Die theure Visa on Utta Hlck, .Ich Habe an Den ScabenonUl flt schnöden. Ctto. wirst sehen, in ein paar Zaz?n sind mir im Besitz von ;man,ig Mark ; ,T)ai sieht Dir mal wieder ähnlich. Better Fritz! Wie konntest Du so un überlegt handeln? Ersten? weitzt Du. das; Cnlel Rabenow such?wl!d werden kann, wenn er angepumpt wird Du kannst Dich auf eine nette Abkanzelung gefaßt machen und dann wie lumpig, jwanzig Mark!" Anpumpen? Lumpiz? Vetter Otto, alle Achtung vor Deiner jungen Weis h::t, aber wer sagt denn, dah ich den abcnonlel angepumpt habe? Und die zwanzig Mark find die Einleitung ge wifsermaßen daZ Entree zu dem. waZ kommen raub.' .51. aber wa? lislfi Du denn Mieder für einen Streich ausgeklügelt? Ich hoffe, daß Du mich aber cu? dem Spiele lastest, ich mochte nicht gerne bei dem adenonkel in Mißkredit kommen." EiegeZficher lehnte sich Fritz, die lan gen Beine mit Behagen von sich streckend, in den Stuhl zurück, mit überlegenem M&fydv, drehte er fein kleine? Schnurr bartchen. :l. .Nun wollen wir über die Sache nicht weiter reden, di- Du den goldigen Er folg vor Augen siehst und Du meine Genialität neidlos anerkennst." EZ war in einem ReftaurationSgar. ten feineren StylS. der Universitätsstadt 31., wo sich die beiden Vettern zum Frühschoppen niedergelassen hatten, Vetter Fritz wie immer unternehmungS. luftig.fidel, Better Otto in etwas mehr gedrückter Stimmung, denn der Erste war noch weit entfernt, und der lederne feuer- und diebessichere miniature Taschentresor ließ tief blicken, ohne etwas anderes als eine trostlose Leere zu zeigen. ' M , ! Einige Tage später. Unser Fntz fitzt bereits an seinem Stammtische im ReftaurationSgarten und schaut sinnend in den tiefblauen Himmel und daZ grüne Blättergewirr der alten Kasta nienbäume hinein. Endlich erschien auch Vetter Otto. Aber warum so sinnend?" fragte er nach der ersten Begrüßung. Ich mache Studien über die Farben Harmonie in der Natur. Siehe diese? tiefe Blau de? Himmel?, dieses satte Grün de? KastanienlaudeZ und diese? goldige Gelb de? Biere Poesie und Prosa auf'S Schönste vereint." Goldi. m Gb da fällt mir ein" und er ariff aleiÄmüthiq in sein Billettäschchen. entnahm diesem zwei Zehnmarkstücke und legte eine? dann vor Otto auf den Tisch. . Wa? soll da? heißen?" ..Brüderlich getheilt. E? ist die ftälrte der vom Radenonkel gesandten zwanzig Mark, da? Entree. wie ich Dir sagte." Nun wird mir die Sache aber zu toll' so laß doch endlich einmal lo? wa? Du denn gemacht haft, und wa? für Streiche Du noch machen willst." Ganz einfach: höre den Brief, den ich Rabenonkel schrieb, wortgetreu, so weit ich ihn noch weiß: Lieber Onkel. Du kennst ja meine Diva," die dänische Dogghüudin, lei der muß ich Du hast ja überhaupt gar keinen Hund." Da? thut ja nichts zur Sache, aber unterbrich mich nicht, Leider muß ich mich von diesem treuen Thiere trennen, denn die würdigen Stadtväter haben eine Hundesteuer von zwanzig Mark de schloffen, eine solche Ueberdürdung kann ein Student der Rechtswiffenschaften je doch nicht gutheißen und ertragen, und so muß ich denn da? Thier abschaffen. Aber wie? Infolge der hoaen Hunde steuer kauft hier kein Mensch einen Hund, und da habe ich mir gedacht, ob Du, lieber Onkel, die Diva nicht zu Dir nehmen willst." Du weißt doch, daß der Onkel Hunde nicht leiden mag," unterbrach Otto wieder den Bortragenden. .....nehmen willst. ? ist mir zwar sehr hart, da? kluge Thier man mm mit ihm sprechen wie Mit emem Menschen weggeben zu müssen, jetzt wo ich mich von ilim trennen soll, er kenne ich erst recht, wie theuer es mir ist, aber ich weiß keinen anderen Rath. Vielleicht weißt Du einen! :c. Dein treuer Neffe Fritz." ' , Und darauf schickte er Dir zwanzig Mark für Hundesteuer?" Ich bewundere Deinen Scharfsinn, Otto." Mit erhabener Ruhe knippste Fritz die Asche von seiner Cigarre und fuhr in gelaffenem Tone fort: Da? war der erste Streich, und der andere folgt so gleich. Ich lasse dem Onkel einige Tage Ruhe, dann erhält er einen zwei ten Brief. Ist e? nicht gegen alle Rechtsordnung, einen reichen Onkel zu besitzen, der keine Kinder hat und sich seinem studirenden Neffen gegenüber al? Harpagon, als rechter Rabenonkel zeigt? Ich fühle die Mission in mir, ihn von dieser recht?widrigen Idee zu heilen." tx 511? ob er den Sieg schon errungen, streckte er die langen Beine von sich, steckte die Hände in die Taschen und sah Otto mit einem fragend triumphirenden Wirf rtrt 0n min (nierle ns IM QtO I UlUllKllC n ßen Phlegma,, ich denke mir. daß der Radenonkel fich doch so leicht nicht von Dir über'? Ohr hauen laßt, und daß Der SNntagsgast. JchGVOOND !. Beilage ;um Nevraska Staats '.'lilzeiqer. 12. schließlich Du der Keheilte, oder sagen mir. Geleimte bist." ' J Eypr Herr Radenom. von der Better und Nichteiikchaar kurzmeg Radenonkel ge nannt, ein behäbiger Gutsherr mit freundlichem, gutmüthigem Gesicht, saß behaglich in seinem Wohnzimmer im Seffel und rauchte eine lange Preise Seme Gemahlin, geb. Löwe, brevi manu die Löwentante genannt, im Gemüth und GefichtsauSdruck da? passendste Seitenftuck zum Radenonkel, ; saß auf dem Sopha und strickte. ES war so still friedlich im Zimmer: in langen Wolkenstreifen zog der duftende Tabakrauch durch den Raum, und um ; die Stille so recht eindrucksvoll zu ma ! chen, summten ein paar Fliegen ihr träumerisches Baßliedchen. Und Herr Radenöw sann und sann. BumS! donnerte eS plötzlich wie ein Kanonenschlag in den stillen, tiefen Frieden. Erschreckt fuhr die Löwentante in die Höhe, daß die Stricknadeln ihren Händen entfuhren und klirrend zu Bo den sielen. Ader Mann, wie kannst Du einen so erschrecken ! WaS ist denn los?" Herr Radenow war mit seinem Sin- Nieren zu einem eiultat gelangt uno schloß die Gedankencalkulation mit ei nem Fauftschlag auf den Tisch. Er hatte einen offenen Brief neben sich aus dem Tische liegen, in den er von Zeit zu Zeit einen Blick geworfen hatte. Der Junge hat mich angeführt, je I mehr ich darüber nachdenke, desto klarer wird mir die Geschichte." und halblaut laS er den Brief zum wer weiß wievielten Male durch: Lieber Onkel! Ach die Schlechtigkeit der Menschen! Ich glaube, ich habe es Dir schon mitgetheilt, daß meine gute Diva vor einiger Zeit fünf Junge ge warfen hat so reizende Thiere, und geht da nun ein so schlechter Mensch hin und macht den Steuerleuten Anzeige von diesem frohen Ereigniß. Natürlich ist ein Hundefteuerzettel von fünf mal zwanzig Mark die Folge dieser schwarzen That. Hundert Mark für Hundesteuer! WaS bleibt mir anders übrig, als die Hunde zu ersäufen. Mit rauher Hand, aber thränenden Auges mußte ich das zarte Familiendand zerreißen: ich binde die jungen Hunde an eine Kordel und wandere mit ihnen zum Waffer. Da aber erkenne ich erst, welch' gefühlvolles Herz ich habe es war mir nicht mög lich. die armen Thiere umzubringen. Da kommt mir ein rettender Gedanke ! Der aute Onkel nimmt fte Dir ab, so mich mit Erkolg um den 'Verkauf der Hunde denttht. Mein Freund, der Gutsbesitzer Zitschmeier auf Gut Zitsch heim, Eisenbahnstation I. hier daft Du schon die Adreffe will Deine Diva mit den Jungen nehmen, den Preis sollst Dn bestimmen und die Thiere gleich per Bahn an seine Adreffe absenden. Mit herzlichem Gruß Dein Onkel. Mit einem gemiffen Gefühl der Be sriedigung. daß seine VorauZsagung eingetroffen, sagte itto Du hübsch in der Tinte, habe ich doch Recht behalten, daß Onkel so leicht nicht anzuführen sei. Und was nun?" Fritz sah seinen Vetter groß an. aber in Geldverlegenheit bist, so schreibe e? lieber geradeaus Deinem Radenonkel." 5ol&jtoub. ii nie Erzählung aus attki Fürst. Zc l von Paula Er war ein armer kleiner Junge, der Max Kundert. aber er hatte starke? fmifmrtnmfA3 ?nlmt llnh nlü ?r da sitzest gurch Vermittlung deS alten Pastor? in einem großen HandelZhauZ der Haupt' stadt als Lehrling untergebracht wurde, fühlte er fich in seinem Element. Gab 8 rti.'fh )lrhiit rtfttltit und Wirt? link der Schalk und übermüthige Luft blitzte j gyh in m und Fülle, so verschlug ihm mit hon 4flinm 'ilslfe miffl hm !.. Tjc.. ,r i ... . cmm.-. ihm aus den Augen. Daß man den Brief so auffaffen konnte, habe ich gar ihm oaS nichts. Er kannte keine Müdq keit und sein Stolz war eZ, die Kautt: nicht 'mal gedacht der Onkel hat sich i frieden zu stellen. Wie ein Eichhörn gerade ganz in meine Hlnde gegeben: er ist nun unrettbar verloren, enn daß Du weißt, es giebt weder einen Freund Zitschmeier, noch ein Gut Zitsch heim, ich bin zum Glück in der Gegend von . genau orientirt." WaS willst Du denn nun begin nen?" Otto sah Fritz ganz Verständniß loS an. Nun, die Hunde absenden! Wir gehen jetzt nebenan zum Schreinermei fter Spähn und bestellen eine Hunde versandtkifte : diese Kifte wird dann hübsch mit Stroh locker gefüllt, so daß Hunde darin sein könnten, und dann per Bahn an Herrn Zitschmeier de fördert." Fritz entwickelte diesen Plan mit der harmlosesten Miene von der Welt Otto machte ein dummes Gesicht dazu und sagte in der schwachen Hoff nung, Fritz von diesem sonderbaren Plane abzubringen: Die Sendung wird doch wieder zurück kommen." Soll sie auch," erwiderte Fritz. Und so kam es auch. Nach Tagen kam die Sendung zurück, Adressat nicht zu ermitteln war. zehn weil Herr und Frau Rabenow saßen ge müthlich dei'm Morgenkaffee. Ich bin doch gespannt." sagte Ersterer, wie Fritz sich aus der Affaire ziehen wird; er läßt immer noch Nicht? von sich hören. Ich hätte doch gar zu gerne sein ver dlüfftes Gesicht gesehen, al? er meinen Brief erhielt." Herr Rabenow rieb sich vergnügt die Hände bei dem Gedanken, seinen luftigen, übermüthigen Neffen einmal in die Klemme gebracht zu haben. Da kam der Poftbote und brachte die Briefe und Zeitungen. Ein ungewöhn lich großer Brief mit der Adreffe von dachte ich mir, und wirklich, lieber ' Fritz' Hand erregte sofort Herrn Rabe Onkel. Du könnte noch ein damit machen, e? find Thiere Und wieder schlug Hr. Rabenow mit der Hand auf den Tisch, daß e? schallte. Dieser Schlingel! Und er weiß doch, iti SSiinhn niM rtiiSttVIimt rttrtsr!" uyp y yHiiw ...wj . jj Geschüft now? Aufmerksamkeit. Er war doch werthvolle j ein wenig unsicher geworden, als er den Brief öffnete: er entnahm dem ouvert einen Eisenbahnsrachtbrief, eine Rech nung und Fritz' Brief. Dann begann er zu lesen. Die gute Löwentante guckte ihrem Manne über die Schulter und la? Ja, darum haft Du ihm doch die! mit. Das Schreiben aber lautete: hundert Mark geschickt, weil Du bange warft, er möchte Dir die Hunde auf den Hals schicken. Warum ereiferst Du Dich nun so gegen ihn!" Weil ich mich von dem Jungen habe anführen laffen. Aber," fuhr er fort und blinzelte vergnügt mit den Augen, denn ihm war plötzlich ein rächender Gedanke gekommen, ..nun will ich Dich in eine Patsche dringen, mein Herr Studiofu?, daß Du nicht ein, noch aus weißt. Frauchen," sagte er dann, meinst Du, der Fritz hätte nur einen einzigen Hund? Keinen hat er, sage ich Dir, seinen Onkel schröpfen wollte er, aber da? will ich ihm 'mal versalzen!" Da? weißt Du doch nicht sicher, ob e? nicht dennoch wahr ist mit den Hunden Lieber Onkel, da hast Du mir aber einen großen Kummer und Verlust be reitet. Vertrauen?selig. wie ich nun einmal bin, versende ich die Hunde wohlverpackt in einer Kiste (siehe einlie gende Rechnung über zwölf Mark) per Batm an die mir angegebene Adreffe. Wie aber erstaunte ich. als die Sendung mit dem Vermerk zurückkommt: Adres sat ift nicht zu ermitteln" (siehe einl. Frachtbrief über Frachtau?lage für Hin und Rückfracht u. f. w. dreiundzwanzig Mark). Geradezu überwältigend aber war mein Schmerz, al? ich die Kifte öffnete die Hunde waren sammt und sonder? todt verhungert. Meine Feder fträubt sich, meinen Schmerz über diesen Verlust zu schildern: dabei ist der materielle Verlust auch nicht gering. Die Lömentante befürchtete schon, e? : Die Diva ift unter Freunden einhun möchten ihrem Liebling?neffep, denn da? dertundfünfzig Mark werth, die fünf war der Fritz, einige Ungelegenheiten Jungen mindesten? dreißig Mark pro erwachsen. ! Stück, und da? haft Du , . . , doch ich Herr Rabenow aber sagte nichts ; er ; will Dir keine Vorwürfe machen r . v . . t i : jt r ' r-sr.i , . . r jl ..i. o.. ai ....... ..Z saß wieder behaglich in seinem Seffel und lann und sann: dann legte er ffch Briefpapier zurecht und nahm Feder und Tinte. Herr Rabenow schrieb. Der Tabakrauch bildete seine zerrissenen Wolkenftreisen wieder zusammen, die Fliegen begannen ihr eintönige?Brumm-! hatte er sann und sann lied wieder. Die traumhafte Ruhe war im Zimmer wieder hergestellt. Hier schaute Frau Rabenow auf. sie zerdrückte eine Thräne in ihrem Auge i und sah iuren Gatten vorwurfsvoll an. Der aber lege sich in seinen Seffel zu rück und that, was er in der DivaAn gelegenheit schon manchmal gethan Allmälig Schön, daß Du kommst," sagte Fritz zu seinem eben in fein Zimmer eintre tenden Vetter Otto, Du kannst mir et was behülflich fein." WaS giebt es denn, mein Lieber, hoffentlich etwas Vernünftiges!" Lies 'mal diesm Brief!" Otto nahm den Brief in Empfang, setzte sich und begann zu lesen: Lieder Fritz! Dein Brief hat mich gerührt und ge- Du daft große Dinge vor." I freut: gerührt über da? Schicksal Deiner .i. ;.;,,HCU im trrt- : (SttUfY nahm seine sinnende Miene einen fröh lichen Au?druck an. ., Löwentante. Lömentante!" sagte er, der Junge hat mich kurirt zwar das mit dem Fracht briefe, den er zur Beweislieferung bei fügte, kann ich mir nicht erklären, doch er muß mir Aufklärung darüber machen." Aber Mann, wa? giebt es da zu lachen, ich verstehe Dich gar nicht." Doch Herr Rabenow setzte fich eilendZ an seinen Schreibtisch, als könnte die Diva mit ihrer Nachkommenschaft wie- chen kletterte er bis zu den höchsten Re galen, um für die Kundschaft das Ver langte zu holen, stieg bald in die Bo denräume. bald in den Keller, eifrig be müht, die Kunden auf'S Beste zu bedie nen. Durch seinen gleiß erwarb er sich bald da? Vertrauen seine? Ehefs, avan cirte nach abgelaufener Lehrzeit zum wohlbestallten Eommi? und von da an immer aufmärt? bis zum ersten Buch Halter. Vierzehn Jahre mar Max im Hause. Jetzt erachtete er e? an der Zeit, sich selbftftändig zu machen. In seine Hei mathftadt zurückgekehrt, richtete er fich ein Geschäft ein, da? ihn reichlich er nährte. Ein Anderer an seiner Stelle wäre ganz zufrieden gewesen, nicht aber Max. der immer höher hinau? wollte. So reich zu werden wie sein ehemaliger sshef, dahin hing sein Ehr geiz. E? war vor dem Weihnacht?sefte, und der Laden voller Käufer. Wie in einem Bieneiuozwarm azwirrte und surrte er es da. Aber so Viele ihrer auch waren, Alle wurden von Kundert und feinem Lehrbuben mit möglichster Raschheit ab gefertigt. Das Gros der Kunden ver lief fich, nur in einer Ecke stand noch ein kleiner Junge, der sich in dem Lärm nicht hatte bemerkbar machen können. ..Was willst denn Du. Bursche?" Mein Meister, Glaser Holm, schickt mich um Glimmer," antwortete der Bub faft weinend, und ich krieg Prü gel, daß ich so lange nichts dring'." Gleich sollst haben, was Du verlangst. Pepi," wandte sich Max an seinen Lehr jungen, geh' in den Keller und hol' Glimmer." Pepi kehrte aus dem Keller mit leeren Händen zurück. Herr, ich hab' ein Faß aufgemacht, aber drinnen ift kein Glimmer, drinnen ift Goldftreu fand!" Max. obwohl auf's Höchste über rascht, behielt trotzdem feine Geistes gegenwart. Dummer Junge, Du kannst auch gar nichts finden !" rief er und eilte selbst in den Keller. Wunder über Wunder ! Er öffnete jedes der drei Fäßchen und aus jedem glänzte ihm nicht etwa werth loser Goldftreusand, sondern das reinste Gold entgegen. Er konnte kaum seinen Augen trauen. War da ein Zauber im Spiel? Wie ward der werthlose Glimmer in da? kostbare Metall ver wandelt? Da gab'? nur eine Erklärung dafür : Aus dem schiffe mußte eine Verwechselung vorgekommen sein, was in diesen bewegten Zeiten gar nicht er- ftaunlich war. Man zählte 1809, wo Napoleon? Heere alle Staaten über flutheten. Jetzt war Maxens Wunsch erfüllt, jetzt war er reich. Im höchsten Jubel dämmerte ihm der Gedanke auf, ob er denn dieses fremde Gut so ohne Weite res als sein Eigenthum betrachten könne ; doch bald wußte er feine Beden ken zu beschwichtigen. Wer würde sich in diesen unruhigen Zeitläuften um die verlorenen Schätze kümmern? Gott weiß, aus welchen fernen Landen sie kamen und wem fte gehörten. Max hatte nicht umsonst vierzehn Jahre bei seinem Chef zugebracht, wo er verschwenderische Pracht mit höchstem Comfort vereinigt sah. Jetzt konnte er ab die Herrlichkeiten, die ihn ehemals dort entzückten, für fich anschaffen. Ein stattliches Haus erhob sich gleich einem Paläste gegenüber der Brücke, ganz von Stein und Eisen erbaut, um jeder FeuerSgefahr zu trotzen, denn zu dama liger Zeit gab eS nach keine Feuerver sicherung. Dann gab War diesem prächtigen Heim eine junge, reizende Herrin, die er fich auS einer der ersten Bürgerfamilien holte. uno ihm eines TageS wieder entrissen werden könnten, quälte ihn unaufhor lich und senkte sich wie ein schwarzer Schatten vor ihm nieder, ihm jeden Genuß vergällend. Seine Frau, welche die Ursache sei neS geheimen Kummers nicht ahnte, versuchte alle Mögliche, ihren Gatten aufzuheitern. Sie veranlaßte ihn, öfters Spazierfahrten zu unternehmen, besaßen fie ja ihre eigene Equipage und die edelsten Pferde. So nahmen fte auch die Einladung eines benachbarten Gutsbesitzer? zum Erntefest an. In mitten der landischen Vergnügungen fühlte sich Max so wohl wie schon lange nicht. Endlich mußte an die Heimkehr gedacht werden, und mit Bedauern schied man von dem freundlichen Wirth. Al? fie sich auf halbem Wege befan den. sing die Sturmglocke zu läuten an, und Feuer, Feuer !" erschall es von allen Seiten. Auf Maxens Frage, wo eS brenne, antwortete ein Bursche . Ueber der Brücke, Euer Gnaden, ein kleines Haus." Unser HauS ift gott lob gut geschützt." sagte MarenS grau und zudem weiß die fie bei FeuerSgefahr nur eisernen Läden schließen muß." Schon näherte sich der Wagen der Stadt, und da ja was schwirrte da für ein feu riger Drache durch die Luft, einen pras feinden Funkenregen herniedersprühend? Von einem scharfen Windstoß gejagt, flog eine brennende Schindel gerade in der Richtung von Maxens HauS. Max sprang empor. Sieh, sieh !" rief er aufgeregt, wie der Drache sich an unserem Hause feftkrallt, wie er gierig an dem Fensterrahmen leckt, wie er immer größer und größer wird der gefräßige Drache !" Entsetzt blickte die junge Frau auf ihren Mann, der wie im Delirium sprach : an das HauS dachte fie nicht, da fie eS für feuersicher hielt. Aber der Kutscher hieb wie rasend auf die Pferde ein, denn er sah, wie die Flammen sei neS Herrn Haus ergriffen. Zu spät langte der Wagen an, er konnte nicht mehr in die Remise, die Pferde Nicht mehr in den Stall gebracht werden. Weinend und jammernd umstand die Dienerschaft ihren Gebieter, der selbst jedoch jetzt merkwürdig ruhig war. ja beinahe heiter, während feine Frau ganz untröstlich schien. Aber auch fie tröstete fich. Als fie und ihr Gatte später auf der Brand ftätte nach den Ueberresten ihrer Schätze suchten, da fanden fte so viel geschmol zenes Edelmetall und Brandftlber. daß Max wieder ein Geschäft wie das frü here eröffnen konnte. Und aus der Asche entstand mit neuem Mühen, mit neuem Fleiße ein neues HauS und eine glückliche Zukunft deS Besitzers, denn fie war selbstverdient I ger Jahren in London mit pneumi scheu, al'o hohlen und mit Luft gefuü ten Reifen versehen wurde, wa? ganz vorzügliche Resultate ergab. Später wurde diese Idee auch für Fahrräder aufgenommen, und zwar in folgender interessanter Weise. Ein damaliger khierarzt in Dublin, Dunlop, hatte ein zwölfjährige? Söhnchen, welches ein Fahrrad bekommen hatte. Er hatte, vielleicht in Erinnerung an den alten Wa;en. der längst vergessen wrr. um da? Rad feine? Sohne? einen mit einem Ventil versehenen lustdichten und mit gepreßter Luft gefüllten Gummischlauch gelegt und denselben mit der Felge durch Umwinden mit einem Leinwand streifen feft verbunden. Damit fuhr der Junge luftig herum, ohne daß die Neuerung besonder? beachtet wurde. Da wurde der Ort von einem englischen Radsahier besucht, der den Knaben vor fich hatte aus dem steinigen Wege. Er wunderte fich wie der Knabe so schnell iind flott den schlechten, unebenen Weg heraufkam, und erkannte sofort die Be deutung der Anordnung. Bon da da tirt der erhebliche Aufschwung der Fahr rüder. Dunlop ließ fich noch rechtzeitig den Schlauch Patentiren und hatte so wirklich Genuß von seiner Idee ; schnell verbreitete sich nämlich der vergessene pneumatische Reifen in alle Welk, wüh rend Cowper seine Verbesserung, denen da? Rad eigentlich seine Gedrauch?fähig keit verdankt, auf den Rath seiner Freunde, die die Bedeutung der Neue rung nicht erkannten, nicht hatte Paten tiren lassen. Die Anfänge des JahrradeS. Unter den Vorläufern de? heuttgen Fahrrades werden die vierrädrigen, durch den oder einen der Fahrer zu be wegenden Wagen von den Nürndergern Han? Horntfch und Torfler au? der Mitte, von dem Pariser Arzt Richard de la Rochette au? dem Ende de? 17. Jahrhunderts genannt. Dem gegen über wird, und wohl mit Recht, darauf aufmerksam gemacht, daß diese höchsten? als Vorläufer deS heutigen Dreirades gelten können, daß aber das Zweirad wegen seines nicht stabilen Gleichgewich teS wesentlich von jenen Maschinen ver schieden sei. Die ersten Zweiräder, so genannte Rennräder, die mit den Füßen vom Boden abgestoßen wurden, scheinen auch nicht, wie allgemein angenommen wird, auf den Freiherrn von Drais zu rückzugehen, sondern älteren Ursprunges zu sein. Die eigentliche Erfindung stammt auS dem Anfang der fünfziger Jahre, wo oer im Jahre 1312 geborene Jnftrumentenmacher Fischer zu Schwein furt das erfte Zweirad mit Trittkurdcl am Vorderrad, also ohne Kette, erbaute, mit federndem Sitz, welches genau die selben Dienste that wie unser heutige? Zweirad, nur viel unbequemer war. Der Apparat kam vor etwa 30 Jahren nach Paris und von dort nach Amerika, wo er wegen der unsanften Stöße, de nen man ausgesetzt war, den Namen Knochenschüttler" erhielt. Dieser Ap parat wurde, mehr als Spielerei, län gere Zeit gebraucht, bis ein besonderer Fortschritt erzielt wurde von einem ge wissen E. A. Cowper, der zuerst auf den Gedanken kam, die schweren, ftarren Speichen anders zu formen und die Was in die Luft verpafft wird. Unter dieser Überschrift veröffentlicht die Romanwelt" eine kleine Statistik Dienerschaft, daß ! des TabakverdraucheS in Spanien, wo überall die im Javre iHttimro oer .aoaicon sum d? Höhe von rund 62 Millionen Dollars erreichte: da nach jener Angade nur etwa ein Achtel der spanischen Be völterung dem Rauchen ergeben fein sollte, so ließ ftch für jeden Raucher eine jährliche Ausgabe von 15 bis 16 Dol lars für Tabak herausrechnen, eine ganz hübsche Summe, wahrend, auf den Kopf der Gesammtbevölkerung berech net, freilich der bescheidene Satz von KI. 75 bis KZ herauskommt, da? macht pro Kopf und Jahr nur U Pfund Ta bak aus. Da sind andere Nationen noch ganz andere Raucher. Nach einer soeben von E. V. Hewaro im Nine teenth Century" veröffentlichten Sta tiftik kommt auf den Kopf der britischen Gesammtbevölkerung mehr als das Doppelte jener Jahressumme, nämlich $4.25. Da in England die Zahl der Raucher ungefähr ein Viertel der Be vdlkerung ausmacht, so emsällt auf den einzelnen Raucher britischer Nationali tät allerdings ziemlich derselbe Jahres-, betrag, nur ein paar Mark mehr wie auf den spanischen Raucher. In Groß britannien und Irland hat der jährliche Tadakconfum die Menge von 73 Millio nen Pfund erreicht im Werthe von 123 Millionen Dollars. Da die Ausgaben der britischen Bevölkerung für Brot nur um etwa 5 Millionen Dollar? höher ftnd, so geben die Engländer faft ebenso viel für Tabak wie für Brot aus. Da bei sind diese wahre Waisenknaben gegen die mehr als dreimal so stark rauchen den Holländer. Während auf die 36z Millionen Einwohner der vereinigten Jnselreiche, wie wir sahen, 73 Millio nen Pfund Tabak jährlich kamen, also nur 2 Pfund pro Jahr und Kopf der Bevölkerung, beträgt in Holland der Durchschnitts Consum 7 Pfund, in Amerika 3z, in Schweden, Norwegen 2, in Frankreich 2 Pfund, hier also erst rangirt England ein: und dann erst kommen Italien. Rußland und Spa nien mit der bescheidenen Verbrauchs ziffer von 1 Pfund. Ueber Deutsch land sagt die Statistik nichts. Es wird aber wohl unter die Länder mit stark rauchender Bevölkerung zu reihen fein und dem freundnachdarlichen Oefter reich nicht viel nachgeben. Das Scho. In einer Provinzialftadt wird der Freischütz" aufgeführt. Da die Opern Gesellschaft sehr klein war, so mußte der Theater -Jnspicient auch den Maschi nisten bei den Verwandlungen in der Wokfsschlucht-Scene unterstützen. Der Jnspicient wandte fich deshalb an einen der Statisten und bat ihn, beim Kugel gießen KaZpar'Z dessen Ausrufe mit dem Echo zu begleiten. Der Statist war ein Sachse. Als Kaspar nun in die Schauer der Nacht die Kugelzahl hineinrief, folgte dem dumpfgrollenden EinZ ein Eins,' dem Zwei ein Zwei und so fort, bis Kaspar im tiefen Baß Fünf hervorstieß. Da schrie der Sachse hell und schmetternd: Finfe". Natür lich war das Halloh fertig. Nabe, die bis letzt durch die unteren Nun hätte Max eigentlich ganz glück- j Speichen auf der Felge ruhte, durch lich sein muffen, denn er belaß, was sein Herz begehrte. Aber sonderbar ! Als er mit allen seinen Einrichtungen und Anschaffungen zu HundSsamilie. gefreut habe ich mich, daß Du ein quteS, weicheS Herz in Dir entdeckt haft. Aber vergeblich haft Du ' erleiden. Deinen Onkel nicht angerufen, ich habe der lebendig werden, und schrieb: Lieber Neffe, anbei sende ich Dir die sich in Ruhe den Genünen deS Reich dreihundertfünfunddreißig Mark. Du ! thumS hingeben tonnte, da fehlte e? sollst durch Deinen Onkel keinen Verlust i ihm plötzlich an aller Leben?freude. Da? ift mir eine theure Diva ! Der Gedanke, daß seine Besitztümer geworden. Doch wenn Du mal wieder! nicht auf redliche Art erworben seien Drahtspeichen aufzuhängen: dadurch be kam das Rad eine der erforderlichen Haupteiaenfchaften, die Leichtiakeit. Ende war und j Dann hatte er damals auch schon einen Gummirersen aus die Felge gelegt, die dazu vorbereitet war, und auch dadurch eine erhebliche Verbefferung erzielt. Al? ein weiterer Fortschritt ift ein Wagen anzusehen, welcher in den dreißi vorweg genommen. Gatte (der um 3 Mir Morgen? nach Hause kommt, bevor seine Gattin noch den Mund zur Gardinenpredigt öffnet): Ja, so! Ich weiß, ich bin ein unnütz?? Mitglied der Gesellschaft: ich mache Dir da? Leben zur Qual: e? ist ein Elend, daß Du mich geheirathet haft. so, nun kannst Du ruhig schlafen ! Kafenibofbliitbc. . Wachtmeister (zum Einjährigen Zim vel, im Civil Opernsänger): Immer die Schenkel fest anlegen, sage ich. Denken Sie 'mal: Jl,r Gaul wäre 'n Schwan und Sie der fliegende Hollün der im Tannhäuser, und Sie ritten al? Meldereiter 'rein in Auerdach's Keller. "