Aus ferner Zeit. Pflug'! iisol)i.ia9 sen I, H. Wenn mir, die ff:uoi unserer mc deinen, raschledigen. materiellen Zeit, die ehrwürdigen Gestellen unserer de (ümihAitr und (Krrfcrr.ulter de l U 1 1 41 jj v - trachten, wenn mir ihren Geschichten WM der guten, alten Zeit lauschen, ihre Anschauungen und Empfindungen aus. sprechen hören, so scheint es uns zuwr,. lm alS ob eine Märchenwelt versunken sei auS welcher diese alten XTculc in BB ser'e heutige, ihnen sremde Welt hinein. Verse,! seien. Wir können unl kau Denken daß diese romantischen Geschicht ten und Begebenheiten, in deren Enn. nerung sie sich mit wehmüthigem Ver gnugen zu versenken pflegen, nch wirk, iich kikignet haben, sondern wir glau den IMrchtn zu hören, deren poetischer Zoubir unS wie eine einsache Melodie in einem traumhasten Zustand versetzt. Ick) erinnere mich ftetS mit Freude jener Abeiide beim flackernden ffarai seuer oder in der wkin.:mlai:dten Be randa, wo unser Großvater uns aus seiner bewegten Jugendzeit erzählte. r betonte dann häufig den egenfatz zwischen der idealen Zeit von ehedem und den heutigen matericLen Anschau ungen. wobei er. schmerzlich lächelnd, einen Seufzer auszustoßen pflegte. Ja. ja. meinte er. bedächtig sein graues Haar wiegend, ..wenn man heutzutage eine Geschichte lesen würde, welche Eure alte Tante, meine Lchwc fter und deren Mann erlebt haben, so wurde man vielleicht über den Phanta ften ,'pötteln. der so unnatürliche Dinge ersinnen konnte. Es ist freilich nur eine aam einfache Geschichte, weder pikant noch aufregend, wie das der heutige Gc schmack erfordert, aber für mich hat die Ge'chichte etwas Rührendes! " So sagte der alte Mann, als wir in noch später Stunde auf .er Veranda faßen. Es war ein lauer, dufterfülltkr Ma;. Abend, der Vorabend des Pfingftseftes. Ueber dem Flusse, der nch durch den Garten schlüngelte. schwebte der Mond! die meisten Blüthenbäume traten. phan taftiich beleuchtet, aus dem Tunket her vor und schwarz zog nch das Gebüsch am Rande des Ufers entlang. Die mächti aen Ulmen und Linden schienen bis an den Sternenhimmel emporzuragen, und in ihren grünen Zweigen schlug eine Nachtiaall. ..An einem ebenso traumhaften Pftngstvorabende. wie der heutige ist", fudr'mein Großvater fort, .begann die Ge'chichte meiner Schwester! an einem solchen Abende, dessen ''chmürmerischc Poesie doppelt geeignet ist. die Herzen zu bewegen und die Gefühle der Leiden schast höher zu schwellen, hatte sie sich mit Eurem Onkel, einem damals statt, lichcn jungen Manne, verlobt. Dieser war mein Freund, der Sohn eines Oberförsters, und erst Forstrescrendar. Ich sehe noch heule das glückstrahlende Gesicht meiner Schwester, als sie mit dem jungen Burschen den Gartenweg entlang in unsere Laube kam, wo ich neben meinen Eltern saß. Es erschien den letzteren nicht auffällig, daß die Bei. den miteinander dahergeschritten ka men: Rudolph sprach häufig nach dem Abenddrod bei unS vor und plauderte noch ein Stündchen mit uns. oder holte mich auch wohl zu einer iegelpartie ab. Ich aber, der schon lange die heimliche Neigung der Beiden zu einander wußte, sah mit einem Blicke, den Rudolph mir vielsagend erwiderte, daß das entschei dende Wort gesprochen war. Sie setzten sich zu uns in die Laube, und ich wun dene mich im Stillen über die Arglosig teit meiner Eltern, die nichts besonderes bemerkten, obwohl meine Schwester sich auffällig stumm verhielt und Rudolph ziemlich zerstreute Antworten gab. Ich hielt es endlich für das Beste, diese Situation nicht zu verlängern und er löste Rudolph unter irgend einem Vor. wände, damit er mir , volles Herz ausschütten konnte. Ob meine Schwester meinen Eltern an jenem Abende ihr Glück noch gebeich tet bat. kann ich nicht berichten, jeden falls aber erschien am Pfingstmontage Rudolph in feinr Staatsuniform und hielt um meiner Schwester Hand an. Meine Eltern empfingen aber den jungen Mann doch nicht so ganz über rascht. wie wir geglaubt hatte": mein Vater murmelte etwa! von ..geheimer Sorge, die er längst gehabt habe, aber," meinte er. ich habe nichts dagegen ein zuwenden, daß der Bund geschloffen wird ; ich kenne Sie nun seit langen Jahren und liebe Sie wie einen Sohn; verloben Sie sich mit Tom, aber ehe Sie hirathen, erringen Sie sich eine sichere, angesehene Stellung." Daß meine Eltern meiner Schwester !un Ver. mögen geben konnten, wußte Rudolph wohl. TaZ ist auch mein fester Wille," kntgegnete er meinem Vater. Ob mich freilich diese Carriere, die mein Vater für mch bestimmt hat. zu einem raschen Ziele sühren wird, bezweifle ich; Jahre können vergehen, ehe ich soweit sein werde, uns ein Heim zu gründen viel leicht wäre ich in einem anderen Berufe schneller zu etwas gekommen." Ihr seid ja Beide noch jung." meinte mein Vater: e? hat am Ende nicht solche Eile mit dem Hciraihen. wenn Ihr nur treu zu einander haltet!" So feierten wir an jenem Pnngft fonntage fröhliche Verlobung. Das junge Paar gab sich ganz der Wonne des crften LiebeSglückeS hin. und keiner von Beiden ließ sich durch sorgenvolle GedankkN an d:c Zukunft eine der ußen Stunden verbittern. TaZ wer das erste Pfingstseft. Mlches ihnen feine ganze Fülle von Sonnen. ; schein und HoffnungSbluthen veischwen derisch spendete. Ein paar Jadre später jedoch war ihnen schon bewußt, daß das Licht auch breite Schatten warf. Die an anfangs fröhliche Zuverficht Rudolph?, der ein Stürmer und Dranger war. wich mehr und mehr einer wachsenden Ungeduld. Er grollte mit ''einer Ear. riere. deren Langsamkeit sein heißblüti. geS Temperament auf eine immer schwe rere Probe stellte: die Zeit, bis er Toni endlich wurde hetrathen können, 'chien ihm in eine fast unerreichbare Ferne ge rückt. Schon lange trug er den Plan mit sich herum, umzusatteln, einen an dern Beruf zu ergreifen, der idn schnei ler zu einer sicheren Existenz Rühren würde; fein Vater das mußte er, würde schließlich nichts dagegen haben: er war der einzige Sohn und hatte von leher viel freien Willen gehabt. Und richtig! Soviel Toni mit ihrer sanften Festigkeit ihn auch zur Geduld ermähnte, so oft sie ihn tröstete und ihm versicherte, daß das Warten au die Heiratb ihr keinen Kummer bereite, faßte Rudolph dennoch den festen Ent schl.iß. den grünen Rock abzulegen und Landwirth zu werden. Mit diesem Entschluß trat er abermals vor meinen Vater. Die Tcni schluchzte bitterlich, als er sagte , daß er auf drei Jahre nach B. . auf die landwirtschaftliche schule ge hen müsse. Dann habe ich doch wenigstens in etwa vier bis fünf Jahren die sichere Aussicht. Dich heim'ührcn zu können," tröstete er dann das weinende Mädchen. Auch mein Vater machte ein besorg. teS Gesicht. Fünf Jahre der Tun nung." fagte er ernst, sind eine lange Zeit!" Aber die sichere Aussicht auf ein be ftimmteS Ziel und die Vereinigung für das Leben w:rd uns dafür ertt'cqf.Di Zrauer'allk an. der Rudolpd betroffen hatte, wurden feine Briefe immer sel tener und 'eltencr und blieben endlich aus. Jt Viermal ma: das Vfingstieft über die Erde gezogen, seit er Abschied genrm men hatte, zwei Jahre eil dem Tode seine? VaterS verfloffcn. und fast eben'? lange wer er für unS wie verschollen. Und alS ich endlich nach einer mehrjüh rigen Abwesenheit aus längere Zeit zum Besuch in meine Heimath kam. fand ich die Mkinigen in keiner 'rohen Stirn münz. Nur meine Lchwefter. deren einst runde Wanzen freilich bleicher und schmaler geworden waren und deren sorgenloses Kinderlachen ver schzzunden war, hatte ihr festes Ver trauen aus Rudolph nicht verirren, ob wohl Monat auf Monat verging, ohne daß die geringste Nachricht von ihm untres. Meine Eltern, besonders die Mutter, gaben sich die größte Mühe, Toni von ubolph's Treulosigkeit zu überzeugen. ES mar rührend, mit welchem Ernste und welcher Festigkeit das sandte Ge schöpf jedes Mal die Vorstellungen mei ner Eltern abgewehrt hatte. tagsbraten sehen wollte, meine ältern und ich folgten ihr lang'cmci durch den Garten w'S Haus. Da wurden mir diS in ? Mark getroste,, durch einen auS tiesstn Brust dringenden Schrei. und sollte ich hundert Jahre alt rrrrden. 'o könnte icd diesen AuSbruch von Erschüt lerung nicht vergeffen!" Und als wir bestürzt :n'S Zimmer eilten, lag Toni schlucheid und -udelnd in den Armen des mikdergekerien Brau tlgams! Sprachlos blieben wir in der Zhur stehen, und eS mar unS. als sei eine Vision vor unseren Blicken ausgetaucht. die unsere Sinne verwirrte. Mein alter Vater wandte sich endlich ab. um seine ausauellenden Thränen zu verber gen. ES gab dann eine allgemeine Aus. regung. ein Begrüßen. Händeschutteln ohne Ende. geordnete Stellung :n dieser öden Fremde meine erträumte Zuluft de. deuten sollte, die ich mir hatte erstürmen wollt t Und jedtä Mo! zu Pfingsten, dem Gedenktage unserer Verlobung, ersaßte mich ein noch brennenderes Heimwcd als ''onst. dann empsand ick mit noch wilderem Zorn, daß mir die Fluge! zu trüMizen Thaten durch die Gewult der Verhältnisse gelahmt waren. Schließlich nß mir die Geduld ; ich vermochte nicht mehr, stille zu halten : eS gährte in mir und trieb mich von neuem, den Kamps um meine Eriftenz aufzunehmen. Und Mieder vergingen mehrere Jadre, in denen ich mich überall herumschlagen mußte: von Nord nach Lüd, von Cft nach West, von einer Stellung zur andern, immer muthloser, immer ver zweikeltcr. 34 balle das letzte Funk- ,Jch hab es a mit zitternder stimme: ich launte idn ja! Er mußte wiederkommen!" Bei ihr schienen diese ganzen sünf zehn Jahre sehnsuchtsvollen, vergeb lichen Harrens, der Ungewißheit, der Trauer, versunken :u 'ein in diesem rufet!' ries Toni chen Honnung ausgeg'-den. Dich. Toni. ,'mals die Meine nennen zu können. Und wenn ich Deiner gedachle, wenn ich ; mir vorstellte, was Du um meinetwil lcn gelitten baden mußtest daß ich in Deinen Augen sicherlich als ein Treuloser dastand zerriß mir tast ch vertraue ihm dennoch", dcdarrte einzigen Augenblicke höchster Glückselig. das Herz .. w I r -k.:r-i ,iiLi. i iie. Nur mich joa fie 'Uwmcn bei Seite, und mit flehendem Blicke fragte sie Mich: Nicht wahr, Tu glaubst auch, daß er miederkommt?" Was sollte ich ihr antworten! Ost war ich Zeuge peinlicher Scenen, die mir Tonis wegen jedes Mal einen Stich in's Herz gaben. E? blieb natur licht nicht auS. deß andere junge Manner sich um die Hand meiner Schroestcr be warben, denn die Verlobung mit Ru dolph hielt man für eine längst edge thane Kinderei. Toni aber 'cdlUL '.eden Antrag au?. keil. Nickt der leiseste .wciiel trudle ihre Wonne, keine Frage kam über ihre Lippen, mit vollem Vertrauen gab sie sich ihm hin, als er seine Arme nach ihr ausbreitete. Rudolpb? Erscheinung war kraftvoll und männlich geworden : seine gedräun ten Zuge trugen daS Gepräge eine? be. wegten mühevollen Lebens voll Kampf Konnt Ihr Euch nun vorükllcn. mit welchen Gefühlen ich heute zurückkehrte endlich unabhängig endlich am Ziele meines heißen Streben? ! Ich war wahrend der letzten paar Jahre aus den Gütern deS Grasen X. in Pommern und füllte dort jeden Posten aus, der sich mir gerade bot. Ttr ermalier und Rcntmcifter des und Sturm. Ader lein Auge viiäte Grasen war an uno innuuiy um klar und frei, wie nnii, als der beiß- Grasen nur au- iciai in 'einer in dlütige Jüngling in die Welt öln auszog. Meine alten Eltern und ich aber Kummervoll seufzte mein Vater jedes ' konnten uns begreiflicherweise nicht cber einem ungelruvl 'royen Wkiume '.nge den, bis Rudolph die Gründe seines Ver schwinden? erzählt und gerechtfertigt hatte. Ich will Euch mit der weitschweifigen Schilderung seiner Irrfahrten und Mal iu der Weiaeruna Toni, und meine Mutter, die sehr heftiger Natur mar. machte dem armen Mädel die bit tersten Vorwürfe, nannte fie starrsinnig und verbohrt, und wiederholte ihre Be- hauplung, daß Tom mit ihrer thör,ch vorthellhast von feiner Umgediing ad hob. Wir sind am Ziele. Herr." fagte der alt. Mann und führte mich vier Zlockwerke hoch, wo er eine Thur aui spcrrle und meine and ergriff. Nur d:cr herein, und jetzl bleiben Sie stehe, damit Sie sich nicht anstoßen. Ich werde gleich Licht machen.- Die Thür fiel in' Schloß und mir war. als hörle ich den Schlüffel um. drehen und abziehen. Unwillkürlich überkam mich ein Gehld! des Undeh gm, doch beruhigte ich mich alsbald wieder mit dem Gedanken, diesem Greise gegenüber keine Gesahr zu laufen. Mein Begleiter zündete eine llnschlit kerzc an. die nur ein schwaches, unsiche res Licht verbreitete, doch hinreichend, um zu meinem nicht geringen Erftai: nen wahrzunehmen, das ich mich in einem ganz hübsch und sogar in Andc lrachl der Verhältniße luiuriöS eing richlclc Gemache detand. Sie scheinen verwundert, ' sagte hinter mir eine rauhe stimme, doch habe ich immer darauf gehalten, mein Heim nach Kräften angenehm zu ge stalten , Ich wandte mich rasch um und sah mit Entsetzen die hochaufgerichtete Ge jtalt eines kräftigen Mannes mittleren Alters mit dunklen Haaren vor mir. Die graue Perriicke lag neben ihm auf dem Boden. Sie haben mich also getäuscht!" rief ich entrüstet. Waö soll das heißen?" Einsach. daS ich Sie bitten möchte, mir Ihre Uhr zu leihen, weil sich die meine eben in Reperatur be'iiidet," er widerte der Bursche such. Haben Sie sonst noch etwa einen Wunsch?" fragte ich spöttisch, im In nerften aber wüthend, auf diese alberne Weise in die Falle gegangen zu sein. Allerdings," sagte der Gauner, freundlich grinsend. Meine Fonds .:, der Bank sind erschöpft. In Bcrücksich- aen!" rief Rudoipd warm wir. wenn ich im tfor.n vueoe. nocy mindestens zehn Jahre warten müßten! Es gelang ihm auch endlich, seine Braut iu trösten und zu überzeugen. Sie mübrend ten Hoffnung auf die Wiederkehr ihres j Kämpfe verschonen. Er hatte sich tüch- i rt! en... it. . -H. fC1i fUw t ., , sV ... si( Liebsten ihren alten Eltern solchen Gram und Sorgen bereite. AIS unter diesen traurigen Umständen nun auch das fünfte und sechste Jahr L. ira ? ; "töftftS schiittcrliches Vertrauen zu ihm. daß sie Alles authieß. waS er für das Beste hielt. Sie gehörte zu den deren Herz sich nur ein einziges Mal einem Manne hingiebt, und die dieser einzigen Neigung, allen Ereignissen zum Trotz, treu bleiben bis m den Tod. Mein Vater kannte Tni genugfam. um dieS von ihr zu Miffen. In keinem aufwallenden Vatergefühle und feiner Vaterforgc zog er den jungen Mann bei Seite und legte ihm nun dringend an'S Herz, feinem Kinde die Treue zu bewahren; er selbst hat mir dies später erzählt. Am dritten Pfingftfeiertage wollte Rudolph fort. M In der Abschiedsstunde, die schnell genug heranrückte, hörte ich. wie ver nlte Mann lll Rudolph. dessen beide ! von Rudolph kam. entschloß sich Toni endlich, das elterliche Haus zu verlaffen Naturen. ! und vei einer aminc in . . einen cicue zur ciupt uci yuusuuu i.uju nehmen. Wie fie mir in einem traurigen, re fignirten Briefe schrieb, bade fie dielen Entschluß gefaßt, um den Eltern nicht ein stetes Aergerniß zu bereiten, wozu fie durch ibre Entfernung doch weniger Anlaß gäbe, auch fühle fie das Bedürf. niß, in angestrengter Arbeit ihre trüben Gedanken zu vergessen. Ich übergehe nun einen Zeitraum von vielen Jahren. Pfingsten stand wieder vor der Thüre, das iumzehnte Hände er gefaßt hatte, Mit einem Tone sli mt damals gehofft hatten! Pfingstfeft welches seit jener glückseligen mehr allein verantwortlich war ' . j . , . I ff. . . 1 . Verlobung die Erde ge'chmuctt halle. Wie anders war aber alles gekommen, tig mit dem Leben herumschlagen mu fen, dis er den Hafen erreichte, wo er jetzt endlich eingelausen war. Was er sich als jugendlicher Heißsporn im Fluge hatte erstürmen wollen, das hatte er 'ich mühsam erobern müffen, und ,etzt erst konnte er daran denken. Toni ein Heim und eine sichere Eiistenz zu schaffen. Nach dem Tode seines Vaters nämlich, als er in B. auf der land wirthschaftlichen Schute war. erwartele ! er. in den Besitz eines wenn auch nur ! kleinen, so doch eines Vermögens zu ge ' langen, welches ihm sein. Studien und ! endlich den Ankaus eines '.leinen Land ! gutes ermöglichte. j Ich will meinen Vater. " o erzählte Rudolph selbst, nicht im Grade noch ! beschuldigen, aber er halte mich nicht in ;dnn Glauben lassen sollen, er sei ein wohlhabender Mann, besonders 'eit er wußte, daß ich für meine Zukunft nicht Um mir für lung behalten. Ich wurde bald denen rechic Hand und ebenfalls gelang es mir, die Gunst und das Vertrauen des Grafen allmählich zu erwerben. Und als der betagte Rentmeifter das Zeitliche segnete, setzte der Graf mich an dessen Stelle. &sszi .uuinii miuu.' v"'mui - i i Toni. Jetzt wollte ich Tich holen, jetzt konnte ich Dir alle? bieten, ein behag licheS Heim und eine sichere Zukunft. Tann aber fiel eS mir wie ein Stein aus die Seele: Wenn Tu mich etwa längst vergeffen hättest, oder wenn Tu dem scheinbar Treulosen Deine Ver zeihung versagen würdest? Oder was das Aergfte war wenn Tu eines Anderen Frau geworden märest! genblicklich befinde, werden Sie sich ge miß nicht weigern, mir Ihre Börse zu leih.- Sie find ein niederträchtiger Schuft !" schrie ich außer mir vor Zorn. Lasten Sie mich hinaus!" Mit Vergnügen, sobald Sie meine bescheidenen Ansuchen erfüllt haben werden," erwiderte der Mann mit un- zerstörbarem Gleichmuthe, indem er eine ll.its nuwwi utM ivvni .,,..(.. i i r rx cyi t Allmächtiger Gott! das war nicht aus- P'ftole aus der Tasche zog. Nehmen n p. . rt nnm frtll fdii er vinleriiel? nur Schulden, (?i sagte, der nur tief zu Herzen ging: Bringen Sie mich nicht in d,c Grube! Auch Rudclvb war von diesen war- nenden Worten tief ergriffen. armte den Vater, preßte Tom noch em- mal beftia an feine Brust und stürzte , kommen war. sich dann in die gelbe Postkutsche, die Um Vorabende des Pfingftseftes saß Ich war zu meinen alten Eltern ge- ! reift, um daS Feft mit ihnen zu ver : leben: zu meiner frohen Ueberraschung Er um-! fand ich auch Toni zu Hause, die eben- falls euf kurze Zeil von heruverge- cs kurz zu sagen keinen Pfennig - deren Teckuna ich mir eine S?ummc leihen mußte, welche ich jetzt erst abbe zahlen konnte. Meine Stimmung damals war ver zweifelt, denn ich sah unsere Zukunft vernichtet. Mein erster, heftiger Entschluß war. Euch alles zu schreiben. Toni ihr Wort ibn in die blühende Welt hinausoesah ; mit Toni wieder in unserer alten j zurückzugeben, weil ich keine Möglichkeit I ' .v. rr- . , r . 19 ' JI..W fT ren. Meine Schwester ging aus einen Hü gel im Gartm und schaute dem dahin rollenden Wagen lange nach, bis der selbe ihren Blicken entschwunden war. Als ich an ihr vorüberging und mich unbemerkt entfernen wollte, sah sie sich nach mir um und warf sich mit hervorbrechenden Gefühlen an meinen HalS. Mir ist, als ob ich ihn verloren hätte!" klagte sie dann mit erstickter Stimme. Ihr müßt Euch über einen solchen AuSbruch von Trauer nicht wundern, der in unseren Tagen, wo man sich so schnell erreichen kann, überspannt er scheinen würde: damals aber, wo es noch keine Eisenbahnen gab. bedeutete eine Reise nach einer Stadt wie B fast mehr, als eine heutige Uebernedc lung nach Amerika. Es war demnach schwerlich daran zu denken, daß die Lie benden sich vor Ablauf mehrerer Jahre wiedersehen würden. Ein paar Jahre vergingen, während deren sich in unserem weltabgeschnittc nen Städtchen das Rad der Zeit in gleichmäßiger Ereignißlosigkeit in sei nem Geleise gedreht hatte. Ich schnürte dann auch mein Bündel und zog in die Welt, so deß ich den Freuden und Lei den meiner Heimath entrückt wurde. Mit memer Schwester wechselte ich zu weilen ausführliche Briefe; gegen mich sprach sie sich stets ganz rückhaltlos aus. Anfangs klang in ihren Briefen nur Sehnsucht und die trostreiche Hoffnung auf die Zukunft; aber allmählich las ich eine bange Sorge, eine Bedr'.icktheit zwischen den Zeilen, die sie nicht mit Worten aussprach, aber die ich trotzdem herausfühlte. Eines TaaeS schrieb sie: Rudolph's Vater ist plötzlich geftor den: ick hoffte, er würde kommen, aber im ä u . r j -r m c I ! . . v . . f . i. b ift habt ma ccicu an. xas ircuriac oer eoeu? Ereigniß kam wohl zu unerwartet, und ; ohne zwingenden Grund wird er die weite Reise nicht machen können." Was ich auS ihren folgenden Briefen I erfuhr, war nicht derart, daß eS mich , fröhlich stimmen konnte. Von dem Laube, und wir tauschten uniere Erleo nisse aus. Toni war noch immer eine sehr reiz volle Erscheinung, obwohl sie jetzt ver. blüht war: aber gerade dieser wehmü- sah, uns eine Eriftenz zu gründen. Tie j landwirthschaftliche Schule mußle ichj sofort verlaffen und zu irgend einer Stellung greifen, die sich mir bot, um wenigstens von der Hand in den Mund fCfi Hirtrnn Ktfi inm 9Ht1trtfl jUl'UUCil- X3 Ultimi 1 8'" '!", feste nur noch wenige Wochen, bis da-' hin mußte ich mich gedulden, denn ich konnte nicht gleich abkommen, um zvz Dir zu eilen. Zwischen Furcht und Hoffnung! schwebend reiste ich endlich zu Euch , aber die Hoffnung war mächtiger, als die furcht. Und sie hat mich nicht betrogen!", schloß er mi: leuchtendem Blick auf! Toni. Diese ''ab mit verklärtem Ausdrucke 1 zu ihm auf. Sie erschien mit einem ! Male verjüngt durch das gewaltige Glück, das Gott ihr, wieder zu V'ing. I ften gesandt hatte, dieses Mal. um es ; ihr nimmermehr zu entreißen. Und in der alten Laube am Waffer. der Zeugin vieler froher und traurigen ! Stunden, saßen wir endlich in froher ! Stimmung wieder deifammen, wir einst an jenem Pfingftfche; und das! wieder vereinte liedende Paar redete von der Hoffnung und der Liebe wie einst im Mai." tbioe 3uc um ihren Mund, diese sanfte . zu leben. Wie oft fetzte ich mich schwe Trauer in ihren Augen verlieh ihrem : ren Herzens nieder, um Dir zu schrei feinen Gesicht etwas eigenartig Anzie- den, Toni, und wenn ich eben begonnen Ein nächtlickes Adenteuer. bendes. Weißt Tu noch," sagte fie plötzlich, ein ebenso schöner Frühlingsadend vor Pnngften. wie heute, war es damals ! gerade so schimmerten die Blüthenbaume und spiegelte der mono im Wasser vor fünfzehn Jahren!" Sie stockte, und ein Seufzer hob ihre Brust, Glaubst Tu denn. ' stammelte fie, daß er daß er " Ich wußte, was fie auSsprechen wollte, hatte, tauchte Tein liebes Geficht vor mir auf. ich sah Te:ne treuen Augen in I Thränen dann riß ich in bitterem Unmuth den Bogen entzwei und warf die Feder fort. Und wenn ich Tich weniger gekannt hätte, wenn ich nicht gewußt hätte, daß ich Tir mit einem ''olchen Briefe daS Herz brechen würde, dann hätten mir die warnenden Worte Deines Vaters diese Gewißheit gegeben : Bringen Sie Erzählung von ohn eddon. Vor mehreren Jahren verbrachte ich '"daii ?n n?ihnn Aus meinem Wege in's Trurii Lane gehend verließ ich das Zimmer und stieg Theaier wurde meine Aufmerksamkeit Sie Vernunft an. dann soll Ihnen kein Haar gekrümmt werden: beharren Sie jedoch in Ihrer Weigerung, dann müßte ich bedauern, als Erdschaft zu nehmen, was Sie mir zur Lebenszeit versagten Und nun lassen Sie mich Ihre Meinung hören?" Unbemaffnet, wie ich eS war, blieb mir wohl kaum die Wahl einer Mei nung. In diesem kritischen Augenblicke kam mir ein Gedanke. Turch meine schon in der Jugend erworbene Fertig keit im Bauchreden, welche in Gesell schaften nicht selten zur Erheiterung bei getragen hatte, erhoffte ich meine Ret tung. Schurke!" ließ ich eine Stimme un mittelbar hinter mir ertönen. Ter Mann wandte sich erschrocken um. Mit der Schnelligkeit des Blitzes versetzte ich ihm einen Faustschlag auf den Kopf und entriß ihm die Waffe. Nun ist die Reihe an mir," ries ich triumphirend. Oeffne die Thür, oder ich schieße Tich nieder!" Die Pistole ist ja gar nicht geladen," lachte er gezwungen auf; die Scheu je doch, mit welcher er der auf ihn gerich teten Mündung auswich, bewies mir das Gegentheil. Ich wiederholte gebieterisch meinen Befehl, und er gehorchte, vor Wuth mit den Zähnen knirschend. Rückwärts H im i -1 r ---r- r , . , w r doch vermochte ich ihr nichts zu entgeg- mich nicht in d.e Grube. nen. Was iouie iey ior öniirorien: Womit sie trösten ? Hatte ich doch selbst keinen Glauben mehr an Rudolpb. Wir saßen noch bis Mitternacht zu-: geführt ! sammen und konnten kein Ende nnden, unS von der Vergangenheit zu erzählen und unsere Gedanken und Empfiudun aen auszutauschen. Ich. der meiner Schwester gewiß an Weltweisheit über- Sie legen war. musz gestehen, dasz ich ,m Punkte der Philosophie weit hinter die sem einfachen Mädchen zurückstand. Welch' eine gesunde Frische der Empfin- dung hatte fie sich trotz allem und allem bewahrt! Wie frei von jeder Centimen So schrieb ich garnicht : denn hoff- nungsfreudig vermochte ich drch nicht zu schreiben. Wohin hatte das auch Es war ,a so völlig auStichts- durch einen hinfälligen Greis erregt, der bebend vor Frost unter einem Haus thore kauerte und mit flehenden Blicken um ein Almosen bot. Alter und Gebrechlichkeit weckten von ieber Mitleid in meiner scheinen mir wirklich recht übel daran zu j sein," sagte ich theilnahmsnoll, meine Börse ziehend. Ach Herr, Sie können sich gar kei j nen Begriff von meinem Elende ma chen, " jammerte der alte Mann. Ar-; deiten kann ich nicht mehr, würde aber trotzdem lieber verhungern als betteln, wäre nicht mein armes, kranke? Enkel kind. für das ich leben und sorgen langsam die Treppe herab, icden Au- gendlick bereit. Feuer zu geben, falls er mir folgen sollte. Er that eS nicht. Am nächsten Morgen erstattete ich die Anzeige, die Polizei aber fand nur vier kable Wände. Sie stellte indessen feft, Brust. Sie I daß der Mann Jack 5hukins hieß und los geworden, daß wir einander ange- hf,rfn fnnnten lind rr?mi & sckmiks: gab ich Toni wenigstens ihre freie Ent- muß. k,4,iX,, iiesv ifno Oitf irnf 4 inriisf lUjuuuiia ut," 1..;, iU(,mnMinlnmmii rmtifp hnnrt an mrr fftthclten. i v"""""""" Ich ließ den Shilling, welchen ich de- ein bekannter Gauner war. Wenige Monate später hat ibn, wie ich in den Zeitungen las, sein Schicksal erreicht. Turch Anwendung des gleichen Mittels hatte er einen jungen Mann in die Falle gelockt. Dieser trug zufällig einen Revolver in der Tasche und schoß Jack Ehukins nieder. wenn sie den Willen hatte, aber es wäre auch kein Unrecht gewesen, wenn fie einem Andern ihre Hand gereicht hätte. Es blieb mir nichts anderes übrig : eS darauf ankommen zu laffen. oder ihr mit dürren Worten zu 'chrnden. wie hatte, wieder zurückgleiten, veruhten die Angaden au? Wahrheit, fo eeschien mir diese Kade m aerina. andererseits (üt vlsosvnorcsurkndcr Zt. Bei New Providence auf den Be-hama-Inseln, zwei Meilen von dn Provinzhauptftadt Naffau. giebt eS ein künstlich angelegte? Wasserbecken, da? mr Zucht von Sceschildkrötm und Fischen hergestellt morden war. ES ist aber wollte ich nicht der Gefoppte eines gegen 1000 Fuß lang und 200 bis 300 Schwindlers werden. Fuß breit. Am Tage sieht das Becken Kr.7s ä7. : üSfi iiÄiSuSi, i ä". keit gesprochenes eständniß: Ich habe Wie es in mir aus,ay, oaovn roiu iea meinen Glauben an Rudolph nicht ver- gar nicht reden. Mein Schmerz drohte loren. und wenn Ihr alle ihn ver dämmt!" Nun, und ahnt Ihr. wie es hm! Die treue Seele sollte wirklich Recht be mich zuweilen zu ersticken. Tennoch mußte ich Gott danken, daß ich durch Vermittelung eines Bekannten an der polnischen Grenze in einer öden, Der Bettler mochte meine Gedanken! wie jeder andere Teich auS. in der Nacht :atben haben, denn er sagte: Sie aber, und das ist die Zeit, wo ihm scheinen meinen Worten keinen Glauben zahlreiche Besucher zuströmen, erzeugt r... - rri. .-it r . . . rrn er - . halten nach fünfzehn Jahren unwan- trübseligen Gegend eine Stellung als deldaren VetrauenS, unentwegter Hoff nung auf den einzig Geliebten sollte fie belohnt werden mit dem Glücke deS Wie- der Wiedervereinigung rik's" j deckte. Dort blieb i "eben. ohne auch nur einen Wir kamen aus dem PfingftgotteS dienfte und wandelten unter lauter Blü then, im Sonnmglonz und Frühlings duft unserm Hause zu. Toni ging uns etwas voraus, da fie nach dem Sonn- Aufiebcr auf einem Gute bekommen hatte, wo mir ein Gehalt zu theil wurde, das eben meine Bedürfnisse h lange Jahre. Schritt höher zu steigen : ich hatte , nicht fertig fludirt. befaß keine Zeugnisse, folglich war ich untauglich zu einem höheren Posten. Ich hätte rasend werden können, wenn ich mir dachte, daß diese unter- iu schenleu, doch können Sie sich über zeugen, wenn der Umweg einer Viertel stunde Ihnen Nichts verschlügt." Ein Blick aus meinen Ehronometer belehrte mich, daß mir bis zum Beginn der Vorstellung fast eine volle Stunde zur Verfügung blieb. Gut," erwiderte ich, fuhren Sie ;:: die aering te Bewegung des Wassers ein starkes Leuchten desselben. Wird die ! Flüche vom Winde erregt, so erscheint der ganze eich wie ein euermeer. AN die Besucher vermicthet man deshalb Boote, und sobald die Ruder in's Waffer tauchen, scheinen fie von ge schmolzenem Gold umfloffen zu sein. Bei dem Inhaber der Anlage hält Nch Mit Anstrengung erhob sich der Greis j ein junges Mädchen auf, die zur Be- ' " . i r 1 1 l..ri! . s.,.. ..i von feinem harten Sitze und schritt lang lam voran. Wir mochten statt einer Viertel- schon eine Halde Stunde gcgan gen sein, als mein Begleiter mir mit litirrnder 5and ein rnus wies, das zwar armselig genug aussah, sich jedoch ; scheint luftigung der Zuschauer gegen geringe Entschädigung in's Waner springt, darin umherschwimmt und untertaucht und dann von Flammen umzüngelt oder in brennendem d zu kämpfen