Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, July 01, 1897, Image 3

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    N&BRASKA TIAAT8- ANZEIOBR, Uncom,
3n'ö ijrrz lutvutTcu.
Kewan tan ul. ?.
b (Bortktuufl.)
2ic plaud ite noch kink Wcilk jv
Ä :, und dann begleitete Marie
üc 2iffiochtcr wieder bis -,ur 'arten
Worte, Ki sie Äl-fchieb von einander
nabinrn. Ai'Äaric hierauf heimging,
ahnte sie nichl. da oollipct in einiger
liiüfeiiiuiist hr folgte, um ihre Wch
nunq in linolirung zu bringen.
Äl aiidcien iMiotgeil ließ er sich bei
Flau Marie risjon durch das Diensi
madltien melden. Sie erschrak und
wollte sich zuerst verleugnen lassen,
doch gleich daran, bedachte sie, das: bae
doch zwecklos (ei, und gab den Befehl,
den rnn eintreten zu lassen.
,!k,'as wollen 2ie von mir?" begann
sie, als sie einander gegenüber standen.
Habe ich Ihn nicht das leiste Mal
in Paris gejagt, daß ich Zie nie wieder
sehen nioller"
.Diesmal bin ich e doch wobl
nicht." entgegiitte er, den iiops er
hebend, ,dcr Sie gesucht hat. Der
jcnige von uns eideu, welcher sich
dem Anderen genähert hat, sind Sie
gewesen, das werden 2.k nicht leugnen
können.-
Was wollen 2ie denn?" fragte sie
mit bebender Stimme.
Ich werde kurz sein. Du weint,
Marie, mit welcher OUutl) ich Dich
liebe, und daß eö mein heißester
Wunsch ist, Dich wiederum die Meine
nennen zu dnricn."
MSie vergessen die Vergangenheit,
ick'; baö unmöglich macht."
" Ich fchwvre Dir, das, Du Dich nie
wieder iiber mich bellagen haben
sollst! Du liebst Susanne. Du hast
sie öfters des Abends heimlich gelrof
fen. Sei wieder ihre Mutter wie
früher!"
Ich vermag tt nicht, Sie flofzen
mir Mauen ein!"
Er schwieg eine Weile, bleich, mit
geschlossenen Augen. Endlich stöhnte
er mit heiserer Stimme: ..lind trol
alledem liebe ich Dich bis zum Wahn
sinn, Mark!"
Als er sich ihr gleichzeitig zu nahern
versuchte, rief sie: .Röhren Sie mich
nicht an!"
Er stieß einen Schrei der Wuth aus ;
er war völlig außer sich ; seine Augen
waren mit Blutunterlaufen, und seine
blassen vipven bebten. Dann aber
nahm er sich gewaltsam zusammen,
Also -Tu bleibst unerbittlich?" fragte
er.
Ich habe dein Gesagten nichts ehr
hinzuzufügen."
Dann wirst Du Susanne niemals
wiedersehen!" rief er nnd stürzte davon,
Zu seiner Tochter sprach er kein
Wort von dem, was geschehen war.
aber am Nachmittage befahl er seiner
Schwester, Alles zur Abreise einzu
packen. Susanne hatte es gehört, und
ihr ahnte sofort Unheil.
Warum denn abreisen, Vater?"
wagte sie zu fragn,. Ich fühle mich
doch so wohl nd glücklich hier?"
4 Das wird auch anderwärts der Fall
sc-:ri." W .
Vaf, uns doch wenigstens noch ein
paar Tage liier bleiben!"
Wir reisen morgen,"
Sie erwiderte nichts mehr, sie
wußte, es war unuich. Im Laufe des
Tages gelaug tt ihr aber, unbemerkt
ein Bkiefchen an Miuk gelangen zu
lasien. woraus diese schon mit oanger
Spannung gewartet halte. Es enthielt
nur folgende, in Eile geschriebene Zer
leir :
Mein über Alles geliebtes Mütter
chen! -
Wir reisen r orgen mchin, weiß ich
nicht. Der Pater will es mir nicht
sagen. Sobald wie möglich werde ich
Dir nach Paris schreiben. Vergiß
nicht, mt ich Dir gesagt habe : ge
trennt von Tir zu sein, bedeutet für
mich den Tod !
Auf ewig Deine
Susanne."
Marie küßte den Brief und benetzte
ihn mit ihren Tbränen. ?cgen Abend
bekam sie einen zweiten Brief. Er
war von Eollivct und lautete :
Bis morgen früh um acht Uhr ver
magst Du unsere Abreise zu verhindern.
Du weißt, ans welche Weise!"
Mit Abscheu zerknitterte sie da?
Papier und warf es auf die Erde. Ach,
wie fic diesen Wuschen baßte!
Am nächsten Mogren schickte sie ihr
Dienstmädchen aus, um Erkundigungen
V einzuziehen, welches mit der Nachrichl
zurückkehrte, das von Eollivct und den
, Seinen bewohnte HauS sei leer, die
bisherigen Insasse seien abgereist.
Eollivtt halte sich mit Drnise und
Susanne zunächst nach Rom begeben ;
da er indessen befürchtete, das dortige
Klima möge seiner Tochter nichl gut
bekommen, so war er nach vierzehn
Tagen bereits wieder aufgebrochen und
hatte sich nach Venedig begeben.
Wiederholt hatte Susanne bereits
versucht, Briefe an Marie gelangen zu
lassen, indem sie ihr zunächst nach
Bordighcra und dann nach Parisern
die aufgegebene Adresse schrieb. Sie
hatte sich dabei stets der Vermittelung
der Dienstboten oder cllncr bedient
und ahnte nicht, daß ihr Vater, der von
vornherein überzeugt war, sie werde
mit Marie schriftlich in Verbindung
zu treten suchen, sie fortrrÄhrend scharr
überwachte. Um den VUtt ines Trink
gelde.? gelang es ihm jedesmal, fich in
den Besitz cr Briefe zu secn, von
denen auf diese Weise kein einziger
auf die Post gelangte.
Wieder hatte das arme ttind. einen
Brief an ihr Mütterchen" geschrieben,
und diesmal winkte sie einen Bettler
zu sick herauf, dem sie das Schreiben
zur Beförderung auf die Post mit einem
Trinkgelde einhändigte. Der Mann
verließ dasaus: aber an der nächsten
Straßenecke wurde er von Eollivct ein
geholt, der ihm ein blinkendes (Mdstiick
mit den Worten zeigte: Gib mir den
Blick!"
Aber, SipereW
Gib nur 1 der Brief ist m
meiner Tochicr '."
Der Bettler vermochte der 33er
fudjuna nicht in widerstehen und lik
I scrir da .Incidkn aus. da orlllft
! schleunigst emneckte. In seinem üoi
nia zog er es ir.iwx ; tt war an
daine Bnsion in Paris. Ruc fort
Bnron uu.mcr 4. oerifhtei. Dann
öffnete er den Brici und las ihn. Ei
enthielt mclile als lagen Zusaiincns
über die Tienming von ituem .Mutter
chcn" jvmic darüber, daß diese ihr noch
gar nicht geschrieben habe.
Zufrieden zerripEv,I,ve: das 2cvrei
den in lauter kleine Stucke Er ivare
weniger zufrieden gewesen, wenn er
gcatmt Hütte, daß Susanne, die aus
einem rückwärtigen Fenster dem fielt
ler naclischauie. ber'-icb.tet balle, wie er
ihm ihren Zurief abnahm und einsteckte.
Jetzt wußte sie. was aus ilwen frühe'
reu Sendungen geworden war, und
konnte es sich erklaren, wesbalb sie noch
keine Antwort erhalten Halle.
Diese Entdeckung weckte in dem zar
ten Madclien plötzlich eine ihr sonst
ganz fremde Energie. Sie zeigte sich
wabrend der nächsten Tage heiler und
aufgaauml, und während sie bis dahin
kaum zu bewegen gewesen war, das
Zimmer zu verlassen, drängte sie jetzt
den Vater und die Tante, mit ihr in
Jiinkn und Museen zu geben, die
aguneniiijeln und deuvido zu besuchen
und sich auch in der Ztadl umzusehen.
Beide ahnten nicht, daß di nur zu
dem Zweck geschah, dainil Susanne
sich in Venedig znrechl finden lernte.
Das junge Madchen pflegte Morgens
ziemlich spät auszusieben. Tante Dc
nik. die ihre Richte aufrichtig gern
baue, ging immer erst in ihr Schlaf
zimmer und weckte sie; dann zog sie
sie!, an nnd kam zum rnhslück.
Eines Morgen? sah Denise beim
Einiult in das Zimmer zu ihrer Ueber
raschuug. daß es leer war. Das Bell
schien benutzt worden zu sein; jedoch
wurde ein schärferer Beobachter leicht
entdeckt haben, daß die Decken nnd
MßW blos oberflächlich in Unordnung
gebracht waren, um eben fenen schein
hervorzurufen. Dennoch schöpfte Denise
zunächst fernen Argwohn, da sie an
nahm, Fusanne sei ausnahmsweise
eher aufgestanden, sondern wartete ge
duldig, bis sie zum ftrühstück kommen
werde. Eine halbe Stunde verging,
dann kam Eollivel und fragte nach sei
ner Töchter. Man rief nach ihr und
suchte im ganzen Hause, ohne jedoch
eine pur von ihr zu entdecken. ae
Dienstmädchen versicherte, die Sig
norina seit gestern Abend nicht mehr
gesehen zu haben.
Sie wird ausgegangen sein, um
Einkaufe zu machen," meinte Denise
Vielleicht ist sie auch heimlich zur
Post gegangen"
In beiden Fällen müßte sie langst
wieder hier sein. Ich will aber doch
einmal sclmell zur Post gehen: begib
Du Dich indessen auf den Marknsplal
und fiel, Dich dort um."
Eollivct sowohl wie seine Schwester
Denise kehrte;, nachausc zurück, ohne
Susanne gesunden zu haben. Es wurde
fflJittnn itnfi kk sinn nirllt. "li'un wur
den Eollivel nnd seine Schwester doch
ernstlich besorgt, es möchte ihr ein
Unglück zugestoßen sein. In der Nach
h,nnrt hatte man bereits vergeblich
nac,,e,orscht am Nachmittag begab
sich Eollivct auf die Polizei, um dort
Anzeige zu erstatten. Spät Abends
kam er müde und entmnthigt heim,
weil noch immer keine Spur der Ver
schwundenen zum Vorschein gekommen
war. Da hielt ihm seine Schwester ein
Papier entgegen, auf das mit VIcisiift
einige Zeilen geschrieben warcn. Mit
einem Ausrufe der Freude nahm er cs,
denn er Halle sofort Susannens Hand
schuft erkannt. Sie schricb:
Vicber Vater ! Da Ihr wegen mei
ncs Verschwiudeus in Sorge sein
könntet, so will ich Euch beruhigen.
Es geht mir gut, Verzeihemir! Ich
werde wiederkommen!"
Das war Alles. Denise las arf den
sinneren Zügen ihres Bruders, was
er dachte.
Sie hat Venedig verlassen, nicht
wahr?"
Natürlich. Sie ist Marie ne,ch
gereist, darüber bestellt für mich kein
Zweifel. Aber hatte sie denn Geld?"
Erst vor einigen Tagen bat sie
mich, ihr zweihundert Planes zu geben,
da sie ein ge Mosaiken und schone
ftiligranarbeilen kaufen wolle. Ich
freute mich darüber, daß sie wieder
Interesse für solche Sacken zeiglc. und
gab ihr das Held."
Diinn stimmt c?. Sie hat sich für
ihre Flucht mit dem '.'iötbigslen ver
sorgen wollen. Aber ich werde sie bald
wiederfinden."
Was gedenkst Du zu thun?"
Ihr nachzureifen und sie zurück
zuhvleu. Und dann wollen wir so weit
! von Frankreich fortgehen, daß ihr nickn
noch einmal die nist kommen soll, aus
zureißen." Mariens Adresse in Paris war Eolli
vel durch die Briefe fcincr Tochtcr be
tannt. Der Sicherheit wegen tclc
graphirte er jedoch zunächst an die Be
Horde in Bordighcra, um sich nach
Madame Brisso zu erkundigen. Wie
er erwartete, kam der Bescheid zurück,
daß diese Darue bereits vor mehreren
Wochen abgereist sei. Nun zweifelte
er nicht mehr, daß Marie nach Paris
zurückgekehrt, und daß seine Tochter zu
ihr gereist sei. ii2'.ssZ''.
Ein unbestimmtes Gefübl sagte ihm
zwar, daß ihm in Paris Gefahr drohen
könne, allein er wies das als eine tbe
tichkc Schwatzseherei zurück. Was balle
er denn zu fürchten? Wer vcrmochlc
eine Anklage gegen ihn zu erheben?
Und selbst menn man das versuchte:
:r Zhur hc? vitciks
.Munerchen. Mut-
Heile, crkö:,ie von
bei , adelnde :Ku' :
lrrchcn. da bin ich!"
,Wci Gott. Suknnc. wie kom:nsl
Du nach Par,S'?" fragte Marie bei o: et
ihre Sticsivctkcr. ele dle Diemrin das
Zimnikl oerlaskn tmtle. und Suian
ntni Nüsse uird Umarmungen sie zu
Worte kommen ließen.
Direkt vcnVened,." erwiderte ae
junge Mädchen, vor Freude und Aus'
regung zu s.! eicher Zeit lichend und
we'incird. Der Vater hat alle Briefe,
die ich Dir schrieb, aufgefangen, nicht
wahr':
.Wenigstens habe ich seit curer Ab
reise keine .leile von Dir erhalten."
Siehst Tu wohl! Zuletzt vermochte
ich eö nicht mer auezulialien. nicht ein
mal brieflich mit Dir verkehren zu
dürfen, und da bin ich ilmi durchgegan
gen." Aber hast Du denn nicht bedacht, in
welche Angst Du Deinen Vater und
Deine Tante dadruch versetzest?"
Doch, Mütterchen : deswegen ban
digte ich dem (kondolier, der mich zum
Bahnhof fubr, ei Zellclchcn für si''
ein, band ihm abcr ans die Seele, es
erst am Abend des naebsten Tages abzu
geben. Da er ein gutes -inmgeld be
komme hat, so wird cr seinen Auftrag
schon ausgerichtet haben."
Hast Du Deinem Varcr darin mit
getheilt, wobin D iugefi?"
Nein, davor habe ich mich wohl ge
hiilet!" !iud, Kind, ich kann eö nicht bil
ligen," tadctte Marie das junge Mäd
chen. indem sie eö aber gleichzeiiig
slieichellc und an sich zog. Du wcißt.
Susanne, wie glücklich cs mich macht,
in Deiner Nähe zu sein, allein es gehi
nicht anders : Di rurißt Deinem Vater
schreiben, daß Du bei mir bist, und
ihn bitten, Dich wieder abzuholen."
Susanne weinte und bat : Nur noch
nicht etzt gleich: lasse mich wenigstens
erst drei oder vier Tage bei Dir gluck
lieh sein. Dann will ich tbun, was Du
wsst-" . . . .
Nun gut, ratin Viebling. aber nicht
länger darfst Tu säumen es kann nicht
sein!"
einen Beweis lenntc Niemand gegen
ihn sichren! Er brauchte also nicht
ängstlich zu sein: andererseits aber
bot ihm vielleicht Susannens Fluch:
zu Marie schließlich doch noch ein Mit
tcl, die letztere zu veranlassen, ihren
Widerstand gegen eine Wiederaufnahme
ihrer ehelichen 'emeinfchafi fallen zu
lassen. Die Hoffnung, das so heiß ge
lieble Weib endlich zurückzugewinnen,
gab den Ausschlag.
21. ,ZapikcI.
Es ist eine junge Dame draußen,
dic Madame zu sprechen wünscht," mel
bete daS Diensimadcben, und noch bevor
Marie Brisson eine Antwort gegeben
Trt ! Ohih tiililti' lirfi 111 (VT
UV Wl.V VV...V .;, ..'
That überaus glücklich, letzt ganz und
gar bei ihrem Mütterchen" sein zu
dürfen, und als der vierte Tag heran
gelommen war, und Marie sie an die
Erfüllung ihres Versprechcns mahnte,
bat und schmeichelte sie so lange, bis
diese noch einen ferneren Tag Ausscknb
gewälwte. Sie ahnte ja nicht, daß der
Brief völlig überflüssig sei, da inzwi
scheu Eellivct bereits dic Reise nach
Paris angetreten hatte.
An demselben Abend, da Susanne
in der R:ie Yord Byron eingetroffen
war, saßen Marie und ihre Stieftochter
in traulichem Zwiegespräch zusammen,
als das Madchen eintrat und der erste
ren zwei jinrten überreichte.
Ans der einen stand: Yo.seau, im
Dienst der SicherheitSpelizei," und
auf der anderen: ,Chaumtt" mit
demselben Zusätze. Erstaunt las Marie
diese Worte und sagte dann zu den,
Mädchen: Die Hcrien irren sich ohne
Zweifel. Ich wüßte nichts, was sie zu
mir führen könnte."
Sie sagten mir, sie wollten Ma
dame um eine Auskunft bittcn. Wenn
sie aber iedt stören sollten, dann wir,
den sk morcren Vormittag wicder kom
men. "
Nein, dann will ich lieber gleich
mit ihnen reden, ühieu Sie sie in
der, Salon. Entschuldige mich einen
Augenblick, mein Liebling, ich bin
gleich wieder bei Dir,"
Als Marie ihre jetzige Wohnung
miethete, hatte sie dem Hausbesii-er
ihren Namen angegeben, den dieser
pflichtgemäß auf dem Wohungamle
angemeldet hatte. Die beiden Polizei
agenten, die in ihren Nachforschungen
ganz systematisch vorgingen, unterlie
ßen nicht, sich von Zeit zu Zeit dic
Nciianincldungen Fremder vorlegen zu
lassen nnd durchzusehen, und dabei war
nun der so lange vergeblich gesuchte
Name Marie Brijku ihren scharfen
Augen sofort aufgesalleu.
Als Maiie eintrat, bat Yoiseau
wegen der Störung um Entschuldigung,
indem er hinzufügte : Was uns her-
führt, betrisst wie ich voranefchic.en
muß Sie nicht direkt, Madame ; doch
können Sie uns vielleicht in einer sehr
wichtigen A igelegenheit einige Aus
fünfte ertheilen. Es handelt sich um
den Fall Beaupreault. Sie haben
jenen Herrn gekannt, nicht wahr?"
..Jawohl," erwiderte sie, plötzlich
erbleichend.
Sie wissen, daß ein gewisser
Handeeoenr des Mordes angeklagt und
wegen dicscr That zur Deportation
vcrnrthcilt wurde; allein inzwischen
hat sich Manches hcransc,es!ellt, was
für die Unschuld enes Mannes sprich!. "
Und wen hält man für den wirk
lichen Schuldigen?"
Drängt fiel, Ihnen nicht dabei von
selbst cin Name auf dic Kippen, Ma-
!iivni'
Ich wciß wirklich nicht, waS Sie
damil sagen wollen "
Haben Sie Herrn Lollivei seit der
Trennung Ihrer Ehe wiedergesehen?"
Einige Mal."
.Hier in Paris? In Ihrer Woh
nung?" Allerdings."
Was wollte er bei Ihnen?"
Er suchte mich zu überreden, ihm zu
vergeben und die eheliche Gemeinschaft
wieder aufzunehmen Ich habe da?
aber jedesmal mit aller Entschiedenheit
abgelehnt."
Wissen Sie, wo cr sich gegenwärtig
besindet?"
Marie errieth, daß die Agenten gegen
ihren ehemaligen Gatten verdacht heg
ten ; sie war daher auf diese Frage ge
faßt und Halle sich daran' rcr bereitet.
Um Susannens willen durfte sie den
Aufenthalt Eollivets nicht verrathen;
dem jungen Mädchen zu viebe mußte
sie die drohende Gefahr von dem
Manne abzuwenden suchen, den sie
fürchtete, haßte und verabscheute. Des
wegen antwortete sie: Wenn ich das
auch wüßte, meine Herren, so möchte
ick dock nicht diejenige sein, welche ihn
der Polizei überliefert. Sie werden
die Gründe meines Schweigens ver-
Itkneu und achten."
Wir können Sie ckl zwingen,
Madame, und verlangen nar Ihr V.r
U'rrrnen, oa?: -t menge? nmr.urn .
gen ver unsere unteneeung teu;.!!',
ren."
.Da verspreche ich Ihnen!"
G
Am nächsten Tage knf EMHtfct in
Paris ein. Andern Bahndei der Prie
Vlion-Mittelmeerbahn nabm er eine
Droschke und ließ sich nach der R.,e
Yord Buron fahren. Von dem Hans
meifter erfubr er. daßMademe Busse:,
in, dritten Stock wohne und daß sie
daheim sei. Aus seine ,coe wurde
ihm auch besialigl, daß seit unigcn
Tagen eine , ringe Dame bei ihr zum
Besuche w.'ite.
Als das Iienstmadchen Marie seine
Karte überbrachte, gab diese sie mit
einem schmerzlichen Blicke ihrer Stief
tochter. Susanne las den Namen und
sagte, mit Tliräne in den Augen,
mutnlos und rief betrübt, nur das eine
Won : .Schon?"
an midi merkt allein mit ihm
reden!" flnfiertc Marie ilir zu. Ich,
will seine Vorwürfe zunächfi über mich
ergchen lassen und werde Dich rufen,
wenn sein elfter Zorn verraucht ist."
Als Susanne das Zimmer verlassen
hatte, fragte das Mädchen : .Soll ich
den Herrn eintreten lassen?" und auf !
die bejahende Antwort Marien fugte j
sie naiv hinzu : .Seien Sie auf Ihrer ,
Hut, Mad 'ine ! Der Vrnt macht !
einen ganz unheimlichen Eindiuck." I
Einige Augenblicke vergingen, dann !
trat die hagere Gestalt ollivcts über j
die Sck,wel k, und wiederum standen
die Beide einander ohne Zeugen j
gegenüber. Eollivel fühlte sich so auf
geregt durch den Anblick des Wesens. ,
für das er eine so mchezwingbare Vki
denichast empfand, daß er kein Wort !
heircrbringcn konnte ; seine Blicke ,
aber schienen das schöne Weib ver !
schlnmen zu wollen.
Ich weiß, weshalb Sie kommen !
und was Sie begehren," hub sie an,
beider habe ich kein Recht auf Ihre I
T och'. er und 811 sie nicht gegen Ihren j
Willen be, mir behalten. Auch habe Spannung
nicht ich Susanne veranlaßt, von
Ihnen zu gehen und zu mir zu kommen.
Ich habe sie sogar veranlaßt, Ihnen
zu schreiben und Ihnen ihren Aufeut
halt mitzutheilen. Aber das aeme Kind
ist sehr schwach und zart eine heftige
Gemüthseiregung könnte sie todten.
Deswegen bitte ich Sie, gilt gegen sie
zu sein und sie nicht zu schellen!"
Ich werde es nicht thun um Dci
nekwillen. Was thäte ich nicht um
Deinetwillen!" versetzte er sanft. Und
dann kamen wieder leidenfchafilichc
!,,if-l,n'-inii-,r' hrr i'iehc über feine
Vipp.n, verbunden mit flehenden Bit- j
ten, zu ihm zurückzukehren. Er ver i
suchte sogar, ihre Hand zu ergreifen,
die sie ihm aber mit einem Aufschrei
entzog. I
,,(ort," rief sie, Sie , tönen mir!
nur Entsetzen ein !"
Aus diesen Worten tönte ihm eine
solche Verachtung, ein so tiefer Abscheu !
entgegen, daß er einige Augenblicke j
völlig niedergeschmettert war. ,. w
bleibst also unerbittlich?" sagte er dann.
Habe ich Ihnen das nicht schon oft !
genug erklärt?"
Run, wenn meine Bitten nicht im ;
Stande find, Sie meinen Vorschlägen !
gcncigt zu machen," sagte er in plötzlich
verändertem Tone, so gibt es viel-
leicht ein Mittel, Sie zu zwingen.
Susanne liebt Sie ; aber glauben Sie i
nicht auch, daß dieses Gesittsl sich in !
Verachtung verwandeln wird, wen:, ich
ihr einiges aus Ihrem frühcren cbeu ,
enthülle?"
Makie war blaß geworden, aber sie
entgegiiete gesaßt: Ich kann Sie,
nicht daran verhindern; aber ich sage !
Ihnen nochmals: Alles, was Sie mir
anthun, wird Ihr armes Kind doppelt !
schmerzlich empfinden. "
Mag eö!" schrie er in ausbuchen- I
der Wuth. Sie soll erfahren, daß es
die .schöne Marinette' ist, welche sie j
ihr .Mütterchen' nennt, die .schöne
Marinetk,' weiche tt fieses ihre Sie
der sang."
Und weisen Schuld war es, wenn
ich mich genöthigt sah, mir meinen ,
Vebcnc-initcrlieilt zu erwerben, so gut ich ,
cö vermochte?"
Uno George Beaupreault?" rief cr '
höhnisch. Ich werde Susanne erzäh- !
kn, daß seine Ehe durch Sie unglück-
lieh genaordcn ist. daß Sie ihn ruinir!
haben-"
Daö ist erlogen!"
Haha! Wir wzllcn sehen, wem
von uns sie Glauben schenken wird.
Holen Sie sie her soso,!, ich will
eö!"
Marie kntt'ernk sich und kehrte gleich
darauf mit der wcincnden Susanne zu
rück. Vcrzeihe mir, lieber Vater!" bat
diese schüchtern.
,,e ,n nzren '.irmen au'g,'a:rqtu riiue,
Z,e trug sie zu dem in der Mhe sul'
den Svi,'ba und leg'.e sie bchuiiam dar
ans meder. Rcgunaelos. cugensclxin'
lich olme Bewuxtsein. lag das arme
nd da. Marie lief inr Tieustmadchen
und befahl ihr. schleunigst unen Atzt
zu Heien.
Lollivet stand gznz sasin.igelos da,
seine Wuth war dem Entsetzen über
die Folgen seiner Hgnklungtweise ae
wichen. Er hinderte es nickt, si4s
Marie neben Zuianne uiederkniete uns
ihr unter Thränen liebevolle Werte
zufliifieite. Das arme junge Maschen
öffnete die Augen und schaute die vor
ihr finiende an.
Ha'l Tu Schmerzen. Viebling?"
fragte Marie.
,Jcyl nicht, Äükl-.rchen. Aber vor
hin that cs mir auf einmal so schick
lich weh in dcr Bru,k."
W.llst Du nicht veisuchen. Dich
etwas auszurichten?"
Gewiß," entgcgnc'e sie bereit
willig, aber sie vermochte es nicht.
Die Anstrengung rief cincn Husten
hervor, der sie fast zu ersticken drohte.
Nein, nein, Liebling," bat Marie
sie linier Thraixn küssend, bleib
liihig. strenge Dich ja nichl an!"
Als Susanne wieder sprechen konnte,
sagle sie: Waium ist es denn jetzt so
dnnlel hier? Ich kann Dich fast nicht
mehr erkennen. Hast Du die Vorhänge
heruntergelassen? Warum?"
zainit das Vicht meinen '.Ingen
nicht weh thut."
So? Dank, danke!" Sie schwieg
einen Augenblick und hub dann leise
wieder an: Ieyt habe ich gar keine
Schmerzen mehr. Ich athme auch viel
leichter, besser wie je vorher ich fühle
mich ganz wohl."
Sie öffnete die Augen genz weit,
streckte ihre Arme aus und zog Marie
an fich. Dann küßte fic sie zärtlich
und flüsterte: Was de Vater auch
sagen mag: Du weißt, daß ich Dich
lieb habe und Dich immer lieben
weide ja. und" sie verstummte und
winde zusehends schwächer. Marie
schaute jeden Augenblick mit ängstlicher
nach der ihur, ob der Arzr
denn noch immer nicht komme, iluit
einem Male richtete Susanne den
ein.'
Oberkörper in die Hohe.
Vater," sagte sie sanft, komm
döch einmal her !" Und als er cs that,
fuhr sie fort: Du mußt Dich zu mir
neigen, dem, ich kann nicht laut spre
chen, das thut so weh. Und Dn, Arüt
teichen, mußt auch nähcrtommcn, dem,
ich habe Euch Beiden etwas zu sagen,"
Als sie dann dic bciden Gesichter ganz
dicht vor dem ihrigcn erblickte, flü
sterte sie: Ich wäre so glücklich,
wenn ich Euch Beide immer um mich
Hütte. Wollt Ihr Euch nicht mir zu
Viebe wieder versöhnen?"
Eollivel sah mit brennenden Blicken
auf Marie, welche weinte. Sie sah,
daß eö zu Ende ging, und daß ihr
Liebling im Sterben lag. Wollet
Ihr nicht?" sagte Susanne, immer
schwächer werdend. Es würde mich s?
glücklich machen !"
So sei glücklich, Susanne, sei glück
lich!" erwideite Mnrk.
Du willigst ein? O, wie mich das
freut!" Gleich darauf fiel sie in Oh
macht, denn Freude wie Schmerz waren
jetzt diesem zarten fiörper gleich ver
hängnißvoll. Als sie zu sich kam,
wollte sie lächeln, hatte aber nicht
mehr die firaft dazu. Dic Augcn waren
verglast, ohne Ausdruck. Mit einer
legten Anstrengung röchelte sie noch:
Ich danke Euch. Ihr werdet sehe
glücklich"
Dann war cö zu Ende. In dcmscl
den Augenblick trat dcr Arzt cin. Er
sah neben dem Divan einen hageren
Mann mit leichenblassem Antlii
stehen ; vor dem Divan kniete ein jun
ge? Weib, welches weinte, Susanne
aber lag da mir über der Brust gefalte
ten Handen, mit einem friedlich
ruhigen Antik' und einem lächeln um
die wachsbleichen Kippen.
Er konnte nur noch ihren Tod fest-stellen.
Zni festgelegten Stunde erschienen
dic beiden Agcnien in der Ruc -.'ere
BMvv. abe, ich, allein, denn d Ehe
rn Scherhuspoli;el begleitete sie
persönlich. Ale sie an Manen Weh
nung sckclllcn. rnncle sie selbst ihnen,
Sie nilirle die drei Manncr durch den
Salon in ihr Schlafzimmer und sagte
zu ihnen: Ich weide beim Hinaus
gehen die Zlmr zum Salon nickt schlik'
ßcn, fondern ui anlehnen und auf der
anderen Seile dann die Portiere herab
lassen, so deß man es nicht sehen kann,
daß die Thür nur angeleimt ist. Sie
haben dann weiter nichts zu lhuu. als
sich ganz ruhig zu verhalten und :uzu
Hören, was mbrwn; gesprochn wird
Wann der Äugend!. ck .Unes Eingrri
scns gekommen ist. werden Sie selbst
ermessen kennen."
Sie war noch k:n? zehn Minute,,
hinauögegangen, als es abermals
schellte. Marie, die ihr Mädchen sork
geschickt halte, öffnete wieder und
kehrte gleich darauf mit Ciollivet in
den Salon zurück.
hi Gesicht war bleich, aus ben Kip
pen schien ledei Blutöiropsen ver
schwunden zu sein. Die Augen lagen
tief rar ihren Höhlen, waren von blauen
Raudei umgeben und glühten s'ieber
haft. Trotzdem schien sie ruhig, uud
nichts verrieth ihre Erregung, nachdem
sie eingetreten war. oolliver hingegen
war äußerst aufgeregt, und jciiw
Hände zitterten.
Weshalb hast Du mich hierher be
fallt !" fragte er. Willst Du daö Ver
sprechen wahr machen, das Du der Ver
stenber.cn gegeben hast?"
Es käme dae,nf an. Sie haben sich
schwer gegen mich vergangen."
Ich weiß es, ich liebe Dichcben
wahnsinnig! Marie, treibe kein Spul
mit mir! Darf ich wirklich hoffen, daß
Du zu mir zurückkehren willst?"
Vielleicht jedoch nur unter gewis
fen Bedingungen!"
Neune sie! Ich gehe auf Alles
ein," erwiderte er, sich mit der Hand
über Stirn und Augcn fahrend. Seine
Erregung war so heftig, daß ihm
schwindelte. So lange seine Hand die
Augen bedeckte, schauie Maiie ihn mit
dem Ausdrucke uuversohulichen Hasscs
an, als er sie abcr sinkcn ließ, hatten
ihre Züge das frühere Aussehen wieder
! angenommen.
Welches sind eine Bedingungen,
Marie?"
Ich will nicht wieder die Sklavin
Ihrer eifersüchtigen -.'armen werden
wie ehemals. Wenn Sie Ihre jetzigen
Versprechungen vergessen uud mich be
drohen sollt n, dann will ich ebenfalls
drohen könncn, um Sic zur Veinunfl
zu bringen."
,,'ch schwöre Dir"
Ich habe Ihnen schon gesagt, daß,
ich mich vor Ihnen fürchte, deswegen j
habe ich mich so lange ablehnend gegen
Ihre Bitte verhallen. Ich fürchte
mich, weil ich immer daran denken
muß, daß Sie einst mich einmal um
ein Haar gciödtct hältcn, und weil ich
weiß, daß Ihre Eifersucht Sie auch
ein Verbrech n an einem Anderen bat
begehen lassen."
Marie!" Mit diesem Ausrufe fuhr
er entsetz! in die Hihe.
Glauben Sie, daß ich nicht wciß,
wer Beaupreault gettetet hat?"
.Schweig, Marie!" murmelte er
mit unterdrückter Stimme, schweig,
Unselige! Wie kommst Du zu dieser
Vermuihung?"
! Ihre eigenen Aeußerungen haben
! mich zu wiederholten Malen darauf
gebracht," Er sank zurück und bedeckte
sein tsicht mit den Händen, während
! sie fortfuhr: Sie werden es daher be-
greifen, daß ich mich nicht wehrlos
! Ihrer wüthenden Leibenschasl preis
; geben mag, weskalb ich eine Waffe zu
meiner Verl.u:idk.uni haben will."
Nervöse tfisdnnisumj
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.Ich verze.he Tir," versehle Eolli
vel, ihre H.id ergreifend, obwohl ich
allerdings ein Recht hätte, Dir zu
zürnen. Aber ich werde mich damit be
gnügen, Dir zu beweisen, wie unklin'.
und unvorsichtig Du gewesen bist. Tu
bist noch jnng und unei fahren und
mußt erst lernen, wie sehr berechtigt
daö Sprichwort : Trau, schau, wem?
ist?"
Von wem sprichst Tu denn, Vater?"
fragte da? junge '.Vi'ädchen betroffeit.
.Von diesem Weibe dort!" rief cr.
Sie ist der -.'icbe, die Du ihr cnt
gegen bringst, ichl würdig; sie ist
eine Verworfene, der Du nie im Leben
wieder nahe kommen darfst. Vaß Dir
von mir erzählen, was "
Nein, nein, ich will nichts hören!"
stieß das arme Mädchen veizweiflungö
voll hervor, sich an Maiic aullam
mernd, Wie darfst Du cö wagcn, sie
zu schmähen ' "
Vor Wuth feiner Sinne nicht mehr
mächtig, mit blutunterlaufenen Augen
sprang collivet auf sic zu und riß sie
von Aarie fort. Weg von ihr !" schrie
er. Hörst ?n denn nicht, waö ich
sage? ?n darfst sie nie wiedersehen!"
3 diesem Augenblick drang ein
Bluts'rom über susannens Kippen;
sie schwankte und wäre zu Boden ge
stürzt, wenn Me.ric nicht mit einem
Schreckeneruf auf sie zugeeilt wäre und
22. Kapitel.
LoiseaU und cZhaumonl hallen bei
ihrem Seuche Marie ihre Adressen
zurückgclasscn. Am Tage nach der Bc
erdigung Susannens crhicllen sie von
der Zungen Hrau bie Aufforderung, zu
ihr zu kommen, welcher die beiden
Agenten natürlich ohne Säumen Folge
gaben.
.Sie haben neulich einige Fragen
an mich gerichtet," begann sie, als sic
mit ihnen allein war, deren Beant
wvrtung ich Ihnen auf Grund einiger
Bedenken verweigern mußte. Der
Gruno dieser Bedenken ist leider Nicht
mehr vorhanden. Ich hegte sic nämlich
wegen meincr Slicftockit-r Sujannc,
und diese ist ledt."
Wir wissen es, Madame," er
widerte -.'oiseau, und drücken Ihnen
unser aufrichtiges Beileid aus. Wir
wissen auch bereits, beiß licllinet wie
der in Paris ist. Er wird die Sind!
nicht ohne unfere Genehmigung verlas
fen, wenn er es natürlich mich noch nicht
ahnt, daß er Tag und Nacht unter
Ueberwachnng fich befindet."
Marie crzahlie den Beamten nun in
kurzen Worten die Geschichte ihrer
unglücklichen Ehe, welche dicfe zwar
bereits kannten, aber dcnnoch mit kci
ner Aeußerung unterbrachen! sic schil
derle offen und wahrheitsgetreu ihre
Beziehungen zu leauprcault und
schloß mit dcn cZrcignifsen, welche den
Tod Scannens herbeigeführt oder doch
beschleunigt hatten.
Nach einer Paus sagte Lviseau :
Sic sind offenbar gleich uns über
zeugt, daß Eollivct das Verbrechen an
Beaupreault verübt hat?"
Ich traue es ihm zu, aber ich habe
keinen Beweis dasür. Jedoch glaube
ich, Ihnen diesen Beweis liefern zu
können."
Auf welche Weife?"
Ich lann Ihnen da? vorher nicht
sagen. Ucberlasjen Sie cö mir, so zu
handeln, wie ich es für gut finden
werde. Wollen ,5ic mir in dieser
Sache Vertrauen schenken.-'"
Unbedingtes Vertrauen!"
Dann stellen Sie sich morgen Vor
mittag kurz vor :ehn Uhr hier wieder
tödlkl alle Ungeziefer an lWiMgek, WN!
Hi!h:'krlä!'sc, Milben, Wenden, Flöhi
usw auf die kivsochtte Weife ob-e Arbeit
M" d streiche bomit einiach sie S'tz
stanuiN, Neftbrxen usw, und die ii ä s e
fallin todt herunter. 12 Stilen Ciren:
larc, welche cir.e Beschreibung luftin,
nurcir. frei zugesandt. Bei allen Apo.
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Ercu:sie,n?:Ciidukteur und ein nüor
miiter Schaffner wird bis ur xacisicschcn
Küste Mitfahren, Während der Wagen
nicht so kostbar ausaeftaltet ist, wie ein
Palc-sischlafwacen. ist er eben so gut.
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