Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, June 24, 1897, Image 3

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    NEERASRA STAATS-ANZEIGER
-
4
Ln'ö jjrrj grttuffra.
IHptuait an ,V.il. War!;.
(Fortsetzung.) .
k
aturnd (i liiiiiiii ernt fci Manooci
ouefnlirit, würbe in dem tktalbc te
bell von jagenden Hunden laut. Diese
hallen einen Hajen auf ciruqt unb ver
soliden ihn nun mit lebhaftem üifer.
Im nächsten Angendlick kam Mister
'arnpc aus beut ii;albc hervvrgesanst,
sprang aus das Mmtcnelfelö und floh
quer über ras ganze Feld, bie beiden
Hunde hinicr ihm her.
Haudecoeut Halle sich ausgerichtet
und betrachtete' dies Schauspiel, da?
ihn ;u etgöpen schien. Zich plötzlich
umwendend, erblickte er Voifenu. Cd
nwlit er ihn uici'.t kannte, witterte et
doch josort in bei wie ei Kleindürget
gekleideten fremden einen fteinb. cit
erblaßte, lljo hatte bas ruhige Da
sein, da er in dieser uinsainkcil j
führen gedacht, nicht lange gedauert.
Der bedanke an eine abermalige gluckn
tauchte sofort in ihm auf, der '-h?ald
nun a so nahe. Da sah ei aber auch
schon von jernr Seite ebenfalls einen
Mann heraiilomiiifn : er befand sich
also Mischen ;wei Feuer, und nun
entschwand ihm der Muth. Seine
OeifNl wurden schwach, und et ivar ge
nöthigt, sich aus den Raud eines ra
beus (l) seyen, der sich in seiner Nähe
befand.
Vviseau unddliauuioitt Runen immer
ncilin, und einige Sekunden später be
finden sie sich rechts unb links neben
dem Manne, be sie so lange Zeit
!nduich vergeblich verfolgt hallen.
Haudecoeur saß regungclvs da und
wartete die Entwickelung der Dinge ab.
ines tun ihm jedoch bereits klar,
daß er von Neuem verlöre sei. Thrii
neu rollten ihm der die Wange, ohne
daß er sich die Mühe gab, sie ',u vc
berge, und seine ganze Haltung drückte
eine so lebhafte Verzweiflung, eine so
ticse Muthloiigkeit aus, daß die seiden
Agenten riuwillluilich stiitzlen und
einen Slugeuvlick neben ihm flehen
blieben, ohne elwas zu sagen. Dieser
Mm, der so viele Beweise von
Mu,h, Kühnheit und Vi st geliefert
hatte, erklärte sich für besiegt und
Weinte. Das ging ihnen, gegen ihren
Willen, zu Herzen.
Dann sagte Voisea endlich : Armer
Haudeeoeur. es ist nicht anders: wir
müssen unsere Pflicht thun!"
Fichtt mich, wohin Ihr wollt!"
gab er niedergeschlagen zur Antwort.
In diesem Augenblick kam Gerard
Beauureault mit dem Jagdgewehr über
der Schulter nus dem Walde. Voisea::
hatte ihn in dem Hause der Rite du
Marche gesehen und erkannte ihn sofort
wieder. fr grüßte ih, indem er zu sei
nem Kollegen sagte: Das ist ber
junge Herr Beaupreanlt."
cjliaiiiiionl .ihm dann gleichfalls fei'
ncn Hut ab ; Haudeeoeur aber meinte
traurig, als er rasch näher kam : Sie
haben mich erkannt. Kett Gerard. Da
ist nichts mehr zn machen."
Des jungen Mannes Züge verriethen
feine schmerzliche kleberraschiü'g. Sl
fragte : Sie wollen Handeeoenr ver
haften und nach Paris führe?"
Die beiden Agenten erinnerten sich
der Weisung ihres Chkft und waren
offenbar unsicher, was sie thun sollten.
Oerard entging dies nicht, uud er fuhr
in beschwörendem Tone fort: Ich
schwöre e Ihnen, meine Herren, das:
er unschuldig ist! ABitte, lassen Sic
ihn auf freiem Fuße, denn vielleicht
können schon binnen wenigen Tagen i , Marie,
auch die Beweise für seine Unschuld
erbracht werden. Reh Sie wenig
stens erst Rücksprache mit meinem
Stiefvater. Ferrit Demarr. wenn er
von Pari ntrkickkchrt. Ich verspreche
Ihnen, daß Haudeeocur sich jeden
Äugenblick zu Ihr Verfügung stelle j
wird, und Sie selbst mögen alle erfor- I
derlichcn Maßregel tresn, um feine
gluckt zu verhindern. Mir verhafte
Sie ihn nicht von Neuem, der brave
Mann hat es nicht verdient !"
oiseau und ohaumont beriethe
einige Augenblick mit leiser Stimme,
dann erklärte der Erstere: öhe wir
dariider einen Entschluß fassen können,
Kerr Beaupreaull, müssen wir mit
atmen und haudeeocur VerschredUte
y 2 . .. v. tu.
Hellen r fragte Demarr mit Ungeduld.
.Herr Beaupicaull s, noll'iandig
unschuldig an den Anschlagen, die
gegen Haudeeoeuis Vedcn und Freiheit
seil einer iluchi aus oura,l gerichtet
worden sind. iSi scheidet ,nr uns voll
swndia aus dieser Sache aus. Nun
blcibl nui eollivet, den er mit nach
Neukaledonic nahm, damit er ihm
bei der von ihm geplanten Flucht
Haudecoeur behilflich wäre. (Zollivel
lial aber bas (egenlheil gethan; er
ganz allein hal zweimal den Tob Jenes
herbeizuführen gesucht, und von rinn
sind ohne Zweifel alle die bei ber Pra
fcktur eingelaufenen Denunziationen
ausgegangen. Da muß man allerdings
fragen: Weshalb haßt er Haudeeoeur
derartig? Was sur ein Interesse hat
er an seinem Tode?"
Voiseau sah cisl seinen Lhes und
dann Demarr an
Wir haben da zu ergründen ge-
hiebt." demerkle der Advokal. aber
vergeblich. Wäre es gelungen, so Halle
ich Ihre Hilse nichl in Anspruch zu
nehmen bauchen," fügte er, sich an den
Polizeiches wendend, hinzu.
Ich bin fest überzeugt,' enlgegnele
dieser, baß Sie es nicht zu bereuen
haben werben. "
Alle kommt leijt da, auf an, zu er
fahren, aus welchem Grunde üolIii'Ct
den Flüchtling hat beseitigen wollen
nah, der Agent wieder das Wort.
Jch möchte mich schon gegenwärtig
dasür verbürgen, daß wir es heraus
bringen werden, wenn wir auch einst
weilen noch auf ermrilhungen ange
wiesen sind. Nehme wir einmal als
bereits ermiese an, daß Haudeeoeur
uickl Herrn Beaupreaull gelödlel
habe."
cr ist unschuldig!" versicherte D
man ernst.
Auch ich bin geneigt, das anztmeh
inen. Wer ist dann aber der schuldige?
fein Anderer als Colliwl selbst.
Den so erklärt sich sofort Alles. In
diesem falle hatte er die Rücklehk
HaudeeoeurS auf das Aeußerstc zu
smchlcn. der natürlich Alles aufbiete
würde, um seine Unschuld an's Vicht zu
dringen. Am liebsten halle er ihn naliir
lich aus der Welt geschafft, denn dann
wäre mit Haudeeoeur ja auch die ganze
Angelegenheit begraben gewesen. Als
das aber nicht glückte, wollte cr ihn
wenigsten in den Bagno znrückbiin
gcn." (58 ist ja möglich, sogar wahrschcin
lich. daß Eottivett Hand Beaupreaull
den Tod gegeben hat ; aber auch bei
dieser Annahme muß matt wieder fra
gen : Weshalb?"
In freilich, wen wir das wußten,
bau wäre wir bereits am Ziele. Ader
ich wiederhole : wir werden eö schon in
Erfahrung bringe."
Habt Ihr den schon einige FiN
gcrzeiqe?" sragle der Polizeichef seine
Beamten.
Herr Gerard Beaupreaull hal unS
mitgetheilt, daß CoUivelS Adresse
gänzlich bekannt ist. Ei läßt alle für
ihn bestimmten Briefe nach einem
Hause auf dem Boulevard dc lirnircel
ses adtkssire, dessen Hausmeister sie
ihm aufhebt. In ganz unregelmäßigen
Zwischenriiumen erscheint er dann, um
sie abzuholen: wo er aber in der Zwi
schenzeil sich aufhält und was er treibt,
weiß Niemand. Dieser Anfang war
für uns allerdings nichl sehr ermuthi
qend : wir verdanken aber Herrn Beau
preautt dennoch eine sehr wichtige
Spur. Er hat unter den nach der Liqui
datiou aufbewahrten Geschästöpapieren
die Pbotographie gefunden, die sich in
CvUivetS Pit vorgefunden hatte und
aus deren lKuaieite acfanicecn wm .
0
Y
besprechen. Vassen Sie uns in das Ge
Hof! eintreten."
Kommen Sie lieber mit mir,"
schlug der unge Mann vor, Im
Schlößchen sind wir ungestörter."
Voiscau war damit einverstanden :
haudeeoeur schöpfte neue Hoffnung,
und eine halbe Stunde später saßen.
alle Vier in Gerard Zimmer ernst
berathend zusammen.
I. Kapitel.
AIS Jean Demarr in das Kabinett
des Chef der Sicherheitspolizei trat, ,
fand er diesen nicht allein. Die beiden j
Agenten waren soeben zurückgekehrt und
hallen ihm ihre Meldung abgestattet.
Der Polizeichef stellte sie dem Advo
katen vor, indem er hinzusiigle : Ich
täuschte mich nicht, als ich Ihnen vor
her sagte, daß meine 'cute den ihnen
ertheilten Auftrag erfüllen würde. "
halicn Sie Haudeeoeur gefunden?"
Jawohl, in' dem Gehöft von Ya
Rivaudiere, 6 Sie ihn verborgen
hatten." Ljg&eXiä
Demarr konnte seine schmerzliche
Betroffenheit nichl verhehlen. E
kostele ihn Anstrengung, die Worte her
vorzubringen: Und sie haben ihn ver-
Haftel?" ' MWZÄ? ,
Nein, Haudeeoeur befindet lich noch
immer ans freiem !uße. Doch erzähl!
Herrn Demarr selbii, was fich begeben
hal," fugte er. sich an die Agenten
wendend, hin:u.
Die Einzelheiten werden sie nicht
intereiZiren. mein Herr," nahm Voiscau
das oen. Genug, wir funden den
Gesuchten bei dem Gehöft !a Riva
dicre, gerade in dem Augenblicke, als
Herr Beaupreaull hinzu kam. Wir be
gaben un it Herrn beaupreaull und
Haudeeoeur mich Ihrem Schlößcben
und stellten dort bei verschlösse Thiir
mi! Beiden ein laugrs Bnhör an."
Nun, und wa kennten Sie. fest-
Marie!' Hier ist sie;
Herr Beaupreanlt hat sie uns mit
gegeben." cSij war ein Bildniß Marinetre.
Der Polizeichef und Demarr betrachte
ten es, aber alle Beide kannten die
Dame nichl, und dc.r viclvcrbreilele
Name Marie konnte ihnen natürlich
auch nicht auf die fahrte helfen. Sie
gaben die Photographie Voiseau zurück,
der dann weiter berichtete : Uns ging
e zuerst wie Ihnen, meine Herren.
Wir wußten mit der Photographie
Nicht anzufangen. Noch zerbrachen wir
uns den Kopf darüber, als faan De
man eintrat. Sie war zuerst sehr er
schrecken, und wir suchten sie .zu be
ruhigen. Dann fiel ihr Blick zufällig
aus 'die Photographie, die ich in der
Haiw hielt, und man sah sofort, daß
dadurch hockn peinliche Erinnerungen in
ihr wachgerufen wurden. Ich gab ihr
die Photographie, welche sie lange Zeit
betiachtete, um sie dann auf den Tisch
zu werfen, indem sie ausrief: Sie!"
Wie. meine Frau kannte diese
Dame?" rief Demarr er nannt.
Voiscau nickte. Ihr Sliefsohn fragte
sie darnach, und sie erzählte u, daß
ihr oollivcl diese Photographie an
jenem verhaagnißvollen Tahe, da
Beaurreault geicdiet wurde, eezeigt
habe mit der Erkrug, diese Dame se:
die Züngerin Marinetle. Alle näheren
Bekannten ihres Gatte wüßten, daß
cr in die schöne Weib wahnfinnig
verliebt sei und sich mit dem Et
fchlu'se Iraoe. eine Scheidung seiner
Ehe herbeizrifiihieu, um diese Marinetle
z beirathen."
Unter diesen Umständen scheint es
allerdings sehr wichtig," bemerkic der
Polizeichef, die Spur dieser Dame
aufzufinden. Also nur schleunigst an's
Wkl Ei sind jeyl über Alles, was
unsererseits unternommen werden Zoll,
aufgeklärt," wendete er sich an Demarr.
Sobald etwas Zichllge vor'aril,
werde ick Sie wieder benachrichtigen.
Und was gedenken Sie zu thun?"
Ich werde jer-t schleunigst zu mei
ner faau zurückkehren, denn sie ist noch
immer so schwach und ngegriisen, daß
ich sie nichl auf längere Zeit verlassen
mag. Sobald die Witterung rauher
wird, werde ic! wohl mit ihr nach den,
Sü?cn gehen müsse."
Ich bitte nur, mich immer bei
Zeittn davon zu verständigen, wo meine
Mittheilungen Sie erreichen wer
den." MMU
Selbstverständlich. Aber haude
coeui?"
Haudecocui." ertheilte VoiicanAus-
kunft, ist in V:i Rlvaudiere get'lieven
und gilt für Jacques Morellet, den
Bruder kcs Pachter. "
Der khef der Sicdcideitxoli;ki
wiegle bkbenkllch den Ropf. .tS ist
nichi in der Ordnung. Herr Demarr,
a wir da thun.' meinte er. .Doch
ich weiß mii miiit anders zu helfen, da
ich aus Allem die feste Ucberzengnug
von Haudecoeurs Schuldlosigkeil
wonnen habe. Natürlich muß bie Zu
fluchtsstätte des Flüchtlings fr alle
Well tiefes Geheimniß bleiben, das
liegt in unserem wie in seinem Jute
resie. Im Uebrigen wollen wir die
weilcre lktikklg der Dinge ab
walten ; ich habe so ein Borgefiihl, als
ob Haudeeoeur nicht allzu lange in)'ei
nein Bersteck werde bleiben müssen."
reun Demarr dankte ihm mit tiefer
BeweguM,. dann vciabfckiedcle er sich.
Auch die beiden Agenten verließen als-
bald ihren Ehef. .'
Ti,lilz be Selbilvellranens. das sie
vor ihrem Vorgesetzte nnd vor Demarr
an den Tag gelegt hallen, mußleii sie
sich doch, nachdem sie die Prafenur
verlassen halten, sagen, daß ihre Aus
gäbe keine leichte war. .
Die Photographie der geheimniß
vollen Dame war mit ber Firma des
Photographen versehe, uard bei diesem
brachten sie in Erfahrung, daß Madame
Marinetle vor einigen Jahren eine
seh, beliebte Lhanjonettensangtti ge
wejcn sei. 'lnch ihie damalige Woh
gung war leicht ausfindig zu mackcn.
Als sie dorl jedoch Nachfrage hielten,
ward ihnen der Bescheid, daß die Dame
längst ausgezogen sei. Fernere Nach
sorschungen in den Registern der Woh
nunaSpolizci ergaben, daß Mdrinette
deren wirklicher Name Maiie Brijjoi,
lautete allem Anscheine nach Paus
verlassen habe. Die erfahrene Agcn
ten hegten die feste Ueberzeugung, daß
bei dieser faau der Schlüssel des Ge
Heimnisse zu suchen sei ; allein alle
Nachforschungen blieben vergeblich:
Niemand wußte, wohin Marknelte sich
gewendet habe und was aus ihr gewor
den sei.
'.'luch vonollivel war keine Spur zu
entdecken. Der Hausmeister aus dem
Boulevard d Courulle, der einlau
sende Postsendungen für ihn in
Empfang zu nehmen pflegte, theilte
ihnen mit. dai, schon feil geraume,
Zeit nichts mehr für ihn eingetroffen
sei. Aus weitere Befragen erklärt er,
Eollivet habe, so lange cr dort gc
wohin, stet außerordentlich regelmäßig
und aauz zurückgezogen gelebt. Im
Winter sei er meist des Samstags-
abends fortgegangen, um den Sonntag !
auf dem Lande zuzubringen, und im
Sommer sei er häufig auch wohl in der !
Woche einen Tag auswärts gewesen,
wenn ihm seine Geschäfte im Hause!
Beaupreaull Zeit dazu ließen. Wohin j
er aber gehe, das habe er niemals ver- !
rathen. !
Offenbar war dieser Ort wohl nicht
allzn weit von Paris entfernt gewesen. I
Das Signalemcnl oollivkis wurde i
daher an alle Polizeikommissäre in der
Umgegend geschickt, allein auch diese .
Maßregel blieb erfolglos.
Endlich brachten sie in Erfahrung,
daß Eollivet, wenn cr nach dem Tode ,
Beaupreaull in ZwischenrSume nach
Paris kam, dort wiederholt in einer
Familienpensio in der Ruc be er-
euil abgestiegen sei, und vcrfiigien ,
sich ohne Säumen dorthin.
Der Besitz halle seil jener Zcil !
noch nickt gewechselt und erinnerte sich
ollivcls noch recht gut.
Ein langer, hagerer Mann nii! j
einem Todlentopfgeficht," sagte er, j
dem jedes Wort, das er sprach, jn viel
zu sein schien. Im Uebrigen ein piinkt
licher Zahler und eine duichaus ehren-
hafte Perfönitchkett.
Weiler wußte er nichts über seinen
Gast; alS sie aber immer noch mehr
sragte, sagte er endlich: Warten
Sie einmal, gerade fallt mir noch
etwas ein, was Ihnen vielleicht von
Nutze sein taun. Eines Mittags traf
Eollivet bei Tische mil Jemand zusa?
men, der ihn genauer zu kennen schien
und sich während der ganzen Mah'zeil
eifrig mit ihm unterhielt. Ihm schien
das jedoch ganz und gar nichl rechl ge
wesen zu sein, denn er kam nachher mil
vcidrossener Miene in mein Bureau,
verlangte seine Rechnung, zahlte und
ging. Seitdem hat er keinen faß mehr
in mein Hans gesetzt, deswegen ist mir
jener Porsall in der Erinnerung ge
blieben,' Wissen Sie vielleichl noch, Wk
jener Andere war?"
Ei freilich, der Buchhändler Bien-
alle!, der noch immer be, wir speist.
Wenn -Sie einige Minuten wa'ten wo!
lcn, können 5ic ihn selbst sprechen,
denn er muß gleich kz"nmcn,"
Gut, dann weiden wir warten."
ttwidcrle Voiseau und :.) ' :::r Kok
In freilich-das ist sie." I zu
. ?ann muß aber dock, ein lehr erbeb
licher AliesunlerioRd zwifkben den
beiden Eegallen bestanden hoben?"
Da will ich meinen. Sie war ein
bluiiunges Ding von vielleichl achtzehn
Jahren, waliieiid Eollivet bereit ein j
Picrzigkr war, als er zur zweite ,
Mal heirathete. Sein Te'ierckkii.
bas damals zwölfali,,g war. uide i
immer für die Schwester dir zwei lcn ,
faiu gehalten. Die Tettler liieß '
uianne und w evemaiis ein meo
liche Mädcke, aber sehr zart man
sagte, baß sie brustleibcnb sei."
Vebie ovllirei dcrm ginalirn m,i
seiner zweiten rau?"
Darüber kann ich Ihnen nichts
sagen, weil ich gleich nachher Maux
verließ, um mich hier in Pari nieder- j
zulassen. Ich habe ihn nachher nur noch !
das eine Mal hier im Hause bei der
Mahlzeit wieder gesehen, später nie
mehr. Die Begegnung schien ihm auch ;
keineswegs angenehm zu sei-, ich ,
glaube, eö bat ihn verdrossen, daß ich i
mich au Höflichkeit nach (ciiin faan j
erkundigte. Er antwortete mit einer
nichtesagenden Redensart, aß keinen
Bissen Mehr uud ging gleich daiauf." !
Was war er denn im Allgemeinen j
für ei Mensch?"
Immer seinveigsam, verschlossen,
doch hat man ihm nie das Geringste
nachsagen könne. Jedenfalls abei
möchte ich ihn nicht gern zum Feinde
haben," t
Die bcibcn Agenten bedankten sich
bei Herrn Bienallet nnd bei dem'
Wirth und begaben sich dann direkt i
nach dem Wesibahnhose, um nack ;
Meanx zu fahren. Bon dorl verfügten f
sie sich nach dcur nicht weil entfernten
Dammattin, wo es noch enng Veule
gab, welche die familic oollivcl gut ,
gekannt hallen. So gelang es denn den
Beamten mit Leichtigkeit, in Erfahrung
zu bringen, daß die zweite Ehe EM,
' vels eine höchst un.stückliche gewesen
1 sei. j
In, meine Herren." erzählte ihnen ,
: eine Frau, die mit der Familie in !
demselben Hause gewohnt halle, die !
schöne Marie Brisson so hieß sie
i allgemein war nicht nur schon, son-
bent auch seelengut. Ein lustiges j
Ding, das beu ganzen Tag lachte uud !
fang das heißt, wohlverstanden vor ,
ihrer Perheiratlmng. .'iaclihcr hat sie
Nicht mehr gesungen."
Weshalb den nicht?"
Ach, mein Herr, es hat in dieser
Ehe entsetzliche Szenen gegeben, denn
et war send vor MkWchk. WM
Tagcs wollte et 'ie sogar ersteche und j
verwundete sie auch mit dem Messer. ,
Da blieb der schönen Marie denn
schließlich nichts Anderes übrig, als (
sein Haus zu vct lassen und den Schutz j
der anzurusen,"
Sie wurden geschieden?"
Jawohl."
Und was ist nachher aus bet jungen !
Frau geivorden? '
Das kann ich Ihnen nicht genau
sagen. Eö hieß, sie sei in Paris a!
Sängerin aufgetreten, und sie halle '
eine wunderschöne Stimme.
Ich weiß aber nicht, ob es wahr ist. j
Hier hat sie sich jedenfalls nie wieder
sehen lauen.
geben vermocht: Wt empfahlen eiu ' teidenschattlickien Wunicken naäizugk'.en
wl - mM "T? . .. : mm" ia. . v.- .1.1 '
mealichst luluge. stille Vebenewf.l
unier einem milden Himmel, sowie
äußerste. Schonung und fatnhiiini
alte Aufregenben.
Eollivet suclne diesen Weisungen
nach Moglickkeit zu cnlspr.chen. denn
und sich bem! zu erklären, die evelich:
Gemeii.kchan io,cde, rzunevmen
So innig s: aber das junge Madcben
auch liebte, dazu konnte sie sich dock
nickt entschließen, benn ilw früherer
Gatte flößte itjt jetzt einen geradezu
jklMn flirrt!
er liebte sei iind. und
noch mit Grauen gemengten Adickeu ei.
tule unb Setbiiloie? an ilim war.
lonzeiitlirte sich auf bieje kränkelnde
Wesen. Aber es war 4cin Bcrhangniß.
daß er nirgend 'egenlKweinttte. kau
Alles ihn llo frirckleie. Seine err:
,rau hatte vor ihm gezittert. Mari-
ilm verabscheut, und feine ckwester
Susanne schien den gleiten Getan
ken gang verfolgt zu haben, denn sie
sagie plötzlich, indem sie ihre Arme
in den Nacken der neben ihr Sitzcuden
schlang: .Ich mocktk lieber sterben,
ai abermal von Dir getrennt wer
den!" Und man hone es au dem
durch Tr. itt- Htet ur,.
ei,mck 'ü' 'N ewsch, mm
umt.sclinan'.it eXt Itnitllim Vl v
nl'ten rtluaB'ane ,Idm,k,I i't4.
icit ffu'.i s.:t! nrtrnt '
tttnfirn cKt WWH V
wagte ihm nie ZU widcrspiechen. Auc', , Tone, in dem Ne diese Worte sprach
Er auch nicht. Ich weiß nicht,
wa aus ihm geworden ist."
Loiscau nnd Ehaumonl erkuMM
noch die Adresse des Advokaten in
Mcaur, welcher den Scheidungsprozeß
für die schone Marie" geffU: hatte.
Sie suchten ihn auf; er bestätigte
AlW, wo ihnen die faau in ?am
tlpfli erzählt hatte, wußte aber auch
nicht, was seither aus seiner cbe
Maligen lieistin geworden sei. Ebenso
wenig vermochte er was über den
jetzigen Aufenthalt EollivclS zu fagcu.
Trotzdem mcinlc Voifeau, als sie
wieder nach Paris zurückfuhren, zu sei
nem Kollegen: Wir weiden den Kerl
schon noch finden !" Er rieb fich dabei
vergnügt die Hände, denn die Sache
war für ihn jetzt vollständig aufgeklart.
Zollivet war auch nach der Scheidung
Noch eifersüchtig auf die schöne Marie"
zcwescn, obwohl er keine !Kcchte mehr
.leitend ;u mack'.N halte. El hatte er
fahren, daß Beaupreanlt ihr huldigte,
und ih in eifersüchtiger Wuth nieder- j
geschossen, nachdem die jcvigc ism
Demarr, deren Schuß auf Beaupreanlt
fehlgegangen, ohnmächtig zn Boden ge-:
snnken war.
Susanne konnte seiner iartlrchleit nie
mals sroh werden, den sie empfand
siel eine geheime Angst vor ihrem
Paler.
.Jetzt ist cs aber Zeit, daß wir '
heimkehren. Kind." mahnte Eollivet. i
Denife, seine Schwester, stand am und !
legte einen Shawl um die Schulter:!
de Mädchen.
O laß un doch noch etwa sitzen ;
bleiben, Papa!" bat diese. ,E ist ja
so milde beute Abend, und ich suhle ,
mich so unbeschreiblich wohl in der ,
! freien Vrrit !"
Als bie -Sonne aber gänzlich vel
! fchwunden war. brache die Drei doeli
! auf, um heimzukehren, Sie bogen bald
' darauf in ein Seilenfiiäßchen ein, das
' sufwört führte. Bor der Mauerpforle
' eines schönc Garten blieb WWW
i stehen und schloß auf. Im Hinler
gründe dieses Gartens lag an jener
' Sliaße ein Heines, aber elegante.'
j Landhaus, des Eollivet gemiethet halle.
' Ihre Bedienung besorgte ein Vaud
' madchei, aus der Umgegend.
Dfa Aerzlc hatten schon zu jener
Zcil, als Beaupreaull sein Ende ge
sunden, als zuträglichsten Aufenthalt
für Susann? Mcmloue oder Bordighera
vorgeschlagen, worauf der vorsichtige
Eollivet sich sür Bordighera entschied,
' weil-dieser Ort nickt, wie der erstere,
j auf französischem, sondern auf ilalie
' u i schein Boden liegt, und cr war seist
! doppelt frvh darüber. Er ahnte lunui
! lich nicht, daß die Pariser Polizei he
! reite ans ihn fahndete, aber er hielt cs
immerhin für möglich, daß inzwischen
Gcrard und Handccoenr zusammen
getroffen seien nnd sich ansgciprochen
hätten. Dann wate aber alle seine
Anschläge gegen Handeeoeirr enthüllt
woide, und es lag WM näher, als
daß die Beiden der Ursache seines Hai
scö gegen Handccocur nachspülten.
Daß sie bei solchem forschen der Wahr
heil einigermaßen nahe kamen, war
immerhin nicht ausgeschlossen, und
Eollivet. der seil seiner Rückkehr von
Reulaledonicn sich ganz bei Susmine
und Denise niedergelassen halle, be- i
gl ms wünschte sich im Stillen wegen '
des gescheiten Gedankens, bei Zeilen
da französische Gebiet verlassen zu '
haben.
Nachdem die drei Personen zur Nacht
gespeist hatten, ging Susanne noch ein ;
Bicrlelslttudchen im Garte spazieren t
und zog sich dann IN Ihr schtasZtmmer
zurück, von dem ein Fenster nachdem,
Garten, das andere aber nach jenem
schmalen Seitcnstraßchcn ging, welches
sich vom Strande an dem Vandhaufe
vorbei bis zur Höhe des Hügels hinauf-
- , - " ,'. .
Das junge Mädchen kleidete sich aber
nichl aus. Sie losckle nach cincr Weile
ihr willst aus und hlieb dann im Dnn
kein sit.en, als ob sie aus ein Lignal
warte. Eine halbe Stunde mochte ver
gangen sein, als von der Seite der
Straße her eine Handvoll Sand vor
sichtig gegen die geschlossenen Ialou-
sien dc? fanstciS gewonen wurde.
Zusanne öfsncle es, neigte sich hinaus
und machte ein Zeichen, Dann schloß
es wieder, hüllte sich in einen
anlet und iciuiivne, nnmocni ne ,iu,
zuvor iibcrzcugl Halle, daß sich m
Hause nichts mehr rege, aus den faß
spitzen in den Girrten hinaus. Rasch
durcheilte sie ihn. schloß mit einem
Schlüssel, dcn sie sich ohne Borwissen
ihres Paters zu verschalten gewnpl,
die Pforle aus und befand fich nun in
der Straße.
Dort wartete aus sie bereit eine ,
verschleierte faaueugcstalt, die dos
junge Mädchen umarmte und küßte.
Dann gingen Beide Arm in rm leise
plaudernd zur Promcnade hinab, wo
sie sich auf eine Bank setzten. Hier
schlug die Unbekannte ihre Schleier
zurück, und die Iüqe Marincttes oder
daß sie keine bloße Redensart indem
Munbe des Madchens waren.
Mein Viebliitg, Du darfst den Muth
nicht verlieren wenn auch etwa der
artige geschehen sollte. Sieh, ich hab'
Dich ja wiedergesunde, nnd da wird
mir auch in Zukunft gelingen, so daß
wir bech nicht dauernd getrennt bleiben
werden."
Bis Du mich wieder gefunden hat
lest, mochte es leicht zu spät sein."
mcinlc Susanne traurig, da Köpfchen
an die Schulter ihrer Stiefmutter leh
nend. ,,ch weiß ja, daß ich nicht lange
mehr leben taun und baß ich sehr
schwach bin. Da möchte ich nun wenig
stens so lange noch Dich in meiner
Nähe wissen lind glücklich sein,"
Matu fußte sie in fieser Bewegung
und drängle dann zur Rückkehr, da
!
Susanne nichl langet in der Abendlutt
Mo
Man mußte setzt
mächst ausfindig : vielmehr Marie Briffous denn olli-
machen, wo dollivel lim auNstcll, uns
ihn dann zu cinenr Gcsiänoniß zwingen.
legen an. Beider Mienen hallen sich
plötzlich aufgeheitert.
ES währte noch keine fünf Minuten,
da erschien der Betreffend, den der
Wirth höflich ersuchte, auf einen
Augenblick in sein Bureau z treten.
Die beiden Agenten stellte sich ihm
als Beamte der Sicherheitspolizei vor
und baten ihn, ihnen Alles .'itzulhci
lcn. waö cr iibcr Eollivet wisse,
namentlich, wo er sich gegenwärtig
aufhalle.
Ja. meine Herren," enlgegnele
Bienallet achselzuckend, das thut mir
leid. Ich kannte Eollivet früher recht
gut. bin dann ein einziges Mal hier
ganz zufällig beim Miltagesscn wieder
mit ihm zusammcugclrosfcn, weiß
aber ganz und gar nicht, was seitdem
aus ilim geworden ist."
Wo wurden Sie denn mit ihm be
kannt?" finale Voiscau.
.. In Dammarli bei Mw.it. Ich war
damals in einer Bueiwandliing in
Mcaux angestellt: Eattivel FaMilik
wohnte in Dammai l in, während er
sclbsi hier in Paris bei einem Herrn
Beaupreaull thätig war, der nachher
ermordet wurde, "
So Eollivet ist rcrhcirathct?"
Er war es damals in erster Ehe:
die faau, welche ihm ein Töchlcicken
gcschenkt hatte, starb aber, und cr hci
rathete zum zweiten Mal ein bczau
beend schönes junges Mädchen."
Votseau zog die Phoolgraphie au
seiner Bricsla'chc und zeigte sie Bün
dlet. Ist diese Dame vielleicht jene
zweite ,uau?"
2. Kapitel.
Sanft wogte das blaue Meer im
Abcndwinde zu dcn Füßen des berührn
ten, an der herrlichen Niviera gelegenen
Kurorte Bordighera. Die geschützteste
und zugleich schönste Promenade der
Stadt, welche ,n falac denen mit K
soliderer Berliebc von den Franken
aufgesucht wird, ist die WtM -.i
Borigo.
Au ihrem Westcndc saßen, während
die Sonne sich bereits zum Untergang
neigte, aus Rohrsesseln drei Peisoncn:
ein Mann uud zwei fauie,,. Dieser
Mann war Eollivet. Reben ihm saß
ein jnngc Madchen, dessen blasse,
sanfte Gesichtchen mit den blauumrän
derlei, Augen etwas ausgesprochen
.litrankhafles halte und eben dadurch auch
zugleich eine unbeschreiblich rührenden
Ausdruck gewann. E war Susanne,
seine Tochter erster Ehe, pir die seine
zwcilc faau, Marie, eine tiefe Zunc:
guug gcfaßk Halle, die von dem jungen
Mädchen nichl minder innig eiwiderl
wurde. Auf der anderen Seile saß
neben ihr cinc ältere faau : Evlliveis
Schwester, die er zu sich genommen
hatte, damit sie Susanne pflege und
über sie wache, wenn cr sclbst nicht da
war.
Die arme Susanne war seit Iahren
brnslleidend ein veihängnißvollcö
Erbtheil ihrer verstorbenen Mull er.
Wcun man das bedauernswerte Mäd
chen ansah, so hatte man das Gksühl,
als ob der erste stärtcic Luftzug hinrei
chen werbe, die nur noch schwach
glühende Vcliencf uns dien völlig auszu
löschen. Die von Eollivet beklagten
Acnic hatten ivm nicht viel Hossnuns.
vels zweite MW hatte ,eit ihrer n,ei
l dung wieder ihren Mädchennamen ange
' nominell wurden sichtbar.
Eollivet halte e streng geheim ge
, halten, wohin er seine Tochlci gebracht,
eislenS. um Marie zu quäle, deren
, Sehnsucht nach Susanne er kannte, und
: iweiiens um seiner ciaenen Sicherheit
willen. Ein glückliches Ungefähr halte
cs getilgt, dttf Marie im vcrgstngeneii
faiihjallr auf einer Reife an der
Rivicra in Bordiglera Station ge
macht und ihrc Slicftochter dort cnt
deckt halte, Seildem war Maiie, die
ganz unabhängig war nnd leben konnte,
wo sie wollte, ebenfalls in Bordighera
geblieben, it6 seitdem sahen und spra
chen sie sich in solcher Weise ganz im
Geheimen, denn Beide wußten, daß
collivcl, sobald ei ihren Bcrkehr er
suhl, ihn sosorl für die Zukunft unmög-
kich mache Mk.
Susann war, seitdem sie wieder
mit ihkcm Mnllerchen wie sie
Marie mit Borliebe nannic, in Bcr
kehr gclrclcn war, viel heitern; sie
Halle schwci niilci der Trcniiuug ge
litten und siihltc sich jetzt um so glück
licher. Diccr Umschlag in ihrer Stirn
mnnq war sliich von gunstiger Einwir
kung auf ihr körperliches Befinden,
was Marie mit hoher Genugthuung
crfullic. Äs dcr andere Seite aber
sah sie anch dcullich genug, an einem
wie schwachen fadchcn dies zarte Lebe
nur noch hing, und um so mehr fühlte
sie sich zur Borsicht gedrängt, damit
Eollivet nichts von ihren Zusammen
fünften erfuhr und sie von Neuem
trennte.
Es gab ja allerdings ein Mittel,
dauernd wieder mit Susanne vereint zu
werden, und Eollivet selbst Halle e
ihr bei ihicr leisten Zusammeulunft
nrcrirM.acn'. ; sie braucklc nur seinen
bleiben Mine. e geleitete das junge
Mädchen bis zur Gartenpforte zurück,
wo sie sich mit einem zärtlichen ujse
trennten.
Als Susanne wieder in das Hau
trat, öffnete sich plötzlich Eollivet
Schlafzimmer, und der gesiirchtele
Baier stand mit einer brennenden
Kerze vor der zu Tode Erschrockenen.
Wo bist Tu gewesen?" fragte er in
strengem Tone.
y.'ich, Baler. sei uichl böse'" bal sie,
E war draußen noch so mild, daß ich
der Bcrjuchuug nicht widei stehen konnte,
noch etwas in den Garten zu gehen,"
Das war sehr unvorsichtig von Dir,
mein ciiid. Bei sprich mir, daß Du
dergleichen nickt wieder thun willst!"
,Ick verspreche c!" Susanne halte
da Bewußtsein, daß sie in diesem
Augenblicke eine Unwahrheit sagte,
und die Gcsnhl trieb ihr das Blut
plötzlich in die Wangen, während sie
vorher ganz blaß gewesen war. Ihr
Baler bemerkte es und ahnte, baß sie
etwa vor ihm verbarg. Handelte es
sich vielleicht um ei viebceverhältniß,
das Susanne hinlcr seinem Rücken
angcknupsl Halle? Er lhal, als ob ihre
Antwort ihn zufrieden gestellt habe,
beschloß aber, sorlan sie auch bei Abend
sorgsam zu überwachen.
Als jedoch die nächsten Abende vcr
gingen, ohne daß irgend etwas Berdäch
tiges wahrzunehmen war, glaubte er
bereits, daß er seiner Tochter unrecht
gethan habe. Tiotzdem versteckte cr sich
auch an dem vierten '.'lbendc in cincm
Gebüsch des Gartens und wartete.
ES war bereits zehn Uhr vorüber,
als die Hausthür geräuschlos geössnet
wurde und Susanne, in ihren Mantel
gehüllt, in den Galten schlüpsle, und
diesen durch die ausgeschlossene Psorle
verließ. El that desgleichen, al c
ohne Gefahr, bemerkt zu werden, ge-
fchchcn konnte, uud sah zu seiner
namenlosen Belrofsenhei', wie sie am
Arme einer dunkel gcklcidclen faaueu
gcslall der Promenade zucillc. War
das nicht Marie? Behutsam folgte er
von ferne.
Susanne halte inzwischen ihrer
Stiefmutter erzählt, was ihr neulich
begegnet war, und daß sie, um von
ihrem Baicr nicht überrascht zn wcrdcn,
während der letzten Abende daheim ge
blieben sei. ES war mir fürchterlich,
Mütterchen, Uaqte sie, Dich in mei-
ner Nähe ZU wissen und Dich nicht
sprechen zu dursen. Ich sagte Dir neu
lich, daß ich ohne Dich nicht mehr zu
leben vermöge, und ich habe eö wäh
rend dieser Zeit gesiihlt, daß das nichl
über trieben war."
Sei nur recht vorsichtig, Kind!"
,.Daran w.rde ich es gewiß nicht seh
lcn lassen. Aber lrotzdeni isl es mög
lich, daß dcr Baler unseren Bcrkehr ent
deckt und fernerhin unmöglich inacrn.
Wsts dann?"
sin diesem falle weide ich wieder
Nstch Paris zurückkehren," erwiderte
Marie traurig. Denn es wäre für
mich dann zwecklos, hier länger zu ver
weilen," Ich würde aber vor Sehnsucht nach
Dir ergehen, wenn ich Dir nicht
wenigstens schreiben könnte. Die
Briese unbemerkt zur Post zu geben,
wird mir ja wohl gelingen. Sage mir
also im alle falle, wohin ichsieadres
sircn kann."
-Schreibe nach Paris. Ruc Vord
Biiron NuM 4. In dcm Hause ist
cinc kleine und nichl allzu theure Woh
nung, die früher eine Bekannte von
Mir im hal e. Ich werde sie zu mie
then suchen ; sollte sie aber augcublick
lich nicht zu habeu sein, mich mit dem
Hansmeisler verständigen, daß er für
mich einlaufende Briefe an mich gclan
aen laut."
atau A. Miitkk
o storl Ianc JnO xcM untern ! i
1MM :
dl w,'k v,kr,,g Saort lann mtl untm tmlnl
twluittc! unt) lill unamlrutdUim !? inui
Bun ftnüt un6 Hukl unt mnn tft Ich! I
statt oa eamitn MI io ilk,, und aualcnl.
buh ich out MM4i "nl MUM ich Wich
fDimlt ;1t) nuitftt rnn melirttfii trMfn MMfl
eint rkNdwkldc Itrltetun n'abrjiiincbuirii uul
Satte olle Hvftnunq aul cntillig QUiUfafbfii ?'t
u li ;r' .: 1. 1 jwk, Jot dkN I l r 4)lllr'
miitrl , nrdmi,, Winr ftlalrtif ttart öurt bifilitf
alle Hrijdklchiviikcn uno tn Sifflorülu't Wfrtini
1b.il bu Ucl'tiiu U k,kr Ofrftclluiiii v curruc
m,ch tSI kinci i(utrn eitlatr uiib fninrnf ullt
nrnnfii bautliiBrn ullt) k,civchall,chc PftUP aom
'i'i'.tu t: ! nad)
,Hu baben b votbtfrrn. Buch (rn
Man abttifirt :
lr. Miks Modlral Co., Kikliart. UM,
Tr. MiicS' Heilmittel machen gesund.
THE
Elkhorn Line
ist bie Beste nach bfii
Goldfeldern
in den UIACl: HIL.L.8
Wegen näherer Ausknnsl wende mau
sich an A, S. Fiel d mg,
Sladl-Tickelagent, l'7sM. k. Slrnsze,
Aneoln, Neb.
i zMMMs''WMiWW
BEST LI N
TO
ST. LOü
AND
CHICAGt
Wanted-ftn Idea
Who can thlnk
of aomi1 Iii.plO
tt)llJKtolntOCT
Protect your Ideas; thpy may hriu woolth.
Write JOHN WKÜDKKHUKN ft CO.. Patt nt a
neys, Wasblnstou, D. C. for thelr prize oüer
aud llst of two hunüred luventioua wautc'
i,Fi eliiHe 0 Pents liigancn sind
-jetzt-
Moh1eßg's Aominio
und ttI1n I?.l.
Cigamn-Fabrik und t?ngros- und De-tail-Geschast
in Cigarren. Tabak, sowie
einen Cigaarensvitzen.
No. IS8 südl. 11. Slrahe.
TXGEL&IOH
Cigarren Fabrik 1
O, X. Wolt. RßM.
(S iarri?!
Nanch
und
Kau-Tabak.
Iö3ti O Str.. Lincoln. Kcö
Brqukm nach 5alisornien !
Iden'onnkrstag Nachmitlcg ve'laszt
ein Touristkiisek lnswagen Dmah u, Lin
coln njch Soll Lake (5,y. San ffrancis
co und Los Angeles iibcr die Borlinglon
r,i'ie. T.tr Schlafwagen ist n ii Tep-
pich bett at, otpolsteit, bat Spkinßfitze
und 9ttffcn, ffrnstkrvorhäi'ge, Betten.
Handlrichcr, Seife usw. Ein nsavrencr
Yrcuisions Conbnkleiir uod ein unisor
niirier Sckaffner wird bis ,ur pocisicschen
Küste mitfahren. Wahi?d der Wagen
nichl so kostbar ausaestallel ist, wie ein
Palastscblasmagen. ist er eben so gut.
zmeilk Klaffe Tickels werden tnlgegen
genommen und das Bell, welches groß
ge, g sin zwei ist. kostet nur 5.
Man wende sich das B. & M,
Tcpol oder en die Sladtosfi.c, Ecke 1,
nnd O Strahe.
c W Bonnelk, Agent
19 a m r m w m
w m'mi -r
tmm
think Ton r&n (rt the Ml matie, flnovt finteh and
MOST POPULÄR SITWINU MACHINC
Tot imcre oti(r. Buyfrom rfltable manusacturoTt
that have pained arepnttion bv hont anil pitäpp
dnallnir. Toere Uncmein the World that enn hHI
In mechantrAl ennntructlon, durahility onuhf
pftrtf.slnenws osrinlflh, boautyin appanirm'.nr M
a mauT i mprovenw n t --NEW HOME.
WRITE FOR CIRCULARS.
The New Home Sewing Maehine Co.
OHAHns.MiS. BoSTO!l,M8S. sgrmosSurARK,N.T,
Cmcioo. III. 8t.Loto.Mo. Dau-astmaj.
Sah rjUNCUOO, Cal. ATLAJCTA.ÖA.
FOR SAUE BV
5. V. Jos, Vor
Tic besten Mänicscdein bei Fred.
S ch in i d I & B t o.
Wanted-Än Idea
Who can thlnk
es ora ntinple
tbiuf torat.'titf
MSSWWM
aud ikt i l Ivtu üun.i.! InTenllou nuieu.