Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, July 15, 1897, Image 6

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    wttiottfc. nncotÄ. mm
LJ .1.
B vW
ww c:
3 kl
5 Tf
Bfi
llJ
i MS
ffiA .- -OO
H :JI
gmmkr-BcrgnügunSkn.
. . .
jablrn4 u ertrjfcnrn
sink 'alle eenimfr 4'dgnügui
gen auf Km ranke, dem tiiafffr,
ttt RrnndZdn. rch ufclrir fifi
tu Unfalls, Ut sich NM ftnjnn frnnen.
Jkdkk der sich mit dkkailigka Vognügungk
adgtkdi miß. a I'tcht t ift, sich
uMungkN, Vkrrknkungk,,
v,ruungrn, ubtrhdujii uncii rtr rl
Ujuzkytn. Jeder reistchiigi Ruft sich
einen l'crratj ten
SL Vaksd Gel
jt, wich alt derariigr Unfdfle heilt. jj
V1V.11"1 r r nnmvnv mma
tWmKWmWtwrirJr0P
Aerüljmtes '. Lagerbier !
John Gund,
La Crosso
Wisconsrn
7' el'röu ker Jon il,nd',chkn rauen;i von l'a Srohe. Wisc.. ersreut ftck M dkv
X) orrftaatni besvnderi Mmnejvla u,,d Wiscvnsi. einer lllchl-rordknliichen B.Iiel-'-ff?,,,
da Hirne Bier nur oh Hcpik 11 nr Werfie der vmziiglcks!en Qualilak bereite! wird
tNeBuniieii Hn SioM nd Umgkgend nimmt entgegen
WM. FROIIN,
General Agent. IC! P Str., Lincoln, Neb.
Hanv fcierf, President, Herm. Tierks, Secr. und Schatzmeister,
Lincoln, Ncbraska.
0 Haupt-Ofsice der 0
Oierks Lurnber & Coel Co.,
125 bis 14J suvl. 8. Strasze
, . ' Hvl, 13.
Telephon y Sn 35.
Wholesale
and Retail
A Nv
P0lz Kohlen.
ftalf, Scrncnt, Baumaterial.
J ES. Trickev fc Co.,
The Warren Eye totaler. llfirciintstAcr.
'V ' - r
Juwclim-Optik:,
1()35 O Strasse.
Lincoln, R e b.
ritoatcl Ist. 12, 1332.
AbaohiU Drotftotioa to I xon W
Sl.et, Wind, and Sun.
1 1 foldf In thf centre.
Iid deflance to 'Tjl rtrlflsl stsfi Dl'lirPtT sl tscr sck
U,knmvli put. I vn, Saow, Baln.EUi, ö""i'"fl""C e
icien, und BTorj wo 11
lioylrifj or hurlful. No
Wrlte 11 ml wo will
cinori ia break, tanhw-
: w: ; " ,u "t ...
und juiUtriiui 00 1 Auknts M'anted.
VI..'; HUli tfU.
brikate.
Silber und oldschmuelsachen zn
billigen Preisen.
Optische Waaren aller Art. Stahlbrillen von Kl auswärts; Goldbrillm
on an. Kommt und überzeugt Ench selbst!
ü. C.Wei MPENER.
stbin in
Rmn Armeien. Gelen, warben u.s.W
i'M) südl. 1. Strake,
Lincoln, Red.
Phillip Matter,
Nachfolger der STANDARD (LASS & PAINT C0.
1312, 1314 und 1310 O Strafe.
Händler in
Klas, Jarben Iirms
Ocle, Bürsten, Spiegeln usw.
.? . 13. Meyer, Gcschäftssüherer.
Dick Bros. Brewing Company
ONinc, Jll.
IHVCOLTV, 1 : 1 i
Dick Bros, berühmtes Flaschenbier,
das beste Kcträvke während der Heißen Jahreszeit,
wird auf Bestellung nach allen Theilen des
Staates und der Stadt versandt.
Feiner importier Rheinwein direkt
von COBXXNZ am Rhein
owie Port.- TherN,- und Roth-Wein für amili
engebrauch eine Spezialität. Weine Brandies
und Whiskies zu den niedrigsten Preisen.
PUslUA M EYfüf Alllt! Jod Bauer, Eigenthümer. Tel. 4
Mb u Mvinvj,
915 O Strabe. qegenüber der Posto'siee.
9ttz Bormittag; ,, Uhr Rachmittag.
.tin Alillionett.
ttoman uou Vltz. Milhsr.
1. Kapitel.
Hlosdn SstWtt."
Scharfer ix?inb fegte über den Staat
Aikanfak in. Mit sich fuhrle cr cijigc
Regensäiauer, unicrmischt mit zcr
sließciidcn Schneeflocken. Unl,cimlich
sang cr durch die entlaubten Baum
wipscl. eulcnd kreiste er dinier den
seine (A'nwl! drechcudcn Haiucn und
Waldstreifen. Ungeduldig schien cr nacb
luenschllchcn olinuugcii zu fuchcn. die
fpärlich zerstreut lagen in dem wcst
lichcn Tlicil des Staates, bis ivolnn
erst wenige ?quatier und Änjiedlcr
vorgedrungen waren.
Bor einer Sluudc hatte der kurze
anuaitag dem langen i'lbcnd die Herr
sckaft cinger,mu!, schwer vergan
gene Himmel und die wiederholten
Wolkenniederickliie vertieften die
Dunkelheil. Nur auf eine kurze Strecke
durchbrach der Schimmer der flackernd
erhellten, nolhdnrslig verhangenen
cnflcroffnii'.ig einer einsam gelegene
Blockhiiltc die verdichtete Ätmosphäre.
Wer am Tage auf dem wenig bcfahrc
ncn Wege dort voriil"'l-kam, der bclrnch
tetc das Gehöft vielleicht mit einer
Anwandlung von Theilnahme, fragte
sich auch wohl, was die Erbauer ver
anlaßt habe könne, den kaum gegriin
beten Herd wieder aufzugeben. Denn
obgleich das Gebälk die Svurcn erst
weniger Jahre der ?erwltlerung zeigte,
war die gAuzlichc Verwahrlosung der
Hiitle wie des ichupvcnarligen Stalles
und der iiiedergcbrochcncn Hofeinfric
digung unverkennbar.
Die Ursache dafür mochle in der Be
zeichnung: Bloodh abin" blutige
Hiitte zu suchen sein, wie die ver
ödete Heimstätte von den abwärts
lebenden Farmern genannt wurde, ein
Name, der sich auf eines jener trau
rigen Ereimisst begründete, wie solche
damals auf der Jndiancrgrcnze nicht zu
den Seltenheiten gehörten. JcYt wohn
ten wieder Älenfchcn dort, die indessen
am wenigsten daran dachten, daselbst
ihren dauernden Aufenthalt zunehmen.
Z,!or einigen Tagen waren sie in
einem von zwei Pferden gezogenen, mit
Segeltuch überdeckten Wagen eingctrof
fcn. Nach kurzer Berathung hatten sie
sich dafür entschieden, im Schutz der
herrenlosen Hütte günstigere Wetter
abzuwarten. Bald darauf brannte in
dem aus Feldsteinen aufgeführten Ka
min ein Mit iLinfricdiguugoricgeln und
Pfählen verschwenderisch genährtes
Feuer, den zugigen Raum erträglich
durchwärmend. Bor demselben halle
man eine dem Wagen cninommcnc
Matratze, mehrere Pfähle und Decken
zum Vager für eine schlverlranke junge
Frau uud ihr nicht minder sicchcö suns
jähriges Töchtcrchcn geordnet. Während
ihr Neilebeglcitcr, welchen die Veidcnde
mit Franklin anredete, den in dem
Schuppen untergebrachten Pferden von
dem mitgefühlten Maisvorrttlh zutrug
und demnächst auf der Windseite die
geöffneten Fugen zwischen den roh bc
hauencn Blöcken nach Äcöglichkeit ver
stöpsle, Halle eine ältere Negerin sich
mit dem Herstellen eines aus den Zu
stand der kranken berechneten Mahles
beschäftigt.
Seitdem waren vier Tage verstrichen.
Doch wie aufmerksam auch die schwarze
Pflegerin ihren Dienst versah, uud wie
pünktlich Fraullin der jungen Frau die
Arznei verabreichte: ihre räfte fchwan
den in bedenklicher Weise, bis sie end
lich jede Nahrung verschmähte, nur noch
ein anscheinend schmerzloses Traum
leben führte. Am vierten Abend war
ihr Befinden ein derartiges, daß ihre
Auflösung stündlich zu befürchten stand.
Es dämmerte bereits, als Franklin,
ein unstet blickender Amerikaner mil
rolhblondem Haar und Bart, die Nege
rin zu den Pferden schickte und ihr be
fahl, nicht ungerufcn zurückzukehren.
Nachdem cr das Feuer gcschürt hatte,
daß die hochlodernden Flammen den
düsteren Raum bis in alle Winkel
hinein erhellten, trat er vor das Vager
hin. Des UindcS nicht achtend, betracht
tcte er finster grübelnd das abgezehrte
Antlitz der jungen Mnlkcr. jkaum wahr
nchmbar cntivand der Athem sich den
leicht geöffneten farblosen Kippen.
Ihre Augen mit den langen schwarzen
Wimpern waren wie zur ewigen Ruhe
geschlossen. Endlich röchcllc sie leise ;
kurze Husten folgle. Mit mattem
Griff überzeugte sie sich von der Nahe
der Kleinen, und das lange bloudc
Haar von der Stirne zurückstreichend,
sah sie wie geistesabwesend um sich.
Ihre Blicke fielen auf den vor ihr
Stehenden.
Wie fühlst Du Dich?" fragte dic
scr im Tone ernster Theilnahme.
Wäre mein armes Röschen u,cht,
hieße ich den Tod willkommen," anl
wartete die leidende kaum verständlich,
Verliere nicht den Muth," fuhr
Franklin eigenthümlich zögernd fort,
Du wirst Dich erholen, sobald Du
erst zur Ruiw gelangst. Versuche es
noch einmal mit den Tropfen."
Die Kranke gab ein abwehrendes
Zeichen.
Sei nicht thöricht," hieß es weiter,
kann deren Wirkung doch nicht abge
leugnet werden."
Als hätte sie ihn nicht gehört, schloß
die Lcidmdc die Angcn. Franklin zog
einen knöchernen Voficl aus der Tasche
und entkorkte eine Flasche mit brauner
Flüssigkeit. Er war im Begriff, die
Tropfen in den Wffel zu zählen, als
ein heftiger Windstoß polternd in den
Schlot hineinfauchte und Funkcu und
Rauch zu ihm herüber sandle, franklin
erbleichte. Die Hand mit der Flajche
zitierte. Erst nachdem er einen j
wöhmschcn Blick UNI sich geworfen
harte, fuhr er in je, nein Beginnen fort.
Hier, Rosa," sprach er, d Löffel
deren Kippen nähernd, in beinahe streu
gem Tone.
Diese sah aus. Einige Sekunden
lauschte sie ängstlich ans doS Toben des
Wetters. Da drang das leise Wimmern
der Kleinen zu ihren hrcn, und hastig
schlug sie den Vöffel zur Seite, daß der
jntiali sich über die Decke erge.
..Vn will nicht." lispelte sie anc
widert, .auch mein Röschen verschone
mit der Ärznei. Sie wirtt wie (Mist.
Sie betäubt. Senden, ich sie zum
ersten Mal nahm, suhle ich mich elcn-
tot
In knar.kllns Zngcn leuchtete eS
unbcimlich auf. Wie von der Abrvcscn'
heil der Negerin sich überzeugend,
spähte cr nach ocr Tbar hinnber.
Zwingen kann ich IMch nicht, wohl
aber mag ich Tch daran erinnern, daß
Dein ve slorbenei Mann mein Bruder
gewesen, ich also nalurgenmß die be
rechiigiflcn Amrrnche an Dein Bei
trauen erheben dars,"
Täglich giost T mir das zu hören,
und doch warst Du eS, der mich tret?
der rauhen Jahreszeit zu einer Reise
überredete, die binnen kurzer Frist mich
und da? zarte V-schepfchcn aufreiben
muß. Was soll das Ende davon sein?
Woliin bringst Tu mich?"
Auf Deines Mannes ausdrücklichen
Wunsch zu gulen Leuten in TcxaS,
wie oft soll ich cö wiederholen. Inner
halb dreier Tage sind wir dort. Sorg
sättige Pflege und die reine Vnfi wer
den Deine Heilung bald vervollstän
digend Rosa war in Bewußtlosigkeit zurück
gesunken. Unruhe prägte sich in den
Lügen ihres Schwagers aus. Abermals
schnob der Wind geräuschvoll in die
Kamingluth. Dadurch aus seinem
Brüten aufgestört, begann er von
Neuem: Nusa, hörst Du mich?"
Die Angeredete öffnete die Kippen,
jedoch ohne einen Vanl hervorzubringen,
und Franklin fuhr fort : Ich weiß cS,
Du rechnest mit derMöglichkeit TeineS
Todes, und dazu lieg! noch keine Ber
anlassung vor. Andererseits tadle ich
nicht, wenn Du mit der Zukunft Tich
beschäftigst. Dabei aber darfst Tu nicht
vergesse, daß die letzten Wünsche und
Verfügungen eines theuren Verstorbe
nen Dir heilig sein sollen; doch auch
nicht, daß er zu deren Erfüllung
Jemand erkor, der allein sein vollstes
Vertrauen besaß."
Die Unglückliche sah ihn groß an.
Argwohn und Grauen weblcn in ihren
Augen.
Du seyest Zweifel an Dciuci Per
son bei mir voraus?" fragte sie herbe.
Die sind unmöglich. Vcrnicsi Tu
mich bei Lebzeiten Deines Mannes
nicht kennen, so brachte er mich doch
bedachtsam in die Vage, mich vor Dir
ausweifcn zu können," erklärte KraAt
lin. Unwillkürlich wich er ihren Blicken
aus. Ein Weilchen starrte cr in die
knisternde Gluth und fügte beinahe
klanglos -hinzu : Auf meinen Zchul
tcrn ruht viel. Weiß ich Dich und
Dein Töchlcrchen erst sicher geborgen,
dann rufen heilige Verpflichtungen
mich von Deiner Seile fort. ii?
Ordnen der Hinlcrlasfcnjchaft Sid
ncys, um sie Dir und Eurem Kinde
auf alle Zeiten zu sichern, erfordert
Zeit und "große Mühewaltungen, die
nicht ausgciil'oben werden dürfen.
Sidney war ein zu gewissenhafter
Vag dergleichen in seiner Ab
ficht, fo halte er mich brieflich darüber
verständig!."
Unfehlbar wäre das geschehen, hätte
er sein Ende geahnt. So bei blieb
ihm nichts anderes übrig, als seinem
Bruder, der ihm die Augen zudrücken
sollte, die Sorge für Weib und Kind
an'S Herz zu legen. Du wirst daher,
um meine schiverc Ausgabe zu erleich
tern, mir gewiß gern die zuletzt
empfangenen Papiere anvertrauen."
Nimmcrinchr," flüsterte Rosa mit
schwindender E'eislci,'llarheit und schloß
die Augen. SidncyS Hinterlassen
schaft Ist als unumschränktes Eigenthum
ans mich und mein Kind übergegangen.
Sollten wir Beide sterben, so sind
meine Geschwister die einzigen berech
ligten Erlx,m. Kein Anderer ist befugt,
ordnend in die Veihällnisse cinzugrci
sen" Damit waren die in Folge der
heftigen Erregung aufflackernden jiräfte
erschöpft.
Enttäuschung beherrschte das Gesicht
Franklins, wurde aber alsbald durch
den Ausdruck tiefer Erbitterung ver
drängt. Wie ein Unheil brütender
Höllcngcisi stand er da, ungeduldig dar
aus harrend, daß die dem Tode Versal
lcnc seinen Rathschlägen noch einmal
zugänglich werde. Der Wind heulte
unterdessen mit verstärkter Gewalt um
die Hütte. Abwechselnd über den
Schornstein hinweg- und wieder hinein
fahrend, offenbarte sein Groll sich in
der Kamingluth. die in der einen
Minute bewegliche Flammen in den
schwarzen Schlot hinaufskriidte, in der
anderen das Gemach mit feinen Aschen
thcilchcn erfüllte. Endlich regte die
Leidende fich wieder, und sich ihr zu
neigend, erneuerte Franklin seine Vor
stellungen. Tu bist Herrin Deines Willens."
hob er begütigend an. um Deiner selbst
willen aber muß ich darauf bestehen,
Auskunft darüber zu erhallen, ob der
Wegweiser nicht etwa verloren gc
gangen ,,Waö weißt Du von einem Weg
weiser?" einte es sich mit dem röcheln
den Athem der Geinailcrtcn.
.Nicht mehr und nicht weniger, als
Zaß Sidney in nie schlummernder Für
sorge für die Seinigen ihn mir, seinem
Bruder, einst zeigte und mich sür den
iraurigstcn Fall vcn'fiichtctc, darüber
zu wachen, daß er nicht in gewissenlose
Hände gciathe."
Er konnte nicht verloren geben."
hieß e? nach längerem Zögern schwer
verständlich zurück. Vaß mich schlafen
Ueber winde ich ihn vernichten so
lautete SidncyS Wille lieber vcrnicli
ten, als laß mich fchlafcn-ich bin
müde so miidc" Mit dem legten
Wort neigte sie das ,?anpt ihrem Töch
tcrchcn zu, wie um nicht mehr zu er
wachen.
Franklin ergriff die auf der Decke
liegende Hand und prüfte den Puls.
Jeder neue Schlag schien der lel-lc sein
zu sollen. Zweifelnd schlug er die Decke
ein wenig zurück, dadurch auch den nnde
rcn Arm freilegend. Sobald er aber die
feNaeschlossene and berührte, wurde
! sie mit Heftigkeit zurUckgerissen und
wieder unter der Occke geborgen.
Was willst Du von mir?" fragte
Rosa uud sah cntscyt zu ihrem Pr-
Niger aus.
.Deine Nu'ie beängstigte mich." an,,
woilctt Franklin bcjetiivickkigend, .ich
muß durchaus Gemißlicit darüber
haben, ob nicht Dun Zustand zu be
dcnktich ist. um die Reise fortsein zu
dürfen, und die kann nur ein Arzt die
ten. Ich habe mich dabcr entschlosien.
einen solchen herbeizurufen, und begebe
mich sosori aus den Weg. Halle Dich
daher aufrecht. Bis zur letzten Anfiede
lung, die ivir beiührtcn, ist's eine
weite Strecke. Vier Stunden gebrauche
ich mindestens bei dem grauenliaflen
Wetter. Doch koste es, was es wolle:
äiziiiche Hilfe schaffe ich zur Steile.
Hast Du mich verstanden?'
kröumerisch, mit einem gewissen
Ausdruck der Befriedigung lispelte die
arme Dulderin: So beeile Dich
vielleicht hilit er meinem Röschen ich
möchte allein sein ungestört bleiben
säume nickt "
Franklin trat in's Freie hinaus.
Die au der Thür fallende Beleuchtung
sticijte den Wagen. Nachdem ei kurze
Zeit in demselben gesucht halle, schritt i
ei, mit zwei ittem delam'l, nach
dem Schuppen hinüber. Aus seinen
hcrrija,en Ruf meldete sich die Negerin.
Fröstelnd und von Angst geschüttelt
kauerte sie in einem Winkel. Während
sie ihm in der Dunkelheit beim Satteln
und Aufzäumen hilfreiche Hand lei
stete, erklärte er streng : Mit meiner
Schwägerin sieht es traurig aus. Ich
furchte das Aergstc sür sie und ihr
Kind, Nur ein Arzt kann noch helfe.
Während meiner Ab.oefenhcit weichst
Du nichl auf cine Minute von ihrer
Seite. Achte auch genau auf ihre
Worte, um sie mir wiederholen zu
können. Gib ihr fleißig von den Trop
fcn, ebenso dem Kinde. Die sind sehr
heilsam. Sie lindern den Schmerz uud
fördern den Schlaf."
Gleich daraus schwang cr sich in dcn
Sattel, und den Mantel dicht um sich
zusammenziehend tiabtc er davon,
neben sich das zwcilc für den Arzt be
stimmte Pferd.
Die Negerin begab sich unvcrwciU
in die Hiitte, wo sie sich neben dem
Schmcrzcnslager auf einen Koffer nie
dcrlicß. Die Kranke halte sich cnnnn
tert. Die Abwesenheit Franklins
Wirkt offenbar erleichternd auf sie
ein. Mit geisterhaftem Ausdruck sah
sie in das mitleidige schwarze Gesicht.
Nelll), " fragte sie ängstlich, ist er
fort?"
Nach dem Doktor geritten, meine
gute Vady ; ist der erst hier, hilft er er
stauulich schnell," antwortete Nein?
tröstlich.
Nein, Nelll), mir hilft kein Arzt
mehr. Für mich gibt es nur noch de
Tod, auch mein Röschen wird sterben
was sollte es aus der Welt ohne seine
Mutter." und ihre schmerzliche Er
regung bekämpfend, flüsterte sie in km
zcn Sätzen weiter: Verrathen und
betrogen von dem eigenen Binder mei
ncS Mannes er kann mein Ende nicht
erwarten ich weiß cs eisig durch
rieselt eS mich und kein Mensch in der
Nähe, dem ich einen letzten Auftrag
ertheilen, mein armes Kind aver
tränen könnte."
Als wir am letzten Reisetage
Jemand um den Weg befragten," ver
setzte Nelly klagend, erzählte cr von
der Fum eines Reverend Dixvn. Ich
sah sie liegen hart an einem Hain.
Sonst weit und breit kein Haus. Wäre
der Reverend hier, möchte er wobl
christlich auf die gute Vadl einreden und
sich ihres Kindes erbarmen."
Die Sterbende schien durch diese
Mittheilung criuuthigt zu werden.
Ist das weit von hier?" fragte sie,
vor Spannung schwer nach Vuft rin
gcnd. öine halbe Stunde gemächlichen
Einhcrschrcitcns, vermuthe ich,"
So könnte cr in einer Stunde hier
sein?"
Sicher, wenn'ö ihm einer saglc. "
findest Du den Weg zu ihm? Die
Nacht ist schwarz hör', wie der Sturm
lobt cr raubt Dir dcn Athem."
Ich fände ihn, rechne ich. aber der
Franklin er befahl mir, keinen Schritt
aus der Hütte zu thun. Kehrt cr heim
und ich bin nicht da. bringt cr mich
um."
& bleibt fort weit über Mittcr
nacht hinaus. Bis dahin ist der Revc
rcnd hier gewesen und wieder gcgan
gen. Weiß er um mein armes jcind,
läßt er es nicht aus den Augen."
Ich dais die gute Vadl, nicht hilflos
liegen lafscn. Sie ist sehr krank. Es
wäre grausam, stürbe sie, ohne einen
um sich."
Du mußt ihn rufen, wenn Dn
selbst auf die Barmherzigkeit des Hirn
tnekl hoffst," flehte die Acrmslc ver
zwciflnngsvol!, meine Zeit ist bald
abgelaufen ich beschwöre Dich, bringe
mir Jemand, der mich zu meinem
Heimgänge einsegnet und mein Kind
rettet.'"
Ich will, ich will." versetzte Nelll,
mit aller Macht gegen einen AuSbruch
ihres Jammers täuipfcud, ich will :
möchte aber zuvor och etwas rar die
süße Vsldl) thun.'
Rosa spähte todtcsmatt um sich,
Ihre Blicke sielen auf die Arznei
flasche. .Reich mir die Tropfen." lispele sie
dringlich, übermannt mich Athcm
noth, nehme ich davon. Ich darf nichl
sterben, bevor der Reverend hier gk
Wesen Dir Hat'S Gott eingegeben,
daß Du an ihn dachtest lege reichlich
Holz aus die Gluth mirfi siöstclt. Und
och eines. Nelll,." und der Eifer, der
sie beseelte, schien ihre gesunkenen
Kräslc anzufachen, kommst Du allein
zurück und findest mich todt, dann
nimm dcn Brief ans meiner Hand und
verbrenne ihn," Sie hob den unter der
Decke verborgenen abgezehrten Arm
und damit ein eng ziifamincngekniilltcs
Papier in dcn Schein des Feuers und
fuhr hastiger fort: Begleitet Dich
aber der Geistliche, so vertraue ihm
denselben an un jetzt eile, gute
Nelll,, bevor cs zu split ist mein hei
ßeficr Scgcn soll mit Dir sein."
DaS anhaltende Sprechen, wie die
damit geeinte krnnkbafte Erregung hal
ten einen ohnmachlnhnlichcn Zustand
herbeigeführt. Nur die schläfrig gcösfnc
ten Auaen verriethen noch Leben.
Acngstlich iibciii'achik' sie die schwarze
Pslegerin. die nach Ersuliung ihrer
Wunsche cine Decke um die Schulter
schlang und in s Unwetter hinaus
schlupfte. .Eine Weile starrte sie noch
aus die nvthdiirfiig schließende ihm.
Kürzer wuite dabei ihi Älhcm. In
ihrem leiten Stöhnen verriethen sich
körperliche Schmerzen und geistige Cia
(tu. Wie 'vinderung bei ihm juchrud.
zog sie ihr welkes Tcchlerchcn dichter
zu sich heran, und nach bei Flasche
giciscnd. schlürfte sie nach Gutdünken
aus dcrsclben. Die Wirkung davon
war eine seist augenblickliche. Wie bc
... , j : . ... j : , iu-. Ji. n
iiinui i.. ...niii ii i in i l'unii ii ii ins
Haupt des leise wimmernden indes.
Ueber ihr marmorbleiches Antlitz aber
huschten, von dem !am,nseucr entscn
det, rölhlichc Reflexe, ihm vorüber
gebend icbenswarme Farben ver
leihend. Deutlicher zeichnete sich da
gegen in den traurig eischlafftcn Zügen
eine Well, des Veids und des Kummers
aus. Dazu prasselte schwerer Regen
auf das schadhafte Schindeldach nieder.
Es heulte der Wind, indem er immer
wieder das Feuer suchte und das
dnnipse Pollern der sich unwirsch auf
bäumenden Flammen verschärfte. Das
war die Todlcnklage mn eine Ster
bende, die von einem unbarmherzigen
Geschick dazu auserkoren war, nach
einem kurzm Vebensabschnitt reiner
irdischer Glückseligkeit bis in das Grab
hinein veisolgl und gemarleil zu wei
den. Und noch auf einer anderen Stelle
durchdrang der Schein eines erhellie.!
Fensters die dunflerfüllte Atmosphäre
bis zu der in mäßiger Entfernung vor
überführenden Landstraße hin. Ein
älterer Mann saß dort vor einem ein
fach hergestellten Tisch lies über ein
aufgeschlagenes Buch geneigt. Mit
dem Viujt der ruhig brennenden Vampe
einte sich die flackernde Beleuchtung
des KaminfeuerS. Außer einer wenig
künstlerisch gezimmerten Bettstelle, ge
füllt mit weichem Maishülsenstroh uud
darüber Hingebrei lettk Bisonhaut nebst
einigen wollenen Decken, standen mch
rere Zchcmcl. eine Bank uud ei auö
gekrümmten Acsten sinnig zusammen
gefügter Arm stuhl umher. Aus Brei
tcrn, von in die Blnckwande getriebenen
Pflöcken getragen, reihten Bücher und
kleinere Haushaltimgsgegcnstnnde sich
aneinander. Was sonst noch zu dem be
scheidenen Herd eines westlichen An
siedlcrs gehörte, Kleider, Jagdzeug
und Küchengcräthe, das hing an Nägeln
oder hatte seinen Platz rieben dem ge
räumigen Kamin gefunden.
Der Besitzer des Gehösles übte
dagegen trotz des rauhen Anzugcs kaum
den Eindruck eines schwer arbeitend m
Ackerbauers aus, vielmehr den Ieman
deS, der die Mehizahl seiner Niitmen
scheu geistig überragt. Die breite
Stirn verrieth Schaissinn, während ein
hoher Grad von Menschenfreundlichkeit
das bartlose, weltergebräunte Gesicht
charakterisirte. Obwohl der Inhalt des
Buches seine ungethcillc Aufmerlsam
keil fesselte, lichtete er sich zuweilen
aus, um eine kurze Bemerkung nieder
zuschreiben oder über das Gelesene nach
zudenken. Dann aber schauten zwei
hellblaue Augen so ruhig und ver
liauenerioeckend in's Vccre, wie nur
möglich wenn man nichls entbehrt, das
geeignet ist, die Zufriedenheit des Gc
mülhes zu erhöhen.
DaS war der Reverend Dixon, ein
prcsbylerinuifchcr Geistlicher, dn trotz
eines feine Unabhängigkeit gewähr
leistenden namhastcn Vermögens mit
seltener Selbstverleugnung und Ent
sagung sich zur Vcbensausgabe gemacht
halte, gleichsam als Wandciprediger
den in weitem Umkreise spärlich zcr
streuten Ansiedlern das Evangelium zu
erklären uud das fehlende Bcthnus
durch Zusammenkünfte unter freiem
Himmel zu ersetzen.
Ein Pslegesohn theilte sich mit dem
früh vcrwitlwetcn kinderlosen välcr
lichen Frennde in die Bewirthschaflung
der Farm, um zugleich aus's Sorg
fältigste in den höheren Wissenschaften
unterrichtet zu werden. Wie die
alternde Haushälterin, hatte auch der
junge Mann nach ländlicher Sitte fich
frühzeitig zur Ruhe begeben. Stille
herrschte daher in der Hütte, nur zeit
weise gestört, wenn der Wind, über den
Schornstein hinstreichend, einen liefen
Orgclton erzeugte oder die kohlcnocn
Holzlheile knisterten und knackten.
Dizon hatte fich eben wieder ni
ernste Betrachtungen vcrscnlt. als
plötzlich unverkennbar dringlich an das
Fenster geklopft wurde. Ungesäumt
trat er vor die nur mittelst eines höl
zerucn Fallricgelö geschlossene Thür
hin und öffnete.
Sein erster Blick begegnete einer
Gestalt in triefender Decke, ans deren
Fallen ein von der herausfallenden
Beleuchtung gestreiftes schwarzes Ge
sicht hcivoriugtc.
Komm herein," redete er NeUy
mitleidig au, als diese ihm mit den
heftig ausgestoßenen Worten unter
brach : Der R'aierend muß mich be
gleiten. Ich bin in erstaunlicher Eile.
Eine sterbende Vady verlangt ach dem
Reverend. Ihr Kind ist ebenfalls todt
krank. Sie ift in schrecklicher Sorge
und Noth, möchte nicht sterben ohne
christlichen Zuspruch"
Gul, gul." schnitt Dixon das Wei
tcre gütig ab, zuvor setze Dich neben
das Feuer und erwärme Dich"
Keine halbe Minnle Zeit zum
Durchwärmen," eiferte Nein, ängstlich,
.in einer halben Stunde müssen wir
da sein, oder eögibt ein grausames Un
glück." Sei nbesorgt," beschwichtigte
Diron sie, indem er einen allen Mlli
tännanlel vom Nagel nahm, nvrDich
an mich abschickte, soll nicht veigeblich
nach mir gerufen haben. Wohin fühlt
unser Weg?"
.Nach dir Bloodh Eabin. So namite
sie Jemand, den wir um ein Obdach
befragten."
Dixon hielt mit dem Ueberstreifen
deö Mantels inne und sah erstaunt in
daö schwarze Gesicht.
Bloodi, Cabin?" meinte er zwei
selnd. die liegt ja unbewohnt, seitdem
die Wilden sie übersatten und anspürn-betten."
,??ach keiner anderen Stelle,' be
ftiitigte Nelll, ungeduldig.
.Ein unheimlicher Aufenthaltsort
snr eine Schwerkranke," verjevte Diron.
den Filzlmt durch ein um tre Cm in
geknüpftes Tuch aus dein Haupl be
festigend, und wer istdielle:Ick,i.?, ?
Wie heißt sie und woher kommt sie in
diese einsame Gegend?'
.Das weiß ich nicht. Sie reine mit
ihrem Schwager Fianklin. der immiie
sie Rosa. Sie halten die Wärterin ab
gelohnt und zurückgeschickt zwei Wo
che mag es her fein da nahmen sie
mich in ihren Dienst. Ich wollte
nicht : aber die Lad bat so jaminel'
voll, und das kleine Ding war so
elend, daß mir das Her; brechen wollte,
und ich zog mit loit."
Dixon griff mich einem Knolenstock
und schiitt der Timre zu, als eine Be
wegung zu seinen Haupte ihn ver
anlaßte, ans zusehen. Er gewahrte
einen ungci.!H!,nlich kräslig gebauten
krausköpfigen jungen Mann, der durch
eine Oefsnuug in der Plaulendecke den
Bodenraum eilfertig verließ. Die zu
solchem Zweck in die ijmllcnwand gc
triebenen Pflocke mit wunderbarer Be
wegl ichkei t als Leitersprosse benutzend,
überwand er die letzie i Sprunge.
Ich hörte Alles," redete er Dixon
mit einer gewiffen ehrerbietigen Eilt
schicdenheit an, ,. ie bin s cn nicht fort
de, solchem Wettet. Ich will stall
Ihrer gehen; eder besser, Sie warten
bis zum Anbruch des Tages"
Wähnst Du, die scheidende Seele,
die sich nach Trost sehnt, harre ans
das Einschlummern deö Sturmes oder
das Heraufziehen des Morgens?"
fragte Dixon vei weisend.
.lind gar nach der Bloodl, Eabin."
fuhr der junge Mann dringlicher sort,
die ist verrufen uiid verabscheut. Nur
Gcsindel kaun da eingezogen sein, wo
Skorpione und gistigc Hudcrt,üs;e in
allen Ritzen ihren Winterschlaf halten.
Vor einer Woche sah ich's mit meinen
Augen. "
Du sprichst unverständig. Was Du
behauptest, ist doppelter Grund für
mich, dahin zu eilen, wo man l'ie-lleicht
in Todesangst meiner Antrittst ent
gcgcnsielsi. Wollte Gott, cö gelänge
mir. die Kranke sammt ihrem Kinde
hierher zu schassen."
So begleite ich Sie "
.George, Du bleibst." entschied
Dixon strenger, schon allein unsere
gute Pearson bedingt diese Rücksicht,"
Ich will ein Pscrd für Sie sat
teln" Wnö soll ich damit, wcnn ich ge
zwungen bin, mit dem ehrlichen Ge
schöpf gleiche Schritt zu halten?" er
widerte Dixon und fuhr, zu Nelll, ge
wendet, sort: Komm, komm. Wir
säumten schon zu lauge. Was Du noch
aus dem Herzen hast, magst Dn mir
unterwegs erzählen." Dann trat er
nach einem gütigen Aus Wiedersehen. "
gefolgt von Nelly, in's Freie hinnns.
Eine Weile blickte George von der
Schwelle auö den in der Finsterniß
Entschwindenden nach. Des ihn hart
tressenden Schneeschlammes achtele er
uicht. ieru wäre er heimlich nach
gegangen, allein Dixons Willens
ttußeruug gegenüber wagte er es nicht.
Tief beunruhigt Ichloß er die Thür.
Anstatt sein Lager wieder auszusuchen,
schob er den Armstuhl vor das Kamin
fener. und sich niederlassend, übcc
wachie er die züngelnden flammen, bin
und wieder die Gluth schürend um
Holz auflegend. Die Sorge um dcn
bälerlichcn freund, der ihm seit feinen
Knaben, ahrcn Eltern uud Hcimuth er
setzte, wollte indessen nicht von ihm
weichen. Wie cine böse Ahnung lastete
eS auf seinem Gemüth. Es prägte sich
in dein von wirrem braunen Gclock
überragten hübsche (csicht aus, wel
ches durch den jugendlich weichen dunk
len Bart noch gewann. So rnhle auch
in seinen dunkelblauen klugen Augen
ernste Entschlossenheit, der nur dann
Unruhe sich bcigescllle, wcnn der
Sturm heftiger au dem festen Ban
rüttelte, Regen und Schnee schärfer aus
die Fensterscheiben hämmerten. Im
Geiste begleitete cr seinen Wohlthäter,
der zu dcrsclbcn Zcit mit aller Macht
gegen das Unwetter kämpfte.
2. Kapitel.
Rovereild Di.von.
Mit dem Winde im Rücken war cö
dcn beiden Wanderern erleichtert ge
wesen, den durch die Nässe ungangbar
gewordenen Weg zu überwinden. Als
sie dann endlich dieauS der Bloodl,
Eabin herausfallenden Vi eilt streifen vor
sich sahen, blieb Nelll, stehen.
Der Reverend muß hier säumen
eine Mimile und eine halbe." wendete
sie sich geheimnißvoll an diesen. Ich
will hin und auskundschastcn, ob der
schreckliche Schwager schon da ist. Enl
deckte der Sie, gäb'ö ein blutiges Un
glück. Ist Alles sicher, winke ich,"
und hastig schritt sie davon.
Dixon brauchte nicht lange zu war
ten bis die in der Hütte Vcrschwnn
dcnc wicdcr auf der Thürschwcllc cr
schicn und, vor dem crhcllken Hintcr
gründe erkennbar, beide Hände über
dem Haupte schwang.
Ich kann's nicht glauben,' raunlc
sie ihm cntsctzt zu, sobald er vor ihr
eingetroffen war, aber ich mein', sie
ist gcstmben. Kein Athem mehr zu
merken wenn der Reverend nur hcl
fen könnte"
.Schüre daö Feuer." gebot Dixon.
und gleich daraus kniete er neben der
Leidenden. Die Decke hatte sie bis
unter's Kinn herausgezogen, so daß der
Kopf der Kleinen neben dem ihrigen
nur ein wenig hervorragte. Diese gab
noch Lebenszeichen, wenn auch nur
matte, von sich.
Aufmerksam betrachtete Dixon das
zarte bleiche Antlitz der Mutter. Erst
als die Flammen, erhöhte Helligkeit
verbreitend, imeder emporschlugcn,
legte er die Haud auf die seuchlkalke
Stirn, mit dem Daumen das Vid des
einen Auges sanft zurückschiebend. Ob
wohl glanzlos, war es noch nichl gebro
chen, und wie durch die Berührung er
muntert, öffnete die Aermstc auch das
andere. Sie erkannte Nelly, und slü
stcrnd entwand sich ihren Lippen:
NellD bist Du noch da?
' "T5