5ourbet und Lebrun sich oft gezankt, in Gegenwart Anderer Drohungen gegeneinander ausgeftcßen und sich gegenseitig alle möglichen Schlechtigkeiten nachgesagt. Manche Leute meinten deshalb kopfschüttelnd: Das kann kein gutes Ende nehmen mit den beiden!" Und darin sollten fte sich auch wirklich nicht täuschen. Jean Courbet hatte eine große Ja milie zu ernähren, was ihm Mühe ge nug machte, denn leider war er ziemlich verschuldet. Und seinen ältesten Sohn Joseph hatte vor Jahresfrist ein sehr schweres Unglück betroffen. Der 2i jährige junge Mann war nämlich un heilooller Weise mit seinem rechten Arm in das Sägewerk gerathen und hatte ihn dabei eingebüßt. So war er also zum Krüppel geworden und konnte nicht mehr ,'o thätig sein wie zuvor. Joseph war verheirathet gewesen, aber jetzt Wittmcr! er hatte nach kaum zweijäbri. ger Ehe seine liebe grau durch den Tod verloren, die ihm ein reizendes Töchter chen hinterließ, die kleine, niedliche, jetzt dreijährige Margot. An einem Auguftmorgen des Jahres 1810 liefen bei einer alten Ulme am Feldwege nördlich vom Teiche viele Leute zusammen. Dort lag unter dem Baum der ent feelte Körper Pierre Lebruns. Den Prozeßbauer" hatte ein wohlgezielter Schuß durch den Hals getödtet. wie die Untersuchung ergab. Eil Gendarm sprengte herbei, bald daraus kam ein zweiter. Eine Justiz Person und ein Arzt wurden aus St. Germain rasch zur Stelle geholt. Man forschte nach der Kugel, konnte fte aber nicht finden, denn in der Leiche fand sie sich nicht. Der Justizbeamte fragte alsdann mit lauter Stimme die Anwesenden: Hat jemand eine Vermuthung über den Thäter?" Zuerst Schweigen, dann leises Ge murmel. Endlich sagte ein alter Bauer: Nach meiner Ueberzeugung kann's nur der Sägemüller gethan haben." Ja, ja!" riefen andere zustimmend. .Sicherlich ist Jean Courdet der Thä ter! Die beiden waren sich ja so grim mig feind. wie Hund und Katze! Wie oft haben fte fich gezankt, wie giftig ftch bedroht!" . .: Einer sprach bedächtig: Heute Mor gen, ganz in der Frühe, als ich zur Feldarbeit ging, traf ich hier in der Näde Jean Courbet, dcn Sägemüller. Er hatte eine Kugelbüchle auf der Schul kr und sagte mir. er wolle einem Fisch otier weiter oben am Bach nachstellen. Aber ich glaube nun auch, daß er seinen sein schienen. Auf einem Bettchen in der Ecke des Zimmers schlummerte un schuldsvoll und sriedlich die kleine, Margot. Jean Courbet," sprach der Beamte. Ihr habt heute Morgen Euren Nach- bar Pierre Lebrun erschoffen. Jm Namen btS Gesetzes verhaste ich Euch !" j Ter Sägemüller. stöhnend sein Ant litz mit den Hände bedeckend, antwor tete nicht. Ader sein Sohn Joseph, dessen blei ches ernstes Gesicht einen unbeugsamen Entschluß verrieth, sagte mit fester Stimme Das ist ein Irrthum, mein Herr !" Wieso?" . Mein Bater wird ungerechterweise beschuldigt, denn er hat Pierre Ledrun j nicht erschossen." Wer hat's denn gethan?" Ich selbst." Ihr? Der Einarmige? Das ist wohl nur ein Gerede, um Euren Vater, den Thäter, vor dem Verhängniß. das ihn bedroht, zu behüten, möchte ich fast glauben. Ha. in der That, ein HeroiS mus ohnegleichen !" Mabrbeit itt'S, waS ick sagte. Mei- ner linken Arm weiß ich wohl zu brau chen; darin bin ich geübt. Und um eine Pistole abzudrücken, braucht man nur eine Hand." Man hat Euren Vater ganz in der Frühe draußen mit einer Kugelbüchse gesehen Er war auf der Fischotterjagd und ist freilich ohne Jagddeute, aber auch ohne einen Menschen getöolet zu ha Den, heimgekehrt. Der Schuldige bin ich allein. Draußen hatte ich bösen Streit mit Lebrun; harte Worte wurden ge wechselt, er deschrmpste mich; da über mannte mich der Zorn, und ich erschoß ihn. &o ist'S gewesen." DaS ist seltsam ! Euer Vater sieht doch so verstört auS." Das Unglück seines SohneS veran laßt das daS ist doch wahrlich kein Wunder." Euer Verbrechen !" Das ist ein schlimmes Wort für meine That, aber eS möge gelten." Wo ist die Pistole?" Hier !" Der junge Mann brachte eine Pistole zum Vorschein und überreichte sie dem Beamten. Dieser prüfte mit Jntereffe die Waffe und steckte sie als "Corpus delicti" zu sich. Dann sagte er: Unter solchen Um ständen verhafte ich also Euch, Josepd Courdet, wegen Mordes, verübt an dem Bauern Pierre Ledrun ! Dem Ermessen meiner Vorgesetzten will ich es Über laffen. ob etwa dieselbe Maßregel auch auf Euren Vater, als vielleicht der An ftiftung zur That verdächtig, ausge dehnt werden soll. Einstweilen sehe ich davon ab." Mein Vater ist ganz unbetheiligt. Ich allein bin der Schuldige." Führt ihn ab !" Die Gendarmen nahmen den Höft ling in die Mitte. B tte, laßt mich noch einmal mein Töchterchen Margot sehen und küffen !" bat Joseph. Es wurde ihm gestattet. Er neigte ftch über das Bettchen und küßte das schlafende Kind. Dann sagte er gefaßt: Jetzt bin ich bereit. Lkdt alle wohl für immer I Sorgt gut für Margot !" Sein Vater stöhnte schwer auf, und die Mutter rief jammernd: Gott segne Dich, mein lieber Sohn, und stehe Dir bei in Deiner großen Pein !" Seine Brüder und Schwestern schluchzten und meinten ebenfalls, wah rend Joseph abgeführt wurde. Einige Tage darauf bestattete man die Leiche deS erschaffenen Pierre Lebrun. An der alte Ulme am Feldwege, der Stätte d' s Mordes, wurde, dem Brauch in den südlichen Ländern gemäß, ein kleines, einfaches hölzernes Gedächtniß kreuz befestigt. Nach etlichen Wochm fand du Ge richtsverhandlung gegen Joseph Cour bet stand. Sie nahm bei dem offenen Bekenntniß des Angeklagten, der stand hast bei der Behauptung blieb, daß er allein der Schuldige sei, nicht viele Zeit in Anspruch Man fand für ihn einige mildernde Umstände und billigte fte ihm zu. DeS wegen wurde er nicht zum Tode verur theilt, fondein zu den Galeeren" auf Lebenszeit. H Galeeren, die gerudert werden muß ten. gab's ja freilich nicht mehr, wohl aber noch Galeerensträflinge, die noch 2. Die kleine Margot erfuhr bezüglich ihres Vaters nicht den wahren Sach verhalt, der ihr vielmehr ängstlich ver h,hlt wurde. AIS sie damals erwachte und sehnsüchtig nach ihm verlangte, sagte man ihr, daß er verreift sei. Später brachte man sie zu dem Glau den, daß der Vater in der Ferne geftor den wäre. Ihrem Großvater Jean Courdet war der unschulosvolle Blick des Kindes, wenn er diesen auf sich gerichtet sah, stets wie ein stiller, aber um so peini' genderer Vorwurf. Aufs liebevollste wurde übrigens für die Kleine gesorgt, bald aber bot sich für sie unverhofft eine noch bessere, ja. geradezu glänzende Versorgung. In einem schönen Landhause in der Nähe wohnte zur Miethe daS kinderlose, sehr wohlhabende Ehepaar Letellier. An Geld und Gut und allen Annehm lichkeiten, die ddsür zu haben, fehlte es dem Paare also nicht; aber die fröh liche Kinderlust im Hause blieb ihm versagt. Madame Letellier hatte nun zuweilen die niedliche, hübsche Margot vor der Sägemühle gesehen und sich gänzlich in j dre reizende Kleine vernarrt. Sie faßte den Entschluß, das Kind, dem sie mit unter Zuckerwerk, Konfitüren und kleine Spielsachen zum Geschenk gemacht, zu adoptiren, als fte mit ihrem Gemahle den derzeitigen Wohnort zu verändern ftch veranlaßt sah. Sie hatten nämlich in Tours ein großes schönes HauS nebst prächtigem Garten von einer verstor- denen Tante geerbt, wohin fte nunmehr zu übersiedeln gedachten. Mit ihrem Mann besprach sie zunächst die Angelegenheit. Gern würde ich Dir gefüllig sein, meine Liebe," meinte er. Ader hm ich fürchte eS ist doch ein Bedenken dabei." WaS meinst Du? Welches Be denken?" Der Vater des kleinen herzigen, niedlichen MüdchenS ist ein Bagnofträf ling." Ach ja! Aber was kann die schuld lose Kleine dafür? Sie weiß ja noch gar nichts davon : sie hat keine Ahnung von dem Schrecklichen. Deshalb märe es besonders gut, wenn sie von hier wegkäme. Denn sonst könnte ihr auf die Dauer das Fürchterliche doch nicht verheimlicht werden." Ich zolle ihr das herzlichste Mitge- fühl." : " -. I Das macht Deinem edlen Gemüthe die größte Ehre. Charles." Wenn Du Dich also darüber hin wegsetzest Ja, das thue ich! Ich fühle mich be rufen zu diesem Werke wahrer Barm Herzigkeit. Die arme Kleine ! Wir wollen für sie sorgen, sie glücklich machen. Durch ihre kindliche Anmuth und Dankbarkeit wird sie uns erfreuen, unsere Häuslichkeit erheitern und ver schönern. Wir wollen sie mitnehmen nach Tours." Nun, so mag es denn nach Deinem Wunsche gesch,hen, meine liebe Hör tense. Ich gebe mit Freuden meine Einwilligung. Wir wollen noch heute dem Sägemüller Courbet den Vorschlag machen." Das geschah. Jean Courdet berieth mit seiner Frau darüber, und nach längerer Ueber legung w lligten die beiden ein. In der That schien ja auf solche Weife eine herrliche Zukunft ihrer Enkelin Margot gesichert zu sein. Und gkwiß war's am besten für die Kleine, sie ganz aus der Gegend fort und nach Tours zu schaffen. Margot unterwarf sich bereitwilligst, ohne viel zu weinen, dem großelterlichen Beschlusse, denn fte hatte die freundliche Madame Letellier sehr lieb gewonnen. Fortan lebte sie also bei dem gut herzigen Ehepaare in dessen prächtigem Hauie zu Tour an der schönen Loire, Bei den vortiiffüchen Leuten hatte sie es da sehr gut. Als fte etwas heran wuchs, erhielt sie eine tnffliche Erziehung und wurde zugleich immer schöner und lieblicher. Margot war zu einer holden neun zehnjährigen Jungsrau erblüht. Gafton zu einem stattlichen jangen Mann von dreiundzwanzig Jahren herangereift. Nachbarlich und gesellschaftlich hatten die beiden stets viel miteinander ver kehrt. Kein Wunder also, daß die Liede ihre Herzen gefangen nahm mit Allgewalt. Gaston flüsterte ihr eineZ TagkS feurig zu: Ich liebe Dich'" und fte gestand ihm hold erröthend ihre Gegen liebe. Als Margot ihrer guten Beschützerin von dem Borgesallenen Mittheilung machte, rief diese freudig: O, das ist ja herrlich! Freilich, daß eS einmal so komme würde, habe ich immer ge ahnt " Du haft also nichts dagegen?" Nicht daS Geringste! Herr Letellier hatte ebenso wenig etwa? gegen diese Liede einzuwenden, billigte fte vielmehr von ganzem Herzen. Ungefähr zur nämlichen Zeit zog Gafton seine Eltern inS Vertrauen. Sein Vater rieb fich die Hände und tief vergnügt: Ganz vortrefflich! Du hast eine gute, verständige Wahl ge- lingS. eine MörlxrS! Gafton lebe auf ewig wohl ! Ich kann, ich daif, nicht die Leine werden, denn ich bin bei- j mr nicht würd, o. deine Muttter hat ja ganz recht. iott im Himmel ! Für mich wird bald der barmherzige lob die erwünschte Erlösung sein!" Man suchte fi. zu beruhigen, jedoch verged.'nS. S:r murk immer ausge legter, iinmer verzweifelt. Gafton rief: Und ivenn es sich denn auch lo verhalt, :ch halte dir doch die Treue! Was kümmert mich das Bor urtheil, da Geschwätz der Menschn, f" Tu Gute, du Holde, du Schuldlose, mein sollst du doch werden!" Sie aber jammerte: Nein, nein! Es kann. eS darf ja nicht fein! 'i.he fort Gaston! C fliehe von hier!" Ein Arzt mußte gerufen werden! Damit die aufgeregte Kranke ruhiger würde, erschien eS räthlich. daß '"aston Nogaret ftch entferne. Tief betrübt und erschüttert verließ er daS Zimmer und das HauS. 4. Zur selben Zeit, da diese Ereigniffe in Tours geschahen, lag im Norden in seinem Hause bei der Sägemühle der alte Jean Courdet auf dem Sterbebette. Einen Beichtiger ließ er kommen, troffen. Ich bin darüber entzückt, mein außerdem seinen Notar und einen jftiriSfnf! I" Aber zum größten Erstaunen von Vater und Sohn war Madame Nogaret anderer Meinung. Sie schüttelte den Kops und sprach erregt: Mein lieber Gaston. diese Verbindung ist unmöglich!" Wie denn?" rief der junge Mann. Warum das?" Das möchte ich auch erfahren", sagte der Apotheker. Wahrhaftig Justizbeamten Diesen Herren gab der Sterbende folgende Erklärung, die zu Protokoll genommen wurde: Mein im Jahre 1M0 zu lebens länglicher Bagnostrafe verurtheilter Sohn Joseph ist ganz unschuldig, den Bauer Pierre Lebrun habe ich selbst damals erschossen. ES geschah in einer bösen Aufwallung deS Jähzorns nach ! vorhergegangenem Streite. AIS ich liebe Amalie, du bist heute einigermaßen ; ganz verstört nach Hause kam. bekannte unbegreiflich." ich meiner Familie das Vorgefallene Margot ist nicht die wirkliche Toch-: uno ,agie. es ,ei reine menung. man ter der LetellierS." i würke mich sicherlich als Thäler ermit ..bre Adovtivtochter ist sie. das ist l teln und bestrafen. DaS verursachte ja allbekannt, aber voraussichtlich der vielmehr ganz bestimmt wird sie einst Erdin sein." Ganz recht. Doch eS haftet ihr ein Makel an. der eine Verbindung mit unserem Sohne leider unmöglich macht grenzenlosen Jammer. Da sprach mein sohn Joseph : DaS darf nicht sein ; die Mutter und meine Geschwister können dich ja gar nicht entbehren ; sie würden sonst dem völligen Ruin, der bittersten Noth verfallen müssen. Ich Maraot ist die Tuaend und Un- aber, der einarmige ruppei, lann drey schuld selbst !" rief unwillig Gaston. j nicht mehr gut arbeiten und schaffen in Das ist wahr." sagte seine Mutter, der Sägemühle, kann also entbehrt Gewik ick aebe es ,u. ste würde sehr i werden : also übernehme ich deine paffend für Dich sein, wenn nur der Schuld, die ja Sühnung erheischt ; eS auSgeftandenen Leiden ftch an dem Glück feiner lieben Zochter zu erfreuen. Auch feinen Familienangehörigen daheim in der Sägemühle erging gut in der Folgezeit, da sie von den LetellierS und den NogaretS. wenn eS noth that, großmüthig unterstützt wur wüt Vr eopirtc üint. AIS die Schauspielerin Cramer zum Benefiz idrer fünfzigjährigen Bühnen thätigteit ausgetreten war. gaben ihr die Kollegen im Grünen Baum" an der Jsar ein kleines Fest. d,i welchem König Ludwig der Erste, wie er eS gern pflegte, die Kefellschast überraschte. Da die Heldin deS ZageS von ihm adge wandt saß, hielt er zum Scherz ihr rasch die Augen zu und fragte mit sei ner etwas stotternden Stimme : ..Wer ist das?" Ach, das find Sie wieder Lang" berühmter Schauspieler, Komiker, letz ter Vertreter deS StaderlS und ähn licher Lokalpossen-vharaktere. 1810 bis 1882), ries die greise Künstlerin, Sie eopiren den König prächtig." So," rief Ludwig erstaunt, indem er die Künstlerin freiließ, er copirt mich? DaS möchte ich auch einmal hören. Vorwärts. Lang, copiren Sie mich." Der Komiker erschrak und sträubte fich. aber der Monarch bestand darauf : Ich wünsche es. und Ihr König be stehlt es." Lang setzte sich an ein seitentischchen und rief unter der angenommenen Manicr Seiner Majestät : KadinetS rath Riedl soll herauskommen V Majestät wünschen?" fuhr der Künstler im näselnden Tone des Gern fenen fort. Ah, bravo! Ausgezeichnet!" applau dirte der anwesende König, er copirt meinen Riede! so gut wie mich und ist ein vorzüglicher Menfchendarfteller, mit Jffland zu redenH ' Aber der Komiker fuhr fort: Riedl, schicken Sie morgen dem Schaaspieler Lang auS meiner Kadinctskassc zwei hundert Gulden." Hören Sie auf, Spitzbube !" rief der König lachend. Brauchen mich nicht weiter zu copiren ; doch diesmal sollen Sie für Ihre Gastrolle das Hono rar erhalten." unglückselige Umstand nicht wäre Welcher Umstand?" fragte der Apo theker. Erkläre uns das. liebe Amalie! muß so sein !" Anfangs wollte ich daS natürlich nicht zugeben ; er blieb aber fest bei feinem Entschluß ; und so kam es denn so : er wurde verurtheilt, in- 3. Im Nachbarhause wohnte der Apo theker Nogaret, mit dessen Frau Ma dame Letellier bald sehr befreundet wurde. In einer traulichen Plauderftunde gab Madame Letellier ihrer lieben Freundin, der Apolhekersgattin, eines Tages unoorftchtigermeise volle, rück haitilose Auskunst über die Hcrkunf, Margots und daS Verhängniß, welches deren Vater betroffen halte, seldftver stündlich unter dem Siegel der strengsten Verschwiegenheit. Madame Nogaret schwieg auch ge treulich darüber viele Jahre lang. Sie hatte einen Sohn, Namens Gaston, der ftch dem nützlichen Bcru'e des VaterS widmen, also Apotheker werden sollte, um dann dereinst das väterliche Geschäst zu übernehmen und weiterzuführen. Ich darf jetzt nicht länger schweigen ! dem er ftch zum Heile seiner Mutter und darüber. So höret eS denn : Margot Geschwister für seinen Bater aufopferte. Wahrheit in s, was icy aussage im vin geftchte deS nahen Todes ! Man suche in der alten Ulme am Feldwege ; die Kugel schlug da hinein ; finden wird man, daß eS keine kleine Piftolenkugel ist, die damals in den Baum fuhr, nachdem fie Pierre Lebrun getödtet hatte. So wahr mir Gott helfe, das ist die reine Wahrheit !" Am Tage nach diesem Bekenntnisse verschied der Sägemüller Jean Courdet. Der Sachverhalt wurde höheren Ortes berichtet. Man forschte nun zunächst in der Ulme mit dem Gedüchtnißkreuz nach. Und richtig, man entdeckte darin eine große, etwas plattgedrückte Büch senkugel. Also war Pierre Lebrun nicht mittels einer Pistole erschossen worden. Es erging der Befehl zur sofortigen ehrenvollen Freilassung des Bagnofträf lingS Joseph Courdet. Ungeheures Aussehen erregte dieser Vorfall, als die Kunde davon in wei teste kreise drang. Die Zeitungen brachten lange Artikel darüber. Man pries enthusiastisch diesen Heroismus ohnegleichen, den Aufopferungsmuth dieses Mannes. Er wurde vorgeschlagen für den gro ßen Monthyonpreis. Damit hat es folgende Bemandtniß Bor langer Zeit hat in Frankreich ein menschenfreundlich gesinnter Krösus Namens Monthyon testamentarisch eine Stiftung der Art gemacht, deß die be trächtlichen Zinsen eines sehr bedeuten den Kapitals alljährlich als Preise an solche Personen vertheilt werden sollen, die sich in hervorragender Weise durch besonders edle Thaten bemerkbar ge macht haben. In der That erhielt Joseph Courdet den großen Monthyonpreis im Betrage von zehntausend Franken und außer dem auch noch eine große goldne Ehren-medaille. st die Tochter eine Bagnosträflings, eines Mörders!" Vater und Sohn schrien vor Ent setzen laut auf. Unmöglich!" Das kann nicht wahr sein!" Wahr ist's! Madame Letellier hat mir das vor Jahren selbst mitgetheilt." Und Margot weiß daS?" Nein, die Aermste hat davon gar keine Ahnung. " Madame Nogaret berichtete den ihr bekanntm Sachverhalt nun ausführ licher. . Das kann ich aber noch immer nicht recht glauben!" rief Gaston geisterbleich, Darüber muß ich sogleich Genaueres erkunden." Er rannte auS dem Zimmer. Jetzt läuft er direkt zu LetellierS," sagte Herr Nogaret kopfschüttelnd. Ich wasche meine Hände in Un schuld, ' sprach seine Frau. Mag da nach kommen, was da will. Unter solchen Umständen durfte ich nicht lün ger schweigen." Gaston erschien in LetellierS Woh nung und traf dort zuerst Margot. Mein Gott, wie siebst Du verstört aus, Gafton!" rief fie bestürzt. Ach. mein theures Lieb, ich muß nothwendig sogleich mit deiner Mama sp echen." Gehe nur dort hinein!" Der junge Mann schob eine Portiere auseinander und trat ins Nebenzimmer, wo sich Madame Letellier befand. Madame " sagte mit bebender, bei serer Stimme Gaston, meine Mutter bat mir soeben erklärt, meine Verlobung mit Margot sei nicht thunlich." Was sagen Sie da, Gaston? Wahr lich. ich hätte da? von Ihrer Mutter nicht erwartet." Sie hatte einen seltsamen Grund. Es ist ganz entsetzlich!- Sie, Madame, so behauptet meine Mutter, haben ihr einst mitgetheilt, Margot sei die Tochter eines Bagnosträflings, eines Mörders. Ist denn wirklich etwas Wahres an sol chem Gerede?" Mein lieber, junger Freund, fassen Sie fich!" Geben Sie mir gewissenhaft Aus kunft, Madame! Ich bitte Sie instän dig!" Nun denn wenn Sie so dringend fragen ich darf und kann es ja nicht leugnen, sondern muß der Wahrheit die Ehre geben leider, leider ist eS fo," Man vernahm ein schmerzliches Aechzen einen Fall. Die beiden eilten ins andere Zimmer. Margot, welche begreiflicherweise der Neugier nachgegeben, um hinter der Parliere zu laulchen, halte alles gehört Ohnmächtig war ne niedergefallen. Madame Letellier und Gafton be mühten ftch um fte und brachten sie wie der zur Besinnung. Wehe mir!" klagte sie vr,zweiflungS voll. Also das ist mein Verhängniß! Ich bin die Tochter eines Bagnofträf- Naqethier, schmackhaft Richt Schande, sondern Ehre hatie also Joseph Eourbet auf feinen Nam,n gehäuft. Das sahen letzt auch Gaston? Eltern in Tours ein. Margots Vater wurde ja wegen seines Opfcrmuthes in ganz Frankreich bewundert. Jeder zog den Hut vor ihm, wohin er auch kam und sich blicken ließ, so auch in Tours, wo er seine Tochter besachte, die vor Freude wieder gesund geworden war. Wer will's mir nun wehren, die holde Tochter eine solchen wackeren Mannes an den Altar zu führen?" rief Gafton. Seine Mutter sagte : Ja. nun ist es ganz etwas anderes. Mit tausend Freuden gebe ich meine Einwilligung und meinen Segen !" Und Margot hatte keinen Grund mehr zur Entsagung. Von neuem wurde der Herzensbund geschlossen, die Verlobung gesciert und später die Hoch zeit. Joseph Eourbet blieb, allgemein ge achtet in TourS. um nach so vielen Brasilianisch, Zafclfreuden. Ein besonders sür Hausfrauen und Zoologen ergötzliche? Buch ist der drasi tische Cozinheiro Nacional" oder Nalionalkoch", in welchem die man nigfaltigsten Recepte zur Zubereitung der in Brafilien einheimisch.n ihicre zu finden find; so sür den Tarir Ili und den Affen 7 Kochvorschristen. Von letzterem heißt es: ,vcan nimmt einen Affen, schneidet den Kops ab und richtet ihn zu 1. am Spieß gespickt, 2. im Ofen gebraten, 3. gedünstet mit Gur ken, 4. geftobt mit indischen Feigen, 5. gekocht mit Kürbis, 6. gekocht mit Bananen, 7. gebraten mit salat von süßenKartoffeln." Weiter werden u. a. Recepte dem Reh gewidmet. Eßbar scheint alles zu sein, da selbst Fischotter, Eidechsen und Raudthiere in dem Ver zeichmtz nicht fehlen. Vielen Thieren wird dabei auch eine Heilkraft zuge- schrieben. So soll ein Capivara", nicht bloß sein, sonder auch äußerst gesund für skrophulöse, rheumatische und tuberku löse Personen; das Fleisch eines VogelS Anu (Crolophaga) soll zwar stark ne chen, aber Asthma und Warzen heilen. Am meisten gepriesen wird das Ichlangenflcisch, daS angeblich jedem anderen vorzuziehen ist und dabei un fehlbar Herzkrankheiten heilt. Unter den Schlangen wieder nimmt an Wohl geschmort und Heilkraft den ersten Platz die Klapperschlange ein. Karl von den Steinen bemerkt hierzu in seinem Werk Unter den Naturvölkern Central Brasiliens": Den größeren Theil der aufgeführten Gerichte haben wir redlich durchkostet, doch find die wenigen Schlangen, denen wir begegnet find, Inder niemals in den Kochtops geman deit." Für das Affcnfleisch konnte fich Steinen nicht reicht begeistern. Der Zapier verdient dagegen wirklich ge gessen zu werden. Jaguar fleisch, das 1-84 wie fett. 3 Schweinefleisch vor--tresflich mundete, hat Steinen auf sei ner zweiten Schingu - lroeoition nicht genossen. Dafür vereinte er u. a. in öen Schuppen geröst m Alligator Schwanz, Das ftichweife, in dicken Lüngsbündeln geordnete Fleisch war etwas zäh, aber wohl geni,ßdar und wurde von dem einen ali fich-, von dem anderen als krebsartig betrachtet und der Abwechsln, ig halber unserem Dörrfleisch vorgezogen." Linsamkcit. Tief unten in farbiger MeereSfluth, In der Muschel verschlossenem Hause, Die Perli', die unschätzbare, ruht Hört nichts von der Wogen Gebrausk. O glückliches LooS. so traulich allein In tiefster Stille begraben ! Ich sprach: Ich möchte die Perle sein!" Siesprach: Ich möchte fte ha den I" y Bei den Kannibalen. Häuptling: Sie gefallen mir, Sie müssen recht lange bei uns bleiben." Reisender: Ach, ich s irchte. Ihnen lästig zu fallen. Sie find wohl gar nicht auf Logirbesuch eingerichtet Häuptling: Hat nichts zu sagen. Im Keller ist Platz genug. Ich lass? Sie einpökeln."