Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, March 11, 1897, Image 2

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    riJänifdjcn HnndelSslotle zuluenden.
Dieselbe ist stetig herabgksllnken und
strht jcht tiefer, sowchl nach lonnen
toll m'e nach Zahl d Setiffe, al
Bot dem Bürgerlriegc. Im Aufbau der
KricgSslvttk sind grchk Jortschritie ge
macht wordc, aber zu dikscr sollte sich
auch cink entsprechende Handclsslotte
gesellen, die genügend ist, unseren Han
bei mit fremden wandern selber zu bc
sorgen,
Auiwör tige Politik.
Es ist Immer die Politik der Ver.
Staaten gewesen, friedliche und freund
liehe Beziehungen mit allen Nationen
der Welt zu pflegen. Wir haben immer
den Grundsatz befolai, uns nicht in die
inneren Angelegenheiten fremder Re
gierungcn zu mischen. Unser Ziel wird
sein, eine feste und würdige auswärtige
Politik zu rerfolgen. immer daraus be
dacht, überall auf der Geltcndmachung
der gcsetzmiikigcn Rechte amerikanischer
Bürger zu bestehen. Wir wollen keine
EroberungStriege. Niemals sollten wir
uns in einen Krieg einlassen, bis jedeJ
friedliche Mittel versagt. Schiedsge
sichtliche Beilegung internationaler so
wie lokaler oder individueller Diffcren.
zcn ist die richtige Methode. Durch unse
ren Schicdsgerichts-Bertrag mit Eng
land haben wir aus eigenem Antriebe
ein glorreiches Beispiel sür andere Na
tionen gegeben. Ich rathe dringend dem
Senat, darüber schlüssig zu werden,
nicht blos in Hinsicht auf die Politik,
sondern auch auf die Sache mrgeschritte
ner Civilisation.
Extra Sitzung des Con
, - gresses.
Es ist immer Brauch gewesen, so viel
wie möglich die Einberufung des Pro
grcsscS zu einer Eztra-Sitzung zu ver
meiden. Allein die gegenwärtige Lage
des öffentlichen Schatzes verlangt die so
foriigc Berathung durch den Congresz.
5s könnte keine passendere Zeit geben,
den Eongrcfz einzuberufen, als gerade
jetzt, um die Regierung auf eine gesunde
finanzielle und wirthschaftliche Basis
ßu stellen. Mir hat es immer geschienen,
das; die Verschiebung der Congreßsitzung
auf mehr als ein Jahr den Congrcsz der
Inspiration des Volkes Willen entrückt.
Wenn der Congrcs; jetzt zusammentritt,
wird er freier von rein parteilichen Rück
sichten in Bezug auf die Tarifrevision
sein, als wenn diese Frage bis zur rcgel
mäsjigcn Sitzung verschoben wird. Die
Politik kann uns jetzt nicht so ablenken,
!als wenn wieder eine Congrefzwahl be
vorsteht.
' Jetzt können wir uns ruhig mit der
Sackx befassen. Auch die verschiedenen
'Geschäftsinteressen des Volkes verlan
gen das Aufhörender Ungewißheit. Des
halb halte ich es für meine Pflicht, den
Congrcs) z einer EzttasitzungausMvn,
tag, den 15. März 1897, einzuberufen.
Charakterzüge der jüngsten
Wahl.
1 Zum Schlufj beglückwünsche ich das
Land zu dem brüderlichen Geiste der
Bevölkerung und der allenthalben wahr
nehmbaren Bekundung guten Willens.
Die kürzlich Wahl demonstrirte nicht
allein glücklicherweise die Verweisung
sektioneller oder geographischer Linien,
sondern im gewissen Umsange auch der
Vorurtheile, welche unsere Rathsver
sammlungen gestört und unse Gröfze
als Nation befleckt haben. DerTrhimpf
des Volkes, dessen Verdikt Heute r
wirtlicht wird, ist nicht der Triumpf
eines Bestandtheils, noch völlig einer
Partei, sondern der aller Sektionen und
des ganzen Volkes. Der Norden und
Süden sind nicht länger nach den al
ten Linien gespalten, sondern nach Prin
zipien und politischen Ansichten und in
dieser Thatsache kann sich grwis; Jeder,
der das Land lieb hat. veranlaßt sllh
len, sich selbst wahrhaft zu gratuliren.
Lafzt uns erfreuen uns dieses Geistes
und ihn kultiviren. Dies adelt uns
und wird sowohl ein Gewinn, als ein
Segen sür unser theures Land sein.
Es wird mein beständiges Ziel sein,
nichts zu thun und nichts thun zu las
sen. was dieses wachsende Gefühl der
Einheil u. Verschmelzung, diese Wieder
belebung der gegenseitigen Achtung und
Bnhängigkcit, welches jetzt so viele Tau
sende in dem alten wie in dem neue
gegnerischen Lager beseelt, hemmen oder
stören würde, sondern ich werde freudig
alleS Mögliche zu seiner Förderung und
Vermehrung aufbieten.
..Lassen Sie mich die Worte des vom
ksitzendkn Bundes Obcrrichier mir
abgenommenen Eideswiederholen.welche
alle meine Landsleute in ihren respekti
en Sphären, so weit als möglich, be
dachten möchten.
Ich will das Amt des Präsidenten
der Ver. Staaten treu verwalten und
will ach meinem bestem Vermögen er
halte, beschützen und vertheidigen du
ersassung der Ver. Staaten."
Dieses ist die von mir vor dem Aller
höchste ehrerbietig übernommene Ver
xflichlung. Sie zu halten, wird mein
einziger Zweck, mein beständiges Ge
bet sein und ich werde vertrauensvoll
baue auf die Nachsicht und den Beistand
des ganze Volkes in der Entledigung
meiner feierlich eingegangenen Verani
rllichkeitt."
Die Parade.
ashit,. 4. März. Noch
ie hat sich in de Mauer der Haupt
ßadt eine so volliommene Parcde ge
jeigt. wie diejenige, welche McKivle?
heute vo, de mEapiiol ach de: Weisze
Hause geleitet nnd dan nter seine 1
Auge Revue passirte. T Glanz
xuatt des Schauspiels lag sowohl i
dem richtig, Verhäl'uisj der Siux
pirüng seiner hervorragenden Theile,
al! in der Ordnung, mit welcher sich die
über 20.000 Mann betragende Masse
zu Fufz oder zu Rvsz fortbewegte. Es
war die allgemeine Ansicht das; gerade
genug und nicht ein bischen zuviel von
jeder Gattung vertretcn war. Da gab
es keine lange Reihe uniformirter Trup
pcn oder Milizsoldaten, welche wohl
dem Auge eines Soldaten gefällt,
aber ermüdend auf den Zuschauer wirkt.
Er wurde von einer Abtheilung be
rittener Polizisten eingeleitet. Tann
folgte die Gouverneur Island, N. Y.
Musitkapelle, der Grand Marschall.
und sein Stab, dreihundert an der Zahl
und alle zu Pferd. Die erste Divi
sion der militärischen Abtheilung wurde
wn dem Cavallerie General Wesleti
Mcrrit geführt und umfasste: Ein
Bataillon Genietruppen, die 17. Ver
einigte Staaten Infanterie, vier Bat
terien Artillerie, ein Regiment Ma
rinetruppen, 1500 Matrosen des Nord
Atlanlic-Geschwaders. ein Bataillon
.leichte Artillerie und ein Regiment Ca
vallerie.
In einem vierspännigen Wagen sasz
zur Rechten Clevelands, der neue Prä
sident McKinley, gefolgt von einem
weiteren vierspännigen Wagen, in dem
der neue Vicc-Präsident Hohart und
die Deputation des Senates Platz ge
nommen hatten. Diese Gruppe war
umgeben von Truppen aus Clevcland,
Ohio, und den Veteranen des 23. Ohio
Freiwilligen McKinleys altem Reg!
ment.
Nun folgte der commandirendc Ge
ncral der amerikanischen Armee Nelson
Miles. Weiter dann die zweite Bri
gadc der ersten Division, bestehend aus
der Nationalgarde des Distrikts Eo-
lumbia.
Die zweite Division enthielt die Gou
vcrneure von zehn Staaten, umgeben
von den National-CIarden ihrer Staa
ten. An der Spitze der Division befand
sich Gouverneur Bushnell von Ohio,
als Marschall.
Die dritte Division war von dem
einarmigen General Howsrd geführt.
Hinter ihm marschirten in collossaler
Anzahl die Veteranen der G. A. R.
Viele derselben hatten unter ihrem heuti
gen Führer bei Gettysburg und Chat
tanooga gekämpft.
Die Jubelrufe, welche die Vorbei
ziehenden begleiteten, waren gleich einem
Donnerrollen, und das Bild, unter
Kanonendonner und Jahnenschwen
kcn, den Klängen der verschiedenen Mu
sikcorps ein geradezu einzig schönes.
Der Jnaugurationsball.
Washington, 4. März. Der
heuteAbendabgehaltcneJnaugurations
ball beschloß die Festlichkeiten der Amts
einsetzung des Präsidenten McKinley.
Der große Saal im Pensionsgebäudc
in welchem sich das Ercigniß abspielte,
war prachtvoll mit Fahnen, Jalmuituch
und einer Masse von tropischen Ge
wcchsen und anderen Topfpflanzen de
ko:'rt worden. Die Wölbungen und
Gnllerien waren ,it Pflanzen, Lichtern
und Fahnen bedeck!. Der Ball wurde
um halb 10 Uhr beim Eintreffen des
Präsidenten und der Frau McKinley
eröffnet. Präsident und Frau McKin
ley leiteten die große Promenade ein,
worauf sich der Präsident in die für
ihn reservirten Gemächer zurückzog und
einige Freunde und die hervorragendsten
Gäste empsing. Vice Präsident Ho
bart begleitete den Präsidenten zum
Balle.
Die neuen Senatoren.
Washington, 5. März, Die
gestern vom Vice PrösidenteiHobart
vereidigten Senatoren sind :
W. B.Allison von Iowa.
I. H. Carle von South Carolina.
I. B. Forakcr von Ohio.
H. C.Hansbrough von NorthDakota.
W. A. Harris von Kansas.
I. P. Jones wn Nevada.
W. E. Mason von Illinois.
I. S. Morrill von Vermont.
George C. Pektins von California.
0. H. Platt von Connecticut.
1. C. Pritchard von North Carolina.
I. C. Sponer von Wisconsin.
Geo. Turner von Washington.
Gco. I. Wellington von Maryland.
A. S. Clay von Georgia.
C. W. Fairbanks von Jndiana.
I. H Gallinger vo New Hampshire.
Henry Heitseld von Jdah.
I. K. Jones von Arkansas.
I. H. Kyle von South Dalota.
Saml. D. McEnery von Louisiana.
Boies Pcnmse von Pennsylvania.
E. W. Pettus von Alabama.
T. C. Platt wn New York.
I. I .Rawlins n Utah.
H. M. Teller wn Colorado.
G. G. Vest von Missouri.
Vakanzen besinden sich noch in ftlirtibn
ikcvtucky und Oregon.
Kabel-Depeschen.
gcnrfdiland. .
Zeiche der Zeit.
Verli.4.März. Stöcker's.Volk
thcilt nachträglich ei interessantes De
tail von dem neulich vrn dem Finanz
minister . Miguel veranstaltete par
lamentarischrn Diner, dem auch Kaiser
Wilhelm beiwohnte, mit. Im Beisei
de! Kaisers regte einer der Gäste de Ge
tanke an, das allgemeine, für Reichs,
tagswahle gültige Wahlrecht sollte ab
geschasst und der jetzige Reichstag durch
Konsortie wn Einzellavdtagsmitglie
der ersetzt werde.
Gräßlicher erdacht.
Hamirg,4. März. Hier ist ei
Arbeiter Namens Kaiser nter der Be
schulviauni des versuch Mordes r
NBBRA3KA STAATS AWZBIQBK, Lincoln, tt
hastet worden. Er hatte versucht, seine ge
trennt wn ihm lebende Ehefrau zu er
giften. Es ist dies leine dritte Frau, und
er ist verdächtig, seine beiden ersten
Frauen mittels Gists ermordet zu haben.
Bedarf der Schonung.
B e r l i n . 4. März. Von Friedrichs.
ruh kommt die Nachricht, daß im Hrn.
blick aus das rauhe, fcuchtkalte Wetter
Fürst Bisinarck aus die gewohnte Aus
fahrt seit einigen Tagen verzichtet hat.
Die Ungunst des Wetters legt dem be,
tagten Herrn die Nothwendigkeit großer
Schonung auf.
Wollen nicht mitthun.
München, 4. März. Der Ge
meinderath der bayerischen Fabrik und
Industriestadt Jürth in Mittclfranken
hat mit 18 gegen 16 Stimmen einen
Antrag, anläßlich der bevorstehenden
Ccntcnnarfeier des Geburtstages Kai
ser Wilhelms des Ersten eine offizielle
städtische Feier zu veranstalten, abge
lehnt.
Die Börsensrage.
T Horn, 4. März, Bekanntlich
war die Produktenbörse in Thorn eine
der ersten, welche nach Jnkrafttretung
des neuen Börsengcsctzes die officielle
Börse verließ und eine sogenannte freie
Vereinigung gründete. Es sind nun
hier Verhandlungen im Gange welche
auf eine Abänderung dieses abnorma
len Verhältnisses hinzielen. Der Ober
Präsident der Provinz, Staatsminister
Dr. v. Goßlcr, hatte die Aeltesten der
Kaufmannschaft in Thorn ersucht, sich
über die Ansicht des Börsenkommissärs
zu äußern, daß die ncugebildctcn freien
Vereinigungen gleichfalls als Börsen"
im gesetzlichen Sinne zu betrachten
seien .
Wilhelmshaven, 5. März. -
Kaiser Wilhelm wohnte hier gestern der
Vereidigung der Marincrekruten bei und
hielt an dieselben eme Anrede, in der
er ihnen drn Heldentod det Bemannung
des Iltis" als Bspiel empfahl.
Türkei.
K on stantinopel 4. März.
Als gestern Abend ein italienischer Post
dampf die Dardanellen passirte wurde
von einem der Forts ein Schuß über
seinen Bug abgefeuert, obwohl das
Schiff die üblichen Signale abgab und
die nöthige Erlaubniß zur Passirung
der Straße der Dardanellen eingeholt
hatte.
Wrioctienland.
Trotzt der ganzen Welt.
A t h e n. 4. März. 4 Uhr Nachmit
tags. Es herrscht lein fernerer Zwei
fel, daß Gricchenlonds Antwort auf die
ihr am Montag zugestellten identischen
Noten der Mächte ablehnend ausfallen
werde.
Die griechische Regierung wird in
ihrer Antwortnote die Gründe darlegen,
warum Griechenland seine Streitkräfte
von Kreta nicht zurückzuberufen vermag
und aus welchem Grunde es den on
den Mächten in Vorschlag gebrachten
Plan der Autonomie sür Kreta als un
ausführbar betrachtet. Nach einem Ka
binetsrath hatte Premier Delyannis
heute eine lange Berathung mit dem
König.
Es verlautet, daß die Regierung be
schlössen habe, die Armee Reserven der
Jahrgänge von 1890. 1889 und 188?
einzuberufen und daß diesem Schritte
eine allgemeine Mobilisirung der Land
und Seestrcitkräfte Griechenlands fol
gen werde.
Versaminlungen zu Gunsten des Krie
ges mit der Türkei und Auflehnung ge
gen die Forderungen der Mächte sind
besonders in Thessclien alltägliche Er
scheinunqen.
Hier wird die Nachricht publicirt, daß
die in der türkischen Armee dienenden
deutschen Offiziere Commandos bei den
Truppen an der griechischen Grenze er
halten hätten.
Paris. 4. März. Le Jour"
veröffentlicht heute ein Interview, wel
ches dessen Korrespondent in Athen
soeben mit dem König Georg wn Grie
chenland hatte. Es wird angegeben, der
König habe in demselben gesagt, daß
Griechenland sich keiner Mahnung fü
gen werde und daß es für einen Krieg
mit der Türkei bereit sei.
Franlrreilt,.
T o u l o n . 4. März. . Drei Schlacht
schiffe und 1 Kreuzer sind beordert.
mittelbar nach Kreta abzusegeln und die
französische Flotte in diesen Gewässern
zu verstärke.
Merkekrt Scgründung.
Nativistisch gesinnte Individuen den
kn. wenn wn der Zunahme der Morde
in den Ver. Staaten die Rede ist. gleich
an die bösen Joreigners". Nament
lies) werden die einwandernde Italiener
und Pole für einen großen Theil des
hier vergossene Blutes verantwortlich
gemacht.
Was die Italiener anbetrifft, so hat
Richter Culver schon darauf aufmerksam
gemacht, daß nicht einmal i ihrer ur
sprünglichcn. Heimath auch nür annä
hernd so viel Morde und Todtschlage
wie in Amerika vorkomme. Da es u
ine begründete Annahme wäre, daß
ihre leidenschaftlichen Instinkte sich hier
in der Fremde rasch sieigern sollten, so
kann weder ihnen och andere Ratio
nalitäte die eigentliche Schuld an der
Zunahmt der Verbrechen gegen das
menschlich Lebe hier zugeschriebe wer
den.
Etwas mehr Schein hat Ine andere
zur Erklärung der von Richter Culver so
nachdrücklich betonte Thatsache enge '
führte Betrachtung. Es wird nämlich
daraus aufmerksam gemacht, daß die
amerikanische Criminalrechtspflege in
de meisten Staate und Terriwiie
viel z wünsche übrig laßt. Emmal
würden Reiche und Arme wn unsere
Richtern nicht mit gleichem Maße gemes
sen. Ja. Millionäre könnten überhaupt
thun was sie wollten. Dann aber sei das
amerikanische Verfahren in Criminal
Prozessen überhaupt denVerbrechern gün
slig. Die Untersuchungsbehörden sowie
die entscheidenden Richter gingen nicht
von dem Grundsätze aus, daß sie Wach,
ter der öffentlichen Ordnung und Sicher
heit seien, sondern sie betrachteten sich
eher als die Freunde der Herren Mörder
undTodtschlägcr.
Was den ersten Punkt - die Vortheile,
die den reichen Verbrechern Amerikas zur
Seite stehen anbetrifft, so ist es ja
wahr, daß geriebene Criminaladvokaten,
wenn sie gut bezahlt werden, dem Gesetz
oftmals ein Schnippchen schlage. Aber
so weit ist es glücklicherweise in den Ver.
Staaten doch noch nicht gekommen, daß
ein Mörder, der eine Million besitzt,
nicht an den Galgen zu bringen wäre.
Noch vor ganz kurzer Zeit ist ja der mör
derische Millionörssohn Duestrow ge
hängt worden.
Richtig dagegen ist, daß unsere Cri
minalprozcßordnung den Verbrechern
bei Geilern zu günstig ist. Hier kann
nur so Wandel geschaht werden, daß
Richter Culver zu St. Joseph, Mo.,
Schule macht. Wenn seitens der Crimi
nalrichter selbst auf die Staatslegisla
turen ein Druck ausgeübt wird, so mag
Manches, namentlich auf dem Gebiete
der sogenannten Voruntersuchung, im
Interesse des Ganzen, sich vernünftiger
regeln lassen.
Wieder Andere, die c.if Darwinischen
Pfaden wandeln, meinen, daß Klima
und Bodcnbcschaffenheit mit den ge
nannten Uebelständen zu thun haben.
Infolge solch natürlicher Umstände höt
ten sich die ursprünglichen Bewohner
dieses Contincntcs zu rachsüchtigen und
blutdürstigen Kreaturen herausgebildet.
Wie aber die Indianer unter dem Druck
des plötzlichen klimatischen Wechsels und
anderer Lcbcnsbedingungen dcgcnerirt
seien, so degeneririen jetzt auchdic Söhne
der Pilgerväter.
Wir glauben kaum, daß an der letzt
erwähnten Combination etwas Wahres
ist. Aber wenn dem so wäre, so sollte
seitens mit Vernunft begabter, frei han
delnder Wesen einer solchen Entartung
mit allen verfügbaren Mitteln entgegen
gearbeitet werden!
Kurze Ketrlr,g über di,
Mant und Kiauensruttre.
Der Schaden, den die Maul- und
Klauenseuche herbeiführt, ist ein ganz
enormer. Man hat berechnet, daß die
Seuche in dem Jahre 1839 im Groß
Herzogtum Baden einen Schaden wn
1,224,124 Gulden veranlaßte, und
wurde derselbe für ganz Süddeutsch
land in dem genannten Jahre auf 20,
000,000 Gulden geschätzt. Im Jahr,
1830 - 91 herrschte diese Seuche fast
in allen Theilen des Deutschen Reiches,
und nach ungefährer Berechnung be
lief sich der pekuniäre Verlust auf 25
MI. pro Stück der betroffenen Thiere.
Dieser Schaden wird dadurch bedingt,
1. daß die wn dieser Krankheit be
sallenen Thiere einen mehr oder weni
gcr bedeutenden Rückgang im Nährzu I
stände erleiden; j
2. daß dieselbe eine merkliche Ab-
nähme, beziehungsweise ein gänzliches j
Versiegen der Milch zeigen; i
3. daß sie gar nicht oder nur in be. (
schranltcm Maße während oer T, uer ,
der Krankheit Verwendung im Zucht, '
dienst finden können: i
4. daß große Störungen im Wi,th ,
schastsbctriebe unausbleiblich lind;
5. daß die Krankheit durch Magen :
und Darmentzündung mitunter todt, j
(ick) wird, oder daß der Tod bedingt wer
den lann durch Entzündungsprozesse
on den Weichtheilen der Klauen, bei de
nen es zur Bildung jauchiger Produkt
kommt, durch deren Ucbertritt in die
lutbahn Blutvcrgistung stattfindet:
6. daß sich Nachkranlhciten einfiel
kn. wie Fußleiden. Cuterentzündun
gen, Dccubitus. Awrtus. Kranlheits
zustünde, welche ost zum Tode führen,
dezw, das Abschlachten nothwendig
naclxn.
Dir Maul- und Klauenseuche ergreift
sämn'iliche landmirthschaftliche Haus
tncre namentlich aber dos Rind,
Schwein und Schaf. Die Krankheit
entsteht weder durch besondere Anlage
der Thiere noch durch Einfluß der Wit
tcrung, noch durch unreines und schlcch-,
tes Futter, sondern es ist nachgewiesen.
daß die Seuche nur durch einen be ,
sonderen Ansteckungsstosf (Seuchen- j
gift) verbreitet wird." welcher sich wr 1
zugswcise im Inhalte, am Maule und
an den Klauen der kranken Thiere, aber
auch aus der Haut, in deren Ausschei
dungsprodukten, im Miste und in dem
n kranken Thieren berührten Futter
befindet; r hastet an den Geschirren,
Siallgcräthen und Ctalleinrichtungen,
an den Lagerplätzen kranker Thiere,
an Grundstücken und Straße, wo
solche gewandelt, sowie an den Klei
dein derjenigen Menschen, welche mit
kranke Thieren Za Berührung gekom
wen sind.
Die Uebertragung der Seuche vo
kranke aus gesunde Thiere erfolgt ent
weder unmittelbar durch Ansteckung
Thier zu Thier oder mittelbar durch
andere Träger des Seuchengisies. Aus
diesem Giund kann die Ansteckung auf
sehr verschiedene Weise zu Siande kom
nie; z. B. man kauf, Rindvieh. Schafe.
Ziegen, hauptschculich Schweine, auf
de Martie oder a einem Orte, flft
seuchenkrmkej Vieh steht oder gestände
hat, der ma stellt Dien
böte in, welche kurze Zeit vai
o
P
6?
jSebn,
rXlW.r,
Q
il
uns.).
omtnt
her in einem verseuchten Stalle beschäs
tigt waren oder Viehhändler, Fleischer
u.s. w.,die in einem Tage oder im Laufe
mehrerer Tage Seuchcnställe besucht
haben, treten in einen oder mehrere scu
chenfreie Ställe, begreifen dort die
Thiere und tragen den Ansteckungsstoff
in alle besuchten Stallungen eines Or
tes oder einer Gegend.
Weil es nun gewiß ist, daßdic Krank
heit sich ausschließlich auf dem Wege
der Ansteckung weiter verbreitet, so liegt
es auch in der Hand des Vichbcsitzers,
seine Thiere erfolgreich or der Seuche
zu schützen. Man befolge einfach sgl
gcnde Regeln :
Man kaufe keine Hausthicre zu einer
Zeit und an einem Orte, wann und wd
die Seuche herrscht, man vermeide beson
ders, auf Vichmärktcn zu kaufen, wenn
der geringste Verdacht vorliegt. Grö
szere Guts und Viehbesitzer thun gut
daran, eine abgeschlossene und möglichst
abgelegene Stallung mit eigener War
tung und besonderen Geschirren für neu
angekauftes Vieh zu hallen. Rückt
die Seuche in die Nähe eines Ortes und
in diesem selbst vor, so halte man die
Thiere so viel wie möglich im Stalle
oder im eigenen Hofe, weise Fleischer-,
Vieh-, Milch- und Butterhandler von
demselben ob, verleihe oder leihe kein
Futter, Stroh, Wagen etc., kurz, man
schneide dem Ansteckungsstoff jede Brücke
zum Hofe sorgfältig ab. Ist man ge
nöthigt, mit dem Vieh auszufahrcn, so
bestreiche man die Haut zwischen den
Klauen und die Kronen mit Theer, wel
chcr in den Gasfabrikcn billig abgcge
bcn wird, oder besser, man bade die
K lauen der Thiere mit einer 3proz. Car
bolsäure oder Crcolinlösungvor und nach
dem Ausfuhren. Ferner vermeide man
beim Ausfahren jede Berührung mit
anderen landwirtschaftlichen Haus
thieren aller Gattungen, stelle womög
lich nie in Wirths- und MUHlenställe
ein : neue Dienstboten müssen sich am
Körper und an den Kleidern gehörig
reinigen, ehe sie ihre Stallgeschöste be
ginnen.
Bei Maul- und Klauenseuche em
stehlt es sich, das erkrankte oder verdäch
tige Vieh folgendermaßen zu behandeln :
Man löse 10 Gramm Lysol Purum"
In einem Liter warmen Wassers auf,
schüttle die Flasche stark und schütte
dann den ganzen Inhalt dem erkrankten
Thier ein. Man wiederhole dieselbe
Prozedur 3 bis 4 Mal täglich und drei
bis vier Tage Hintereinander. Neben
bei kann man auch mit einer gleich star
ken Lysollösung dem Thier die Klauen
mehreremale des Tags waschen.
i Im sogenannten East-Room des Wei
ßcn Hauses zu Washington hängt das
Bild der Gattin des Erpräsidcnten
Hayes. Dasselbe wurde ihr n einer
Anzahl Damen zum Dank für ihre aus
gesprochene Stellungnahme gegen den
! Gebrauch geistiger Getraute gestif
tet. Das Bild schaut aber., wie ein
Washingtoner Eorrespondent meldet,
aus einem sonderbaren Rahmen heraus.
Wollte e! der Zufall oder der Schalk
von Bildschnitzer, Thatsache ist, daß
unter seinem Meißel ein ganzes Raw
icnwerk wn Weintrauben. Gcrstcnäh
ren. Maiskolben und Hopfenblüthen
(sic) aufsproßte, und daß das Bild
aus dieser Umrahmung noch heute von
der Wand , des East'Rooms aus die
Tausende und Tausende herablüchelt,
die sich zu den großen Empfängen des
Ersten Beamten des Landes zusammen
drängen!
Ein ef er Griesgram.
Warum machen Sie so ein gties
griimiges Gesicht ? . . . Hat Sie denn
Jemand geärgert V
litt, das nicht aber hoffentlich
kommt noch Einer !"
Er kann recht baden.
Senner: Guai'n Morg'n in der
Jruah ! Aufwärts ja V
Städter : .Lawohl gut' Morge.
Wie weit ist denn noch zur Almhütte?"
Senner: A guaie Stund."
Strdtcr: ,st denn auch semand
ob..,?"
Senner : Ja. a paar berrifche Da
me und a paar damische Herrn."
. '
Sescheidtn.
Ser der österreichische Zollrevisio
frag! der Beamte einen Sachse :,ab'
C' keine Cigarr'?" - ..Ne. hör'
Se. mei kuteftes Herrche." erwidert
der Sachse, ich hab Sie bloß noch drei
Siück bei mn. di mecht' ich Si gern
xlleene roochen!"
' T"
fi
K
k
A
tWaW"lmk !i! ' TMWmmtn, liKSfA Mi r!?
".MMMMbMwHMMW-
y - ym 'v 7V'7l,','. .
23
JjSüa
FlM' ! Wurst
Handlung
von '
Mathias Wagner,
118 fkdl. 9. Straße.
B3T Die feinsten selbstgemachten Brat'.'l
Knack und WienerWurste stet vor
itl.ll , tt.n ni.hrtnsf.n Wr,ifit
g vn
a,x,ugt uch selbst.
" . r r j&W WW'
Warum seid Ihr krank?
Wenn Elektrizität, wie fie durch
unsere Heilmittel erzeugt
wird. Euch heilt.
9to. 4 Herren Gürtel mit Rückgrat
Vorrichtung,
Während einer langen Reihe von Jal
ita stellen wir bereits unsere so berühmten
Elektrischen Gürtel
und Vorrichtungen her, durch deren Ge
brauch Tausende von i!:itslibtn,We"BcT--qeblich
Medizinen probierten, Heilnng
ihrer Leiden erzielten. Unsere Elektri
MK Heilmittel sind besonderswahlthätig
vei Rneumlitizmus. Nenralgia, Varicv
cele. Nückkiischmcrjk, Niere undLeber
leiden. ?!eros!tet. Schiräche bei Männer
nnd Frane. Geschlechtskrankheiten nnd
lle Leiben, die ur irgendwie durch
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Von vtctc Hunderten vo Zcugnissc geben
wir hier das solgcndc:
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Jriro. tvoniiiimi.
Der Owe Elektrische Gürtel heilt
7 'jähriges Lcbcrlcidc.
B,g Spring. Rcb den l. Ja,,, wn.
Geehrter frcr'r Dr, Omen !
Hierdurch cimchrichligc ich Sic, de.ft ich
Ihrem ctcktrijchrn Gürtel die Siiiedcrljct'
iti'!liniii meittpr (Wi'iimjllipif h.i-hnnf
Et- Mcu--aVr!i.iMi; ich, mit iieicit
leiden vkyalkt und abe , d,c,cr i'it
beinahe mein ganzes Vermögen an Tokio
r n und Apothclcr weggegeben, leider ohne
hitsc z erlange, auch war ich oft geplagt
mit ilreuz und Rückenschmerzkn und Ver
stopfung, io das, ich manchmal vor Echiner
jk kann! im Stande war, meine Arbcitzu
vkrrichtcn, Toch aNc n,kine Belchwrrdc,,,
sind vorüber, seitdem ich Heu Ciotii Pick
tritchc iirlel trage, ich jiihle jcljl irieeiu
Menich.den nie eine ranlheit befallen hat.
Meine Freude über drn Bcsift des Gür
tels ist grvs, und möchte ich nie ohne dc.
selben icin.
Indem ich wünsche, daft Jede,,,,,:
meinem Beispiele folgen n,öge, der lciöci:s
ist, wie ich et war. begrüße ich Sie als
Ihrer dankbarer Patient
Ariedrich Horstmmin.
ebenso erben Reparatur pünktlich besorgt,
SincoUt, tycbvaaka.
The Good.Lnek Saloon
Bier Block nördl, vom Copilol.
Lerman A. oöanz.
Händler in
Feinen Liqueuren,
Weinen und Cigarren.
Ter schilnfte Platz in der Stadt.
143 OSt ofjf, Linroln, Neb.
Rheinwein und alle
Sorte Süslweln, wie
Port, Slngeliea, Sherry
usw sehr billig bei
. W0L7EMADE.
' CtU ist nach . 102
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ft' tdrtoiirapdik Abrrno tir4 IXraatt.
esndirt vor nv d. rievqet euch davon, das,
u , befte rt,l in et Stadt li ftra.
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