,5AN. lös , . ü . . X.. J .""' .,,..,.,.. ,r M;. M t a ja. A es , Vr7il ... A, AOil. Um Ceben und Tod. fijjt aii6 dem I()iovbäiiM(ftIebcii. SPon W, .JtiiitcnVemiKif. Wie ichThierbändiger wurde.Gentte inen, wollen Sie Wissen!? Sehr einfach! Halte schon immer für Löwen, Ziger und solche Kruppzeng waZ über. . War mal 'ne Menagerie bei uns in Boston leine zehn Pferde hätten mich gehalten hin mußt' ich. Hab' da malS manche schöne Predigt und noch schönere eigenhändige Ermahnungen von meinem Alten besehen, bis er end lich merkte, daß der Trieb doch nicht uZzuhauen ging, und ich die Erlaub nib erhielt, als Futterjunge mit einer -Menagerie mitzugehen. 'n schweres Leben ift'Z Gentlemen, das kann ich Ihnen nur sagen. Viel Anstrengung und harte Arbeit, 'ne gute Portion Muth und Ausdauer gehören dazu, um so ein wildes Thier unterzu kriegen schlimmer kann'S selbst im Eheleben nicht hergehen beim Kampf darum, er commandirt beg your pardon, verheirathete Gentlemen. Ich selbst bin 'n Junggeselle geblieben. Also gut I War da bei demselben Di rektor schon an die drei Jahre, als eines schönen TageS ein Mr. Moreman, ein geborener Teutscher, bei unZ eintraf. Ein guter Ruf ging dem Burschen vor auS, aber was er mitbrachte, Übertraf alles Dagewesene. Er hatte sich eine recht smarte Gruppe schlimmster Bestien zusammendresfirt, mit denen er in der ungenirtesten Weise umsprang. Sag'S Euch, Gentlemen, '.uns allen stand daS Herz still, das erste Mal, wie er in den Käsig stieg; und daS will was sagen bei Leuten, die täglich in die Ver legenheit kommen, die Käfige der böse sten Raudthiere zu besuchen. Dawar doch aber immer nur eine, höchstens zwei von den Bestien drin. Moreman jedoch hatte zugleich drei Löwen, zwei colossale Königsthiere, zwei Grizzlybären, einen Eisbären, einen Leoparden, einen schwarzen Panther mid vier mächtige deutsche Toggen zu be dachten. Lächeln Sie nicht, Gentlemen, daß ich auch die anscheinend harmlosen Hunde mit nenne. Sag' Euch, '4 sind ganz gefährliche Racker darunter, und ich will jeder Zeit, wenn'S sein muß, zu 'nem fremden Löwen hinein, aber nie zu einer fremden Dogge. Na, Moreman wurde, wie ja vor auszusehen war, unsere great attrac tion! Das rief nun nicht etwa unsern Neid hervor, im Gegentheil, wir Alle freuten unS über feine wohlverdienten Erfolge. Und das kam so. Anfangs hatten Einige versucht, wie'S ja manche schlechte Scherzbolde giebt, ihm kurz vor der Vorstellung die Bestien 'n wenig wild zu machen. Moreman, der daS natürlich sofort bemerkt hatte, lachte nur dazu, trotz dem er an zwei Abenden, das sah man ihm an, furchtbar arbeiten mußte, um Herr zu bleiben. Nach diesem zweiten Abend lud er uns Alle zu sich ein. BiS dahin hatte noch keiner von uns 'ne Ahnung gehabt, daß Moreman ver heirathet sei. Ader sein Frauchen war ein so hüb fcheS jvngeS Tmg, so gut und zuvor kommend, daß sie unS Alle im Sturm gewann. Und wie das arme Ding nun im Laufe deS Abends von ihrer entsetzlichen Angst sprach, wenn sie ihren Mann im Käfig wußte, nun. Gentle men, in diesem Moment hat wohl jeder 'nen heiligen Schwur gethan, treu und fest zu Moreman zu stehen und zu seiner prächtigen Marh Gott segne sie! Mich speziell hatte der Teutsche sich ausgesucht, lym.v ihnix Prviemon zu helfen. Ich hielt, mitten drin stehend, die Springftangen für die Thiere, rollte die Fässer und kleinen Podeste zur Gruppenbildung herein und wa! der gleichen kleine Dienste mehr sind. Natürlich durfte ich mich nur hinein wagen, nachdem ich wochenlang vorher zusammen mit Moreman das Fütte rungSgeschäft besorgt. So war wieder ein Jahr vergangen, da kam ein Abend, Gentlemen, in Abend, den ich wohl nie im Leben der geffen werde. ES war gerade an meinem GeburtS tag! Ich wurde damals neunzehn alt. Moreman und Frau Mar? hatten mich überreich beschenkt, und glückselig ging ich in den Emu! Als unsere Nummer herankam, lasse ich die Thiere im Vorraum zusammen,. Moreman giebt mir da! gewohnte Zei r. Hinein mit der ganzen gemischten Gesellschaft! - Wohl fiel tS mir auf, daß unser einer Grizzlybär, d nebenbei einer der luftigsten, posftrlichften seiner Art war. heute als letzter hineintappte, wöbe, er noch den Versuch machte, mich zu kratzen. Ich verabreichte ihm noch schnell einen ausmunternden Jagdhied, dann schloß ich daS Gitter. SNknddkm batte Moreman die drei Löwen an ihren Plätzen feftzekeltet. auch dn Leopard lag schon an der Leine und ich sehe, wie n jetzt den P-nther festmacht. Im selben Augenblick steckt mir daS Blut! Ich will ihm wankend jufchreien tu spät! n Grizzlybär hat sich hinter ihn : geschlichen, hat ihochausgnichtet einen : furchtbaren Hieb gegen deS Bändigers Kopf gesUhrt und sich sofort auf den jählings Hinschlagenden gestürzt. Gleichzeitig packte ihn der andere Grizzly von der anderen Seite an der Kehle, während der Eisbär seine gewnl tigen Zähne in das Bein des Unglückli chen grub. Auch die beiden Tiger wollten sich aus den Wehrlosen werfen, doch die wackeren Doggen, die aus sie dressirt waren, hiel ten sie kraftvoll im Genick nieder. Eine unbeschreibliche Panik war im Publikum ausgedrochen : und, Gentle men, zu unserer Schande muß ich es gestehe, auch wir hatten momentan den Kopf verloren. Zwar zogen einige die Revolver, ja wie da schießen in diesen ringenden, fauchenden, tobenden, brüllenden Knäuel, unter dem unser armer More man lag? Da dringt eine Stimme an mein Ohr, eine todeZSngftliche, fast tonlose Stimme : Bob. o Bod! Rettet meinen Mann!" Einen raschen Blick werfe ich ihr zu, dann stehe ich schon drinnen. Und in diesem Moment, so unwahr scheinlich eS klingen mag, war ich eisern ruhig. Ich überlegte sogar, ohne auf die zor nig brummenden Grizzly zu achten, daß ich nur mit einer, allerdings stahldurch zogenen Reitpeitsche bewaffnet sei. Sollte ich nochmal zurück? Da flüsterte es hinter mir : Bob ! Heiliger Gott ! Sie zerflei schenihn!" Eine Wuth, eine wahre Berserkerwuth besüllt mich, da ist der hinterlistige Grizzly dicht vor mir. Warte, Du feige Kanaille !" brülle ich, und schlage ihm einen pfeifenden Durchzieher über die Augen. Gleichzeitig fasse ich den anderen im Genick und schleudere ihn zurück, wäh rend ein kräftiger Fußtritt Moreman auch von den Eisbären befreit. Gedankenschnell hatten die hinter mir die Situation erfaßt. Zwei wackere Burschen zogen zwischen meinen Beinen den schwer Verwundeten heraus, während ich rückwärts gehend, die Thiere im Auge behielt. Liebe ist nun 'mal ein Alles über den Haufen werfende Leidenschaft, und so kann ich'S der Frau Mary heute noch nicht mehr übel nehmen, daß sie mich ganz vergaß, und nur für Moreman Sorge trug. Beide haben freilich später nie ge wußt, was sie mir alles LiebeS und Gutes an den Augen absehen sollten. Gott segne Beide l Doch ich will weiter erzählen, Gentle men I Die Sache hatte mit dem Hinaus schaffen des Ueberfallenen noch lange nicht ihr Ende erreicht: denn drinnen zerfleischten sich die wüthenden Thiere gegenseitig. Hier galt schnelles Zugreifen, wenn Moreman, der Eigenthümer der theu ren Bestien war, nicht zum Bettler wer den sollte. Ich mußte also nochmals hinein. In der rechten die Peitsche, in der Linken den scharfen Stab, mit dem man den Prankenhieben der Thiere be gegnet, unternahm ich das Wagniß. Mit einigen Hieben jagte ich Alles, was lose herumlief, in die äußerste Ecke. Dann befreite ich die Löwen, einen nach dem andern, und trieb sie aus dem CircuS in den Vorraum, von wo sie so fort in EinzelkSfige gelassen wurden. Ebenso leicht glückte es mit dem Leo parden und dem Panther. Auch die Tiger und dir Eisbär, erstere immer von den Hunden bewacht, schlichen knurrend hinaus. Nur in die beiden Grizzly schien der Teufel gefahren zu sein. Wie auf Kommando richteten sich beide empor und drangen knurrend auf mich ein. Ich will'S gestehen, erst hab' ich über legt, od'S nicht bester fei, die beiden ruhig draußen zu lassen und mit schnei lem Sprunge hinter dai Gitter zu sal Viren. Aber da übermannte mich die nun, nennen wir'S Eitelkeit. Jetzt konnte ich zeigen, was ich bei Moreman gelernt. Zwei Tatzenhiebe fing ich mit dem Eisen ab; und dann arbeitete meine Peitsche, so lange ich noch ein bischen Kraft in den Armen hatte. Gründlich muß ja die Kur gewesen sein, denn als Meister Petz und Com pagnie durch das geöffnete Thor hin ausschlichen, schien keiner mehr Lust zu haben, 'nen ehrlichen Menschen anzu fallen. AIS Moreman nach vielen Wochen wieder auftreten konnte, hatte ich die Bestien schon wieder durch unermüd licheS Probiren so weit, daß er alle Produktionen mit ihnen fehlerlos zeigen konnte. So, Ventleman, bin ich Bändiger geworden ! faßlich. Novelle on . d e r g ?. Sie war häßlich zur Welt gekommen und hatte die Mutter bei ihrer Geburt verloren. Ein doppelte Unglück für dai bedsuernswerthe Kind. Tn Pater, dn Besitzer eine hübschen Vermögen war. hatte die Kleine sehr lieb, konnte sich indeß nur wenig um sie kümmern, da ihn seine Thätigkeit zu sehr in An sprach nahm. So wurde da Kind von dn Dienerschaft aufnpgen. wuchs heran, ohne schön zu werden, ja die Häß lichkeit trat bei ihm immer mehr zu Tage und man sprach ganz offen darüber in de Kinde Gegenwart. Und doch hatte Elaire so hieß die Kleine schönes Haar und große, ausdrucksvolle Augen, dabei hatte sie aber dicke Wangen, einen riefigen Kopf, eine gewölbte Stirn und einen großen Mund, der, wenn sie ihn öffnete, fast mit den Ohren in Berüh rung zu kommmen schien. Ihr Teint zeigte eine graue Farbe und nicht die ge ringste Frische. AIS sie ihr sechstes Jahr vollendet hatte, wollte der Vater sie in eine Pen fion schicken, doch sie bat ihn, daheim bleiben zu dürfen. Er engagirte ihr eine Erzieherin, Fräulein Juliette Durif, eine ausfallende Schönheit, moralisch sowohl wie physisch ohne Fehler. In dieser Zeit verlor Herr Leverrier eine Schwester. Sie war Wittwe und hinterließ einen Sohn, den er nach dem Tode seiner Mutter sosort an Kindes statt annahm. Dadurch schien sllr die kleine Häßliche eine neue Sonne auszugehen. Sie war dankbar für die Zärtlichkeit Fräulein Juliette'S und glücklich durch die Freund schaft des kleinen Justin. Das währte auch über jenen Tag hinaus, an dem Herr Leverrier Juliette bat, seinen Kin dern eine neue Mutter zu werden; selbst die Geburt eines KindeS veränderte nichts an der Liebe und Zuneigung der Madame Leverrier zu Claire. Dann kam ein Augenblick der Tren nung. ES war ein großer Schmerz für beide. Justin mußte aus's Gym nasium, und fte sahen sich fortan nur noch in den Ferien. Claire's Schwer muth wurde wieder hestiger und ver schlimmerte sich, je mehr ihre kleine Schwester Susanne heranwuchs, von der sie gehofft hatte, sie würde auch hüß lich werden, die aber ebenso wie ihre Mutter ausfallend schön wurde. Jahre vergingen. Justin hatte in der erwählten Laufbahn seinen Weg gemacht. Er hatte sich von jeher für Landwirthschast interesfirt und leitete nun bereits seit drei Jahren in Algier ein bedeutendes KolonisationS Unter nehmen. Susanne hatte ihr sechzehntes Lebens jähr erreicht, sie blühte in der vollen Frische ihrer Jugend, als Justin eines TageS seine Rückkehr ankündigte. Bei dieser Nachricht sprang das. fröhliche Mädchen lustig umher und war hoch, erfreut, als man ihr mittheilte, man werde zur Feier der Rückkehr des Vetters einen Ball veranstalten. Susanne's Freude zerriß Claire fast daS Herz. Der junge Mann kam und zeigte sich, wie er stets gewesen war, liebevoll und zärtlich, dann begrüßte er Madame Le verrier und erklärte er. daß Susanne ein reizendes, schöne?, junges Mädchen geworden wäre. O, wenn sie nicht da wäre." sagte sich die arme Häßliche, so hätte er sich an mich gewöhnt und hätte mich lieben können." Am Tage des BalleS weigerte sich Claire, trotz aller Bitten, die Ihrigen zu begleiten und sagte: Ich werde aus Euch warten." Am nächsten Tage sah sie bleich und entstellt auS. Trotzdem erschien sie zum Frühstück, bei welchem der Vater dem Vetter einige geschäftliche Fragen vor legte. Dann unterhielt man sich über dieses und jenes, und der Onkel fragte seinen Neffen unter Anderem auch, ob er auf dem Balle am gestrigen Abend die zukünftige Königin seines algerischen Reiche gefunden hätte. Warum nicht," versetzte der junge Mann. Nach dem Diner unternahmen Frau Leverrier und Justin eine kleine Prome nade im Garten, wo Susanne sich ihnen bald anschloß. Als auch Claire dem BoSkett zuschritt, in daS sie alle drei hatte treten sehen, vernahm sie. daß die Unterhaltung sehr lebhaft wurde, sie schlich näher heran und versteckte sich, um unbemerkt alles sehen und hören zu können. Susanne'S Geficht drückte eine unendliche Freude auS, und wenige Augenblicke darauf hörte Claire, wie ihn Schwester aus rief: DaS soll aber eine schöne Hochzeit werden, nicht wahr Mama?" Tann hing sie sich an Justin'S Arm und fuhr fort: Nun gieb mir aber auch einen Kuß, liebn Vetter, jetzt ist e ja gestattet." Claire entfloh. Als man begann sich über ihn Ab Wesenheit zu wundern, hörte man, daß die Migräne zugenommen und daS junge Mädchen sich zur Ruhe gelegt hatte. Die Unterhaltung am Abend drehte sich ausschließlich um Claire. die sich verzweifelt in ihrem Bette wälzte und in ohnmächtiger Wuth in die Kopfkiffen biß. Gegen Mitternacht hörte sie. daß Justin sich verabschiedete, und ihre Eifersucht steigerte sich bei dem Gedan ken an diesen, unglücklichen Familien Abend. Nachdem im Hause alles still geworden war, erhob sie sich und wandte sich dn Küche zu. In' Zimmer zu rückgekehrt, hielt sie in der einen Hand eine kleine Phiole. Ein Ankleidekabinet, defien Thüren meist geöffnet, kennte die Zimmer der beiden Schwestern; Claire betrat jetzt dieses Kadinet, um zu Susanne hinein zugehen, die mit geöffneten Augen da lag und an ihn Schweftn dachte, die, wie ihn Mutter ihr gesagt hatte. Justin dem Herzen liebte. Plötzlich bemerkte sie, wie Claire im mer näher kam und richtete sich auf. Bist Tu kränker?" fragte Su sänne. Ich werde sterben," versetzte Claire, doch vorher sollst Tu mich anhören." Sie sprach leise, ihre Worte klangen ie ein Stöhnen durch die Stille der !Nacht. Weil Tu geboren wurdest, habe ich gelitten," suhr sie fort, weil Tu schön bist, bin ich verachtet und vergessen worden. Begreifst Du jetzt, welche Leiden, welche Oualen ich erduldet habe? Deshalb werde ich sterben. Erst dann werde ich Ruhe finden, werde er löst sein ; doch wenn ich auch todt bin, so will ich doch nicht, daß Du Justin heirathest." Bist Du wahnsinnig, Claire !" rief Susanne, Justin denkt ja gar nicht an mich, er liebt mich nur wie eine Schwester." Du lügst, ich habe alles gehört ; er heirathet Dich, weil Du schön bist. . . . Rum Du sollst ebenso häßlich werden, wie ich, noch häßlicher, und er wird Dich nicht heirathen." Bei diesen Worten richtete Claire die Pistole auf ihre Schwester und spritzte gleichzeitig den Inhalt derselben aus, während Su sänne entsetzt, in der Meinung, ihre Schwester hätte den Verstand verloren, instinktiv das Gesicht mit den Händen bedeckt hatte. Sie stieß einen Schmerzensschrei aus; glücklicherweise war sie nur we nig getroffen, denn Claire's Hand wurde durch eine andere zurückgeschla gen. Madame Leverrier hatte ihre Töchter sprechen hören und war, in der An nähme, das Unwohlsein hätte sich bei. Claire verschlimmert, aufgestanden. Sie war gerade noch in dem Augen blicke gekommen, da jene den Inhalt der Flasche ihrer Schwester in'S Geficht gießen wollte. Unglückliche !" rief sie entsetzt, haft Du nicht bemerkt, Daß Justin Dich liebte, er ist ja nur gekom men, um bei Deinem Vater um Deine Hand anzuhalten !" Ein Schleier zerriß vor Claire's Augen ; also von ihr war die Rede ge Wesen, von ihrer Heirath mit Justin hat sie gesprochen. O warum habe ich das nicht ge wußt !" rief sie verzweifelt und stürzte zu Boden. Madame Leverrier hatte sie nicht zu halten vermocht ; das Unglück liche Mädchen starb eineStunde später unter entsetzlichen Qualm. Sl,na'FSchex. Der Sohn des verstorbenen Jay Gould, Howard, scheint entschloffen, mit einem Schlage alle bisherigen Extra vaganzen junger MillionücSsöhne in den Schatten zu stellen. DaS Diner, das Rodney Wanamaker sllr 40,000 in Paris gab, die Vollblutpferde, die sich der junge Hobart von Californien in Harvard kaufte, die Paläste, die sich Lord Rofeberry baute, nachdem er Hanna Rothschild geheirathet hatte sie können, was Kostspieligkeit anbetrifft, den Vergleich mit dem nicht aushalten, waS Howard Gould jetzt vor hat. Er will bei einer Gelegenheit mehr Geld ausgeben, als irgend einer der Borge nannten und weniger dasür aufzu weisen haben: weiter nichts, als einen Fächer, den er seiner Braut, der ehema ligen Schauspielerin, Frl. Katherine ClemmonS, schenken will. Frl. ClemmonS, im gewöhnlichen Leben als Viola Tayan bekannt, stammt aus Palo Afto, Cal., wo ihre Mutter noch heute lebt. Sie selbst wohnt in einem kleinen Apartcment, das mit al len möglichen Kinkerlitzchen ausgestat tet ist, die Howard Gould ihr aus allen Theilen der Welt zusammen gebracht hat. Der Fächer, von dem die Rede ist, wurde in Paris hergestellt, wo die ersten Künstler an ihm gearbeitet haben. ES ist ein Empire'Fächer, wie sie jetzt viel fach on Denen getragen werden, die sich einen solchen LuzuS gestatten kön nen. DaS Gestell ist von dünnem El fendein, doch hat daS mit den Kosten wenig zu thun. Eine der Fächerge mälde, daS sechs Zoll lang ist und on Bouguveau gemalt wurde, kostete allein 8. Der ganze Fächer ist daS Werk on acht der berühmtesten Künstler der Jetzt zeit. Tie Malerei befindet sich überall auf dem Elfenbein, jeder der Elfenbein ftäbe des Fächers ist (3 Zoll lang und kostete ungefähr $400. Am Griff ist jeder der Stöbe ge schnitzt, oben abgerundet. Dn Beschlag ist von Gold, das Ganze mit Diamanten übersäet. Tie Malereien find Copie'n berühm tn Gemälde: Die Schwerttänzerin," Breton'S .Fischermädchen.' Henner'S Magdalena", Perrault' Unschuld", Biffon' In Feffeln dn Liebe" u.s.w. Vier der Gemälde sind GenreBilder, vier haben die Liebe als Porwurf. Tn ganze Fächer kostet 100,000. Frl. ClemmonS kann sich also rühmen, den kostbarsten Toilettenartikel der Welt zu besitzen. An jedem Fächerstab hatte ein Bild haun einen vollen Monat zu schnitzen, abgesehen von den Handwerkern, die daS Elfenbein zuvor zu bleichen und zu poliren hatten. Tie Goldarbeiten und da Einsetzen von Edelsteinen gab eben falls den verschiedensten Leuten langen Zeit Beschäftigung, und schließlich de kamen noch! bedeutend Künstler wäh nnd dn stillen Jahreszeit einen lohnen den Austtaz. TaS ist auch Etwa. aS man nicht vnzeffen sollte. JÖI man fies) ein gutes Iir ver schaff,. Eine! Abends betrat ei feingekleide ter Herr eines der ersten Pariser Hotels, nahm an der Tafel Platz und bestellte ein feines Effen, da! er mit Kenner miene und dem Behagen des vollendeten Epikuräers verzehrte. AIS er daniit ziemlich zu Ende war, fuhr ein gefchlof jener Wagen vor der Thür deS Etadliffe menIS vor und ein sehr ernst drein blickender Herr erbat sich die Erlaubniß, die Räumlichkeiten zu sehen, weil er hier einen betrügerischen Banquier zu ertappen hoffte, den er, als Detektiv, verhaften solle. Natürlich wurde sei nem Wunsche entsprochen und kaum hatte er den Speisesaal betreten, als er auf den schwelgenden Gast hinwies und dem Wirthe zuflüsterte: Sie sehen, wir waren recht unterrichtet. Dort fitzt er. Um ihretwillen möchte ich jedes Aufsehen vermeiden. Melden Sie ge fälligst dem Herrn, sein Freund, Baron L., erwarte ihn draußen, um eine halbe Minute mit ihm zu sprechen." Nach Empfang dieser Mittheilung erhob sich der Feinschmecker sofort vom Tische und trat aus den Boulevard hinaus, wo er von dem vermeintlichen Detektiv in Empfang genommen und in den Wagen gesteckt wurde, der sofort davon fuhr. Am nächsten Tage wandte sich der Hote lier an die Polizei wegen Bezahlung deS gegen 60 Francs kostenden Diners für den betrügerischen Banquier. Hier wußte aber kein Mensch etwas, weder von diesem noch von der betreffenden Verhaftung. Die ganze Geschichte ent puppte sich als der wohlberechnete Kniff eines GaunerpaareS, das sich auf diese Weise gewiß abwechselnd ein billiges Diner verschaffte. Unterbrochen Vorlesung. In einem literarischen Cirkel, wie sie in den dreißiger Jahren in Berlin Mode waren und worin sich auch der ange sehene Kritiker Ludwig Rellstab befand, zog ein Mitglied, der als Dichterling berüchtigte Hofrath Neumann, plötzlich ein dickes Manuskript aus der Tasche und bat um die Erlaubniß, seine neue sten Gedichte vorlesen zu dürfen. Man hätte es ihm zwar gern abgeschlagen, allein das verbot die Höflichkeit, und so begann er zu lesen und laS, ohne auf zuhören. Endlich gestattete sich Rellstab im Namen der total abgespannten Zu Hörer die Bitte, es nun genug sein zu laffen. Widerwillig klappte der Hos rath sein Manuskript zu und fragte den Kritiker, was am Meisten seinen Beifall gefunden. O," meinte er lächelnd, daS kann ich Ihnen mit kurzen Wor ten sagen und glaube auch dabei ganz im Sinne der übrigen Anwesenden zu urtheilen : Das, was Sie nicht borge lesen haben !" Ei arabisches Sprichwort. Wer nichts weiß und weiß nicht, daß er nichts weiß, ist ein Thor meide ihn! Wer nichts weiß und weiß, daß er nichts weiß, ist bescheiden belehre ihn! Wer etnzaS weiß und weiß nicht, daß er etwas weiß, ist im Schlafe erwecke ihn! Wer etwas weiß und weiß, daß er etwas weiß, ist weife folge ihm!" Seine keitgerichte. Unteroffizier (die Namen der Rekru ten notirend): Wie heißen Sie?" - Erster Rekrut: Krebs!" Unteroffizier: Und Sie?" Zweiter Rekrut: Hecht!" Unteroffizier: Tonnerwetter, jetzt sollt' nur noch Einer von Euch Teufels kerlen SchweinSnierl" beißen, dann laufet mir' Wasser im Mund so zu samm', daß ich nimmer kommandiren könnt'!" Die hauxtsache.' Schuster: Ihren Bub' kann i' nit al Lehrjung' gebrauchen!" Frau: Aber warum denn nit?" Schufter: Weil er so kleine Ohren hat! Da müßt' i' ja 'ne Stund' da nach suchen, bis i' sie zur Hand hätt'?!" Billig verlangen. Richter: Wie alt, Zeugin?" Zeugin (alte Jungfer): Ich möchte bitten, vorher die Oeffentlichkeit auszu schlichen!" Eine genügt. Frau Profeffor (fingt): O. daß ich tausend Zungen hätte..." Professor : Um GztteSwillen !" . Moderne Romnnftudie. Junge Frau: ...Bitte, liebe Smmy. sage mir noch: wie bereitet man ein Omelette? Wie Tu weißt, schreibe ich eben einen neuen Roman und da kommt Omelette d'rin vor !" Srnngibuimg. Hausfrau: Wenn dn Metzger kom men sollt, so sagen Sie ihm. wir wür den nichts mehr bestellen, weil er gestern die Wurst nicht gebracht hat!" Köchin: .Das ist gut. Madame! Ich hab, auch schon Streit mit meinem Schatz deswegen gehabt!" ä So ist . Zos: Fräulein. Herr X. ist brau ßen!" Fräulein: Ich habe jktzt keine Zeit, da Buch ist so spannend!" Zose (neugierig): .Haben sie sich schon gekriegt?" Fräulein: Tumme Ting, würde ich dann noch weitnlesen?" IIiis dem Kafernhcf. Unterisfizier : Immer 'rin jegriffen in'S Eisen !, . That der Kerl so zimpcr lich und hat Hände wie Karl der Große I" Unteroffizier (zum Einjährigen, der eine falsche Wendung gemacht): ES ist doch merkwürdig, daß die Gclcheidt'ften immer die Dümmsten sind I" Beruhigend, , Herr: Meine Schmiegermutter muß mit dem Zuge fort, Kutscher also schnell!" Kutscher : Verlassen Sie sich darauf, ich werde fahren, als wenn'S meine eigene wür'!" Ne geadelt. Du, Frau, on jetzt an wird bei uns nur noch französisch ge sprachen !" Oui!" - WaS hast De gesagt?" licbeszweifel. ,., Heinrich, Du liebst mich nicht!" Wie kannst Tu das nur sage ! Ich habe Dich während der letzten 10 Minu ten SO mal geküßt !" Aber Heinrich, wenn Du mich wirklich liebtest, würdest Tu die Küffe nicht zählen!" Der ehrgeizige piccolo. ' 1. Gast : Wie kommt eS nur, daß Ihnen der Piccolo daS Bier stets so rasch bringt und mich läßt er so lange warten?!" 2. Gast : Ganz einfach ! Ich spreche ihn mit Sie" an !" Zwei Dnickfehler. Nach dem Diner führte der Commer zienrath seine Gäste in'S Freie, wo die selben zwanglos herum hungerten. Die Sänger wurden mit ApplmuS überschüttet. Dem kande entsprechend, Dame: Eine Reise in Lappland stellt sich wohl recht billig?" Nordlandsfahrer: Im Gegentheil, man verläppert dort eine Menge Geld." Line gute Mutter, A: ,-Na, waS machen Ihre Kin der?" A: Ich danke. Alles wohl ! Nur der kleine Paul hat unS viel Sorge gemacht er hätte sich nämlich beinahe mit Arsenik vergiftet. . Wissen Sie. ich kann dem süßen Jungen nun einmal Nichts abschlagen !" tzerz und Kops. Ein Weib, du armer'verliebter Trops, Es fitzt viel sester in deinem Kopf, Als du'S im Herzen je getragen ' DaS laß' dir von einem Keimte sagen. Willst enden du den LiebeStand, Ist'S leicht aus deinem Herzen verbannt, Doch aus dem Kopf mußt du dir' schlagen. I. Stettenheim. Uebertmmxft. Erster Zahnarzt (renommirend):- . . Und schmerzlos arbeite ich ! Fabelhaft ! Erst gestern ist mir wieder ein Patient beim Zahnziehen eingeschla fen !" Zweiter Zahnarzt : O, da sollten Sie mich nst 'mal sehen! Meine Kundinnen wollen sich während der Operation jetzt alle weil sie wegen des angenehmen Gefühls dabei stets ein so überaus freundliches Gesicht machen Photographiren lassen !" Unter guten Freundinnen, Aeltliche Jungfrau: Mein Ideal wäre ein Professor." Gute Freundin : Du hoffst, daß er vergißt nach Deinem Alter zu fragen?" Croft. Fräulein: Jetzt bin ich schon zwan zig Jahre alt, S ist schrecklich !" Herr: ,O, darum brauchen Sie noch nicht zu verzweifeln, Fräulein. . . meine Großmutter hat mit sechzig Jahren noch geheirathet !" Frech. Madame: Minna, daS ist aber doch ein bischen stark! Sie haben ja jede Woche einen andern Bräutigam !" Köchin: Ja. Madame, längn als eine Woche hält ja bei dem miserablen Essen hin keiner aus.", Schnell gemacht. Metzgersfrau (die inem Bettler einen alten Hut geschenkt hat): Ter Hut ist wohl etwas groß?" Bettln: ,O. daS macht nichts! (Greif, nach einer Wurst.) Wenn Sie nlauben, werde ich die hineinlegen, da paßt n schon!" In der Menagerie. Besucher: Segen Sie. Herr Tirek tor. ist der Elephant sehr klug?" Direktor: Gewiß! Ich hab ihm sogar beigebracht, in diesen Kasten hin ein Geldstück hineinzulegen .... Wol len Sie S 'mal Probiren? Geben Sie eine Mark her!" Der junge Mann gibt dem Direktor des Geldstück und dn Elephant führt dai besagte Kunststück aus. Besucher: .Da, ist wirklich sehr hübsch!. . . . Jetzt soll er mir abn da! Geld wiedn geben!" Tirettor: .Bebaun, miir Herr, da hab ich ihm noch nicht beibringen können!"