wie ist so etwas möglich? ES ist eine LumpkNparade" im Ba taillon. D Herr Major, der von HauS aus etwas trage lft, und nicht gern für sem Geld mehr ibui , aiS er muß. hat eS in Folge eines höheren FingerzelgeS denn doch für nothwendig erachtet, sich einmal die Lumpen leinet , fferlS" anzusehen. qzach seiner Meinung lft solch ein Ai pell höherer Unfinn, daS die fünften Kicke nichts taugen, weis; er ja ganz m liau davon braucht er sich nicht erft htm n(rfvni lli MM. 0B Herr, wollen feie miaz uzer. drauft der tiapitün aus: DaS kann ich mir allein sagen, daß der Mann eS ver genm hat. Wie ift eS aber möglich, daß er eS vergefsen kann ?" Wieder rnnkt der Herr Premier in tieseS Nachdenken, dann sagt er: Dar am vermag ich wirklich keine Antwort zu geben. Herr Hauptmann, vielleicht ift der Mann von HauS auZ sehr ver änlich!" .. . .1;,. " Wl m m w Ä. . , , Einen Augendiia in oer v"1" i ftarr solche Frechheit ift ihm denn doch. in seinem ganzen milltarlicyen neu nk er dient schon über Zwanzig Jahre omct den "'che'il zu uoer yn vorgekommen. idm uei dem Appell von den Compagnie. - zzgraesetzte loS: öiefS blauer Dunft vorgemacht wlrd " Lieutenant, ich muß doch sehr b . weik er auch und .d.M. k d ZFZMStzmch, 1 vom Anlehen nicht dener werden. , j fto ,u de- S. 0 wozu? Balten Soll ich Ihnen sagen, wie eZ . tf wird höheren 0 jjjn- aß der Mann den obersten .- Tl.' HEUL LL l.W " . - v .u-t -w- Eichen an. , Xie Compagniett stellen in izorporai nfffnnhf ntten hatte ?" -M ' Du weint e5?" denkt der Lieutenant an .... f - iR Tm rniA M r M A lITin K, wnuv.i. i . u F5fflgftWPgS :a ; LZM?.. & S ; : gg u e. hi fl nternints der V"J'" Hinzu gesellt, bei der dritten wanden auch schon der Hauptniann der zweiten mit und bei der vierten folgt dem Herrn Major daS ganze ihm unterstellte Ossi zier( orps. Nicht jeder Mensch findet so schnell Nachfolger. . . Der Herr Major ist die tyront hin unter gegangen, ohne viel zu sagen, ihm hängt' die Sache zum Halle heraus" und dieselben edcnsarten wieder zu kauen, verspürt er anch keine Neigimg. Da macht der Herr Major plötzlich vor einem Manne der vierten Compag. nie Halt und mit ihm hült die ganze Suite. . ,t Athemlose Stille krampfhafte Spannung. Was halt den Schritt des Gewaltigen auf? Immer noch tiefes Schweigen. Herr Hauptmann, wie ist so etwas möglich?" Der Herr Major hat gesprochen. Was ift los? Neugierig reckt Alles die Köpfe, Einer sieht dem Anderen über die Schulter die Aelteren schieben die Jungeren mu einem Erlauben Sie" bei Seite. ift loS? Besonders neugierig, dies zu ersah ren, sind die übrigen Häuptlinge" sie haben schon die Notizbücher zur Hand genommen, um fich zu notiren, maS den Gewaltigen hntirt, damit dieser spe zielle Fall bei ihrer Compagnie nicht vorkommt. Herr Hauptmann nur möglich k Nun denn: nur durch Ihre 'Schuld ift so etwas möglich!" ... Durch meine Schu uld?" Der Herr Premier fallt vor Erstaunen beinahe aus seinen Stiefeln. Jawohl. Herr Lieutenant, nur durch Ihre Schuld, und außerdem bitte ich Sie, mich nicht zu unterbrechen, nicht zu sprechen. we..n Sie nicht gesragr find! Ein so alter Offizier könnte daZ nachgerade wiffen! Doch nicht davon wollte ich sprechen, das behalte ich mir für ein ar,dereS Mal vor; für heute will ich Ihnen nur sagen, daß ich mit der Art und Weise, wie Sie Ihre Inspektion führen, in der letzten Zeit absolut nicht einverstanden bin. absolut nicht!" Der Herr Premier macht vor lauter Erstaunen ein derartig dummes Gesicht, daß der Vorgesetzte für eine Sekunde un willkürlich schweigt. Ich habe es Ihnen schon lange ein mal sagen wollen, Herr Lieutenant, aber es bot sich mir keine Gelegenheit." DaS Gesicht des Herrn Premiers wird immer dümmer; eS hat dem Hauptmann an Gelegenheit" gefehlt, seinen Unter- i thanen zu reißen und ooaz yar er iyn Was reißen wollen ?" Wie ift Ifi etwas möglich l Sie kümrlern sich nicht genug um thre Leute t'err Lieutenant das füh- len die Leute sie merken, daß sie nicht genug unter Aufsicht sind sie werden ackläksta und sanaen an. zu bummeln. Tier heutige Nall beweist eS eklatant. hätten Sie cd um den Anzug der Leute wie ist so etwa ' gekümmert, so wäre so etwa- gar nicht ' ' i mÄrtltA Iiotnos-N " l.lnu, Hy,v,v... .. "-T- , . ... J... ,,cv vllle ,eyr um erzeiqung w ÄZ&TKB-' w, dritten öffnet den obersten Haken seines l iMm"""' , verreN' NU einige -wor e: - - BUT8.T0urn i i. mvK u i R . m. f ,,, f-.mn cnnen kkraacns. um den tein des Anstoßes entdecken zu können. Herr Hauptmann, ich frage Sie zum dritten und letzten Mal: wie lft so etwas möglich?" Einer schiebt und drängt den An deren, man tritt sich auf die Füße, ohne daran zu denken, für diesen unliebsamen Auftritt" um Entschuldigung zu bitten! man sragt gegenseitig: WaZ giebt's? Was ist los?" Und vlöklicb wiffen fie es Alle; der linke Flügelmann der dritten Eorporal schaft hat den obersten Rockknopf offen! Die Welt geht unter! Wie ift so etwas möglich? DaS hätte der Häuptling" aber doch sehen müffen! Der Herr Major hat auch endlich den letzten Mann bewundert und ruft nun die Offiziere zusammen. Meine Herren, nur einige ÄZvrie WaS mn Dri und Stelle erwähnt und halte es für überflüssig. eS ift noch einmal durch zusprechen. Sie. meine Herren Haupt leute. werden die Schäden, auf welche ich Sie aufmerksam machte, abstellen." Stumme Verbeugung Seitens der vier Häuptlinge". Nur Eines möchte ich gern wissen. Der eine Mann in Ihrer Compagnie, Herr Hauptmann, hatte den obersten Rockknopf offen. Wie ift so etwas mög iich? Ich muß Ihnen ganz ehrlich ge stehen. Herr Hauptmann, daß mir so etwas völlig unverständlich ift! Ich danke Ihnen sehr, meine Herren." Im Bewußtsein, seine Pflicht treu erfüllt zu haben, bcgiebt sich der Herr Major nach Hause, wo die theure Gattin und oer Kaffee auf ihn warten. Für ihn ift der Lumpenappell" vorbei. Nicht so für die vierte Compagnie. Der Herr Major hat eine Frage auf geworfen, die noch nicht beantwortet worden ift. Und diese Frage lautet: Wie ist so etwas möglich?" , Zunächst erkundigt sich der Häupt ling: Zu welcher OffizierZinspektion gehört der Mann?" Der Herr Premier tritt vor. Zu meiner. Herr Hauptmann." Ich danke den anderen Herren sehr. Sie, Her? Lieutenant, möchte ich noch einen Augenblick sprechen. Nun sagen Sie mir nur, wie ift es möglich, daß der Mann den obersten Rocklnopf offen hatte?" Für eine Minute versinkt der Herr Premier in tiefes Nachdenken, dann spricht er gelaffen das große Wort: Er wird verzeffen haben ihn zuzuknöpfen!" Aber nickt gründlich aenua." Dagegen läßt sich nichts einwenden über das Wort gründlich" kann man verschiedene Auffassung haben. Der Herr Premier gleicht in feinem Innern einem feuerspeienden Krater. Und der Häuptling fährt in seiner Strafrede fort und setzt seinem Unter gebenen auseinander, was er unter . gründlich" verstehe; er wolle m zwar nicht behaupten, daß seine Ansicht die allein richtige sei aber maßgebend wäre sie wenigstens für seine Offiziere, und ich muß doch sehr bitten, Herr Lieute nant, daß Sie. so lange Sie bei meiner Compagnie stehen, meine Ansicht zu der Ihrigen machen. Ich danke Ihnen sehr. Herr Lieutenant." Der Hüuptliug" geht und läßt sei nen Lieutenant wie einen begossenen Pudel auf dem Kasernenhofe stehen. verwundert blickt der unlergeoene pen flüstern möglich?" "Taut de bruit pour utie ornelete " bös Alles, weil ein Kerl in seiner Schafsdämlichkeit vergessen hat, den obersten Rockknopf zuzumachen! Und doch ift eS so leicht, daß man es vergißt. Wenn der Soldat sich den Rock angezogen hat. schließt er zuerst den Rockkragen, indem er denselben nicht mit der bloßen la main, sondern i w . . i . mr . . . ,, r.ti rrs. , mn oen aioa ajiappen aniaizi. vaim macht er zuerst den untersten Knopf zu, dnnn dn .weitunterfte'.! und so weiter. Sieben Knöpfe muß er zumachen aber e niht sg viele Menschen aus der Welt. die nicht bis drei zählen können, wie soll man daS von einem Soldaten, der nach Meinung feiner Vorgesetzten doch mei ftenS ein Rindvieh mit Eichenlaub und Schwertern" ift, verlangen, daß er mit tödtlicher Sicherheit bis sieden zählen kann ? Und sieben" ist dazu noch eine böse" Zahl ! Der Herr Premier geht endlich auch nach Haus. Er gehört zu den glllckli chen Naturen, die der Ansicht find, der Mensch im Allgemeinen und der Soldat im Besonderen habe zwei Ohren, damit zum anderen hinaus ginge, was in das eine hinein geht. Für ihn ist der Dienst in dem Augenblick vorüber, in dem er dem Kasernenhof den Rücken dreht im Dienst Soldat," außer Dienst Mensch", da ift sein Grundsatz. Wie find die Menschen zu beklagen, die den Dienst mit nach Hause neh men," die in ihren vier Wänden nichts Anderes sprechen und denken, als nur Kommiß, Kommiß, Kommiß ! Solche Leute nennt man Kommiß- henzfte und ein solcher ist der Haupl- mann der Königlichen Vierten. Am nüchft.n Morgen stebt die ßom pagnie auf dem Kasernenhof zum erer zieren bereit. Der Feldwebel, der meift mit Unrecht den Beinamen: die Mutter der Compagnie" führt laßt mit Sektto nen abschwenken und flucht wie ein Ber itrUr mei! bei dieser Gelegenheit die Leute ftch verlaufen, oder, wie es dei'm Kommiß heißt, weil die Schafe ihren Ktnll nickt nnden können. Manche sagen auch: Da rennt solch' i ein I5,e .nieder ein voco IN oie 'Aaiur ! Nun erscheint der Herr Hauptmann auf der Bildflachc. Der Feldwebel läßt ..einschwenken", der Herr Premier commandirt Stillgestanden richt Euch!" und geht dann dem Haupt mann entgegen, um ihm die Com pagnie in der Starke von so und so viel Unteroffizieren und Mannschaften zu melden." Ich danke sehr, bitte, lassen Sie rühren !" , Zu Befehl, Herr Hauptmann. Rührt Euch !" T)?t Feldwebel aedt auf den Hüupt- ling zu und meldet: Der Musketier Harfen hat heute Nacht die Kaserne, wie eS scheint, auf verbotenem Wege verlassen und ift bis zur Stunde noch nicht wieder zurückgekehrt." Armer Häuptling, daS raubt Dir für die nächsten acht Tage den Schlaf ! Du mußt die Sache dem Bataillon melden und das Bataillon dem Regiment. Das Regiment wird sich bei'm Bataillon er kundigen und das Bataillon ftch bei der Compagnie und die Compagnie, armer Häuptling, bist m, oer u vor oer Fronte stehst und nicht stolz wie einft Ludwig ein l'et&t c'est moi sprichst, sondern ängstlich ob der unangenehmen Dinge, di. da kommen. Deinen Feld wedel fragst : Wie ift so etwas nur möglich?" Der Kerl hat wahrscheinlich mitten in der Nacht Durft bekommen," flüstert der Premier seinem Sekond zu. Der Häuptling hört das ganz genau, aber er thut, als ob er gar nichts ge hört Hütte ; daS ift fo oft das Aller bequemste. Die Unteroffiziere!" ruft der Haupt mim die Untergebenen eilen herbei. Ich möchte mit Ihnen zwei Fülle besprechen, die in den letzten vierund ,w,in,il7 Stunden in der Compagnie vorgekommen sind, und die ich einfach nicht verstehe ; zwei Fälle, bei denen ich mich vergebens frage : Wie ift fo etwas nur möglich?" Gestern Nachmittag erschien bei dem Appell ein Mann, der den obersten Rockknopf offen hatte !" Der Herr Premier bekommt im Innern epileptische Krämpfe aber aS hilft's, er muß zuhören. Wäre eS ein gewöhnlicher Appell gewesen, fo wollte ich nichts dazu sagen aber es war ein Appell, den der Herr Major persönlich abhielt. Ich habe mir die Sache gestern zu Haus reichlich überlegt -" Solcher Unfinn sieht Dir ähnlich." denkt der Herr Premier. H und ich werde den Menschen be strafen. Damit ist aber der Fall für mich noch nicht erledigt. Ich möchte nielmebr an Sie Alle die ffraae richten. wie es möglich ist. daß ein Mann in solchem Anzuae zum Dienst kommen fnnnl" 3Vr Mensck bringt mich unter die Erde," stöhnt der Premier, ich kann eS nickt mebr mit empören oder im oe komme einen Gehirnfchlaa !" So führt er denn dll!chnell em Taschentuch an die Nase: Ich bitte den Herrn Hauptmann, einen Augenblick wegtreten zu dürfen. ikte ebr." antet die Antwort. Nach einer guten Viertelstunde kommt der en Premier auS dem Kasino, wo er mimischen einen oanac getrunken bat zurück. DaS Ereriieren bat schon begonnen, der Hauptmann spricht nur noch mn seinem Feldwebel und als oer Lieutenant sich zurückmeldet, hört er ge rade noch, wie der Hauptmann sagt : Aber unverständlich bleibt es mir doch, wie in etwas möglich ift " Und unverständlich wird es ihm blei- den, bis er eine? schönen Tage? den Abschied bekommt, und wenn er ihn de- kommt, so fragt er ftch : Wie ift fo etwas nur möglich? m , nhtr txni W.infc tiM 9tn Limonade reiAer.. Ader was war morgin an koche ich selbst." tai( Die Limonade schmeckte gar nicht Der junge Arzt erschrak, denn die süß. DaS kam daher, weil sie vorher Mazensrage spielte bei ihm irklich so viel genascht hatte. Eine verzmeiselte ; eme wesentliche Rolle. Jedoch gleich Idee! DaS Süße, nach dem Süßere:', daraus lächelte er. Diese zierliche Figur genossen, geht im Geschmack verloren, mit den flatternden blonden Locken ! folglich auch daZ Bittere, nach dem. konnte man sich nur schwer als Kuchen- Bitteren genossen. Vor einigen Zagen Beherrscherin vorstellen. Sie. war die hatte fte einen leichten Fiederansalt ge jüngere Tochter ein.S OberförfterS. ! habt, und ihr Gatte gab ihr Chinin. , AD. w . . - M TM ii - 1 Die altere war sreillch in alle ucgen. on oieiem omernen cmer uiver rour i Geheimnme eingeweiht morden, denn noch ein men uorlg. ven launeie r,c e lag doch nahe. Saß sie zuerst das in das lerglas ivre, scanne;. väterliche HauS verlassen werde; aber eS kam anders. Hertha heirathelc zuerst, und da der Freier durchaus nicht warten wollte, so mußte fie direkt von den Noten und Paftellftiften in daS ehe liche Heim Übersiedeln, ohne die Zwi ichenftufen der häuslichen Arbeiten ken nen gelernt zu haben. A lo Tu Will elVN locyen? n.,er Nun saß daS Ehepaar bei Tuch. So läute doch, damit das Essen ge bracht wird." Erst trinke ein GlaS Bitrt Du weißt, ich trinke immer erft nach dem Essen. Ader mir zur Gesellschaft SmolliS!" Ja. dann kann ich nicht widerstehen. nHVft!6 .ntiiisft mich. Wodcr willst rüulem Studentin! ,idu.it! Du aber die nöthig. Weisheit nehmen?" Brrr! Was ift Das? Das ift ja höllen Ralbsbraten und aringssalat Und ich will es !" Ich werde es aber nicht thun." ..Sertba !" O. Du bist abscheulich, Oskar." sagte die junge Frau, mühsam ihre Thränen niederkämpfend. Ein hal bes Jahr find wir erst verheirathet und schon spielst Du den Tyrannen." Aber ick " Sei nur still und laß mich aus- reden. Es handelt ftch nicht um die ffleininkeit. weaen der wir uns auaen- blicklich entzweit, die Sache ift einfach die : Du zankst, sobald Dir das Mit tagessen nicht schmeckt. Ich würde DaS erklärlich finden, wenn ich es gekocht Hütte, aber weshalb soll ich die Sünden der Adlerwirthin auSbaden?" Die Adlerwirthin ift ihrer Kochkunst wegen berühmt." .Mag fein. Trotzdem war heute das ganze Essen total versalzen. Und ich habe es Dir angesehen, wie sich Deine Miene verfinsterte und wie Du darüber nachdachtest, auf welche Weise Du mir nun die gute Laune versalzen könntest." Liebchen, ich sehe mein Unrecht ein und" ?IS dem Srickduck." iDas ist gewagt, aber es sei. Laß im einen Bakt macken. Du kochst drei Tage lang zur Probe; mißlingt fie, so bleibt AlleS bei'm Alten." Damit war Hertha einverstanden. Eine Schauspielerin kann ihre Debüt-1 Rolle nicht mit größerem Eiser aus-; mahlen, als die iunae ftrau das Ge richt, welches sie als Erstes selbst kochen wollte. Endlich war sie entschlossen: Kalbsbraten und HäringSsalat ! Ihr Gatte bemerkte einmal, daS wäre daS einzige Gericht, welches die Adlerwirthin nie nach seinem Geschmack anfertige. Nun gut. jetzt wollte fte einmal be- weisen, daß aber nur nicht ver- rathen! Eisrig ertheilte sie Marie, dem Dienst Mädchen, ihre Aufträge. Diese Marie war noch jünger, wie ihre Herrin, und Das wollte viel sagen. Sie war, um mit dem Dienstbuch zu reden, freundlich und willig, nur dachte sie zu langsam. Sie kapirte die Befehle, die fie erhalten, immer erft einige Minuten später, machte sich dann aber mit wahrem Feuereifer an die Arbeit. Sie sollte bei'm Metzger eine Kalbskeule, bei'm Vittualienhündler Häringe und saure Gurken holen. Langsam und feierlich schritt fte aus der Thür. Marie," rief die junge Frau ihr nach, bald hätte ich's vergessen, wenn i?kt für Kälber Schonzeit sein sollte. dann bringen Sie eine Hammelskeule." So, nun tchlug fte oie Ä.yur zu uno eilte an'S Fenster, um zu sehen, ob Marie ohne Aufenthalt ihren Weg gehe. DaS Dienstmädchen ging noch immer im langsamen. Schritt. Die ertheilten Aufträge wirbelten ihr im Kopf herum. Hüringe Gurken und wenn für Kälber schon Zeit sein sollte, eine Ham melkeule. Das begriff fie im Leben nickt, aber sie faßte einen plötzlichen Entschluß, und nun rannte fie zur Be friedigung ihrer nachschauenden Herrin wre ein Wie?el davon, feie war auch sehr scknell lllrück und brachte die Hüringe, die Gurken und ein Viertel Pfund Ausschnitt. ..Ader wa toll ich denn mit dem Aufschnitt?" Ja, das Andere war o schwer zu behalten, und wie ich bei'm Metzger war Nun aut. ick werde ?übnen auf- schreiben wa Sie dringen sollen." Nachdem fte mit dem Zetlet erri in die Avotbeke gelaufen war iweil sie ftch erinnerte, vor einigen Tagen mit einem ähnlichen Zettel, einem Rezept, in oer Apotheke gewesen zu sein) gelangte fte richtig zum Metzger, von dem fie die Ka'.dskeule erhielt. Diese wurde nun mit vielen Kerernonie'n in den Bratofen geschoben, und Hertha ertheilte ihrem Unterfeldherrn folgenden Auftrag: ..etet ckneiden U die Vännge uno die Gurken ganz klein aber daß Sie eS ftch nicht einfallen lassen, den aivs braten ebenfalls klein zu schneiden! Die sen müssen Sie vielmehr von Zeit zu Zeit begießen. Wenn etwas Wichtiges nnrsällt. rufen Sie mick." Damit ging fie in die Stube, sah sich das Modendlatt an und knavverie dazu ssnnkekt. Marie überlegte indessen hin und her und stürzte sich endlich mit einer wahren Raserei auf die Häringe. dann auf die Gurken. In ihrem Eifer beachtete fie nicht den brandigen Geruch, der plötzlich die Küche erfüllte, und als Hertha her aus kam und ausrief, es riecht ja so ge brannt bis in die Stube hinein, sagte Marie mit der heitersten Miene, das sei ihr auch schon aufgefallen und fte glaube, eZ sei jetzt Zeit, den Kalbs braten zu beziehen. Und eS war wirk lich Zeit, denn um den Braten herum hatte sich bereits eine schwarze Kohlen- krufte gebildet. Die Kruste wurde mög lichft abgekratzt und der Braten einmal in den Ofen geschoben. Nun vollendete Hertha eigenhändig den HäringSsalat. AIS sie ihn aber kostete, war er ganz bitter. Die Ursache wurde in den sauren Gurken entdeckt, welche verdorben waren. O Marie." jammerte die junge Frau, waS haben Sie da wieder zufam men gekauft?" H Gnädige Frau," betheuerte das Dienstmädchen, Ich will mich nicht selbst loben, aber die Gurken waren wirklich schön, als ich sie kaufte." Da hilft nun Nichts, es ist schon Mittagszeit, der Herr wird gleich kam men. Ich will doch einmal den Braten kosten." 'Vw Ach, auch er war so bitter wie der HäringSsalat. er war durch und durch angebrannt. Hertha war einer Ohn macht nahe. Sie ließ sich ein GlaS bitter Ach. wie zerstreut ich bin! Mir war vorhin etwas fieberhaft zu Muthe, da wollte ich Chinin nehmen und benutzte Dein Glas." Pfui Donner! Jetzt wird mir daS Essen nicht schmecken. Wird schon, Männchen, wird schon." Sie läutete, und Marie brachte Bra ten und Salat. Während fte es auf den Tisch setzte, kicherte fte unablässig. Marie." rief Hertha streng. maS soll DaS beißen?" ( 3tt jch hihihi unser Braten ift - hihihi , . Machen Sie mal, daß Sie schleu nigft hinaus kommen," sagte der Ehe Herr, und Hertha bekräftigte diesen Be fehl mit einem Kopfnicken. Die arme Marie entfernte sich bestürzt, denn fie wollte wirklich eine unerhörte Neuigkeit mittheilen. Wir werden dieselbe gleich erfahren. Hertha warf einen erstaunten Blick auf den Kalbsbraten und bereute sofort. Marie so ungnädig behandelt zu haben. Was doch in diesem Mädchen für Ta lente stecken! Dem Braten war äußer lich nicht? Angebranntes anzumerken, ia er sah reckt aüuehtltdj auS. Nun. wie schmeckt txr jxa$it ne den Gatten gespannt. Ich weiß nicht, wenn ich nur nicht den bitteren Geschmack im Munde hätte!" Ach. laß nur gut sein, dafür koche ich Dir auch morgen und übermorgen nur ganz zuckersüße Sachen." Sehr freundlich, aber ißt Du denn gar nicht?" O ja. ich esse schon." Zagbaft steckte fie ein ganz kleines Stückchen Fleisch in den Mund. Ein Wunder! Es schmeckt tadellos. Nun. der HäringSsalat! Auch an ihm war Nichts auszusetzen." Nein. Das ist aber komisch." Was haft Du. liebes Frauchen?" ch hatte doch in den HäringSsalat nichts Rothes genommen, und er steht doch roth aus, und dann schmeckt Alle? ganz anders, als ich es zubereitet habe." Schiechter?" Viel, viel besser." Der Arzt begann nun zu lachen, uno lachte so lange, bis ihm die Thränen in die Augen traten. Hertha ,ay lyn er staunt an. ,S Nimm's nicht übel, mein kleines iirancken. aber in Vorausficht deö Kommenden habe ich Dir einen Streich gefpieit. Jch habe einen Kalbsbraten nd ,f,rrinassalat bei der Adlerwirthin bestellt und in die Küche bringen lassen." Also deshalb moxmi Qtnmni. Dann wäre auch die Geschichte mit dem Chinin unnöthig gewesen." j- Sie berichtete nun Alles, uno Mioe waren mit ftch und mit einander recht zufrieden. An den folgenden beiden Tagen kochte aber Hertha eigenhändig und fo schön, daß ihr die Kuchenherr' schaft unbedingt verblieb. Unlrr I,plomtkn, Sprechen Sie doch nicht so laut, lieber Baron. Dem neuen Gesandten ift nicht recht zu trauen der macht mir ein viel zu ehrli cheZ Gesichts surrogIl, Herr: A.'iffen Frau Medizinalrath auch schon, daß Herr RechtZanwalt Strampler feit neuester Zeit Rad führt?" Frau Medizinalrath: . Da? mag ich der guten Frau gönnen; jetzt ift sie wenigstens Frau Jilftijradlkr"r Schlau. Bei Doctor Merker wollte sich der erste Patient durchaus nicht sehen lassen. Da erließ er folgende Annonce: Gestern find bei mir in der Tprech stunde fünf Stöcke uno sechs Damen Sonnenschirme stehen gedliednu Dr. August Merker, prakt. Arzt. Moftgasse 6. Vier Wochen später hatte der Doktor alle Hände voll zu thun. reundschaftsdienft im congofiaate. Nun, Minko, warum fo traurig?" Ach, meinen besten Freund habe ich verloren !" Wo lft er denn geblieben?" Ach. er war zu gutmüthig für diese Welt, und da hab' ich ihn aufge fressen, damit ihn nicht ein Anderer frißt '." Zweierlei. ... Denkn Sie nur ftfliifHli Irma, mein Freund sagte mir, gestern, er sei rasend in Sie verliebt !" So ein Unsinn l" Dasselbe sagte ich auch!" Mein Hr. . I in pferdckenner. I' Handel' scho' lang mit Roß. hab' selber immer Roh g'habt. und hab' no' Roß. kenn' aa' was von de Roß aber an Fehler mirk i' halt allwei' erst, wann S Roß mein g hört!" verfchnapxt. Bursche (zur Braut seines Herrn): Der ,0err Lieutenant sckicken dem anü- digen Fräulein mit ehrerbietigem Gruß einen seivngepnuccien Wlliooiumen ftrauß !" Braut : Wie poetisch! Das muß aber viel Zeit in Anspruch genommen haben!" Bursche : Beinah' drei Stunden hab' ich dazu gebraucht !" Uleine GefSUigkcit. Fräulein (zum Liedhaber): Ach, denke Dir nur, lieber Ernft, erst muß meine ältere Schwester heirathen, bevor ich heirathen darf !" Herr : Gibt es denn da gar keinen Ausweg?" Fräulein: ,.O doch! Danit Jch hci- rathen darf,, heiratheft Du eben meine Schwester ! Einen Korb bekommt. Wie die Rede Einen Korb bekom men" entstand, wird in Nachstehendem erzählt: Eine Jungfrau Namens Ku nigunde, hatte viele Verehrer. Unter diesen hieß der Eine Bernard, ein an derer Bruno. Der Erstere betheuerte ihr. daß fte an seiner Seite ein seltenes Glück haben werde. Kunigunde ver sprach ihm ihre Hand, wenn er den Sinn der Buchstaben entziffere, die mor gen an der Front ihres Hauses zu lesen sein würden. Als Bernard am andern Morgen vor das Haus trat, stand dort: K. O. R. B." Komm, o redlicher Bernard", las er und stand im nächsten Augenblick vor Kunigunde. Sie aber belehrte idn. daß die Buchstaben bedeu- nock teten: Keinen oder Ritter Bruno! " " . J .1, x. nx ...u;Ai . Bernaro enirernie ruy yciuuiv Vorübergehenden aber lasen: K. O. R. B. Korb !" Unzuverlässig. A (Studiosus, zu seinem älteren Col legen): Die kiesigen Nachtwächter find doch sehr unzuverlässig!" B. Wieso?" A: Denke Dir, diese Nacht bin ich in einer ganz unrichtigen Wohnung ab gegeben worden !" Der Schmerenother, ..Scherz bei Seite, meine Gnädige, aus Liede zu mir find bereits zwei Mädchen wahnfinnig geworden und Sie sollten mich wirklich nicht lieben können?" Nein. Herr Baron !" Also dritte Wahnsinnige !" Lenüyte Gelegenheit. Neffe : Na, Tantchen. Kur gut an geschlagen?" Tante : O. ich bin eine ganz andere geworden !" Neffe : Da kann ich also annehmen, daß Du mir einen kleinen Pump nicht abschlägst?" Lin neues Instrument. Unteroffizier (beim Eintragen in die Compagnierolle): Rekrut Meher, was find Sie?" Meuer: Pianist!" Unteroffizier : Schulze, was find Sie?" Schulze: Flötist!" Unteroffizier : Vehinann, was find Sie?" Lehmann (professioneller Radfahrer) : Bicyclift !" Unteroffizier: Gefreiter, schreiben Sie auf : Meher, Schulze, Lehmann Musikanten ! Boshaft. Aelterer Herr (zu einer jungen Dame, die ihren neben ihr während eines Kon zertes eingefchlafenen Liebhaber aufzu wecken sucht): Laffen Sie ihm doch das Bischen Ruhe wenn er erft ver heirathet ift, ist's doch damit vorbei !" Ein Pessimist. Wie viel Jahre hat Ihr verftorde ncr Onkel gelebt?" SechSundzwanzigJahre die übrige Zeit war er verheirathet." Gekrankt. Kellner (zum Trinker, der fein GlaS leer hat): Trinken S' noch ein GlaS Bier?" Trinker : WaS fragen S' denn erft, feb' ich vielleicht aus wie einer, der keinS mehr trinkt? I" Boshaft. Frau (qerlich): Der ganze Thea- . .. ia hdfXftrhun nnrhert' fifat leraoenv in u" ,i"wi 77 . . . h, mir hie Nostmeitterin Nllt ! tchwindelt. Können fcte UU UUUUi w " f-i" , w t 0h ihrem neuen großen Hut!" rungsgrund angebcn Mann: War der Hut denn fo hübsch?" Milderungsgrund. Richter : Sie haben dem Klavier- Händler Meier ein Klavier herauSge- einen Mlioe- Gauner : ..3ch bitte. Herr Wer. ich habe niemals darauf gespielt !"