llur fein Lieutenant! HumsnSIe vo H. tag. tfommctjientatö Meyer war ein rei at ud dabei gntmittyiger Mann mit c nem runden, start flttotlicten Gesicht, sür welches das Lachen geschaffen schien, und daS, wenn er es in ernste Falten wang, unglücklich komisch aussah. Er liebte sröbliche Vcsellschast und einen guten Tisch und war stolz auf seine drei iidschen Töchter. Weniger liebte er seinen Sohn, der nicht RechtZwissen schast studiren, sondern Maler werden wollte. Kleckser." sagte verächtlich Herr Mcykr. Alle Mittwoch war Empsangs' Ab.d bei MeyerS. welcher gewöhnlich für die junge Welt mit einem Tänzchen Wol. Es kamen sehr viele Leute zu diesen Empsa!',-Abenden, geleitet von den verschiedensten Interessen. Auch die Lauaemeile erschien oft zu Gaste, wie das bei solchen bunt zusam mengewiirselten Gesellschaften, wo die Meiischen sich kaum kennen, auch nicht das Bedürfniß fühlen sich naher zu tre ten, nicht anders sein kann. Aber die Menschen waren gut erzogen, das Gah- nen wurde uiiter krampfhaftem Lächeln erstickt. Mit Resignation ließ man Sckillers Blocke und den Carneval von Benedig mit allen Variationen über sich ergehen. Auch an Schuberts Ungeduld" hatte man Gelegenheit die eigene zu messen, bis endlich der Ruf zu Tische" die er matteten Nerven zu neuem Lebein rief. Zu Tifcke!" Diese Worte wirkten mag netisch. Es gab gewöhnlich etwas gutes zu essen, und das war vielleicht der Grund, weshalb die meisten Leute kämm, ohne es durlich einzugcstehen. Ein eifriger Besucher des Empsangs Abends war Herr von Werten, Sekonde lieutenant bei der Garde. Ein großer, schlanker junger Mann mit auffallend schönen, blauen Augen. Die reinen Tllrlise," behauptete Herr Meyer. Sonst verkehrten wenig Offiziere im Hause, da der Hausherr eine Abnei gnung gegen das Militär hatte. Man wollte als Grund dasllr eine kleine Ge schichte wissen, dje ihm passirte, als er Einjahrig-Freiwilliger war. Heute war Empfangs Abend bei Meyer, das Konzert, die Tafel war glücklich ohne Unfall überstanden, und der Tanz begann. Ein Straußscher Walzer ertönte. Lieutenant von Mer ten trat mit der jüngsten Tochter des Hauses, Fräulein Elfricdc, einem aller liebsten Backfisch in die Reihe. Das kleine Fräulein liefe sich die Huldigung des schmucken Osfiziers gerne gefallen. Sie sah sich schon als künftige Frau Commandeuse das Scepter schwingen. Herr und Frau Meyer hatten auch be merkt, warum Herr von Werten so regelmäßig erschien,aber während letz tere dazu lächelte, bildete sich auf der etwas ausgiebigen Nase des alten Herrn eine tiefe Falte, die den Plänen des Herrn Lieutenants nicht sehr glückver heißend war. Doch davon ahnte der junge Mann nichts, Elfriedchen im Arm, flog er seclcnvergnügt über den spiegelblanken Boden des großen Saales hin versolgt von den Augen des ärger liehen Vaters. Der Sache mußte ein Ende gemacht werten, und zwar schleimigst. Herr Meyer nahm es sich fest vor. Die Ge sellfchaft war zu Ende, alles drängte hinaus, nachdem den Gastgebern für den vergnügten Abend gedankt war. Auch Lieutenant von Werten klappte die Hacken zusammen und machte seine schönste Verbeugung, als er der Hans frau die Hand küßte. Herr Meyrr reichte ihm kühl die Hand, die Aufforderung zum Wieder kommen unterblieb. Die Familie hatte sich in das Boudoir der Hausfrau zu rückgezogen, loie sie es nach jeder Gesell schaft that. D Eltern übten da eine gewisse Kritik Es wurde getadelt und gelobt, je nach),-, die Stimmung war. Heute war H.rr Meyer sehr ungnädig, und die Töchter hatten sich ängstlich in die Nähe der Mutter geflüchtet. Erna und Rosa, geht zu Bette. Tu. Elfriedr, bleibst." Schnell ve: schwankn die beiden Mäd chen, froh, di.fj nicht ihnen die schlechte Laune Papae galt. Elfriede stellte sich entschlossen und kampfbereit, wie es für eine künftige lZsmuiandeuse sich schickte, neben ihre Mutier. Kaum merklich nickte ihr diese zu. Beide wußten, was kommen würde, und, daß ein harter Kampf in Aussicht stände; denn so gütig Papa Meyer auch war, ebenso hals ftarrig konnte er sein. Er lies im Zim mer aus und ab. Endlich blieb er vor Elfriede stehen, legte seine beiden Hände schwer auf ite zarte Schultern und sagte: Schlage Dir die Geschichte mit dem Lieutenant aus dem Kopfe, aus der Sache kann nie etwas werden, nie nie!" Elfriede wollte erst die Ueberraschte, dann die Getränkte spielen, als sie aber den Ernst des BateiS sah, vermochte sie nichts als zu meinen. Thränen konnte der alte Herr für sein Leben nicht sehen ' und nun gar die seines Nesthäkchens, j Frau Meyer sah, deß ihn diese deun , ruhigten und wollte seine Weichheit be j nutzen. - . .Warum soll denn aus der Sache, ichts weiden? Herr von Werten genießt doch deS besten Rufes. Er ist " j Laß mich zufrieden. Frau!" poliertes der Alte. Ein für allemal, aus dieser , Heirath wird nichts. Ein Lieutenant, j mein Schwiegersohn, na, das fiblte mir ; gerade noch. Jeden Anderen, selbst dem unausstehlichen, ausgehungerten Klavierpauler würde ich meine Tochter lieber geben, als diesem eingebildeten Lieutenant." Er ist gar nicht eingebildet," wagte Elfriede schüchtern einzuwenden. So, wofür wäre er denn Lieute nant?" Fritz ist doch " sie schmieg er schrocken. Fritz?!" Der alte Herr wurde krebs roth. Was muß ich hören. Mädel was fällt Dir ein. Herr von Werten ist Herr von Werten für mich, für Dich, für unser ganzes Haus, verstanden! Flenne nicht, mache mir keine Scene, das regt mich auf. Suche Dir einen Anderen, ich habe nichts dagegen, nur I keinen Lieutenant." Elfriede schluchzte. Aber Papa, was haben Dir denn die armen Lieutenants i gethan?" Was sie mir gethan haben? Emge sperrt haben sie mich, mich, einen voll ständig unbescholtenen Menschen, haben sie wie einen Verbrecher eingesperrt bei .Wasser und Brot." Elfriede starrte den Vater entsetzt an. Frau Meyer warf ein begütigendes na, na" dazwischen, was bei dem alten Herrn die entgegengesetzte Wirkung hatte. Willst Du sie vielleicht noch entschul digen?" schrie er erregt, diese Tyran nen, die mich der Sonne und der Luft beraubten!" Zwei Tage!" Zwei Stunden sind zu diel." Elfriede war ganz fassungslos, ihr gütiger Bater war eingesperrt gewesen! Eingesperrt! Entsetzlich! Was hattest Du denn verbrochen, Papa?" stammelte sie. Verbrochen? Nun höre einer das Kind an, Du glaubst wohl, ich habe einem Andern sein Portemonnaie ge stöhlen? Nichts, gär nichts habe ich ge than; das ist's ja eben, umsonst ge seifen!" Eine kleine Pause entstand. Schlage Dir den Lieutenant aus dem Kopfe, es giebt noch andere hübsche Männer, z. B. des alten Märkers Sohn." Der hat einen kurzen Fuß und kann nicht tanzen." Um so besser, da wird er in der Ehe keine Sprünge machen; oder Assessor von Helmstedt, wenn es ein von" sein muß," y Der hat keine Haare." Was schadet das, so ein paar weg amüsirte Haare sind doch kein Ehehin derniß." Ich sind? Beide abscheulich." Gut, suche Dir einen Andern, nur keinen Lieutenant !" Ich nehme nur einen Lieutenant," antwortete Elfriede trotzig. Dann stirbst Du als alte Jungfer. Gute Nacht!" Bautz, flog die Thüre zu. Herr Meyer entfernte sich im höch sten Zorn. Kaum hatte sich die Thüre hinter dem Hausherrn geschlossen, als Elfriede der Mutter um dm Hals fiel und aus rief: Ach ich bin sehr unglücklich Mama." Die Mutter küßte sie zärtlich, strei chelte ihr das reiche Blondhaar und sagte: Nur nicht verzagen, Kind." Wann hat denn Papa gesessen?" Frau Meyer lächelte. Als er als Einjährig-Freimilliger diente." Ach Gott, das ist so lange her. hat der Papa ein gutes Gedächtniß! Und warum?" Er hatte einmal ungeputzte Knöpfe, und sein Rock zeigte Flecke." Wie konnte aber auch Papa so un ordentlich sein," schmollte Elfriede. Das ist es ja eben, ein Bekannter, der zugleich mit ihm diente, hatte sich den schlechten Witz gemacht, seinen Rock unterzuschieben, so daß Papa diesen putzte. Als er nun Morgens schnell zum Dienst mußte erschien er in frag würdiger Gestalt. Sein Lieutenant, ein gestrenger Herr, fackelte nicht lange, sondern schickte ihn deshalb zwei Tage in Arrest." Mein Gott, jener Lieutenant ist ge w,ß schon Oberst, da müßte Papa die O Kerstin hassen." Die Mutter beruhigte nach Möglich keit das weinende Mädchen. Am nächsten Tage, zur Vifitenstunde ließ sich Lieutenant von Werten beim Herrn Eommerzienrath melden. In voller Uniform, wie zur Parade, saß er vor dem alten Herrn, der angst, lich auf den Helm sah. d,n der junge Wann in (einer Verlegenheit urglaud lich mißhandelte. Womit kann ich dienen. Herr Lieute nant?" Die Frage kam kühl und ge messen heraus, man hörte ihr schon die Abweisung an. Herr Eommerzienrath ich bin " von Werten gab sich einen Ruck, ich bin gekommen. Sie um die Hand Ihrer Tochter, Fräulein Elfriede. zu bitten." Eine unerquickliche Pause folgte. Der alte Herr knöpfte sich in nervöser Haft den Rock auf und zu, strich sich mit der Hand über die Stirn und räufperte sich. Hm! hin! Die Abweisung wurde ihm doch nicht so leicht diesem hübschen, eleganten Mcmne gegenüber, der ihn mit seinen Türlisen so treuherzig ansah. Die Paule wurde immer unerträglicher. Endlich begann Herr Meyer: Bedaure sehr. Herr von Werten, ich kann Ihnen meine Tochter nicht geben." Warum nicht, ich lebe in rangirlen Verhältnissen. Oder zweifeln Sie an der Lauterkeit meiner Gefühle. Ich liebe Fräulein Elsriede und glaube ihr nicht gleichgültig zu sein." Werten hatte mit warmem Tone ge sproche, der dem alten Herrn zu Herzen ging. Aber immer konsequent. Er hatt es sich zugeschmoren. und dabei blieb es. Er stellte sich härter als er war. Er spielte sogar den Miß trauischen. Würden Sie meine Tochter auch lieben, wenn sie arm wäre?" Gewiß, meine Liebe wäre die gleiche." Aber Sie würden sie nicht hei rathen?" Nein, weil ich eS nicht könnte, ich bin ein armer Offizier." Er fugte es ehrlich, und die Türlife strahlten den alte Herrn an. Tiefe Offenheit gefiel ihm mehr, als er zugestehen wollte. Der jiine Offizier fügte noch hinzu: Sie würden es nie bereuen, mir Ihre Tochter anvertraut zu haben." Mcyer nickte, er war davon über zegt, aber es ging nicht. Er wieder, holte: Bedaure, eS ist mir unmöglich.' Verletzt erhob sich von Werten und wollte eben mit stummem Gruße das Zimmer verlassen, als die Frau des Hauses herein trat. Sie hatte ge lauscht und leugnete es nicht. Noch einen Augenblick, Herr Stellte nant. Ich hörte alles, Sie dürfen die. fes Haus nicht verlassen, ohne den Grund Ihrer Abweisung zu erfahren, Du vergaßest, lieber Mann, " Sie lächelte fein. Herr Meyer fühlte sich unbehaglich. Der Grund erschien ihm plötzlich kleinlich, und er hätte ihn gerne verschwiegen; aber es ging nicht, ohne unhöflich zu sein. Lieutenant von Werten horchte ge spannt. Bei aller Betrübniß interes sirte ihn der Grund doch zumal er sich nichts vorzuwerfen hatte. Herr Meyer begann: Ich habe mir zugeschworcn, daß nie ein Offizier mci ner Familie näher treten sollte, weil ich einmal von einem Offizier schwer be leidigt wurde." Der junge Mann sah ihn erstaunt an deshalb, weil einer ihn beleidigt hatte, haßte er den ganzen Stand. Meyer bemerkte diesen Blick, und er machte ihn unruhig. Hilflos sah er seine Frau an. Diese ergriff das Wort. ' Mein Mann bckam'einmal als Ein-jährig-Freiwilliger zwei Tage Arrest." Um die Mundwinkel von Mertens zuckte es vcrrätherisch, und nur ein war nender Blick der Hausfrau hielt fein Lachen zurück. Frau Meyer ging wie zufällig nach der anderen Seite dicht an ihm vorbei und flüsterte ihm etwas zu. Der junge Mann fühlte die Ver Kündete in ihr und gab seine Sache nicht verloren. Noch eine Frage gestatten Sie mir, Herr Commerzienrath," bat er. Meyer nickte traurig. Diese letzte Bitte konnte er ihm noch erfüllen. Lieutenant Werten begann: Nur zwei Tage?" Meyer nickte abermals. Ach, wer das doch auch von sich sa gen könnte !" seuszte der Offizier. Angenehm überrascht sah ihn Meyer an. Haben Sie auch?" fragte er leise. Verständnißinnig nickte der Gefragte. Ach wie oft," kam es wehklagend über seine Lippen. Das Interesse des alte Herrn wuchs. Er sllhlte sich, daß es bei ihm nur zwei Tage gewesen. Der junge Mann neigte sich zu ihm und flüsterte : Wissen Sie, warum ich vorigen Mittwoch nicht bei Ihnen erschien?" Nun? Erwartungsvoll schaute ihn Meyer an. Ich hatte Stubenarrest, acht Tage !" Es kam ja auf ein paar Tage mehr nicht an, wenn es nur dem alten Herrn imponirte, und das that es gewaltig. Er strahlte förmlich. Und eS machte Sie nicht unglücklich?" fragte er. Nein," kam es lachend zurück, dann müßte es viele Unglückliche geben." Der Herr Commerzienrath fühlte sich immer freier, er stimmte in das Lachen ein. Ter junge Mann gesiel ihm wirk lich, und als er nochmals bat : Geben Sie mir Ihre Tochter !" fühlte er sei nen Widerstand schmelzen. Er ging nach der Thüre und rief: Elfrieoe!" Er wußte, daß sie hochllopfendcn Her zens in der Nähe war und bange auf das Resultat wartete. Sie erschien auch sofort und blieb erröthend auf der i schwelle stehen. Der Vater nahm le an der Hand, führte sie dem jungen Offizier zu und sagte weich : Machen Sie sie glücklich?" von Mertcn wollte Elfriede in die Arme schließen. Sie zögerte. Darf ich wirklich?" fragte sie schel misch. Er ist ein Lieutenant." Ein Leidensgesährte !" lautete die lachende Antwort des VaterS, und wei ter fügte er hinzu Gebt Euch den Verlobunskuß, Kinder." Die beiden Glücklichen ließen sich'! nicht zweimal sagen. Pascal. Novelle, tun i'barlts ii Zt. JiD.-eiu (vaoro. : In dem Flecken La Einouze, zwischen outon uno ra are, ncg: das iicine, , aus weißen kallsteinen erbaute Häus ! chen deS Hirten Pascal, meines alten Freundes, den ich schon kenne, so lange ! ich denken kann, und der mich schon als ganz kleinen Knirps auf seinen Knien geschaukelt hat. Eine Heerde hatte er freilich schon ! lange nicht mehr, was hätte er auch da mit ansangen sollen? Er war ja so alt und gebrechlich, daß er sie doch nicht mehr hatte auf die Weide führen könne. Nur fein Hund war ihm noch übrig ge blieben, der jetzt beinahe eben so alt, wie sein Herr, den größten Theil des Tages in der Sonne lag und der wohlverdien ten Ruhe pflegte, und eine Schalmei, aus der Basca! AbeudZ, unter dem glitzernden Sternhimmel ans der Bank vor seinem Häuschen sitzend, musizirte. Die alte, verkannte Schalmei, über die unsere modernen Musiker so gerne spotten, war garnichtw'.ederzu erkennen wenn er sie blies. Aber er verstand es eben auch, darauf zu spielen, wie es nur un ere Großvater tonnten und die ural ten Weisen, die er wußte, stammten och von den Troubadours der alten franzö, fischen Könige. Wie gern lauschte ich diesen Melodien; eitel Soniieiischeitt und Liebeslust uingab einen, wenn man sie hörte. Gewiß, künstlerisch waren sie wohl kaum, aber so frisch und zart und gerade in ihrer Einfachheit so zu Herzen sprechend, daß selbst die Vögel ihre Schlaf unterbrachen und die Eykaden aufhörten zu zir.pen, um besser horchen zu können. In seinen jungen Jahren war Pascal der schönste Bursch in der ganzen Gegend gewesen. Seine schwarzen Haare paß ten so gut zu seinem frischen, von der Sonne braun gebrannten Gesicht, und wenn er mit seinen lachenden, dunklen Augen, pfeifend und sein kleines Bärt chen streichelnd, durch die Straßen ging, sahen ihm alle Mädchen nach. Ei, welch' hübscher Bursch,Jeanette!" Was, Du kennst Pascal, den schönen Hirten nicht?" Ost hörte Pascal solche Worte, aber stolz ging er vorüber, denn er miß brauchte seine Schönheit nicht. Er konnte sie ja doch nicht Alle lieben und ehrlich, wie er war, wollte er auch keine betrügen. Manch' schönes Augenpaar weinte deshalb bittere Thränen darüber, daß er, unnahbar, über Alle hinwegsah, als ob kein' südländisches Blut in seinen Adern flösse. Niemand wußte, daß Pascal ja eine Liebste hatte. 4jn! nainriich halle Pascal eine Liebste, und wahrhaftig, er hatte nicht chlecht gewählt !" Eine hübsche kleine Brünette, von 18 Jahren, mit Augen, die wie Sterne glänzten, und einer Haut, so zart und rosig, wie ein in der Sonne reisender Pfirsich: die Tochter eines Pferdezüch- ters von Eamargue. Sie war Pascal in aller Form vev sprochen, aber man wollte mit der Hoch- zeit noch warten, bis Camille 20 Jahre alt wäre. Mittlerweile kam er alle Monate ein- mal zu Besuch und verbrachte einen Tag bei ihr und ihren Eltern. Was waren das immer für herrliche Tage gewesen! Jeden Monat war die Liebe Pascals zu Camille größer geworden uiid jeden Mo nat wuchs auch die Zuneigung Camille's zu ihrem Pascal. Auf dem Markte in Beaucaire hatten sie sich kennen gelernt. Pascal war dort, um Schafe zu kaufen und Camille ging mit ihrem Vater, der gleichfalls Ge schäste zu besorgen hatte, in der kleidsa wen Tracht, wie sie die Bewohnerinnen des Rhonedeltas noch heute allgemein tragen, durch die Leute, in dem Aus schnitt ihres Mieders ein kleines Strauß chen Feldblumen, so frisch und dustig wie sie selbst. Wie sie so dahinschritt im Glänze ihrer jugendlichen Schönheit wandte sich so manches Männerauge mit Bewunderung nach ihr, aber keiner wagte es, sich ihr zu nähern; der Hauch reiner Jungfräulichkeit, der über ihr lag, hielt sie Alle zurück. Nachmittags wurde eine Blumen fchlacht arrangirt und dabei sahe sich Pascal ud Camille zum ersten Mal. Er ging vorüber, lachend Blumen und Konsekt nach den hübschen Mädchen wer send. Als Camille an ihm vorbei kam, schleuderte er auch ihrem Strüußchenzu. War es nun, daß er ungeschickt gemor fen und ihr wehe gethan hatte, oder war es etwas Anderes, das die kleine eran laßte, heftig erröthend zusammenzufah r,n? Wer weiß eS zu sagen? Sicher ist nur, daß Pascal näher trat, seiner Ungeschicklichkeit wegen mit bebender. Stimme um Verzeihung bat und daß dann auch gleich Alles vergessen war und Camille ihm gerne verzieh. Abends tanzten sie zusammen und als sie sich von einander verabschiedeten, war es mit einem Auf Wiedersehen". Sie waren schon verlobt. Die Hochzeit stand vor der Thüre; im nächsten Monat erreichte Camille ihr zwanzigstes Jahr und an dem gleichen Tage sollte auch da. Fest stattfinden. Da traf es sich, daß in Baur grcße Festlichkeiten ftatisanden. Pariser Ta wen vom Hof hatten einen Wettstreit in Poesie, Tanz und Musik veranstaltet, ein weibliches Preisgericht sollte über die Leistungen urlheilen und die feurig ßtt cr!!. hi (.ArtHan ltnir ittth .tUtll, u.l -.uuy i utll, die besten schalmetblalc: Mit BlUinen I kränzen und Ehrengelchenlen belohnen Camille und Pascal waren mit ihren, Familien evensaus naq Dauz gciom men, Pascal wollte mit um den Musik, preis kämpien. Er spielte so wunderbar, daß, als er mit seinem Vortrag fertig war. der Beifall keine t'irenzen kannte und die Tomen, hingerinen von leinem -piel, ihm ihre Handschuhe, ihre Blumen und ! ihre Fächer zuwarft; und selbst die Männer konnte nicht anders, als seiner Mcisterschast Bewunderung zolle. . Und auch Camille, voll Stolz und Freude über den Triumph ihres Ge liebten, klatschte erregt Beisall. Bei der Vertheil der Preise bat eine der Richten?, berauscht von sei nein Spiel, Pascal küssen z dürfen, und zum ersten Mal empfand er Zu neigung für ein andercS Weib, ein Ge fühl, das er seither nur Camille de wahrt hatte. Arme Camille, warum bist Du mit Deinem Pascal nach Baux gekommen? Dein zwanzigstes Jahr, da Dir das höchste Glück bringen sollte, hast Du nun erreicht und Dein Bräutigam hat Dich schiiöde verlassen. Und waS wird aus ihm? Ihm. der jetzt, berückt durch den Kuß des schönen Weibes, in den Pariser Salons vielleicht eine lächerliche Rolle spielt?,... Denn die Schön hcit des Landes ist nicht gleich jener der Stadt, und die Musik, die in der Pro vinz entzückt, wird in Paris belächelt. Und man hat ihn belächelt und Pas cal ist mit gebrochenem Herzen nach La Ginouze zurückgekommen. Weshalb hat er nicht aus seine Camille gehört? Wes halb hat er sich von der falschen Sirene umgarnen lassen, die ihn, als sie ihrer Leidenschaft zu ihm überdrüssig war, von sich stieß un für die Thränen, die er zu ihren Füßen vergoß, nichts als ein spöttisches Lächeln hatte? Jetzt, von der Einen verschmäht, fühlt er sich auch der Anderen nicht mehr würdig. Er wagt es nicht, Camille wiederzusehen, so sehr sein blutendes Herz sich auch darnach sehnt. Er hat sie, die Reine, Edle, ja betrogen! Lauge, lange Jahre wohnte Pascal i seinem Dorf und weidete seine Heer- den. Lange, lange lebte auch Camille in Camargue und leitete das Hnnswcsen ihres Baters. Beide blieben unvermählt. Ihr Leben war zerstört. Als sie sich endlich einmal wieder sahen, waren sie Beide alt, sehr alt ge worden Sie erzählten sich von ihrem Leben. Warum war Pascal denn nicht ge, kommen, von seiner Camille Verzeihung zu erflehen Wie gerne wäre sie ge, wayrr worden Liebe verzeiht ja Alles. Man geht so oft am Glück vorüber und steht es nicht. Wie jedesmal, wenn mich meine Rei fen in jene Gegend führen, scheute ich auch dieses Jahr den kleinen Umweg nicht, um meinem alten Freund Pascal die Hand zu Ichütteln. Ich traf ihn nicht mehr er war todt. Er war gestorben eines Abends, als er, wie gewöhnlich, auf der Bank vor seinem Häuschen sitzend, die Schalmei blies. Plötzlich ha! ihn .der Tod hin weggenommen; er war gelchieden in Frieden, ohne Kamps; sein letztes Wort war gewesen: Camille, aus Wieder sehen!" Zwei Tage später war ein schwarz- geränderter Bries für ihn angekommen. Wem öffnete ihn es war die Nach- richt von Camille's Tod. Am gleichen Abend, wie er, war auch sie gestorben, gerade als sie unter der Thür saß, wie verzückt auf Etwas horchend, das kein anderes Ohr als das ihrige vernahm. ,Tas Lied von Baur" kan, eS über ihre Lippen, dann neigte sich ihr Haupt, und plötzlich hatte auch sie der Tod enl führt. Friedlich war sie hinllderge schlummert, um mit ihrem Pascal zu sammen in'S Reich der Seligen zu man dern. Ter Tod halte sie vereint. pöicr Stolz. Im Bewußtsein ihres Werthes" wissen die Zulu-Wädchen sogar Her zensneigungen zu bezähmen. Zum Be weise für diese Behauptungen erzählt Ernst von Weber nachstehende ergötzliche Episode: EineS Tages fragte ich Ja miki, ein hübsches junges Mädchen, warum sie noch immer nicht den Um fuli, den sie doch zu lieben scheine, hei rathe, obwohl er sich eifrig um sie be werde. Sie antwortete traurig, daß sie ihn nicht heirathen dürfe, da er nur zehn Kühe siir sie geben könne, ihr Pater indessen sünszehn Kühe haben wolle. Ich meinte, eS fei doch recht hart von ihrem Vater, daß er um fünf Kühe mehr oder weniger daS Glück feiner Tochter zerreißen wolle, und glaubte mit diesen Worten und meinem Mitge fühl eine Saite in ihrem Gemüth berührt zu haben, die ein Echo gäbe. Wer beschreibt aber mein Erstaunen. als ich sah, daß sie meine Worte als Beleidigung empfand! Was." rief sie erregt, mein Vater sollte mich also! wirklich für zehn Kühe hergeben, nichts wahr? Tas fehlte noch! Bin ich nicht mehr werth, als Citti, für die in voriger Woche der Tambuhauptling zwo:? uge oezan qaf aj v,n hübsch, ich kann kochen, nahen, sticken. englisch reden und bei all' djefen, Vorzügen sollte mich mein Vater für! lumpige zehn Kühe hergeben? O Herr. wie klein denken Sie von meinem Werthe! Rein, nein, mein Vater bat! ganz recht, wenn er in diesem Punkte ; nicht nachgeben will. Ja, ich finde, er dürfte dreist zwanzig Kühe für mich ver langen, denn ich bin es werth!" Hoffentlich hat Umfuli die Gewalt solcher Gründe besser gewürdigt, als der deutsche Reisende. Ans der Art acichLioien. Ober,0r,,cr: Na, Herr Förster, wie sind Sie denn mit dem neuen Eleven zufrieden?" Förster: Gor nett, Herr Ober ferfchta." Oberförster: Wieso denn, ist er nicht aus dem Posten?" Förster: Des scho', Herr Ober ferfchta." Oberförster: Na, also, was haben Sie denn an ihm auszusetzen?" Förster: I, wissen S', ,na kann sich ja mit dem Malefizkerl gar nirgend sehen lassen der redt ja immer die Wahrheit!" Recht tröstlich, Fräulein Laura zu ihrer sehr extra Vaganten ältlichen Freundin): . , Was, Ella, Tu verlobt!? Mit wem denn? Na, das muß ein schön dummer Kerl sein!" Ella: Ist nicht einmal so arg!" Li wiiidl'entcl! Irma: Liebe Ella, möchtest Du mir nicht zum nächsten Tanz Deinen Fächer leihen? Ich habe meinen verloren." Ella: Ach. Dein Tänzer, Herr Wippchen, wird Dir schon genug Wind vormachen!" Dassclk, A,: Hören Sie 'mal, haben Sie gesagt, ich wäre ein Lügner?" B,: O nein; ich habe nur behaup tet, Sie hätten ihren Beruf verfehlt; Sie hatten.Tiplomnt werden sollen." Neue ßcilrncthok. A. : Wein Sohn sich, sehr schlecht." B, : Lassen Sie ihn doch heirathen, dann werden ihm schnell die Augen auf geh'n!" Kleiner Unterschied, A, : Was vernehme ich! Deine Schwester ist glückliche Braut geworden? Gratulire!" B. : Tanke! Ja, Sie ist glücklich Braut geworden!" 3 Eyrol. Kann man diesen Berg Fremder: besteigen?" Bauer: Denk' dageg'n hab'n!" wohl, er wird ni 3rn Sasthofe. Sie müssen wirklich der verschwitz teste Mensch auf Erden sein." Wie so?" Nun, mein Bruder sagt, daß er nun schon seit fünf Jahren Ihr Stammgast sei, und Sie hätten ihm noch nie reinen Wein eingeschenkt!" ?or Gericht. Richter: Angeklagter, Ihre $er' gangenheit ist nicht die beste! Sie sind schon dreimal bestraft. Angeklagter: Aber. Herr Rath, Sie müssen auch bedenken, daß ich schon sechzig Jahre alt bin. Bei so einem Alter ist dreimal doch noch nicht viel!" Das Schrecklichste, Sehr peinlich ist's, wenn auf'S Gramen Mit Bangen wartet der Student, Noch schlimmer ist's, wenn vor dem . Richter Aus's Urtheil harrt der Teliquent, s Jedoch das Schrecklichste auf Erden Ist's, wenn beim Skat, dem edlen Spiel. Zwei Männer auf den Tritten warten, Ten Tritten, der nicht kommen will! Zarter Ivink, In einem Restaurant bestellt ein Gast eine Flasche Wein, derselbe ist aber schlecht und dünn; der Gast be schließt daher, dem Wirth eine Lehre ,u ertheilen. Er läßt sich ein Glas Was. ser bringen, kostet davon und aickt dann sehr langsam und auffällig etwas Wein in das Wasser. Was machen Sie da?" fragte der neugierige Wirth. Ihr Wasser ist mir zu stark widert der Gast. Ctin reitentmcf. !chüst,riunge: Tu, Erster Lude, kennst Tu Goetbc'S Faust?" Zweiter Schusterjunge: Ne, Goethe keine grade nicht, aber meinem Meefter seine kenn' ich." c?utn Grund. Führer: Sehen Sie, das ist der LieblingS-Spaziergang der hiesigen Ein wohner; wollen Sie wissen warum?" Fremder: Nun?" Führer: Weil Sie nämlich lei nen andern haben!" Lnnämibt Ter Student Schluck rief ja eben so großartig .Zahlen'; haben Sie Geld gekriegt?" Kellner: I bewahre: die Postkarte hat er bezahlt, die ich ihm diesen Nach mi:,g gegeven yane. Kind Heu?" lili!vkrnanen, Mama, fressen die Heufischk Mutter C nein, aber Men'chen, Kind .Men'chm fressen doch kein Heu!"