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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (July 8, 1897)
Gespenster". ine tftii!t um rusttn. Onkel Cbtrförft! Vor mit steht da! Bild jenes liebenswürdigen allen Herrn mit der straffen, muskeltrastigen Figur, dem furchigen, mettergebräunten eficht, den großen braunen, halb gut intlthig. halb spöttijch blickenden Augen und den, prächtigen, sorgsam gepflegten articdmuck. des ManneS mit dem un- fallen w?gji,merzen versuch!, welche sich aus Mathilden schöner Stirn zu zeigen begannen. Mir bongte um daZ arme, duldende Weib, denn ich mußte, daß Mathilde mit ihrem zartfühlenden He; zen einem solchen Zustande aus die Dauer nicht gewachsen sein würde. Meine amtliche Versetzung nach dem Cften hatte die Einftellung deS per sönlichen Verkehr zwischen unS zur ffolge gehabt, und, wie dies bei langer Trennung meift zu geschehen pflegt, . . rr f.(tn w t I . (KK., ',, ot. künstelten lUgendsriichenverzcn. oeften Kion ocr n,WK, , v unv iwüftlicher Humor und schlagfert,- Wechsel war allmählich bis aus eine ge- "L.. ZT n IX ,,,.,., .. 0nrrfhnnhtu im (MehlirtS- ilMtz leve iuUöC inyiciiv mpummm s1""1"' j3ü rl , uyii?iucivni nuifiuu.. bort Monalen halte die Beantwortung reiben? geharrt, und als der von Woche zu Woche sehnlicher erwartete Brief immer noch nicht an langen wollte, saßte ich. von einer seit Beklommenheit oft oder Blut, vermochte ich nicht zu unterscheiden. In demselben Augenblicke suhr der Zug in den Bahnhos von M. ein. die lsoupeethür wurde ausgerissen, und bald daraus stand ich. meiner 8inne nicht mächtig auf dem Perron. Er hat fte gelobtet !" Das war der erste Gedanke, deffen ich mir wieder be mußt wurde, und als ob mit ihm meine ganze Willenskrast erwacht sei, rannte ich aus dem nächsten Wege zur Post halterei und bestellte ein Fnhrwerk nach dein Gute meines Schwagers. Sie wissen schon, was sich dort er- nr nh rwfifn Äemincn über eine wohlge i tage oder lungene ScherzlUe selten wahre Reue j Eine ganze Reihe m empfinden pflegt. A saß mit uns ich vergebens auf m runden Familientifch. an dem wir meines letzten chr un über Abnunaen. zweites esrcht und begleichen unterhielten. Ta begann Cnlel Oberförster! Wenn eS Euch Vergnügen macht, will ich Euch etwas aus meinem eigenen Leben erzählen. Ich spreche zwar nicht gern davon, aber ..." 1' Witte, bitte!" riefen die Anderen. eignet hat ?" fragte der PostHalter. Ich weiß ! Ich weiß !" fiel ich wehrend ein und stürzte !inauS, einen Studienfreund aufzusuchen. in M. als Arzt praktizirte. dieser, da sich oben im dritten ctock wer! seit vier Wochen ein Maler ein gemiethet habe, der sich bisher ausneh mend ruhig verhalten und sich sogar durch die Vorlage der Wochenrechnung nie von seiner ideit aufstören lasse. Er habe zwar einen langen schwarzen Kasten mitgebracht, aber Niemand konnte voraussetzen, daß er darin eine Baßgeige einschmuggelte, die er nun zum ersten Male in fteinermeichender Weise bearbeitete. Mit dieser Erklärung konnten sich die Gaste begreiflicher Weile nicht zusrieden geben, über deren Hauptern fortan die Baßaeige wie ein Damoklesschwert zu ab-' schweben drohte. um j Sie stellten daher dem Wirth da? der! Ultimatum, den gemeingefährlichen Baßgeigenspieler sofort aus dem Hotel Kaae mir", rief ick dem Ueber- ,u entiernen. wiriaensalls fte Alle RQ raschten entgegen, sage mir, kann mit ein ruhigere? Heim suchen würden. diesem Instrument der Tod eines Men ; Spornstreichs eilte nun der Wirth nach dem drillen itMtwm uno nopsie . L. CVJ1 , V Atl.l.u nein ' i an oie iour ocr von ein i'iuici Aitu f.. i UjI rtmrnjit ,l! rmMtefiiete I f4 jbefseftrl werden? Ja oder ...., am ... C.C..X I nein t uno oeren 'ixanu zu unuuyui. wo i., uiArf. Ktt.fc hnA hi.frr schien t, vUU3 LUl XslUf UIII U ttUilt, i 4UV vvivvtftiuii vimvv, vr I " -V armer Freund!" versetzte der Arzt voller dergestalt in dem Wohllaut der seiner s,.,, ' i ynv,Tesit entinsftpit Jstne in fchmelütn. deren Neugierde durch diese Einleitung : stürmischen Wetters nicht achtend stieg ., , wiederholte ich fcf daß er erst öi'nete, nachdem der schwarze aus'S Höchste gespann war. in den til,ug. oer rniq nacq m. tj ;neQ d) j,abf eine 3 jU oßwirth seine Thür mit dem Stiefel- Der dersor,ier Tuuiie inn wnu Dringen icrnie, oon ui 1 1 wnmm n (i , gdsa m bearbeiten begann eine Gedacht, gethan! Ich nahm Urlaub, und der weiten Entfernung und deS GlaS zum Munde, that einen mächtigen ug, strich sich nachdenklich den Bart und begann, nachdem er sich behaglich in den Sessel zurückgelehnt Hai. folgender maßen: Von allen meinen Geschwistern be saß" keines so sehr meine Liebe, wie meine Zwillingsschwefter Mathilde. Schon von Kindesbeinen an trug ich ihr eine Zärtlichkeit entgegen, wie fte zwischen den Mitgliedern kinderreicher Familien selten gefunden wrd. Ma thilde erwiderte meine Neigung nicht weniger heftig, und ich erinnere mich, daß sie bedenklich erkrankte, als ich mich einst längere Zeit bei Verwandten zu Besuch aufhielt, so daß der Arzt kein anderes Mittel als meine schleunige Rückberufung in's elterliche HauS anzu ordnen wußte. Und seltsam! Vom Tage meiner Wiederkehr ab ging Ma thilde ihrer Genesung mit schnellen Schritten entgegen. Mit den zunehmenden Jahren trat an die Stelle kindlicher Anhänglichkeit ein unbegrenztes gegenseitige? Ver trauen, welches auch dann noch anhielt, als meine Schwester ohne ihre Neigung mit einem Gutsbesitzer im Nassauischen vermählt worden war. Ich hatte da- mals gerade meine Studien beendet und bitterer ging mit vielem Eiter daran, oas me vier, welchem ich zugetheilt worden war, von den Wilddieben zu säubern, die unter dem Wildftande desselben entsetz lich ausgeräumt hatten. Dadurch zog ich mir den bitteren Haß jener Gesetzes Übertreter zu, der sich bis zur Todfeind schaft steigerte, als ich den Hauptübel lhäter ertappte und den Gerichten über lieferte. Es war mir nicht unbekannt, daß der Bruder meines Opfers mir blutige Rache geschworen hatte, allein ich kannte keine Furcht und vertraute dem Glücke und meinem scharfen Auge mehr als der Lift meines Feindes. Eines Abends es war im Spät sommer kehrte ich von einem Rund gange durch das Revier ohne alle Be gleitung zurück. Kein Laut regte sich in dem dunkelnden Walde, als ich lang sam und in Gedanken versunken den schmalen Pfad dahinschritt. Plötzlich war's mir. als ob hinter mir Jemand leise meinen Namen riefe. Ich hielt an, lauschte und da ich nichts weiter vernahm, setzte ich meinen Weg fort. Offenbar hatte mein Ohr sich getäuscht und irgend ein Geräusch im Walde für den Klang einer menschlichen Stimme gehalten. Aber ich konnte es nicht vermeiden, daß sich eine eigen thümliche Beklommenheit um meine Brust legte, als ob mir ein unangeneh mes Ereigniß bevorstünde. Ich mochte einige Hundert Schritte weiter gegangen sein, als ich wiederum jenen Ruf vernahm, diesmal aber ganz in meiner Nähe, ja ich unterschied deut lich die Stimme als die meiner Schwe fter Mathilde. Im ersten Augenblick fühlte ich mein Blut erstarren, als ich mich aber erinnerte, daß ich mich just in Gedanken mit Mathilde beschäftigt hatte, als icy jenen Ruf zu hören glaubte, lächelte ich über den Streich, den meine Phantasie mir da gespielt, und schritt wohlqemuth meines Weges weiter. Ich hatte mich unterdeffen einer dicht gepflanzten Tannenfchonung genähert und war gerade im Begriff, in dieselbe einzubiegen, da ertönte es dicht vor mir, gellend und angsivoll, wie in Todesnoth: Hugo!" Hugo!" Entsetzt prallte ich zurück. In dem selben Augenblick aber krachte aus den Tannen ein Schuß, die Kugel versengte mir fast die Stirn und schlug klatschend in einen nahen Stamm. Der wunderbare WarnungSruf mei ner Schwester hatte mir das Leben ge rettet." Die Zuhörer waren noch mit ihren Gedanken über das seltsame Ereign.ß, welches sie tief ergriffen hatte, dekchäf tigt, als der Oberförster fortfuhr: Betrachtet dies als eine Einleitung zu der Geschichte, welche ich Euch eigent lich erzählen beabsichtigte. Es war vier Jahre später. Das Verhältniß zwischen meiner Schwester und ihrem Gatten war noch kühler ge worden, ja eS hatte sich bis zur ausge sprochensten Unduldsamkeit von seiner Seite gesteigert, seit die Hoffnung auf einen Erben sich als trügerisch zu er weisen schien, und vergebens hatte ich bei meinem letzten Besuche die leichten Ziele noch eine Meile Weges hatte. Die Reisegesellschaft war eine bun, gewürfelte. Anfangs stockend und oft unterbrochen, kam das Gespräch all-i mühlig in muntern Gang. Da wur den, gerade wie wir eS heute thun, Spuk und Gespenstergeschichten ausge i tischt: ernste und heitere, pointirte und! nicht pointirte. glaubliche und greifbar erfundene wechselten in bunten Reigen mit einander ad. I Inzwischen schied einer der Mitreisen den nach dem andern, in seinem Ziele angelangt, aus dem fröhlichen Kreise auS, und schließlich befand ich mich allein. BiS nach M.. der Endstation. Nun, wenn Du eS durchaus mipen willst" antwortete Jener, ängstlich von mir zurückweichend, eine kundige Hand vermag mit dieser Nadel daS Herz auf einen Stich zu durchbohren.'' , Genug! genug!" rief ich außer mir. riß ihm die Waffe aus der Hand und eilte hinaus. Eine Stunde später hielten die dam pfenden Poftpferde vor der Thür mei neS Schwagers. Das ganze Haus lag wie ausgeftorben ; nur in einem Fenster de? oberen Stockes schimmerte ein Licht. Mit fliegenden Pulsen stürmte ich die Treppe hinan. Wo ist mein Schwa- ger?" herrschte ich eine Magd an, die mir entgegentrat. Im Zimmer der diese. hatte ich noch eine Stunde Zeit und be- it.c vi.r.r. :- ,.(.- , 1 l,u KfcJ il n t 1Tq5M ! gnadigen Frau", stammelte i T Z r S w, ZLtZ sprachlos vor Schrecken. streckte mich behaglich auf d,e weichen & wohlbekannte mm- I Thüre erreicht, klinkte aus und sah Meine Gedanken flogen dem Zuge!g,aS ich erwartet meine Schwester vorauf zu Mathilde. Wie würde ich 1 laa hich und starr in ihrem Bette. fte wieder rinden Ach, es war nur zu gewiß, daß das Wiedersehen ein trau riges sein werde. Und dennoch, war es nicht ihr einziger Trost, wenn fte sich an der treuen Brust des Bruders einmal ausweinen und ihr Herzensweh für einen Augenblick vergeffen konnte? Mit Reue klagte ich mich darüber Aber waS ist das? Aefft mich ein Höllenspuk? Reflektirt der Spiegel mei ner Seele etwas Anderes, als mein Auge ihm vermittelt? Das war nichts von dem traurigen Beiwerk des Todes, keine schwarzbehangene Bahre, keine ge spenfterhaft flackernden Kerzen, kein un- heimlicher Flüttcrlaut. Nichts von onzertverstürkung, welche di? Gäste alle in's Freie trieb. Lächelnden Mundes und mit der Un defangenheit eines aus fernen Phanta sie' aufgestörten Künstlers fragte Treu lieb nach dem Begehren des Wirthes. Ausziehen sollen'?! Verstehen'?? Ausziehen auf der Stelle!" Herzlich gern, mein lieber Herr Wirth ich verlange nichts Befferes," versetzte der Maler, aber thun Sie mir den Ge fallen und beruhigen Sie sich erst. Sie scheinen ja ganz außer Athem zu sein." Geht Sie gar nicht'? an! Zahlen'? und gehen's!" Treulieb lachte laut auf. Da ist gar nichts zu lachen. Zah len'S, sonst hol' ich Polizei!" Aber, liebster Herr Wirth," engeg nete der Maler in sanftestem Tone, ich möchte Ihnen ja gern den Gefallen thun und meine Rechnung bezahlen, aber " er zog die vollständig leeren Taschen seines Beinkleides heraus. Wollen's mich für'n Narren halten. Sie Schwindler, Sie?" fauchte ihn nun der Wirth wuthschnaubend an. Da sauste ein so derber Hieb mit dem Fiedelbogen über das Gesicht deS Mab ners, daß er es allen Farben vor den Augen flimmer sah. Nur immer hübsch höflich, wenn Sie mit mir reden, Herr Wirth, sonst kann Lkilmelt meine Bilder aufzuzwingcn. und das ist nur mit dem besten Er folge mit meiner Baßgeige gelungen. Urtheilen Sie also selbst, ob ich mich von ihr trennen kann?" Der Wirth sah dem Maler forschend in die Augen, der aber fetzte feine Mit theilungen mit dem größten Ernste fort. .Ich komme von Bad Kreuznach. wo ich auf dieselbe Weise, wie bei Ihnen, drei Bilder los wurde. Jetzt will ich eS in den böhmischen Bädern ver suchen." Der Wirth schien es sich inzwischen wieder anders überlegt u haben. Ich will aber keine Bilder, ich will Geld haben, oder ich laufe zur Polizei." Treulied hielt ihn am Siockschoß zurück. Sie lausen zur Polizei: ich laffe mich m Gewalt fortfuhren: das wird einen Skandal geben, wie er hier noch nicht erlebt worden ist. Ihr Hotel kommt in Verruf! Sie verlieren Tausende und Abertausende, während ich, wenn Sie wollen, in fünf Minuten ohne alles Aufsehen Ihr Hotel verlaffen will." Der Wirtl, kämpfte eine Weile mit einem Entschluß, dann platzte er her : aus. Machen'S, daß Sie fortkommen! Auf der Stelle! Auf der Stelle!" Sehr vernünftig von Ihnen, lieber j Herr Wirth! Ich will sofort meine Sa chen packen, aber ehe Sie mir nicht das Reisegeld biZ Franzensbad geben, kann ich nicht fort von hier!" Wie? Was? Noch Geld drauflegen? Nichts zahlen und noch Geld verlan gen? Daraus wird nichts!" Treulied packte wieder aus. Der Wirth stampfte vor Wuth auf den Boden; als er aber das Nahen deS HotelomniduS vernahm, der ihm neue Gäste bringen konnte, zog er ein Iwan zigmarkftück auS dem Portemonnaie und warf eS dem Maler zu: Nu aber 'rauS, sonst schlag' ich Ihnen die Baßgeige auf dem Buckel entzwei!" Und fort war er, die Treppe hinab. Der Maler aber dampfte noch am selben Abend in Begleitung seiner Baß geige nach granzenbad. ;iulotl Zwei Jahre sind e nun her. daß wir uns nicht gesehen baden, nicht wahr ? Wae macht denn Dein Ernst?" Ach. der hat sich sehr c?' r..dert, sag' ich Dir. der heißt jetzt Franz!" S baden !aju. Protz (zu seiner Tochter Du Rosa, sing' mer 'mal das Lied: Wir haben Diamanten und Perlen'!" ?ch'N möglich, i Ich bin fest überzeugt, wenn ich 'mal gestorben bin. nlmmji ?u Dir sofort eine andere firau." Nein, meine Liebe, so was wirst Du bei mir nie erleben!" vcrinulhung. Fremder : Wie ist da? Waffer in dieser Gegend?" Studiosus: Hm, nachdem Bier zu urtheilen, muß es gut sein !" Boshaft. , , Nicht wahr. Herr Förster, der Rentier Semmele ist ein echt er Sonn t a gS j äger?" Und ob ! , . Von dem laffen sich immer die Treiber Vorschuß aus Schmerzensgeld geben !" Ver önniagsreiier. Ueber diesen breiten Wassergraben bin idi neulich 'mal hinweggesetzt !" Unsinn !" Wenn ich's Ihnen sage , Die Klei der find jetzt noch nicht trocken !" Variante. Dame (zum schlechten Tänzer) : Mein Herr, es scheint, daß Ihnen noch der nei-vu (h'ehrum fehlt !" an. daß iy aus cilzmuiy uoer iyr , Mm , Ueoerwültigt 0N diesem seit Stillschweigen Trotz gegen Trotz" - sgmen Widerstreit ,n mir. sckloß ick die so lautete die Seldftbeschdnigung für vor Aufregung brennenden Augen eine ich auch unangenehm werden!" gab ihm meine Säumigkeit gesetzt hatte. Sekunde dann öffnete ich sie wieder ' Treulieb mit unerschütterlicher Ruhe Konnte nicht ein Brief seine Adreffe ver , .jem ignaen. umfassenden Blicke zurück. Fortziehen will ich von Ihnen, fehlt haben . Konnte nicht Mathilden's Korrespondenz aus diesem oder jenem Grunde aufgefangen und angehalten worden fein? War nicht einem Manne, der ein so zartes, gefühlvolles Herz, wie das meiner cymefter. einen sviazen iume& Mmm, . w mni. .ii.o t 4VillVJ' fecaiitz an Lieoe uno Vuie, acyiios oei Seite stieß und ihm daS Einzige ver sagte, was es von ihm verlangte, worauf es ein heiliges Anrecht hatte: ganze, ungeteilte Liebe! war einem solchen Manne nicht Alle?, selbst das Schlimmste zuzutrauen? Ingrimmig bullte ich die Faust, und es waren gewiß keine freundlichen Gefühle, die ich in diesem Augenblicke für meinen Schwa ger empfand: Aber er soll mir Rede stehen, wenn er nicht Buße und Beffe rung gelobt, bei Gott ! ich will'S ihm zeigen! Mich überfiel eine bleierne Müdigkeit, die Augen sielen mir zu. und, von dem monotonen Geräusch der dahinbrausen den Räder eingelullt, entschlummerte ich. Ich mochte eine geraume Weile so ge legen haben, als ich plötzlich dicht neben mir denselben Angftruf vernahm, der mir an jenem verhängnißvollen Som merabende das Leben gerettet hatte: Hugo!" Mit angehaltenem Athem lauschte ich. Ich öffnete erschreckt die Augen. ES war halbdunkel im Coupeeund undeut lich sah ich das Flechtwerk an der Decke deS ssoupee's. Mein Blick traf dort auf einen schimmernden Gegenstand, deffen Form ich indessen nicht genau zu erken nen vermochte. Aber es ließ sich nichts weiter hören, und ich wollte mich eben überreden, daß eine Sinnestäuschung ihr Spiel mit mir getrieben, als es und sah diesmal in truglosem Lichte schönster Wirklichkeit meine Schwe ster, von den Armen ihres Gatten liebe voll gestützt, aus ihrem Lager ruhen. Beide betrachteten glückstrahlend ein zappelndes Wesen, welches ihnen von einer älteren Dame mei ner Mutter, wie ich entdeckte darge reicht wurde und mit hartnäckigem Ge schrei gegen die Liebkosungen seiner in ihm versöhnten, überseeligen Eltern proteftirte." Der Erzähler verstummte, und in sei nen freundlichen Augen zuckte es wie heimliche Schadenfreude, als er die grenzenlos dupirten Mienen seiner Zu Hörer erblickte. Die neue Säutle. Hxmoieske von I, '?ellelhe, i. Wer das liebliche Bad Elfter kennt, wird mir beistimmen, das es nicht bald einen nervenberuhigenderen Ort geben kann, als diesen in waldiger Gegend befindlichen, an dem sanft dahin rau sehenden Flüßchen gleichen Namens gele genen Kurort. Da deffen Quellen in einem nahen verwandtschaftlichen Ver hältnisse zu den stolzeren Franzensbader Thermen stehen, so liefert hier, wie dort die leidende Damenwelt das Hauptcon tingent seiner Besucher. Dieses Uederwiegen des weiblichen Elementes ließ ftch auch deutlich an der Table d'hote des HotelS zum schwarzen Roß" beobachten. An einem schönen Nachmittage des vergangenen Sommers saßen an der mi?rm nock anattvollcr denn vorder : langen auth oie es p euoonmiicn vo klang: Hugo!" Bis in's tieffte Herz ! tels wohlgezahlte vierunddreißig Damen erariffcn von dem traurigen Ton der!ieoen ners uno oazmi,azen Stimme sprang ich auf. Aber entsetzt, vernichtet sank ich sogleich in die Kiffen zurück, denn vor mir stand in langem, weißen Gewände, mit aufgelöstem Haar, leichenbleich, aus brennenden Augen mich anstarrend Mathilde. Mit der einen Hand streckte sie mir einen kleinen, glänzenden Gegenstand von der Form eines Dolches entgegen, mit der anderen aber wies fte auf eine Stelle ihre? Ge nandes. dicht über dem Herzen, aus welcher der Athem verging mir, meine Haare sträubten sich, kalter Schweiß rann mir Über daS Gesicht aus welcher ein dicker Tropfen Blutes hervorquoll. An allen Gliedern zitternd, fuhr ich empor und riß die Verhüllung der Lampe zurück ich befand mich allein, das Gesicht war verschwunden. Im Flechtwerk über den Sitzen aber erblickte ich jenen glänzenden Gegen stand jetzt deutlich: ich griff nach ihm: es war eine jener Schmncksachen, mit welchen die Damen daS aufgerollte Haar zu befestigen Pflegen, derselbe zierliche Dolch, den ich soeben in der Hand Mathilden'S gesehen hatte. Die Klinge zeigte einige dunkle Flecken, ob Alters und oazwiicyen in :aum bemerkbarer Anzahl einige Verr-.eter des stärkeren Geschlechts. Dic Damen knusperten bereits an den Süßigkeiten des Desserts. Die Herren zogen sich bescheiden in das Spielzimmer zurück, und es herrschte in dem Spielsaale eine nur durch Flüster töne unterbrochene Stille als sich plötzlich ein schrecklicher Ton vernehmen ließ, wie daS Brüllen eines zur Schlacht bank geführten RindeS, und dann wie der einer, noch tiefer, noch mehmüthi ger, noch klagender, und dann eine Folge von Mark und Bein erschüttern der, bald wimmernder, bald breit an schwellender Töne. Die Damen waren von ihren Stüh len empor geschnellt und sahen sich mit ängstlichen Mienen an, drei oder vier Herren eilten, mit Billardstöcken bewaff net, aus dem Speisesaale herbei, und dann blickte die ganze Gesellschaft nach oben, von wo das Lamento zu dringen schien. Auf das wiederholte Rufen und Klingeln der Gäste erschien endlich der Hotclwirth, den nun Alle mit Fragen und Vorwürfen bestürmten. Unter hundert Bücklingen erklärte aber bezahlen kann ich eben nicht!" Der Wirth glotzte ihn an. Doch ich will Ihnen beweisen, daß Sie es mit einer ehrlichen Künftlerseele zu thun haben," fuhr der Maler fort, indem er eine bemalte Leinwand hinter dem Ofen hervorholte. Sehen Sie, dieses koftbare Gemälde will ich Ihnen für meine Schuld eigenthümlich über lassen." Was ,'oll ich denn mit dem Bilde?" fragte ihn der Wirth. WaS Sie damit sollen? ES behal ten, wenn Sie wollen, oder um theures Geld an einen Liebhaber verkaufen. Es ift nicht mit Gold aufzuwiegen. Mer ken Sie denn nicht, daß es ein Doppel bild ift?" Ein Doppelbild? WaS ist denn das?" Treulied hielt nun das Bild gegen das Licht. Sehen Sie, so betrachtet, bietet sich Ihnen der Anblick deS tiefblauen Mee reS, über dem ftch das sonnige Firma ment breitet. Und nun" hierbei ftülpte er daS Bild um erblicken Sie die fonnendurchglühte Wufte. über welcher ein wolkenloser Himmel lagert. Der Wirth starrte auf daS Bild, das er erst für eine fremdländische Flagge in gelb und blau gehalten. Er nahm das' Bild in beide Hände und drehte es einige Male herum. Inzwischen griff Treulich nach seiner Baßgeige. Hören'S auf! Hören's auf!" schrie der Wirth, lafsens das Bild hier, aber auch die Baßgeige. " Da schüttelte Treulieb energisch seine wollende Mähne. Nein, mein lieber Wirth, von der Baßgeige trenne ich mich um keinen Preis, denn sie ist mein Talisman!" Der Wirth sah ihn fragend an. Ja, mit der Batzgeige hat eS seine Ein rikldenmüthiges Wtiv. Erst jetzt wird die aufopferungsvolle That der Frau eines canadischen Leucht thurmwächters bekannt. Fünfzig Meilen nordwestlich der Mag-dalenen-Jnseln im St. Lawrence-Golf liegt eine Anzahl von Riffen, welche kaum den Namen von Inseln verdienen und als Vogelfelsen bekannt sind. Seit ! einem ayre war dort A. (4. ampveu als Leuchtthurmwächter stahouin; zwei Gehülfen standen ihm zur Seite und seine Frau besorgte den einfachen Haus halt. Als nun im vorigen Monate der Re gierungsdampfer mit Proviant für die Bewohner, des Leuchtthurmes anlief und der Schiffs Eapitän den Fel'M hinan stieg, begegnete er einer abgehärmten Frau, die er nur mit Mühe als Frau Campbell erkannte. Nun erfuhr er auch, daß dieselbe ganz allein sei, seit drei Monaten das einzige lebende Wesen auf diesem einsamen Felsen. Nur langsam und mit Unterbrechun gen konnte die Frau erzählen, waS sich zugetragen hatte. Als vor drei Mona ten die Polarftrömung einsetzte, hatten sich große Eismaffen um den Felsen ge staut. Diese Eisschollen waren mit Robben bedeckt und Campbell beschloß mit seinen Gehilfen, Jagd auf dieselben zu machen. Er überließ seiner Frau inzwischen die Aufsicht über den Leucht thurm. Frau Campbell wartete aber vergeben? auf die Mckkehr der Männer: ein plötzlicher Nebel hatte vermuthlich ihnen die Rückkunft unmöglich gemacht und ein darauffolgender Sturm die Eisschollen in alle Himmelsgegenden ge trieben. Doch gab die brave Frau die Hoffnung nicht auf und die große Ge fahr ermeffend, welche den vorbeipas sirenden Schiffen durch das Erlöschen des Seelichtes erwachsen könnte, be schloß sie, selbst das Licht in Brand zu kalten. So vergingen Wochen und Monate, ohne daß ihr Mann mit seinen Beglei tern zurückgekehrt wäre. Die brave Frau wachte die Nächte hindurch, einsam und verlassen auf dem Meeres-Felsen. Ein Glück für sie war es, daß sie genug Proviant befaß, um ihr Leben fristen zu können. Die heldenmüthige grau theilte dem Schiffscapitün noch mit, daß fte entsetz lich gelitten und sich nur mit Aufbietung aller Kräfte habe aufrecht erhalten kön nen. Es wäre die höchste Zeit gewesen, daß Jemand gekommen sei, da sie Über o2mc Glückliche, , , Und was antwortete kleine Mil lionärStochter auf Ihre Werbung, Herr Lieutenant?" Ja j e j a u ch z t !" Druckfehler, Da der Studiosus heftige Kopf schmerzen verspürte, schlug ihm sein Vater ein naffeS Buch um den Kopf. Gemischte Semklc. AeltlicheS Fräulein : Jetzt weiß ich nicht, soll ich über den Theaterdirektor empört sein, oder ihn reizend finden?" Freundin : Was hat er denn ge sagt?" Fräulein: Er sagte : Meine liebe j u n g e D a m e . Sie haben kein Talent !" verfängliche Stelle iu? einem Liebesbrief, , ,,Wie glücklich war ich, als Mir der Postbote Deinen Brief brachte ; ich habe ihn tausendmal geküßt !" Deutlich. Herr ider schon seit Monaten der Tochter des Hauses die Cour macht, ohne sich jedoch zu erklären): Mein Fräulein, waS ich für Sie fühle, kann ich nicht in Worte kleiden ! Die wahre Liebe ift stumm !" O nein, sie spricht mit Mama !" Stark I Kaufmann A. (vor dem Konkurse stehend): ,, Wie gesagt, mehr als 70 Procent kann ich Ihnen nicht zahlen ! Sehen ! Sehen Sie selbst, hier ift die Lifte meiner Gläubiger !" Kaufmann B. (da? umfangreiche, alphabetisch geordnete Verzeichniß durch blätternd, plötzlich entrüstet): Na. das ift doch stark sogar unter Vpsilon ha den Sie einen Gläubiger !" Gomissenkaft, Sudiosus izur Wirthin): Diesmal muß ich Ihnen die Miethe schuldig blei den !" Wirthin : Das sagten Sie mir schon vorigen Monat !" Studiosus : Nun und hab' ich etwa nicht Wort gehalten? !" Ein Schwcrenötber. Frau : Wie konnten Sie sich hin reißen lassen, meine Tochter zu küssen?" Hauslehrer: Sie sieht Ihnen zu ähnlich, gnädige Frau !" eigene Bewandtniß," fuhr Treulieb ge- heimnißvoll flüsternd fort. Wie Sie . ! l. rr zi vun .uiuuuu uuvu nun 11, vu liv www- mich da sehen, bm ich der Erfinder einer zeugt gewesen, daß ein längeres Allein neuen Schule. ' sein verderblich auf ihren Geisteszustand Aber wir haben i schon eine neue , ,a Die brave Frau war durch diese furchtbaren Erlebnisse rasch gealtert und ihr Haar war weiß geworden. .iltblütig, Wenn Du dieses ewige Schulden inachen nicht läßt. Maria, dann thue ich etwas, was Du Dir bisher doch nicht haft träumen lassen!" .Ach. Tu bezahft sie dann also?!" Schule in Elster," unterbrach ihn der Wirth, voriges Jahr ift fte fertig ge worden." Eine neue Art, zu malen," meine ich," erklärte ihm Treulied, ich bin der Erfinder des Doppelbildes. Sie werden zugeben, daß das eine Umwül zung der ganzen Malkunst bedeutet, denn wenn Sie beispielsweise ein Schwein erstehen, und Sie finden, nach Haufe gekommen, zwei in ihrem Stall, werden Sie nicht sehr zufrieden sein?" Der Wirth nickte. Na also! Aber," setzte Zreulicb nach einer kleinen Pause fort, wie alles Neue anfänglich von der Welt nicht begriffen wird, so muß ich es auch mit meinen Bildern erleben. Wollen toie mir glauben, daß ich bisher auf G web! Theaterdichter: Na, sagen Sie, so schlimm, wie Sie eS machen, war eS doch nicht: es hat bei meinem Stück auch nicht ein Einziger gezischt!" Theaterdirektor: Das glaube ichP verwundert und Niemand kaun zu gleicher Zeit gähnen und zischen!" voistchtig. Frau (die zum Geburtstage ein Dutzend Paar Handschuhe von ihrem Mann geschenkt bekommt): Ach, das ist reizend, haft Du Dir aber auch die ge richtige Nummer geben laffen?" Grilvgiapl'iscbe iiebeserklarung. Er: Der Tod nur kann mich von Dich tren nen: Sonst trennt mich nichts von Dich, Ja sterbend werd' ich Dir noch nennen. Auch dann gehö.'st Du mich. Sie: Bedau're sehr, kann Sie nicht dienen, Für Ihnen fühlt' ich Liede nie, Ich sage Sie. ich kenne Ihnen Und mag nichts wiffen mehr von Siel wöhnlichem Wege noch nie einen Käufer ! Mann: Die wußte ich leider nicht, für meine Bilder fand? So gerieth ich habe deshalb zur Vorsicht zwölf ver ich auf den Gedanken, der undankbaren! schieden? Größen gebracht." KaiVniotibofMütbe. Lehmann. Kerl, wenn's in Ihrem dummen Schädel 'mal zu dämmern an sängt, denn is Wagnern seine Jötter dämmerung der reine Nachtschatten jejen!" Das Weid verzeiht dem Manne jeden gehler, außer den, daß er kein Mann ift.