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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (March 18, 1897)
CV ,av Die fiere. 91oi)tUfiU von OTnutice Bouchet, Utbcrfcijl von Ilse Ludwig, Ia5 Pferd, welche, geleitet von sei nem Herrn, die tiefe Finsterniß durch drang, blieb plötzlich stehen und derwei gerte den Gehorsam.' Jose l Sasser richtete sich in dem Wägelchen auf und hieb mehrere Male auf da Thier ein, doch vergebens. Tann stieg er herunter und gewahrte quer Über die Straße hin gestreckt eine anscheinend todte Frau. Zitternd vor Furcht hing er seine Laterne vom Wagen und beugte sich abermals über das leblose Wesen auf dem Weg. Augenblicklich erkannte er das alte welke Geficht, das spitze Kinn, die Hakennase und die grauen Locken der He. Seine Angst wuchs, denn er erinnerte sich, daß ihr Anblick allein schon hinreichen sollte, um den Leuten Unglück zu dringen. Ein Mann war ihr eine Abends auf der nämlichen Straße begegnet, vielleicht sogar an derselben Stelle; er starb beim Nach hausekommen. Drei junge Mädchen die eS verächtlich abgelehnt hatten, ihr Nadeln abzukaufen, die sie bettelnd im Lande umhertrug, konnten seit dieser Zeit nicht mehr nähen. Regelmäßig brachen ihre Nähnadeln, einer nach der anderen; man hatte die Hexe gehörig bitten müssen, biS sie das eine Mädchen wenigstens von dem Zauber befreite, die zwei' anderen gaben das Nähen auf. Alle diese Geschichten fuhren Jose blitz, gleich durch den Kopf und sein Unglück schien ihm ungeheuerlich. TaS Ein zige, wonach er strebte, schien ihm durch diese Begegnung unrettbar verloren, jede Hoffnung vergebens, niemals konnte Angela Mahe die Seine werden; er liebte die Gleichgültige so sehr, jetzt war er sicher, die verwänschte Alte würde ihm Unglück bringen. Jose betrachtete sie bei hem schwachen Licht seiner Laterne. Ihre Augen wa ren aescklossen. der Mund halb offen. und ihre gekrümmten Finger hielten noch ein paar Holzäste umklammert, der Rest des Bündels lag im Staub und rankte sich wie ein Knäuel schwarzer Schlangen um ihren Körper. Auf seinen kräftigen Armen trug er sie wie eine Feder und schwang sich auf das Wägelchen hinauf. Sie war nicht todt, denn er hatte sie seufzen und stöh nen hören. Er raffte auch das Bündel zusammen, und jetzt, nachdem er seiner NNickt Genüae gethan, laubte er Nichts mehr vom Bösen befürchten zu müssen. Bei den ersten Stößen des Fuhrwerks erwachte die Sere. setzte sich aus und d, gann zu reden. Jose gab zitternd dem Nkerd die üael. .Komm' näher. Kleiner, daß ich Dich sehen kann!" AIS sie ihn ganz nahe vor ihren im Dunkeln leuchtenden Augen hatte und Jose sogar mit den Fingern in die Wange gekniffen, sagte sie: Oh, Du bist'S, Jose, bist ein braver Bursch! Seuszend sank sie zurück und er fing an, zu fürchten, daß sie vor Hunger, Kälte und Altersschwäche sterben werde. Er spornte wieder sein Pferd an und war in kurzer Zeit vor der Hütte der Hexe. Im Nu befindet sich die Alte auf ihrem Lager vor der geuernei, und das Reisigbündel, dürre Blätter, das Strob vom Wagen, alles brannte in hellen Flammen empor. Er suchte den Kocktovf und machte Waffer kochend, tiefer greift er und fördert endlich die Schnappsflasche und aus einer Schub lade zwei Stücke Zucker zu Tage: ein parkender Grog wiro georau,. Hier, trinkt das einmal!" Die Heze schluckte das kochende Ge, tränk und wurde sofort munter. Leb. haft schauten die Augen aus dem sich röthenden Gesicht. Wartet noch." sagte Jose. r verschmand für einen Augenblick, holte die Bretter von seinem Wagen und warf das Ganze m s geuer. .So." saate er. .das gibt Wärme, Du Alte griff nach der Hand des Burschen. Im Scheine der großen Flamme, die da? Zimmer erhellte, fuhr sie mit ihren knöchernen Fingern über die Linien aus lemer tmnonaqe. .Tu wir lana leben." sprach sie. .Tu wirft glücklich werden, wie Tu eS verdienst!" -Aengftlich und athemloS kauerte Jose sich nieder, um den ,u aoren. Hol' mir meine Kart, die dort im Kasten Hegen'. Tu Alte breitete sie auS. .Eine Blonde, hübsch' .Angele!" seufzte der Liebende. Die Alte schien eS nicht zu hören. Sie wußte ja genügend, was sich die Leute erzählten. ,Tu wirk Nrüfunaen bestehen müs sen. he Tu sie bekommst, doch wird e? Tir gelingen. Jetzt gehe. Kleiner, und sag' Niemandem etwas. Halt, noch uns!" Jose horchte ganz überwältigt vor Ehrsurcht. Sie fuhr fort: nächsten Sonntag gehst Tu um neun Uhr Morgen? auf die Strafe nach ßhateauneuf zwischen den zwn Minien. Tu häafl drei EicdenblStter auf Teinem Hut. Um Pvn Ubr mußt T wieder dort snn mit einer uqwnzenvluia am ftui. m Abend wir Tu an dem nuzioeg dnn. der ihn von Tir der langt, eine Strauß Haidekraut geben, ttelchen Tu unter Teinn Blouse versteckt hülst. Leb ohl, ikintk. wrac- Ei, rhob sich in wenig schwankend und schloß selbst die Thür hinter Jose. nachdem sie ihm nochmals mit dem Zeige singer Schweigen empfohlen hatte. Lange vor der bestimmten Stunde war Jose an Ort und Stelle. Was würde er zu sehen bekommen? Was sollte er an diesem Sonntag Morgen erfahren? Er überzeugte sich, daß die drei Eichenblätter noch in seinem Hut band staken und nicht vom Wind hin, weggeführt werden konnten. Er schritt auf einer Seite der Straße, daß Jeder mann sie bemerken konnte. Die Landleute wanderten vorüber zur Kirche. Er sagte Marie Anne guten Tag, die schüchtern, gesenkten Blickes, mit ihrem dicken Buch in der Hand an ihm vorüber schritt. Er lächelte Rose zu, die er so oft im Tanze geschwungen. Claire, Marie Louise, die kleine Leone, alle seine Bekannten folgten. Doch plötzlich schlug sein Herz so stark, daß er weder zu sprechen, noch zu lächeln vermochte, Angele kam, und dieses Wal war sie 3, die ihn anlächelte, zum ersten Mal. Andere Mädchen er schienen, die letzten eiliger, da die Glocken stimmen mahnten. Als die Straße wieder vereinsamt dalag, kehrte Jose langsam grübelnd in'S elterliche HauS zurück. Um zwei Uhr war er auf seinem Posten, jetzt mit dem kleinen weißen träumen am vut. Die nämlichen Leute gingen den Weg zur Vesper; alle heiratsfähigen Mädchen, die unter ein ander über ihn zu spotten schienen und meinten, er habe sich seit der Begegnung wohl nicht vom Fleck gerührt. Wen erwarte Du denn, In er frug ein Alter. warte eoen aus jemand." Im selben Augenblick kam die schöne Angele, die weder lachte, noch spottete, wie er gefürchtet, fei, die ihn Mäher mit Verachtung behandelt, gönnte ihm einen freundlichen Gruß. , Ja. sie allein war eben o gut, als. schön, anders wie die Uebrigen in weißen stauben und seidenen Schurzen. Der Tag dünkte rym endlos, mm Abend stand er am Kreuzwege. Der schöne Strauß von rosa Haidekraut blieb unter seiner Blouse verborgen. Dunkler und dunkler wurde eS. Schon lange waren die Häuser geschloffen wor den; die Lichtstrahlen, welche aus den niederen Fenstern brachen, verlöschten fast zu gleicher Zeit. Die braunen Dächer streckten sich zu Füßen des alten KirchthurmS, der wie ein Hirte über ihnen Wache hielt. Es mochte acht Uhr sein, eine unge wohnte Stunde zum Spazierengehen. Auf einmal meinte Jose Schatten aus dem Dunkel auftauchen zu ehen. Er war ein starker Mann und doch beschlich ihn die Furcht, als er Angele und ihre Mutter erkannte. Die energv sche Mutter, welche er niemals mu reden wagte, schritt auf ihn zu und schaute ihm in S Gesicht. Du bist's, Jose ! Was thust Du da?" .Ich gehe spazieren !" WaS verbirgst Tu denn da unter Deiner Blouse?" Einen Strauß." .Gieb mir ihn !" Er reichte ihr den Strauß, welchen du Alte voll llederra chung betrachtete, Er wagte nicht, die Augen zu dem Stern seines Herzens zu erheben, zu der blonden Angele, die sich schüchtern an du Mutter schmiegte. Diese tagte lu, benswllrdig : ..Komm', begleite uns !" So führte er sie in ihr HauS, das nahe dem seinen lag; ängstlich über schritt er die Schwelle, denn der Vater war anwesend und saß trinkend vor einer Kerze, doch verwandelte sich sein Zögern in helles Staunen. Er wurde empfangen wie der heimgekehrte Sohn, Vater Mahe stieß mit ihm an : Auf Deine Gesundheit, mein Junge, und auf die der le Saffec'S tüchtige Leute Tu mußt öfter kommen." Mutter Mahe unterstützte die Ernto düng. Angele drückte Jose so warm die Hand, da er wie im Traum wegging. Welcher Zauber konnte das Herz der Geliebten derart verwandelt haben? Einen Monat später fand die Hoch zeit statt. ES geht rasch, wenn man reich ist. Tu beiden jungen Leute schienen auch wie geschossen für einan der ; Jedermann billigte die Wahl. Am Hochzeitstage umarmte Mutter Mahe den Schwiegersohn und flüsterte ihm in'S Ohr : ''.ES war mir vorbergesagt worden, daß der Mann, den ich vor dem Kreuz weg finden und der mir einen Strauß Haidekraut geben werde, meine Tochter heirathen müsse. Tu siehst, so ist eS auch gekommen. Ta mir zu gleicher Zeit auch versichert worden ist. Tu würdest sie sehr glücklich machen, so will ich Tir einen Kuß geben. Bist ein bra ver Junge....' Jose begriff die Lift der Here. In tiefer Tankbarkeit gelobte er sich inner lich, daß die arme, verlassene Frau für ihre letzten Tage Liebe und Pflege fin den solle. Während Flöte und Geige zum Tanz erklangen, sagte Angele zu Jose : Eine Weissagerin hat meine ganze Zukunft auS meiner Hand gelesen." Sie wies ihre kleine Hand, an der ein Goldreif glänzte. .Tie Weissagerin hat mir gesagt: Tu wirft einem Mann begegnen, der drei Eichenblätter am Hut trägt ; er ist ein Starker, muthig. offen Kopf, gu KS Herz. Tu mußt ihn lieben.' Angel zeigte zwei sich kreuzende Li nien auf ihrer Handfläche und fuhr lachend fort: Das ist die Buchweizenblüthe. Die Wahrsagerin hat gesagt: Der Erste, den Du mit einem solchen Strauß sehen wirft, ist Dein zukünftiger Gatte. Er wird Glück und Leben für Dich bedeu ten." Anaele erhob die Augen zu Jose, sie wurde roth unter der großen Haube und frug, während ihre Hände in den Taschen ihrer seidenen Schürze er schwanden: m ' wahr. 30 e, da Tu mq liev haben wirft, und daß wir glücklich sein werden?" Statt ieder Antwort drückte er sie unter heißen Küffen gegen seine breite Bruft. . Du Here" aber fand sllr ihre letzten Tage Liebe und Pflege. Die Zahnschmerzen des Sul tans. Humoreske von George PerdoS. Entsetzen herrschte am ganzen Hose; der Großsultan halte Zahnschmerzen! Ganz Tidit war in Trauer, der Groß Vezier war, da er den Erhabenen nicht zu trösten vermochte, in Ungnade der fallen, und die schöne Nurmahal, die Favoritin des Sultans, hatte derselbe zum Tode verurtheilt, weil sie ihm bei'm Küssen die Schmerzen vermehrt. Da ließ sich der Großvezier abermals melden; er hatte eine Idee. .Erhabener Herr!" sprach er, laß im ganzen Lande bekannt machen, daß, wenn irgend Einer Deinen Zahnschmerz heilt, er eine große Schaafheerde erhal ten und Gouverneur der Nordprovinzen werden soll. Doch wenn es ihm nicht gelingt, so soll er eines schrecklichen Todes sterben!" Der Großsultan trocknete seine TM nen, hielt die eine Hand an die Backe, streckte die andere nach dem Vezier aus und sagte: ..Du bitt pro, on ch begna, digt. Wir wollen Dein Mittel pro, biren lasset einen Aufruf ergehen, und laßt mich m Ruhe!" Arung der Schöne war ein Schäfer der Berge, und sein Vater, der alte Zebe, war vor ihm Schäfer gewe en, Alle Mädchen waren in Arung verliebt, jedoch er erwiderte ihre Zuneigung nicht. Eines TageS ereignete eS sich, daß der alte Zebe, Arung s Bater, krank wurde, und zwar bestand seine Krankheit in einem heftigen Zahnschmerz. Arung saß auf seiner Matte und dachte über nn Heilmittel nach. Wenn ich in meiner Heerde einen kranken Hammel habe, was thue ich dann? Ich merze ihn aus. Warum sollte ich dasselbe nicht mit dem Zahne meines BaterS thun?" Und Arung band seinen Vater mit Weidenruthen an die Erde, nahm zwei Kieselsteine und schlug den bösen Zahn heraus. , Nurmahal, die Schöne der Schönen, ward vor den Großsultan geführt und sagte ihm vor ihrer, Hinrichtung das letzte Lebewohl. Als sie in die Halle des Palastes eintrat, ging ein Jüng, ling im Schäferkleid an ihr vorüber, Er war hübsch und kräftig, und die Favoritin betrachtete ihn mit Bewunde rung. Der Schäfer war Niemand anders, als Arung. Sie sahen ftch an und liebten sich auf den ersten Blick. Du sagst, Du kannst mich heilen, sagte der Großsullan zu Arung, dem Sohne Zebe s. Ja, erhabener Herr !" versetzte der kühne Jüngling, doch zu diesem Zweck muß ich allein mit Dir sein und Du mußt Dich an Händen und Füßen bin, den lassen. Außerdem verlange ich an Stelle des Gouverneursposten das schöne Mädchen, das ich hier erblickt habe. .Dein Wunsch sei gewährt," versetzte der Großsullan, .Tu kannst das Ma chen nehmen, ich will sie nur loS wer, den, so oder so. Nun, mein geliebten Unterthanen, laßt mich mit diesem Jüngling allein. Junge: Freund, Du kannst mit Deiner Kur beginnen ; doch wisse, wenn eS Tir nicht gelingt, mich zu heilen, dann erwarten Dich Tod und Qualen." Arung biß die Zähne zusammen. Der Großsultan wurde an Händen und Füßen gebunden, und damit der Monarch nicht schreien tonnte, war Arung vorsichtig genug, ihn zu knebeln. Tann begann das gefährliche Erven ment. Seine Majestät versuchte ver geblich, die Bande zu lockern, doch ge lang es ihm nicht, und so konnte ihm Arung den losen Zahn aufschlagen, In demselben Moment aber nahm er auch den Knebel von dem Munde des Monarchen, und dieser fing wie in Wahnsinniger an zu schreien. Sofort füllte sich die Halle mit Wach, tein und Höftingen, unter denen sich auch der Vezier und Nurmahal befan den. Ein Blick genügte. Sie fanden ihren Herrschn an der Erde fefigebun den und seine erhabenen Lippen mit Blut bedeckt. Mit einem Sa, stürzten sich all auf den jungen Schäfer, wöh rend der Vezier niederfniet und fragte : .Erhabener Herr I Zu welcher Strafe sollen wir diesen jungen Mann verdam men?" .öfter ihn lebendig!" stöhnte der Großsultan. Der Scheiterhaufen brannte im Hose des Tempels, blaß und zitternd stand dai Opfer bn den Flammen. Ter Großvezier war bereit, das Zeichen zur Hinrichtung zu geben. Doch dieses Zeichen kam nicht I Denn athemloS kam Nurmahal in den Tem pel gelaufen und hielt ein Pergament in ihrer zitternden Hand. ES war eine Botschaft auS dem Palast des Sultans. Der Vezier räusperte sich und las mit lauter Stimme : Meinem würdigen Diener und Vezier meinen Gruß. Elender Schurke, Tu bist mit dem jungen Bauern zu schnell verfahren. Ich habe den Schmerz, den er mir unbewußt bereitet, überstanden und der entsetzliche Schmerz hat voll ständig ausgehört. Laß ihn frei und führe ihn mir vor, daß ich ihm seine Belohnung geben kann." Die Ketten wurden Arung abgenom men, er war frei. Dann wurde er mit Pauken und Trompeten vor den Sultan geführt, der, ein weißes Tuch um den Kopf, auf seinem Thron von Gold und Cedernholz saß. .Arung, Sohn ZebeS," sagte der erhabene Herr, Du haft Dein Verspre chen erfüllt. Daher proklamire ich Deine Vermählung mit Nurmahal, der Schönsten der Schönen. Ich habe ge sprachen." So wurde Arung, der Sohn Zebe S, ein großer Mann und der Stamm vater aller Zahnärzte von jenem Tage bis auf den heutigen. Bauernhochzeiten in KastclrutI,. Da? große Bergdorf Kastelruth am Fuße des Schiern über dem steilen Ge lände des inneren Eisakthales war am 9. Februar der Schauplatz einer großen bäuerlichen Festlichkeit, zu der auch zahl reiche Gäste aus dem nachbarlichen Thale Gröden, serner aus Bozen, GrieS. M ran und anderen Orten herbeigekommen waren. Nach alter Sitte wurden am genannten Tage in Kastelruth nicht we niqer als sieden Bauernhochzeiten ge feiert, wovon drei, nämlich jene des Heißbückdauers in Seis, des Stungger, bauerS im Dorf mit besonderem Ge, prönge verbunden waren. Alle Hoch, zeitsgäste erschienen in der alten Kastei, ruther Festtracht; der Einzug des Heiß, bäckbauerns in Kastelruth bestand auS 2i Schlitten, u von einem reichgeschirr, ten und mit Federbüschen geschmückten feurigen Pserde gezogen. Du Schltt, teneinsahrten erfolgten mit der Be grüßung seitens der Musikkapelle von Kastelruth an der Dorfgrenze unter lu stigen Hochzeitsweifen, und boten ein ungemein buntes und malerisches Bild echten Tiroler Volkslebens. Du Braut, paar zogen mit Musikbegleitung im festlichen Hochzeitszuge zur Trauung in die Pfarrkirche von Kastelruth, die prächtigeAItarbllder von PauIDefchwan, den schmücken. Nach der Trauung ver, ließ jedeS Paar mit den Trauzeugen, Kranziungfern und Hochzeitsckäften, abermals an der Kirchmpforte mit Musik abgeholt und in der nämlichen Reihenfolge wie beim Einzug, die Kirche. TaS Hochzeitsmahl im Lamm" deS He,rn PoftmeifterS Peter Mahregger begann um zwölf Uhr Mittags und en digte erst am späten Abende, da um 3 Uhr Nachmittags der zweite Theil der Hochzeitsgäfte, du sogenannten Ma, rendLeute" kamen, und zwar sömmt, lich in Hemdärmeln, und sich zum Mahle niedersetzten. Für diese Kaftelruther Hochzeitstafel mußten ihr Leben hin, opfern: ein Ochse, ein Schwein, vier Kälber und 14 Hasen. Die Zahl der Knödel, die aufgetischt worden sind, de, trägt fünfhundert. Eine magnetisch Insel. TaS Märchen vom Magnetberg, der aus Schiffe, die in seine Nähe kamen, eine unwiderstehliche Anziehung ausübte, hat ein Seitenstück in der Wirtlichkeit gefunden, und sogar ganz in der Nähe von Deutschland. Die bekannte Insel Bornholm, in der Oftsee gelegen und zu Dänemark gehörig, ist nämlich als ein großer Magnet zu betrachten. Wenn auch die Kraft dieses Magneten nicht so weit geht, daß er, wie von dem mar chenhaften Magnetenberg erzählt wurde, die Nägel aus den Schiffen herauszog, so kann der Magnetismus, den das Ge, ftein der Insel besitzt, den Schiffen doch in anderer Weise recht unangenehm wer, den. Der Lauf der Schiffe wird mit Hilf der Kompaßnadel geregelt und auf den Kompaßmagneten übt die Insel Bornholm einen solchen Einfluß auS, daß immerhin eine bedenkliche Abwei, chung von dem gewünschten KurS die Folge sein kann. Die! ist um so her möglich, als die Wirkung dieser magne, tischen Insel sich noch in der Entfernung von 15 Kilometer bemerlllch macht Auch eine vor Bornholm befindliche Felsbank besteht aus derselben magneti, schen Substanz. So interessant auch diese Erscheinung ist, so macht sie doch die größte Aufmerksamkeit der Schiffs führer nöthig, die in die Gegend von Bornholm kommen. Schrecklich Sirkussc. 3u Binninobam (Eitalandl reianek sich kürzlich ine schreckliche Scene in ei tiern hartiaeti arocen KirkuS. Der Lö wenböndiger befahl den Anwärtern, eine Löwin aus ihrem Käfig herauszu lassen, um mit derselben im Erercirköfig Ukbunaen vonunebmen. VlöSlich er losch das .elektrisch Licht. Du Wörter ließen vor Schrel du Thür des üngs fallen und die Löwin stürzt sich in der vollständigen Dunkelheit mitten in den Zuschauerraum. Unbeschreiblich Panik. Tu Löwin lief zum Glück zu den nahen Stallungen, sprang inm dortiren Pferd aus den Rücken und zerflelschle es. TaS arme Thier gab laute Schmer zenslaute; die übrigen Pferde rissen sich loS und sprangen in den SirkuSraum. Als eS wieder hell wurde, hatt die Löwin das Pferd getödtet und war am Fraße desselben begriffen. Der Bü. diger sprang hinzu und schoß der Löwin zwei Flintenkugeln in den Kopf. Sie blieb zur Stelle todt. Einem Wärter, der sich während der unbeschreiblichen Schreckensscene allzu nahe einem Käsig näherte, wurde eine Schulter vom Löwen abgeriffen. Ein Elephant stürzte gleich falls in den Raum, wurde jedoch wieder auf seinen Platz gebracht, ohne daß er Jemanden in eib zusllgie. Di fälschte Schlang. Man berichtet auS London: Dem Fälscher ist heutzutage auch gar nichts heilig oder zu gefährlich. DaS haben soeben die Behörden deS Zoologischen GartenS zu ihrem Schaden ersaynn müffen. Im heißen Afrika lebt eine äußerst gefährliche Giftschlange, genannt Hornschlange. Sie hat ihren Namen von dem hornartigen, schuppigen AuS wuchs, den die meisten Exemplare der SpezieS über den Augen tragen. Da die nicht gehörnten Exemplare weniger geschätzt werden, ist ein einheimischer Schlnngenfänger aus die chlaue Idee gekommen, ihnen künstliche Hörner zu geben, wozu er die Spitze von Igel stacheln wählte. Ten Kopf der giftigen Schlange zu halten, zwei Einschnitte in ibre Haut zu machen und die künstlichen Hörner einzuführen, muß eine sehr Iitziiche Operation ein. Sie ist dem Manne aber doch so gut gelungen, daß die gelehrten Herren der hiesigne zoolo, zischen Gesellschaft aus seinen Schmiw bei hereingefallen find. Eine GeschZfkftau. Wirthin: Schau, Seppl, der Herr PostVerwalter fitzt da bei uns jedtn Tag und mim eine Man Bier nach der an, deren. Da möchten wir uns schon 'mal revanchire. Du mußt schon 'mal auf die Post geh'n und mußt ihm a paar Briesmarkeln abkaufen!" ffl weh l Sie klagen über schlechte ?eschäste, Herr Doktor! Vergangenes Jahr hat ten Sie doch noch eine ausgezeichnete Praxis!" Ja, da lebten meine Patienten noch alle!" Berechtigter Grund. Dame: Hoffentlich giebt'S kein Un neütUr keine Mäuse!" Hausverwalter: I bewahre! Die zuletzt drinnen gewohnt, halten ja sei ber nichts zu beißen!" Ein sicheres Zeichen. Tochter: Mamachen! Paß 'mal auf, morgen wird gewiß Lieutenant Müller kommen, um meine Hand anzu halten!" Mutter: Gott fei Dank! Hat er sich Dir endlich erklärt?" Tochter: Nein, das nicht, aber Nachbars Käthe sagt mir, er hätte sich bei ihrem Vater soeben nach unseren Verhältnissen erkundigt!" Reingefallen. Professor: Können Sie mir etwas über du Funktionen der Milz sagen; Cand. med.: Die Milz ja ich wußt eS ganz genau, aber mir ift eS wieder entfallen!" Professor: Sie Unglücksmensch Sie wußten eS ganz genau und 'S ist Ihnen wieder entfallen sehen Sie, das war die befte Gelegenheit für Si. sich inen Namen zu machen denn wir all wissen es noch nicht!" Bescheidet, Onkel (auf Besuch gekommen): Hör', lieber Neffe, wie Tu trinken kannst! DaS läuft ja nur so die Kehle hinunter. DaS muß ja viel Geld kosten!" Neffe IZtudentl: Nun kiek Tn doch selbst, und wie manchen ungerech nn Bnes hast Du mir schon deshalb ge schrieben!" Guter Rath. Elschen: .Ach, Martin, ich wünschte, ich hätte zehn Pfennig, dann könnte ich mir Chokolade kaufen." Martin: .Geh' zu Mama und stelle in paar recht dumme Fragen an fie; dann giebt fie Dir gewiß zehn Pfennig, um Dich los zu werden." Zerstreut. Auf wen warten Tie denn, Herr Professor?" Auf min Frau!" Abr Si find ja noch ledig So? Hm. dann muß ich vergan gen Nacht lebhaft geträumt haben. Ich führte fi in diesen Laden, und dann sagte fie, ich sollt sie daselbst ab holen.' Schlauberger. H, Nachbar, mer han Schwin ae schlacht'. da kann mer vor Fett nich ge fraß!" .No. was bette denn dermit ae macht?" Ho, mer han S doch gefragen!' Schadenfroh. Er: ...Tu kaaft dock, dai ick hr Roman furchtbar gelangweilt hab und willft ihn dennoch Deiner Freundin leihen!?' Sie: Tie soll ihn nur auch lesen!" 1 Vn Erfinder. Erste Dame : .WaS ist denn der Herr Krüger eigentlich, der dort hinten fitzt?" . . Zweite : Der ist Ersinder r Erste : .So, was erfindet er denn?" Zweite : Jeden Tag ein neue Aus rede, warum er meinem Mann die fünfhundert Dollars nicht bezahlt, die er geborgt hat." , Zwecklos. Richter: Aber weshalb gaben Sie denn das gefundene Portemonnaie nicht auf der Polizei ab?" Angeklagter: ES war schon sehr spät am Abend." Richter: Und am nächsten Mor gen?" Angeklagter: War nischt mehr d'rin, Herr Richter." Ein Zeitmtz. Fritzchen, haft Du auch Deine Schul arbeiten gemacht?" Ja !" Alle?" Aber natürlich !" Auch recht sorgfältig?" Ach. Mama. Du machst mich ja ganz nervös mit dem vielen Fra gen !" Alles Seschäft. Buchhalter: .Soll ich der Firma Junge & Müller günstigere Konditio nen einräumen, wenn der junge Herr Müller Ihr Schwiegersohn geworden?" Prinzipal: 3m Gegentheil, mein Lieder I Wir müssen trachten, die zwan zigtausend Mark Mitgift, die er be kommt, nach und nach wieder heraus zuschlagen !" Backfisch Schätzung. Fräulein Amalie, die Rose, die Sie tragen, hat Ihnen gewiß der Herr Major geschenkt?" O nein! Viel höher!" Wer denn?" Der Herr Lieutenant!" Rasernhofblüche. Unterossizier (zu einem Soldaten, dem vom Nasendluten ein Blutströpf chen am Kinn hängt): Krause, wischen Sie den Schauerroman aus Ihrem Geficht!" Line gute jrenndin. Bräutigam: Nun, mein Liebchen, wem schicken wir denn eigentlich unsere Verlobungsanzeige zuerst?" Braut: Meiner Freundin Paula die ärgert sich am meisten !" Boshafte Zustimmung. ..Mit Ihrer Gemüthlichkeit, Herr Doctor, kommen Sie hier nicht durch! Besonders die Töchter des Generals sehen sehr au f Etiquette!" Na das ist bei so alten Jahr gingen vollkommen berechtigt !" , Poliere Bildung. Verwalter : Der Steinhofbauer hat seiner Toni wohl eine feine E r z i e hung gegeben?" Bauer : DbS will i' meina da Madel hat sogar Nerven!" wenn! Junger Kaufmann (als er in seine erste bezahlte Stellung kommt): So, jetzt wird geheirathet jetzt kann ich eine Frau ernähren wenn sie Geld hat!" Schnell geholfen. Wie unangenehm is mer's, daß mei' Frau iS links!.. Weißt De mer nichts dagegen?" Kauf' ihr e' recht großen Brillant an de rechte Hand !" Der Zunggeselle. Vor langen, langen Jahren, Zu seiner Jugendzeit, Ging oft er, zu erwählen Sich eine holde Maid. Doch keine auf der Erden Hielt er für gut genug; Er wollte ja nur freien Nach feines Herzens Zug. So hat vom Zug des Herzens Er manches Jahr geträumt, Hat über all dem Warten Zuletzt den Zug versäumt. R. W. Bl5haft. Erster Studiosus: Tu, der Vater meiner Braut ist Taxator im Leih HauS!" Zweiter StudiowS: Na, da weißer wenigstens, waS Tu haft!" ?lbaewinkt. Sie: .Tu, Emil, mir hat heut Nacht geträumt. Tu hättest mir inen prächtigen Schmuck geschenkt." Er: .Na. so was würd mir nicht im Traum infallen!" Ver Liindcnlvck. Gatte (zur Frau und den Kindern): .Hört Kinder, unsere morgige Schlit Knpartie wird zu Waffer, denn S thaut." Frau: .Ich hab' S mir ja glich g. dacht, daß Tu uns dies Freud ver titeln wirft." Netter Irrft. Junger Gatte: .Wie, Deine Mutter will zu unS ziehen?" Gattin: .Ja. aber nur so lang, bis ich di Zügkl fest in der Hand halten kann!"