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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Sept. 16, 1897)
Per &ntber. vinc tjljatatiet ctubir von van i'bihpp. Im Saale ertönten fcljnn die wiegen den Schmeichkttlaiige des ersten Wal IkkS. als Kurt Wenke'S Wogen vorsuhr. Mit Hülse des herdkigeeiltkn DienerS entstieg sein Insasse langsam und vor flchiig dem Gefährt, den verkrüppelten linken Fuß schwersüllig auf das schnee bedeckte Trittbrett setzend. Wer die schmale, gebeugte WW W faft muh. sam die wenigen Stufen hinaufschreiten sah. Hütte nicht geglaubt, dafz Kurt Wenke noch nicht dreißig Hahre alt war, In der Garderobe liefe er sich mnde aus einen Stuhl sinken. Hitze tüchtig spüren lasten. Und da ich So, jetzt war er da, jetzt hatte er ja ' Sie nun in der guter Hut meines Bru feine Wille durchgesetzt. Das war!ders weiß, so werden Sie mich für die erfte Einladung zu einem Balle, der! einige Augenblicke entschuldigen ! er Folge geleistet, Zum Lachen würe Antz Wenke nickte den Beiden leicht es la zum dellauslachn, rocirn'S zu und eilte davon. niin Innnn 1s W VMMUUjWjUM. ZhrgckD i. 'cilac nm 9!cbraoka Staats .'ltizciffcr. o. 17. nicht so ernst gewesen märe für ihn. Er. der Krüppel, aus einem Balle auf einem Balle, wo nicht nöthiger ist, als zwei gesunde Beine. Und 0aS Alles dieses MükchenZ wegen ! Seine Brust schmerzte ihn fest eisige Wind draußen spielte ihm immer übel mit. Er erhob ftch und stieg unhörbar auf den weichen Läufern die Treppe hinan, die zu dem eleganten Saale und den anstobliideii Räumen führte. Herr Wenke Herr Wenke." Der Gerufene drehte stch um und sah einen ültercn Mann in der Livree des HiiuscS aus stch zueilen. Ah. Schröder, Sie ftnd's na, wie geht's denn Ihrem Jungen?" Davon wollt' ich Ihnen ja grade sprechen ! Gut, recht gut, Herr Wenke. geht'S ihm. Noch kurze Zeit, denke ich, und er kommt wieder in's Gcschüst. Wir sind Ihnen ja so dankbar, Herr Wenke, daß er die Stelle bei ihnen wie derbekommt und daß Sie ihm seinen Lohn immer auszahlen ließen mährend der langen Zeit." 'S ist auch 'ne treue Seele, Schröder ! Er soll sich nur schonen, auf eine Woche länger kommt'S nun auch nicht mehr an I" Und dem Alten freundlich zunickend, öffnete er eine Thür, die in ein kleines Nedengemach führte. Ein günstiger Zufall es war ganz leer. Die halb geöffnete Portiere gewährte ihm einen Ausblick auf die tanzenden Paare. Kurt Wknke'S scharfer Blick hatte bald gefunden, was er suchte. Heiß wallte eS auf in ihm bei Klara Homberg'S Anblick. Heute, heute wollte er misten, woran er war misten, ob sie ihm angehören wollte. Wo waren die eisernen Borsatze der langen langen Jahre, die Mädchen zu fliehen, damit er eS nicht lerne, zu lieben ? Hatte er denn vergeffcn, daß er ein Krüppel war, ein elender, schwächlicher Mann, an dem ein Weib wohl niemals Gefallen finden konnte? ü ja er hätte schon heirathen können, nicht einmal zehn mal denn gesichert war die Zukunft an seiner Seite. Aber misten oder nur ahnen, daß sein Weib ihn verspottet hinter seinem Rücken, oder ihn, was noch viel weher thut, bemitleidet? Nein, nein lieber der alte, ernste Einfted ler, als das ! Dann lernte er Klara Homderg ken neu sie war nicht schön schön nach den Gesetzen der Kunst, aber über ihre großen, dunkelgrauen Augen vergaß er alles Andere. Und dann ihre liebe, zutrauliche Art. das offene, kluge Wesen, ja, Kurt fühlte es, mit ihr mußte er glücklich werden. Noch keine Andeutung hatte er fallen lasten, rund heraus wollt' er sie fragen heut' für zärtliche Tändeleien, zum Poussiren und Kokettiren war Kurt Wenke der Mann nicht ; dafür hatte schon die Natur gesorgt. Plötzlich richt.te Kurt sich auf. Da tanzte Klara langsam und graziös an seinem Versteck vorbei mit Fritz, seinem Bruder. Der mußte seine Tänzerein ja gut zu unterhalten wissen, denn leuchtend hing ihr Blick an ihres Herrn Antlitz, als wären fte Beide allein und all' das Wogen und Rauschen ringsum kümmere fte nicht. Jäh durchzuckte es Kurt. Wie wenn doch nein, da? war ja gar nicht möglich das hätte er ja längst mer ken müssen, daS hätte ihm gritz, fein lieber kleiner Fritz, wie er ihn nannte, ja längst anvertraut. Und doch, wenn nein, er mag es nicht ausdenken Gewißheit muß er haben um jeden Preis. Der Walzer war zu Ende. Alles ließ sich in den behaglichen Zimmern, die an den Saal stießen, nieder auch Kurt Wenke wurde aus seinem stillen Winkel getrieben. Bekannte begrüßten ihn, er machte den Gastgebern rasch seine Aufwartung und dann ließ er die Augen suchend durch alle Räume schweifen. An seines Bruder? Arm kam Klara Homberg durch den Saal. .Da find Sie ja ! Bon Ihrem Bru der hatte ich schon gehört, daß Sie kom men wollten, das ist recht von Ihnen !" Und freundlich lächelnd reichte sie Kurt die Rechte. Ist das Ihr Ernst, mein Fräulein? Wäre es recht von mir, daß ich kam? Ich meine, Leute wie ich sollten hübsch zu Hause bleiben." Und warum?" wandte sie scherzend ein'.' Sie, Herr Wenke, sind der ein zig Kluge hier im Saal, Sie tanzen nicht bei der Temperatur !" Allerdings. Fräulein Klara." mischte ftch Fritz jetzt in's Gespräch, ich muß gestehen, der Walzer hat mich die Tief athmete Kurt auf. Sie werden ftch gewundert haben, Fräulein, daß ich hierherkam. ES ist mein erster Ball, und ich denke auch mein letzter. Aber ich kam nicht hier her. um Andere tanzen zu sehen 5 Erstaunt blickte Klara den Sprechen den an. Sie verstehen mich nicht ganz, Fräulein. Wollen Sie mir eine kurze Zeit Gehör schenken?" In einem Eabi nct ließen fte sich nieder. Da fuhr Kurt fort : Ein Krüppel bin ich und bin es ge wcsen, so lange ich lebe, ein Sorgen kid für meine Aeltern ! Ich habe das Entsagen früh gelernt. Mutter Natur in ihrer Weisheit hat's mich gelehrt! Ich sah den Bruder mit Freuden laufen und spielen und mußte zusehen. Ich sah ihn tanzen und auf dem Eise sich tummeln und mußte zusehen ! Er war der Liebling Aller ob seine? munteren, offenen Wesens, ob seiner jugendlichen Schöne mich sah man ernst an und sprach zu mir mitleidsvoll und tröstend. Aber, weiß Gott, nie bin ich neidisch gewesen auf ihn nie mein Fritz ist meine Freude, meine Sonne. Und weil ich ein Krüppel bin, hab ich mich auch den Mädchen stets fern gchal ten, Fräulein Klara. Manch eine hatte mir wohl trotzdem ihre Hand für's Leben gereicht, denn mein Bater hat mir, seinem armen Jungen", dasein träglichc Geschüft hinterlassen. Auch Krüppel find eitel, Fräulein, so son derbar das klingen mag. Kaufen wollt ich mir das Weib nicht. Da sah ich Sie !-" Ernsten Blickes hatte Klara Homberg zugehört, jetzt zuckte sie zusammen und erhob sich unwillkürlich. Lassen Sie mich ausreden, Fräulein noch wenige Minuten dann will ich Sie nicht halten, wenn Sie nicht bleiben wollen, Sie schienen mir so ganz anders, als alle Uebrigen, so herz lich warm und doch kühl verständig, da war kein verletzendes Mitleid und kein schmerzender Trost, Sie schienen nur dm Menschen zu kennen und nicht das arme Stiefkind der Natur an Ihrer Seite, Klara denk ich mir das Leben wunderschön ! Leise sprach er die letzten Worte und faßte sacht des Mädchens Hand. Einen Augenblick ließ fte ihre Rechte in der sei nen ruhen, dann sah sie ihn voll und warm an, und sagte fest und herzlich: Sie lieber, tapferer Freund, wollen Sie auch heut recht tapfer sein? Ich kann Ihr Weib nicht werden Kurt!" Starr hing sein Blick an ihren Lip pen, sein bleiches Antlitz schien noch weißer zu werden bei ihren Worten. Nicht? Weil ich ein Krüppel bin, nicht wahr?" Langsam und dumpf sprach er'. Wollen Sie mir nun wehe thun, Kurt? Sie selbst sagten vorhin, ich schiene in Ihnen das Stiefkind der Natur nicht zu sehen, und so ist's doch auch! Ein lieber, lieber, guter Freund j sind Sie mir aber Ihr Weib kann ich nicht werden, weil weil Ueber ihr Antlitz ergoß sich eine tiefe Rothe. Weil" wiederholte er ge spannt. Weil ich den Fritz so lieb hab !" Fritz?" klang es fast mie ein Schrei von des ManneS Lippen und dann leise, fast flüsternd: Meinen Bruder?" Und das Mädchen senkte den Kopf. Wie aus einem Traume fuhr Kurt Wenke auf. Auf Klara Homberg trat er zu und reichte ihr die Hand hin. Verzeihung, Fräulein ! Es ist nicht gut. aus seiner Haut herauszuschlüpfcn. Kurt Wenke hatte auch einmal verges sen, waS er ist. Ja, lasten Sie nur. Sie meinen'? nicht böse, ich weiß eS. Und über diese Stunde sprechen Sie mit Niemandem, ich bitte Sie darum ! " Als er aus dem kleinen Gemach her austrat, hielt fte ihn noch einmal zurück. Sie find jetzt wohl recht böse auf mich und auf ihn?" Da sah er sie wehmüthig lächelnd an und sprach: Weil Ihr Euch lieb habt? Ich hab das Zürnen früh verlernen müffen !" Und dann ließ er durch einen Diener seinen Wagen rufen. Der alte Schröder schaute ihn besorgt in's Antlitz, als er in die Garderobe trat. Wie blaß Sie aussehen, Herr Wenke. Ihnen ist nicht wohl?" Ein wenig Kopfschmerz, weiter nichts " und wie ihm der ergraute Diener den Wagenschlag öffnete, wandte sich Kurt noch einmal um. WaS ich sagen wollte, Ihr Sohn soll ftch recht schonen, auf eine Woche länger kommt's nun nicht mehr an." Der Wagen rollt davon. An der schönen, blauen Donau" klang es in prickelnden Tacten von oben. Bor dem Kamin in seinem ArbeitS ' zimmer saß Kurt Wenke und blickte traumverloren in die Gluth. Den Pelz j hatte er achtlos auf einen Seffel ge- morfen, das gedämpfte Licht der Lampe drang kaum ; Kamin. Und in Deiner Sonne werde ich mich wärmen mein lieber, kleiner Fritz! " Der Magen des Kandidaten. i;on II. I e . Max Blutn Magen knurrte. Da? war nichts Neues für dessen Be sttzer, der ihn gewöhnlich in solchen Fäl len folgendermaßen Bernunst predigte: . ......,,. r.. rnJLi.a .i. v- :ju " 0" l" I" bis in den Winkel um , "lu 7"' l? Sr "" üu. 1 daraus der Kandidat energisch gegen n j, , oeiommn tu au mq.,fxin zu gut sein" prolestirte, sagte und wenn's Ihnen paßt, na, da denn kommen Se mal morgen zwischen zwei und drei Uhr zu mir, hier ist meine Adresse. Mit großer Umständlichkeit holte der Seifenstcder aus einer alten, dicke Brieftasche eine Bifttenkarte mit Adreffe. Schon im Begriff, ihm dieselbe einzu bändigen, hielt er plötzlich ein und sagte : Ja so, danach hab' ich ja am Ende noch gar nicht gefragt, am Ende stnd Sie m gut für so was". Als Brode von dem ersten Mehle des Iah reS, eine Form, die alljährlich vom Müller dem Könige Friedrich Wilhelm III. gegenüber erfüllt worden war. Der Müller legte dabei stillschweigend seine Rechnu.ig nieder. Am anderen Morgen empfing er das Geld. Der Konig gab dem Müller die Berfiche. rung, daß vorläufig zwischen ihnen Allts so bleiben solle, wie eS zu seines BaterS Zeiten gewesen sei ; die Mühle von Sanssouci solle so lange bestehen, wie daS Schloß Sanssouci. Seit 1858 wurde die Mühle, nachdem der Beftpr derselben daS Zeitliche gesegnet hatte und fie von Friedrich Wilhelm IV. käuflich ermorden worden war, nicht mehr zum Mahlen benutzt ; am 3. Februar 18(37 wurden ihre vier Flügel durch einen Sturm heruntergedrochen, so daß fie vollständig wieder hergestellt werden mußten. Mit raschen, klingenden Schlügen V """" Herr HieronymuS Muller ledhatl : verkündete die Uhr die elfte Stunde und , w" "r ""'"eng ; Na. seh'n Se. denn iS et jut, heutzu- Kurt sah aus. Elf Uhr erst Tanzvergnügen gewesen !" ein seit zehn Stunden fastender Magen ! tn,n mitfc oin pitifrt4iir N?,inn lnii iflri das war ein kurzes &Qlt H.0r fei" einn JüLÖ0.fli-!A "nb ! bin (bet einfache Mann hatte drei fünf t mit einem tüchtigen Beefsteak ist ihm , 5l ; h,r hriA! in Ihm war so eigen zuMu,he, so Äs Ä"'3- Ü " ! Berlin durch Erdschaft bekommen,, vor. ftchtig sein, wissen Se, versteh n we, und man mochte ftch doch nicht gern von so 'nem jungen Laffen rein legen las sen, der die Weisheit mit Scheffeln ge geffen hat und alles versteht und alles ruhig, so leidenschaftslos. i rrr.,a,,ie azluc. Wenigstens ge- War ihm denn nicht ein großer heißer xtJ der Magen des Kandidaten Blum Wunsch abgeschlagen -rundweg-hoffu dieser materiellen Sorte und da er nn,isln? Wt acht Uhr srüh, wo ihm ein sehr Ja, hoffnungslos daS wußte er. dünner Kaffee mit einem kleinen Bröd- gemacht? lirne Phantasten, einen eitlen Thoren, der die ernsten Lehren der Jugend vergessen wollte, vergessen hatte über einem flüchtigen Rausche. Das rücht stch. herzig Auf mich hab' ichs auch gar nicht bezogen, Herr Müller, denn ich bin durchaus kein Alleswisser, ich muß Ihnen sogar gestehen, daß ich in diesem Augenblick über eine ganz einfache Sache nachdenke und nicht damit inS Reine komme." Müller fühlte sich durch daS Ber trauen des Kandidaten geschmeichelt uv intn.iv. wui, vv.m.v v. tÄ .Ulf; nr nx, ... v I" . r ' r r ri . t fllFTI I P I n f T 31TT TTTflTIl nnMBm ... f. "W r . tf l . . und ais e, eine große an von ihm ge- "--- 0 " T"',T' ,77'' ! viß, AUs :ie gem aiuriicy oas nommen. als sei nun Alles Uberftan- ? toa,r; so liefe er nid) Hr Kandidat", schloß der Alte den.-aller Kummer, alle Bitterniß -' w 0iefs'nai "T"n em gewöhnlichen : fcine Rede, und Blum antwortete offen tief athmete er auf ! l ""'nve" uu,eri,geii, ,, Jetzt war er wieder der Alte, - was hob feine Stimme lauter, dro hatten doch die letzten Woche aus ihm!", und er verfügte über eine sehr HU llil iU9UlUU7IVl(. Blum ging auf die Straße, sein bö ! ser Genius führte ihn vor die Auslage einer Delikateßwaarenhandlung. Da sah er Lachsschinken und Gänsebrüste. , -ti'.Jti, n . r er- i 1 lyw .. v SI ? Seine Blicke wandten nck dem aroken " Vuieu. atgei, ijco picies iis fm,r w.H.r .,. 5 h.r ! und Gänseleberpastete. VllVl IV llll l 1U1H U '. . VVU Ull Vl( (Vrt n- 5 . r , . . , , I rmiiviwu Wand! !. Das Wasser lief ihm bei dem Anblick ! sagte gönnerhaft : War es nicht wieder grad so, wie vor : 1 "' . Na. man los, junger Mann, viel- Jahren? 1 Endlich sie! ihm eine Kneipe in der icht kann ich Ihnen helfen, wissen Se, Mutter, warum darf ich nicht mit l T!nL V r versteh' Se, man hat doch auch schon auf'S Eis? Laß mich mit Fritz auf's Jetzt stand er vor dem Hause au as in der Welt gesehen. Also. waS EiS gehen!" dem es heute ungewöhnlich duftete. Aber j isten e nick)?" Sei gut und geduldig, mein Her- Schamgefühl erwachte doch. J normalem Zustand wäre es dem zenskind ! Wenn Du erst groß bist, und r " würde nicht hineingehen, , Kandidaten nie möglich geworden, daS ein starker, kräftiger Mann, dann ollst TW u"iml n"r Du Schlittschuh laufen, so viel Du u fünfzehn Pfennig. Er wollte magst'" m$ Hause, aber der Hunger bannte ..Bater, warum darf ich nicht reiten? I ! "n H Thürschwelle.. Lab mied reiten mit ftrih rn.r .inrnnT i ' '""M yeuie oa 0NN was M,0N- bitte, bitte!" Sei gut und geduldig, mein Junge! Wenn Du erst groß bist und ein starker, deres los sein, die Keller rannten in ih ren glänzenden Fracks, beinahe ganz weiße servietten unter dem Arm, mit kräftiger Mann, dann sollst Du reiten ! er noch nicht dagewesenen Geschäftig nach Herzenslust!" ' 't über Treppen und Gänge. Heut war eS wieder so, nur hieß es mer :dn fliegenden Geister bemerkte nicht mehr: Wenn Du erst groß bist unfchlüsstg Draußenstehenden. Em und ein starker, kräftiger Mann"-das prender Blick flog über den Kandida war nun vorbei! ten. (Zylinder, schwarzer Anzug, na- tn ti-s-s (3;; mnr Ourt TO.nf türlich, der gehörte mit zu dem Berei V) " " w.....v.. .v. c!k!t? 4. 1 i :" . r. er- r uuu llllll CttlC Cl iJCl lll xiuuci wieder gesunken-plötzlich richtete er sich .Pdelitas .der heute im großen Saa ,it knappen Worten auseinander. auszusprechen, waS er in der nächsten Minute im harmlosesten Ton sagte, aber mehrere Gläser Wein hatten ge nügt, um in ihm einen abnormen Zu stand hervorzurufen, und so sagte er nun trocken : Ich habe keine Ahnung davon, wie ich hier meine Zeche bezahle !" Müller sah ihn einen Augenblick an. Er dachte, der Mensch wolle ihn uzen. Dann sagte er achselzuckend : Das ist doch Sache des Vereins !" Ja, aber ich bin nicht Bereinsmit-glied." Und nun setzte er Herrn Müller alles kraftvoll auf. lusene. r lam zwar eine yaive stunde rrn.. in ni.. mm. i. ... 1U stillt ItftS fffftt fefttt ffflmi lim fpilS ! Was ou au oas Gruoeui uno sin- u, ' w"r 't"- i gen n ' Ihr himsmrtim HtyiX irtli v. UVSIVIIII (lüilU tl Uff1 nen ( War das die erbärmliche Frucht des vielgeträumten, stolzen Selbftverläug nens, daß er bebte vor dem Entsagen, als eS ernst war damit und schwer? Pfui über den prahlerischen Thoren der sich brüstet mit dem Bewußtsein, sein eigen Selbst in eisernen Banden zu halten! Pfui über den erbärmlichen jedenfalls auch so unschlüssig draußen und wußte nicht, ob oder nicht ob." Aber Jean war nicht umsonst seit drei Jahren Oberkellner im Weißen Hirsch", und ehe sich der Kandidat noch recht be wußt war, was eigentlich mit ihm vor gegangen, saß er, gedrängt von Jean und dem Anderen, ohne Kaisermantel "nit y ni nuiiiiiuiuui , i - Bt-ilk. - aiT tii.Mf t;k Krüppel, der in verächtlicher Eigenliebe i 1,110 an einer langen am mmmen ein blühendes, schönes Weib an fein "er sroyiicyen, au alleren und ,. krankes, elendes Ich feffeln will, ein '"H und Damen bestehenden Weib, das feinen Bruder liebt! - Gesellschaft und eorzirie nach. d. h. er Nein, bei Gott, Kurt Wenke ist der uppe uno m,Z, um nn, - ... e , r .. mit hflt NNPVON fttp orcS, hol omom Atie, es oarf nicoi lein, es oi nichl ein, Kurt Wenke will's nicht. Es klopfte. Wer ist da ?" Ich - Fritz." Du schon vom Balle zurück ? Und erstaunt blickte Kurt auf den ein tretenden Bruder. Ich kam nur, nach Dir zu sehen! Dein rasches Verschwinden hat mich be unruhigt. Dir ist doch wohl. Kurt, Du bist so blaß?" ..Ganz wohl, Fritz, so wohl wie lange nicht. Doch es ist gut, daß Du kommst ich möchte Dir etwas sagen!" Gespannt sah Fritz dem Bruder in's Antlitz. Der fuhr fort: Fritz. Du liebst Klara Hom berg ?" U ' Aber Kurt weißt Du das ?" Kurt Wenke lächelte. Ich habe gute Augen Fritz. Hast Du fte innig lieb?" Müller unterbrach ihn zwar mit eini- Worten : Na, misten Se, der- steh'n Se aber er hörte doch die Ge- schichte mit einem gewiffen Mitgefühl an, und als sein Nachbar geendet hatte, sagte er mit humoristischer Theilnahme : Na, misten Se, versteh' Se, so'ne Stücke sollen Se nich wieder machen !" Denen, die sich noch ferner für das Schicksal des Kandidaten und seines Magens interesftren, kann ich die be ruhigende Versicherung geben, daß Herr Müller nicht die mindeste Tochter hatte, in welche sich der Kandidat löglicher weise hätte verlieben können, daß also der würdige Seifensieder, da er sonst mit Blum zufrieden war, gar keinen Grund hatte, den Lehrer seiner Jun- mit den Anderen, die bereits bei einem henlichen Rostbraten mit Makkaroni angekommen innren sifpirfieti ffishntt kalten i fftnnn linh hnir, Wh -r ! gen Hinauszukomplimeninen : im Ge- das Ziel mit Hilfe des Anderen spie- gentheil, er zählte nach kurzer Zeit bei lend erreicht und fnh firt nun n sin,m ! nahe mit zur Familie. Und dem armen . i Teller mit Rostbraten. Jetzt erst der-' verhungerten Menschen that'S so wohl, I t x . i ' , . . " , ßirt hönrtiiX i rna2 Yl fS it t ff n lucvie er es, zu ermitteln, wohin ihn ! " stt 5u v,,cn, iw das linittipirVllinft fiKrt (Kpfrfiirf h.r J Hingehörte, gern gesehen war und schlagen hatte. Die Vereinsmitglieder derFidelitas" waren durchgängig brave Bürgersleute, die hier zusammengekommen waren, um ihr Stiftungsfest zu feiern. DaS hatte Blum bald aus den Reden der Umfitzenden herausgehört. War er nun auch nicht eine Leuchte der Tischgesellschaft, so unterhielt er sich was galt. Durch Müller's Verwen dung erhielt der Kandidat eine zwar bescheidene, aber feste Anstellung, die ihm eine geordnete Lebensweise crmöq- ! lichte. Die historische '2indmiil,le bei Potsdam. Weniger als die Saoe. die sich an doch während des Tellcrwechselns sehr den Müller von Sanssouci und König gut mit seinen beiden Nachbarn, älte-! Friedrich II. knüpft, dürfte bekannt Bruder woher ren Herren, von denen der eine Seifen- sein, daß der Inhaber der historischen eoer, ocr anoere igarrenhanoier war. i Mühle dieselbe dem Könige Friedrich Blum, dem der gute Wein die Zunge 1 Wilhelm III. zum Kauf und Abreißen -1 xCl caa t fljt r r . , " i . r gnun ane, gao q, gegen , eine ,on- anvot, wett er durch die Ungunst der i ftigc Gewohnheit, so. w,e er war. obne Berbältniffe beriinteniekommkn rnnr 'Innig UN." lalle falsche Bescheidenheit. Er sprach ! Die Antwort des Königs lautete, .er Und hast Du schon daran gedacht ! offen über alles, was er wußte, konnte dürfe die Mühle nicht verkaufen, denn wann soll die Hochzeit sein?" ! und wollte, und da er ein geweckter ! fte gehöre nicht ihm. sondern der Ge- Du scherzest. Kurt! Du weißt recht Kopf war und viel gelernt hatte, so! schichte." Der König unterstützte hier wohl, daß ich damit noch lange warte imponerte er seine beide Nachbar 1 auf jährlich den Müller in der Art, daß muß! " derartig, daß der Seifensieder endlich dieser ihm cine Bilanz seiner Ein'nah- Und warum denn? Glaubst Du meinte: ! men und Ausgaben vorlegen mußte, nicht, Fritz. daß das Geschäft, daß unser Hör'n Sie, so 'nen jungen Men- i die Differenz bezahlte der König. Die Vater dem Aeltesten hinterließ auch 1 schen hab' ich mir schon lange jewünscht. historische Mühle aber machte schlechte Platz hat für uns Beide V Wenn ich sage mir", verbesserte er stch Geschälte ; fte konnte nicht mit den an- Groß, überrascht sah Fritz den Bru-, gleich darauf, so meine ich meine zwei deren Mühlen konkurriren, obwohl der an. Jungen. Se sind ia nickt dumm und dieke kein? K,inri,'ntinn nonntu ib. aai. o... u. ni.ri f. "... ... v.. . . ;. : ' r: . . mim iuumisi Iviiimen auca IN oer cyuie ott mit mich in's Geschäft nehmen ? " aber ich möcht' doch, daß sie noch 'n bis- Und dann, von der Bewegung über- chen mehr weg hätten als die Anderen, mannt fiel er dem Bruder um den wissen Se, versteh' Se?" Hals. "Hj Schwer zu verstehen war da? in Der legte ihm die Hand wie segnend ; nicht, und als der biedere Seifensieder auf s Haupt. Werde glücklich-mein , nun fortfuhr : Uedertcgen Se sich die Befagenheit näherte er sich im Herbste Junge, werde recht, recht glücklich. ! Sache mal. wissen Se, versteh' Se, ! 18-10 dem neuen Monarchen mit einem terc stieg allmählich bis zu dem bedeu tcndc Jahrcszuschusse von 700 Tha lern. AIS König Friedrich Wilhelm III. starb, wurde dem Müller bange. Er hatte keine schriftliche Zufichening wegen des Mrlichen ZnichusteS. Mit einiger ?!o, ..allen Heim". Der alte Heim", einer der bekannte sten Berliner Aerzte unr die Wende deS vorigen Jahrhunderts, wurde am 22. Juli 1717 geboren. AuS Anlaß der 150. Wiederkehr seines Geburtstages veröffentlicht Eugen Jfolani in der Vofs. Ztg." eine Reihe von Anekdoten auS dem Lebe Heims. Um ü Uhr Morgens fanden ftch bei Heim bereits die ärmeren, nicht bettlägerigen Kran ken ein, die umsonst behandelt wurden. ES waren das in der Zeit der stärksten Praxis Heim'S wohl jährlich etwa 5000 Kranke. Seine Armenpraxis war so groß, daß im Jahre 1802, als die Br men noch freie Arznei aus der Schloß apokheke erhielten, sich die Aufseher die ser Apotheke über Heim beschwerten, daß er mehr freie Armeerezepte verschreibe, als alle übrigen Aerzte zusaiilmengenom men. Hieraus zeichnete Heim im Au gust jenes Jahres täglich die Kranken auf nach Stauten, Alter, Stand. Woh nung und Krankheit. Die Rechnung diefes einzigen Monats ergab 975. Ec sandte diese Rechnung ein und wurde nicht weiter von der Schloßapotheke an gefochten. Seine Verdienste, vereint mit seiner Originalität, erhoben ihn über lästige ceremonielle Rücksichten und verstatteten ihm, sich frei bei Hofe zu be wegen. So pflegte König Friedrich Wilhelm III. scherzweise von Heim zu erzählen, er sei der einzige Mensch ge wksm. der ihn. den König, habe stehen lassen. In vornehmen Kreisen war Heim nicht nur als Arzt geschätzt, son dern auch als geistvoller Mann und witziger Gesellschafter gern gesehen. Oft vergingen Wochen, ehe er einmal allein mit den Seinen bei Tische saß. Sei nem Humor ließ er oft in sehr schlag fertiger Weise die Zügel schießen. Als er unvorsichtig eine Weinflasche umwarf, welche seinen gegenüberfitzenden Tisch genossen in Gefahr brachte, begossen zu werden, sagte er: Die Flasche macht Ew. Exzellenz ihr Kompliment, es fiel nur etwas ungeschickt aus." Als Blücher von der Berliner Universität zum Dok tor der Philosophie honoris causa treirt worden war, speiste Heim mit dem Fürsten beim Minister von Harden berg. Heim erhob stch, als Blücher ihn scherzhaft seinen Kollegen nannte, und ließ den jungen Doktor Fürst Blücher" leben. Da erhob ftch Blücher schlagfer tig mit feinem Glase und rief: Es lebe der Feldmarschall der Doktoren, mein Kollege Heim!" Eine öfters an heftigem Kopfschmerz leidende Dame bat Heim eines Tages in merklicher Verle genheit und mit vielen Umschweifen um Entschuldigung, wenn fte sich eines Hausmittels bediente, daS ihr als un fehlbar gerühmt worden sei. Sie sollte nämlich, so sei ihr gerathen, wenn ihr Uebel einträte, den Kopf mit Sauerkohl bedecken. Sehr gut", antwortete Heim, aber vergessen Sie nicht, auch eine Bratwurst oben darauf zu legen." Am 15. September 1834 starb er. big an die Pforten des Todes ein glücklicher Sterblicher, der einst über seine Ruhe stütte die Worte setzen ließ: Es sei kein Trauerori für die ganülie Heim." Der Herzog und der genügsame Bauernjunge. AuS Mecklenburg wird die Begeg nung des Herzogs Johann Albrecht mit einem jungen Schafhirten berichtet, welche die Genügsamkeit der Bewohner des Obotritenlandes in ein helles Licht rückt. Jüngst weilte Johann Albrecht zum Besuch in Jvenack bei dem Grafen Plefsen. Nach seiner Gewohnheit war er früh aufgestanden und machte einen 'spaziergang allein durch die Felder. Er sah einen Jungen eine Heerde Schafe hüten, und nicht lange dauerte es, so halte er ihn angesprochen. Dag uck" min Jung, wo geit Di't?" redete ihn der Herzog an. Wo sullt mi gähn?" entgegnete ihm der Junge, der 14 Jahre zählte, ganz gaud !" Er knüttete, d. h. strickte ruhig weiter, ohne aufzusehen. Er ahnte nicht, daß er mit seinem gegen märtigen Landesherr sprach. Wat he st Du woll iör Verdienst, mm Sühn?" fragte der Fürst, in dem Bestreben, ftch über die soziale Lage Fritzings zu orien Irren. Wat snll ick hebben?" entgeg netc ihm lüt gritzing, ick krieg Eten nn Drinken!" Mieter nix?" Jau, Herring, to Wihnähten het mi de Herr Jnspekter uck ne warm Jack schenkt !" Heft Du sunst nich mihr?" sorschte Johann Albrecht weiter. Ganz verdutzt schaute Fritzing mit seinen gro ßen blauen Augen den Herzog an, und eö entrang sich schließlich seinen Lippen die erstaunte Frage: Heft Du mihr?"