BXe nnft. He-tjeuttie oon M, ", Uarpentn Mruei, Komm an mrm et 1 atz t tu retrt dadr Wir infl int Vttii ' Nun wir Ihre Knochen wieder to weit zusammengeheilt haben, bleibt nichts mehr für unS Chirurgen, die Natur muß daS Übrige thun, lieber Freund. ich rathe Ihnen, di zum Sommer an it Nordsee zu gehen, in ein einsame? gischerdorf." Mit diesem wohlmeinenden Uiath eitt liefe mich Prosessor B. aus seiner ftli nik. und ich ging in die Verbannung. Cedt und verlaffen lag der strand des lleinen Fischerdorfes P. da. ein paar kreischende Möven, spielende Rin der, zur Zeit der Ausfahrt und Heim kehr, die Fischer mit ihren Netzen und Körben, der Wechsel von Ebbe und gluth und hin und wieder in der gerne ein schwarzer Streifen der Rauch eines OceanSdampferö. Drei Wochen schon beobachtete ich Die fes ftch ewig gleichbleibende Bild und fühlte, wie die Krüfte langsam wieder kamen trotz der frischen Märzluft, wenn nur die schreckliche Langeweile nicht ge Wesen ! Außer mir beherbergte P. zur Zeit nur noch einen Gaft. einen reichen Ame rikaner. Da, alS ich eines Nachmittags träum verloren am Strande lag, ftand plötzlich ein junger Mann vor mir, der eine von mir vor einigen Tagen verlorene Brief tasche mit wichtigen Notizen in der Hand hielt und mir dieselbe mit artigen Wor ten reichte. Er war groß und schlank, man hatte ihn schön nennen können, wenn nicht ein so finsterer Zug auf sei nem Geftcht gelegen hätte, wenn nicht die Augen so starr und unheimlich ge blickt hätten. Ich sprach ihm meinen Dank für die Tasche aus, wir stellten uns einander vor und waren bald in eifriger Unter Haltung. Es war der Amerikaner", wie fte ihn hier nannten, obwohl sein Name, Bodinghausen, echt deutsch klang. Wir trafen uns von diesem Tage ab öfter am Strande, ich fühlte mich trotz des gießen Ernstes zu ihm hingezogen. Woche auf Woche ging so hin. Es war Mai geworden und die ersten Som mergüste waren in P. eingezogen! auch meine Wirthin hatte noch zwei Damen aufgenommen. Es sind feine Damen, Herr," sagte fie, eine Mutter mit ihrer Tochter, ei ner jungen Kapitänswittwe." Gesehen hatte ich die Damen noch nicht, nur ad und zu hörte ich eine schöne, weiche Altstimme zur Beglei tung einer Harfe schwermüthige Lieder singen. tyä Baditiabausen und ich saßen wie ge wdhnlich beim Schach, als im Neben zimmer deutlich eine Frauenstimme sagte : Willst Du nicht einmal wieder fin gen?" Ä& Befremdet sal, mich Bodinghausen an; ich erzählte ihm von den neuen Mitbewohnern. Gleich darauf ertönten von drüben her sanfte, volle Harfentöne, und eine schwermüthige Stimme sang: Stell' aus den Tisch die dllslendeil Resede, Tie leinen rothen ftern trag' herbei. Und last uns wieder oon der Viebe reden, Wie einst im Mai!" Es klang wunderbar durch die Abend stille, leise und geheimnißvoll rauschte die See. es wurde wach, was tief im Herzen geschlummert; Wünsche. Erin nerungcn, Haffen und Sehnen regten sich ein waches Träumen. Es blüht und funkelt beut' aus jedem Grabe, Ein lag im Jahre ist den lobten frei ; Komm' nii mein Hetz, das, ,ch ?iä, wieder habe, Wie einst im Mai ! Wie einst " Die Sängerin brach plötzlich ab. Stumm, dem Gesänge lauschend, hatte ich am Fenster gesessen, jetzt erst blickte ich auf mein Gegenüber. Bodinghau sen war anscheinend kraftlos in seinen Seffel zurückgesunken meine Gegen wart schien er vergessen zu haben. Komm an mein Herz, daß ich Dich wieder habe, wie einst im Mai Evelyn !" Leise wiederholte er die letzte Strophe des schwermüthigen Liedes. Ich wandte mich zum Fenster zurück ich fühlte, hier war ich großem, schwe rem Leid begegnet Lied oder Sängerin mußte in irgend einer Beziehung zu ihm stehen. Da legte sich eine Hand auf meine Schulter.' Bodinghausen ftand vor mir und sagte: Verzeihen Sie, die Erinnerung war mächtiger als ich. Ich danke Ihnen für Ihre Nachsicht, die Sie mir stets bewie sen, laffen Sie mich Ihnen zum Dank meine Geschichte erzählen." Wir setzten unS und er begann mit leiser, ruhiger Stimme: Meine Eltern waren arm, Arbeiter in einer großen Fabrik. Wir lebten das Leben der Enterbten", dennoch waren wir glücklich bis meine Eltern rasch nach einander starben. Ein wohl habender Mann, der Mitleid mit mir empfand, nahm mich darauf zu sich. Ich erhielt eine gute, gründliche Erzie hung und trat dann in sein Geschäft ein:' er wollte meine Zukunft sichern. Ader es kam ander? er ftarb plötzlich. Seine Erden entledigten sich meiner, ich war ihnen eine Last: zum zweiten Male ftand ich allein. ES war unmög lich eine Stelle zu finden, überall ward 7)n :äv S i ii Mnaasaal. i o o V J v- TT DA Katzrgß VeUO um Nebraska Staate 3ftt$ei$tf. No. 8. mir der gleiche ablehnende Bescheid, gast verzweifelt, kam ich aus den Ge danken, nach Amerika zu gehen, als! Steward auf einem Dampfer gelangte ich hinüber und erlebte auch hier diese! ! den, bitterm Enttäuschungen, bis end i lich der Zufall mir zu einer guten Stel lung verhalf. Mein Ehef war einer der kaliforni schert Goldkönige". Er hatte im Laufes der Zeit großes Vertrauen zu mir ge j faßt und übertrug mir oft Privatange j legenheiten, die mich in sein PalaiZ führten. Hier sah ich Evelun Iohnftone, 1 seine einzige Tochter, die Erbin seiner ; Millionen, zum erstenmale. Sie liebte : das Deutsche, da ihre Mutter eine! Deutsche war, besonders, und ließ sich oft von mir über Deutschland erzählen, ich mußte ihr deutsche Bücher und Noten besorgen und sie auf dem Klavier zum Gesang begleiten. Der arme d-utsche l'lerl wurde als ein Mann, der seine Augen zu Evelyn i Johnftone erHeden könnte, von Mr. Johnftvne überhaupt nicht gerechnet! anders jedoch dachte Evelyn Ich hatte, wie so oft, ihren Gesang i begleitet, als sie noch ein Notenblatt auf daS Klavier setzte: Nur dieses noch, Mr. Bodinghau sen, es war meiner Mutter ieblingZlied und ist auch das meine." Ich spielte und sie sang: Stell' aus den lisch die dustenden Neseden, tie letzt rothen Astern trag' berbei, Und las! imo wieder von der Viebe reden, Wie einst im Mai. Gieb' mir die Hand, das, ich sie heimlich drucke, Und wenn man's sieht, mir ist es einerlei, Gieb mir nur einen Deiner iüsten Blicke, Wie einst im Mai !" Und als sie geendet da war's um uns geschehen Evelyn lag in mei nen Armen wir hatten unZ ja so lieb! Mr. Johnstone ließ mich TagS darauf in fein Privatkontor rufen. Mr. Bodinghausen," sagteer Eve lyn hat mir gesagt, daß Sie fie lieben, ich achte Sie hoch, aber meine Tochter wird nur ein Mann heirathen. der reich genug ist, ihrer Trillionen nicht zu be j dürfen können Sie ihr das bieten, so sollen Sie mir als Schwiegersohn, willkommen sein. Und nun leben Sie! wohl." Er reichte mir die Hand und übergab mir ein kleines Packet; es enthielt ein volles Jahresgehalt und einen Brief Evelyn's. Sie schrieb : Wir müssen uns trennen, Geliebter, versuche es nicht, mich wiederzusehen. Gott geleite Dich ; ich muß ohne Dich leben, aber werde bleiben bis zum Tode Deine getreue Evelyn." Ich ging. Fünf endlose Jahre lebte ich das Leben eines Arbeiters, ja eines Sklaven, durchkostete alle Gefahren und Schrecknisse des wilden Daseins eines Goldgräbers, um das zu suchen, was des Lebens und der Welt Glück scheint Gold! Am Ende des fünften Jahres kehrte ich zurück nach San Francisco ein reicher Mann. Von unendlicher Sehnsucht getrieben eilte ich in das Haus Johnftone's, leise betrat ich den Salon. Evelyn saß am Klavier und sang wie damals: Gieb' wir die Hand, daß ich sie heimlich drücke. Und wenn man's sieht, mir ist es einerlei, Gieb mir nur einen Deiner ttisten Blicke Wie einst im Mai,' Ich wußte, fie war mir treu geblie den, das Lied, es sagte es mir ; mit einem Freudenschrei sank fie in meine Arme. Vier Wochen später wurden wir ge traut und traten unsere Hochzeitsreise an nach Deutschland. Wir hatten eine wundervolle Ueber fahrt und nur wenige Stunden noch trennten uns von dem Ziele unserer Reise. Es wurde von unS luftigen Kajüts pasiagieren, die wir überaus gesellig zu sammen gelebt, beschlossen, noch zum Schluß eine kleine Soiree zu veranstal ten. Die Wogen der Fröhlichkeit schlu gen hoch, auch Evelyn sang ein Lied, ihr Lieblingslied. Das einfache, deutsche Lied erregte großen Befall und fie sang auf vieles Bitten noch einmal den letzten Vers : Es bliikl und iunke heul' auf leben, Grabe, Ein lag im Iah ist den lobten frei Komm an mein Hkrz, daß ich Dich wieder habe Wie einst im Mai! Es war zum letzten Male. Kaum hatte sie geendet, als ein Hin und Her. ein Laufen und ein schreien oben auf Deck begann. Plötzlich ertönte der ent fetzltche,' lähmende Ruf, der schrecklichste, den es auf See giebt Feuer! j Es entstand ein wildes i)haoS. Eve lyn und ich eilten in die Kabinen, leg ten die Korkgürtel an und stürzten nach ! oben. Zurück!" donnerte des Kapitäns Stimme uns entgegen es ich nicht Platz für alle, die Frauen und Kinder in die Boote, jeden Mann, der eS wagt, vorzudringen, schieße ich niedet! Ich küßte Evelyn zärtlich, fie vorwärts schiebend. Geb, Evelyn, eS ist die einzige Ret tung für Dich der Korkgürtel wird mich tragen, irgend ein Dampfer wird mich morgen früh finden. Geh mit Gott, mein Liebling, er wird uns wieder vereinen!" Nein," sagte fte ruhig: jede Todes üircht schien von ihr gewichen: wo Du bleibst, bleibe auch ich, können wir nicht zusammen gerettet werden, so sterben wir zusammen, wie Gott will." Keine flehentliche Bitte konnte ihren Entschluß ändern. Ich schloß Evelun fest in meine Arme und im nächsten Moment nahmen unS die rauschenden Wogen auf. Auf und nieder ging's hundertmal schien es, als wollten uns die Wellenberge hinadziehen in die un endliche Tiefe, aber die Korkgürtel hiel ten uns auf der Oberfläche. Fürchtest Du Dich, Evelyn? Sei un besorgt, die Gürtel tragen unS sicher!" Geliebter, ich fürchte nichts!" Eine Welle kam und riß uns mit sich fort, eine andere warf uns zurück, ich fühlte die Arme meines Unglück lichen Weibes schwächer und schwächer werden da riß eine Riesenwelle Evelvn auS meinen Armen. Ich ver suchte fie zu halten nichts als ihr gelöfter Korkgürtel blieb in meinen Händen da, dort mit aller Kraft erreichte ich fie ; an ihren schönen, lan gen Haaren, die das Waffer gelöst, zog ich die Bewußtlose zurück in meine Arme. Stunde um Stunde verrann, doch fester nur schloß ich die Unglückliche in meine Arme. Meine Kräfte drohten zu erlahmen, eisige Kälte durchzog mei nen Körper ich fühlte, daß nur noch eine kurze Spanne Zeit mich von dem Moment trennte, wo AlleS vorbei sein würde. Evelyn, Evelyn !" rief ich immer wieder, doch keine Antwort erfolgte, nicht einmal den schwachen Herzschlag vermochte ich mehr zu spüren. Endlich ward es Morgen. Der Sturm hatte fich gelegt, die Wogen waren ruhiger geworden, der erste Schein der Dämmerung brach bervor, er gab mir neue Kraft, neue Honnung. Liebevoll richtete ich das Haupt. daS ich in der grausigen Nacht so treu an mei ner Brust gebettet, empor daS Weib, das ich während all der schrecklichen, endlosen Stunden, in aller Angft und Noth so zärtlich an mich gepreßt, war nicht das meine, sondern eine fremde, todte Frau ! Ausziehende Fischer fanden mich be wußtloS und nahmen mich auf in ihr Boot; ich wurde gesund gepflegt, doch das Leben hat keinen Werth mehr für mich seit jener Maiennacht !" Das U)eibcken. Wirst Du denn ewig fitzen und Romane lesen?" fragte Mutter Nagel in aufgeregtem Tone ihre Tochter Betty. Ich habe mich in der Küche zu Schon den gearbeitet, indessen hättest Du doch hier im Zimmer Staub wischen können, aber wie sieht es hier aus. DaS Gott erbarm ! Man kann ja keinen anstän digen Menschen hereinlassen." Wer kommt denn auch zu uns?" erwiderte die weder hübsche, noch ju gendliche Betty naserümpfend. Ja, das möchte ich auch wissen. Auf Dich beißt keiner mehr an. Schön bist Du nicht, von Geld ist auch nicht die Rede wenn Du dafür nur ein wenig wirthschaftlich wärest." Ach, laß doch nur diese ewigen Strafpredigten, Mutter, es haben schon Manche geheirathet, die weniger werth waren ich." Ja, das sind so Deine Romanideen. Trotzdem bin ich immer sehr dafür, nach dieser Richtung Versuche zu machen, vielleicht findet sich doch noch ein Dum mer. Wie bequem und gemächlich könnte ich von den Zinsen leben, die für uns Beide nur schwach ausreichen." Und was willst Du thun? Vielleicht in den Zeitungen ausbieten?" Das ift eine Idee! Damit wollen wir es gleich versuchen." Sie stöberte überall umher, um das Schreibzeug zu suchen, das fie endlich hinter dem Ofen hervorholte. Zu ihrer Freude war noch ein wenig Tinte drin. Dann nahm fie einen Fetzen Papier, setzte sich nieder und begann zu schrei- ben, indem fie die Worte laut au?j fPraW Junge Dame, Ansang der Dreißi ger Jahre, von angenehmem " Betreff? der Jahre sind wir doch! übereingekommen, " rief Betty ! dazwischen, wurde aber gleich von der j Mutter unterbrochen. Nun ja. Bekannten gegenüber, aber! hier, wo Tu nachher den Zausschein vorzeigen mußt, kann ich doch unmög lich Ich leide es aber unter leinen Um stünden " Gut, gut." sagte die Mutter ver drießlich, wir können daS also ganz weglassen, und ich werde schreiben : Junge Dame von nicht unangenelnnem Aeußern Von angenehmem," siel die Toch ter ein. Nein, das bringe ich nicht fertig, llederhaupt laß mich in Ruhe. Ich werde schon wissen, was ich schreibe." Sie brachte das Inserat leise vor sich hinmurmelnd fertig, legte ihre AuZgeh kleider an und ging nach der ZeitungS Expedition. In dieser war es ziemlich voll, sie wurde daher nicht gleich bedient. Wahrend Frau Nagel neugierig ihre Blicke überall herumgehen ließ, fielen ihre Augen auf ein Jnseratenblatt, welches auf dem Tische lag, und unter den Inseraten ftach ein besonderes fettgedrucktes hervor, welches sogleich ihre Aufmerksamkeit fesselte: Es lau tete: Ein Weibchen sucht Rentier Drossel. Putenstraße 10. Der in jeder Frau schlummernde, bei grau Nagel besonders ausgeprägte SporsamkeitStried gab ihr sofort den Gedanken ein, ihr HeirathZgesuch noch zurückhalten und zunächst einmal den Rentier Drossel zu besuchen, der in so schlichter kerzgewinnender Weise ein Weibchen" suchte. Als Frau Nagel in das Wohnzim mer des Rentiers Drossel trat, wurde sie von einem betäubenden Geschrei empfangen, welches zahlreiche, in Wand käsige gesperrte Vögel vollführten. Auch eine Liebhaberei," dachte Frau Nagel, aber das werden wir dem Herrn Schwiegersohn bald abgewöhnen." Wag wünschen Sie?" fragte ein Herr tm beften ManneSalter. Ich habe wohl die Ehre, Herrn Drossel zu sprechen. Ich komme deS Inserats wegen : Ein Weibchen f licht " Airn, weiß schon. Warum haben Sie es nicht gleich mitgebracht?" Nun, so schnell geht das doch nicht." erwiderte Frau Nagel mit Würde. Man muß doch erst sehen, wen man vor sich hat." Ich bin kein Mann von vielen Um ständen, also welche Farbe hat es?" Wer eS?" Sie meinen doch meine Betty !" Also Betty heißt sie, nun gut, also von welcher Farbe?" Früher war sie wie Milch und Blut, aber jetzt " ..Also weiß und roth, und jetzt nach der Mauser?" Seltsame Sprache," dachte Frau Nagel, aber das kommt davon, daß er nur mit Vögeln umgeht. Jetzt sieht fie ein wenig gelblich aus," sagte fie laut und zögernd. Das ift meine LleblingZcouleur. stark leder- und kaffeebraun habe ich besonders gern." Nun, daS wird Betty mit der Zeit ja noch werden, wenn Sie so einen Ge schmack hiben." sagte Frau Nagel gut gelaunt, fte ist ja im beften Alter." Auf's Alter kommt es mir gar nicht an." Sie find ein Muster von Anspruchs loftgkeit." Aus welcher Familie ift e? denn?" Immer es! In Gedanken nennt er Betty schon immer sein Weibchen". Aus einer sehr achtbaren natürlich," sagte fie. Nicht doch! Wahrscheinlich Sit tich?" Natürlich ift meine Bettu fittig." Ift sie gut abgerichtet?" Wenn Sie mit diesem Ausdruck auf ihre Erziehung anspielen wollen, so kann dieselbe wohl eine vollendete nen nen. Sie spricht fertig englisch und franzöfisch." Tonnerwetter." rief Herr Drossel, das wäre ja unerhört, großartig, aber das muß man selbst hören oder vielmehr hören, um es zu glauben. Krakt oder schreit sie viel?" Mein Herr, ich finde Ihre Fragen sonderbar!" Nun, ich werde doch nicht die Katze im Sack kaufen." Sie wählen Ihre Ausdrücke wirk lich so, verehrter Herr, daß ich zweifle, ob ich Ihnen meine etty anvertrauen darf." Sie können fich darauf verlassen, meine Dame, daß in Betreff der Be Handlung Niemand so gut Bescheid weiß, wie ich. Wenn Sie mir das Weidchen überlassen wollen, werde ich eS ftets warm halten und es alle Tage baden." O pfui, mein Herr, schämen Sie fich nicht?" Wahrscheinlich eine prüde, alte Jungfer, die ihren vollen Verstand nicht mehr hat," dachte Herr Drossel und sagte laut: Nun aber zu der Haupt suche, dringen Sie mir Ihre Betty her. votmx fte mir gefällt, kaufe ich sie , Ihnen ab." Was? Abkaufen? Sind wir denn Bardaren, sind wir Türken?" Ich begreife nicht." sagte Herr Dronel verdutzt, wie man mit so einem Papagei so viele Umstände machen lann." WaS, Papagei nennen Sie meine Tochter; Sie selbst sind ein GraSaffe." Damit eilte fie hinaus und schlug die Thüre Herrn Drossel vor der Nase zu. Frau Nagel hatte eben versäumt, fich ; die Vorderseite deS JnseratenblatteS an zusehen, auf der der Titel stand: Der ; Papagei. Internationales Organ für ' Zucht der Papageien und verwandter 'Arten.' - Episoden aus dem Heldzuge des Jahres 1866. Aus einem kürzlich veröffentlichten Buche Episoden auS den Kämpfen der k. t. Nord-Armee 18C" (gesammelt und herausgegeben von Fr. Arthur Bolivier und Johann Krainz, Graz, in Kommission der Verlagsbuchhandlung Styria) sei hier Einiges wiedergegeben: Als die Preußen am Tage der Schlacht i von Königgrütz das Südende von Ehlum ; und die drei von dem Orte auölaufen ! den Hohlwege besetzten und dadurch in den Besitz deS Schlüsselpunktes deS gan ! zen feindlichen Heeres gelangen, befand 1 sich der österreichische Oberbefehlshaber, Feldzeugmeifter v. Benedek, unweit da ' von auf der Höhe von Lipa. Als ihm I die Meldung erstattet wurde, der Feind ! stehe bereits in Ehlum, ritt er sofort dorthin. Ein heftiges Gewehrfeuer. das ihn von der Umfassung deS Ortes her empfing, bestätigte die Richtigkeit der Meldung. Der Feldherr selbst ge rieth in Gefahr, gefangen zu werden. In dem heftigen Kugelregen, mit dem !der au? Ehlum eben hervorbrechende ! Feind den Oberbefehlshaber und seine Begleitung überschüttete, wurde der , Flügel - Adjutant Ferdinand Graf !Grünne tödtlich verwundet; Oberlieu tenant Müller, der Liebling Benedek ?, und Prinz Efterhazy wurden verletzt, anderen Offizieren die Pferde unter dem Leibe erschossen. Da? ganze Gefolge sah sich gezwungen, dem furchtbaren Feuer sich zu entziehen, und der Feld zeugmeifter sprengte nun mit seinem Stäbe den Abhang hinab gegen einige unten gelegene Fabrikgebäude. Aber auch hier hatte der Feind bereit? Fuß gefaßt und empsing die Reiter mit eim gen Salven, vor denen man nun in einem nahen Gelände-Einschnitt Sckuk ! suchte und auch für den Augenblick j fand. Aber die feindlichen Schützen ! rückten in den Gärten immer näher heran, und um diese zu vertreiben, er- öffneten zwei unweit de? Feldherrn auf gefahrene österreichische Batterien ein furchtbares Schrapnelfeuer gegen die Häusergruppe; vor und hinter den Rei tern platzten die todtbringenden Ge schösse, und es bestand nun für Benedek und sein Gefolge die doppelte Gefahr, von den feindlichen Gewehrkugeln, oder von den eigenen Schrapnels niederge streckt zu werden. Allen stockte das Biut in den Adern. Um Gotteswillen, wer reitet zu den Batterien, um fte ihr Feuer einstellen zu lassen?" rief General Krziz. Und im selben Augenblick stürzte auch schon ein todesmuthiger Osfijier. Ritt meister Fürst, Kommandant des Gendar merie-Kriegsflügels der Nord-Armee. aus der schützenden Vertiefung hinaus, mitten durch den Hagel der von beiden Seiten einschlagenden Geschosse und rief dem Batterie-Kommandanten zu, das Feuern einzustellen. Aber im Donner ! der Geschütze verhallte ungehört seine Stimme. Endlich gelang es dem mit ! Todesverachtung vorreitenden Offizier, ! der so muthvoll sein Leben für das des ; derdefehl?haber? und seiner Uin ' gebung einsetzte, mit hoch erhobener Hand dem Batterie-Kommandanten zu i bedeuten, daß er feinen Geschützen schweigen gebiete. Von dem ergreifenden letzten Gruß eine? zu Tode getroffenen österreichischen Offiziers an seine deutschen Brüder" liest man in dem vorliegenden Buche Folgendes: ES war gegen halb 2 Uhr in der Schlacht bei Königgrütz, als die Brigade Kirschbcrg gegen das preußische Zentrum vordrang. Der Gegner ließ die Kaiser lichen auf 5600 Schritt herankom men, dann aber richtete er ein mdr derisches Feuer gegen ihre Front und linke Flanke. Volle fünf Stunden harrte das 4'.'. Infanterie - Regiment Freiherr v. Heß unerschütterlich im Ge schützfeuer aus. Alle Versuche der Preußen, aus dem Hola-Walde und aus Sadowa gegen Lipa vorzudringen, blieben erfolglos. Da gab der Regi-ments-Kommandeur Oberst Binder von BinderZfeld, um durch einen entfchei- dulden Angriff die Truppen der Brigade mitzureißen und einen nachhaltigen Er folg zu erringen, den Befehl zum Bor rucken. Unter lautem Jubel setzte fich da? Regiment in Bewegung und drang im Laufschritt gegen die Südoftspitze des HoIuWa!dkS entschlossen und un aufhaltsam vor. Den Seinen voran, mit starker aust den Säbel schwingend, ritt der heldenmütige Oberst, und unter dem Ruf: Hoch, Oesterreich! Hurrad!" folgte ihm todesmuthig das brave Regiment; Über das flache Feld, ohne jede Deckung stürmten die Mehl ftauder", wie die 4l)tx wegen ihrer hecht grauen Uniformaufschlüge genannt wurde, tMtMfctf, MBgtEtM deß furchtbaren Feuers, mit dem der über legene Feind auS dem schützenden Dickicht da? Regiment überschüttete. Auf 2"0 Schritt hatte sich die Sturm kolonne dem Waldrande bereits ge nühert, aber auch Hunderte aus den Reihen der Stürmenden waren schon gefallen. Doch vorwärts gings hnc Zagen. Allen voran und Alle ermuthi gend der tapfere Oberst. Vom Schen kel quoll ihm daS Blut hernieder, aber scharfer spornt er sein Roß an und ruft den Seinen zu: Kommt Kinder, mir nach! Seht, ich blute auch schon!" Gleich darauf führt er im Sattel jäh und hoch empor; er wankt und stürzt vom Pferde. Zwei Kugeln hatten die tapfere Bruft des Helden durchbohrt. Rasch sprangen drei Mann zu ihm, aber auch fie tau- mcln. zu Tode getroffen, auf die Erde h'n. Und Mieder stürzten mehrere brave Helfer herbei; fie heben den gefallenen Regimen!SKommandeur sanft empor, während die Kugeln um fie schwirren. Korporal Joh. Beyer bricht, als er kaum den Oberst angefaßt und aufge Hoden, ichmcr getroffen, zusammen; die Anderen beugen sich über den Sterben den und hören seine letzten Seufzer: Ach, mein schöne? Regiment ! Ihr deutschen Brüder, Ihr schießt gut von Herzen gern verzeih' ich Euch!" Darauf hauchte Oberst von Binder seine Heldenseele auS." Biktoria'ö Verlobung mit dem Prinzen Albert. Prinz Albert war der jüngere Bruder de? vor einigen Jahren gestorbenen Herzogs Ernst von KoburgGotha; er war etwa drei Monate jünger als feine Base, die Königin von England, und besuchte sie nach ihrem RegierungSan tritte oft in dem uralten Königssitze zu Windsor. Es wird erzählt, daß die Königin gern mit ihm tanzte und ihm viele Aufmerksamkeiten erwies, die fte Anderen nie gewährte. Auf einem Balle schenkte sie ihm einen Blumen strauß. Die Uniform des Prinzen war aber bi? oben zugeknöpft und er wußte deshalb nicht, wohin er den Strauß stecken sollte. Im Geiste Walter Ra leigh'S aber ergriff Prinz Albert ein Federmesser, machte einen Schnitt in seine Uniform unmittelbar über dem Herzen und steckte die Blumen hinein. Nicht der Prinz, sondern die Königin stellte übrigens den Heirathsantrag. Es heißt, daß die Königin ihren Geliebten durch die Frage ermuthigte, ob er Eng land gern habe. Der Prinz antwortete: Sehr gern." Am nächsten Tage wie- j derholte sie dieselbe Frage und dieselbe Antwort wurde ihr zu Theil. Am drit i ten Tage wurde die Frage so zugespitzt, ! ob er gern in England leben möchte. Dadurch beherzter geworden, ging Prinz Albert auf das Thema ein und die Sache war abgemacht. Prinz Albert selbst schrieb an seine Großmutter in Gotha: Die Königin ließ mich allein auf ihr Zimmer kommen und erklärte mir mit einem echten Ausbruch der Zu Neigung, daß ich ilir ganzes Herz ge wonnen habe und sie unendlich glücklich machen würde, falls ich das Opfer bringen könne, ihr Leben mit ihr zu theilen. Denn sie erblickte darin ein Opfer. Das Einzige, was fie quälte, war, daß sie meiner nicht würdig wäre." Vine merkwürdige Uhr. Eine Uhr, die der Großvater des jetzt ! verstorbenen Herzogs von Aumale einst ' flir hon SNrinion hrtn SVWrtiVa hon fhrt- UI VV.l V,.MV1 wtl VM.w, v.l IV teren Konig Georg IV. von England hatte anfertigen lassen, kam in Paris kürzlich zum Verkauf. Sie zeigt in feinster Ausführung die Form des Kopfes einer Negerin. Rings um den Hals find in die Bronze ein Geschmeide bildende Juwelen eingesetzt, ebenso in das wollige Haar und vorn dicht unter dem Halse als Haken für den Uhr schlüssel. Ein Paar trefflich gravirte lange Goldringe in durchbrochener Ar beit schmücken die Ohren. Zieht man an einem davon, so erscheint im rechten Auge die Zahl der Stunden, im linken die der Minuten. Ein Zug am an deren Ohre löst ein kleines, im Schädel angebrachte? Glockenspiel aus, das die Tagesstunden angiebt. Leiner Ton. Richter: Sie batten doch einen Kom plizen bei dem Einbruch, wie heißt der?" Einbrecher: Ich hab' in der Eile vergessen, mich vorzustellen!" Bedenkliche Zustlininuna, Gast: Sie, Susi, ist frisch angezapft worden?" Sufi: O. schon lang'!" Ornfchler. Durch .üte brachte der junge Ehe mann seine Frau zum Nachgeben.