Alädch MD alles." Bon Vim Aabian, Tn , bit unu Minna." sagte ich m "meinem Manne am 2. Jum srüh. nachdem daS Mädchen ÄdendZ zuvor i naefornmen war. , So?" meinte der theünahmZloS, odne sich vom Senfter abzuwenden .da veilchlagt nichts, ich werde h doch taun auch nur von Angesicht kennen. Wii.en." SeShald denn nicht, eZ ist ein sehr stak. braoeS Madchen -Wr mal die Zeugniffe im Dienstbuch ....," damit hielt ich ihm da blaue ( k ch'hin. . M langweile mich doch nicht, i brummig zurück, meinetmegen w,,lhk Du einige Tausend Madchen im -r,, ir in hn mit keiner aus ! lii, u wiii -"-v Q kommen. In zwei Jahren haft Tu auS.elkchnet sieden Mädchen für alles vrdraucht.' 15, waren eben keine Mädchen sür ulk?, sondern Mädchen gegen" alles. ; cimiderte ich gereizt. Ich behandle meine Mädchen gewiß gut. aber was zu arg ift. ift zu arg. Soll ich mn alle meine NippS kaput schlagen lassend Soll ich meine und zugleich Deine Rin der vom Dienstmädchen anschreien lassen ? Soll ich Morgens selbst ben , Thee machen, mährend sich daS gnädige j Fräulein Minna noch in den Federn j wälzte soll ich ouioen, vu kwu Küchendragoner mit einem wirtlichen, Dragoner männlichen Geschlechts vom Regiment Königin von Grotzbritannien j und Irland unseren SonntagSdraten : aufißt und dazu eine Deiner glaschen j Cognac zur Hülste auStrinkt? Soll ich . soll ich? nein, ich soll und dulde nichts mehr; was sich meiner HauS ordnung nicht anbequemt, das fliegt j eben rauS." rief ich schließlich echauffirt, und ließ die geballte Rechte ganz ver. nehmlich auf die Tischplatte fallen. Aber Linchen," suchte micy mein Mann zu beschwichtigen, mach doch keinen Krach. Wenn Du mich heute cinsrea. kann ick beute an meinem Skatadend den schönsten Grand mit Vieren verlieren und siehst EU, Ms Geld wird uns dann in der Wirthschaft fehlen , , wenn Du freilich die Dienst müdchen nicht zu behandeln verstehst, " WaS?" rief ich wüthend, ich soll mein TlipnftmstbAf 11 nickt U behandeln verstehen? na, da hört doch wirklich verschiedenes auf. Sei Du doch mal erst einige Jahre grau, lerne Du erst mal sieden Dienstmädchen an, laß Dir doch erst mal all' die Impertinenzen dieser Personen gefallen, paß Du doch erst mal,. .." Oho. da merkte ich, daß ich mich mit den vier Wänden unterhielt, mein Mann hatte geräuschlos mit einer aal glatten Fixigkeit das Zimmer verlaffen. Um die altloflgleil oes scanne konnte ich mich aber jetzt wirklich nicht 1 kümmern. ES galt, die neue Minna! einzurichten und anzulernen. Ich zeigte , ihr die Wohnung, stellte sie den Kindern j vor und quartierte sie im Mädchengelaß ein. So ein bescheiden Müdchen hatte ich noch nie gehabt, die war ja beinahe schüchtern, sie sagte nichts weiter, wie danke Madame" und ia" und nein". Und dann wie merkwürdig , sie sprach das alles ganz hochdeutsch, sie berlinerte" gar nicht. Welch ein Glück für mich und für die Kinder. Na, daS sah ich ohne Weiteres ein, die Person mußte ich warm halten, da mußte ich schon hin und wieder ein Pflock zurück stecken, denn so was Gebildetes bekommt man nicht alle Tage wieder. :n den näcksten vier Wochen verlebte ich geradezu ein Idyll. Nein, diese Minna war einfach himmlisch. Früh, Schlag sechs Uhr auf dem Posten, mit den Kindern ein Herz und eine Seele, ein Muster von Ordnung und Reinlich seit, im Kochen perfekt ich mar ein fach baff ! Ich hatte noch nie ein Mädchen ge hallt hn8 derartiges Verständnis! für die Pflichten einer Hausfrau besitzt, wie Sie Minna," lobe ich. Ach, gnädige Frau." wehrte sie das Lob ab: ich habe ja lange genug einem Haushalt vorgestanden." sie erröthete und fuhr dann hastig fort: wo ich früher war. war Madame sehr oft krank (58 war brav von ?ibnen. daß Sie dem Manne die Hausfrau zum Theil ersetzt haben," meinte ich ganz gerührt. Nun, auch ich kann 'mal krank werden, und dann weiß ich doch, daß mein Mann nichts entbehren wird, das ift mir ein großer Trost." Minna verschwand in ibrer aeräusck- losen Weise, es kam mir aber so vor, als ob die Tassen, die sie eben hinaus trug, lebhaft gegen einander klirrten. Die Kinder behütete sie mit fast müt terlicher Zärtlichkeit, die hingen mehr an Minna, als an mir. Was Minna für Märchen und Geschichten zu erzählen wußte, das mar geradezu reizend. Von der Here, vom Däumling, vom Men schenfreffer, von Robinson, vom Leder ftrumpf. Wo nur Minna alle die Geschichten her weiß?" fragte ich eines Mittags meinen Mann. Der zuckte die Achseln, aber mein kunae rief triumvbirend: Oho. Minna weiß noch viel andere Geschichten sie hat ja ihren Kindern auch immer so nette Sachen vorerzühlt " Halt doch Deinen voreiligen Mund", verwies ich den Bengel. Du bist gar nirfit npfraiit worden, und wenn Du gefragt würdest, waS könntest Du denn wiffen! Mrnna hat doch keine Kinder!" I Doch." dedarrte der Junge, zwei Kinder hat sie. einen Jungen und ein Mädchen, ich habe ja daS lld fjf sehen, sie hat mik'S gezeigt " Wir mußten Beide lachen, Äck. Kß tzk Dummheit." sagte ich dem Jungen, wer weiß, waS Minna Dir für eine Photographie gezeigt hat." "DaS Mädchen entwickelte sich mehr und mehr zu einem Phänomen. Minna verkehrte nicht mit den übrigen dienst- ( baren Geistern im Hause . sie klatschte ; nicht, sie bändelte sogar mit der Por- tierssrau nicht den leisesten Klatsch an. : Zu mir war sie so zuvorkommend, wie ; !keS noch kein Mädchen gewesen war. Nur meinem Manne ging sie geflifscnt. : an dem Wege. DaS konnte ich ihr nun allerdings nicht verdenken, aber mit der Zeit wurde mir das etwaS auf fällig. .Minna scheint großen Respekt vor Dir zu haben." forschte ich eines Tages meinen Mann auS, sie sucht immer ei nen großen Bogen um Dich. Ist das Dir nicht schon ausgefallen V ; Ja, ich weiß nicht " sagte der so recht bedächtig, diese Minna d,e muß ich schon 'mal irgend wo gesehen haben aber ich kaun mir den Kops zerbrechen ich erinnere mich nicht mehr daran." Schließlich entdeckte ich noch eine merk würdige Eigenschaft an Minna; sie hatte einen fast unhördaren Ä.riri unocyrl. in ihren schmarzen Strümpfen ilog sie a la Trilbv über den Korridor. Als ich einmal daS Wäschespind revidirte. fühlte ich. daß mir Jemand zusah. Minna stand hinter mir. ich hatte nicht gehört, daß sie in S Zimmer getreten war. AIS ein iinschrelvevrles von mei ner Mutter gekommen mar, der mir die ZinSherabsetzung eines Hvpothekenbrie. feS ankündigte und zugleich eine Aus. fertigung der neuen Dolumenie oracyie. kam 'eS mir so vor, als ob ich diese nicht allein läse; ich wandte mich um . Minna bückte sich plötzlich zur Erde und rollte den Teppich zusammen. Als ich am Geburtstage unsere? Töchterchens un sere Familienkaffette hervorgeholt hatte. um in dieser das reichem einer muui zu bergen, spürte ich einen Luftzug: im Rahmen der Thür, die ganz geräuschlos geöffnet worden, stand Minna Ich habe eine Bitte, gnädige Frau." sagte sie. indem sie einen liebevollen Blick über die Kassette schweifen ließ, morgen kommt meine Cousine auS der Provinz. Das ift ein armeS Mädchen, die möchte sich hier eine neue Stellung suchen. Würden Sie nicht die Freund lichkeit.. ..?" Im Mädchengelaß wird s etwa eng hergehen," meinte ich. Ja. da schon." antwortete sie. und es schien mir, als ob wieder ein plötz liifier Kckein von Rotb das blaffe Gesicht überdunkelte ; meine Cousine und ich find zwar von früher her an das engste Zusammenleben gewöhnt, aber wenn Sie die Güte haben möchten " Na ia, wenn's so steht." ich war überaus gnädig gestimmt, könnte man für Ihre Cousine ein Bett aufschlagen im Corridor: vielleicht gebe ich das Fremdenzimmer her es ift doch ein an ständiges Mädchen?" Und ob," erklärte Minna ernsten Tone. Sie sollten sie mal sehen, etwa aröker als ick. blasieS Gesicht. aschblondes Haar sie war lange Jahre in Staatsbetrieben beschäftigt, ne war Mädchen bei einem Gefängniß-Beamten in meiner Leimatk." Nun gut." entschied ich, dann soll in Rett im Kremdermmmer ausgestellt werden. Lange Zeit wird sich Ihre Cousine doch nicht aufhalten?" Ach bewahre," antwortete Minna ms, sobald eine Stellung gesunden. tritt sie dieselbe an. Ich werde ihr schon behülflich sein, daß sie was Or dentlicheS findet." Am Abend kam die Cousine. Ich sah sie einmal flüchtig im Corridor, in wel chem Minna vergeffen hatte, die Ga flamme anzustecken. Nun, hübsch war hn TOsthAen nickt: arok, starkknochig. von fahler Gesichtsfarbe, auf der Stirn eine Narbe; es kam mir sogar vor, als ob es Puder ausgeiegl yane. yre Stimme klang merkwürdig rauh, na, in einem feinen Haufe würde die wohl nicht Stellung erhalten. Meinem Manne erzählte ich, daß Minna Besuch bekommen habe. Na weiht Du," meinte er und legte die 5tii in Kalten. ..Deine Minna gefüllt mir gar nicht. Dieses Umherschleichen von dem raueniimmer aesäUt mn nickt. Als ick beute Moraen das Geld wegschloß, das der Briefträger gebracht hatte, stand sie plötzlich hinter mir und glotzte m die Schublade, in welche ich die Goldstücke zu den übrigen legte. Am liebsten wäre mn, sie wäre erst wie der zum Tempel hinaus. Sooo," dehnte ich. jetzt fängst Du wohl an. die Dienstmädchen zu chikani ren. Wenn Du weiter nichts an Minna auszusetzen haft, so ist dies herzlich we nig Sie wird heute Morgen etwas in Deinem Arbeitszimmer zu thun gehabt haben, da ift doch sehr einfach." Ack was. u tbun gehabt haben." brummte der Mann, mir paßt die ganze Galgenphysiognomie nicht. Wenn ich blos wüßte, wo ich dies Weib schon gesehen hätte Na, vielleicht fällt mir'S über Nacht ein." AIS ich am anderen Morgen meinen Sann binaus schickte, damit ihn Minna für den Gang zur Schule zurecht machen sollte, kam er nach einer Weile wieder und erklärte. Minna sei in der Küche nicht zu finden. . Dann wird sie in ih rer Stube sein." sagte ich und drehte mich auf die andere Seite, um noch ein Stündchen zu ruhen. Kaum war ich adermal? eingenickt, alö der Junge wiederkam noch immer im Nachtge wand: Minna sei auch in ihrer Stube nicht. Sie wird im Fremdenzimmer sein, um ihre Cousine zu wecken." rief ich. E- verging.eine Weile, dann iam , er wieder und meldete, beide Thüren zum Fremdenzimmer seien geschlossen,, eZ brenne in der Küche noch kein Feuer ! und Minna'S Reisekord stehe auch nicht , mehr im Corridor. Ich stand gähnend auf nicht ein-! mal meine Nachtruhe wurde mir ge- j gönnt. Im Corridor sah eS muft und ; leer au, an den Kleiderriegeln hingen j nur einige Kindersachen. In einer Ecke i , last ein Bündel: eine Schürze, eine ! Taille, ein grauenrock. Bon Minna mar nichts zu sehen und zu hören, ihr Korb war verschwunden, daS Fremden zimiiier verschlossen. Ich klopfte auS Leibeskräften. Niemand öffnete ! Er i füllt von dingen Ahnungen, eilte ich !in'S Schlafzimmer und meckte ziemlich unsanft meinen Mann. Minna ist 1 verschwunden!" rief ich ihm ,u. Dem Himmel sei Dank." seufzte er. wir können froh sein, daß dieser un ! heimliche Drachen davongeflattert ift." Ader es ist Etwas nicht in ro nung," lamentirte ich; ihr Korb ift auch weg. am ttleiderriegel hängen weder Dem Rock, noch Dein Sommer Paletot. Dein Hut ist auch nicht mehr da.. .." Na nu." staunte mein Mann und war mit einem Satze aus dem Bett. 6r nahm ffck kaum mm Ankleiden die Zeit, um sofort auf den KriegSschau platz" abzugehen. Mit dem zweiten Schlüffel wurde daS Fremdenzimmer geöffnet; es war leer da ausge schlagene Bett stand unberührt in der Ecke. Im Speisezimmer stand die Thür deS Büffets offen der Sltoertanen mar verschwunden! Di, ?kiir des Nertikom- mar nur angelehnt, die Kaffette mar ver schwunden! DaS Schubfach in meines ManneS Schreibfach war erbrochen, das Geld war verschwunden! Dacht ich' doch, daß dieses Frauen zimmer mit dem Spitzdubengesicht uns hineinlegen würde. " knirschte mein Mann ingrimmig. Dann fuhr er nach der Polizei. Nach zwei Stunden schickte er eine Rohrpoftkarte, ich solle mich um iz Uhr auf dem Zimmer No. 28 des Prä fidiumS einfinden. Dort wurde mir ein dickeS Album vorgelegt. Die Böh mert." sagte der eine Beamte, Seite 21, Personalakten find fchon hier, ein Herr hat heute Morgen reklamirt. Auf Seite 21 wurde mir eine Photographie gezeigt. Die Minna!" rief ich unwill kürlich aus. Dann griff der Beamte nach einem anderen Bande. August Böhmert. Seite 40." Er schlägt das Album auf und zeigte auf die Photo graphie eines Mannes. Minna's Cou sine,' entfuhr es mir unwillkürlich war derselbe starkknockiae Oderkör- per. das Mädchengesicht, die Narve aus der Stnn. Stimmt," sagt der Beamte, das ist ein netteS Pärchen. Er ift vor gestern erst aus dem Zuchthause ent lassen morden und hat gleich Mieder einen guten gang gemacht. Ausbaldo mert hat das feine Frau. na, das ift eine Geriffene . , . . Wiffen möcht' ich nur, mo sie die beiden Kinder unterge bracht hat." Jetzt weiß ich ganz genau, wo ich dieses unverschämte Gesicht gesehen habe." sagte Abends mein Mann, als ich das letzte Mal Geschworener war, haben wir auf ihre Aussagen hin den Angeklagten freigesprochen. Wir woll ten ihr zuerst nicht so recht glauben, aber sie hatte ihre Aussagen beeidet Wie man sich täuschen kann." Ja, wie man sich täuschen kann," jVMnm.te ick und weinte dem Silber- zeug, der Kaffette und dem Gelde einen Niagarasall von Thränen nach. Rrieg! Ekzähliing von Hermann Heiberg. ZieitunaStrüger liefen durch die Ktraken und riefen daS Neueste aus Eine Schlacht, eine furchtbare Schlacht war geschlagen, und in der isrtra'Aum mtr hie anck sie. die iunae krau des Handwerkers Ernst Wölk, sich eben von dem vorüberftürmenden Ausrufer, iu angstvoller Sorge getrieben, eingehan delt hatte, war mit schonungsloser Schlichtheit berichtet, daß das sechzigste R?aim?nt satt aan, aukaerieben sei. Tausende ruhten todt, blutend, verwun det oder verschmachtend ohne Hülfe und Nahrung auf dem Kampfplatz. Für Augenblicke stand die junge Frau nach dem Lesen wie gelähmt. Das Schrecklichste malte sie sich aus. Auch ihr Mann war der Kriegsnoth zum Opfer gefallen! Wenn daS Glück sie besonders begünstigte, dannwarf sie vielleicht noch einen letzten scheideblick auf den Todten, auf den, welchen sie vor einem Jahre geheirathet, und dem sie vor Kurzem einen Knaben geboren hatte. Eben ließ er drinnen in der Wiege seine Stimme vernehmen, ließ sie um so mehr zusammenschaudern, da dem unschuldigen Geschöpf nun vielleicht der Bater genommen, ehe er ihn ge kannt hatte. Aber die Summe all' dieser Gedanken. Eindrücke und Bor ; stellungen ließ sie auch einen Entschluß silNaN. Sie begab sich zu ihrer Nachbarin, erklärte dieser ihren Entschluß, sich auf den Krie-sichauplatz begeben zu wollen, ihren Mann zu suchen, ihn zu pflegen und heim zu dringen sollte er aber unter den Todten sein, ihm wenigstens noch einmal in' Angesicht zu schauen. Und so geschah'S. In ihren Adftchien unterstützt von dieier theilnehmenden und zu Diensten l,,,Il, (? 9if mit hrnt Nothwendigsten ausgerüstet, zu einem ihr befreundeten alten Fuhrmann, de wog ihn, sogleich anzuspannen und sie nach dem etwa sechs Stunden entfernten Schlachtfelde zu iahren. Bier Stunden fuhren sie. Im mer ging's im scharfen Trabe vor märtSi meist wortkarg saßen sie neben-' l einander, sie, die mit Aengften er füllte grau und der alte, gutherzige !Mann, der Kutfcher, der wiederholt schwer aufathmete, offenbar nur mit ! Anstrengung die Zügel lenkte, über ! Haupt der einmal übernommenen Auf- gäbe aus Pflicht Genüge that, uno dann plötzlich mit einer Wegbiegung fiel er hinten über, und als die Frau, erschrocken, entsetzt, erst nach der Leine griff, um die Thiere zum Stehen zu bringen und dann nach dem Alten sah. lagen weiße Farben aus seinem Antlitz. und der Korper mar ohne Bewegung und Leben. Und wirklich war er todt. Ein Herzschlag hatte ihn. den bereits lange Leidenden, jählings getroffen. Was nun? Die junge Frau bettete ihn, so gut. wie fie konnte, raffte sich aus gegen Un ruhe. Sorge und Angst, und nahm selbst die ZÜgel in die Hand : Hier ein Todter, aver oori oieueicyl noch ein Lebender, er. ihr Mann, zu! dem es sie drängte mit allen Fibern. Nach fernerer halbstündiger Fahrt kam fie an einem alleinstehenden, hart an der Landstraße liegenden Gehöst vorüber, in dem, man sah'S, feindliche Truppen auch unbarmherzig akbauki hatten. Dennoch hielt sie ! fie wollte die Bewohner ansprechen, den Todten auszunehmen, diS ste ihn etwa wieder abholte. Sie stieg vom Wagen ab und trat in' Haus. , , Nichts ! Keine menschliche Seele ! Todtenstllle. Aber jetzt Stöhnen und dann hinterher Kinderwimmern. Hin ten in einem Gemach im Bett, lag eine Frau, eine Wöchnerin, die sich sichtlich mit der letzten Kraft und Willens-nnsti-knanna emvorricktete, als Agnes Wölk die Thür öffnete. Und gleich gingen flehende Worte auS ihrem Munde. Um der Barmherzigkeit willen, der liebe Gott sandte Sie mir neh men Sie sich meines KindeS an," stöhnte die Leidende. Ich bin zum Sterben krank, bin ganz allein im Haufe, alles ist von den Soldaten ausgeräumt und verzehrt. Mein Mann ift fort, Nah rung herbeizuschaffen. Doch ift er nicht zurückgekehrt seit zwei Tagen. NiN?jcht kebrt er nie wieder. Mein armes Kind ist ohne Nahrung feit gestern. Es stirbt, wenn eS nicht Milch bekommt. Ge hen sie DaS war da? letzte Wort, deffen sie sähig war ! dann fiel fie zurück, bleich, kraftlos, von einer Ohnmacht über wältigt. In dem Innern der dangen Frau erhoben sich die widerstreitendsten Em- vnndunaen. An eine, die eldfl aller YUlse oe- durfte, die nur sich hatte, erging d,e Aufforderung, ein umfangreiche !vien fchenwerk zu thun, der Wöchnerin Nah runa einzuflößen, fie aufzurichten, wo- möglich vorläufig an ihrer Seite zu bleiben und für das fremde xtno m gleichem Umfang zu sorgen. That fie'Z nicht, fiarven ste siqer Beide ! Gemiß. fie mußte solche LtebeSpflicht üben. Und dann doch wieder frnt nickt Dein Mann größere An- fprüche an Deine werkthütige Liebe! Haft Du Dich nicht um seinetwillen aufgemacht? Kann nicht jeder Augen blick Verzug vielleicht über Tod und Leben entscheidend sein ! Wahrlich, ein grausamer, ein fürch terlicher Kampf, auch ein Kampf, wenn schon nur einer mit dem eigenen Gemis sen, mit dem Ich, das laut redete und rief : Geh', fliehe Du darfst nicht bleiben, nimm höchstens rasch von Del nem Borratb. aieb davon der Kranken, iU6e hpm fremden Kinde ebenfalls neueS Leben ein und überlaste fie dann ihrem Schicksal." ?!a. so sollte es wenigstens sein ! Sie lief hinaus und holte ihre Landtasche link kann tbat fie in fliegender Hast wa ikre Mensckenliebe ibr eingab. Es gelang ihr auch, die Kranke zum Leben zurückzubringen und dem schmachtenden Kinde die yungerquaten zu mitoern ihm aufzuhelfen. Wädrend fie so handelte, sah die Hülflose fie mit einem Blicke der Dank darleit an, bei dem ihr Herz schmolz. Und dann sprach Jene inbrünstig flehend : O, liebe, gute Frau, verlas sen Sie mich nicht, verlassen Sie wenigstens mein Kind nicht. Können Sie hier nicht bleiben, nehmen Sie es mit. Muß ich sterben wohlan aber retten Sie mein Kind, mein süßes Kind." Furchtbare Martern zogen durch das Innere der jungen Frau. Aber das gepreßte Herz mußte lösen, was auf ihm ruhte mit unerträglicher Beüngfti gung. So redete sie und erklärte : Ich kann nicht mehr thun, als ich that. So so steht'S mit mir. Die Sorge um meinen Mann folterte mich halb zu !ode. Nun wollen cit, daß ich bleibe." Ader wahrend fie so sprach, fiel ihr Blick auf daS schuldlose Geschöpf, wie ti noch immer gierig die Nahrung auf sog. wie sichtlich die rüste sich hoben, wie Leben in das schon bald dem Ster den preisgegebene kleine Erdenkind zu rückkehrte. Und um so länger wahrte der furcht- h.ir innirp Onrnllf an alt nun die lirnir ner Auzen. Frau: Nein, das ift aber doch zu stark! t kommst Du schon wieder so spat au dem WirthShauie und kannst, wie ich sehe, kaum mehr gerade stehen. Pfui, schäme Dich! Welche Oual sür eine gebildete Frau wie ich. klneii solchen gemeinen Mann zu de fitzn!" Mann, Na legt kör' aus. Du willst 'ne gebildete Frau sein und un- Kranke, von Angst ergriffen. Jene , teröslitn noaj mm wurde fie verlaffen. plötzlich abermals, mit emem besoffenen Kerl? Schöne uirückfiel und unter einem unheimlichen Bildung!" Laut die Augen schloß. 7T7 . War's ein Zeichen vom Schicksal? lAlltMi Sollte fie nun rasch davon eilen?, Student (der ein Konversation? Vielleicht Schon stellte sie sich vor. Lexikon zur Ansicht bekommen hat): daß sie wieder den Wagen bestieg. Da!. .Sehen Sie. Frau Müller, m diesen gedachte sie auch wieder deS Todten. Er Büchern steht alle drin, waS ie nur mkt. doch von ibr erN llier geoeuei . winen uoun. werden. Noch unter ihren neuen Zweifeln ge wann die Kranke nochmals Kraft, legte, da eben Jene daS Kind in die Wiege zurücklegen wollte, einen solchen Au? druck angstvollen Flehen? in ihre Züge. da die lunge grau, nun aucy umr Hau?wirthin lunterdrechcnd Ach. dann sehen Sie doch 'mal nach, wann ich endlich meine Miethe von Ihnen kriege!" Unter Brautleuten. Sie: Nickt wadr. lieber Fri, Du vlltt im luiiu; u1"1' " i - ' w wältigt von ' den Gemütsbewegungen. ! gehst gleich mal zu meiner Freundin in einen Stubl fiel, die Hände an die! Helene und bittest sie. morgen zu un? weinenden Augen preßte und nichts zu kommen." Anker? ,u saaen wukte. als : Ewiger, gnädiger Gott ! Hilf mir auS der Noth. Was soll ich thun? Ich liege auf den Knieen und bitte. Gieb mir em Zeichen. daS meine Seele nicht mehr schwanken laßt." In diesem Augenblick hörte man draußen Peitschenknallen. Wagenge, rausch, dann Sprechen, dann eilige Gehen, und dann im nächsten öffnete fich die Thür, und ein Mann mit einem Gemisch von Unruhe, Sorge und Er- Wartung er chien in der Nennung, Er: Aber, liebes Kind, die wohnt ja sehr weit." Sie: Was. da? ift Dir schon zu weit, und vor einer Stunde sagtest Du noch zu mir. Du wärst im Stande, sür mich bis an'? Ende der Welt zu gehen?!" kzcchster Lgsi?,ns. Frau: Ich begreife nicht, daß Du jede?mal beim AuSbruch eines heftigen Gewitters nach dem Rathskeller eilst." mann. Der RatbbauStburm hat NJlUllUlU eiJUJlCil m 5,, rr " , i stürzte an da? Bett der Frau und warf ! den ficherften Blitzableiter in der ganzen zugleich einen angstvoll fragenden Blick auf die Wiege uno einen eriiaumen au, die Fremde. Aber er sprach auch haftig. erregt: Gott sei Dank '. Du lebst, meine Anna und unser Kind! Ich konnte nicht früher kommen. Sie hielten mich an al? Spion. Ich war auf dem Schlacht feld. Ich bringe auch einen Verwun beten im Wagen, aber auch Nahrung? Mittel, Speise, Getränke. Gleich will ich den Armen in'Z HauS schaffen. Und Stadt!" verplappert. Fräulein: Sparen Sie Ihre Worte, Herr von Stahlderg. ich werde niemals heiraihen." Herr von Stahlberg: Aber was werden gnädiges Fräulein mit Ihrem koloffalen Vermögen anfangen?" tflptimlStniis. 6rht alte Jungfer: ..Aetst sehen uns IIU UUl ZUUICU l" 3 Vu" lT!I"' I . T tjti x. s. Sie wer sind Sie?" schloß er, halb zu , die Männer schon Nicht mehr an, und der 'jungen Frau gewendet, halb zu wir sind doch erst wenig über die Dreißig seinem eigenen Weibe, in deren Zügen j waS wird das erst in zehn Jahren r? ri, .!. M f t fifidtt ! Htdrhirn 1 " na) alle iViullswonne vitmuii "., "" die sich auf einem menschlichen Antlitz wiederspiegeln können. Ader Jene, oie Fremde, hatte keine Antwort gegeben. Sie war, von einem hoffenden Gedanken iäblinas erfaßt, binaus und an des j ManneS Geführt geflogen. Und dann ! hörten die drinnen draußen einen ! Klücksfchrei und einen seligen Jubelton, der ihr Inneres tief bewegte. Die junge grau hatte Denjenigen gefunden, den zu finden ihre Seele den is;,hfpr slrmfnVht. (?t hatte ibr Der ! gölten, waS ein fühlender Mensch in Zweite: Vielleicht ift dann unser Alter in Bergeffenheit gerathen!" verfrühter Triumph. Radfahrer: Immer noch Droschken heute, wo da? Fahrrad die Welt be herrscht ! Ein zu drolliger Anblick ! Natürlich sitzt ein alte? Weib d'rinnen! wer auch sonst würde fich dieses ver stntfluthlichen Vehikels noch bebte nen!? iN a ch o e m er mit dem Rade gestürzt ist und dieses z e r uuiim, ums un i""" o - , iri c der vergangenen Stunde Barmherziges brachen bat): Em wahre? n min cn. k tifCXfltn if, an Jenen gethan. Geistesgegenwart. Eine wandernde Schauspielertruppe gab jüngst in eincm Städtchen Schott land? Vorstellungen, machte aber keine besonderen Geschäfte und blieb die Gas N,,,1PN Mmllna. a er eme n eine- Abends ein Beamter der GaSgesellschaft Glück für mich, daß zufällig diese Droschke des Weges kam: ich wüßte sonst nicht, wie ich heute nach Hause kommen könnte!" 5ut gesprochen, Frau: Nicht wahr, lieber Richard, dieses Jabr kaufst Du mir zum Ge burtstag ein seidenes Kleid?" ferr- ftm fiHl' PtNMsll, ivlflU. für ruti'.u- ciu -ctuiu.v .-ni"i-7-i vv v"' i ' z ' 1 und verlangte sofortige Bezahlung der ! wen schmückst Du Dich eigentlich ( r 5 -:s.: Cft ,...,,, cv,, . XilA (TM, ... fvniöM In uuu wt.i..Mug.v i -1 " n- -u--T . i Rechnung, widrigenfalls augenblicklich die Zuleitung von Gas ausyoren ivuroe. Vergebens bat der geängstigt? Kaffirer um Frist, da der Direktor gerade selbst auf der Bühne mime. )er eamie wollte keine Sekunde wartm. Da warf fich der Kassirer in einen Mantel,, um gürtete sich mit dem Schwerte, setzte einen Federhut auf und betrat so auS gerüstet die Bühne, wo sein Direktor als Ritter Artbur tobte. Dann redete er ihn an: Verzeiht o Herr, daß ich Euch störe: Doch harrt ein Bote an deS SchloffeS Tbor Und heischt Tribut von Euch für Luft und iqt. Und wird ihm nicht gemährt, bedroht er UNS Mit Dunkelheit !" Geh' nur, ich folge Dir," erwiderte der Direktor, der die Situation begriff. Er eilte hinaus, beschwichtigte den unge stümen Mahner und konnte die Vor stellung ungestört fortsetzen. . flsrtiö wiii frnnon fnnttW yiUU. -UM- (vwvi. .,,,. . Natürlich für Dich!" Herr: So, nun da Werde ich Dir Wieder ein einfaches Mollkleid kaufen! In emem solchen gefüllst VU mir em schieden am allerbesten!" Tom und Jeny. Mein Gatte," sagte Frau Unerfah ren freudestrahlend, mird sparsam! nun Will er sich selbst rasieren. Als ich beute früh seine Taschen durchsuchte, fand ich die Rafiertaffe darin. Seine Freunde müffen fie ihm verehrt haben, denn es stand darauf: Tom und Jerry." Um Gotteswillen, " schrie Frau Lan gerwiß, daS ift ja ein SchnapSge tränk, da? ich meinem Manne nicht ab gewöhnen kann!" Und die Freundin ging traurig nach Hause, kaufte fich aber unterwegs einen neuen Earpet ausklopfn. Sein Grund. Aber, lieber Freund, Deine Frau stottert ja so furchtbar; daß Du die ge heirathet haft, wundert mich doch." n fi(i' 'rnrtt mein fltchpr fii l ,.Ou l"-1 i" befindet fich in Paris, wo fie unlängst ; wird nie eine Gardinenpredigt zusam in einem runden Gebäude, Palais ! menbringen." Die größte Btct,cle-Lcl,ranstalt Loshift. Wirth: Na, wie schmeckt Ihnen der Tropfen?" Gast: Entschuldigen Sie, ich bin kein ... Wafferkenner!" Nam, Sport" genannt, eröffnet wurde. DaS Bauwerk diente früher zur Aufstellung der Kriegs-Panoramen der berühmten Maler Detaille und De Neuville. die die Schlachten von Ehampignv und Rezon ville darstellten. Das unterste Stock werk enthält jetzt verschiedene Lese. roi i v iit -Ktittniflr ttflhptt arie- unu vuiutiuutjtuiu.. abgeschlossenen Räumen, wo Lernende! Ja hebe ,vrau, wenn Ihr Mann den Blin neugieriger Zuschauer ent , das gethan hat dann lesen sie ,h,n ,ogen bleiben. Bon dem Hauptstock-! doch mal ordentlich den Text! werke aus ist dann ein gewundener Geht ja mt! Kann ,a nit -Fahrweg in zwei getrennten Strecken liefen!" t: ..(, ,,,r TrtAfhifcp in her Mitte uis liutf Ti'jr" " , . angelegt. Bei einer Gesammthöhe von sweideuttg. 36 Fuß bat derselbe eine Steigerung Dichter: Herr Redakteur würden von nur -2h Pro,.! seine Länge beträgt ! Sie vielleicht meine Gedichte lesen ziemlich einen Kilometer. Redendem Redakteur: Wenn eS Ihre letzten Wege zieht fich ein langer Schirm mit sind, ja!" Landschaftsbildern hin, um der Jllu fio" der Radfahrenden zu Hilfe zu Mutter, Kinder, nehmt Euch jetzt kommen! und außerdem ist auch für ge , vor'm Baier in Acht ', Der Herr Doltor raumige Zuschauerplätze gesorgt. , hat ihm heut s Bier verboten I