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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Nov. 26, 1896)
Bestrafte Eifersucht. Humoreske von Friedlich Thiemk, Weine Frau war rasend eifersüchtig ! Weiß der Himmel, sie hatte keinen Grund dazu. Wenn eS der Fall gewe sen wäre, so würde ich nicht anstehen, meine Schuld reuig zu bekennen, denn die geehrten Leser wurden es ihr gewiß nicht wiedersagen. Aber ich bin der treuefte Ehemann von der Welt die Sonne selbst am Himmel ist nicht rei ner" und so war eS mir um so ärger licher, meinen ehelichen Frieden durch allerhand Nörgeleien getrübt zu sehen, die jeder vernünstigen Basis entbehrten. Ich liebte ja meine Emmeline über alles! Sie liebte mich ebenso aufrichtig wieder. Gerade darum hätten wir so glücklich sein können, wenn ihre fixe Idee nicht gewesen wäre. Umsonst machte ich ihr täglich die liebenswürdig- ften Vorstellungen, legte ihr Rechenschaft ab von all meinem Thun und Handeln. Sie kehrte nie nach Hause zurück, ohne leise heranzuschleichen, dann plötzlich die Thüren aufzureißen und in alle Zimmer zu leuchten. Sie wandte ftch auf ihren Gängen, wenn ste kaum das Haus der lassen hatte, jäh um, in der Meinung, mich zu überraschen. Sie stöberte alle meine Sachen und Papiere durch, quälte sich und mich und ließ u,is beide des dens nicht froh werden. Fürwahr, einunangenehmerZustand. Aber er sollte noch unangenehmer wer den. Eines Morgens, als ich, wie ge wöhnlich, meine Geschäftswege antrete, bemerke ich vor dem Hause ein schäbig ussehendes Individuum, das ange legentlich den Inhalt des dort befind lichen Buchhändler - Schaufensters in Augenschein nimmt. Ich widme ihm zunächst keine sonderliche Aufmerksamkeit und schreite ruhig fürbaß, bis ich mein Ziel das Geschäftslokal eines Freunde erreicht habe. Ich verplaudere ein halbes Stündchen mit diesem, dann trete ich den Rückweg an. Zu meiner Verwunderung erblickte ich gegenüber vom Hause dasselbe Individuum. Dies mal steht der Mensch vor einem Viktua lienladen, seine Blicke bis in die Tiefen eines Gefäßes mit Heringen bohrend, deren Genuß ihm nach der röthlichen Verklärung seines Riechorganes zu ur theilen keinesfalls geschadet hätte. Nanu?" denke ich, will der etwas von Dir? Oder ist das Zufall?" Ich beschließe, sorgfältig aufzupassen. Gemessenen Schrittes wandle ich die Straße hinab. Nach etwa drei Minu ten blicke ich mich, wie zufällig, um richtig, dreihundert Schritte hinter mir schlendert mein Berfolger. ganz leger, ls hege sein Gemüth keinerlei böse Ab sichten. Um meiner Sache ganz sicher zu sein, rufe ich eine Droschke an, steige in, gebe eine x-beliebige Straße an und segle davon. Mein Schatten wirft sich aus der Stelle ebenfalls in ein Ge fährt und raffelt in gemessener Entfer nung hinter mir drein. Ich lasse plöK lich in eine Seitengasse einbiegen der Schatten nimmt denselben Psad. Nun weiß ich, woran ich bin. Meine Frau läßt mich durch einen Privatdetek tive beaufsichtigen! Ich lachte gerade hinaus. Unsinn, du siegst! Allein wohin soll das führen? Unser Glück geht noch zu Grunde an der fixen Idee meiner Frau. Jedenfalls will ich den löblichen Privatspißel tüchtig in der Irre herumsühren. Ich könnte ihn ja leicht los werden, wenn ich vor einem Haus mit zwei Eingängen in der schiedenen St,aßen absteige, hineingehe, indem ich die Droschke anscheinend vor der Thür warten lasse und mich durch den andern Eingang davonmache. Aber wozu? Ich habe ja nichts zu verbergen. Nur strafen will ich mein Weib oder bekehren, wenn das möglich ist. Sie bezahlt das Vergnügen meiner Beobach tung aus ihrer Sparkasse mag sie denn tüchtig in den Beutel greifen. So fahre ich denn, so schnell als der arme Droschkengaul laufen kann, nach Char lottendurg, von Charlottenburg nach Treptom, nach dem Gesundbrunnen, um mich von dort, nachdem ich mich in einem Restaurant mit Speise und Trank gestärkt hatte, im schnellsten Tempo nach Schöneberg transportiren zu lassen. Das Rumpeln auf den diversen Pfla ftern war zwar nicht schön, die kleine Unannehmlichkeit wurde mehr als auf gewogen durch die innige Genugthuung, welche ich über das immer länger wer denteGesicht meines Schattens empfand, er mit mehr Gewissenhaftigkeit als Geschicklichkeit hinter mir her segelte. Die wilde Jagd dauerte bis zur ein brechenden Dunkelheit. Da hatte ich die Fahrerei nachgerade satt, fürchtete auch, mein Versolger möchte, im Fin ftern meiner Spur nicht mehr sicher ge nug folgen können. Denn es war im traurigen Monat November, und schon um 5 Uhr stockdunkel. Eden wollte ich endgültig ausfleiqen, als i meinem Innern eine teuflische Idee aufsproßte. Ich rief meinem Kutscher noch eine Adresse zu, diejenige eines guten Freun des. Zehn Minuten später sprang ich or einem villenartigen kleinen Haufe in einer Straße von Berlin W. aus dem Gefährt und erstieg absichtlich langsam, um meinem Tetelti Zeit zur Nachfolge zu gewähren die nach i der im Parterre belezenen Wohnung meines Freundes führenden Stufen. Im Innern angelangt, klingelte ich. I Ich wußte !ch?n, daß seine junge Frau ' mir öffnen würde. Das Madchen war j feit einigen Tagen krank. j Freundlich begrüßte sie mich, reichte, mir die Hand, ich plauderte ein der! jtrri Ainuten an der Thür mit ihr. Mein Versolger erbarg sich inzwischen hinter der Hausthür, um uns zu de lauschen. Sie gestatten, verehrte Frau Elise, daß ich Sie aus besonderen Gründen, die ich Ihnen sofort mittheilen werde, einmal Du nenne." flüsterte ich ihr ha stig zu, worauf ich laut hinzusetzte: Nun Lieschen, ist Dein Alter zu Hause?" Sie schaute mich erftaut an. Nur herein," erwiderte sie, da sie nicht wußte, was ich beabsichtigte und ob sie mein Du erwidern solle. Ich trat ein. Ist Ihr Männchen zu Haufe?" fragte ich, als die Thür sich geschlossen hatte. Er ist in der Stube warum?" Ich erkläre Ihnen alles. Kommen Sie nur." Wir gingen hinein. Lieber Adolph," rief ich meinem Freunde zu, sofort hinaus schnell, schnell!" Was ist denn los? Man sagt doch erst Guten Abend, ehe " Nur hinaus komm." Er folgte mir höchst verwundert in den Flur! Hast Du etwas dagegen, mich mit Deiner lieben Frau eine Viertelstunde allein im Zimmer zu lassen? In allen Ehren, versteht sich!" Nein weshalb ?" Draußen am Fenster steht in diesem Augenblick ein Detektive, den meine Frau in ihrer thörichten Eifersucht mir nachgeschickt. Ich habe ihn bereits den ganzen Tag in der Stadt herumgehetzt und möchte nun meine Frau gründlich kuriren. Verstehst Du mich nicht? Du kannst ja, um allem Gerede orzubeu- gen, durchs Schlüsselloch guaen. Elise und ihr Mann lachten höchlich. Natürlich sind wir bereit, Heinrich rasch hinein, Ihr Pseudoverllebten, sonst könnte es Verdacht erwecken." Wir begaben uns in das nach der Straße zu belegene Wohnzimmer. Lassen Sie die Rouleaus herunter, Frau Elise recht behutsam und vor sichtig. So setzen Sie sich zu mir aus das Sopha drehen wir das Licht klein " Aber Herr Vogel " Ihr Mann sieht ja durchs Schlüssel loch. Wir stellen auch sofort den Status quo wieder her. Nur einen Augenblick. Der Vampyr wird auf den mm sprin gen, im schnellsten Galopp nach meiner Wohnung fahren und mit meiner Wuth schnaubenden Ehehälfte zurückkehren. Passen Sie auf." Nach zehn Minuten lugte ich vorsich tig hinaus richtig, der Späher war verschwunden! Raich zurück und alle Vorbereitungen getroffen, in einer Vier- telstunde konnte er mit meinem eifer- süchtigen Liebchen an Ort und Stelle sein. Du, Adolph inftruirte ich meinen Freund versteckst Dich, wenn sie her eintritt, unter das Sopha, um erst zum Vorschein zu kommen, wenn ich Dich rufe. Sobald geklingelt wird, schrau den wir das Licht zurück auch öffnen Sie nicht sogleich, Frau Elise, stellen sich dann ein wenig verlegen an. So." Richtig ! Kaum war eine Viertelstunde vorbei, so raffelte eine Droschke die Straße hinaus. Mein Weibchen war jedoch schlau oder hatte ihr der Be obachtungsmensch den Rath gegeben 111,0 ließ an der Ecke halten. Tann schlich sie in Begleitung des Detektive herbei, um zuföiderst am Fenster zu ob- ftrviren. Die lies herabgezogenen, an den Seiten festgesteckten Rouleaus moch- ten ihr verdächtig erscheinen. Wir hör ten leise die Hausthür gehen. Im nächsten Augenblicke wurde die Klingel gezogen. Mein Freund nahm einen Platz ein, Elise drehte die Lampe klein. Wir vermuthen, daß meine Frau, als ihr nicht aufgemacht wurde, noch mals an ihren Lauscherposten am Jen ster zurücklehren und bei dieser Gelegen heit das mystische Halbdunkel im Zim mer wahrnehmen würde. Kein Zweifel, es war so denn einige Minuten später riß sie fast den Klingelzng ad. Ich mun öffnen, rief Elise laaiend, was sollen die Nachbarn denken." Sie eilte hinaus und schloß auf. Währenddessen kroch ich schnell in den großen Kleiderschrank, dessen Thür hin ter mir zuziehend. Wo ist der Treulose?" erklang die zankende Stimme meiner Gemahlin. Wer? Was wünschen Sie denn? Ach, Emmeline, Tu bist's was " Ja, stell' Tich nur so an ich hab's lange gedacht, daß Ihr beide, dieser Barbar! O, Tu falsches, hinterlistiges Geschöpf !" Sie brach in Schluchzen aus. Wo ist er er ist hier, ich weiß es! Ter Detektive draunm ist mein Zeuge!" Elise vermochte kaum ihrer humori ftischen Stimmung Herr zu werden. stellte stch aber üderraicht und fragte: Wen suchst Tu denn in aller Welt?" Meinen Mann, Tu weißt es wohl!" leinen ich. Tu bist wohl nicht ganz korrekt im Kopfe? Wie sollte der j hierherkommen? Noch dazu in Abwesen heit meines Mannes?" .Wo ist Tein Mann?" .Verreist." .Tacht' ich's doch Tu verräthst ihn. den Unglücklichen, wie Heinrich mich vcr räth. Ach. ich Anne! Noch einmal, wo ist Heinrichs Ader Emmeline doch nicht etwa hier! Wls denkst Tu von mir? Soll ich denn Teints Mannes Hüter sein ?" Jetzt knarrte ich. w'e unzbsichllich. ein venig mit der Tchrankihur. Ha!" Mit triumphirend-zornigem Antlitz stürzte sie auf das unschuldige Möbel stück los und packte die Thür. Elise suchte sich zu hindern. Was fällt Dir ein? Was willst Du ?" Laß mich!" Gleich einer Rachegöttin spnngte sie die hölzerne Schranke, das heißt, riß sie auf Alle Mächte Heinrich! Also doch! Unwürdiger, Falscher, Treuloser, hab' ich's doch immer geahnt! Bösewicht, Elender, Meuchelmörder ha!" Aber Emmelinchen " Du hast mich betrogen, verrathen, verkaust, gerädert " Sie wars sich aus das Sopha nd schluchzte. Ihr Gram that mir aus richtig leid, aber eine gefährliche Krank heit verlangt eine starke Medizin. Plötzlich sprang sie auf und fiel wü thend ihre vermeintliche Nebenbuhlerin an. Verruchte, ich zerfleische Dich!" Hilft, Hilft!" schrie Elise, nun ebenfalls schluchzend. Ich sage es Deinem Mann!" zeterte Emmeline. Ist nicht nöthig, der weiß es schon!" rief Adolph, indem er auf einmal aus seinem Versteck hervorkroch und seine Frau aus dem Gefechte zurückzog. Meine Frau stand starr vor Erstau nen. Wir aber brachen alle drei in lautes Gelächter aus. WaS ist das? Was bezweckt Ihr da mit ?" Dich zu kuriren," erklärte ich ruhig. Wir hätten die Sache noch weiter trei den und Dich wegen Hausfriedensbruch arretiren lassen können, aber der Slan dal würde zu groß geworden sein. Du siehst, Emmeline, wohin Deine lächer liche Eifersucht führt. Du blamirst Dich und bereitest Dir Kummer und Sorge, ohne daß die geringste Ursache vorliegt. Zum Glück sind es Freunde, welche Dir verzeihen und Deine Vor- würfe nicht nachtragen werden. Ein heimtückischer Zusall hätte es aber fügen können, daß Tu mir in einem xbelie bigen fremden Hause eine solche Scene gemacht hättest; nur gut, daß ich Deinen Spion rechtzeitig wahrnahm und ihn und Dich nach Verdienst auf das Eis Myrte." Emmeline stand beschämt und schwei- gend dann siel sie mir plötzlich um den Hals Und rief weinend und lachend zu gleich. Verzeihung, lieber Mann ich verstehe jetzt alles! Du hast recht, ich bin eine Närrin, doch Du sollst von Stund an ein vernünftiges Weib an mir haben! Ich will Dich nie mehr mit unnützer Eifersucht quälen, Elise und ihr Mann, sowie der Detektive draußen sollen meine Zeugen sein. Froh bin ich aber doch, daß sich alles so ausgeklärt hat." Es versteht sich, daß wir den Abend zusammenblieben, bei einer dampfenden Bowle die Genesung Emmelinens feiernd. Ich darf eidlich versichern, daß ich seit jenem Tage die vernünftigste kleine Frau besitze, welche zwischen dem Nordkap und dem stillen Wellmeer je mals Kaffee gekocht hat. Der Lall Alamo's. Blutige Episode aus den, Ikmuischcn Be freiungskriege. Im Herzen der Stadt San Antonio, Tezas, steht heute ein Gebäude, welches als früherer Schauplatz einer der blu tigsten Episoden aus dem tezanischcn Befreiungskriege von allen Fremden, welche San Antonio besuchen, mit dem regsten Interesse besichtigt zu werden pflegt. ES sind die Ueberreste deS be rühmten Fort Alamo, dessen Besatzung nach einer heldenmüthigen Vertheidigung gegen eine zehnfache Ucbermacht bis auf den letzten Mann niedergemacht wurde. Das Fart Alamo war ursprünglich eine Mission von Franciscaner-MSn-chen, die sich im Jahre 1703 im Rio GrandftThal niedergelassen hatten, je doch durch die Nachstellungen feindlicher Jndianerstämme gezwungen wurden, nach San Antonio de Bexar üderzusie dein, wo sie im Jahre 174 t den Grund stein zu ihrer Kirche legten. Der Name Alamo" bedeutet Pappel", und eS heißt, daß die Mission ursprünglich von einer Anzahl von Silberpappeln umge den war, von denen heute jedoch keine Spur mehr vorhanden ist. Eine andere Auslegung ist die, daß die. Mission, welche zuerst nach dem Statthalter von Neu-Spanien, Marquis de Valero, Tan Antonio de Valero hieß, später den Namen seines intimen Freundes und Untergeordneten, des Grasen San Pedro de Alomo. erhielt, der im Jahre I 1738 in dem Paras-Thale eine Kolonie ! gründete, die nach ihm Alamo de Paras ! genannt wurde, und der von dort aus der Mission von San Antonio in einer Stunde der Gefahr Hülfe gesandt halte. , Man nimmt an, daß die alte MissionS kirche ursprünglich ein aewölbtes Tach , ...... ...I i.i. i. .: " c.i ' I r, Tif 'r i;r ri t. ." i;., solche von z Meter qar schon für hust .iKx.4i Mufid hii n nA rn,i HhA , nr V. ililT Miv.ltliy htniih tlilh niLmitr 17 -71 'T I tu liuuuf itiiu um muy hiui tue I Mauern. ! ES war am 23. Februar 1830, als, der mexikanische General Tanta Anna j nach einem beicdmerliscn Manch über , Nabe, ßi0 Meilen wüster, unb'wolm. ! ter und wasserarmer Gegend mit einer i Armee von 0000 bis 7M Mann vor j kan Antonio eintraf. Tie Besatzung , war rni den Anariff volliiandis nnocr , bereitet und erhielt die erste Kunde ondern. General Caiirillon. ein -vanier Terllcine i:i& (zumHannsli: dem Heranrücken der Meriwner durch , von ökburl und ein tüchtiaer Zoldat, HannSl. sollst z Haus lommen. die auf dem Tache der Kirche poftirten . beftdligle die Artillerie, wahrend -anta ! Mutter Webt Tich schon uderall, Wachen. Sie zablte im Ganzen lsS,nna mit seinem Tiade und fämmNiiill Tick) durchlzau'n!" Mann und stand unter dem Commando von Oberst William B. Gravis, eines ans Nord-Carolina gebürtigen tapferen Soldaten, dessen Name in dem County TraviS mit der Hauptstadt Austin er, ewigt ist. Travis befahl sofort nach dem Ein, treffen der Nachricht von dem Heran rücken Santa Anna's, daß sich die ganze Besatzung in das Fort Alamo zurück, ziehe, denn er hoffte dasselbe so lange halten zu können, bis von auswärts Entsatztruppen Hülfe bringen würden. Zu den Offizieren der Besatzung gehör ten außer ihm Col. James Bomie, des sen Name hauptsächlich durch sein be rühmtcs Messer weit und breit bekannt geworden ist, und David Krockett, ein berühniier Jäger und Grenzler. Ihre ganzen Vertheidignngsniittel bestanden ans 12 Geschützen und einer geringen Quantität Miinitio, nd in der letzten Stunde hatte man noch etwa 90 Bushel Mais und 31 Stück Vieh in die Mauern des Forts gebracht. Als Santa Anna bald nach seinem Einzug in die Ortschaft die sosortige Ucbergabe des Forts Alamo verlangte, gab ihm Col. Travis durch einen Kano nenschuß die Antwort, daß die Förde rung abgewiesen sei, woraus dann Santa Anna in seinem Lager eine blut rothe Fahne aushissen ließ, zum Zei chen, daß, falls es gelingen sollte, das Fort zu nehmen, bei ihm auf keinen Pardon zu rechnen sei. Gleich darauf eröffneten auch die mexikanischen Batte rien ihr Feuer auf die Garnison. Travis hatte inzwischen an Fannin in Koliad und an die Regierung in Washington heimliche Bote entsandt und dringend um schleunige Hülfe ge beten, doch wartete er vergebens auf die heißersehnte Entsatzung. Fannin war allerdings am 2!-!. Februar mit 300 Mann und vier Geschützen von Goliad aufgebrochen, um Travis zu Hülfe zu eilen, doch blieb er schon eine Meile vom Ausgangsplinlte stecken, und das Fruchtlose seiner Expedition einsehend, kehrte er um. In Galveston traf die letzte Bot schast von Travis am 3. März ein und rief in der damals versammelten Con vention eine große Aufregung hervor. Robert Potter, eines der Mitglieder der Konvention, stellte den Antrag, daß sich die Convention sosort vertage und nach San Antonio marschire, um Alamo zu entsetzen. Inmitten der Verwirrung erhob sich &am. Houston und er prach, nachdem er ernstlich auf die Organisa- tion einer Regierung gedrungen hatte, daß er selbst unverzüglich nach San Antonio aufbrechen und unterwegs so viele Streitkräste wie möglich zusam menbnngen werde. Sein Anerbieten wurde angenommen und wenige Stun den später befand er sich, begleitet von einigen wenigen Freunden auf dem Marsche. Travis hatte geschrieben, er werde an jedem Morgen zum Zeichen, daß die Garnison von Alamo sich noch behaupte, einen Kanonenschuß abfeuern, und die seS Signal hatte man jeden Tag mei Kuweit auf der Prairie gehört. Als aber Houston am Morgen des nächsten Tages nach seinem Aufbruch auf einem Punkte angelangt war, von wo aus er das Signal hätte hören müssen, wartete er vergebens auf daffelbe das Schicksal der unglücklichen Besatzung von Alamo war bereits besiegelt. Seit dem 23. Februar hatten Santa Anna's Botltrien jeden Tag ersucht, eine Bresche in die dicken Klostermauern zu schießen, und am 20. wurde ein, be sonders heftiges Geschützfeuer auf das Fort eröffnet, so daß mehrere Geschoffe in der Nähe der Stelle, wo Col. Crockett schlief, einschlugen. Er sprang auf, erstieg die Brustwehr und schoß einen Kanonier der feindlichen Batterie nach dem andern nieder. Am 3. März hatte Travis alle Hoff nung auf Bestand aufgegeben und so mit rief er sein Leute zu einer letzten Unterredung zusammen. Er theilte ih nen mit, wie hoffnungslos ihre Lage sei, und tat sie um Verzeihung dafür, daß er ihnen noch Hoffnung gemacht yave, wo schon längst keine mehr vor Handen sei. Er selbst sei der Ansicht, daß seine Boten vom Feinde abgefangen seien und ihr Ziel nicht erreicht hätten. Indessen gedenke er im Fort auSzuhar ren und bis an's Ende zu fechten, über lasse es aber Jedem, ach eigenem Wil len und Ermessen zu handeln. Tann zog er mit der Schwertspitze eine Linie in den Sand und forderte Jeden, der bereit sei. mit ihm zu sterben, auf, die Linie zu überschreiten, gast in, selben Augenblicke waren Alle, mit Ausnahme eines Einzigen, zu ihm herübergetreten. und Bowie, der am Tnphusncber dar niederlag, ersuchte die Kameraden, sein Lager über die Linie hinüber zutragen, welchem Wunsche die Leute willia nach kamen. Nur ein Mann von der Be latzung, l'ioies Rofe mit Namen, wei gerte sich, im Fort auszuharren und dem sicheren Tode entgegen zu gehen ; er raffte vielmehr seine Ticbensachen in ...k lf.il... II ."uU so undehindert bis an den Fluß und aus der Stadt h,ncuS. Am '.. März beschloß Tania Anna, Alamo im itiirm zu nebmen. eine Anarinsrmee destant, aus 2,"0 "Mann und war mit Leitern, Ttemmeisen und Aelten ausgerüstet. Iie Cavallerie war j hinter der Infanterie oiisgcftell!. um ; diese an einem elwaizen jiücküia m bin ' chen RegimentSkapcllcn bei einer Bat, terie südlich von dem Kloster Ausstellung nahm. Von dort wurde durch einen Kanonenschuß das Signal zum Angriff gegeben, und wahrend die Musik den Deqnelo-Acarsch spielte, der andeutete, daß kein Pardon gegeben werden würde, rückten die Truppen in geschloffen? Li nien vor. Wieder und wieder wurden sie von der muthigen Besatzung zurück, geworfen, doch beim dritten Angriff ge, lang es ihnen, die Mauern zu erklim, men, und im blutigen Handgemenge wurde jetzt Einer nach dem Andern der Besatzung niedergemacht. ES war vor her vereinbart worden, daß im kritische Augenblick das Pulverinagazin i die Lust gesprengt werde sollte, um Freund und Feind ein gemeinsames Grub zu bereiten, doch eben wollte Col. Evans, der mit dein fürchterlichen Austrag be traut worden war, die Brandfackel in den Pulverthurm werfen, als er, von einer mexikanischen Kugel durchbohrt, zusammensank. Schließlich waren nur noch sechs Mann von der Besatzung am Leben und in einem Winkel des Klosters zusammengedrängt. Gen. Eastrillon, in dem das menschliche Gesühl die Ober Hand erhielt, drang jetzt persönlich in Santa Anna, das Leben der Sechs, die sich zur Uebergabe bereit erklärten, zu schonen, doch mit finsterer Miene wies er das Ansinnen zurück, nd im nächsten Augenblick lagen auch die letzten Ver theidiger von Alamo entseelt auf ihrem Posten. Die Leichname der Amerikaner wurden am nächsten Tage entkleidet, auf einen Hausen getragen, mit Ge strnpp bedeckt und verbrannt, ein Jahr später jedoch die halbverkohlten Ueber reste gesammelt und mit militärischen Ehrer, bestattet. Ihre Grabstätte ziert ein würdiges Denkmal. Die einzigen Ueberlcbcudcii dieses ent setzlichen Blutbades waren die Gattin und ein Kind des Lieutenants Ticken son, der selbst umkam, ein schwarzer Diener des Coi. Travis und zwei mexi kanische Frauen. Eine der Letzteren, Senora Candelaria, ist noch heute am Leben und weiß die fürchterlichen Er eignisse jener Tage noch mit lebhaftem Interesse zu erzählen. Sie erhält vom Staate Texas eine Pension, welche ihr ein sorgenfreies Alter sichert. Wie Schiller sprach. Diese Frage wird mancher Leser sehr leicht beantworten zu können glauben : Schiller sprach eben, wie er schrieb, das ist doch selbstverständlich. Das ist nun freilich keineswegs selbstverständlich, und es trifft auch bei Schiller gar nicht zu, , ebenso wenig wie bei irgend einem anderen Dichter. Zu Schiller's und Goethe's Zeit war der Schauspieler Anton Genast Regisseur am weimari schen Hostheater. Sein Sohn, Eduard Genast, ebenfalls ein Schauspieler, be richtet in seinen Memoiren auch über die Thätigkeit seines Vaters in dieser Stellung. Als in Weimar erzählt er am 14. Mai 1800 zum ersten Mal Shakespeares Macbeth" in Schil lers Bearbeitung gegeben wurde, stei gerte sich der Beifall von Akt zu Akt, und namentlich war es der Darsteller der Titelrolle, der Schauspieler Voß. der das Publilum begeisterte. Nach dem zweiten Akt eilte Schiller auf die Bühne. Wo ischt der Voß?", fragte er, und dann, als dieser ihm entgegen tam, umarmte er ihn und sagte: Nein. Voß! Ich muß Jhne sage, ineischterhaft ! meiichterhaft ! Aber nun ziehe Sie sich zum dritten Alt um !" Voß danlte dem Dichter, worauf dieser sich an den Regisseur Genast wandte : -ehe Sie, Gnascht. wir habbe Recht gehabt! Er hat zwar ganz andere Versch gesproche, als ich sie schriebe hab, aber er ischt trefflich !" Ein ander mal, als ein Schauspieler Haide. der trotz mehrfacher Mahnungen Goethe? immer wieder in den höchsten Tönen seines Organs deklamirte und heftig mir Jen Armen ge lilulirte, wchiller bei einer Probe seine Gründe dafür aus- einandcrlctzen wollte, rief dieser zornig : Ei was ! Mache Sie's wie ich's Jhne sage und wie'S der Goethe habbe will ! ! Und er hat recht, es isch ä GrauS, das ewige Vagire mit dene Hünd und das Hinauspfeife bei Recitation." Was wilde Itiicre kosten. Tie Firma Hagenbeck in Hamburg versieht die meisten Menagerien und zoologischen Gärten mit den wilden Be ftien, die sie brauchen. Jährlich liefert Hagenbeck an die 700 bis 00 Löwen, ebensoviel Tiger, 400 Elephanten, Hunderte von Panthern, Krokodilen, Schlangen. Ter Elephant Jumbo. das Prachteremplar des Londoner zoologi schen Gartens, wurde mit 80,000 Ml. bezahlt. Ein Nilpferd kostet 20,000, ein Nashorn 8"00 Mark. Löwen gibt's schon von 800 Mark an bis 10.000. Ein schöner Tiger kostet nicht mehr als 41 00, ein schwarzer Bär nur 1200 Mark. Riesenschlangen von 7 Meter Länge kommen auf 2000 Mark. äh. "l'.W "UTC ; rend solche von 2t Meter schon für 100 -.. l)slrl flha'fl'bfn trj'rÖ'N M arioggeen roeroen. liockftk .?c?'lrciikkeit. T,taa A.: Jdr Mann ist in letzter Mt sehr zerstreut geworden." Frau B. : Ja. geilern bat er kogai i vcrze'cn. in die Kneipe zu gch'n." Ptriotfot. , Zhr Sch,e,. Er: Nun, wie gefallen Dir all' die schönen Kleider, welche ich Dir zum Ge. burtstag geschenkt?" Sie: Entzückend schade mir, daß man sie nicht alle zu gleicher Zeit trage kann." indlich. Onkel (der einen sehr dünne ud ungleichen Bart hat): ES ist schreck lich, die Motten gehen mir zu Haus über AlleS!" Der kleine Fritz: Onkel, da sind sie wohl auch in Deinem Bart gewesen?" lzöchstcr Grad, Mein Bräutigam ist so verliebt in mich, daß er sogar dichtet!" Und mein Bräutigam hat mir zu Liede sogar aufgehört zu dich ten!" Sonderbarer Trost. ....Wein' doch nicht. Marie. ,. Gch', er wird Dir schon w i e d e r t r e u werden!" Naiv, Madame (zn einem Kindermädchen, das sie engagiren will): Verstehen Sie denn auch mit Kindern umzugehen?" Mädchen: Gewiß! Ich war ja selbst 'mal ein's!" ?c tzauptsache, Studiosus A: ..Also am Diens tag steigst Du in'ä Examen? Du hast Dich ja gar nicht vorbereitet!" Studiosus B: Allerdings aber meinen Alten!" Crojt. Weit hieltst Tu Thüren und Fenster offen. Das große Glück ist nicht eingetroffen; Verzag' deßhalb nicht und hoffe noch, Vielleicht lommt es durch'? Schlüsselloch. Kiuffichtstvll. Baron hu seinem Diener! : Johann. ich habe einen schweren Bbrsenverlust erlitten und muß nun schlechtere I'igar ren rauchen willst Du trotzdem bei mir bleiben?" Zmmer Geschäftsmann, Jfidor: ...Also Du würdest mir Deine Tochter bestimmt geben?" Feigel: Natürlich! ' Hab' sie Dir ja schon gutgeschrie b e n !" Zu früh. , Unteroffizier: Schnurzel, kein dum meS Gesicht gemacht! Das können Sie machen, wenn Rührt Euch" kom mandirt ist!" Vualvoller Trost. Baron: Womit haben Sie denn den Schneider vertröstet, als er heute die Rechnung borzeigte?" Diener: Ich hab' ihm all' die Li e besbriefe vorgelesen, die in den acht Tagen für Sie angekommen sind!" Vereinfachung. Sergeant (beim Unterricht über mili täusche Disciplin) : .. , Wenn ich sage Uff!" da stehen de Kemeenen uff; wenn ich sage: Uff uff!" da stehen de Gemeenen und de Gefreiten uff; wenn ich aber sage: Uff uff uff!" da steht Alles uff: de Gemeenen, de Gefreiten nd de Unteroff'ziere ooch " Moderne Vertheidigung, Richter: Sie haben den Zeugen überfallen und ihm seine Uhr geraubt!" (Sauner: Ja, das habe ich aller dings gethan; aber wenn ich ihm nicht zuvorgekommen wäre, wer garantirt mir denn dafür,' daß er nicht daffelbe mit mir gethan hätte?!" in kleines Mifji'ersiä'ndniß. Richter (zu einem jugendlichen Zeu gen): Du warst ja auch Zeuge des Vorfalls, Kleiner, erzähle mir nun 'mal, was am 2. September passirte!" Zeuge (freudig): Am 2. September war die Schlacht bei Sedan!" Aus der Znikruktionsttunde. Unteroffizier (nach vorhergegangener Erklärung): Krühmel, wann bekommt der Soldat Urlaub?" Soldat (herausplatzend): Wenn der Herr Hauptmann gut gelaunt ist." Dxpeliinnia. Buchhalter (als leichtsinnig und ver fchwenderisch bekannt): Herr Chef, dürfte ich vielleicht um den vakanten Kassirerpgsten bitten?" Chef: Nein. Herr Schmidt, für diesen Posten kann ich nur einen Men schen gebrauchen, der wenig flüch- tig" ist." Trinigcr Grund. .: Ist es möglich. Tu haft Deine frühere Haushälterin gebeirathct?" B.: Was wollle ich machen? Tie Person batte mir sonst gekündigt!" Darum. Warum willst Tu denn graulein Paula heiraiben. sie ftIlert ja." Eden dtthald. sie wird mir nie eine (teivuttipii'du'I ballen können!" L'N UViferfnd. j Bkkucki: Kann denn der Kleine auch , schon wacker rechnen?" Tu.! Vater: Ter? Ich sog' Ihnen. T-'i'weim der an'angt zu jüdlen, der Hort s i e Jdnen nicht eher au', als bis er drei gezahlt hat." N