Der Wahnsinnige ,;ählung ou dem Nachitedk d ."aorntabi von tä. v, - chikl brand. Eine ZagkS wurdk ich. so zahlte um d,c junge Frau meines Freundes 'Mbtxi, am Broadmay von einem Men scb'nhausm am Weitergehen verhindert. tt Auflaus war durch die Brrhastung ine abgefaßten ZaschmdiebkZ verur sachi worden, und du ich Eile halte, so erkundigte ich mich weiter nicht nach den inebeiten des Falles, sondern strebte, durch das (edrünge hindurch zu kom wen. Plötzlich suhlte ich mich am Kleide gezogen. Ich blickte mich um. konnte aber leinen Menschm erblicken. , Sehen LK herunter," hörte ich da eine diinne, etwas kreischende Stimme, wie sie erivachienen Zwergen eigenthümlich Bruder abgöttisch und sorge für ihn zu sein siegt. Richtig da stand ein ! mü tmx Zärtlichkeit und Aufopferung, qan, kleines Meiischeiiioesen. das mir au ( tm Mutter für ihr geliebte Jas vci mizelte. faltige wencoi entgegen-, ftin0 ,ch, habe. Die Eltern der Bei. ein betrunkenes Weid, den Blechkeffel in der Hand, in den fte wohl mehr Bier t.I ... . . 'Min C ..... .1.1... i.K h. !. . IT !k 'UV" U4, UU brach sie in ein gellendes lelüchler au? Dann aber, w.e sich b.nnnknd. wurde fte vernünftiger uns erkundigte sich nach unserem Begehr. Als sie dies erfahren, erzählte sie uns, in ihrem durch viele Flüche und odscöne Ausdrücke gespitzten irischen Dialekt, waS es für eine Be wandtnis) mit der verschlossenen Thür und ten Insaffcn dahinter hatte. ', M.' G ' ,. Sie erzühlte, daß I Dohle (so heiß er) seit seiner Geburt ein Idiot und Wahnnnniger sei, dessen einzige Stütze eine verkrüppelte, zwcrghaste Schwester sei. Diese, obwohl nur von der Größe eines dreijährigen Kinde? und noch schwacher als ein solches, liebe ihren yielt und die eine Wm $aw wie oe- den ..wenn fte je welche gehabt." was schwörend und bittend cmporftreckte. zweifelhaft erscheine seien wohl Mas willst Du, Kind?" frug ich, langst todt, und diese Zwei seien auch d, M daS Zmcrgengeschöpf machte zuerst , astr j mehr so jung. Norah. die dc.i Eindruck eines Kindes. Dabei beZgin, müffe mindestens 50 zählen, truchtete ich neugierig und voll Interesse wenigstens dem Auesehen nach, und das kleine WeskN. Auf dem Kopse tru jhr Bruder, der an estalt und Kraft I einen alten, ganz verschlissenen I ritt Riese sei. wäre wohl jünger als yrsluenöut, und ais ich letzt aufmen j sän hindlickte. sah ich darunter graues j Haar hervorquellen. Die Augen wa reu dunkel und lebhaft, und die Be wegungen der Kleinen waren blitzartig schnelle. Wla 'iltifttinrt hioi fip rntr tinrn irnnitr Itl.tlVV t ,1V. .. HWf ..... die offene Hand hin Eine Gabe ?" frug ich freundlich. Sie nickte lebhast. Tann setzte sie. gleichkam um meine Mildthätigkeit an zufeuern. hinzu : ES ist für meinen kleinen Bruder,' Deinen kleinen Bruder?" frug ich iachelnd und zweifelhaft, Sie nickte wieder. Ja, ich sorge für ihn, ich ganz allein." Ich sah dies für eine jener entschuld digende Erfindungen an. wie fte Al mosenerheischende ja stets bereit habni. Wer sollte denn auch crmarten, von ei nem so minzigen Menschenkind daS dazu noch etwas verkrüppelt war, denn jetzt hatte ich einen Höcker auf ihrem schmalen Rücken erblickt unterhalten zu werden ? Indeß sah mich die Kleine unter einem so rührend flehenden Blick an, daß ich nicht widerstehen konnte, sie bei der Hand nahm, aus dem Gewühl entfernte und ihr dann eine Gabe ein händigte, die wesentlich höher ausfiel, als man fte sonst Straßenbettlern zu reichen pflegt. Die Züge der Kleinen verklärten ftch. Sie blickte nieder, sagte, mit deutlich hörbarem irischen Accent Tausendfältigen Segen auf Ihr Haupt," und dann war fte der fchwllnöen. ,"4fc-? Das war meine erste Bekanntschaft mit Norah Dohle, Ich hatte die Bc gegnung wieder gänzlich vergessen, als ein eigenthümliches Zusammentreffen mir dieselbe, mehrere Monate später, wieder in's Gedächtniß zurückrief. Ich gehörte damals nämlich einer Gesellschaft der sogenannten King's Daughters" an, einem Berein von Mädchen und Frauen, die sich die Unterstützung der Armen in den elendsten Quartieren der Großstadt zur Ausgabe gesetzt hatte. Mein Bräutigam hatte schon oft Ein Wendungen dagegen erhoben, denn um unsere Pflicht ganz zu erfüllen, waren mir Mäschen genöthigt, in den SlnmS" der nllerschlimmften Art persönlich um herzugehen, und das ist. wie Sie wiffen, nicht immer ganz ohne Gesahr. Außer dem riskirte man auch dabei, sich eine ansteckende Krankheit irgendwo zuzu zicben, denn in manchen dieser Höhlen wurden, den strengen Borschriften der ftüstiscden Gesundheitsbeamten zum Trotz, Kinder und Erwachsene einfach dem Zufalle überlaffen bei schweren Erkrankungen. Ader mein Ehrgeiz und mein Sinn für Wohlthätigkeit waren nun einmal geweckt, und so ließ ich mich Mit meinen Gefährtinnen vom Berein selbst durch die mißlichen Umstände nicht n der Er'üllung der einmal üdernom menen Pflicht hindern. Seit Kurzem war mir ein Block der Five Points, je ner beiüchtigtsten Gegend New Horks, übertragen, und als ich eines Nachmit- fte. aber auch schon Über die Jugend hinaus. Wie eS komme, daß dieser Unglück- j liche nicht in einem der öffentlichen Asyle j untergebracht sei, frugen wir. Ja, daS habe feinen Grund darin. i daß Norah. die Zwergin. daS nicht zu- j geben wollte, Sie hänge mit Leiden- schait an ihm und versorge Alles, wenn es Noth thue, nur damit eS ihrem Bru-j der an Nichts fehle. Außerdem habe er , einen furchtbaren Hunger. Er ver-! schlinge täglich so viel Nahrung wie vier j normale Menschen, und doch sei er stets von Hunger geplagt. Norah befürchte also, daß wenn man ihren Bruder in eine Anstalt sperrte, er dort werde Hun gerS sterben müssen. Wie zur Bekräf tigung der Worte des Weibes streckte ftch in diesem Moment wieder die be haarte Tatze deS Irren aus der Lule. und sein heischendes Gebrüll scholl schauerlich durch den engen Gang. Ob ftch die Zwergin nicht sürchte, mit einem so bärenstarken, wilden Wahn finnigen zusammen zu leben, frugen wir weiter. Nein, sagte die Nachbarin, aber fie gebrauche einige Vorsichtsmaßregeln. Niemals betrete sie das Zimmer, ehe sie dem Bruder nicht durch die Oeffnung in der Thür reichliche Nahrung zugesteckt habe. Und der Wahnsinnige sei nur dann gefährlich, wenn er entweder Hun ger habe oder an Jemand Rache nehmen wolle. Rache nehmen? wollten wir missen. Ja, Rache nehmen. Schon mehr mals sei der Fall vorgekommen, daß er sich sür eine wirkliche oder vermeintliche Beleidigung blutig gerächt habe, und das habe er dann jedesmal mit einer Schlauheit in's Werk gesetzt, die da zeigt, wie es mit seinem umnachteten Verstand doch nicht so ganz schlimm stehen könne. Erst letztes Jahr habe er den orgelspielenden Eitallian" unter ihm, weil dieser ihn einst zur Nachtzeit im Schlaf gestört, beinahe mit seinen schrecklichen Fäusten erwürgt, und den chinesischen Waschonkel, der flüher im Hause wohnte, habe er lahm ge'chla gen. Für gewöhnlich lasse er sich ohne i Widerstand von Norah einschließen, aber bei jenen Gelegenheiten wußte er dies durch seine List zu verhindern. Womit denn seine Schwester so viel verdiene, um ihren heißhungrigen Bru der zu ernähren? erkundigten wir uns noch. Durch Betteln, sagte die triinksüch tige Jrlandcrin, denn Jeder gibt ihr, der ihre winzige, verkrüppelte Gestalt sieht. Da erklangen leichte, schlürfende Tritte ans der steilen Stiege, und hier stand sie vor uns. Norah Dohle. Sie erkannte mich sofort wieder, und ein freudiges Aufleuchten ihrer dunklen Augen sagte mir, daß dies Erinnern ein angenehmes fei. Sie trug einen Kord, so groß und schwer, daß sie ihn kaum schleppen konnte, und ächzend und nach Athem ringend setzte sie sich erst tas in das oberste Stockmerk eines der einen Augenblick auf die oberste Trep unheimlichsten dieser Häuser, daS von penstufe. Aber ihr Bruder, der Wahn allerhand Wenfchen Opiumranchen- j finnige, mußte ihren Tritt schon erkannt den Chinesen, mefferzückenden Italic-! haben, denn auf einmal klapperte er an nern der gefährlichsten fcone, durch den i dem Fensterchen in seiner Thür, und Trunk gänzlich verkommenen Jrlän-j seine mächtige Tatze schob sich durch, auf Sern, Verbrechern und Tagedieben und zu krallend. Dabei stieß er ein demohnt mar, mit meiner Gefährtin, wahrhaft unheimliches Geheul aus, wie Anna Wuchsner, gedrungen war, da ein hungriger Wolf. sahen wir uns plötzlich an einer mit ei-j Die Zmergin nickte nnS zu und dlin Bade, die er wie ein wildes Zhier ihr aus der Hand riß, mit einem marker schulternden Freudengldeul. da? noch grauenvoller klang. alS sein vorheriges Hungergeheul. Dann zog er ftch von der Thür in das June des Zimmers zurück, und die Zmergin winkte uns jetzt mit der Hand stumm herbei. Ich blickte, nachdem ich mein anfängliches Grauen überwunden, hinein, und nach dem mein Auge ftch an das im Zimmer herrschende Halbdunkel gewöhnt, konnte ich den Znsaffen, der sich letzt dem Ge schüft des BerzehrenS mit völligem Ber. geffen alleS Uedrigen hingab, mit Muße betrachten. Er zerriß seine Nahrung wie ein Thier, und das schmatzende Ge rüuch, daS er dei'm Kauen hervor brachte, klang ekelerregend. Er mar ein Riese von Gestalt, mit mächtigen Schultern, breiter Brust und einem dicken, unförmlichen Kopf. Das Geficht war gedunsen und roth, und die wässerigen Augen quollen ihm auZ den Höhlen hervor, was einen abschreckenden Eindruck machte. Es war keine Spur von Jntklligenz in dem Geficht nichts als thierische Instinkte konnte man darin lesen. Mit einem Seufzer wandte ich mich ad und mieder seiner Schwester Norah, seiner treuen Pflegerin zu, die mittler weile ihren kleinen, bescheidenen Imbiß aus der Tasche ihres Kleides herausge holt hatte und davon aß. ArmeS Wesen," murmelte ich und blickte sie bedauernd an. Das gefiel ihr nicht. Sie wurde pu terroth im Geficht und warf mir einen mißbilligenden Blick aus ihren hellen Augen zu. Mir geht's ganz gut." sagte fie dann, ganz gut wenn mir die Leute nur immer genug geben wollten. Mein Bruder ist ganz gut zu mir er thut mir Nichts; nur wenn er hungrig ist und ich ihm Nichts dringen kann, wird er manchmal bös. Aber das kommt nicht oft vor." Ich ging bald darauf fort mit mei- ner Freundin, nachdem ich der Zwergin und auch ihrer Nachbarin einige kleine Unterstützungen hinterlassen hatte. Die Nachbarin vertraute uns noch an, daß neulich einmal die arme Norah fich zwei Tage lang nicht in das Zimmer getraut habe, weil der Verrückte einen längeren Wulhanfall hatte. Wir sprachen über den eigenthümli- chen Fall zusammen und auch in unse- rem Verein wurde darüber diSkutirt, Allein was ließ sich thun? Sie mar ent- schieden die liebevollste, treueste Pfle- girin, die der Irrsinnige haben konnte, und fie wiederum erblickte ihr Lebens- glück in der Erfüllung dieser schwefter- lichen Pflicht. Also warum da eingrei- fcn ? Es hätte nur Unheil gestiftet. So kamen Mir Alle überein. Etwa zwei Wochen später war ich zu fällig wieder mit meiner Freundin Anna Wachsner auf einer Rundvisite in fel den Block in Five Points, da stürzte auf einmal ein kleiner Junge in's Zim mer und rief : Hurrah da gibt's Spaß. Der verrückte Joe macht seine Schwester kalt." Und damit war er wieder verfchwun den. Wahrscheinlich war er zurück nach dem Schauplatz der That. Unter dem Namen Crazy Joe" war der Wahnsinnige im ganzen Block be konnt, und so fand ich, als wir rasch nach dem Hause hin und die vier Trep. pen emporgeklettert waren, einen dichten Menschenknüuel vor. Todt!" hörte ich murmeln. Ja. todt. Nichts mehr zu machen, wohl auch das Beste," brummte Ser geant Maguire, der in diesem Augenblick aus dem dunklen Zimmer heraustrat, in dem sich dieser letzte Akt der mensch lichen Tragödie abgespielt hatte. Drinnen lag Norah erwürgt. Neben ihr, scheußlich anzusehen, die Leiche ih res BrudcrS, der im Kampfe mit den Polizisten, die ihm feine Beute hatten entreißen wollen, gefallen war. !eiue herrücke. HmNDreSke von W i l h c l m T e f ch c n. nem Bordängeschloß verwahrten Thür, zelte mit den Augen. Dann sagte sie im Hinter derselben drangen eigenthüm- Flüsterton: Da ist mein kleiner Bru- liche, grauenerregende Töne hervor, die ftch beinahe anböiien, wie das Brum k und Fauchen eines wilden Raub thiers. Behutsam näherten wir uns Ser Tliür, da wurde plötzlich im Innern ein kikineS Guckloch sichtbar, aus dem nch die 'ächtige Tatze eine? Mannes heiau-str.ckte. Ich sage wohlweislich Herrlichkeiten. Zage denn eine Hand konnte man die- mit Küsc, mit der. für den ich sorge, wie ich Ihnen damals erzählte." Das sagte fte ganz ruhig, alS etwas Selbstverständliches. Und zugleich erhob fie sich und packte den Inhalt ihres KorbeS aus. Die Nach barin, die betrunkene Jrländerin, blickte neidisch und verlangend auf alle die Da kamen Sandwiches chinken, mit gerüucher fes furchtbare Werkzeug nicht nennen tem Fisch belegt, zum Borschein; dann fie war oicht behaart, ganz dunkel. ; eine Schüssel mit Jrih Stew und eine schmutzig und von offenbar fürchterlicher solche mit Pökelfleisch und Kohl, schließ Kraft Z igleich klang da? Grollen der , lich noch ein Laib Wcißdrod, Butter riefen stimme an unsere Ohren. Es ! und Käse, sowie ein Krug mit Ale. waren nicht menschliche, sondern thieri- Diese kräftigen Nahrungsmittel schob che rjiiute, halb zornig, halb bittend. Wir m,i standen in Furcht gebannt, nicht missend, mas wir thun sollten. Da öffnete sich die gegenüber liegende Thür dnel anderen Dachzelasses, heraus trat fie. jetzt, indem sie fich aus einen Holz klotz stellte und so bis an das Fenstcrchen reichen konnte, eincS nach dem anderen durch d?c Oeffnung. Der Wahnsinnige begleitete den Empfang jeder neuen Elfe Redling war bereits seit acht Ta gen in ihr zweiundzwanzigstes Jahr ge schritten: sie besaß ein freies Bermögen von über einer halben Million Mark, und dennoch war fie bis heute noch nicht verheirathet. Das erschien der Welt höchst seltsam und wunderbar, denn Elfe war nicht nur reich sondern auch schön und lie benswürdig. Sie hatte einen herrlichen Wuchs, war brünett, besaß blitzende braune Augen und allerliebste kleine, weiße, weiche Händchen, kurz, fie war eine Dame, die auch ohne den schnöden Mammon viel Anziehendes für die Männerwelt besaß. Sie hatte nicht geheirathet. weil sie der beutigen Männermelt nicht traute, die ihrer Ansicht nach nur den Geld ermerb kannte. Alle ihre Bewerber hatten ihr nach kurzer Zeit der Bekannt schaft so überschwengliche Reden und Ar tigkeiten vorgetragen und erwiesen, daß sie dieselben nur für Heuchelei halten konnte. Das war ein großes Unrecht, denn viele ihrer Bewerber waren in der That von ihrer Schönheit und LiebenZ Würdigkeit entzückt gewesen. Unter diesen befand ftch auch ein ent fernter Verwandter, der Rechtsanwalt Dr. Evers. Er hatte die Vortheile, welche ihm diese Verwandtschaft geboten, redlich ausgenutzt und seiner Euufinc, wie er fie stets nannte, eifrig den Hof gemacht. Doch mit ebenso wenig Glück . wie die andern Freier. Er verstand ! Elfe'S Verhalten nicht und suchte der Sache auf den Grund zu kommen. Mit Eifersucht und Neid merkte er bald, daß Eise fich für einen fehr lungen, sehr rel- ' 4- ... i; -.- . . T ........ 14 LIJ.Q .... eyen uiiv uuu uei iuuuiuutii yinvi uci- wöhntcn Herrn Georg Philipps interef , ftre. Er mußte fich fagen. daß dieser kaum vierundzwanzigiährige Nedenbuh ler mit seinen feinen Manieren, seinem Reichthum und feinem gewinnenden Aeußern sehr zu sürchten war. Freilich bemerkte er auch zu seiner großen Freude . und Beruhigung, daß der verwöhnte i ?amcnhcld fich nicht viel auS Else machte, daß er sogar verschiedene kleine ' Liebenswürdigkeiten derselben mit auf ' fallender Kälte hinnahm. DaS befriedigte den Rechtsanwalt zwar sehr gewaltig, doch genügte es ihm : noch nicht, und er beschloß, den gefähr ! lichen Nebenbuhler mit einem Schlage !zu beseitigen. Er wollte ihn in den Augen Elseiis der Lächerlichkeit preisge den und glandte, das Mittel hierzu ge- funden zu haben. Die Gelegenheit das- selbe anzuwenden, fand er als Berwand ter bald und leicht. Bei der nächsten Unterredung mit Else brachte er das Ge'prüch unauffällig und gewandt auf Herrn Philipps. Er lobte ihn sehr, pries seine stattliche Ge stalt, feine guten Manieren, seinen vor züglichen Eharakter, lobte seine Talente, seine st'tS tadellose Toilette und seine Perrücke. Else glaubte, nicht recht gehört zu haben. WaS sagen Sie, Better? Herr Philipps trägt eine " Eine Perrücke ! Jawohl, das sagte ich! Ich sie nicht ein Wunder der Friscurkunst?" Elfe machte ein ungläubiges Gesicht und fragte erstaunt: Diese? schone, volle, schwarze Haar soll unecht sein? Nein, nein, dafür ist seine Farbe zu glänzend." Der Rechtsanwalt zuckte vielsagend die Achseln und meinte in treuherzigem Tone: Sie ist eben übernatürlich gut gemacht !" Unmöglich ! Herr Philipps soll eine Glatze zu verbergen haben?" Er lachte amüsirt: Was denn sonst Cousine?" Unmöglich !" sagte er, aber doch schon unsicher im Tone. Ich weiß eS aus sicherster Quelle". Seine Miene und sein Ton überzeug ten fie. Unwillkürlich mußte sie ftch den Herrn Philipps mit einer Glatze vorstellen. Sie schauderte. Der Rechtsanwalt sah die gute Wir knng seines Schlages. Er fühlte, daß er nicht viel mehr sagen durfte, und empfahl fich schnell. Er hatte richtig gerechnet. Sie be schäftigte ftch noch lange in Gedanken mit Herrn Philipp'S Perrücke. Als nun gar zwei Stunden später eine ältere, etwas verblühte Freundin Elsen'S die Behauptung des Rechtsanwalts für höchst glaubhaft hielt, da schämte sie sich ihrer Neigung! fte hatte kein artiges Wort, keinen freundlichen Blick mehr für den Perrückenträger, wenn sie mit ihm zusammentraf. Natürlich merkte er ihr verändertes Wesen gegen ihn bald. Anfangs amü firte er sich darüber, dann aber ärgerte er ftch, und schließlich reizte es ihn so sehr, daß er sich mit der Zeit ernstlich in die trußige Maid verliebte. Je schrof ser fie wurde, desto liebenswürdiger gab er sich. Natürlich rechnete er felsenfest auf einen endlichen Sieg. Bald glaubte er den Zeitpunkt gekommen, um den Sturm auf die trutzige Festung wagen zu können. Er dachte nur an seine Liebe, und Liebe macht blind. Er eilte in ihre Wohnung, ließ sich durch das Stubenmädchen anmelden und wurde wirklich empfangen. Natürlich hatte fie die Veränderung in seinem Wesen und Benehmen be merkt, aber den wahren Grund seines Kommens ahnte sie nicht. Sollte er es wagen, sie in ihrer eigenen Wohnung mit Artigkeiten und Fadheiten zu be lästigen, nun, so wollte sie ibn gleich gründlich abfertigen. Er trat in daS gemüthlich-feine Zim mer, er war liebenswürdig, fiegcsbe wußt wie immer. Sein Haar war tadellos frisirt. Sie erröthete vor Unwillen, als sie die so auffallend schöne Perrücke sah. Starr blickte sie auf diesen Kopfschmuck; fie blickte sehr lange nach diesem einem Punkte. Er merkte es, doch verlegen wurde er nicht, wie sie erwartet hatte. Der Abscheuliche! Der Heuchler!" dachte sie zornig. Warte, ich will mich und mein Geschlecht an Dich rächen !" Unbefangen-heiter nimmt er den eisig kalt angebotenen Platz ihr gegenüber ein. sie sitzt auf dem Sopha; zwischen Beiden steht nur ein kleiner Tisch mit verschiedenen Nippsachen. Er ist entzückt von ihrer ernften, bei- nahe zornigen Miene. Das ist ihm neu: die anderen Damen hatten stets nur ein 1 Lächeln für ihn echtes oder falsches. ! Er plauderte vom Theater, dann vom ! letzten Ball, auf dem sie ihm so viele Kotillonorden schenkte. Ihr Antlitz färbte fich dunkelroth vor Zorn, als fie an diese ihre Aufmerk samkeit diese Dummheit denkt. Sie gefällt ihm immer mehr, und er erinnert fte an das Diner beim Koni merzienrath Steinweg, wo sie die Kar ten auf den Kouverts vertauscht hatte, nur um ncbcn ihm fitzen zu dürfen. Sie zittert vor Zorn. Aber eS sollte noch schlimmer kommen. Er wagt es, ihr Schmeicheleien zu sagen er beginnt von seiner Neigung zu sprechen seiner innigen Liede zu ihr fie fühlt sie ahnt eS, er ist auf dem Wege uin ihre Hand anzuhalten. Ü fU&l fit VCUld )UIU, (4 ,1,1 tu ISiirtaffciifn. Junggeselle (der im Begriffe ist. sich zu verhkirathkn und zum letzte Male in seinem gewohnten (asthause zu Mit tag ißt, beim Abschied zur Kellnerin): Wl.ßtl ..(..;.., ä:4 ..... rntirttn ! d .I131, llClUlt(ll V 'Nil. uuuiiii vuP heftig aus, daß der leichte lisch umfüllt, ur weiter IN kill paar Tagen komm' Sachen und all die niedlichen kleinen durch das Zimmer rollen. kie will dem Mädchen klingeln: doch er bittet, c nicht Pl H. richtet daS Tischchen wieder auf, dann kriecht er aus dem Boden umher und sammelt die Kleinigkeiten. ich doch wieder zum essen !" Ei Utst l)jutuu. . Sie bekomm eil in Ihrer Braut eine recht fleißige Haus- gewiß frau? DaS will ich meinen die hat mir VU- (ff K. K . lA.ii hi.lk....X e!i.!...'I z.,., niiiiij?ii9 ieyi lie vu uuu luyuui ii'ui luuijtwiu imuici tuuimumuiiiu ihm zu. Er bewegt sich. bückt fich. er eine Knopf an die Weste genckht !" berührt beinah den Boden mit dem j Kopfe die Pkrrückk rührt fich nicht. Wie festgeklebt fie ist!" denkt sie und sagt aus Bosheit eine Lüe: Herr , Philipps, ein Ring, ein kostbares An denken ist unter das Sopha gerollt wollen Sie ihn mir wiederholen Die nnhpr inApn Litton i-i nur tlsHMl V4IVVll. WVU41I lV.I Wl .IM. Arnrncr 5eIlt. General (das Manoverterrain recog noseirend. zu seimm Adjutanten): Bortreffliche Stellung hier freies Schußfeld gute Flankknanlehiiungen ausreichende (lommiinikationen (zu dem hinzutretenden Besitzer deS Ge Er gehorcht willig; fein Kopf ver-ländes): Haben da eine Besitzung von schwindet beinahe unter dem Sopha, er liegt der Länge nach auf dem Fußboden. Sie aber tühlt kein Mitleid, empfindet leine Reue, im Gegentheil, fie ist ur von dem Gedanken erfüllt, ihn zu stra sen sür seinen Betrug, den er an ihr be geht. Sie will, fie muß ihm zeigen, daß fie sein Geheimniß kennt, sie muß ihn entlarven. Eine Art Fieber ergreift fte ein Jagdfieber, wie eS den Jndia ner packt auf der Jagd nach dem ersten Scalp. Sie scheint eine Idee bekommen zu haben, denn in ihren Augen leuchtet eS schadenfroh auf. Sie beugt sich mit heuchlerisch freundlichen Worten zu ihm ! nieder, als wollte fte ihn zurückhalten, hervorzuziehen. Erst faßt sie seine! Schulter dann aber sein Haar. Sie zieht erst leise dann stärker so daß er! einen leichten Schmerzschrci ausstößt. Aha", denkt sie, er merkt, daß ich ziehe, der Heuchler!' Sie ist wie in einem Taumel, sie zieht immer heftiger, ! so daß er erschrocken auffährt und sich mit den Worten erhebt: Aber meine Gnädige. Sie reißen mir ja den Kops vom Halse !" Sie lacht höhnisch auf : Nein ' Ihren Kopf mögen Sie behalten, aber Ihre Perrücke möchte ich haben !" Meine Perrücke? Was wollen Sie damit sagen?" Wollen Sie leugnen, daß Ihre Haare unecht sind? Wollen Sie es ab streiten, daß Sie eine Perrücke tragen? Er lacht, er lacht so herzlich, daß sie betroffen dasteht. Ich, eine Perrücke? Wer hat Ihnen denn dieses Märchen aufgebunden?" Sie steht verlegen da ; er wiederholt seine Frage, und fie muß bekennen. Da kniet er plötzlich vor ihr nieder und sagt : Bitte, nehmen Sie meine Perrücke aber nach Art der Roth häute denn sonst geht es nicht ! Bitte, scalpiren Sie mich aber hei rathen Sie mich denn auch!" Sie ist wie umgewandelt ; fie ist wie Wachs in seinen Händen ; mit zärt lichen Worten zwingt er sie, sein Haar zu untersuchen. Glücklich lachend wühlt fie mit ihren kleinen, weichen Händen in seinem Haar : sie duldet es, daß er sie dann umarmt und küßt. Am andern Morgen schon verkünden die Tageblätter die Verlobung. Der Rechtsanwalt Dr. EverS ver reiste auf vier Wochen, als er die An zeige zu Gesicht bekam ; als er zurück kehrte, trat daS junge Ehepaar feine Hochzeitsreise an. hohem taktischem Werth prächtige Stellung hier spreche Ihnen meine Anerkennung aus !" Lipffklich. Abgehende Kellnerin (ihre Nachfol gerin einweisend): Hier an diese m Platz fitzt der Herr Registrator. Bei d e in müffen Sie das leere GlaS ein fach immer wegnehmen, und wieder füllen ! , . , Ja nie fragen, oder noch e i n ' S trinkt sonst ist er beleidigt!" !7uch der Gescinsprobe. . . - Sie meinen also. Herr Kapell meister, ich lonntc mit meiner Stimme nicht zum Theater gehen?" Leider aber in's Theater kön nen Sie ruhig damit gehen !" vcrivcbut. Sie wollen nicht in der Nordsee baden, Herr Lieutenant?" Nein, in d e r fühl' ich mich z u beengt! Ziehe den große n Ocean vor !" Der Rechte. Herr (zum Lebensretter, der feine Tochter aus dem Waffer gezogen): Nehmen Sie fte zur Frau, edler Mann .... Sie haben die nöthige E o u r a g e !" 5tadeszemösi, Besuch : WaS macht Ihr denn da, Kinder? Ihr spielt wohl Kaufmann?" Frau Eommerzienrath : Wie heißt Kaufmann?!" Meine Kinder spielen höchstens Bankier!" Eine Gefahr. Gast : Sagen Sie mal, Verehr tcfter, wie kommt denn das? Als ich vor einigen Jahren in dieser Gegend reiste, kam mir die Landschaft viel hügeliger vor !" Wirth : Ja wiffen Sie, unsere schö nen Berge sind alle von diesen Malefiz radlern w e g r a d i r t worden !" ?in RadfaI,rerMarterl. Man schreibt dem Tiroler Tagblatt" aus Fieberdrunn, IZ. August: Ein Bür ger Kitzbühls, welcher gestern auf dem Rade einen Ausflug nach gicberbrnnn unternahm und Abends nach Haufe zu rückfahren wollte, stürzte in der Nähe des Gasthauses Obermaier so Unglück lich, daß er in Folge einer Verletzung an der Schläfe mehrere Stunden nicht zum Bewußtsein gebracht werden konnte. Die Ansangs gefährlich scheinende Sache verlief indessen glücklich, so daß der Be schädigte am andern Tage wieder nach Kitzedühl zurückfahren konnte. Dieser günstige Ausgang ermuthigte einen Spaßvogel zur Anbringung eines MarterlS" an der Unglückssiätte mit folgendem Texte : Hier lag der Meister Zwirn Mit einem Loch im Hirn, Und deren zwei im Rade. Herr, stopfe sie in Gnade, Gieß Kraft in seine Wadeln Und laß' ihn weiter radeln." Ii Spiegel der Zeit, Was für eine grau ist denn Ihre neue Kollegin?" O. sie ist ja so weit ganz nett ! Ich habe aber gehört, es hielten bei ihr die Dienstmädchen immer sehr lange auS da muß es doch eine hübsch lüderliche Wirthschaft sein !" Schlechtes Kraut. A. : Ans welchem Grunde haft Du alle Deine Kollegen zu Sonntag Abend eingeladen?" B. : Sie sollen das Kistchen Eigar ren aufrauchen, welches mir meine Frau zum Geburtstag geschenkt hak !" Aus einem Roman. Nachdem Alex um ihre Hand ange halten, holte sie erst tief Aihem und dann ihren Vater. Wie die Menschen wachsen. Ein Arzt theilt im Britisch Mcdical Monthly" folgende Beobachtung mit : Das männliche Geschlecht wächst am! stärksten im 17., das weibliche im 14. Jahre ; während Mädchen ihre volle Höhe im 15. Jalire erreichen, erlangen fie ihr volles Gewicht erst im 20. Kna den find stärker als Mädchen bis zum 11. Jahre, dann erlangen die Mädchen das physische Uebergemicht bis zum 17. Jahre, woran' sich das Blatt wieder zu ! Gunsten deS männlichen Theils wendet. , Kinder nehmen an Größe und Gewicht am wenigsten in der Zeit vom Novem j ber bis April zu. vom April bis uli i wachsen sie in die Länge, verlieren aber an Schwere, und vom Juli bis Novem ber nehmen sie an Schwere, doch nicht an Höhe zu. Nobles yotel. Gast: Ist dies meine Rechnung?" Oberkellner: Bitte, mein Herr. Gast : Wiffen Sie auch, Herr Ober kellner. daß ich vor Ungeziefer nicht habe schlafen können." Oberkellner : Bitte, mein Herr, das wird bei uns nicht extra berechnet !" Die ur. Ach, bester Herr Doctor" Mariechen spricht ES prickelt auf Lippen und Wangen Ein schmerzliches Stechen im ganzen Geficht Ich weiß nicht, was anzusaugen !" Der Doetor finnt nach : Hm 's ist nicht so schlimm Ich hoffe daS Uebel zu fassen Der Schmerz wird vergchn nur sagen Sie ihm", Er mög' fich rasiren laffen !" Bosbaft. Frau ,zu ihrem von der Jagd heimkcb renden Mann): Herrgott, schwitzt Du. Männchen. Wieviel Hafen haben Dich denn heute gejagt?" Unverbcsierlich. Nun. Waftl. jetzt wilderst Du wohl nicht mehr, seit Du Jagdg'hilfe bist?" C na ! Jetzt fisch i' da drüben im See dees iS aa' verböte n." Die leichte Fliege verdient eS, vom lockeren Zeiftg erschnappt zu werden. Sfeptieismus. Gestatten Sie. daß ich um die Hand Ihrer Fräulein Tochter anhalte." Hausherr: Haben Sie sich meine Tochter auch genau angesehen?"