Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, July 15, 1897, Image 12

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    m öxielerloos.
Von Han, a ch e n d u , n.
u., .,.,ikKt tu-, fuiituiiditroaiuiU'
ß,n eöenkiadreS der Aushebung bftent.
. mem dem Filter ,.! wie;- roeuocn, rco r.e tin CDoa ,uu,ri Ivu.r.
Uliv ' r - . t . M . - B.
ben denn fit fürchtete, daß er kommen feie erinnerte na, Dt3 ?mcis, in m r
könnte um ihren Gatten zur Siede zu früher gewohnt, man erinnerte sich ihrer
ften.' ! und führte sie in sein Zimmer. Hier
So vergingen mehrere Jahre und die liefe sie fich weinend nieder, blieb sie br3
ide blieb kinderlos, Robert begann zum Abend unter tausend Foltern auf
rnuituini uyis . -i-r u i - ' m ..t ... ... . l ifc ,K
j,cher Spiele n den r heischen Bädern , ,chn
knnm ihrerseits vernachlässigte ihre e.ne, Berzweiselten zurück und erblickte
,m6'2i junges Paar;! Bekanntschaften und zog sich scheu zu- fu. ..L
j Snlfr, ! : ein luftiger 'rück. Sie liebte ihn noch immer und ..Warum bt Tu nicht be, Deinen
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ÄÄSTld ! E ' V,.m,,.,dm,1. ,1 MI . ,d'N ,U.M
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Ihnen. WaS meine Zukunst betnM
K nnanttellkn Mittel, die icb M'.r ver
dienen werde, das ift meine eigene
Sache, und ich hoffe, dafz eZ mir ver
gönnt sein wird. Sie kinft zu überzcu
gen. "
Dann will ich Ihnen einen Vor
schlag mache!"
Kommerzienrath Riltler lächelte noch
immer, ober mit Humanität und als
fünde er an dem guten Mab'.ow sonst
ein Wohlgefallen.
Da das Madel vor ihrem achtzehn
ten Geburtstage nicht heiratden soll, ift
bet nieiner grau und mir beicylonene
Sache, mei Jahre haben Sie bis ba
in jiuiuvu- . -3 , - i
lauen doch sehr forabfltroixWcha t ane ne nie zu i " iT l l
u-itii, ui i . r - . fi ScbliinmeS abnend. den
hiMic III leinei loiuiei vvu iiuiMi ui I-U-- i - w'-'fcü
i'nd n verstorbenen Bruder eine Muth, zur Bank zur gehen und ch dar.
z.cfuiuwu wi - (-hmhi.ipn 9Wr 9Win adtt
gv l",,vn'." pp -wip"?.-
zuckte die Achseln, und sagte, er Habe
i nickt die Berechtigung, ihr Ausschluß
, m. cjiUr . .Lvnnfa
VxÖOtil von suiii jjimiuinn
jufiel und et sein ganzes Anwesen wie
,r aufrichten konnte.
Um die Zeit war seine grau, ein die.
Ine?, draveS Bürgerweib. weil eS sich
mit dem Sieichthum doch so schickte, in
die Büder gegangen i,nd so lernte denn
der Äeferendar ihre Tochter M Hom
durg kennen, als er ihr auf der Terrasse
Nachmittags mit dem Programm des
urconmteS dienen konnte, und nicht
zu geben, ohne von Herrn o. s. oazu
autorifirt zu fein. Und so ging sie
denn, sich tröstend mit dem viedanken,
eS werde ja nicht so schlimm sein.
Der Sommer deS vierten Jahres
war gekommen. Rose suhlte das Be
dürfniß, ihre Eltern zu sehen, und 90
K?,t war damit einverstanden. Er
x l . , , . . . ...... .i. t " niii put'
ER3Zr" m TM m . t ! j mamm JkÄiS
war wie die Mutter geistig aber trennte flcy von IYI IN ffnw,ww'
ÄUÖ) m ot. m i oic m lt. eii'iwi Mi.fWhn. fte nach Mt lautem hohnlachen wandte
f.hri.n imh t'nr immer denn mit lliise- Kni .eit. Wenn ihr Geburlstag ist.
rem Vermögen ist es zu Ende. Ich , dann fahren Sie auf Gummi bor
entnahm zu Hause den elenden Sieft, unserem Hause vor. Mahlom, dann
um ihn an der 'ank hier zu wagen! sollen Sie sie kriegen. Mein feierliches
Alles oder nichts, sagte ich mir. Ich Wort daraus. Blos daS mach ich
war auch aus dem besten Wege. AlleS mir natürlich aus das gahrzeug muß
wieder zu gewinnen, da mußte der Ihr Eigenthum sein und baar bezahlt
Kuckuck Dich an meiner Seite führen haben müssen Sie's auch. Sind Sie
und Alles ging wieber verloren, bei dem Vorschlage dabei?"
ALM !" Statt einer Antwort schlag Mahlom
Er griff in die Tasche und warf stumm in die dargebotene Rechte,
einige Gulden auf den Tisch. DaS ..Na. nun muß ich auf die Börse. "
ist AlleS, was mir geblieben, nimm es. sagte der Rath, wollen Sie mit
um nach Hause zurückzukehren, denn fahren?"
wir find ruinirt '. Dir bleiben ,a noch Ich danle. Herr ommerzienraiy,
auf
er
erwiderte Mahlow wieder sehr gehoben,
ich möchte nur Ihrer ffrau Gemahlin
und Kitt Ihre Entscheibung aus dem
Erlauben Sie." ergriff endlich der
Kommernenratd das Wort, wir haben
dL'ch ausgemacht, daß Sie auf Gummi
angefahren kommen."
Bitte fehr. Herr Kommerzienrath,
erwiderte Mahlow. ..mein Gefährt steht
unten vor der Thür."
Alle Anwesenden traten an'S Fenster.
Unten vor der Thür, jenseits deS
Rinnsteins, an den grünen alernen
piahl gelehnt, stand blinkend im Mor
gensonnenlicht ein elegant gebautes
Zmeirad.
ES stand auf strammen grauen
Gummireifen, die in der Mitte sogar
; eine hohe scharse Kante hatten.
Ich empfehle Ihnen gleichfalls.
Herr Kommerzienrath." seßl Mahlow
hinzu, diese Form, auf Gummi zu
fahren. Sie ist entschieden die gesün
beste und auch die zeitgemaßefte."
Kitt ist an ihrem Geburtstage noch
i sehr luftig geworden. Eltern wie fte
Kitty hat, bringen es nicht üb' Herz.
; ihr einziges Kind unglücklich u machen.
Mahlow ift heute ihr Mann, die Koni
; merzienrathin schaßt ihn. sein Schmic
, gervater liebt ihn und Mahlow's Ber
! gnügen und das seiner Frau ist noch
I jeßt. auf Gummi zu fahren auf
; einem Tandem nämlich.
Richter Sie sollen die Zochter des
Herrn KommerzienrathS auf offener
-traße umarmt und geküßt haben !"
Strolch Herr Präsident, ich bin ein
Ehrenmann und weiß, was ich zu Um
habe Ich werde sie heirathen!"
t'ii.nile,
Raum ift in der kleinsten Kammer
Für den größten Katzenjammetk,
Au? staunte, Grunde
Nun machst Du schon Fortschritte
im Radsahren?"
O ja, zuerst bin ich allerdings ziem
lich oft deruittergesallen, aber gefter
bin ich schon ein paarmal oben ge
blieben."
L,icj;cduI.
Sachse (vor einem Schausefter
Sie l'ören Se mal. mein Kutefter,
möchden Se nich e rgenblickchen bon
meinem Hüdneroge runterdraten. Se
stehen ,eß schon sins Minuten drus.
Ich möchde Se doch gern weidergehn."
raSffX ! acht Ta m aus S" i sich, griff in die Bruftiasche und zog schnellsten Wege überbringen
sionat einen gesellschaftlichen ff . , oqi -vom au seinen Revolner hervor. ! Dann rollte das Eoupee dc
iltx u ,., ' IM ''1,1 ! , i . hu nn ILI M l li WW t W. l .-.
arDtii Däne DuOICBC vruui wtmgmti '7 , ' 7 ' ' n . Ä..ntx
7 HfSuEZ. SX. Miu;h. h-n9ftfl nack Strakdura sott und er Einen gellenden Schrel auvftoßend
W HUI iÜUHH", V""' - rZ. . ,
I . . - .. l I . 1 sti . U1,U
nnh niedliihe ftänbe. eine leidliche Ge
fialt und lachte gern. Ihr hierzu Ver
nlaffung zu geben, war Robert von S.
ganz der Mann; er suchte Anschluß an
Mutter und Tochter uno ran lyn. r
ward ihr fteter Begleiter und so kam
blieb
So war's ihm höchst erwünscht. Er
ließ sich kaum die Zeit, seine Effekten
im Lokal abzulegen, und war danach
schon in den Sbielsälen. wo er unter
den HabitueS gute Bekannte vorfand.
w.irv ur icici, i" i R t . . .
denn der Papa vom Elsaß angereift, um ! Sein Portefeuille war wohl versehen
Kch den zukünftigen Schwiegersohn an-! mit großen Banknoten, er wollte die
lusehen auf den seine Tochter rnt ! mal gewaltige Schläge thun, denn er
ihrem Gelde Anspruch machen konnte. ! hatte die Ueberzeugung, nur durch viel
r gab seine Einwilligung und schon Geld sei die Bank zu bezwingen man
in herbtt waren Beide ein Paar. Me , our?e ncy niqi m,i ie.e, ve,u, ii
junge Frau bekam ihre ganze Erbschaft
gusbezahlt bis auf fünfundzwanzigtau
send Francs, die auf deS Alten Bauern
Hof eingetragen wurden. Rose's Papa
war so entzückt von seinem vornehmen
Schwiegersöhne gewesen, daß er es gar
zieht gewagt hatte, eine Gütertrennung
zu wünschen. -
Kaum hatte die nächste Saison be
gönnen, so waren sie wieder in Hom
burg, der Glücksftätte, an der fte sich
kennen gelernt. Aber diese sollte zur
Unglücksstätte werden.
Robert hatte zur Reise eine starke
Summe der Bank entnommen. Er
Spielte an der Bank und Ro,e freute
sprang sie auf. Aber
Mit blutender Stirn
Füßen nieder
es war zu spat,
sank er zu ihren
Auf Gummi.
(.'Ulk gan;e moderne ieschichie.
rich iee.
JSoit Hein
eckt hatte er. bekam eS auch An-
fangs, aber da brach das Unglück wie
der über ihn herein. Verzweifelt irrte
er schon am nächsten Abend am Ufer
der Oos umher. Alles, waS er mitge
bracht, war verloren.
Er hatte zur Vorsicht seiner Frau
einige Tansend FrancS mitgegeben,
kehrte zum ConversationShause zurück,
sriek eine ?!eiiesche an sie und bat sie.
ihm da Geld zu senden. daS sie doch stand.
nicht gebrauche, er bedUrte oeffen, ?ei in
Verlegenheit.
Und sie sandte es ihm am nächsten
Taae bereits, ohne zu fragen, wie er in
die Verlegenheit hake gerathen können.
?!ch laste bitten." sagte der
mernenratb in seinem Kabinet, nach
dem er auf die Visitenkarte einen Blick
geworfen hatte.
Ein junger Mann im Frack trat ein.
Guten Morgen. Herr Kornrnerzien
rath," sagte er. verbindlich ftch verbeu
gend verbindlich, aber keineswegs ver
schüchtert. In seinem Gesicht, das ganz ent
schieden hübsch war, lag etwas eigen
thümlich Frisches, ja Furchtloses, das
nickt einmal die Macht, vor der er
da? Großkapital, zu dämpfen
Dann rollte das Eoupee der Kommer-
zienraths davon.
Das Pflaster beftand in dieser alten
engen Straße der GeschaftZcity noch
aus holperigen Katzenköpfen, aber daS
Geführt gab. wie eS darüber hinrollte,
keinen Laut von sich.
Kommerzienrath Rittler fuhr auf
Gummi.
Der Abschied, den ein paar Tage spü
ler Mahlow in dem kommerzienrüth-
Kom-; liehen Hause nahm, war von seiner
Seite ein uugerft zuversichtlicher. sr
hatte nur die Damen angetroffen, denn
der Kommerzienrath war, da Mahlow
gerade um die Mittagsstunde kam. wie
der zur Börse.
Kitty weinte ziemlich viel, für jede
Thräne aber gab ihr Mahlow einen
Kuß und endlich war sie beruhigt.
Die Frau Kommerzienrathin. eine
Dame von starker ästhetischer Veranla
gung. die für Mahlow eine Schwäche
hatte, zog ihr Kind an ihr Herz und
sagte zu ihm :
Mai. ich vertraue auf Sie!"
Entweder, Frau Kornrnerzien
räthin," erwiderte Mahlow im Ton des
schon im Voraus triumphiienoen Sie-
c Ull VKl -CUIU Uliv ,,7.".y .. r. n i ' , .
sich wenn er in ihrem Beisein einige : vttMllch aver haue ,ie na) nacy aoen-aJ.-.x
ifsi. niiifcte nhr niitit Vaben beaeben. verschleiert trat sie in
vermocht
Guten Morgen. Herr Mahlow,"
erwiderte der Kommerzienrath, indem
ov fcam it!iiött flUrfirm hii CSrttth rptshif
11 Ul 111 j 14 llV 1 1 J.'lMim VV ..iff : wvit -vv- "T'7' '" "
bitte, setzen Sie sich. Meine ,rau hat gers, ich komme überhaupt nicht zurück
mir gesagt, waS Sie zu mir führt. ! oder auf Gummi."
Sie müffen entschuldigen, wenn ich die Mahlow reiste nach Berlin
?SS S rSWliTÄ er! Sache möglichst schnell abmache. Zeit , Die Ausstellung wurde eröffnet mtd
0"v er oenos, wt ui i cl"uu?' , u" , . . ' ., .. ; i.fx i nmltA nir ' hie q,itnn,n hraMtn ihre Reriekte
aemein chaftlichen Ausstugen ausruhte, : eom einen grtu,nn u.u
. - .. v t rn . 1 nrtrti4ji" iUrt
bis elf Uhr. der Schlukftunde der
Spiele, am grünen Tische saß.
Weil er in Homburg kein Glück
hatte, zogen sie dann nach Wiesbaden,
EmS und endlich nach Baden-Baden,
wohin sie ftch sehitte, um den Papa
d'rüben im Elsaß besuchen zu können.
Sie hatte ja der Mutter so Manches zu
lagen. , .....
Und das Letztere tyat ?ie oenn aucy.
am
Zrente-et Cuatante" that
Sie sah sein Antlitz, obgleich blaß,
doch strahlend. Er that noch einige
günstige Coups, und beruhigt eilte sie
wieder zur Bahn, damit er sie nur ja
nickt erblicke. Sie hatte ibm ia ae-
schrieben, sie und ihre Eltern erwarteten
ift Geld, und ich muß nämlich zur die Zeitungen brachten ihre Berichte
Börse. Sie möchten also meine Toch- darüber.
Vie umsangreichfle Veiprecyung uoer
ter?"
Das ist der Wunsch ineines Herzens
Herr Kommerzienrath !"
Reden Sie nur ganz gewöhnlich
Also meine Tochter möchten
ist mein einziges Kind. Sie
Mahlow's Bild erschien im Courier".
Sie enthielt zwei Zeilen, die nicht
1 günstig lauteten. Im gleichen Sinne
Sie? Es äußerten ftch nebenher zwei andere
erbt mal Blätter darüber. Alle übrigen Preß-
WVIIllVtt VUWfH. - -T " '
Und mehrere Tage hindurch blieb ihm Schwiegersohn nur auf's Geld seh', so ; seine ferneren Werke
. w . " r... I . 5. . cm .;.. :x t al
ihn mit Sehnsucht in einigen Tagen. ! zwei Millionen. Meine Frau sagt mir. organe hüllten sich über Mahlow's Bild
Daß er ein unverbefserlicher Spieler j das Mädel ist in Sie verliebt und will in Schweigen,
mnr twi rmifcte sie ia lünast. aber er 'keinen Anderen nehmen. Das find. Seine Briefe an die Kommerzien-
Sie verließ Robert auf acht Tage und hatte Glück und das tröstete die Aermste. , t.aturltch Faxen. L-on,i nno sie mir raimn uno an im, lormien o,rn
... . .. wfc Kr tawfK in fnmmpn wenn er nmun 1 ia auch ein aan, angenehmer Mensch. ! Thatbestand nicht ganz umgehen, doch
er verivraui, iur uu! u i .w.v - n-"-n D - - 0 - , -- . , , ,
L x. 2 Z ,',1 Z fiüen dL rei.te! gewonnen, dockte sie. das wisien Sie. und daß ich bei meinem vertröstete er die beiden Damen auf
i 1 ' . . li l V . 1 m -'a-- n - r . - r . . I . '? ..S ,. ji. e , r
ihn nicht. Er war froh, die Frau los
zu sein und unbeaufsichtigt spielen zu
ttnnen.
In all' den drei Bädern hatte er Pech
gehabt. Hier hatte ihm ?as Glück in
den ersten Tagen gleich gelächelt. Aber
er wußte nicht, daß die Summen, die
tt gewonnen, ihm nur geliehen waren.
Er verlor wieder und wieder; er wollte
kaS Glück zwingen, ließ fich Geld über
?ld kommen, ohne zu zählen, und als
seine Frau, Sehnsucht nach ihm em
das Glück auch treu. Aber da? machte
ihn waghalsig. Alles wollte er wieder
haben, was er in dieser Saison und
früher schon verloren, er wollte diese
Beine" benutzen, denn in der Bank
daheim hatte er schon allerlei Vorwände
benutzt, um seine großen und häusigen
Einnahmen zu rechtfertigen, obgleich
daS diese gar nichts anging. Er wollte
ihr neues Geld übersenden, um diesel-
den zu decken, denn ES überfiel ihn ein
Zsindend, wieder eintraf, hatte er auch ! Gruseln so bald er daran dachte.
Wer scknn jfSnnberttaiifende verloren
Er empfing fte mürrisch und fie ward
traurig deshalb. Eine Ahnung stieg in
'chr aus; er aber lachte fie aus und
spielte weiter. Sie kehrten zum Herbst
ach Hause zurück, er schwer verstimmt,
ße, fich sagend, daß sie nicht mehr glück
ch sei, aber doch ihn schonend, und hier
sollte sie inne werden, daß fie Ursache
habe, sich sogar sehr unglücklich zu füh.
kn, denn mit des Gatten heiterer Laune
war es aus; er lehrte ost erst gegen
Morgen nach Hause und in
Laune zurück.
Das oberflächliche Nachdenken hatte
chm nämlich gesagt, er habe das Ver
dgen übermäßig angegriffen. Die
halbjährliche Abrechnung der Bank
A:äubte ihm sogar das Haar, als er
xux einen flüchtigen Blick auf dieselbe
mt: aber er verschloß fie sorgfältig,
fccmtt fie nicht der Frau in die Hände
komme, die ja schließlich in ihrer
Bauerneinfalt doch nichts davon ver
Rand. Und er er fuhr fort den kleinen
Spielclub zu besuchen, der fich in dem
Unteren Zimmer eines Restaurants ge
hüdet. Er spielte ost finnloZ, gewin
zmd und wieder verlierend, während
Kose das Kiffen schon mit ihren Thrä
ntn netzte.
Sie wagte eS endlich, ihm Vorfiel
hingen, dann sogar Vorwürfe zu
rächen; er aber wieZ Alles barsch zurück.
Nur einmal gestand er reumüthig, er
olle, er fei der arme Referendar ge
blieben, der er gewesen, denn das Geld
dade ihn nicht glücklich gemacht. Als
Ke ihm darauf mit feuchten Augen vor
schlug, fie wollten zum Vater nach dem
Elsaß Ziehen, wo er fich ja mit der
Lcmdwiithschaft so sorglos beschäftigen
könne, da lachte er fie aus. .
Sie aber behielt ihr Unglück für fich
Und so stand er drei Tage iväter
wieder am Spieltisch und gewann wie
der. Plötzlich schlug es um, er verlor
wieder und wieder, und da erblickte er,
in seiner Hitze plötzlich seine Frau neben
fich, die ihn abholen wollte, da er nicht
komme.
Du," rief er heftig. Kein Wunder!
Du bringst mir Unglück. Laß mich
allein!"
Und sie trat gehorsam zurück. Er
blickte ihr nach, bis er fich überzeugt,
wüster daß sie den Spielsaal verlaffen, und
dann pointirte er von Neuem und mit
hohen Summen.
Ader das Glück war gebrochen. Na-
türlich durch fie. ächzte er Seine
Einsätze verdoppelnd, suchte er es zu
zwingen, doch umsonst! Er verließ den
Spieltisch, um Ruhe, Faffung zu
suchen, kehrte dann zurück und spielte
mit demselben Unglück. Schlag für
Schlag ging fehl. Er verdoppelte seine
Einsätze und verließ endlich den Saal
mit leeren Taschen. Er hatte über zwei
malhunderttaufend Francs schon gewon
nen und alles, alles war dahin!
Verzweifelt warf er fich in den An
lagen auf eine Bank und da mußte fie
ihn finden. Aber mit Entsetzen blickte
sie in sein entstelltes Antlitz und frug
doch so thcilnahmsvoll, obgleich ahnend.
Er stieß sie von sich. Sie fei sein
Unglück, rief er aus. Ihr Oield sei ein
verfluchtes, auf dem kein Segen ruhen
könne, denn man habe ihm gesagt, ihr
Onkel in Westindien habe es durch
Sklavenhandel erworben. Er verwün
sclH den Augenblick, da er sie habe ken
nen lernen müssen.
Trauernd wandte sich die arme Frau.
Noch einmal kehrte fie um, blickte ihn
so flehend an. aber er achtete ihrer nicht,
und mit Thränen in den Augen verließ
sie ihn, nicht wissend, wohin ne sich
ein Mann bin ick nicht. Eins aber
müffen Sie mir nicht übel nehmen, lie
der Mahlow was find Sie denn nur
eigentlich?"
Ich bin Maler, Herr Kommerzien
rath !"
Maler ! Maler ! WaS heißt Maler?
Die Zeit Veraina
Die Antworten, die Mahlow auf
seine Briefe von Kitty empfing, hatten
auf dem Papier deutliche Spuren von
Thränen.
Die Komrnerzienräthin aber schrieb :
Halten Sie aus. Ein echter Künstler
Die sprachen des Bervrtchens.
Die Polizeiwelt und andere Einge
weilite wiffen nur zu gut, daß eS in
jedem Lande auf dem Erdenrund eine
besondere Sprache für Berufsverbrecher
gibt, sowie solche überhaupt als klaffe
vorkommen. In manchen Beziehungen
wäre eS für den Forscher von noch
größerem Interesse als für den Ord
nungshüter. dieses unheimliche Sprach
gebilde zu kennen; denn dieselben kön
nen vielen Stoff zu psychologischen und
philosophischen Betrachtungen bieten.
Neuschöpfungen zeigen fich zwar nie
und nirgends in dieser Verbrechersprache ;
vielmehr besteht eine solche Sprache nur
aus gewissen Wörtern, die im allge
meinen Gebrauch sind, oder einmal
waren, aber durchweg ihren eigenen,
nur auf die praktischen" Zwecke gerich
teten Sinn erhalten. Manchmal lösen
die Verbrecher eine hochgereifte Cultur
spräche wieder in ihre Elemente auf,
geradeso wie sie auch andere Bestand
theile der menschlichen Gesellschaft auf
lösen und degradiren, wenn auch die
Thatsache nichts ändert, daß man die
Verbrecher selber sehr wohl als Auf
lösungs-Product kranker Theile des Ge
sellschaftskörpers ansehen kann.
Es ift besonders bezeichnend, daß die
Verbrecher - Sprachen keinen einzigen
Ausdruck für einen abstracten Begriff,
für irgend etwas, das die Geistesthätig
keit oder Gefühlswelt angeht, enthalten.
Ueberhaupt findet ftch in ihnen kein ein
j zigeS Wort. daS für die geschäftliche
! Thätigkeit der Verbrecherwelt überflüssig
! und unnütz wäre. Nicht einmal die
j Fröhlichkeit findet in diesen Sprachen
! irgend einen Ausdruck. Andererseits
! ift jede Verbrechersprache überaus reich
an Bezeichnungen rur alltagliche Hand
lungen, und die amerikanischen und
englischen Berufsverbrecher haben z. B.
für Diebstahl" beinahe 100 verschie
dene Wörter. Alle Taschen, die an
Männer- und Frauenkleidern vorkam
men können, haben ihre Extra-Bezeich-nungen,
desgleichen noch gar manche
andere, mit einander verwandte Dinge.
UebrigenS pflegen die Verbrechersprachen
alle zwei bis drei Jahre zu wechseln.
DMWDMD in !cr SchlaN'inl'c.
Kommt mein Mann deS Nachts nach
Hause
Und macht Lärm in seiner Klause,
Dann kann ich ganz sicher gch'n:
ES ist zehn !
Aber wenn er mehr alS üblich
Saat Gut'n Abend" freundlich, lieb
lich. Wenn er scherzt und wenn er lacht.
Mitternacht '
Wenn er aber leise, leise
In ganz ungewohnter Weise
Stumm ftch legt mit Noth und Müh':
Dann ist'S früh.
vorsichtig.
Junge Frau (zum Gatten) Hüns
chen wünscht fich zum Geburtstag eine
Trommel, meinst Du nicht, man
sollte einmal die Anficht des Kapell
rneifters hören, der in der zweiten Etage
wohnt, ob der Junge auch Talent zur
Mufik hat?
Gleiche leiden,
21.; Wohin so eilig?"
B.'. Muß schnell zum Arzt, meine
Frau will mir heute gar nicht ge
fallen."
A.: Da komme ich mit. meine
Frau gefällt mir schon lange nicht
mehr."
Line gute Kur.
Herr Schwiemel (zu seinem Haus
arzt); Herr Doktor, meine Frau leidet
schrecklich an Schlaflosigkeit. Sie sitzt
die ganze Nacht wach im Bett. Was ist
da zu thun?"
Dr. Lustig; Am besten wird es sein.
Sie gehen nachts recht zeitig aus Ihrer
Stammkneipe heim."
Sie find doch auch ein vernünftiger rtngt fich durch. Ein wahres Talent
Mensch und da werden Sie mir doch ! muß doch endlich siegen."
zugeben das ist doch eben nichts." Mahlow begann sich allmählich über
Herr Kommerzienrath !" die Komrnerzienräthin zu ärgern.
Thun Sie mir bloß den Gefallen Sein kleines Erbtheil war längst
und seien Sie nicht pikirt. Malen. aufgezehrt.
es mag ja eine ganze hübsche Sache Sein einziges Glück war noch, daß er
sein, ich versteh davon nicht viel, an j den Zutritt zu ein paar reichen au,ern
den Kunstverein zahl' ich ja allerdings ' gewonnen hatte, wo er dann und wann
cw . , !i . I w sts..n..
zer-
prornptc Auskunft.
Offizier: In wie viele Theile
fällt das Dienstfahrrad?"
Soldat: Dös kimmt auf'n Sturz
an, Herr Leitnant!"
meine zwanzig Mark Beitrag, wie
andere Leute, Ich meine blos, waS hat
Ihnen die ganze Malerei bis heute ein
gebracht?" Bis heute allerdings nicht viel.
Herr Kommerzienrath."
Da haben Sie'S doch. Wie denken
Sie sich nun das Heirathen? Wovon
wollen Sie Ihre grau ernähren? Sie
denken eben von den Zinsen ihrer Mit
gift?" Ich kann nur einräumen, Herr
Kommerzienrath zum Theil."
So und was den übrigen Theil
betrifft?"
Dafür, Herr Kommerzienrath. sorge
ich."
Wieso?"
Ich habe etwas Neues gemalt.
Die Jury in Berlin hat's für die Aus
stellung schon angenommen. ES ift
meine erste Sache, die auf die Ausstel
lung kommt. Herr Kommerzimath. es
wird eine koloffale Nummer, ohne mich
zu überheben. Paffen Sie auf, ich
komme in Berlin in Schwung . Draußen
steht Ihr Coupee. Herr Kommerzien
rath ! Wenn ich in zwei Jahren nicht
aus Gummi fahre wie Sie, dann sollen
Sie nicht mein Schwiegervater werden,
Herr Kommerzienrath !"
Mahlow sprach nicht im Scherz, er
sprach mit voller Ueberzeugung.
Der Kommerzienrath sah Mahlow
sarkastisch lächelnd an.
Sie wollen doch nicht Kutscher wer
den, Mahlow?" sagte er.
Ob Sie mich zu Ihrem Schwieger
söhn wollen, Herr Kommerzienrath,"
erwiderte Mahlow, indem er sich erhob,
mit eisiger Stimme. ,da? steht bei
den Auftrag zu einem Portrait er
gatterte.
In vierzehn Tagen war Kittn's acht
zehnter Geburtstag.
Mahlow vollendete um diese Frist
gerade das Bild einer Bankiersfrau
von bemerkenswerthe: Häßlichkeit. Weil
die Dame aber in der Gestalt, wie
Mahlow auf dem Bilde sie verewigt
hatte, an verführerischer Schönheit mit
Venus selber wetteifern konnte, so be
kam er als besonderen Lohn für die
Aehnlichkeit, die ihm nach Aussprache
aller in dem Hause deS Bankiers ver
kehrenden Tischgäste auf dem Bilde ge
glückt war, als Honorar noch dreihun
dert Mark über den ausbedungenen
Preis.
Mahlow verlebte mit einigen Freun
den einen ausnehmend heiteren Abend.
Er hatte eine Bowle angesetzt und die
Gläser klangen hell auf Kitty's Wohl
und auch auf das der häßlichsten Ban
kiersfrau. Nach dem achten Glase kam Mahlow
auf eine glänzende Idee. Er hatte für
die dreihundert Mark endlich die richtige
Verwendung gefunden
Kitty feierte ihren achtzehnten Ge
burtstag.
Es war noch Vormittags um Neun.
Sie saß mit Papa und Mama, die fie
sehr reich beschenkt hatten, am Früh
stückstisch, aber trotz des Freudentages
hatte fie Thränen im Auge.
Plötzlich öffnete fich die Thür.
Mit einem Schrei fuhr Kitty in die
Höhe.
Mar. !" rief fie, und Max Mahlow
breitete die Arme aus und küßte fie
heftig.
Ueber Men.
Der kleine Rudi: Heute haben wir
gute? Effen gehabt, ich habe sogar Des
sert bekommen."
Der kleine Hanft: Und wir ein noch
i defferes, ich habe sogar Bauchweh be-
kommen."
Auch ei Instrument.
Versteckter Freier; Sind Ihre Töch
ter auch musikalisch?"
Meine Töchter spielen sämmtlich die
Nähmaschine."
Boshaft.
Chicagoer (mit einem !ew Jorker
am Strande de MichiganSee's prome
nirend): Das Ufcrland, welches Sie
hier erblicken, ift dadurch entstanden,
daß der See immer mehr von Chicago
zurückwich."
New Yorker: Wiffen Sie, das kann
man schließlich dem See nicht ver-denken!"
öo sind Sie !
Giert (zum alten Buchhalter); Na,
hat Ihnen der Alte die Gehaltszulage
bewilligt?"
Buchhalter; Keine Spur!"
Clerk; Haben Sie ihm nicht gesagt,
daß Sie in seinen Diensten grau ge
morden und daß "
Buchhalter. Gewiß, aber er ant'
wartete mir nur, der Markt wäre ja
mit Haarfärbemitteln üderftuthet."
ver iärtlichc Lbeinann,
Mann ,in die Küche tretend): CS
riecht so sengerig hier; die GanS ift doch
nicht angebrannt?"
Frau: Nein, aber ich bin mit den
Kleidern zu nahe an den Herd gekom
men !"
Mann (brummend); Nu, so etwas
Aehnliches war's also doch !"
Ein geplagtes lveib.
Mann (schreibend); Bitte, sei
endlich einmal ftill ich kann bei dem
ewigen Geplapper keinen vernünftigen
Gedanken faffen.
Frau; Natürlich! Was Du doch
Alles von mir verlangst ! Jetzt soll ich
Dir wieder durch mein Stillschweigen
zu einem vernünftigen Gedanken ver
helfen !"
Junge Dame: Sind Sie noch frei,
Kutscher?"
Kutscher: Ich nich, mein Puetchen
aber die Droschke!"
Eine INustcrwitthschcift.
Mittagsgast: An dem Teller fitzt ja
noch der Grünkohl von gestern Mittag!"
Kellner: Das macht nichts! Es
giebt heut' wieder Grüakohl!"
Im Theater.
31.: Warum weinen Sie denn?
Das Stück ist doch gar nicht so rüh
rend?" B.: Ach ich weine um daS Geld,
daS ich für den Schund fortgeworfen
habe."
Ausweis.
Polizeibeamter: Können Sie fich als
Eheleute legitirniren?"
Mann: Jawohl!"
Alte, leg' doch mal mit einer Gardi
nenpredigt los!"
Die gehorsame ridget.
Dame vorn Haufe (in der Küche, zu
ihrem grünen" Dienstmädchen): Ich
habe Ihnen doch vor einer halben
Stunde gesagt, Sie sollten das Gas im
Parlor andrehen. Haben Sie eS denn
gethan?"
Bridget: Na surs hab' ich'S ange
dreht, Madam. Riechen Sie'S nich?"
Nobel.
Ich kenne einen Arzt, der so nobel
ift, daß er kein Honorar verlangt, wenn
er keine Erfolge erzielt."
Ach, daS ift noch gar nichts, ich
kenne einen, der läßt fich überhaupt erst
von den Erben bezahlen."
Unror'ichtig.
Was, Dem Bräutigam schick. Dir
tausend Küffe in einem gewöhnlichen
Briefe?! Denke nur, wenn sie der
loren gingen!"
verglcicb.
Abgewiesener Freier (zum Wirths
töchterchen); Ach. Fräulein. Sie find
so hart wie Ihre Beefsteaks!"