Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, April 01, 1897, Image 3

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cnd; Sötauurtoutt war, nachdem er
vv .U'wii. um hihi t;iuuCil ijmic,
in ein auslohende Heine Zimmer ge
gangen, wo er Briefe und Zeitungen
lo. Die Angestellten e waren ihrer
nur noch wenige kamen zurück und
nahmen ihre Arbeit wieder auf; um
vier Uhr sagte Lollivet : Gehen Sie
jetzt nur. Ich werde noch Hierbleiben."
Einige Minuten nachher waren die
Bureau leer. Lollivet hörte auf zu
arbeiten, legte die cder nieder und zog
au seiner Brieftasche die Photo
gravhie, welche er Marguerile gezeigt
hatte, ör betrachtete sie lange, und
dabei blickten seine Augen bald schmerz
lich, bald zornig. Plö,jlich glaubte er
ein Geräusch vernommen zu haben und
verbarg da Bild hastig wieder. In
der ganzen .tfcit war Haudecoeur noch
nicht heruntergekommen,- auch Beau
preault hatte sich noch nicht wieder ge
zeigt.
E war gegen vier Uhr, a Joselle
ihrer Herrin meldete, e sei ein Mann
draußen, der im Änfirage des Advokaten
Demarr zu kommen behaupte. Sie ließ
ihn sofort eintreten. li war ein ölte
rcr Mann, der respektvoll grüßte, ihr
eine verschlossene Federtasche nnd einen
Brief überreichte und dann wieder ging.
Der Bries enthielt nur den Schlüssel
zu der Federtasche. Sie öffnete und
fand sie mit Banknote gefüllt, die
immer in Päckchen zn zehntausend
Franc zusammengebunden waren. &
waren im Ganzen füfmalyuderttau
send Franc. Las ist die Rettung
murmelte sie, Otonrd, mein Sohn,
Du brauchst keine Äiainen zu trage,
auf dein Schande ruht!"
Ehe sie mit Collivet berieth, wollte
sie nun doch zunächst ihren Mann sprc
chen. Sie ging daher mit der Tasche in
sein Zimmer, da sie aber wider Er
warten leer fand. Nachdem sie die
aiqe aus oen mieroriilli nqcgr 11110
wieder verschlossen hatte, entfernte sie
sich, den Schlüssel mitnehmend, um
Beaupreault durch Josette suchen zu
lassen. In dem Moment, al sie ein
trat, hatte sich die schwere Draperic an
einem der beiden Fenster des Gemache
bewegt, ohne daß sie Acht darauf gab.
Saum war sie wieder fortgegangen,
al ein Mann dahinter zum Vorschein
kam.
ES ran Haudecocur, der sich zuge
schworen halle, nicht von der Stelle zu
weichen, ohne sein Geld. Ich dachle,
er sei e gewesen," munnelte er.
Kommt er denn immer noch nicht?"'
Dann gewahrte er die schwarze !eder
tasche auf dem Schreibtische. Ohne
Zweifel will er sich aus dem Staube
machen," dachte er bei siu, nnd seine
ffrau ist ih dabei behilflich. Da
hatte ich nicht von ihr gedacht !",
Jetzt lam ein hastiger Schritt die
s Treppe herauf, so daß er schleunigst
4 wieder in sein Bersteck flüchten mußte.
Beaupreault war es, der kaum einge
treten war, al ihm auch die Tasche be
reit in die Augen fiel. Er ahnte, wa
sie enthielt, und ein boshaftes lächeln
spielte um seine Kippen. Aber gleich,
zeitig war seine Ausregung so stark,
daß seine ffinger krampfhaft zitterten.
Die Tasche war erschlossen, aber
ohne lange Besinnen nahm er ein auf
dem Schreibtisch liegendes Pauiermes
ser, klemmte e zwischen die Bügel und
sprengte da Schloß gewaltsam damit
auf. Die Päckchen Banknoten fielen
auf da graue Amt) dc -uichcs. r
zählte sie.
Stimmt! Nun schleunigst fort!"
Hastig schob er Alles wieder in die
Tasche. In demselben Augenblick er
schien Jemand, der gleichfalls die
Wendeltreppe heraufgekommen war.
Beaupreault runzelte die Augenbrauen,
al er sah, daß es Herr . Kerunion
war. Er machte sich auf eine heftige
Szene gefaßt, wenn auch Kerunion sich
vorderhand sichtlich Muhe gab, sich zu
mäßigen.
Mein Herr,' begann er, mein
ganzes Bermogen sind jene scchzigtau
send Franc, die ich Ihrem Haufe an
vertraute. Sie haben sie mir gestohlen
ich finde kein anderes Wort dafür
und ich frage Sie jetzt, ob Sie bereit
sind, mir das Geld zurückzuerstatten?"
Für den Augenblick ist e mir beim
besten Willen nicht möglich, aber ich
gebe Ihnen mein Ehrenwort darauf,
daß Sie morgen früh Ihre scchzigtau
' send Franc aus meiner Kasse auebc
zahlt erhallen werden."
Sie sind ein Schwindler und Be
trüger, brach Kerunion jetzt los. Ich
will mein Geld, und zwar auf der
Stelle hören Sie wohl?" Damit zog
er eine Revolver au seiner Tasche
und richtete ihn auf Beaupreault
Brust, der cnlsktzl zurücktaumelte.
Her mit meinem Gelde oder ich schieße
Sie nieder wie einen tollen Hund !"
Beaupreault, der leichenblaß gewor
, den war, trat au den Schreibtisch und
entnahm der Tasche sechs Packchen mit
je zehntausend Franc, die er Kerunion
hinreichte. Was war anders zu thun?
Er tröstete sich damit, daß ihm ja
immer noch vierhundenvierzigtausend
Francs iidrig blieben.
Herr v. Kerunion legte den Rcvol
m auf den Schreibtisch und zählte die
Schei bchütsam nach. ?,l er damit
fertig war. warf er Beaupreault
einige Papiere hin, mit den Worten:
Da haben Sie die Beweise Ihrer
Gaunerei zurück. Meinetwegen mögen
Sie sich von Anderen hängen lassen."
Hierauf ging er, Verachtung im
Blick; den Revolver vergaß er. Als
fort war, klingelte Bcanxreault : dann
zog er ein Kursbuch au der Tasche und
sah darin ch.
Ich bade nur noch eine halbe
Stunde er mir. Keine Minute ist
ehr zu verlier.'."
üolliret kein d,c Tcudclliexxe
herauf und meleeie, tag d: Znz:s,ell
. v . . .-,',,, . , I s j. .. r
IC VIV 'lUlllV (UUlbUUU, U,a Ul
gegangen icrcu.
,Ach, dann lehn Sie i:.'; die itt.
mir durch den von, er rr,c liiinjie
besorge zu lasse," bat Beaupreault.
Eollivct verbeugie sich und ging. So
kurze Zcrt er auch nur in dem Z,,nrcr
geweie, war ihm doch zweierlei nicht
entgangen : Erstens die mit Banknoten
gefüllte Federtasche und zweilens da
Kursbuch. Beide deutele darauf hin,
daß Beaupreault eine Flucht plane.
Anslall die Wendeltreppe hinabzuslei
gen, begab er sich durch eine andere
Thür de kleinen BorgcinachcS in die
Privatwohniiiig seines Prinzipal, wo
er Josette traf, ji der er sagte:
Theilen Sie doch Madame Beau
preault sofort mit, daß der Herr sie in
seinem Zimmer erwarte, und daß er
abreisen wolle."
Dann verschwand er.
Kaum halle cr da? Zimmer verlas
sen gehabt, als Haudecoeur sein so
lange innegehabte versteck verließ und
auf Beaupreault zutral. Wüthend rief
dieser : Wo kommen Sie her? Was
wollen Sie?"
Der Diener zeigte ganz gelassen nach
dem Fenster und enlgnegete: Dort
habe ich die ganze Zeit über gesteckt,
damit Sie mir nicht entgingen. Und
mein Geld will ich zurückhaben."
Beaupreault durste sich nicht mit
Verhandlungen aushalten. Er warf
ihm ein Päckchen Banknoten hin und
sagte: Da haben Sie Ihr Geld, und
nun machen Sie, daß Sie svrlkom
men, "
Da ließ sich Haudceocur nicht
zweimal sagen ; cr steckte da Päckchen
ein, ohne lange zu zählen, und verließ
dann mit einem kurzen Abschiedögruß
da Zimmer. Beaupreaull band die
Tasche mit einem Bindfaden, den er
vom Schreibtische nahm, zusammen,
so gut es gehen wollte, Eollivet er
schien nicht wieder, und jetzt hatte er
nur noch sünfundzwanzig Minuten vor
sich, bis der Schnellzug vom Nord
bahnhofe nach Belgien abging.
Vorwärts!" sagte er zu sich selber,
nah, die Tasche unter den Arm und
wollle dann zur Thür eilen, als er
plötzlich einen Wulhschrei stieß und
Halt machte. Seine allin stand zwi
scheu ihm und der. Thür. Mit einem
Blick hatte sie ersehen, daß er sich mit
der Tasche und ihrem kostbaren Inhalt
ans dem Staube machen wollte,
0 Du Elender," stöhnte sie, das
hätte ich denn doch nicht für möglich ge
hallen!"
Aber schon halle er sich wieder ge
faßl. Gib den Weg frei!" sagte er
dumpf,
Wohin willst Du?"
Waö kümmert's Dich?"
Du willst fliehen und die Ver
mögen, von dem Dir kein Sou gehört,
mitnehmen. Pfui, Du Erbärmlicher!"
Mit ausgestreckten Armen veilrat
sie ihm den Weg, so daß er Gewalt
anwenden mußle, um vorbeikommen zu
können. Er packte sie an dem einen
Arm und stieß sie mit seiner ganzen
Kraft zurück, so daß sie rückwärts gegen
den Schreibtisch laumelle. Ihre um sich
tastende Hand fühlte den Revolver, den
Herr v. Kerunion zurückgelassen hatte.
Auf'S Aeußerste gebracht, ergriff sie
die Waffe und rief : George, wenn
Du noch einen Schritt thust, so schieße
ich!"
Der Ausdruck ihrer Züge war so
unheimlich, fast irr, ihre Geberde so
drohend, daß Beaupreault erschreckt
flehen blieb.
Georges, dieses Vermögen gehört
Dir nicht. Wie kannst Du ein solches
Perbrechen verüben wollen!" stieß sie
hervor.
Er antwortete nicht, aber seine
?lgen funkelten bösartig.
ijr überlegte, daß drei Minuten vcr
rönnen, und daß Marguerite ihn in'
Verderben stürzen werde. Plötzlich
sprang er blitzschnell auf fie los und
suchte ihr die Waffe zu entwinden mit
den höhnischen Worten: Gib her, Du
könntest damit Unheil anrichten. Ihr
Frauen seid so ungeschickt."
Doch sie mußte da Vermögen, das
die Ehre de Hause wiederherstellen,
da ihrem Sohne seinen guten Namen
erhalten sollte, retten. Mit der Kraft
der Verzweiflung wars sie sich auf ihn,
und es gelang ihr wirklich, ihm den
Revolver wieder zu entreißen. Sie
richtete die Mündung auf seine Brust
und wollte rufen: Gott möge richten
und mir verzeihen!" Aber die Worte
verloren sich in einem dumpfen Seuf
zer. Ihre Singen schlössen sich, die
Kehle war ihr wie zusammengeschnürt,
ein ungeheurer Schmer; krampske ihr
da Herz zusammen, ihre Knie wank
ten, aber im Fallen hörlc sie noch den
Knall eine Schusses. Dann stürzte
sie auf den Teppich, der Revolver
rollte neben Ire Hrn.
"
Als sie wieder zu sich kam, richtete
s,e den Oberkörper empor und druckte
die Hände vor die Augen, um sich
rascher besinnen zu können. Jetzt er
hellte sich ihr Bewußtsein, sie blickle
sich wie irrsinnig um, und ein 'chrc,
de Entsetzen ernfloh ihrem Munde.
Neben ihr lag noch immer der Reool
er. Aber ebenfall ganz nahe, so daß
sie ihn mit den Händen erreichen
konnte, lag hingestreckt mit blassen,
entstellten Zügen, halbgeöffneten
Augen und verzerrtem Munde der
ei'chnam ihre Manne. Die Kugel
hatte ihn mitten in' Herz getroffen l
Ei ganz dünner Streifen Blut war
fast bis zu ihrem Kleide hingeflossen.
Von Schauder gepackt, fuhr sie bei die
scm Anblick in die Höhe und streckte
vbwehrend die Hände aus. Gleich dar
c::f rbcr brach 's,e mit dem Aufschrei :
O mein Ali ! Ich habe ihn getöd
tet!" wieder zusammen.
4. Kapitel.
Gerard kam ans dem Nachmittag?
unterricht ach Haie und fragte Jo
fette : .Wo ist r i-e Mutier?"
Sie muß i: 1:tx Zimmer t:t
Herrn sein. Er licfj sie vorhin j; ji.'i
bitten."
Gerard machte eine Bewegung t:z
Ueberroichung. c:5 Freude fiicKte
aus seine Aua.". ir.bern er far.ic :
So ist der d.-"
Er eilte ;u PriRttbureu,
I klinkte tu'-, d ZW.. blieb aber cuf
rcr Schnelle -.! einem Schrecke?.!!'
ichrcl sichen, Veite .vu;ii?e in die
Augen gedrillt, um dies finnieiili.iiie
Schauspiel nicht zu sehen, rief er, zu
rücktaumelnd! Joselle! Je jene! Zu
Hilfe!"
Da Machen rille herbei. Aber
schon hatte Gerald seine erste Schwache
besiegt : er knieie neben dem Valer,
der jedoch kein Zeichen des Veben mehr
gab. Nun schleppie er sich zu seiner
Mutter hin: Mutter, Mutter! O,
es ist entsetzlich!"
Er nahm sie in seine Arme und hob
ihren Oberkörper empor, als ihre Augen
sich wieder öffnelen und langsam um
sich schauten, Gott sei Dank, Du
lebst, Mutter! Du lebst wenigstens!"
lies er.
Inzwischen war Joselte ganz außer
sich in da Erdgeschoß hinabgceilt. Die
Räume waren leer. Nur Eollivet saß
noch da, lies über eine Arbeit gebeugt,
und schien nichts von dem zu bemerken,
was um ihn herum vorging,
Herr Eollivet! Herr Eollivet!"
Er wendete sich um, die Feder zwi
schcn den laugen mageren Fingern
hallend.
Ach, Sie sind cö, Joscltc. Wa
wünschen Sie?"
Sie konnte kaiim die Worte hervor
bringen: Der Herr ist ermordet!
Madame liegt im Sterben!"
Eollivet schien sich zu fragen, ob er
recht gehört Ijalie, nnd ob das Mädchen
nicht etwa verrückt geworden sei. Er
legte die F:dcr hin und folgte Josette
in den ersten Siock,
Dort war Margnerite inzwischen
wieder zu vollem Bewußtsein erwach!.
Sie vermochte ihren Blick nicht von
dem Manne abzuwenden, der dort in
einer Blutlache ausgestreckt lag. War
das Wahrheit oder nur eine gräßliche
Täuschung ihrer überreizten Sinne?
Wachie sie wirllich oder träumte sie?
Gerard, der neben der Reiche seines
Vaters kniete, schluchz! fortwährend.
Auch Josette suchte vergeblich nach
Lebenszeichen bei ihrem Herrn und
sagte dann: Er ist todt. E bleibt
nichts übrig, als die Polizei zu beuach
richtigen,"
Eollivet schaute mit einem merk
würdigen Ausdiuck auf die Erde.
Dort liegt der Revolver, der bei dem
Mord oder dem Selbstmord benutz!
wurde," sagte er. Jedenfalls darf
der Körper nicht berührt werden, Jo
sette, auch dürfe keine Papiere, oder
was sonst im Zimmer ist, weggcnom
men oder iiberhaupl clwa angerührt
werden, denn die Polizei nimmt dö
seht genau. Irgend eine Kleinigkeit,
die uns ganz bedeutungslos erscheint,
bringt sie oft aus die richtige Fahrte.
Sie haben mich doch verstanden, Jo
seile?" Ja, ja gehen Sie nur Hier
soll nicht angerührt werden. Während
Sie zum Pvlizeikommissör gehen,
wollen wir Madame in ihr Zimmer
schaffen,"
Eollivet ging und kehrte schon nach
einer Viertelstunde in Begleitung des
Polizeilommijscirs und seine Schrei
bers zurück.
Mittlerweile hatten Josette und
Gerard Frau Beaupreault in ihr
Schlafzimmer geleitet, wo sie sich nie
dergelegt halte. Jetzt war sie mit
ihrem söhne allein und mit ihren
quälenden Gedanken. Gewiß warder
Todte ein gewissenloser Mensch ge
wesen, den nur eine verdiente Strase
ereilt hatte. Aber nicht an ihr war es,
diese Strafe zu vollziehen, und nauf
hörlich flüsterte ihr eine innere Slimme
zu: Du bist eine Mörderin! Du haft
den Vater Deines Kindes getödtcl!"
Was sollte fie sagen, w:nn Gerard sie
fragte, wie das Entsetzliche denn eigent
lich vor sich gegangen sei?
Und wirllich frug Gerard, nachdem
Josette fortgegangen war, sogleich:
Mutter, was weißt Du über den Tod
des Vaters?"
Von der Antwort, die sie jetzt gab,
hing Alle ab, Wosür sollte sie sich
entscheiden? Sollte sie die Wahrheit
gestehen, die bi jetzt in ihrem Sohne
geflissentlich genährte legende von der
väterlichen Güte und Ehrenhaftigkeit
zerstören und ihm Georges Beaupreault
in seinem wahren Vichte, die Mutler
aber als eine Mörderin zeigen? Alles
in ihr empörte sich gegen diesen Gedan
ken; wenn sie ihn aber verwarf, dann
mußte sie irgend ein Märchen erfinden
und diese i'üge ihr ganzes 5,'eben hin
durch ausrecht erhalten. Jedoch ci gab
sür sie keine Wahl.
Gerard drängte von Neuem : Warum
schweigst Tu, Mutter? Wcehalb ant
wartest Du nicht?"
Weil ich e nicht kann, weil ich
selbst nichts weiß und nach einer Erlla
rung suche."
Wie erfuhrst Du denn, daß der
Baier todt sei?"
Eollivet ließ mir durch Josette
sagen, ich möge zu ihm in da Kabinett
kommen, und deshalb ging ich hin."
Hier stockte sie so weil entsprach ihr
Bericht der Wahrheit, aber nun begann
die Viige.
Und dann?'
Weiler weiß ich nichts, denn ich
fand den Vater todt auf der Erde lic
gcnd. Bei diesem Anblick wurde ich
ohnmächtig, und als ich zu mir lam,
da warst Du bei mir."
Dann muß Eollivet nothwendiger
Weise etwa Nähere wissen. Er ist
der letzte gewesen, der den Vater lebend
gesehen und mit ihm gesprochen bat.
Zwischen dem Augenblick, al er Dir
den Auftrag des VatcrS ausrichten licß,
und dem, als Du in das Kabinett ira
test, ist doch sicherlich leine lange Zeit
verflossen."
Nein, gewiß nicht."
Kannst Tu die Zeit nit naher
angeben?"
Nun, doch wohl höchsten einige
Minuten."
Und i tiefer Zwischenzeit muß
j r!jo der arme Vater ermordet worden
.-in. wird t dcr Polizei und den
1 min doch sicher gelinge, das Ge
, i',,niß diese Verbrechens vufzu
!
.Weshalb svriGiü n ten ciucm
Zerbreche, mein ind? Viel naher
liegt lotn, wie mir kauchl. ber Gcdarikk
an einen Sd'!M7:d!"
Auf diese ,'?ec r?cr Pcroit) riech it?r
Zii,'. gr'irr.i.a. .Wir," stznimklie
", .tcxVAia loiitc itai inari g;iuv;et
haben? Wesnalb denn?"
Schon seit geraumer Zeit wurde
Dein Valer von srl,were orgen be
drückt, wovon Du sieilich nichts crfali
reu hast. Viele geschäftliche Untern.!,,
imiiioen waten ihm fehlgeschlagen, ein
Verlust folgte auf de andere, und er
sah, wie (ein Kredit erschüttert wurde,
sei VerI?ge dahinschwand. Söge
nannte gute Freunde, die er um Hilfe
anging, zuckte die Amseln und hielicn
sich fern das machle ihn Irübfimiig
und krank und benahm ihm den Muth,
weiter zu leben und zu kämpfen, Scbo
längst hatlc ich die bange Vorahnung
einer dcrarligen Kalastrophe, wie sie
nun wirllich eingetreten ist."
Gerald begann nach dicfcr Eriiff
üung, die ihm de Tod des Valer
plötzlich in einem ganz neuen yiriitc
zeigte, wiederum bitterlich zu weinen,
v.i seine Mutter fand lein Wort, um
:h zu trösten. Dann kam Josette und
meldete, daß Herr Delangle, der Pclt
zeikorninifsär des Bezirkes, da sei und
fragen lasse, ob er Madame sprechen
könne. Eollivet hatte die beiden Be
amien in Beauvreanlts Zimmer ge
führt. Marguerite nahm il:rc ganze
Selbstbeherrschung zusammen und vcr
fügte sich, ans Geralds Arm gestützt,
ebenfalls dorthin.
Der Polizeikontmissär saß am
Schreiblisch und diklirlc seinem Schrei
der bereite den Eingang des auszunch
menden Protokolls über den That'
bestand, AIS er die Frau des Hause
sah, erhob er sich rasch und sagle:
Wird es Ihnen möglich sein, Ma
dame, mir milzukheilen, waö Sie über
den Hergang dieses schmerzlichen Et
cignisseS wissen? Am wichtigsten ist
zunächst für mich: glauben Sie an
einen Mord oder an einen Selbstmord?
Wenn es sich um ein Verbreche hau
dcll: Was wissen S,e über Feinde,
die Ihr Gemahl halle? Nehmen wir
aber dc Selbitmord an: Wa könnte
ihn mich Ihrer Meinung veranlaßt
haben''"
Ach, mein Herr," cntgegnctc M,u
gueriic, eö schein! mir kaum zivDsel
hast, daß mein Mann sich selbst den
Tod gegeben hal."
Haben Sie besondere Gründe für
diese' Annahme?"
Marguerite wiederholte min, wa
sie schon vorher ihrem Sohne Über die
gcichäfllichen Schwierigkeiten und de
dadurch verursachlen Trübsinn ihres
ManncS angegeben halte. Delangle
machle sich Notizen und stellte verschie
dene Fragen, namentlich um den Zeit
punlt der Katastrophe genau fcstzustel
len. Sie hielt den Blick aus ihn ge
richtet ; aber wahrend er ichrieb, wur
den ihre Augen gewissermaßen maanc
tisch durch den Leichnam angezogen, dcr
dort noch immer aus dem Boden lag.
Gegen ihre Willen mußle sie ihn
immer wieder ansehen, und dann schien
eine Stimme zu ruscn, so laut, daß sie
sich wunder mnßlc, wie die Andere
nicht davon zu hören schienen : Tu bist
es gewesen, die ihn gelödtet hat!"
Der Polizeikommissär nahm den uf
dem Boden liegenden Revolver aus,
unlersuchte ihn genau und wendete sich
dann an Gerard mit der Frage: Sie
sind Herrn BcanvreaultS Sohn?"
Jawohl, mein Herr," erwiderte
Gcrard zitternd.
Ich möchte Sie um clwaö befragen,
wofür die Dame keine Auge haben.
Junge Leute lieben die Waffe, Hier
schcn Sie einen ganz gewöhnlichen,
schlecht im Stand gehaltenen Revolver.
Können Sie mir sagen, ob diese Waffe
Ihrem Vater gehört hat?"
Marguerite schloß die Augen. Da
stieg drohend eine Gefahr auf, c;i die
sie gar nicht gedacht hatte. Gcr,".rd
nahm den Revolver, den ihm der Kom
missär hinhielt, gar nicht einiucl in
die Hand, sondern antwortete sogleich:
Nein, mein Herr ; mein Valcr war
Lieulenan! der Reserve und besaß einen
ausgezeichneten Ordonnanz-Revolvcr.
Dieses elende, verrostete Ding da hat
ihm niemals gehört."
Der Kommissär wendete sich an Eol
livet, ihm gleichfalls die Waffe zei
gend.
Auch ich habe diesen Revolver nie
mal im Besitze Herrn Beaupreaull j
gesehen," versicherte dieser.
Und Sie, Madame?"
Sie schüttelte nur zusammenschauernd
mit dem Kopse, da sie kein Wort li:r
vorbringen konnte. Ihre ganze Ge
schichte von dem Selbstmorde fiel damit
zujammcn wie ein Kartenhaus, so daß
also nur noch das Verbrechen übrig
blieb.
Delangle prüfte die Paviere, welche
auf demSchreibiifche lagen, und nahm
auch da Kursbuch zur Hand, in dem
die Zuge dcr Nordbahnlinic angeschla
gen waren.
Anscheinend Halle Herr Beanp'.car,ll
die Absicht, zu vcrrcifcn, und das wurde
dann doch zur Genüge beweisen, daß cr
nicht daran dachle, sich da Leben zu
nehmen. So, so. der Zug nach Bel
gien?" murmelte er dann vor sich hin.
Der Zug dcr Kassirer, .wie man ihn
nennt. Und dort ist ia auch eine Reise
tasche," fuhr er mit lauter Stimme
fort, indem er die schwarze Federtasche
aufhob und aus den Schreibtisch stellte.
Als er dazu schrill, den Inhalt zu
untersuchen, erklärte Marguerite: In
dieser Tasche befinden sich fünfhundert
laufend Franc in Banknoten."
Wie," ersetzte dcr Kommissär er
staunt, soeben haben Sie mir doch
mitgetheilt, daß da Hans Ihres Gat
ten vor dem Zusammenbrach stände!
Diese bereit in einer Reisetasche gc
steckte große Summe deutet auf eine
Absicht de Verstorbenen hin, über die
Sie mir doch wohl gewiß etwas Nähe
re mittheilen können."
Ich tan nur wiederholen, wo ich
über die finanziellen Schwierigkeiten
und die Gcmüthsstimmung meines
Manne vorhin angegeben habe," er
widerte sie, indem sie vergeblich rer
suchte, ihrer Stimme Festigint zu
geben. Diese Summe bier wurde ihm
erst im letzten Augenblick, erst heute
Nachmittag von vo einem Freunde
zur Verfügung gestellt."
,-ie werde doch dc Namen de
Bctrciscnkcn, eines so edclm:!lhi,en
Frcundc?. aüzcdcn können?"
,wirz, cr it XU'i' wohl r.icht
unbekannt : Herr Jean Demarr."
Tcr berühmte Adoolat?"
Jawohl."
Der Polizeilommisfär dachte einige
' Nieiiblickc ach, dann hob cr wieder
! : Madame, ich habe Sie g, z
,i!ig aussprcchc lasse, olrne eine
,nwand zu erheben, weil e mir vo
i'.ichiigleit war, zu erfahre, was Sie
über diese Kaiastiophe beuten. Sie
nehme Selbstmord an"
.lanz gewiß," fiel sie mit zittern
der Stimme ein, ein Mord ist ja ganz
undenkbar !"
Sie irren sich, Madame, ein
Selbstmord hat hier nicht stattgefnn
den, sonder Ihr Gi',üe ist zwciscllo
durch eine sremde Hand gelödtet wo?
den."
Aber, mein Herr"
Glauben Sie mir: auf den ersten
Blick stand da für mich sest, denn der
Schuß, der Herrn Beaupreaull zu
Boden gesirecki hal, ist aus einer Enl
feinung von mehr al einem Meter anf
ihn abgefeuert worden. Hätte cr sich
selbst gettidtet, so würde mau au seiner
Kleidung und Leibwäsche die Spure
dc Pulver deutlich wahnielnnen."
Das wäre ja aber entsetzlich Ich
schwöre Ihnen "
Beschwören Sie nicht, Madame.
I diesem Zimmer ha! sich ein Mor
der befunden, der in der Verwirrung
nach geschehener That diesen Revolrer
hier vergessen hat, Selbstmord ist
gänzlich auogeschloifcn, wa Ihnen
auch die Aerzte bestätig: werden. Ich
muß die Leiche jetzt nach der Morgue
schaffen lassen."
Er schickte den Schreiber fort, und
bald darauf käme Leute, die dcn Lcich
nam aufhoben und forttrugen, Gerard
folgte ihnen unter Thränen, und Mar
gueriic empfand seine Entfernung wie
eine Erleichlernng, Der Kommissär
richlcte aber zunächst leine Frage
nicht an sie, sondern wende!: sich an
Eollivet.
Sie habe also zuletzt Herrn Beau
preault noch lebend gesehen und gespro
chen?"
Als Vorletzter, Herr Kommissär,
denn Sie vergessen den Mörder."
Ja, natürlich. Was sagte Ihnen
Herr Beaupreault?"
Er bat mich, da sonst Niemand vom
Personal mehr da war, ihm doch eine
Droschke hole zu lassen."
War das Alles?"
Jawohl."
Mit leiser Stimme bemerkte Mar
guerite: Herr Eollivet vergißt
elwas."
Was denn, Madame?" fragte die
ser überrascht.
Daß mein Mann mich bitten ließ,
zu ihm in das Kabinett zu kommen,"
Nein, Madame, ich habe da nicht
vergessen; allein ich konnte diesen
Umstand jetzt nicht anführen, da ich vor
dem Herrn Kommissär mir die reine
Wahrheit sagen dars,"
Was wolle Sie damit sagen?"
siel Delangle ein.
Daß ich Herrn Beaupreault im
Verdachle hatte, sich heimlich ans dem
Staube machen zu wollen. Diese
Tasche hier, da aufgeschlagene Kurs
buch, fein Wunsch ach einer Droschke
und dazu seine sichtliche Ausregmig
ließen mir keinen Zweisel darüber.
Da hielt ich es sür meine Pflicht, Frau
Beaupreault davon in Kenntniß zu
setzen, wie sie durch mich auch die ge
schäftliche Lage ihre Mannes kennen
gelernt hatte. Madame allein konnte
diese Flucht, die Schande und Enleh
rung für sie und ihren Sohn bedeutete,
verhindern, und dee-wegen nahm ich die
Veranlwortung ans mich und ließ ihr
durch das Mädchen sagen, daß der Herr
verreisen und sie vorher noch sprechen
wolle. In der Zwischenzeit, von dem
Augenblick, da ich sein Zimmer verließ,
bis Frau Beaupreault eintrat, muß
das Verbrechen begangen worden fein
meine in guter Absicht ausgesprochene
Unwahrheit hat es also weder beschien
nigt noch verzögert."
In den Bureaus befand sich außer
Ihnen Niemand mehr?"
.Nein."
Sie haben vorher Niemand aus
dem Erdgeschoß zu Herrn Beaupreault
sich hierher in da erste Stockwerk be
geben sehen?"
Ich hatte viel zu arbeiten und habe
nicht darauf geachtet. Ich höne aler
heule Vormittag, daß Herr Beau
preault zwei Personen, mit denen er
unten eine ziemlich heftige Auseinan
dersetzung hatte, aus den Nachmittag
wieder zu sich bestellte.'
Kannten Sie die beiden Personen?"
Die eine war Hcrr . Kcrunion,
die andere Handecoeur, ein vor wenigen
Tagen entlassener Kajscndicner des
GeschäslS."
Weshalb entlassen?"
Nur aus Ersxarnißrücksichten."
Was wollten die Beiden von Herrn
Beaupreault?"
Eollivet zuckte die Achseln. Da
werden sie Ihnen ja selber sagen."
Wann faden Sie sie heule Nach
mittag wieder?"
Um fünf llhr da heißt, nur
Herrn v. Kcrunion. Ich sagte ihm.
der Herr sei oben in seinem Kabinett,
und er stieg in den ersten Stock hinauf."
Blieb er lange bei ihm?"
Da habe ich nicht bemerkt, da ich
inzwischen in ei anderes Zimmer ge
gangen war, um einige Briefe zu
lopiren."
Und Haudecoeur?"
Der war schon gcgcn Mittag in den
ersten Stock dinaufgciticgkn."
In Ädwctcnhcit dc Herrn?"
Jawohl."
lind wann ist er wieder herunter
gekommen?"
Da habe ich nicht gesehen."
Der Pivtokollfukrer hatte die Fra
gen und Antworte niedergeschrieben,
und Delangle la ra Protokoll noch
mal durch, um sich zu überzeugen, daß
nicht vergessen sei. Marguerite
kramxfte sich das Herz zusammen, und
eine ungeheure Angst überkam sie.
Wohin wurde cieie iinlcrsachung für,
rtn? Konnte rißt vielleicht ein rarr,
llnfck.ultigcr in Verd?.?I gera'.tien url
ngckia'it Pielieiifri sogar ve,r!h?r'!
werden um ein." willen, die U
begonnen halle? C.X fttiri;:.
den Autien, md sie wollte
Komnnisar fragen, ob ;
wieder zukiickziklwn diiifo, ol
tiet eintrat und fclc iceb::! r.
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Post, rote dZ fein - 0
wzimbeit war, auf K.i .:,:eil':i:rn in
Priiv.lbiireii diSüh iSI.'e.
meldete er dein sioiiimiiiär, das! H.;fce
tnenr draußen sei und ,!? zu sprechen
wünsche,
.Haudeeoerii?" fnr, delangle über
raschl, Jawohl, der frühere Kafsendiener,
Er begehrle z",crsi de Herrn zu spie
chen, und als ich ihm dann erzählte,
was liier inzwischen vorgefallen sei,
wollte er zu Jlrne geiülirt werde,"
Nun gut, j iajicu Sie ihn heraus
kommen,"
Marguerite wellte lii:mSgehen z die
Qual drohte z stark :x sie z werden,
allein der Beamte sagte: Bitte, ver
weilen Sie noch einen Augenblick,
Madame. Ihre Anwesenheit kömile
erforderlich werden."
Inzwischen sah dcr Kommissar die
Post durch, wclche anefchließlich Gc
fchäftsbricfc gebrach! hatte. Nur ein
Schreiben, das nicht von dem Brief
träger, fondern von einem Dicnstuiatiu
abgegeben worden war, wie der Portier
dem Beamten milgelheilt hatte,
machle eine Ausnahme. Es enthielt
folgende Worte :
Mein Herr I Ich mache ihn Ihnen
zum Geschenk: Sie können sich ge
legeullich damit eine Kugel durch den
Kopf sagen." Die Unterschrift lautete :
,v. Kcrunion."
Dieser Brief war augenscheinlich
eine höchst lebhafte Ueber raschung für
den Polizeikommissär. Er fragte Eol
livet : Kennen Sie die Adresse de
Herrn v. Kcrunion?"
Nicht auswendig, allein sie muß
zu unseren Geschäftsbüchern zu er
sehen fein."
Dann besorgen Sie sie mir, bitte,
Kommen Sie ober dann gleich wieder,
da,ich Sie noch nöthig haben werde."
- Jetzl wurde an die nach der Privat
Wohnung führende Thür des Kabinetts
gepocht, und auf das Herein" de
Kommissärs trat Handecoenr über die
Schwelle, nachdem er vorher kröstig
seine Füße abgewischt hatte.
Meine Herren, Madame," sagte
er, linkisch grüßend, ich bitte um
Vergebung, daß ich Sie inkommodiren
muß."
Der Kommissar machte ein möglichst
gutmüthiges Gesicht und sagte ganz
freundlich: Setzen Sie sich, Haude
coeur. Nun, waö haben Sie uns denn
zu er zählen?"
Ja, ich wollte eigentlich nicht zu
Ihnen, Herr Kommissär, und ich bin
noch ganz enlsetzt über das, was ich
eben gehört habe."
Sie wollten mit Herrn Beau
preault sprechen,"
Ja gewiß, weil ich ihm etwa zu
rückzuerstatten hatte, und das will ich
auch jetzt thun, denn ob er lebendig
oder todt ist, das ändert daran nichts."
lim was für eine Rückerstattung
handelt e sich denn?"
Nun, al man mich entließ, ver
langte ich natürlich meine Kaution zu
rück, Fiinstausend Franes sind für ihn
nichls für mich ein Vermögen. Ich
hatte fie mir von dem Baron v. Eham
berlol geliehen, bei dem ich nach dem
Kriege längere Zeil Forstwächtcr war,
Endlich aber hatte ich Herrn Beau
preault doch so weit, daß er mir heute
Nachmittag mein Geld zurückzugeben
versprach.. Damit er mir nun nicht
auskneiseri könne, schlich ich mich, wäh
rend cr nichl da war, in dies Zimmer
und verstecke mich dort hinler dem
Fenstervorhang."
Sind Sie lange hier geblieben'"
Fünf geschlagene Stunden es war
keine Kleinigkeit. Aber ich hatte mir
zugcschworen, nicht ohne mein Geld
fortzugehen, nnd so hielt ich denn tap
ser aus. Endlich kam Herr Beau
preault; allein da gab es zunächst eine
Auseinandersetzung mit einem, der
sogar seinen Revolver hervorholte, um
von ihm sein Geld herauszubekommen,
und dann kam die Reihe an mich. Um
mich lo zu werden, warf er mir ein
Päckchen Banknolcn hin, wie man
einem Hunde einen Knochen hin
wirft"
Ja, ich verstehe immer noch nicht,
was Sie dann jetzt hict wollen?"
Haudecoeur begann zu lachen, hörle
aber sofort auf, als er da blasse Ge
sicht Margncritas erblickte. O ich
bitte ut Entschuldigung, Madame,"
sagte er und wußte nun nicht, ob er
fortfahren dürfe. Erst als ihm De
langte ein Zeichen machte, hub er wie
der ou: Ich mußte darüber lachen,
Herr Kommissär, daß ich bei der Ge
legenheit leicht hätte ein gutes Geschäst
machen können. Der Herr hatte da
Packet Banknoten, das er mir hinwarf,
vorher nicht gezählt. Ich zählte e auch
nicht, sondern steckte e rasch ein und
machte, laß ich weg kam, so froh war
ich, daß ich mein Geld glücklich wieder
hatte. Erst zu Hause sah ich, daß ich
zehntausend statt fünftausend Francs
bekommen hatte."
Sie waren aber doch Kasscndiener
und sind also gewohnt, größere Sum
men in die Hände zu bekommen, Ta
hätte c Ihnen doch gleich ausfallen
müssen, baß Sie zu riel erhalten hat
ten." Da sagte ich auch zu meiner Frau
und den Kiiidern, al ich den Irrthum
gewalir wurde. Es erklärt sich da eben
nur durch meine große Freude, dc
Geld bekommen zu haben, um da? is
schon sehr besorgt gewesen war."
Und Sie sind nun gekommen"
Um die fünftausend Franes wieder
zu bringen, die mir nicht gehören,"
sagte Handecoeur einfach. Er zog die
Banknote au seiner Bricsraf nnd
legte sie auf den Schreibtisch. Zählen
Sie nach!" Dann setzte er sich wieder
hin.
Der Kommissär beobachtete ihn
scharf, aber er vermochte nicht die lei
seste Unruhe oder Verwirrung in fei
cm Benckmen :n acrrclcn.
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