Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, August 26, 1897, Image 12

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    sie nun xO davon.
liebte, ober sie ouie nouj
kennen Urnen, indem sie ihn jlufl.
llch machte. In cm paar Tagen würde
t w u i rjim llfin
ojj hi...n gd'k Mut.unaer sie sterben, uno oonn u. , - -
ipWifl !',e"" '
SchreckUchfte.
WooeUttu von mit H e , ch k a .
...tv HaHHi immn) . c....
oc uiiuiuii - .. Hna'taut wei jaqu ipum
em paar Monate tan m Ltmdng . Wgm gL Februar.
Ich Hütte muck dort sicher entseuch g tmze unter den SpajierMgern der,
langweilt, märe ich nicht durch d es Mß mm g n
Angelegenheit n ff gff dahin, daZ Menschen-
nsi,r..n.SamU 9 bfnltn gegeben
den. tn deren Mitte ia) Die .... L b(ibtn , nflen wie Fremde
, ad anregende Stunden "lebt'- T. , Dre v'' g sich Be-
malS war eS, daß eirnS TLL sprachen sie em paar
einem ffreise junger Damen und Herrm kann nähen n, ,p q,
S dehandeU wur e. K ernftenGestchttr huscht,
bm Schrecklichste im uptn er , fsichter wem
sch sei- habe mn o.n J den j-I ennt.
gziftreichen und elnsültigen Worten, oie " düsteren, un
da B SLZsLMÄ HuPt-
un'ki wie von den n sack ,ck d e Dame eine Blondine, die
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in' dermmhige. M Ks 'chim. verrieth EZ
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e,i..n lafjm .ii, m 522 K JtatlAk MHae
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Denn faltn ja ,eder dazu mcken oder , usanimen und m m .
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hiermit hen t leinen 'JtOinuil uui ueu " o ' . ' W :...,
tu ifivmiu
von Tag j'.i Zag mehr, und von Zag
zu Tag mehr wurde idre Liede nagende,
brennende, ziellose Eifersucht.
Nun hatte Sonja'S Eisersucht wieder
ein Ziel Marga. freilich war
Msra verlobt aber er. er liebte
sie wohl noch mehr .... wie sehr er sich
auch verstellte. Wenn tte ooq aue zu
lammen in's Waffer gefallen waren!
iir UM firfwr TOcraa aerettet. Cöer
wenn .... Sie mußte ihm eine Falle
stellen. Ihm und Marga ! Ader wie i
Vielleicht spielte dieses Müdchen nur,
eine Komödie! Vielleicht war alles ad
gekartet. um sie zu tauschen i Sonder
bar, baß dieser Gras, mit dem Marga
verlobt sein wollte, immer noch nicht
kam. Er hatte in Monte Carlo zu
thun. Wie können Verlobte drei Tage
lang einander so nahe leben, ohne sich
zu besuchen? Und was kann man in
Monte Carlo zu thun haben! Wenn
der ras ein pieier war. roie iimu
Marga so ruhig sein? Einen Boten
hinuderschicken. ob im Grand Hotel
Victoria wirklich ein Gras M. wohnte?
Aber wenn ein Gras M. dort wohnte,
war dieser Gras M. dann auch der
Nfiinti.iam Maraa'Z? Es blieb nur
i,prKl hei Vublikums
Natürlich handelt es sich um ein
weibliches Wesen und um ein männ
liches. Ersteres führt den Namen
Sonja, und im Hause deS Papa, eines
in Galizien begüterten, aber deutschen
Edelmannes, fand jene Unterhaltung
statt. Sonza galt ais reicye m,
wüyrend der junge Mann, dem sie ihr
Herz zugewandt hatte. Julius Edler
von G.. blutarm war. Trotzdem hatte
Sonja'S Vater gegen die Verbindung
nichts einzuwenden, und eS wäre wohl
längst dazu gekommen, hätte nicht das
ganze Verhältniß mehr den Charakter
k O T l rjr.ti .Ii S. Xav
einer warmen Muno,cyasi tu ,
Liede gehabt. Und gerade zur Zeit,
als ich in Lemderg lebte, ging allerlei
vor. was fast zu einer Trennung der
Beiden geführt hätte.
Eines Tages tauchte in unserer Ge
sellschaft ein schmarzlockiger Kobold mit
schönen schwarzen Augen auf. Marga
hon Z. ein verführerisches Geschöpf,
chen.' dem man die Vollblutpolin auch
ohne Kazabaika glaubte und trotz ihrer
mavfiAonittrt sie tarnte nickt Marzurka.
UlU("l I" ' .
Daran war nun freilich nur em Ge.
lübde Schuld sie tanzte überhaupt
nicht. Dafür aber tanzte sie eigentlich
mit jedem Schritt, den sie machte, und
ich kann mich nicht erinnern, daß sie je
so ordnungsmäßig und würdig gegan
gen wäre wie ein anderes Menschenkind.
TOinvirt mnr kaum ein paar Tage in
Lemderg. als das Unheil auch schon
geschehen war : Julius stand in Flam
men. und die kleine Marga schien seme
Neigung zu erwidern. Sonja, eine
stille, zarte Blondine, die immer etwas
kränklich ausgesehen hatte, war damals
gerade ernstlich lram gerooroen. w,v
kaum genesen erfuhr sie nicht bloß durch
eine theilnehmende Freundin" von den
Spuren, denen Julius folgte. eS kam
ihr auch ein Ausspruch deS Arztes zu
Ohren, der erklärt hatte, daß sie den
im her Kckwindsucdt in sich trüge
und nur bei sehr vorsichtigem Leben
hns npsäbrlicbe Alter, in das sie
kn neirAen War. lNNÜber koMMM
MV"- ' '
getreten eine alte und eine zunge
und die letztere stürzte jetzt sofort auf
das Paar zu. Guten Tag Srnrni .
guten Tag Julius... wie geht es
mir . .. a mir aebt es gut.
Nit mabr Mama? Ich bin nämlich
Braut. Graf M. ist mein Verlobter.
Ihr kennt ihn nicht! Ein reizender
Mensch! Wir sind aber auch wie die
Tauben. Nicht wahr Mama? In vier
Wochen heirathen wir m Wien.
Na - und Ihr? Ach Ihr zwei lieben
Narren, wie mich daS freut. Euch
getroffen zu haben! Wir müffen heute
zusammen Boot fahren. Ich fahre
noch immer so gern auf dem Wasser.
.,ki,,s Ki Kaken dock das Rudern
nicht vergessen? Wissen Sie noch in
Lemderg aus oem wnuin
Ach ja Mama richtig Ihr
kennt Euch gar nicht wo habe ich
denn meinen Kopf! Aber wenn man
so glücklich ist! Das hier. Mama, ist
Herr Julius Edler von G. und hier
n was Du aber dick
geworden bist. Sonja! Und schön! Ach
kbr lieben, lieben Narren, wie ich mich
freue!"
So sprudelte sie weiter, . , . und den
ganzen Weg bis zum Hafenplatz der
Kähne trug sie allein die Kosten der
Unterhaltung. Dann wurde ein Boot
gemiethet .... Julius und Sonja muß
ten trotz ihrer anfänglichen Weigerung
mit . . nd dann aina es eben so
munter hinaus in die blaue Fluth. in
den herrlichen Äcorgen. Avr ou cui
ga'S Munterkeit weder Julius noch
Sonja aufheiterte. Sonja fchien fo
aar noch düsterer zu werden, und wie
sie später gestand, war ihr einziger
Gedanke während oer tfun. www
das Boot jetzt umkippt wenn wir
m' Wasser fallen wird Julius mich
retten, oder wird er Marga reuen $
Sie liebte ihn eben. An seiner Seite
hnHe (in neues Leben für sie begonnen.
atmns. mnr anders geworden in ihren
Adern, in ihren Nerven, und bei jedem
seiner Küsse empfand sie neue, stärkere
onne. die SUfZiglen zu ieoen uno ui
ein Weg. Gewißheit zu erlangen
Sonja mußte selbst hinüber nach Monte
Carlo. Und wenn Julius sie betrog,
dann . dann . Sie biß sich in
die Lippen, daß das Blut heradfloß.
Sie fühlte, daß sie zu Allem fähig
war
So wurde der nächste Morgen zur
Fahrt nach Toulon bestimmt. Nachdem
sie Abschied von ihm genommen hatte,
blieb sie in ihrem Zimmer außer sich
vor Erregung. Sie war kaum im
Stanke ihre Toilette zu beendigen.
Eine Stunde lang corrigirte sie immer
wieder, dann schien es lyr enoilcy. ais
sähe sie einigermaßen vernünftig auS.
Nun war eS aber auch höchste Zeit zum
Zuge nach Monte Carlo. Nur die
Navaja noch, das spanische Dolchmeffer.
hn3 fip in Barcelona aekauft hatten.
Die Navaja! Wie ihre Brust sich hob.
wie ihre Züge sich verzerrten! Und jetzt
fort fort !
AIS sie aus den Perron rrai. tegie
sich plötzlich eine Hand wie Eisen auf
ihre Schulter. Dann glitt diese Hand
hinab, faßte ihren Arm und zog sie
weiter. Das Gesicht ihres Mannes sah
so fürchterlich auS. daß sie ihm wie ge
lähmt. ohne einen Bersucy des Wioer.
ftandeS. folgte.
Draußen in den Parkanlagen, als sie
allein waren, blieb er stehen, und sie
hörte seine entsetzlich veränderteStimme:
Du betrügst mich. Mit wem?"
Nun verstand sie ihn. Ein Fieder.
schauer überlief sie, und während ihr
die Thränen aus den Augen siromic ri,
stoa ein Wonnelächeln ohne Gleich','
über ihre Züge.
. Du willst mich tödten?" jubelte sie.
Dich und ihn!" keuchte er. den Re
volver aus der Tasche ziehend.
O Du viaw. icy ueoe i nur uy:
Und Du Du liebst mich wirklich?
Du liebst nicht Marga? Ich wollte nach
Monte Carlo, um mich zu überzeugen
ich wollte den Grafen aufsuchen!
Und wenn Ihr Komödie spieltet.,
dann. .
Sie zog die Navaja hervor und hielt
ihm das blinkende Messer unter die
Augen. Ich hätte Dich getödtet, und
sie und mich! '
Dann ließ sie das Eisen fallen und
schlang ihre Arme um ihn. Und er
hob seine Hände, nahm ihren Kopf,
ohne auf den schönen Pariser Hut zu
achten, und so standen sie unter den
hohen Oleanderbüschen, während der
Zug nach Aconte liano voruoer rouie.
und küßten sich, und küßten sich wieder.
. ,. r?. u KittAffttttnm wtitniffl in raeiiKt u uu. w.-
njUtüc. JUit c uuuvu ii.vvuu..a.. MUf, , " ---- v ,
satten eine andere Natur wahrscheinlich Nähe ward ihr von Tag zu Tag mehr
sofort gebrochen, bei Sonja aber riefen
sie nur eine Stimmung hervor, die
etwas wie einen Glorienschein um das
hmn? Köuscken breitete. Gott sei
Dank." sagte sie eines TageS zu mir,
daß ich zu einem baldigen Ende verur
theilt bin. Nun kann er seiner Liebe
folgen, ohne daß ihm der Gedanke an
mich Schmerz bereitet." Aber Julius
dachte gar nicht daran, mit Sonja zu
brechen. Marga halte ,en iur eni
flammt, aber er liebte sie im Grunde
genommen ebenso wenig wie er seine
Braut liebte. WaS Liebe ist, hatte er
weder bei der Einen noch bei der Ande
ren kennen gelernt, und so vergaß er
dei all' den berauschenden Eigenschaften
deS kleinen SchmarzköpfchenS doch das
eine nicht daß sie ebenso arm war
wie er. Er jagte nicht den, mm oes
Geldes wegen nach oder in der Sehn,
sucht nach den Genüssen, die eS gewährt.
Aber er war Aristokrat. auS einer ver
armten Familie, er hatte eine oft
krankhaft sich äußernde Angst vor den
nkpiten des Lebens. Seine Natur
war eigentlich der Sonja's ähnlich.
Beide waren zartbesaitete Gemüther,
beide bewegten sich in ruhigen, gemeffe
nen Formen, beide machten einen ftil.
Im etwas steifen Eindruck, keines schien
einer energischen Handlung fähig zu
sein. Brave, gesittete Menschen, die
von den Abgründen deS Daseins nichts
kennen lernten.
Und so zog sich auch Julius rechtzei-
i-knik sie sebnte sich beständig dar
nach, daß seine Hände ihr Haar ftreichel.
hn6 fr tu ibr svrack. wenn auch
von gleichgültigen Dingen, daß er sie
i ,. Ci ., o i.llii '
nur anonaie roenigiiuis uuimu.
Sie dachte nicht mehr an den Tod. sie
war plötzlich Egoistin geworden, sie
wollte, daß er sie liebte, wie er Marga
geliebt hatte. Und eS schien, als ob ihr
mriM in Erfüllung aeben sollte. ES
SHinhcn in diesem Leben, wie sie
scküner nicht sein konnten. Und doch
hatte Sonja die Empfindung, daß er
ifr mit ienem 7aoe nock theurer wurde.
daß diese Stunden immer noch süßer
wurden. Er aber schien mit der Zeit
wieder zu erkalten. Er war oft seltsam
zerstreut. Während ihr der Spiegel
sagte, daß sie jetzt erst schön geworden,
schien sein Interesse an ihr abzunehmen.
n Sniinp hntiiber. und war es
Viv -,... ' -' ' , r:
doch Marga. die er liebte? Sie sing
an. mit hinterlistigen Fragen in seiner
Seele zu wühlen, und diese Fragen oer
letzten ihn, weil er sie nicht verstand.
Er dachte gar nicht mehr an 'carg, er
liebte seine Frau, aber er fand, daß sie
anders wurde, und das Mißtrauen regte
sich, eine dumpfe, qualvolle Angst. In
dem harmlosen, stillen, gütigen Kinde
war ein geheimnißvoller Dämon er
wacht. Was wollte sie mit diesen son
derbaren Fragen? Was bedeutete die
l. ftimffi-tiV Unebrlicke in ihren
Augen? Genügt er ihr nicht mehr?
SoI itrnnMi halteten slUf NM kl
Also Mörder wären wir beide ge
worden, sinnlose grausame Mörder,"
schloß Sonja ihre Erzählung. Ist
nicht die Liebe daS Schrecklichste, was es
n
Aber auch daS Süßeste!" fügte Ju
lius hinzu. .ym I "
Und Sonja nickte ledhaft.
Ja das Süßeste. Das Schreck
lichfte und doch das Süßeste! Das
Schrecklichste und das Süßeste, Julius
oaS Süßeste!"
Jetzt find die Beiden zusammen 80
tnhre ah. sie haben einen Sohn, der
Kadett ist, und eine Tochter, die bereits
Doctor medianae werden mu, aoer
ihre Ansicht über die Liebe ist noch
immer dieselbe. Möge der Leser ent.
scheiden ich wasche meine Hände in
Unschuld....
Der Kampf mit dem Drachen
Bissige Humoreske von I, Berger.
1
i
Sie
l .VV y.--" , " , w
- - .. M l Mnturn r r uil
rn ohcr van Tiaxaa zuiuu. urni, '"'" V .7- ....
w n ae Wochen nach Sonja's Genesung j TOtan eele, o 1 u
wohnten wir der vvcyzeil unsere
Freundes mit der sanften Blondu bei.
Erst nach Jahren erfuhr ich daß die in
ihrer blassen Zartheit rührend schöne
Braut mit dem Gedanken vor den Altar
getreten war: vielleicht übermorgen
oder doch in wenigen Wochen bin ich
ci. ...k,t hstb ihn HlflTstlTl
(ODI. Wie iirne". p "f V r
bei Julius den Ausschlag gegeben hatte, ! und schlimmer.
hurn hipfp Koketterie, dieses Be
mühen, sich schön zu machen, diese
Freude, wenn sie gefiel .... alle? das
bei einer Frau, die früher fast nie nach
dem Spiegel gesehen hatte! Minuten.
lang wurde dieses uaien wom "neun
in einer zärtlichen Umarmung vergessen.
nh,r hntin wurde es stets nur schlimmer
Sie liebten cinanoer
Ein freundliches, möblirtes Zimmer
zu vermiethen. Schmidtftraße 11, zwei
Treppen links." So stand's im Tage
MAHifurn
Hm. könnte eventuell paffen, dachte
ich mir. nicht zu hoch und nicht zu weit
von der Universität. Erst ansehen,
bevor man kauft." sagte immer meine
Mo Mutter: ibr rundian war oem
nach mir in Fleisch und Blut über
gegangen, und so beschloß ich. eine e
cognoScirungStour nach der Schmidt
Straße zu unternehmen.
DaS Haus war nett. Unten war
eine altdeutsche Bierstube, daneben ein
Delikatessen - Geschüft Rollmop.
marinirte Hüringe
Eine Treppe links ein Rechtsanwalt.
rechts verwittwete Frau yierarzi ....
''nomiiui sunt oiüo?a'' vielleicht
junge Wittwe, schön, reich, liebens
würdig ....
Zweite Treppe rechts TheaterKapell
Meister , na, ist den Tag über Harm
los. Abends erst im Kunfttempel etwas
mealick . links Bureau Vorsteher
P aha. ich war am Ziel.
Recht hübsche Gardmchen am Entree :
fenfter. lingclzug und Drücker blank
geputzt, nun. frisch gewagt, ist halb ge
Wonnen. Ich klingele.
Im nächsten Moment höre ich leise
eine Thür gehen und Schritte näher
i kommen, bemerke daZ Bewegen bei;
genstergardine. hörte ein unterdrücktes
Kichern einer hellen Müdchenstimme und
die Entreetliüre wird geöffnet.
Eine altere Dame steht vor mir.
Bin ich hier recht, wo ein mödlirteS
Zimmer zu vermiethen ist?"
DaS freundliche Neigen deS Kopfe
I ist die bejahende Antwort, eine Hand
Bewegung ladet mich ein. näher zu
I treten.
Nach dem Üblichen Ceremoniell der
Wnrftpfliinii befinde ick Mlck bald in
einem allerliebst eingerichteten Zim
mernSen . ick miethe kS.
Schon nach Verlaus einer Stunde
find meine zum Theil defekten Effekten !
im neuen Heim untergebracht, mit 50
Pfennigen entlasse ich den Dienftmann ;
und nehme auf dem kleinen Diwan!
Platz, um eine Cigarre zu rauchen.
ES klopft. Herein!"
Ein allerliebstes Müdel, jüngst noch
Backfisch gewesen, erscheint im .yur
rahmen.
Verzeihen Sie, mein Herr, Mama
hatte vorhin ganz vergessen, zu fragen,
ob Sie das Zimmer mit oder ohne
Kaffee wünschen?"
Immer mit. gnädiges Fräulein,
das versteht sich."
Das schöne Bild ist verschwunden,
und schon nach wenigen Minuten
dampft der Mokka vor mir. Die
Mama hatte ihn gebracht. Hm. schade!
Das Wetter war herrlich, icy macuie
noch einen Spaziergang: eS war schon
! völlig dunkel, als ich mein neues Heim
aufsuchte.
Na, Treppen zählen. Osls5 man mcyi
in eine falsche Wohnung geräth ! Soll
riesig angenehm sein
Richtig, da war ich vor der rechten
fiitr
Leise, um nicht unliebsam zu stören,
schiebe ich den vsrhin in Empfang ge
nommenen Drücker in daS Schloß, drehe
ihn um und bin im Entree. ES war
finster. . . . noch oder schon?
Ns uksviken durchschreite ich das.
selbe, nach meiner Thür zu hin.
Da auf einmal ein markerschüttern
der Schrei, ich mutz auf etwas Leben,
dige getreten sein, es läuft wie mahn
finnin im Ginstern umher, knurrt,
bellt ein Hund !
Au. au hat mich das unver
schämte Beeft in's Bein gebissen....
Donnerwetter daS schmerzt. Eine solche
Schandthat muß gebüßt werden
Hundevieh. Du sollst meinen Spazier
stock kennen lernen. . - - Hier ist er. . . .
gut getroffen .... das Vieh heult von
Neuem macht wiener seinen umy-
finnigen Rundlauf im Finstern....
und ' ich will schleunigst in mein
Zimmer .... öffne die Thür ....
Donnerwetter, beißt mich die Kröte zum
zweiten Mal. ... Ich schlage um mich,
da fühle ich aus meinem Zimmer eine
Hand sich mir entgegen strecken und ge-
wahre eine hohe enaii vor nur.
mich flugS am ragen paar.
Mein Herr." begann ich die Situa
tion im finstern zu klären, was machen
Sie in meinem Zimmer?"
Wa a-s? Ihr Zimmer? Sie un
kvsrkmtpr Kvidbube I"
vi. f.. ... -r wir
1 ' . - n rvtn ' i l..VA.i
Spitzbube k Attin yerr. luunn
. "
Kann Jeder sagen, die Hauptsache
ist. daß man's nicht glaubt."
Mein Herr, so rufen Sie Frau Ge
mahlin, Fräulein Tochter.. .."
lLs?imter Svikbube weiß
genau, daß Frau und Tochter auSge-
gangen, wüynt auch micy nicyi zu v"
und benutzt diese günstige Stunde zum
Einbruch. Festnehmen lassen ... Mop
perl, haft's brav gemacht .... fasse den
Gauner..
Es war mir unmöglich, im Schwärm
der Worte meines handfesten, unheim-
lichen Zimmercollegen etwas zu er
,;,, honn mit Todesverachtung
IVIUliiM ' ' . , v . f ,
drückte er mich, so viel ich mich auch
wehren mochte, in das Innere des
Zimmers, derweil der verwünschte Mop
perl um meine Beine Schnellpolka
tanzte und aüe AUgenonae mir in
Hosenbein fuhr, dabei ganz vergessend.
J . . m, r JlLz LU C. -...- S10
daß die yosen vor oer vllu luu
Behausung meines unleren orverici.
leS waren.
h-rfuAtp das Aeukerfte. machte
Mrf vkf " m
einen Ruck, hörte Mopperl von Neuem
aufheulen und den Nnfteren e,euen an
die Schrankthür fliegen, . . . da auf em.
mal drehte sich der Schlüssel in meines
Zimmers Thür.... ich war emge.
schlössen. .. Gottvoll'
, Den Spitzbuben haben wir .... "
grunzte draußen die Stimme, und
Mopperl piepfte verftändnißmnig Miß.
töne dazu, die jedenfalls die Folgen
eine? getretenen Vimoeyinieroeiiiev
waren.
.ilaubte. das Theater wäre zu
Ende, doch fehlgeschossen
..Hausbewohner....!" so hörte ich
dumpf des nächtlichen Helden Worte
erschallen.... ,den Hallunken von
,s,!i,Kl,?,, hnbr ick !"
Geschrei im Hause.... Stimmenge.
sfa sagte ich's doch, daß man mir
die" Personal - Akten gestohlen . . . "
sagte der Bürcauvo ,:.her vom Recht?.
anwalt. Ich sollte sie geftoblen haben,
nette Sache daS . . .
.Und meinen Brillantschmuck hat
Niemand anders. alS der srcche Dieb
da oben " v.'rwittwete Frau !hier
arzt, , . armes Thierchn !
. , , n ; . v . c . n .
Da ijüi wtt eii in ifutruiiur um
die Posaunenpartlk aus Lohengrm ge
moppst!' , . Herr Theater-Kapellen.
direttor !
Nu. natürlich, der hat Alle !" er
tönte da zum Schluß die Stimme, die
mir schon ziemlich bekannt war. Und
da's vom Moppsen ging, tonnt man
, eS dem .','copperl nicht verdenken, daß
: er seine Stimme erschallen ließ. DaS
Hundevieh heulte jämmerlich, ich mußte
! den Köter barbarisch getroffen haben.
Ich hole sosort den Schutzmann !"
war der Schlußakkord des Epilog?, den
die mir bekannte Stimme sprach.
Bekräftigende Stimmen im Haus
.... Treppad Gepolter, . , ,
Für mich gab'S nur Resignation
aber daS vermaledeite Mopperl heulte
weiter, gerade vor meiner Thür , , , .
pier mnr sie nun auken verschlossen.
Da auf einmal hörte ich lebhafte
Tritte laute Stimmen.. die alte
Dame. daS schone Fräulein ... der
finstere Geselle.,., der Schutzmann
kam nicht. . ,f"
Die Frau des Hauses hatte nämlich
i nm nttcktten isloe Geburtstag, ihr
liebenswürdiger Gemahl wollte ihr den
Herzenswunsch erfüllen , . . . einen Mop
verl ia. ia. Mopperl . . . . hatte
ihn mitgebracht, Mama und Tvch
tercken waren vom Einkauf noch nicht
zu Hause gewesen .... er wußte nichts
von der möblirten Vermietung mit
Kaffee . ... ein kleines Mitzverftündniß
.... unangenehm beiderseits ... aus
iDen ... ! W ,
O ,in niisnpioaen bin ick nicyl :
Jettchen. deS HaufeS Tochter, ist heute
meine Frau einen vcopperi uvr
wir aus Grundsatz" nicht ... aber,
m.ti fi nnfännt ktwas mobil zu wer-
Vlttll v - -
den . . . sage ich nur: Der Kampf mit
dem Drachen .... und jede Ungelegen
heit küssen wir unS scherzend von den
Lippen.
Er ist ja nur au Pappe ! ich habe ihn
heute früh dort hinsetzen lassen, um die
neue Erfindung zu prüsen. und ich muß
gestehen: sie hat die Probe sehr gut be
standen. Die Bremse kann eingeführt
werden.
V
Zwei Randbemerkungen Friedrichs
des Großen.
Der Bür" erzählt: Der Genera! v.
R.. der Friedrich dem Großen in den
Jahren des Krieges als tapferer Soldat
bekannt geworden war. liebte is, sich die
Tage des Friedens durch muthwillige
und ausgelassene Streiche zu verkürzen,
die oft das Matz des Erlaubten über
schritten und auch seine Verabschiedung
zur Folge hatten, irieoricu oer oiuci
hatte bei der letzten Revue, als der
General v. R. ihm fein Regiment vor.
itthric 111 ihm netaat: ..ES ist Zeit,
datz er seine FäHndrichSftrelche lätzt."
Aber weder diese Worte seines Königs
noch der Einilutz seiner Gattin bewirk,
ten eine Besserung seine Benehmens,
das besonders der noch jugendlichen
z:rn,t nciptitthcr sehr sckroff war. Die
,7- 7 -
Generalin wuszie leinen anvc,rn
als sich direct an den König zu wenden
mit der Bitte. Se Majestät möge ihren
Gatten zu einem besseren Betragen an
halten, da er sich beständig in Händel
der bösesten Art verwickele. Der König,
w htm General trok seineS ihm be
kannten unbeugsamen Sinnes sehr wohl
wollte, fühlte sich zu reiner inmiiu
aufgelegt. Er sandte die Eingabe zu
rück, an deren Rand er die Worte ge.
schrieben hatte: DaS geht Mir
n i ch t S a n !"
AlS später v. R. seinen Abschied
erhalten hatte, führte er ein noch wilde
reS Leben als zuvor, und fein Unmuth
Aon hn ffftnia. der ihn aus seinem
Dienste entlassen hatte, trat oft in höchst
..moffpner Meise u Taae. Die
u,,HMI'."" -"i- . ...
Generalin fürchtete von solchem rück,
ftchtslosen Benehmen die schlimmsten
Tnr, nnh wandte sick abermals an
U uini 1 ' a r.
Friedrich den Zweiten mit der flehent.
lichen Bitte, ihrem waum unm
bührliches Betragen gegen sie. sowie
gegen alle Welt zu verweisen. Um desto
sicherer den Beistand des grotzen Königs
,u gewinnen, betonte sie besonders, datz
sich ihr Gatte durchaus unangemessene
Ausdrücke in Bezug auf die geheiligte
Person deS Königs zu Schulden kom
men lasse. An den Rand dieser Em
gäbe schrieb der König. a s g e , 1
Ihr nichts an."
vrr'chnaxpt.
Chef; Ich kann Sie nicht engagi'
ren. denn ich glaube, wir würden nicht
lange beisammen sein!"
Kassirer: Da täuschen Sie sich, wo
ich mal m Stellung war. wollte man
mich nie fortlassen, mein letzter Prinzi
pal wartet heut' noch auf mein Wieder.
sehen!"
Anzüglich,
..Herr Wirth, der Hase ist fehr dürr "
Ja. c ist dies Jahr ,0 ,a,inmt
Futter für die Hasen da."
Mein Gott, hier find doch so Viele
Mäuse!"
!?eri?gung,
Rewerker- , Nun Mllfc ick Ihnen
I noch ein? gestehen, ich hake zehn tausend
! Mark Schulden!"
Der Schwiegervater rn l vertrau
lichs: Na. daS schadet ja nichts....
unS können Sie nichts abnehmen!"
Unter Dieiiftboki?.
Frau: Höre. Mann, mit der Li
sette ist es nicht mehr zum Aushalten ;
in drei Wochen hat fte mir in der Küche
Alle kurz und klein geschlagen, nur da?
Brennholz nicht."
Eine uneiwatteie Antwort.
Frau Pros. Schuhmann (im Som
merquartier): Hier steht in der Zei
tung. Gottlieb, datz aus den Sandwich
Inseln die Eingeborenen für eine Frau
etwa fünf Dollar? bezahlen."
Prof. Schußmann ,zerstreut: Hm,
hm so viel. Jettchen?"
lvenn Männer spät nach kjause ksmmen.
A Holzknecht, er kimmt hoam auf d'
Nacht
Und vor sein Haus
Da bleibt er fteh'n. und d' Nagelschuach
Die zieght er auS.
Drod'n auf der Laab'n steht fein Weib
Wie er's fo thuat.
Woatzt," sagt er. daß der Kloa nir
merkt
Er schlaft so guat!"
Zu schade.
Während eineS Unwetters kommt im
Dorfe Feuer zum AuSbruch und die
Leute eilen zur Rettung herbei. Der
Vorsteher wird angegangen, den Schlüf
fel zum Spritzenhaus herauszugeben.
Dieser aber schrie wüthend: De Spritze
gab ich niche har die is voriche Woche
arscht frisch lactirl wur m
3rn kramen.
Professor. WaS wissen Sie aus dem
Leben Friedrichs des Großen. Herr
Kandidat? Erzählen Sie alles so kurz
wie möglich!"
Kandidat: Geboren, erzogen, ton
ftrmirt. verliebt, verlobt, verheirathet
und gestorben!"
Stoßseufzer.
Kunde: Dem Meister schlägt sich
recht und ehrlich durch'S Leben!"
Schusterleyrlmg: J a mu
auch!"
vurchschaut,
Frau: Hier habe ich ein Paar
Strümpfe von meinem Mann, die ich
Ihnen schenken will."
Bettler: DaS ist schlau, dann brau
chen Sie sie wenigstens nicht mehr zu
! stopfen!"
Moderne Dienstboten.
Magd: Gar net g'nug danken kann
ich Ihnen, daß S' Ihnen so viel Müh'
mit mir 'geben und mir so viel g'lernt
haben! Wenn i mir denl . wie icy zu
Ihnen her'kommen bin. hab' i' ja gar
Nicht? kenna!"
rau: ..Gewiß es war eine
große Anstrengung für mich! Nun
kannst Du ader doch iwas:"
Magd: Nicht wahr, das seh'n Sie
selber ein, und darum müssen'? mir
auch finf DollerS im Monat
d ' r a u f l e g e !"
originell Probe.
erw ffrfnifer Bedrs II. von Bra
ftlim, der am 5. Dezember 1891 in
Paris starb, wurde eines Tages, ais er
noch sein Reich regierte, eine Eisen
bahnbremse, die von der Lokomotive
auS geleitet werden könne, sehr ange.
is. Klut". saate er. ich werde
sie selbst prüfen". Dann ließ die
Bremse an den sur oie,e yiuwiu '
stimmten Zug anbringen und befahl,
mit möglichster Geschwindigkeit zu sah
ren Der Lokomotivführer folgte dieser
Anordnung, erschrak aber nicht wenig.
alS er plötzlich beim Passieren einer
Kurve einen mächtigen FelSblock mitten
auf dem Geleise liegen sah. Mit aller
Gewalt zog er die Bremse an. und es
gelang ihm. in der letzten Sekunde den
1 . " ' r r. ciaik II,
UsaMMeNslW mir vc vl"u",,,P.f
.m.i.,n &r na bielt. besorgt eilte
utmn J . . .
das Gefolge an den kaiserlichen Wagen
und wünschte Dom Peoro mm u er
Rettung aus schwerer Gefahr. Allem
der Kaiser blieb sonderbarer Weise sehr
gefaßt. Als man ihn auf den mächt,
gen FelSblock aufmerksam machte, der
auf die Bahnstrecke gerollt war. lehnte
er sich behaglich in die Kissen zurück und
sagte lächelnd: Uniersucht ihn doch erst!
Der Pedant.
Kindermädchen: Zu Hülfe!
Hülfe! Der kleine Fritz will
trinken!"
Nroseffor: ..Nicht also, alberne Per
son! Von Wollen" kann nur bei un
beschränkter Freiheit der Seelenkräfte
die Rede sein. Wenn bei Fritzchen aber
die äußeren Umstände solche Freiheit der
Seelenkräfte thatsächlich eingeschränkt
haben, fo ist von Willenskraft keine
Rede mehr. Man müßte sich hier deS
Ausdrucks bedienen: Er ist im Begriffe
zu ertrinken! Merke man sich daS.
Und nun wollen wir einmal nach
sehen!"
Nachahmung.
! Kretcken darf m ihrem Geburtstage
! eine Kinder-Gefellschaft einladen. Bei'm
Kanec fraat die Mutter: Nun. wie
unterhaltet Ihr Euch?"
Ach. prachtvoll, prachtvoll! ES musz
immer eine von uns hmauSgehen und
die anderen klatschen dann über fte!"
ndwidueller Standpnnki.
Kanonier, die Zeitung lesend: Wirk,
lich. haben wir'S schon weit gebracht !
Jetzt gibt's also auch schon elektrische
Batterieen !"
Zu
T f
er-